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Berlin   in Wort und Bild.

Eine Buch- und Kunstausstellung in Treptow  .

Großfeuer in der Wallstraße.

Zwei Feuerwehrleute schwer verletzt. Ueber 1 Million Mark Schaden.

Ein gewaltiges Großfeuer, das an Ausdehnung fanm hinter| nahme ist es zum größten Teil zu verdanken, daß der Brand nicht dem Riefenfeuer in der Spandauer Straße vor einigen Wochen zu einer Katastrophe führte. Aber nicht nur die Räume der Strauß­zurüdsteht, beschäftigte am Sonntag früh 10 Löschzüge der Berliner   federnfabrik von Wagner, sondern auch die Lagerräume der Sch of D- Feuerwehr in der Wallstraße 55/56. Mehrere große Lagerräume laden fabrit von Kaufmann, die demnächst in Betrieb mit wertvollem Inhalt und der darüberliegende Dachstuhl in einer genommen werden sollte, haben zum Teil unter dem Feuer ſtart Länge von etwa 100-120 Metern fiel den Flammen restlos zum mit den Ablösch- und Aufräumungsarbeiten begonnen werden gelitten. Mittags gegen 1 Uhr war die Gefahr so weit beseitigt, daß Opfer. Wir erfahren hierzu folgende Einzelheiten: fonnte. Ueberall glimmten und schwelten Balfen und Holzteile, die immer von neuem aufzulodern drohten Mit Pide und Agt arbeiteten die Mannschaften in schwindelnder Höhe in gefahrvoller Lage an der Dachkonstruktion, um neue Gefahrenpunkte zu zerstören.

Das Grundstück Wallstraße 55/56, das gegenüber dem Mär­tischen Museum liegt, beherbergt nur Fabrik- und Geschäftsräume, die während der Nacht ständig von einem Wächter fontrolliert werden. Sonntag früh gegen 4 Uhr fiel bei einer Kontrolle auf der Straße ein leichter Brandgeruch auf. Da aber nirgends ein Feuerschein zu sehen war, führte man ihn darauf zurück, daß der Wind von der   Spree her den Herd- oder Maschinenrauch eines dort veranferten Lastfahnes herübertrieb. Kurz nach 7 Uhr aber wurde von Vorübergehenden in der Wallstraße im fünften Stod des Ges bäudes ein Feuerschein wahrgenommen. Im fünften Geschoß sind die Lagerräume der Luxus- und Straußfedern fabrit von Wagner, die mit Vorräten reich gefüllt waren. Sofort wurde die Feuerwehr herbeigerufen, die auf den Alarm Dach­stuhlbrand zunächst mit drei Löschzügen unter Leitung des Baurats Mäusser an die Brandstelle eilte. Ueber die Treppenhäuser und von der Straße über eine mechanische Leiter wurde mit mehreren Schlauchleitungen vorgegangen. Bedauerlicherweise ereignete sich gleich beim Aufschlagen einer eisernen Tür

