Einzelbild herunterladen
 

Um den Lex Külz- Block.

Die Demokraten unterschreiben. Nach Schluß der Plenarsizung des Reichstags fanden Be

sprechungen zwischen Bertretern der Deutschen Volkspartei und des

Zentrums auf der einen Seite und der Deutschnationalen auf der anderen Seite statt, deren Ergebnis die grundsägliche Zustimmung der Deutschnationalen zu dem Kompromiß über das Schmuz- und Schundgesetz war. Die demokratische Reichstagsfraktion entschloß fich in ihrer abends stattgefundenen Sigung gleichfalls, den vorbe reiteten gemeinsamen Antrag mit zu unterzeichnen.

den

21 17

ü

Die Länder und die Fürstenhäuser.

Ein fozialdemokratischer Gesetzentwurf. Die sozialdemokratische Fraktion hat im Reichstag folgen. ( Ftwurf eines Gesetzes über die vermögensrechtliche ndersehung mit den früher regierenden äufern eingebracht:

§ Die Länder werden ermächtigt, die vermögensrechtliche Auseinandersetzung mit den Mitgliedern der Fürstenhäuser, die bis zur Staatsumwälzung des Jahres 1918 regiert haben, unter Aus. schluß des Rechtsweges durch Landesgesetz vorzu­nehmen.

§ 2. Wird durch ein Landesgesetz eine Enteignung aus­gesprochen, so fann die Entschädigung ebenfalls durch Landes. gesetz unter Ausschluß des Rechtsweges festgesetzt werden. Eine Ent­eignung ohne Entschädigung ist zulässig.

Die Deutschnationalen müssen dabei sein! In der Frage des Schund- und Schmutzgesetzes ergab sich in den späten Abendstunden des Donnerstag die Notwendig feit neuer Berhandlungen unter den Parteien. Die Re­gierungsparteien hatten im Laufe des Tages vereinbart, § 3. Die Länder werden ermächtigt, durch Landesgesetz unter die Kompromißvorschläge als Antrag der Regierungs. Ausschluß des Rechtsweges die Ansprüche der in den Artikeln 57, parteien einzubringen, und die demokratische Frattion 58 2bsatz 1 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch gab ihre Unterschrift nur unter der Bedingung, daß die Deutsch sowie in dem Gesetz vom 25. März 1904( Reichsgefegblatt Seite 149) nationalen, die Böltischen und die Wirtschaftsbezeichneten Häuser und ihrer Rechtsnachfolger( Standesherren) auf partei den Antrag nicht mitunterzeichnen. Daneben Staatsrenten oder ähnliche Staatsleistungen mit oder ohne hatten aber die Deutsche Bolts partet und das Zentrum Entschädigung für erloschen zu erflären. schon eine Bereinbarung über die Mitwirkung der Deutsch­nationalen getroffen. Infolge der Haltung der Demokratischen

Bartei nahmen die deutschnationalen Bertreter von der weiteren Mitwirkung an den Berhandlungen Abstand, und sie dachten daran, ihrerseits wieder die Errichtung der Landesprüf stellen zu beantragen. Die deutschnationale Fraktion wird am Freitag vormittag wieder zu einer Sigung zusammentreten, um die neue Lage zu erörtern.

Die Bayerische Boltspartei hat nach längeren Be ratungen sich entschlossen, dem Rompromißantrag zuzu stimmen, wenn alle anderen Regierungsparteien sich hinter den Antrag stellten. Wie es kommen wird.

" 1

Nach der Bossischen Zeitung" hat sich in München folgendes zugetragen:

Bor einiger Zeit wurde der Münchener Filmprüfstelle der Film Rathan der Weise" vorgeführt. Die Prüffammer ließ den Film zu, der genau nach dem Lessingschen Drama verarbeitet ist.

gefordert hatte.

Der Vorsitzende der Prüffammer aber nahm Anstoß und machte von seinem Recht der Amtsbeschwerde bei der Ober­prüfstelle Gebrauch. Er berief sich dabei auf die Gutachten zweier Sachverständiger, die er selbst zur Aeußerung auf­Der eine Sachverständige" woles in seinem Gutachten darauf hin, daß ein Jude im Vordergrund des Intereffes stände und daß in unserer politisch erregten Zelt, besonders in Süd­ deutschland , hieraus Störungen der öffentlichen Ordnung entstehen tönnten. Erregie Auseinandersehungen und eventuell fogar Tätlichkeiten würden im Falle der öffentlichen Aufführung wahrscheinlich sein.

