Einbrecher und Geschäftsmann.
Die böse Polizei.
Der Juwelenräuber Spruch war nicht viel mehr als ein eitler Narr. Und daß er für Polizei, Presse und Deffentlichkeit eine Sensation ersten Ranges wurde, ist eigentlich zu bedauern. Wäre ihm aber sein Streich restlos geglüdt, so wären ihm die erbeuteten Schäße unter den Händen zerronnen.
Nur einige Wenige sind es, die es verstehen, das Gestohlene zur Grundlage eines soliden" Daseins zu machen. Das sind die Ausnahmen. Zu ihnen gehörte der Ungar Julius Moranski. Er wird wohl in der Kriminalgeschichte lange noch einen Platz beanspruchen dürfen, wenn die Erinnerung an Johannes Spruch bereits verblaßt sein wird. Ein genialer Einbrecher, ein fluger Geschäftsmann ist er; seine Karriere begann er, der Sohn eines Maschinisten, als Zwanzigjähriger mit kleinen Diebstählen. Aus dem Gefängnis verstand er bald zu entweichen; diese Kunst entwickelte er später zur höchsten Blüte. Er fühlte sich zu Größerem berufen, in seiner Seele fämpften miteinander Kaufmann und Einbrecher. So faufte er sich in Wien ein Delikatessengeschäft, um es vorteilhaft weiter zu vergeben. Sein erster Juweleneinbruch in Italien machte ihn zum stillen Teilhaber eines Wiener Juwelen händlers. Ein wohlgelungener Einbruch in Graz erhöhte sein Betriebskapital um 90 000 m. In Italien verfolgte ihn aber das Bech. Ein mißlungener Jumeleneinbruch führt ihn auf zwei Jahre ins Gefängnis. Mit um so größerem Erfolg arbeitete er nach feiner Entlassung in Oesterreich . Nun eröffnete er gar einen eigenen Juwelenladen auf dem Prater . Den Gewerbeschein erhielt er ohne besondere Schwierigkeiten; er wurde Mitglied im Diamantenklub und besaß eine Vitrine im Hotel Continental.
Was aber ein richtiger Kaufmann ist, der sorgt für die Vergrößerung feines Geschäfts: Moranski machte es auf seine Weise. Nach vergeblichen Versuchen gelang ihm ein großer Wurf in Zürich : Er erbeutete für 600 000 m. Juwelen. Eine Geschäftsreise nach Prag brachte ihm sie für 180 000. Jest faufte er sich ein Haus in Budapest und für seine Braut, eine Wienerin, eine Villa. So hätte es der erst 29jährige Moranski zu hohem Ansehen bringen können, vielleicht wäre er sogar der erste Juwelier in Wien geworden und hätte sich einen hübschen Hausstand gegründet, seine Söhne hätten vielleicht studiert und es zu guten Bosten gebracht wenn nicht die böse Polizei ihm ein Schnippchen geschlagen hätte. Sie tam dem Unersätt lichen auf die Spur, und als er verhaftet war, tamen jeden Tag immer mehr Juwelen aus seinen sicheren Verstecken" ans Tages. licht, im ganzen für etwa 600 000 m.; welche Werte noch verborgen sind, weiß nur er selbst. Gestohlen, nein, das hatte er nie, nur billig gekauft und manches von dem Gekauften umgearbeitet. Alber in Graz fand man im ausgeplünderten Laden seine Finger abdrücke... Moranski wurde vom Gericht in Wien zu sieben Jahren schweren Kerkers verurteilt.
Geben Sie mir Arbeit, Herr Richter.
