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schäft noch ein Dienstmädchen.

Die Kosten des Jnnungsausschusses einschließlich derjenigen zur fraglichen Zeit solches verschänkt zu haben. Auch, daß nach- aller Macht den gesetzlichen Boden zu zerstören, den sie sich feines Gesellenausschusses sind von den Mitgliedern der Jnnungen mittags um 5 Uhr, zu welcher Zeit die Angeklagten dicht am selbst geschaffen hat. Die Gleichheit vor dem Gesetz auf und den zugehörenden einzelnen Handwerkern aufzubringen. Orchester politische Gespräche geführt haben sollen, die Kapelle heben, die Sozialdemokratie ächten, die Arbeiterklasse knebelu Wir wollen uns heute auf die kurze Besprechung der gespielt habe, so wie an jedem Tage. vorstehend abgedruckten Bestimmungen beschränken. Außer Die Ehefrau Ritzau bekundet, sie habe im November 1892 und zu diesem Zweck einen Staatsstreich machen und die denselben liegen die Vorschläge des Handelsministers bez. geboren und fei am 18. Dezember noch derart frank gewesen, Diktatur des Säbels proklamiren das ist das Ideal, der Innungsausschüsse, der Handwerkerprüfungen und der daß sie den Ladenverkauf nicht habe besorgen tönnen, daher habe dem sämmtliche kapitalistische Parteien mehr oder weniger Regelung des Lehrlingswesens vor, auf diese werden wir dies ihr Mann thun müffen, der während ihrer Krankheit auch unverhüllt zustreben. abends nicht ausgegangen sei, also auch keine geheime Versamm- Daß das Geschrei nach der Ermordung Carnot's im in den nächsten Nummern zurückkommen. Vom Standpunkte der Arbeiter ist es recht charakteristisch, fungen habe besuchen können. Sie hielten weder Hilfe im Ge- vorigen Sommer einen Staatsstreich vorbereiten sollte, war uns von Anfang an klar und ist vor kurzem mit lobens­daß den Meistern besondere Vorrechte vor den Gesellen" Die Frau des Buchdruckereibesizers Wille giebt an, fie habe, werther Offenheit eingestanden worden. Demselben Zweck, ertheilt werden. Schon daß die Meister den Arbeitern bei während ihr Mann eine Strafe wegen Meineids verbüßte, das wie im vorigen Jahr das Geschrei vom Schutz der Re­jeder Beschlußfassung eine Zweidrittelmehrheit entgegensetzen Geschäft geführt und es feien bei ihr von Kayser und Bäurer können, beweist, daß der Gesellenausschuß mehr ein Aufpuz mehrmals Sammellisten, Programme und Plakate bestellt werden. ligion, Ordnung und Sitte", dient in diesem Jahr das der Handwerkerorganisation als ein Vortheil für die habe er gesagt, das ginge ihn persönlich nichts an. Daraufhin habe von 1870/71. Der Plan stammt auch aus der nämlichen Als sie Kayser nach der Lieferung um Bezahlung angegangen, angebliche Friedensfest zur Feier des Krieges Arbeiter ist. Merkwürdig ist es auch, daß die Meister ihre fie, sie wisse genau warum, den Ausdruck auf die Rechnung ge- Quelle. Die reaktionären Instinkte und Leidenschaften Mitgliedschaft im Vorstand nicht verlieren, wenn sie Armen fett: Nota für die Anarchisten" und dann dieselbe bei Holze sollen entfesselt und die Menschen und Völker dermaßen unterstüßung aus öffentlichen Mitteln angenommen aber zurück- abgegeben, Geld aber noch nicht bekommen. Kayser will die unter und gegen einander verhetzt werden, daß eine dem gezahlt haben, die Arbeiter aber die Zugehörigkeit zum Sammellisten für sich bestellt haben, um Unterstützungen Staatsstreich günstige Atmosphäre und Temperatur entsteht. Gesellenausschusse