Der zweite Gutachter war ein tatholischer Geistlicher, der den Film aus dogmatischen Gründen bemängelte. Die im An­schluß an Leffing in dem Film vorgetragene Weltanschauung der dogmafifchen Toleranz, die Antwort, die der Film quf die Frage gäbe, welche von allen Religionen die beste sei, müßte von jeder streng orthodoxen Seife aller Religionsbekenntniffe als verlehend scharf abgelehnt werden.

Die Oberprüfstelle in Berlin war vernünftig genug, den baye wischen Einspruch abzuweisen. Eine Kulturblamage größten Stils wurde verhindert.

Wann wird nun Leffings Nathan der Weise", das Hohe Lied der Toleranz, nach dem Schund- und Schmutzgesetz in München auf den Inder gefeßt und für das ganze Reich geachtet? Von Leffing bis Rülz! Bon 1779 bis 1926!

Wegen eines angeblichen Attentatsplanes gegen Primo de Rivera find in Madrid anarchiftelnde Gemertschafter verhaftet worden.

Arbeiter- Abiturienten.

Der Arbeiter- Abiturienten- Rurfus am Raiser- Friedrich Realgymnasium in Neukölln hat wieder einen Erfolg gebrach Nachdem zu Ostern, wie bereits gemeldet, von fünf Randidaten vier die Reise erlangten einer war vor der Prüfung zurückgetreten meldeten sich im Herbst 14, von denen 10 die Prüfung bestanden, davon die Hälfte Mädels. Soweit der Bericht.

-

§ 4. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Mit dem Antrage greift die sozialdemokratische Reichs­tagsfraktion auf einen Borschlag zurüd, den sie bereits im Jahre 1923 gemacht hat und der jegt nach dem Scheitern des Boltsbegehrens die Möglichkeit bietet, die Interessen des Staates gegen die Fürsten durchzusehen, die sich immer noch weigern, die Intereffen der Länder zu berücksichtigen und nur ihre egoistischen Interessen wahrnehmen. Der Antrag soll den Ländern auch das Recht geben, mit den Ansprüchen der Standesherren fertig zu werden, die zum großen Teil nur des halb noch Geldansprüche stellen, weil ihre Vorfahren bis zum Jahre 1805 in irgendeinem kleinen Lande Deutschlands regiert haben.

Das Notgeseh.

Vorschläge der Regierungsparteien unbefriedigend. Eigene Vorschläge der Sozialdemokratie. Die sozialdemokratische Reichstagsfrat. tion nahm am Donnerstag den Bericht ihrer Unterhändler über die Besprechungen mit der Reichsregierung wegen des Notgeleges über die Arbeitszeit entgegen. Nach ein­gehender Aussprache beschloß die Fraktion, ihren Sozialpoli­fifchen Ausschuß zu beauftragen, eigene Borschläge zur Arbeitszeit auszuarbeiten, durch die die Verordnung vom 13. Dezember 1923 im Sinne der Borschläge der Gewerf schaften aller Richtungen abgeändert wird.

Die von der Regierung und den Regierungsparteien vor. gelegten Vorschläge sieht die sozialdemokratische Reichstags= fraktion als völlig unbefriedigend an.

Ein eigentümliches Gutachten. Reichsversorgungsamt und Raffezugehörigkeit.

In Nr. 485 des Vorwärts" vom 14. Oftober 1926 wurde ein in der Zeitschrift Schild " wiedergegebener Brief eines jüdischen Kriegsbeschädigten abgedruckt, der die Mitteilung enthielt, daß das Hauptverforgungsamt Münster in einem ablehnenden Bescheid auf einen wegen Sentfußes gestellten Versorgungsantrag folgende Bemerfung gemacht hat:

,, Es handelt sich nicht um eine Sentfußentstehung durch Mehr­belastung, sondern es handelt sich bei dem Plattfuß des Klägers um eine Rasseneigentümlichkeit."