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Der 25jährige 5. hatte mit dem alten Zuchthäusler G. einen Juwelierladen ausgeplündert. Durch ein Loch in der Kellerdecke waren sie eingedrungen. H. erhielt dafür 20 m. G. versuchte die Beute durch feinen Zuchthausgenossen D. zu verschärfen". Dieser, ehemaliges Mitglied der Blättnerbande, hatte nach Berbüßung eines Teiles feiner 5jährigen Zuchthausstrafe für den Postraub in Hebron Dahnwizz Urlaub erhalten: sein damals angeschossenes Bein bedurfte operativer Eingriffe. Seine Frau wollte von ihm aber nichts mehr wissen. Er ist ein arbeitsunfähiger Krüppel und hoffte durch das ,, Berschärfen" des gestohlenen Gutes das Geld für ein künstliches Bein zu erwerben. H. hatte sich aber in einer Kneipe seinen befannien Mädeln gegenüber des Diesstahls gerühmt und auch erzählt, daß die Scheuro". d. h. die Ware bereits verschärft" sei. Se erfuhr vom Diesstahl die Polizei und verhaftete beide. Das Gericht verurteilte den Angeklagten D. zu 6 Monaten Ge= fängnis und hob den Haftbefehl auf. Der 25jährige H. erhielt brei Jahre Zuchthaus. Mag sein, daß eine längere Strafe in diesem Falle angebracht schien; doch hätte man wohl gewünscht, wenigstens etwas über das Vorleben dieses jungen Menschen zu erjahren. Der Vorsitzende des Amtsgerichts Schöneberg , Amtsgerichtsrat Lemke hielt es jedoch für überflüffig. Er fand sogar, baß es nicht nötig sei, den erschienenen Fürsorger B. zu hören, der jei: 16 Jahren bereits die Pflegschaft in der Familie des H. inne hat. Vier Kinder von sieben befinden sich in Fürsorgeerziehung, die Mutter ist mehrmals vorbestraft, der Vater dagegen ein fleißiger Arbeiter. Und der junge H. mag nicht ganz unrecht gehabt haben, als er in seinem Schlußwort sagte: Es ist sehr schlecht draußen. Eben habe ich 2½ Jahre Gefängnis verbüßt, jetzt beantragt der Staatsanwalt drei Jahre Zuchthaus und wenn ich heraus fomme, habe ich doch keine Arbeit und muß wieder stehlen. Drei Jahre Zuchthaus meinetwegen, aber geben Sie mir Arbeit, Herr Richter! Das kann ich nicht, sagte der Richter. Und gab ihm drei Jahre Zuchthaus. Allerdings sah er von der Polizeiaufsicht ab, um, wie er ausführte, dem H. nicht alle Wege zu versperren, ein ehrlicher Mensch zu werden.
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Geschicklichkeitsspiel oder Glücksspiel?
Der Kaufmann Adolf Grolmann aus Berlin hatte mehrere Bajazzo apparate in der Umgebung von Dahme bei Gaft mirten aufgestellt. Die Wirte erhielten 20 Broz. vom Gewinn. Bald darauf forderte die Ortsbehörde Grolmann auf, die Apparate abzunehmen. Sie erstattete Anzeige wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und das Amtsgericht in Dahme verurteilte G. zu 50 M. Geldstrafe. Gegen das Urteil hatte der Angeklagte vor der Potsdamer StrafPammer Berufung eingelegt. Als Sachverständiger trat Kriminalinspektor v. Manteuffel auf. Der Sachverständige bezeichnete den Bajazzoapparat als ausgesprochenes Glücksspiel. Die Straftammer verwarf die Berufung, es blieb bei 50 m. Geldstrafe. Gestern hatte ein Berliner Gericht in einem gleichen Falle den Angeklagten freigesprochen und den Bajazzoapparat als Ge schicklichkeitsspiel gelten lassen.
LEA
Detker
Rezepte
Freie Sozialistische Hochschule.
Sonnabend, 11. Dezember, 7½ Uhr abds., im Sitzungssaal des ehem. Herrenhauses, Leipziger Str. 8, Vortrag des Genossen Professor Hermberg- Leipzig : Wirtschaftsdemokratie u. Sozialismus
Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf. sind zu haben an der Abendkasse sowie an folgenden Stellen: Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof, II, Zimmer 8.- Buchhandlung J. H. W. Dietz, Lindenstr. 2.- Verband der graphischen Hilfsarbeiter, Ritterstraße Ecke Luisenufer.- Zigarrengeschäft Horsch, Engelufer 24 25, Gewerkschaftshaus. Tabakvertrieb, Inselstr. 6. Verlag des Verbandes der deutschen Buchdrucker, Dreibundstr. 5. freude" Bücherstuben, Potsdamer Str. 104, sowie in allen Vorwärts- Speditionen. Groß- Siedlung Britz : Vorwärts- Spedition Lange Str. 57.