Im Berwaltungsbezirt   Treptow veranstaltet das Boltsbildungsamt zusammen mit dem Bund für Schulfunstausstellungen eine Ausstellung von Kunst= werfen und Literatur, deren Gegenstand   Berlin ist. Eine nicht geringe Auswahl von Delgemälden, Aquarellen und Radierungen namhafter   Berliner Künstler verschiedener Richtungen zeigt uns   Berlin und seine Bevölkerung im verwirrenden Groß­ſtadigetümmel und auch in manchem noch erhalten gebliebenen  Berliner Kleinstadtidyll. Vertreten sind Künstler wie Käte Kellwitz, Zille,   Krommer, Sandrod, Kerschbaumer, Büttner, Paeschke, Sand fuhl, Marquardsen, Hinzpeter, Ballmann, Schlichting und viele andere. Eine reichhaltige Sammlung von Literatur über   Berlin rill anregen zum Studium der Geschichte   Berlins, der Heimat­funde, der Verwaltung usw. und zur Lektüre von   Berliner Romanen. Am Sonntag wurde die sehr beachtenswerte Ausstellung mit einer kleinen Feier eröffnet. Bezirksbürgermeister Genosse Grunom bezeichnete es als eine Pflicht der Bezirksämter, vor nehmlich der Außenbezirke, durch solche Veranstaltungen die Runft an das Bolt heranzubringen. Bildhauer Gott­hard Sonnenfeld, der Vorsitzende vom Bund für Schul tunstausstellungen, erinnerte daran, daß der Bund fich hier mit seiner 75. Ausstellung, also mit einer Jubiläums ausstellung, an die Deffentlichkeit wendet. Der noch junge Bund, der 1920 von Künstlern und Lehrern gegründet wurde und jetzt 13 Künstlervereine und 34 Lehrervereine als Mitglieder zählt, hat bei diesen teils in   Berlin, teils in anderen   deutschen Städten ver­anstalteten 75 Ausstellungen im ganzen etwa 300 000 Schul­kinder, die in ganzen Klaffen unter Führung der Lehrer famen, und 100 000 Erwachsene als Besucher bei sich gesehen. Er hat trok aller Not der Zeit mit seinen bescheidenen Mitteln und den mäßigen Beihilfen von Gemeinden, Staat und Reich immer wieder seine Ausstellungen ins Wert gesezt, um mit ihnen zur Kunsterziehung der Jugend und des Bolles bei zutragen, Die Opferfreudigkeit der Mitarbeiter ist manchmal so weit gegangen, daß in einigen Schulen die Lehrerkollegien aus eigener Tasche die unvermeidlichen Kosten der Ausstellung deckten. Die Treptower Ausstellung, die im Rathaus an der Neuen Krugallee im Stadtverordnetensaal untergebracht ist, wird bis zum 12. Dezember offen gehalten. In den Vormittagsstunden werden Schulkinder in ganzen Klaffen von ihren Lehrern in die Ausstellung geführt werden und sie unter fachkundiger Leitung be: fichtigen. Erwachsene können die Ausstellung an den Wochentagen in den Nachmittags- und Abendstunden von 4 bis 8 Uhr, an den Sonntagen in der Zeit von vormittags 11 Uhr bis abends 8 Uhr unentgeltlich befuchen. Gleichzeitig ist im Erdgeschoß des Rathauses eine sehr reichhaltige Sammlung von guter Jugend leftüre, auch von gutem andihmud, von Untersucht. Sedys mechanische Leitern wurden in die Höhe gewunden. haltungsspielen und Beschäftigungsmitteln aus­gestellt. Diese Ausstellung fann bis 15. Dezember wochentags von 4 bis 7 Uhr und Sonntags von 11 bis 7 Uhr unentgelt­lich besucht werden.

ein schwerer Unfall.

Eine große Stid flamme schoß auf das Treppenhaus und ver­letzte den Brandmeister Krugmann und den Feuerwehrmann Streich im Gesicht und an den Händen schwer. sofort in das Krankenhaus gebracht. Die Räume der Firma Wagner, Sie wurden die sich in einem Winkel vom Borderhaus zum Seitenflügel in einer Länge von etwa 30 Metern erstrecken, standen in hellen Flammen. Das Feuer fand an dem leicht brennbaren Material überreiche Nahrung und ungeheure Flammengarben schoffen aus den Fensterluten hervor. Die Gewalt des Feuers ließ Schlimmstes vermuten und so wurde der Alarm Großfeuer weitergegeben. Weitere fünf Löschzüge und mit ihnen der ge­famte Stab der Feuerwehrleitung eilten herbei. In­zwischen hatte das Feuer auf den Dachstuhl übergegriffen, wo es mit rasender Schnelligkeit weiterfraß. Bon vier Seiten, der Wall­straße, Neu- Rölln am Wasser, von dem angrenzenden Geschäftshaus Wallstraße 54 und vom Hof aus wurde das Feuer einzutreisen ver­Zunächst schien es, als ob die fast übermenschlichen Anstrengungen der Mannschaften erfolglos bleiben sollten. Infolge der überaus schlechten Baufonstruktion der Bodenkammern und des darüber liegenden durch eine Verbindungsdede nochmals getrennten Dach­stuhls war es sehr schwierig, das Feuer sogleich wirksam zu be­

Nach dem Brande.