Die sozialdemokratische Frattion des Reichstags hat daraufhin deswegen beim Reichsarbeitsminister Beschwerde erhoben. Nach Prüfung des Sachverhalts hat der Herr Reichs arbeitsminister am 30. November geantwortet, daß die dem Wort laut nach richtig wiedergegebene Bemerkung dem Gutachten

gezeigt, daß der Ruf nach Arbeiter- Abiturienten- Schulen berechtigt| ift. Erfahrungen sind gesammelt, die den weiteren Kurjen nüßlich sein werden. Aber noch sind es Kurse, die mit den ganzen Schwierig feiten der Privateinrichtungen belastet sind. Es wird Zeit, hier staatlicherseits einzugreifen und die unberechtigte und ungerechte Belastung von den Kursen zu nehmen, d. h. sie als reguläre Schule anzuerkennen.

-

W. T.

Anna Pawlowa begann ein Gastspiel im Theater des Was aber besagen die Zahlen? Sie zeigen deutlich, daß in den effens. Ihr Ensemble Kreisen, denen früher der Weg zur Hochschule versperrt war, fich begleitet fie. Der erste Abend brachte das Ballett Die Buppen etwa 40 Tänzer und Tänzerinnen viele finden, die den Voraussetzungen für ein wissenschaftliches fee", Chopiniana" und sieben Divertissements. Studium genügen. Sie zeigen ferner, daß früher und auch heute Eigentlich ist alles, was das alte Ballett gibt, Divertissement. Mag Denn die wenigen Arbeiter- Abiturienten, die auf diesem oder ähnlung aufgereiht sein. Und die aufgezogenen Automaten, die in der es unvermittelt nacheinander erscheinen oder am Faden einer Hand­lichem Wege zur Hochschule tommen, machen nach dem letzten Puppenfee" ihr Penfum abschnurrten, sind Symbole dieser Stunft. statistischen Bericht nur 0,01 Broz. der gesamten Studentenschaft aus. Symbole einer phänomenalen Technik und einer absoluten Seelen­Die Abiturienten in Neukölln find vorwiegend Boltsschüler ge- lofigfeit. mesen und haben taum eine weitere Vorbildung gehabt als die, Grenzen nicht verwischen. Wozu die Pawlowa felber freilich ver­Kunst? Manege, verehrtes Publikum! Man soll die Die ihr jeweiliger Beruf erforderte. Wenn fie nun nach dreijähriger leiten fönnte. Denn diese ist mehr als eine afrobatische Gummi­Ausbildung, belastet durch den ständigen Kampf um ihre wirtschaft puppe. Sie ist in ihrer Art ein ganzer Kerl. Ein sprühendes Tem­liche Existenz, dennoch als Extraneer bei einmaligem Anlauf die perament und eine große Schauspielerin. Und ihre Tänze, soweit sie Brüfung bestanden haben, so zeugt das von einer außergewöhnlichen nicht bloße Varieténummern, technische Bravourknaller sind, geben Willenskrafs und Leistungsfähigkeit. Die Arbeiterschaft tann ftolz Stimmung, gestalten Seelisches. Allerdings verfliegt die Stimmung, sein auf diese ihre jugendlichen Vertreter. Zugleich aber muß fie sobald der Tanz zu Ende ist, es schwingt nichts in uns nach. Und das in verschärftem Maße die Forderung aufstellen, allen Fähigen den in rhythmischer Bewegung Gestaltete ist die Welt eines fleinen Weg zur Hochschule zu öffnen. Es kann nicht angehen, daß Arbeiter Rototojeelchens, nett, zierlich, amüsierlich, ohne Kraft und Tiefe. finder zurückſtehen müssen, weil die Mittel für die Gymnasien fehlen uns weltenfern und weltenfremd. Noch ferner und fremder erscheinen oder weil die Kinder bereits mit verdienen müffen. Es tann nicht die Ensembletänze des russischen Ballettforps. Choreographisch angehen, daß fähige Schüler Zeit und Kraft verbrauchen müssen, um dürftig, technisch das Mindestmaß der Eristenz durch Lohnarbeit aufzubringen. Es falopp. Wir sind durch unsere modernen Tanzgruppen an eine dürftig, technisch- soweit die Zusammenarbeit in Betracht tommt- tann erst recht nicht angehen, daß die freien Schulen wieder der Auf- reinlichere Aturatesse und Eraktheit gewöhnt. Hier flappt nichts, ficht Ronfessionsbeauftragter überliefert werden oder daß die Reife jeder hat vor allem das Bedürfnis, sich selbst zur Geltung zu bringen, zeugnisse Preußens für Bayern ungültig sind, wenn sie nicht an einer einheitliche Gesamtwirtung fommt selten zustande. Alles in allem: deutschen Bollanſtalt" erlangt find! Nur der Staas darf hier die ein überlebter Kunststil, dessen Neubelebung weder möglich noch maßgebende Instanz sein, und der hat dafür zu sorgen, daß jedem wünschenswert erscheint. Fähigen der Weg zur Hochschule offensteht. I. S.