„ Werk
400 000 Mark Banderolendiebstahl. Einbrecher im Landesfinanzzeugamt Dahlem . Einbrechern ist es gelungen, sich in das etwas einsam gelegene Reichsfinanzzeugamt in der Lengallee 6-10 zu Dahlem Eingang zu verschaffen und einen großen Posten Zigarettenbanderolen im Gesamtwerte von 400 000 Mart beiseite zu schaffen. Wir erfahren darüber folgendes:
Das Reichsfinanzzeugamt grenzt mit dem Hinterlande an die Schweinfurter Straße und ist dort mit einem Drahtzaun eingefriedigt. In Räumen des 3. Stockes des großen Gebäudes, das vorn auch einige Wohnungen enthält, werden unter anderem auch die Steuerbanderolen aufbewahrt. Diesen Raum hatten sich die Verbrecher zu dem nächtlichen Einbruch ausersehen. Nach dem Befunde verschafften sie sich von der Vorderseite her mit Nachschlüsseln oder Dietrichen Einlaß, so vorsichtig, daß die Schlösser unbeschädigt blieben. Zu dem Raum, in dem die Wertzeichen verwahrt werden, gelangten sie über eine Hintertreppe. Von dieser aus durchbrachen sie eine Wand, die die Verwahrungsräume von einem Klosett trennt. Von den Wertzeichen wählten sie für 400 000 Mack Zigarettensteuerbanderolen aus zu 2, 3 und 4 Pfennigen das Stüd. Diese große Beute haben sie ohne Zweifel zu mehreren Baketen zurechtgemacht, denn sie wiegt zusammen über 2 3entner. Ob sie sie zu Fuß weggetragen oder mit einem Auto oder sonst einem Fuhrwerk fortgeschafft haben, läßt sich nicht sagen. Weil nichts gehört oder gesehen worden ist, so ließ fiá) auch bisher nicht fest stellen, zu welcher Zeit der Einbruch verübt worden ist. Es ist mög: lich, daß die Verbrecher in der Nacht zum Sonntag eingedrungen sind und ihre Beute auch in dieser Nacht noch abtransportiert haben. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß sie sich auch den Sonntag über noch in dem Gebäude versteckt gehalten haben, um die Pakete erst in der Nacht zum Montag wegzuschaffen. Bielleicht ist auch erst in dieser Nacht der Einbruch verübt worden. Um eine rasche Entdeckung zu verhindern, hatten die Berbrecher den Schutt aus dem Wanddurchbruch so beiseite geschafft, daß er nicht sofort gefunden werden konnte. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei, die alsbald einsetzten und seitdem ständig fortgeführt wurden, hatten bisher noch feinen Erfolg. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Einbrecher ihre Beute bereits in die Provinz gebracht haben, um sie dort in fleineren Posten an den Mann zu bringen.
Auf die Wiederbeschaffung hat das Reichsfinanzministerium eine Belohnung von 10 Proz. des herbei geschafften Wertes ausgesetzt, außerdem eine Belohnung von 3000 m. für die Ergreifung der Einbrecher. Mitteilungen zur Aufklärung, insbesondere über den Verbleib der Wertzeichen, nimmt Kriminalkommissar Bünger im Zimmer 89, Hausanruf 501, im Polizeipräsidium entgegen. Eine öffentliche Bekanntmachung, die an den Anschlagsäulen erscheint, besagt das nähere.
Funkwinkel.
Opfer der Streckenarbeit.
Zwei Mann getötet. Verschulden der Aufsicht?
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Die Arbeit auf der Strecke hat gestern wieder zwei Opfer gefordert. Gegen 1 Uhr nachmittags wurden auf den Gleisen der Ringbahn in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Yorckstraße ein Stellwerksmeister und ein 23jähriger Arbeiter einer Berliner Tiefbaufirma von einem elektrischen Vorortzug überfahren und auf der Stelle getötet. Wir erfahren darüber folgendes:
In der Nähe des Stellwerks zwischen den Stationen Yorckstraße und Potsdamer Ringbahnhof, etwa auf der Höhe der verlängerten Schöneberger Str., war eine Arbeiterrotte der Tief= baufirma Paul Wehnert mit Gleisarbeiten beschäftigt. Der 40jährige Stellwerksmeister Wilhelm Wolgram, der in der Hagenstraße 54 zu Lichterfelde wohnt, bat den in der Rotte arbeitenden 23jährigen Arbeiter Rudolf Luzer aus der Ostmarkenstraße 5 zu Johannistal, an den Stellwerksanlagen eine fleine Reparatur auszuführen. Luzer kam der Aufforderung nach und folgte Wolgram über die Gleise. In diesem Augenblick fuhr eine Lokomotive vorüber, deren Dampf so auf die Schienen niedergedrückt wurde, daß den beiden Männern jede Sicht genommen war. Das sollte ihnen zum furchtbaren Verhängnis werden Sie überhörten das Herannahen des elektrischen Vorortzuges Potsdamer Bahnhof- Lichterfelde, wurden überfahren und auf der Stelle getötet. Eine genaue Untersuchung wurde sofort eingeleitet. darauf aufmerksam gemacht, daß das Unglück sich nur durch das Vom Hauptbetriebsrat der Reichsbahn werden mir Fehlen der üblichen Stredenposten erflären läßt. Die Untersuchung hat darüber noch nichts Genaues ergeben. Aber was sagt die Reichsbahndirettion? Die Unfälle auf der Strecke haben in den letzten Wochen so bedenklich zugenommen, daß bessere Streckenbeaufsichtigung sorgen. man schon erwarten müßte, die Reichsbahn werde von sich aus für
Der Tod des Assessors Donner.
