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Das Urteil gegen die Teltower Posträuber.

In dem Hochverratsprozeß vor dem vierten Straffenat des Reichsgerichts gegen Görich und Genossen beantragte der Reichs­anwalt folgende Strafen: Gegen Görich sechs Jahre Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufsicht. Bei Eid und Frank beantragte der Reichsanwalt, da der Alibibeweis erbracht worden sei, Freisprechung. Nach längerer Beratung verkündete der Vorsitzende folgendes Urteil: Der Angeflagte Görich; wird wegen Bergehens jegen § 7 des Republifschuhgefeßes in Tateinheit mit Bergehen gegen§ 249 und 250, 3iffer 1 und 2, des Strafgesetzbuches unter Anrechnung des Braunschweiger Urteils zu einer Gesamtstrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die auf diese Strafe bereits auf Grund des Braunschweiger Urteils verbüßte Seit gilt bei der neuen Zuchthaus strafe von 15 Jahren als verbüßt. Die Stellung unter Polizeiaufsicht wird für zulässig erklärt. Bei den Angeklagten Eid und Frank fieht der Senat den Beweis für die Teilnahme an der Tat für nicht

erbracht an und kommt zum Freispruch."

Der preußische Ministerpräsident Otto Braun hält auf dem Fest der Banyernagelung, das der Kreisverein Zehlendorf- Dahlem- Wann fee des Reichsbanners am Sonnabend, den 27. November, abends 8 Uhr, im Lindenpart zu Zehlendorf veranstaltet, die Festansprache. Alfred Beierle rezitiert u. a. den Hymnus Schwarzrotgold" von Ludwig Lessen ,

Ueberfahren und getötet. Ein folgenschwerer Straßenunfall ereignete fich gestern nachmittag vor dem Hause Dorfstr. 19 zu Tempelhof . Die 10jährige Schülerin Eleonore 3owa aus der Ringbahnstr. 18 zu Tempelhof wurde beim Ueberschreiten des Fahr­dammes von einem afttraftwagen erfaßt und über fahren. Ein Hinterrad ging über den Leib und Kopf des unglücklichen Kindes hinweg. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich gestern in der Nähe des Ring bahnhofes Papestraße. Der 33jährige Hilfsweichensteller Willi wurde von

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Luftverkehr England- Indien .

Fluglinien über Deutschland .

Geschäftliches. Weihnachten in Sicht.

Nach Meldungen aus Brüssel nähern sich die gegenwärtig in den englischen Staatswerfstätten im Bau befindlichen beiden Riesenluftschiffe der Heeresverwaltung ihrer Boll­endung und dürften bereits in den nächsten Monaten ihre Probe­fahrten beginnen. Es handelt sich bei diesen Luftkreuzern, die Eng= land und Indien auf dem Luftwege verbinden sollen, um eine neue außerordentlich interessante Konstruktion, da die Schiffe ein Gerüst aus Stahl erhalten und mit Schwerölmotoren ausgerüstet werden. Die englische Regierung ist von der Verwen­dung des Aluminiums abgegangen, weil Versuche in den Staats­werfstätten ergeben haben, daß dieses Leichtmetall bei starker Bean spruchung leicht ermüdet und daher nicht die Betriebssicherheit be­ist, die die Militärbehörden bei der Ueberwindung so langer Streden im regelmäßigen Verkehr verlangen. Noch interessanter ist die Verwendung der Schwerölmotoren, deren Verwendungsmöglichkeit entsprechend, auf festen Füßen steht. Soll der fertige Bau lichkeit allerdings von Fachkreisen noch start angezweifelt wird. Da die Luftlinie England- Indien auch über deutsches Gebiet führen wird, werden nach dieser Richtung hin in nächster Zeit besondere Berhandlungen mit ben zuständigen Reichsbehörden gepflogen werden.

30 Opfer eines Tornados. In den Staaten Arkansas und miffo uri hat ein Tornado großen Schaden angerichtet. Es wurden über 30 Perfonen getötet und 50 verlegt.

14 Personen beim Bau einer Wafferleitung ertrunken. Bei einer plöglichen Ueberschwemmung der Anlagen einer im Bau begriffenen Bafferleitung für die Stadt Datland sind nach einer Meldung aus San Franzisto 14 Personen ertrunken.

Stredentontrolleur mit abgefahrenem linten Beine Gegen das Schmug- und Schundgesetz!

wußtlos zwischen den Schienen liegend, aufgefunden. II. wurde in das Schöneberger Kranfenhaus gebracht, mo er infolge des er littenen Blutverlustes schwer darniederliegt. Wahrschein lich hat der Berunglückte bei dem dunstigen Wetter das Herannahen des Zuges übersehen und wurde überfahren.

Der Untergang des Burjewestnik".

Eine sowjetrussische Schiffskatastrophe. Vor einigen Tagen ist in Leningrad ein Prozeß zu Ende gegangen, der vielleicht einzig dasteht und der die noch immer an­dauernden chaotischen Zustände in Sowjetrußland in ein grelles Licht rückt.