verlieren, wenn sie auch ihre Armen- für seine Familie zu sammeln, im Falle er verurtheilt werde. unterstüßung zurückgezahlt haben. Bei den Arbeitern wird Bäurer behauptet, die Rechnungen seien bezahlt. Die Zeugin Das fortwährende Mühlen in Kriegserinnerungen, das Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch gelungen. auch nicht die Unterscheidung von Armenunterstützung über- bestreitet dies, ist aber sehr unsicher, so daß man durch ihre fortwährende Geschimpfe und Denunziren ist auf die den haupt und solcher aus öffentlichen Mitteln gemacht. Aussage fein flares Bild empfängt, wie sich die Vorgänge Staatsstreichlern zugänglichen Kreise unzweifelhaft nicht Man ersieht hieraus deutlich, wie mit anderem Maße eigentlich abgespielt haben. für die ohnedies mächtigeren Meister und für die weiterer Verlefung beschlagnahmter Schriften. Hierauf wird wieder die Deffentlichkeit ausgeschlossen, zwecks ohne Wirkung geblieben. Zum Glück sind diese Kreise aber nicht das Volt. Sie sind seit der vorjährigen Staatsstreich nach jeder Richtung abhängigen Gesellen gemessen Damit Schluß der Beweisaufnahme. Kampagne noch wesentlich zusammengeschrumpft, und die wird. Erstaunen braucht man hierüber freilich nicht, Gewissenslosigkeit, mit der diese Herrschaften, um ihr entspricht es doch ganz dem Geiste unserer einseitig unter­Die Verhandlung beginnt mit Verlesung derjenigen Artikel Reaktionssüppchen zu kochen, Deutschland an den Rand nehmerfreundlichen sogenannten Sozialpolitik. des" Sozialist", die von der Vertheidigung angezogen sind und eines Krieges mit Frankreich treiben, wird manchem die Die Zünftler werden mit dieser Sozialpolitik wohl zu die beweisen sollen, daß das Organ kein Hezblatt ist, dessen Ver- Augen öffnen, der bisher noch verblendet war. Und wir frieden sein, sie erhalten die seit bald einem Viertel- breitung strafbar sein könne, sondern ein Diskutirblatt, in dem dürfen mit Sicherheit erwarten, daß das unvermeidliche jahrhundert geforderte Zwangsinnung, wenn sie auch nicht ganz iebe Meinung zu Worte komme, das nicht zur Propaganda Strafgericht der Größe der Schuld entsprechen wird.-. auch weder Gotteslästerung und die Gestalt hat, in der sie dieselbe wünschten. Vom Befähigungs- der That auffordere, wohl aber idealen Zielen nachweis ist eben in dem Entwurfe nicht die Rede und so nachstrebte. Den auf Antrag des Vertheidigers verlesenen Artikeln, anläßlich eines leidenschaftlichen Artikels der Norddeutschen Majestätsbeleidigung enthalte, Sozialistengeset in Sicht? so fragt die Germania " können die Innungsmitglieder nicht durch parteiische die thatsächlich diesen Standpunkt vertreten, folgt die solcher Allgemeinen Zeitung " gegen Aeußerungen fozialdemokra­Prüfungen diejenigen, die ihnen aus politischen Gründen( auf Antrag des Ersten Staatsanwalts) welche die Behauptungen oder aus Konkurrenzrücksichten mißliebig sind, vom Bei der Anklage zu bestätigen scheinen und die von scharfen Aus- tischer Blätter über die Jubelfeier des Krieges von 1870/71, tritte zur Jnnung ausschließen. Sie können auch nicht die laffungen gegen alles Bestehende wimmeln. Mit Borliebe scheint der mit folgenden Worten schloß: hausindustriellen Meister", die mit dem Handwerke nichts der Sozialist" sich biblischer Beispiele und solcher aus der gemein haben, von der Innung fernhalten, außer etwa durch Religionsgeschichte zu bedienen. hohe Steuern.