Die Lagerräume der Straußfedernfabrik bieten einen traurigen Anblick. Durch verkohlte Dachsparren sieht man das Grau des Himmels. Auf dem Fußboden lagert eine meterhohe Schicht von zum Teil verbrannten wertvollen Federn. Ueberreste von Regalen und Schränken ragen aus diesem Chaos hervor. Von einem Tür­Pfosten und einer Holztür, die zu einem Nebenraum führt, find die eifernen Scharniere die einzigen Ueberreste. Arg mitgenommen ist auch die Stelle, an der sich beim ersten Angriff die beiden Feuer­Auch die ausgedehnten wehrleute ihre Brandwunden zuzogen Räume der Schokoladenfabrit von Kaufmann bieten einen recht troftlosen Anblick. Der Schaden ist sehr erheblich. In der Federn­fabrik beläuft er sich auf mehr als eine Million Mart. Er ist nur zum vierten Teil durch Versicherung gedeckt. Der etwa 250 000 m. betragende Beríuft der Firma Kaufmann ist durch Ber­ficherung gedeckt. Die Feststellungen der Kriminalpolizei nach der lungen haben ergeben, daß am Sonnabend um 2 Uhr nachmittags Entstehungsurfache sind noch im Gange. Die bisherigen Ermitt ein Werkmeister der Firma Wagner und eine Arbeiterin als legte hatten. Beim Eintreffen der Wehren mußten die Türen erst mit den Lagerraum verlassen und die Türen ordnungsmäßig verschlossen Gewalt gesprengt werden. Es ist nicht anzunehmen, daß sich jemand in der Zwischenzeit daran zu schaffen machte. Da sich auch Defen ichließlich nur die Möglichkeit einer Selbstentzündung oder oder andere offene Feuerstellen nicht in den Räumen befanden, bleibt Kurzschluß in der elektrischen Leitung übrig. Gerüchte, die in fam, scheinen danach unbegründet zu sein. Jedenfalls hat man bis der Gegend schwirrten und in denen Brandstiftung zum Ausdruck zur Stunde feinen Anhalt dafür gefunden, daß es sich um fahrlässige oder verbrecherische Brandstiftung handelt.

Der

Schuppaufgebot mustergültig abgesperrt worden. Trotz der frühen Die Brandstelle war in weitem Umkreis von einem großen Stunde umlagerten Hunderte von Schauluftigen die Brandstätte. und Polizeipräsident 3örgiebel der Vizepräsident Dr. Friedensburg waren persönlich anwesend. Die Auf­räumungsarbeiten, eine nicht minder schwierige Aufgabe als die Löscharbeiten selbst, dauerten bis in die späten Abendstunden hinein. Die völlig erschöpften Mannschaften wurden durch neuanrüdende

Verbrecherjagd über Dächer und Stadtbahn tämpfen, Fensterscheiben und Dachziegel platen infolge der großen Löschzüge abgelöst. Eine starte Brandwache verblieb während der

Ein guter Fang.

Nach vierstündiger Lätigkeit es dann, das Feuer, das beinahe den Dachstuhl des gesamten Gebäudekompleres erfaßt hatte, an der Nordseite, d. h. Neu- Kölln am Wasser, und an der Westseite in der Wallstraße abzuriegeln. Die Dachfonftruttion mußte an mehreren Stellen aufgeschlagen und unter Basser gesezt werden. Dieser Maß

Schwere Schlagwetterkatastrophe.