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Am 29. Auguft d. I. sollte der Dampfer Burjemeftnit mit etwa 100 Passagieren an Bord Arbeitern und ihren Familien wie auch jungen Seeleuten von Leningrad nach Kronstadt fahren. Der Schiffstapitän, der erst eine viertägige Fahrt hinter sich hatte, war am Bande geblieben. Ihm vertrat ein gewiffer Chrapunow, der nicht die genügende seemännische Vorbildung besaß. Bon den 24 Matrosen befanden sich nur drei in nüchternem zu stande. Chrapunom hatte von vornherein dem Dampfer die größte Geschwindigkeit gegeben, obgleich im Kanal, der nach der offenen See führte, nur eine ganz geringe Geschwindigkeit zulässig war. Der Burjewestnit" war eben erst in den Kanal eingefahren, als der aus Kronstadt tommende deutsche Dampfer Grete" in einer Entfer nung von ungefähr einem Kilometer seine grünen Lichter erblickte. Er gab ihm das Pfeiffignal sich rechts zu halten. Eine Antwort blieb aus. Er miederholte das Signal, auch jetzt wurde es nicht ers widert. Da gab er zwei Pfeiffignale, damit der Burjemefinit" fich links halte. Jetzt erst erwiderte der Burjemestnit" das Signal und bog mit aller Bucht, um einen Zusammenstoß mit der Grete" zu verhindern, nach links. Plötzlich erfolgte ein schredliches Krachen: der Dampfer war mit dem Bug auf die unbeleuchtete mole aus Eisenbeton gestoßen; der Bug war nach innen gepreßt, der Dampfer begann zu finden. Chrapunom verlor den Kopf; er tom­mandierte ,, vorwärts" ,,, rüdwärts"," stop". Die Matrosen versuchten ein Rettungsboot ins Wasser zu laffen. Es begann zu sinten. Die Baffagiere griffen in wilder Panit zu den Rettungsringen, fie taugten nichts. Nun dachten die Matrosen nur noch an ihre eigene Rettung. Ein Teil von ihnen erreichte das Ufer, ein anderer Teil rettete sich in eines der Rettungsboote, der Kapitän" stieg auf den Rand des Schornsteins. Eine Reifelerplosion wurde nur durch das Dazwischentreten eines jachtundigen Passagiers verhütet. Die Katastrophe forderte 66 Dpfer. Eine Gerichtsver­handlung folgte. Das Bild, das sich hier bot, war niederschmetternd. Es stellte sich heraus, daß diese staatliche Dampfschiffsgesellschaft unter einem unglaublichen Bureaukratismus litt und gleichzeitig mit unge. heuren Berlusten arbeitete. 80 Proz. der Mannschaften waren für ihren Dienst unvorbereitet. Stellungen wurden vergeben auf Grund Don Gevatterschaften. Bon Disziplin mar teine Rede. Auf den Molen fehlte die Beleuchtung und dergl. mehr. Der Kapitän des Dampfers und sein Gehilfe wurden schließlich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Der Leiter des Leningrader Hafens, der Leiter der Dampfschiffahrtsgesellschaft und der Leiter des Transportbureaus zu je 2 Jahren, ein Inspektor der Gesellschaft, der erste Ingenieur und zwei andere Beamte zu je einem Jahr Gefängnis. Alle diese Strafen werden jedoch die Toten nicht wieder zum Leben erwecken.

Schneestürme in Deutschland .

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Seit Donnerstag abend wütet im Erzgebirge ein gewal. tiger Schneesturm. Bis 400 meter herab ist alles in eine dichte weiße Schneedede gehüllt. An vielen Stellen sind Schneewehen, von Metertiefe entstanden. Der Verkehr stodt allenthalben. Die durch das Schneetreiben verursachten Leitungsstörungen haben sich als recht bedeutend herausge­stellt. So sind die Leitungen nach Hirschberg, Löbau , Bauzen, Dresden , Zittau - Neugersdorf und Leipzig start in Mitleidenschaft gezogen. In Görlig selbst find 300 bis 400 Teilnehmeranschlüsse gestört. Die Störungen dauern zurzeit noch an. Bei Baußen ist ein großer Bestellumbruch erfolgt, so daß auf der Strede nach Dresden die Störungen längere Zeit anhalten werden. Auch in Sachsen hat das Schneetreiben große Berheerungen angerichtet. In folge ungemöhnlich heftiger Schneestürme traten Störungen auf den 100 000 Bolt Leitungen Hirschfeld- Dresden- Süd und Dresden- Süd- Chemniz auf, durch die die Strombe. lieferung an verschiedenen Stellen des Landes zeitweise unter brochen wurde. Die Stromversorgung fonnte durch vermehrte Belieferung anderer Kraftwerke wieder aufgenommen werden.

Flugzeugunglüd. Die Deutsche Luft- Hansa" teilt mit: Bestern nachmittag 5% Uhr mußte auf der Strede Königsberg­Berlin das Flugzeug D 944 wegen motor störung bei Rönigs berg in der Neumart eine 3 wischenlandung vornehmen. Nachdem Passagiere und Besaßung das Flugzeug verlassen hatten und das Gepäck ausgeladen war, geriet das Flugzeug aus noch nicht aufgeflärten Gründen in Brand. Die Passagiere feßten ihre Reise mit dem Königsberger D- 3ug fort.