Magdeburg , 28. Auguft.

Weite Kreise aller Parteien, die das Recht freter Meinungs­äußerung in ehrlichem, anständigem Kampfe zwar gewahrt wissen, Während der Verlesung war die Deffentlichkeit wiederum solches Recht aber nicht in zügellofer, jedem Anstand Hohn sprechenden Weise ausgebeutet sehen wollen, werden uns Die Innungsausschüsse erhalten Rechte, die auch ein ausgeschlossen. Der Vertheidiger stellt den Antrag, die Werkführer der darin beipflichten und ihre Mitwirkung zur Beseitigung Beweis für die rückschrittliche Tendenz unserer Sozial- Fabriken von Langensiepen sowie von Röhrig und König zu solches, die Ehre und das Ansehen der deutschen Nation schädi­politik find, fie sollen nämlich auch mit der Aufsicht laden, die bekunden sollen, daß die Angeklagten Schneider und genden Treibens nicht versagen. Es wird Zeit, zu zeigen, daß über die Durchführung der Arbeiterschuß- Geseze betraut Henning am 31. Januar 1895 bis 6 bezw. bis 61/2 Uhr in den das deutsche Volk sich seine nationalen Gedenktage durch die werden. Sie sollen somit, obgleich interessirte Partei, ihre Fabriten beschäftigt gewesen, von da einen langen Weg zur Flegeleien sozialistischer Federhelden nicht verkümmern, das An­Klassengenossen, kontrolliren, an stelle der Gewerbe- Inspektion Böhmischen Bierhalle haben, sich auch vor dem Besuch derselben hätten denken feiner großen Männer nicht ungestraft besudeln lassen treten. Jeder Kenner der Geschichte der Arbeiterschuh- waschen und umkleiden müssen, sodaß sie unmöglich von 71/2 bis 8 Uhr will. Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig gesetzgebung wird diesen Vorschlag als einen bedenklichen hätten in der Böhmischen Bierhalle sein können und die Ver- fetzt an ihre Ghre!" Fehlgriff bezeichnen müssen. Wenn es nach der Nordd. Allg. 3tg." und ihren sammlung solle doch zwischen 5 bis 8 Uhr stattgefunden haben. Der Erste Staatsanwalt bittet dem Antrage nicht statt zu geben, Hintermännern ginge, hätten wir schon längst wieder ein denn in der Böhmischen Bierhalle verkehre Publikum, das sich Sozialistengefeß. Ob aber ein solches kommt, haben andere auch manchmal nicht gewaschen habe. Zeuge Inspektor Schmidt Faktoren, ein klein wenig sogar das deutsche Volk mitzu­erklärt, es müsse ein Irrthum vorliegen. Die fragliche Ber - bestimmen. sammlung habe nicht zwischen 5 und 8, sondern zwischen 8 bis 10 Uhr stattgefunden. Woraufhin der Vertheidiger seinen Antrag zurückzieht.

Wir wollen erst noch die weiteren Bestimmungen be­sprechen und dann unser Urtheil über den Werth der ge­planten Reform für das Handwerk und die in ihm be­schäftigten Arbeiter zusammenfassen.

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Der Magdeburger Anarchiffen­Prozek.

Magdeburg , 27. August 1895. Nach Wiederherstellung der Deffentlichkeit werden die auf Antrag noch geladenen Zeugen vernommen; zuerst der Wirth der Böhmischen Bierhalle, Wünsch. Er erinnert sich nicht, die An­geklagten Bäurer, Leitenroth, Schneider und Kayser jemals in seinem Lokal gesehen zu haben, und beantwortet die Frage des Vorsitzenden, ob Anfang dieses Jahres in seinem Lokal boy­tottirtes Bier verschänkt sei, mit Entrüstung dahin, er verschänke Krakauer Bier. Mit so etwas, wie Boytottirtes, gebe er sich nicht ab, Sozialdemokraten leide er in seinem Lokal garnicht. Ueberhaupt dürften dort keine politischen Gespräche geführt werden, seine Kellner müßten ihm dies melden. Manchmal tämen Sozialdemokraten hin und verlangten den Arbeitermarsch gespielt, er habe aber seinem Rapellmeister ein für allemal gesagt, er solle dann gerade erst recht den Preußenmarsch oder ähnliches spielen. Der Vorsitzende fann nur mit großer Mühe dem Zeugen flar machen, was boykottirtes Bier sei. Dann giebt der Zeuge zu,

Indianer mit schneeweißem Haar und einem Paar un­geheuerer Brillen auf der Nase vor einem Papier fizen, in dem er mit auffällig gewandter Hand schrieb.