5 Tote, 15 Verletzte.

0

Eine aufregende Jagd auf Einbrecher gab es in der ver­gangenen Nacht an der Spandauer Brücke in der Nähe des Bahn hofes Börse. Auf dem Dach des Hauses   Spandauer Brüde 1b be. megten fidh, mie Bewohner des gegenüberliegenden Houses beob. achteten, verdächtige Gestalten, die in dem Halbbunkel wie Ge­fpenfter ausfahen. Sie hantierten mit einem Tau und Gaden, die augenscheinlich eine ziemlich schmere Last enthielten. Die Beobachter benachrichtigten das 9. Revier, das fcfort mehrere Beamte entfandte. Als die Männer auf dem Dach diese heran­Hamm, 29. November.( Eigener Drahtbericht.) Auf der tommen sahen, ließen sie sich an dem Tau, das an dem Dach des Zeche De Wendel" find in der Nachtschicht von Sonnabend zum Hauses befestigt war, auf den Bahnförper der an dieses Grund ftüd anstoßenden Stadtbahn herunter, nachdem Anrufe und auch Sonntag Schlagweffer explodiert, wobei 5 Bergarbeiter ein Schuß erfolglos geblieben waren. Während ein Beamter oben getötet, 5 schwer und 10 leicht verlegt wurden. Der blieb, um die Flüchtenden im Auge zu behalten, eilten die anderen Herd der Explosion ist der Abbaubetrieb in einem Flöz der mittleren hinunter, um eine Flucht über das Bahngleise zu verhindern. Fettfohlenpartie. Durá) Selbstentzündung der Kohle ist nach dem Unterdessen gab der Beamte oben noch zwei Schüsse ab, die auch antlichen Bericht des Oberbergamtes ein kleiner Brand ent­die Bahnbeamten auf dem Bahnhof Börse alarmierten. Den verstanden, der die Schlagwetter entzündet hat. Es ist bisher nicht ge­einten Bemühungen gelang es, die Flüchtenden, drei Mann, lungen, den Grubenbrand zu löschen. Sie zu fassen, bevor sie den Bahnförper verlassen konnten. wurden nach der Revierwache gebracht und dort von der Kriminal­polizei als gewerbsmäßige Einbrecher namens Alfred Hornung aus der Greifenhagener Straße, Karl   Meißner und Reinhold Goebel festgestellt. Goezel, der von Beruf Friseur ist, war aus dem Zuchthaus in Ludau entwichen und wurde bereits steckbrieflich gesucht. Er hielt sich ebenso wie Meißner wohnungslos in   Berlin Derborgen. Die Festgenommenen hatten es auf die Konfektions­firma   Reichenthal u. Ringel im 4. Stod des Hauses Span dauer Brücke 2 abgesehen. Wie sie behaupten, hatten fie die Haus­tür offen gefunden. Ihr Tau hatten sie an dem Dach befestigt. Einer von ihnen war daran bis zum 4. Stock herabgeklettert, hatte hier eine Scheibe eingedrückt und war durch das aufgeriegelte Fenster eingestiegen. 55 Anzüge und zwei Mäntel hatte er in Säcke verpackt. Seine Helfershelfer zogen erst die Beute und dann ihn selbst wieder auf das Dach hinauf. Als die Polizeibeamten famen, gingen die Einbrecher auf das Dach des Hauses 1b hinüber, be­festigten dort ihr Tau und fletterten auf das Stadtbahngleis hin­unter. Ihre Beute mußten sie im Stich lassen. Sie wurde dem Bestohlenen zurückgegeben. Die Verhafteten bildeten die Bande, die schon an mehreren Stellen in der gleichen Art gearbeitet hat.

Vorwürfe gegen einen Landgerichtsdirektor.