Nun noch ein Wort über die, die das Reifezeugnis nicht erlangt haben. Man darf überzeugt fein, daß fie ihr möglichstes getan haben. Aber es mögen einige von falschen Voraussetzungen aus­gegangen jein. Nicht jeder trägt die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Studium in sich, wie nicht jeder für das eine oder das andere Hand­wert berufen ist. Hier muß unbedingt eine forgjame Auswahl ge­troffen werden, und es ist wohl nicht ganz richtig, daß die Schüler ohne Vorprüfung in die Kurse aufgenommen werden, mit dem Hinweis darauf, daß eine Vorprüfung vielleicht Fähige zurückweisen fann, da sie immer nur an Zufälligkeiten gebunden bleibt, daß aber die Unfähigkeit im Laufe der Zeit unweigerlich fich zeigt. Die Ar­beiterschaft braucht Kräfte überall bringend, fie fann sich nicht erlauben, zeit- und traftraubende Experimente vorzunehmen. Bei dem jest laufenden Rurfus, der 42 Schüler umfaßt, ift bereits vor der Aufnahme eine Auswahl versuchs worden. Immerhin wird auch hier noch der eine oder andere abfallen. Es muß un­bedingt darauf hingewiesen werden, daß der gute Wille nicht aus­reichend, wenn auch immer notwendig ist.

Mit dieser Prüfung schließt der erste große Berjuch ab. Er hat

zmeier ärztlicher Sachverständiger entstammt und in die Gegenschrift des Hauptversorgungsamts übernommen war. Das Hauptversorgungsamt versichere aber, daß feinerlei antisemitische Einstellung eine Rolle gespielt habe. Der Reichsarbeitsminister fügt hinzu: Trotzdem mißbillige ich es, daß die ärztliche Beurtei lung in einer Form erfolgt ist, die die Empfindungen des Beschädig ten verlegen tonnte, und daß das Sachverständigengutachten wörtlich in die Berufungsgegenschrift aufgenommen wurde. Ich bin über zeugt, daß es sich um einen Einzelfall gehandelt hat."

Völkischer Heldenmut.

Erft verleumden und dann seine guten Dienste anbieten!

Der völkische Schriftsteller Jejef Sontag hatte in seinen Grünen Blättern" den preußischen Ministerpräsidenten, Genoffen Braun, wegen seiner Hamburger Reichsbannerrede gegen das Bersagen der Justiz gröblich beschimpft und mußte sich deshalb vor dem Erweiterten Schöffengericht Schöneberg verantworten. Ministerpräsident war als Nebenkläger durch den Rechtsanwalt Dr. Landsberg vertreten.

Der

völlischen Kreisen eine gewisse Rolle spielte, geht aus einem Brief Die Gesinnung des Sontag, der zeitweise in deutschnational­hervor, den er am 23. Oktober an den Ministerpräsidenten richtete. In dem Schreiben bat er um Nachficht und Entschuldi. gung und um Zurücknahme der Klage. Das Skriptum schließt

mit den Worten:

Sie dürfen, hochverehrter Herr Ministerpräsident, versichert fein, daß ich den Dank für ein Entgegenkommen auch durch meine zufünftige Haltung Ihnen gegenüber abzustatten jederzeit bereit sein werde."

