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Nr. 581 43. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts zibilize

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Dokumente über den Kartellwucher.

Die Hälfte der Jahreseinnahmen für die Geschäftsführung.

Anfang September dieses Jahres beschäftigte sich der Bor -| zeugt und weiter verarbeitet oder veredelt werden, von diesem wärts" einmal etwas eingehender mit der Frage, ob Kartelle die Leitungsuntoften erhöhen. Dabei wurde unter ande­rem auch auf die Verkaufsvereinigung deutscher Pappenfabri fanten G. m. b. 5. Bezug genommen. An den bei ihr üblichen Geschäftsmethoden wurde nachgewiesen, daß durch überhohe Lei­tungsunkosten solche Kartelle preisperteuernd wirken.

Darauf wagte die Verkaufsvereinigung deutscher Pappenfabri. fanten in einem eingeschriebenen Brief nachdrücklich zu pro testieren. Im Tone der höchsten Entrüstung wurde erklärt, daß unsere Behauptung falsch sei und daß sie in die Abnehmer­

freise Beunruhigung und in die öffentliche Meinung Verwirrung zu tragen angetan fei. Man bot sogar persönlichen Aufschluß an. Nähere schriftliche Unterhaltung und Hinweis auf die Quelle, aus der das kritische Material stamme, führte zu einem weiteren Brief der Berkaufsvereinigung, in dem mitgeteilt wurde, daß zu dem be mußten Artikel teine Stellung genommen werde, da die für uns maßgebenden Stellen es prinzipiell ablehnen, sich auf eine 3eitungspolemit einzulassen".

Nunmehr liegt uns ein Urteil des Rartellgerichts vor, das sich mit der Verkaufsvereinigung deutscher Pappenfabrt. fanten G. m. b. 5. eingehend beschäftigt. Schon hier fann gesagt werden, daß dieses Urteil unsere damaligen Behauptungen in vol­lem Umfange bestätigt. Die feinerzeitigen Ableugnungs. nersuche der Verkaufsvereinigung deutscher Pappenfabrikanten stellen sich so als beabsichtigte und bewußte Täuschungen heraus. Eine Bappenfabrik hatte der Berkaufsvereinigung deutscher Pappenfabri fanten, also dem Kartell, fristlos gekündigt. Dagegen flagte nunmehr die Verkaufsvereinigung deutscher Pappenfabrikanten. Das Gericht wies den Einspruch des Pappenfartells gegen die fristlose Kündigung zurüd, die Kündigung war nach dem Urteil des Kar tellgerichts zulässig und berechtigt.

Was stellte nun das Kartellgericht fest?

Die Berkaufsvereinigung ist in ihrem Mitgliederbestand von über hundert auf nur noch etwa fünfzig Unternehmen zurüd­gegangen. Es übt auf die Preisbildung feinen Einfluß mehr aus, es hilft auch den angeschlossenen Mitgliedern faum, aber es sorgt dafür, daß diese Mitglieder ihr außerordentlich hohe Abgaben leisten. So müssen die Mitglieder dieses Kartells von allen Ber­fäufen, auch von solchen, die ohne Zutun der Verkaufsvereinigung zustande kommen, an diese fünf Prozent vorläufig abführen. Ebenso wird von allen Auslandsverkäufen und sogar von Umfägen, bei denen es sich um Pappen handelt, die im eigenen Betriebe er

Neue Maßnahmen zur Exportförderung.

Garantien bis 175 Millionen Mark.

In einer vor wenigen Tagen dem Reichshaushaltsausschuß zu geleiteten Vorlage teilt der Reichswirtschaftsminister mit, daß er beabsichtige, in dem der Beratung des Reichstags zurzeit unterliegenden Nachtragsetat für 1926 noch nachträglich die Ermächti­gung zu erbitten, zum Zwecke der Förderung der deutschen Ausfuhr Garantien bis zum Betrage von 175 millionen übernehmen zu dürfen. Ben diesem Betrage würden auf die Export­frebitversicherung etwa 30 Millionen, auf die Darlehnsgewährung an Exportfirmen 20 bis 25 Millionen und auf die landwirtschaftliche Exportförderung 20 Millionen entfallen; der Rest wäre zu ver­wenden, um die Hereinnahme größerer Industrieaufträge aus dem Ausland zu ermöglichen.