In zwei   Berliner Zeitungen war eine Darstellung über Vor­gänge im Beratungszimmer gegeben worden, die, wenn sie wahr wären, gegen Landgerichtsdirektor Dr. Marschner als Borsitzenden des Schwurgerichts I den Vorwurf der Rechtsbeugung deuten würden, wohl der schwerste Vorwurf, der gegen die Amts­tätigkeit eines Richters erhoben werden kann.

be=

Es war behauptet worden, daß das Abstimmungs ergebnis gefälscht worden sei. Unter Berufung auf Rechts­anwalt Franz Temal wurde behauptet, daß zwei Geschworene einen Protest zu den Gerichtsaften gegeben hätten, daß Direttor Marschner in einem Meinetdsprozeß gegen zwei Justizwachtmeister, der im Oftober vor dem Schwurgericht I stattfand, und der mit einer Ber­urteilung der beiden Justizwachtmeister wegen fahrlässigen Falsch eides zu verhältnismäßig milden Strafen endete, ein unrichtiges Abstimmungsergebnis festgestellt habe. Nach der Behauptung der Geschworenen hätten von den 9. Mitgliedern des Gerichtshofes 4 Ge­schworene mit nein, 2 Geschworene und 2 Richter mit ja gestimmt, und Direktor Marschner habe dann als Borsigender erflärt, daß er den Ausschlag gebe, indem er als fünfter für Berurteilung stimme. Zur Berurteilung hätte aber eine 3 weidrittelmehrheit erforderlich sein müssen, also von 6 Stiminen. Direktor Marschner felbst erklärte die Angriffe als eine infame Berleumbung, er werde auf alle Fälle Strafantrag stellen.

Wie der Amtliche Preußische Bressedienst" erfährt, find nach den übereinstimmenden Erklärungen des Borsigenden und Der beiden richterlichen Beisitzer des Schwurgerichts die in einigen Zeitungen gemachten Angaben über ungefeßliche Borgänge bei der Beschlußfassung in ter Straffache gegen die Sustizoberwachtmeister Meyer und Roehr unrichtig. Nach den Erklärungen des Bor­fizenden und der beiden Beifizer besteht kein Zweifel, daß die zur Berurteilung der Angeklagten erforderliche Zweidrittelmehrheit vor­gelegen hat

ganzen Nacht an der Brandstelle. Auch am heutigen Bormittag murde diese durch mehrmalige Kontrollen revidiert. Die Nach forschungen der Kriminalpolizei und die Zeugenvernehmungen gehen noch weiter.

Ausbruch des Vesuvs.

Der Krater des Besuvs ist seit Freitag in starter Tätigkeit. Während weithin ein donnerähnliches Rollen zu vernehmen ist, steigen hohe Flammen Tag und Nacht zum Himmel empor. Auch Steine und Lava werden aus dem Krater geschleudert, jedoch ist ein größerer Lavaausbruch noch nicht erfolgt. Der Bevölkerung der dem Berg benachbarten Orte hat sich angesichts der großen Gefahr eine starke Erregung bemächtigt. Den Behörden gelang es jedoch, eine überſtürzte Flucht zu verhindern. Zahlreiche Touristen aus aller Herren Länder sind in   Neapel zusammengeströmt, um das einzigartige Naturschauspiel zu beobachten.

Tödlicher Betriebsunfall im   Neuköllner Gaswert. Ein schwerer Betriebsunfall mit tödlichem Ausgang ereignete fich heute mittag gegen 12 Uhr auf dem Gelände des Gaswertes Reutöln. Bei Berladearbeiten wurde der 50jährige Arbeiter Gustan Röhl aus der Rügener Straße 23 von einem niedergehenden Kohlen­greifer am Kopf getroffen und schwer verlegt. Rod) bevor ein Arzt zur Stelle war, trat der Tod infolge Schädelbruches ein. Die Schuldfrage ist bis jetzt noch nicht geflärt.

Hygiene und Arbeiterfamilie. Den infolge einer Sendeftörung fürzlich ausgefallenen Rabiovortrag über Sygiene und Arbeiterfamilie hält Stadt­rat Genosse Dr. Korach in der Stunde des Arbeiters", der Deutschen Welle( Stönigswusterhausen 1300) nunmehr am Dienstag, den 30. Nov.

bon 8-8 Uhr abends.