In der Verhandlung selbst versuchte sich der Angeklagte zunächst aufs hohe Pferd zu setzen und sich als den von edler Leidenschaft ge­triebenen Schüßer der Justiz hinzustellen. Seine Rolle gelang ihm daneben. Der Oberstaatsanwalt wies auf den Brief des Angeklagten hin. Ein größeres Schuldbekenntnis fönne es nicht geben. Während er noch im Oftober bereit war, alles zurückzu­nehmen und seine Blätter in den Dienst des Minister. präsidenten zu stellen, scheint er jetzt von britter Seite in die von ihm zur Schau getragene Rolle hineingedrängt worden zu sein. Der Antrag des Oberstaatsanwalts lautete auf 7 Mo­nate Gefängnis wegen öffentlicher Beleidigung und übler Nachrede. Rechtsanwalt Dr. Landsberg for. derte die Anwendung des§ 8 des Republit Schußgefeßes. Der Borsigende, Landgerichtsdirektor Schent, riet dem Angeklag­ten, eine befriedigende Erklärung abzugeben, da die Sache sonst für ihn sehr schlimm ausgehen könne. Damit hatte Sontag seine Rolle ausgespielt. Er erklärte sich bereit, sich zu entschuldigen, die Kosten für das Gericht und die Ausgaben des Neben­lägers zu übernehmen und folgende Erklärung in den

Grünen Blättern" zu veröffentlichen:

" Ich stehe nicht an, meinem Bedauern darüber Ausdruc zu geben, daß ich den Ministerpräsidenten beleidigt habe, und ich bitte ihn um Entschuldigung. Zugleich nehme ich die beleidigenden Vorwürfe zurüd, nachdem ich mich in der Haupt­verhandlung von ihrer Unbegründetheit überzeugt habe." Rechtsanwalt Dr. Landsberg behielt sich die Zurücknahme des Strafantrages binnen vier Tagen vor, da er erst mit dem augenblicklich von Berlin abwesenden Ministerpräsidenten Rücksprache nehmen müsse. Er glaubte aber, schon erklären zu können, daß der Bürücknahme nichts im Wege stehen dürfte, da Ministerpräsident Braun an der Bestrafung des Angeklagten fein Intereffe habe.

KPD. - Politik.

Im Geschäftsordmungsausschuß des Preußischen Landtages stand am Donnerstag ein kommunistischer Antrag gegen die angeblich un berechtigte Entlassung des tommunistischen Abg. Abel aus den Diensten der Preußag auf der Tagesordnung. Da weder der Referens, der kommunistische Fraktionsvorsitzende Pied, noch ein anderer fommunistischer Abgeordneter erschienen waren, vertagte der Ausschuß die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit.- Pflichteifrige Barlamentarier!

fucht und, empört über die Unfittlichkeit einer Liebesszene, das Hof­theater während der Vorstellung verlassen. An den Generalinien­danten wurde das Anfinnen gestellt, Wildenbruch zur Zurückziehung feines Dramas zu veranlassen. Wildenbruch lehnte ab und Hochberg legte sein Amt nieder. Das war 1903. Sein Nachfolger wurde Georg von Hülsen, der dann, glatt wie ein Aal, glücklich bis zur Revolution durchwurstelte.

fammlung den Beschluß, ein Schreiben an die Vorstände der Frat­Der Verband Deutscher Erzähler faßte auf seiner Generalver­Generalversammlung und der Borstand des Verbandes Deutſcher tionen im Preußischen Landtag zu richten, in dem es heißt: Die des Antrages Buchhorn, die Staatsregierung zu ersuchen, zur Linde Erzähler danken den Parteien des Landtages für ihre Unterſtüßung rung der Not unter den deutschen Schriftstellern genügende Mittel müssen, daß dieser Antrag bisher ohne praktische Auswirkung ge bereitzustellen, auf das wärmste. Nur bedauert fie, feststellen zu blieben ist. Die Generalversammlung und der Vorstand bitten daher die Parteien, dem Antrag nunmehr dadurch eine noch festere Form zu geben, daß sie die Summen, die sie für die Linderung der Not Generalversammlung nicht denken kann, daß die Worte nach Maß­bereitgestellt missen wollen, ausdrücklich nennen, weil sich die gabe der vorhandenen Mittel" eine Interpretation erfahren, nach der bie notleidenden Schriftsteller leer ausgehen."