"

Was steht zu Euren Diensten, Caballero?" fragte der Alte, über seine Brillen schauend, als der Agent, der draußen fein Pferd an das Fenstergitter gebunden hatte, in die kleine Stube getreten war, die des Richters Schreib- und Wohn­stube zugleich bildete.

"

Eine kleine Privatangelegenheit, Don Matias, in der man mich an Euch gewiesen hat," erwiderte dieser. So nehmt Euch einen Stuhl", sagte der Alte, auf den einzigen deutend, der im Zimmer stand, auf dem andern, der noch vorhanden war, saß er selber, und sagt mir, was es ist."

"

Man hat mir eben gesagt, daß Ihr der Bevollmäch tigte seid für die Estanzia Cerro Desgracias, Don Matias." Der Richter schaute den Sprecher eine kleine Weile forschend an.

" Ja... und nun... Don... Don.. Verzeiht, mein Name ist Estevan Agüero, Geschäfts­agent aus Asuncion .

"

Sehr erfreut, Don Estevan, Eure Bekanntschaft zu machen... mein ganzes Haus steht zu Eurer Verfügung... womit kann ich Euch dienen

Also der Dr. James Wilson ist todt seit einem Jahre, Don Matias, wie ich gehört habe..."

"

Ja, der englische Doktor, dessen Freund zu ſein ich die Ehre hatte, ist vor einem Jahre begraben Und die Estanzia war sein Eigenthum ich meine, ob wirklich der Doktor rechtmäßige gute Besigtitel besessen

hat.

ift..

"

Wie Euer Kopf das Eigenthum von Euer Gnaden " Jm rechtmäßigen Rauf..

" m rechtmäßigen Kauf vom Fistus... doch kommt zum Ziel..

Solltet Ihr wirklich ganz genau unterrichtet sein, Gewiß..."

Don Matias..?"

"

"

Hm.. mag sein... aber ich bin ebenso beauftragt, die Ansprüche einer anderen Person auf die Estancia Cerro Desgracias geltend zu machen.. Die Estanzia ist seinerzeit rechtmäßig an Herrn José Maria Villagra übergegangen.." Kenne diesen Ravalier nicht " Behauptet aber, rechtlicher Besizer von Cerro Des­gracias zu sein. " Behaupten kann man vielerlei.." ( Fortsetzung folgt.)

Eine Privatdepesche aus Magdeburg meldet uns:

Die Auflage wegen§ 129 wurde fallen gefaffen. wurde wegen Aufreizung auf grund des§ 130 zu zwei Sämmtliche Angeklagte wurden freigesprochen. Paul Monaten Gefängniß verurtheilt.

Politische Mebersicht.

Berlin , 28. August.

"

-VO

Weltpoftverein. Mit Note vom 22. Mai hat die Re­gierung der Republik Salvador dem schweizerischen Bundesrath mitgetheilt, daß dieses Land dem Uebereinkommen betr. postalische Besorgung von Abonnenten auf Zeitungen und andere periodische rath diesen Beitritt den Staaten des Weltpoftvereins zur Kenntniß Veröffentlichungen beigetreten sei. Uebungsgemäß hat der Bundes gebracht.­

Deutsches Reich .