Genoffe Ewold,   Tempelhof, Stolbergstraße 8a, dankt an dieser Stelle

für alle Glüdwünsche, die ihm aus Anlaß feines achtzigsten Geburtstags von Behörden, Parteigenoffen und Freunden übermittelt iburden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Das Unglüd ereignete sich bei der ersten Ueberschicht, die auf de Wendel verfahren wurde. Der Betriebsleiter hatte sich in einer Besprechung mit der Werksleitung gegen das Verfahren der Ueber. schichten erklärt, weil die ganze Art der Gesteinslagerung auf de Wendel eine übermäßige Gewinnung der Kohle nicht zulasse. Das ganze Grubenfeld ist ein Sturzgebiet, wobei erfahrungsgemäß die meisten schlagenden Wetter auftreten. Deshalb hatte der Betriebs­ratsausschuß gewünscht, daß wie bisher nach zwei Förderschichten eine Reparaturschicht folge, während durch das Einsetzen von Ueber­fchichten erst auf fünf Förderschichten eine Reparaturschicht folgt. Go fuhren denn in der Unglücksnacht zum ersten Male anstatt der sonst üblichen Reparaturhauer, außer diesen noch 300 Kohlenhauer ein. Vor der Zeche ereigneten sich herzzereißende Szenen. Während der ganzen Nacht stand vor dem Zechentor dicht gedrängt eine ängst liche Menge. Frauen riefen nach ihren Männern, verzweifelnd die Hände ringend. Eine quälende Ungewißheit bemächtigte sich der harrenden Menge. Dazu wurde noch die Kunde laut, daß die Knappen in den nicht gefährdeten Revieren nicht ausfahren, sondern weiterarbeiten. Allgemein wurde eine weitere Ausdehnung des Brandes sowie weitere Explosionen befürchtet. Die Zechenverwaltung nimmt an, daß sich infolge des entstandenen Grubenbrandes schlagende Wetter entzündet haben und hierdurch eine Kohlenstauberplosion ein­getreten ist. Das Revier war, wie der staatliche Einfahrer erklärte, noch am Tage zuvor in bester Ordnung. Das in allen Revieren Rennen zu Ruhleben am Sonntag, den 28. November. 1. Rennen. 1. Augenstern B( Schön), 2. Modedame, 3. Potsdam. durchgeführte Gesteinsstaubverfahren hatte sich wieder einmal hervorragend bewährt. Durch dieses ist ein Uebergreifen des Brandes und der Explosion auf andere Reviere verhütet worden. Bergfried, Liebestraum, Leffing, Eitelirted. Fram, Modern( als 1. disqual.. Allein bas angrenzende Revier ist durch Stichflammen in Mitleiden- 80 Bros. Steg- und Plazw. zurüd), Rehoferin, Lucie Halle, Einsicht, Leucht­fchaft gezogen worden. Die Verletzten haben zum Teil furchtturm, Quantität, Großmogul, Kronsbeere, Tirano, Gousters Gloria, Karten­bare Brandwunden erlitten. Schwierigkeiten bereitete der fpieler, Cilento, Struwelpeter. Abtransport der Verletzten. Die Beche hat für ihre etwa 4500 Mann starte Belegschaft nur einen Krantentransportwagen mit Pferdegespann, da trop fortgefezer dringender Vor­stellungen des Betriebsrates bis jetzt feine Krankenautos angeschafft wurden.

Von Einbrechern niedergestochen.

Mehrere junge Burschen versuchten in der Nacht vom Sonntag zum Montag in die Kellereien des Restaurants Kankomsti in kon radshöhe einzubringen. Ein im Erdgeschoß schlafender Ange­stellter, der 22jährige Friz Weichert, wurde durch ein verdächti­ges Geräusch aufmerksam und trat nur notdürftig befleidet auf den of hinaus. In der Dunkelheit sah er zunächst nichts. Plöglich fielen drei junge Burschen, die in ihrer Einbruchstätigkeit gestört wurden, über Weichert her. Er wurde zu Boden geschlagen und erhielt einen tiefen Messerstich in die linke Brustseite. Blut überströmt blieb W. am Blaze, während die Täter entflohen. Sie enttamen unerkannt. Eine polizeiliche Streife verlief ergebnislos. Der Schwerverletzte wurde in das Birchow- Krankenhaus eingeliefert. Die Kriminalpolizei ist mit den Ermittlungen beschäftigt.