Schiffsunfälle. Der deutsche Dampfer renfels" stieß in. folge des Rebels auf das Brad eines in der Schelde gefundenen japanischen Schiffes, murde led und geriet zwischen dem Brad und dem Ufer in der Nähe von Boerensluis auf Grund. Es besteht Aussicht, ihn wieder flott zu machen, jedoch müssen wahrscheinlich die an Bord befindlichen 3000 Tonnen Baren umgeladen werden. In der Nähe von Aalesund geriet nach einer Meldung aus Oslo der deutsche Dampfer Wittekind" aus Emden auf Grund. Drei Schlepper versuchen, den Dampfer, der eine Erzladung an Bord hat, wieder flott zu machen.

Am Dienstag, den 30. November, abends 8 Uhr, im großen Saale des Lehrervereinshauses, Alexanderplah:

Gr. öffentl. Kundgebung!

Tagesordnung: Gegen die Kulfurreaktion in Deutschland ! Fort mit dem Schmuß- und Schundgesetz! Redner: Dr. Kurt Cowenftein­Berlin, M. R., Toni pfülff- München, M.d.R., Karl Schred- Bielefe.d, M.d.R., Männer und Frauen, ericheint in Massen! Auf zum Protest! Bezirksverband Berlin der SPD .

Wer hat

All die fünftigen Bauherren, Architekten und Ingenieure haben hier Gelegenheit, Interesse und Fähigkeiten für ihren späteren Be ruf gleich von Anfang an finn- und fachgemäß anzuwenden. Der Spiel und Modellbaufaften menta" ermöglicht es, nach einem selbst entworfenen Bauplan irgendein beliebiges Bau­werk( Landhaus, Villa, Brücke, Kirche und dergl.) zu errichten, ohne an bestimmte Grund- bzw. Ergänzungsbaufästen und Baukasten­zusammenstellungen gebunden zu sein. Das gesamte Baumaterial ist in beliebigen Mengen er Bausteine, Mörtel, Träger, Balken hältlich. Das Neuartige an diesem Bausystem besteht darin, daß die Steine durch richtiggehenden Mörtel, der, in pulverförmigem Zus stande mit Wasser angefeuchtet, sofort gebrauchsfähig ist, mitein­ander verbunden werden und der ganze Bau somit genau der Wirk­geändert oder abgetragen werden, dann befeuchtet man die Fugen mit Wasser, der Mörtel löst sich, die Steine werden abgewaschen und der Neubau fann beginnen. Die Breise der Baukästen bewegen fich zwifchen 4,75 m. bis 18,50 m. Die Ausstellung befindet sich in der Festbaukasten G. m. b. H., SW., Friedrichstr. 235.

Herta Schwerdtfeger, mog str. 64 I, zeigt allerhand hübsche Kleinigkeiten auf dem Gebiete der Keramit, Handweberei, Seidenmalerei, Glasbläserei und dergl. Mit ganz geringen Mitteln haben hier fünstlerisch schaffende Hände wunderhübsche Dinge fürs Heim und für den persönlichen Bedarf geschaffen. Für den Estisch das hübsche bunte Beltener Geschirr, als Zierstücke prächtige Keramifen aus Fischerbude b. Bremen , Wandbehänge in allen mög lichen Stoffarten und Musterungen, entzückende Handtäschchen in Bert, Seide und Flechtarbeit, Wiener und Berliner Glasbläsereien und noch viele andere nette Kleinigkeiten. Ganz eigenartig und neu wirten Kassetten und Streichholzbehälter mit Fischhaut bezogen. Von weitem gesehen vermutet man schwere, massive Dinge dahinter, da die Farbe der Fischhaut dem Eisenblech ähnelt und die Fischschuppen

mit ihren Erhöhungen wie eine gehämmerte Verzierung erscheinen. In der Nähe besehen ist das alles federleicht und höchst einfach. Jedenfalls läßt sich mit ein wenig Geschid und Geschmad das Heim auf billige Art wohnlich und persönlich gestalten.

Der 30. Rovember ift für alle diejenigen, die sich mit der Lösung von Breisfragen befaffen, ein wichtiger Tag. Am 30. November läuft die Frist ab, bis au der die Lösungen der Breisfrage: Wieviel Schuhe tönnen mit einer Dose Erdal gepugt werden?" bei der Erdal Fabritniederlage Berlin S. 29 vor tienen müssen. Bei dem überaus großen Intereffe, das der Preisfrage in ollen Kreifen entgegengebracht worden ist, ist zwar unwahrscheinlich, daß die Beteiligten den lezten für die Einsendung festgefekten Termin übersehen werden. Smmerhin fei auf den 30. November im Interesse der Beteiligten besonders hingewiesen.

,, Halpaus Mocca"

noch nicht geraucht?

Der tue es sofort. Warum?

Aus reinem Egoismus! Weil ,, Halpaus Mocca" besonders

gut und darum besonders

preiswert ist.

ARNAUD

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