- Wie Norddeutsche Allgemeine Beitung und National- 3eitung" sich unwissend zu stellen ver­stehen! Die Nat.- 3tg." schreibt heute: ,, Die Gesetzlichkeit tödtet uns"- das ist der angelogen werden, dafür ist auch charakteristisch, daß in der In welcher Art die Leser der sozialdemokratischen Presse Grundgedanke, welcher die kapitalistischen Parteien in allen felben Nummer des Vorwärts", in welcher dieser Aufruf steht, Kulturländern, mit einziger Ausnahme des etwas gesünder ent- mit bezug auf den Beschluß der Regierung wegen vollständiger wickelten England, beherrscht. Obgleich der Gesetzesboden" oder theilweiser Freigebung des Sedantages für die Arbeiter der von den regierenden Klassen ganz nach ihrem Geschmack und Staatsbetriebe folgendes zu lesen ist: ihrem Interesse eingerichtet worden ist, so hat er doch das Emporkommen der Sozialdemokratie nicht verhindern können. Und die erschreckte kapitalistische Gesellschaft sucht jetzt mit

Die Arbeiter, die den Lohn für den Sedantag erhalten, haben es der Sozialdemokratie zu verdanken, welche unausgesetzt rügte, daß Arbeiter zu Festen gezwungen werden, die für sie einen Lohn­entgang zur Folge haben.

Zu solchen Festen sind Arbeiter bisher nur von den sozial­Kunst und Wissenschaft. demokratischen Agitatoren gezwungen worden, z. B. am 1. Mai." Und die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Polizeiliche Kunstpflege. Wir machten vor einigen Tagen ,, Ganz abgesehen davon, daß nicht die Rede davon ist, die Mittheilung von einer polizeilichen Berfügung, laut welcher der Arbeiter zur Theilnahme an Festen zu zwingen, ist auch nie und Direktor des Alexanderplatz - Theaters, Herr Wt. Sam st, zu einer nirgends von Arbeitgebern die Absicht fundgegeben, am Sedantage Geldstrafe von 30 m. verurtheilt wurde, weil er das Schauspiel mit der Wirkung eines Lohnentgangs" für die Arbeiter zu " Die Hochzeit von Valeni" aufführte, ehe er die nachgesuchte feiern. Diese Absicht ist ohne jede thatsächliche Grundlage den polizeiliche Erlaubniß dazu in Händen hatte. Gleichzeitig patriotischen Arbeitgebern vom Vorwärts" zu Hezzwecken brachten wir die allseitig befremdende Nachricht, daß ein Polizei- lediglich insinuirt." wachtmeister das Nationale aller in dem Stück beschäftigten Wir möchten den Redaktionen der beiden in der Ver­Mitglieder festgestellt habe, weil auch ihnen Strafverfügungen leumdung geistesverwandten Blätter rathen, sich in Sachsen , zugehen sollten. Wie wir jetzt erfahren, find sämmtlichen speziell in Dresden , Leipzig und Chemnih darüber zu informiren, Darstellern solche nun zugestellt worden. Sie sind vom 14. d. M.wer recht hat, wir oder sie. Auch aus Berlin tönnten sie er­fahren, daß wir den patriotischen Arbeitgebern nichts insinuirt batirt und tragen folgenden Wortlaut: haben, was sich nicht beweisen lasse. Erst im vorigen Jahre haben in der Berliner Metallindustrie Streifs wegen Nicht­zahlung des Lohnes am St. Sedanstage stattgefunden.

M

,, Sie haben an den Abenden vom 20. bis zum 24. Juli d. J. von 8 Uhr ab im Alexanderplatz Theater, Alexanderstr. 40, bei der Aufführung des Schauspieles Die Hochzeit von Valeni" als Darsteller mitgewirkt, obgleich die zur Aufführung erforderliche Da man bei der National Zeitung" und" Norddeutschen polizeiliche Erlaubniß weder nachgesucht noch ertheilt war. Die Ueber- Allgemeinen Zeitung" nicht annehmen kann, daß sie ihre tretung wird bewiesen durch das Zeugniß des Kriminal- Schuhmanns Irrthümer eingestehen, fordern wir unsere Genossen in Berlin Aluths( 2639). Auf grund der Verordnung vom 10. Juli 1851 und im Reiche auf, uns genau spezialisirte Fälle über Nicht­wird deshalb gegen Sie eine Geldstrafe von fünf Mart, an zahlung des Sedantages, an dem die Arbeiter zum Feiern ge deren Stelle, wenn sie nicht beizutreiben ist, eine Haft von zwungen wurden, mitzutheilen.- einem Tage tritt, hierdurch festgesetzt." Selbstverständlich rufen die Betheiligten gegen diese, bis jetzt einzig dastehende, Strafverfügung gerichtlichen Entscheid an.

doch

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Luftige Erke.