Selbstmord eines Berliners in   Schneidemühl. In einem Schneidemühler Hotel erhängte sich der Regierungs- und Friedhofs. inspektor Erich Arit aus   Charlottenburg. Arlt, der sich im Kriege ein schweres Nervenleiden zugezogen hatte, hat die Tat offenbar in einem Anfall geistiger Umnachtung ausgeführt.

91. Abt.   Neukölln. Der heitere Frauenabend findet im Lokal non Balemski, Bobdin Ede Sfarstraße statt. Mitwirkende: Räthe Hyan u. a. Ansprache: Genosse Stadtrat Schneider, Gäfte herzlich willkommen!

Sport.

Toto: 47: 10. Blak: 101, 56, 34: 10. Ferner liefen: Lachmustel, Thea

2. Rennen. 1. Sopele( Selait), 2. Rudi, 8. Belfie. Toto: 22: 10. Play: 15, 23, 40: 10. Ferner liefen: Harlekin, Good Boy, Michael, Quelle B, Beinitod, Indianer, Linscott fr., Stapitain Halle, Csillag, Sonntagsprinz, Benus, Sphing I, Stonjul.

3. ennen. 1. Abteilung. 1. Rotula( Bes.), 2. Höhensonne, 3. Erifa. Toto: 55: 10. Plat: 23, 26, 117: 10. Ferner liefen: Liebes: bote, Peter Hall, Goudsters Gloria, Baron Watts jr.,   Mantua, Langemann, Erbgraf, Erster Wolfersomer, Raßgrad, Federnelle.

2. Abteilung. 1.   Dunajec( Herforth), 2. Cilento, 3. Hersteller. Toto: 91: 10. Blaz: 85, 42, 94: 10. Ferner Tiefen: Erich S, Glona W,

Brilon Brinz, Lenz L, Lindowkind, Quera, Benedict, Petronella A, Berg­

schwalbe, Heiderose.

4. Hennen. 1. Trotteur( Reitter), 2. Blaue Adria, 3. Edith Worthy. oto: 66: 10. Blak: 21, 42, 31: 10. Ferner liefen: Kammerfänger, Marcel, Altgold, Baron Stlatawah, tittyschor, Millh U, Buchruder, Progies, Frettchen, Fels, Doritha.

5. Rennen. 1. Arnuld( Eberl), 2. Sabana, 3. Dolman. Toto:

70: 10. Blas: 21, 19, 22: 10. Ferner liefen: Alcibiades, Birus, Campo­nula, Millionär, Regenbogen, Freund, Edelstein.

6. Rennen 1. Harry W.( Saus ir.), 2. Aberglaube, 3. Denkmünze. Toto: 71: 10, Blag: 34, 15, 64: 10. Ferner liefen: Heidemann, Quintora, königsabler, Corona, Mc Kinney, Stella Sarf, Stanfenftein, Blatterrefe,

Florian.

Mer. Toto: 59:10. Blat: 43, 63, 108: 10. Ferner liefen: Niederländer,

7. Rennen. 1. Ratharina( Sauß fr.), 2. Hans Behrens, 3. Friebrich Crispa, Goudster jr., Drelise Anvil, 2u, Kurfürft, Trauring, Lebemann, Minz Wintermärchen, Bronze, Mäglich, Herostratos, O'Captain Leerberg,

Rüraffier, Cosimo, Casanova, Bunter, Etasböjerin,

8. Rennett. 1. Fiametta( 3. Mills), 2. Alpengeier,&   Rubin. Zoto: 25: 10. Blat: 16, 29, 17: 10. Ferner Hefen: Lumpi, Carl, llegander,   Odessa, Unheil, Brinzessin Etawah, Duera, Blaumeise,   Marne, Diagonale, Belwin, Dompfaff I, The Kitty.