Wie wir bereits berichtet, begann gestern in Dresden unter ungeheurem Andrang von Zuhörerluſtigen, größtenteils Frauen, der Prozeß gegen die 33jährige Annemarie Donner und den 30jährigen Gärtner Walter Gönert.
Die Anklage lautet auf Mord. Gönert bestreitet sein Geständnis, das er in der Voruntersuchung gemacht hat. Er will den Mann seiner Geliebten im Zustande einer Erregung während einer Aussprache getötet haben. Drei Stunden lang dauert die ausführliche Schilderung seines Lebens und der Tat selbst. Er und die Angeklagte Donner haben während der Film- Liebesszenen einander liebgewonnen. Er habe nicht gewußt, daß seine Geliebte verheiratet sei. Erst während ihrer Schwangerschaft, die mit einer Fehlgeburt geendet habe, will er dies erfahren haben. Seine Liebe sei durch die unglüdliche Ehe nur verstärkt worden. Er haßte den Mann, der seine Frau nicht freigeben wollte und beschloß deshalb, sie ihm selbst abzufordern. So stellte er ihn gerade im Augenblick, als dieser im Begriff stand, sich zu einer Patrouille der Einwohnerwehr zu begeben. Donner wollte aber von der Freigabe der Frau nichts wissen. Durch den Fall seines Stocks erschrocken, schoß er auf ihn los, als er in seiner Hand eine Waffe erblickte. Dann vertauschte er seinen Revolver mit dem Revolver des Toten. Der Revolver, aus dem er geschossen hatte, war ihm aber von der Geliebten gegeben. Er gehörte dem Assessor. Troßdent habe sie von seiner Ansicht, ihn zu stellen, nicht gewußt, sie sei völlig unschuldig. Er habe in der Voruntersuchung anders ausgejagt, weil man ihm erklärt hätte, daß seine Geliebte geständig sei. Auch die Angeklagte Donner, eine schöne Blondine mit äußerst flangvoller Altstimme, bestreitet in wohi gebauten Sägen ihre Schuld. Wenn sie bei der Polizei anders ausgesagt habe, so sei dies nur aus dem Grunde geschehen, weil man ihr die Kinder weggenommen habe und ihr nun alles gleichgültig gewesen sei. Auch fie erzählt ausführlich) ihren Lebensgang. Als 17jähriges Mädchen hatte sie Schauspielerstunden bei einem berühmten Dresdener Hofschauspieler. Als Achtzehnjährige heiratete sie den reichen Donner. Sie habe ihn geliebt, wie auch sonst die Mädchen ihre Männer lieben. Ihre wirklich einzige Liebe sei aber Gönert gewesen. Die innere Loslösung vom Mann begann, als er zu Weihnachten 1918 ihr fein Geschenk mitbrachte, dafür aber am nächsten Morgen ihr 300 M. Hinwarf, mit den Worten„ Kauf dir was". Diese Loslösung wurde endgültig, als der Mann ihr versagte, die Filmschule zu besuchen. Sie habe ihn wiederholt gebeten, ihr die Scheidung zu geben; ihm gesagt, daß sie wiederholt die Ehe gebrochen hätte, ihm erklärt, daß fie nichts von seinem Vermögen wolle. Er habe aber in die Scheidung nicht gewilligt. Die Tat selbst schildert sie ebenso wie Gönert. Ueberfall auf die Eltern.