GI.

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bei auch

Patriotismus und Geldbeutel. Aus Essen wird uns geschrieben: Auch bei Krupp in Essen, dessen Wohl­fahrtseinrichtungeu" für viele unserer staatlichen Musteranstalten" vorbildlich geworden sind, werden die Arbeiter diesmal un freiwillig zu einem Feiertage gezwungen werden. Wie berichtet Brodhaus schon über E hinaus ist! Wenigften fann ich ä feinen 2. September geschlossen bleiben, von einer 2ohnzahlung für Stoßfeufzer. Schmock: Gott sei Dank, daß der neue wird, sollen die sämmtlichen Werke des Kanonenkönigs an Glühlichter. diesen Tag verlautet jedoch nichts. Wahrscheinlich würde Artitel über Friedrich Engels schreiben! von beiläufig 16 000 Mann von Proletarier ABC. Arbeite, bete, trepire, dulde, ent- diese für eine Anzahl behre, folge gerne, heule, jammere, klage nicht, leide Marter, dem Firmeninhaber zu ſehr empfunden werden. Obwohl Noth, opfere, peinige, quäle, rackere, schinde, tödte dich, un- einige wenige Fabrikanten mit dem Beispiel vorangegangen sind, betrauert verdorre, welke zeitlich. ruhender Arbeit am Sedantage Lohn Ein Gegensa 3. Man fann in Essen Arbeiter sein und zu zahlen, hat sich ein Krupp doch daran nicht zu kehren. Sein Arbeiterheer ist sozusagen mit allem zufrieden, und nur schwer GI. Hunger leiden. Der Postbeamte im dämmert dem einzelnen die Erkenntniß auf, welche unwürdige Des Hausherrn 3 weifel. Rolle er zweiten Stock ist heuer wieder avancirt! Jetzt weiß ich nicht, gegenüber dem gesammten übrigen Industrie GI. proletariat hier einnimmt, Der freie Arbeitsvertrag" soll ich ihm gratuliren oder soll ich ihm steigern?" Arbeiter, der sich Höchste Undankbarkeit. Die Europäer werden ver- sieht demnach hier so aus, daß ein folgt 1. Mai In China , so hab' ich gelesen, Und bei uns er einfallen laffen sollte, aut beispielsweise den reichen doch Amt und Ehr' Gar oft die größten feiern, unnachsichtlich entlassen werden würde, während demselben Chinesen. Arbeiter durch Anschlag einfach befohlen wird, am 2. September Bantier Feigelstod über Engels. Wie haßt auf seine Kosten die Arbeit ruhen zu laffen. Jubeltage" bezeichnet die Engels ä groißer Mann? Sennen doch nig ämol gefallen bei GI. Amtshauptmannschaft des sächsischen Bezirkes Rochlit seinem Tod die Papierches! Hilf was helfen kann. Herr Bezirkshauptmann, den 1. und 2. September in einer Verfügung, durch die den die Sozialdemokraten wollen hier eine Versammlung halten; was Arbeitern in Göppersdorf die Abhaltung einer zum 1. September foll man machen?" ,, Verbieten, selbstverständlich verbieten!" geplanten Lassalle Feier mit der Begründung verboten Ja, aber mit welchem Grund?" Ach was, sagen Sie, in wird, bei der Haltung, die unsere Partei den nationalen" der Bezirkshauptmannschaft ist die Rinderpest ausgebrochen!" Festen gegenüber einnehme, müsse eine Lassalle- Feier am 61. 1. September geradezu als ein Protest erscheinen und zu Be­

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