Wie ffiehlt man Mammuts? In dem Schacht eines polnischen Rohlenbergwerts wurde fürzlich ein gut erhaltenes Mammutstelett gefunden. Man berichtete der zuständigen Bezirkshauptmannschaft von dem wissenschaftlich wertvollen Fund, worauf nach ein paar Wochen von dort die Nachfrage tam, was mit dem Funde geschehen sei. Man fonnte der Bezirkshauptmannschaft nur mitteilen, daß fei. Da man nicht annehmen konnte, daß das Mammut aus seinem das gesamte Mammutstelett auf unerklärliche Weise verschwunden vieltausendjährigen Schlaf plötzlich wieder erwacht fei, stellte man weitere Erhebungen an und fonnte schließlich feststellen, daß es auf illegale Weise nach Frankreich gebracht und dort verkauft fei. Nun bemüht sich die polnische Diplomatie, das Mammut wieder zurück­zuerobern, während interessanter doch die Frage wäre, wie man überhaupt derartige Objekte stehlen kann.

Der gehörlose Tänzer Spiegel veranstaltet am 8. und 10., abends 8, Uбr, in der Kunstausstellung Der Sturm, Potsdamer Str. 134 a, einen Tanzabend. Spiegel tanzt in Originalfoftimen und Driginalmasken u. a. Bombay Tanz, javanischer Grotesktanz, japanischer Schwerttanz, tonti nesische Phantasie.

Graf Bolfo Hochberg, langjähriger Generalintendant der tönig lichen Schauspiele in Berlin , ist dieser Tage, 83jährig, gestorben. Er hatte sich als Komponist und als Begründer der Schlesischen Musikfeste bekannt gemacht, als der alte Wilhelm 1886 ihn als Nachheim", Weddingstr. 9, eine Sonderschau seiner Arbeiten. Der Maler Offo Nagel eröffnet am 4., nachm. 5 Uhr, im, Sänger. Der Eintritt folger Bothos von Hülsen zum Leiter seiner Hofbühne machte. In zur Ausstellung, die bis Ende Dezember, täglich von 2-7 Uhr geöffnet diejem Amt beging Hochberg die revolutionäre Tat, Gerhart fein wird, ist frei. Hauptmann auf die Bretter des Schauspielhauses zu bringen. Aller­dings nur in der milden Form von Hanneles Himmelfahrt ". Trotz­dem erregte er Anstoß. Fürst Hohenlohe, damals noch Statthalter in Straßburg , der einer Aufführung des Stückes beigewohnt hatte, schrieb unterm 14. Dezember 1893 in sein Tagebuch: Heute abeno im Hannele ". Ein gräßliches Machwert. Sozialdemokratisch realistisch, dabei von frankhafter, sentimentaler Mystit. Unheimlich, nervenangreifend, überhaupt fcheußlich. Wir gingen nachher zu Borchardt, um uns durch Champagner und Kaviar wieder in eine menschliche Stimmung zu versetzen". Aber nicht Gerhart Haupt­ mann , sondern der kaisertreue und teusche Bildenbruch war es, über den Hochberg schließlich zu Fall fam. Die Kaijerin hatte mit ihrer Tochter die Aufführung eines Stüdes des Hohenzollernbarben be

einigung lintsgerichteter Berleger eine Beihnachts- Bücher- Ausstellung. Das Buch der Schaffenden." Unter diefem Titel veranstaltet die Ver­Dieselbe foll im Gemertidaftsbause, Engelufer 23/24, vom 9. Dezember täglich von 12-7 Uhr geöffnet sein.

bagen wird als Kandidat für den diesjährigen Friedenspreis der Nobel Stresemann als Nobelpreiskandidat? Nach einer Meldung aus Kopen Stiftung neben dem amerikanischen Bizepräsidenten Dawes und dem englischen Arbeiterführer Macbonalb auch der Reichsaußenminister Dr. Stresemann als Schöpfer des Berles von Locarno genannt.