Im dritten Vortrag der Folge Wissenschaft und Sittlichkeit" behandelt Dr. Friedrich Luther das Problem der Willensfreiheit. Im Gegensatz zu der der modernen Weltanschauung näher stehenden deterministischen Richtung tritt er für Willensfreiheit ein. Lezten Endes handelt es sich um ein Problem, das eben beide Lösungen mit demselben Schein der Berechtigung zuläßt, der Ausgangspunkt allein entscheidet. Wie in seinen vorhergehenden Vorträgen bemüht fich auch hier Friedrich Luther, das schwierige Problem an ganz einfachen, aus dem Leben gegriffenen Beispielen zu erläutern. Seine Referate können als Beispiele gelten, wie wissenschaftliche Fragen für einen großen. nicht vorgebildeten Hörerkreis behandelt werden müssen. Am Abend„ Die Tänzerin aus Liebe", die Operette des Kapellmeisters Klemens Schmal ft ich, der früher das Blüthnerorchester leitete. Wiederum eine Kostümoperette aus der Rokokozeit. Das Libretto bringt die üblichen Hofintrigen und die seit Generationen bekannten Typen: den leichtsinnigen Herzog, den verblödeten Hofmarschall und ähnliches, das erotische Parfüm fehlt auch nicht. Im ganzen ist das Textbuch Franz Ausfelds recht geschickt zusammengestellt, gibt viele Duette und gute Ensembles, zu denen Schmalftich eine geschmackvolle, melodiöse, wenn auch nicht gerade originelle Musik schrieb. Melodien im Dreivierteltaft überwiegen, aber sie sind zu zurückhaltend, um zu Schlagern zu werden. Im zweiten Aft ein gut erfundenes Menuett. Am besten das allegorische Spiel, das schon stark opernhaften Charakter trägt. Das Orchester wird immer sorgfältig und sauber behandelt. Eine Das Reichspost ministerium macht im Amtblatt andere Frage ist es, ob diese Operette sich als Sendespiel eignet. Nr. 104 darauf aufmerksam, daß mit Ablauf des 15. Dezember Im zweiten Att besonders finden sich viele Situationen, die ohne 1926 die aufgerufenenen Rentenbankscheine zit Bühnenbild kaum zur Wirkung kommen. Unter der Leitung des Komponisten hielt die Aufführung anständiges Niveau. Erik Biri ein und zwei Rentenmark, die bis dahin noch bei den sang mit blühendem Tenor den Herzog, Margit Suchy lieh der Kassen der Reichsbank umgetauscht werden können, kraftlos werden Herzogin ihre schöne, ausdrucksfähige Stimme. Leider wurde in Leider wurde in und damit auch die Umtausch- und Einlösungspflicht der Deutschen den Nebenrollen zu sehr übertrieben. Rentenbank erlischt.
Borgestern abend schlug in Aachen ein 23jähriger Arbeiter seine 70 Jahre alte Mutter und verletzte seinen 76jährigen Vater schwer, worauf er sich selbst der Polizei stellte. Die Tat stellt sich als ein Racheaft dar. Der Täter war vorgestern wegen gefährlicher Körperverletzung, begangen an seinem Bruder, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der Erregung über die nach seiner Ansicht ungerechte Verurteilung und monatelange Streitigkeiten in seiner Familie führte er eine Auseinandersetzung mit seinem Vater herbei, in deren Verlauf er schließlich den Vater mit einer Flasche auf den Kopf schlug. Hierauf ergriff er einen Stuhl und schlug seine beiden Eltern zu Boden. An dem Aufkommen des Vaters wird gezweifelt. Umtausch von Rentenmark !
Die Heinzelmännchen sind's
gewesen!
So könnten Sie ausrufen, wenn Sie Ihren erstaunten Lieben eine der vielen Torten anbieten, die Sie ohne große Mühe und sehr preiswert nach den sorgfältig ausprobierten Oetker- Rezepten hergestellt haben. Eine glänzende Auswahl
vieler gänzlich neuer Rezepte für Kuchen, Torten und Kleingebäcke aller Art ist in dem neu erschienenen Oetker- Rezeptbuch, Ausgabe F enthalten, das zum Preise von 15 Pfennig in allen einschlägigen Geschäften zu haben ist. Sie erhalten das Buch, wenn nicht vorrätig, auch gegen Einsendung von Marken von
Im Berliner Hausfrauen- Verein kommt nur Dr. Oetker's Backpulver ,, Backin" zur Verwendung. Ladenverkaufspr.: Backpulver ,, Backin" 10 Pfg., 3 Stck. 25 Pfg., Puddingpulv. Van.- Mandel 8 Pfg., Einmache- Hülfe 7 Pfg., Vanillin- Zucker 5 Pfg., Vanille- Soßenpulver 5 Pfg.
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mit dem man auf kleiner Gaskocherflamme bei einem Gasverbrauch von ca. 3 Pfg. einen großen Kuchen backen kann, wird empfehlend hingewiesen. Der Apparat ist im neuen Rezeptbuch, Ausgabe F abgebildet und näher beschrieben.
BO
SCHIEL