In der umfangreichen Begründung weist das Wirtschaftsmini­fterium unter anderem darauf hin, daß Industrie und Handel in Deutschland nach wie vor unter Schwierigkeiten leiden, die ihren Grund jetzt nicht so sehr in dem Mangel an kredit möglichkeiten, als vielmehr in dem Verlust der früheren Abjazmärkte haben. Der deutsche Anteil am Welthandel ist seit der Zeit vor dem Kriege von 12,1 auf 6,5 Proz. im Jahre 1924 und 7,1 Proz. im Jahre 1925 zurüdgegangen. Er hat auch heute noch nicht annähernd die Vortriegsziffer erreicht. Das hiernach außerordentlich wichtige Ziel einer fühlbaren Steigerung der Aus. fuhr und in Verbindung damit einer Minderung der Erwerbslosen­zahl laffe sich aber ohne staatliche Hilfe nicht erreichen. Die starte Renkurrenz des gleichfalls um die freien Absatzmärkte ringenden Auslandes und das immer wieder hervortretende Bedürfnis der ausländischen Abnehmer nach ungewöhnlich langen Kreditzielen erlauben es den deutschen Exporteuren bei ihrem durch Krieg und Inflation geschwächten Eigenkapital nicht, aus eigener Kraft die der deutschen Wirtschaft verlorengegangenen Ge. biete wiederzugewinnen und neue zu erschließen. Auch bei den Banken könne der deutsche Export nicht immer die dringend erwünschte Förderung finden.

Auch die deutsche Reichsregierung hat bereits zu Anfang dieses Jahres ihre Zustimmung zur Einrichtung einer Exportfreditversiche­rung mit staatlicher Hilfe gegeben und Garantiemittel zur Förderung des Russengeschäfts zur Verfügung gestellt. Die im Rahmen dieser Einrichtung durchgeführte Exportkreditversicherung wird in fortlaufend steigendem Maße in Anspruch genommen. Es habe fich indessen wiederholt das Bedürfnis nach einer lang= fristigeren Rijitenübernahme, als es bisher nach der Bereitstellung der Fonds möglich war, herausgestellt. Wolle man daher der Exportkreditversicherung, was dringend zu wünschen sei, einen noch größeren Wirkungsgrad verleihen und auch nach anderen Richtungen hin ihre bisherige Einrichtung den Wünschen der Ber­ficherungsnehmer anpassen, se bedinge das eine Berselbständi­gung und Erweiterung der bereitgestellten Fonds und eine Ueberführung des vorläufigen 3ustandes in eine fefte auf längere 3eit abgestellte Form, losgelöst von den einschränkenden Bestimmungen der produktiven Erwerbslosenfürforge.

Neben der Erporttreditversicherung habe sich in den letzten Mo. naten auch das Bedürfnis nach anderen Arten der Export­förderung herausgebildet. Insbesondere erscheine es zwed­bienlich, zuverlässigen und im Außenhandel erfahrenen Exportfirmen, denen die Einschränkung ihrer eigenen Mittel eine bei ihren Er­fahrungen und Beziehungen an sich mögliche und wünschensmerte Ausdehnung ihres Auslandsgeschäfts nicht erlaubt, mit Hilfe der öffentlichen Hand langfristige Darlehen zu erleichterten 3insbedingungen zu gewähren. Die Erporifirmen fönnten hierdurch instand gefeßt werden, wie in der Borfriegszeit, Niederlassungen, Warenlager und Reisende im Aus­land zu unterhalten und so mit den gleichen Mitteln wie ihre aus­ländische Konkurrenz ihre Abfagmöglichkeiten zu erweitern. Die Auswahl der so zu unterſtüßenden Firmen folle nach einer von den Berufsverbänden einzureichenden Vorschlagsliste durch Ber : treter der Reichsregierung, der Erporteure und der Banten auf Grund vorher zu vereinbarender Richtlinien erfolgen.

famosen Kartell ein vorläufiger Anteil am Waren preise beansprucht. Dabei ist den Kartellmitgliedern erst seit einigen Monaten bekannt geworden, daß der Geschäftsführer ihres Kartells ganz außergewöhnlich hoch besoldet wird und daß die im Kartell angesammelten Geldmittel zur Vermittlung von Kre­bithypotheten an Aufsichtsratsmitglieder dienten. Soweit das Kartell seinen Mitgliedern Rechnungen für verkaufte Ware distontierte, verlangte es von ihnen außerdem noch eine recht erhebliche Entschädigung.

Mehr als die Hälfte des Jahreshaushaltsbetrages der Verkaufs. vereinigung deutscher Pappenfabrikanten ist bisher regelmäßig den Geschäftsführern in Gestalt einer Provision vom Warenumsatz der Gefchäftsführern in Gestalt einer Provision vom Warenumsatz der Mitglieder zugeflossen. Da der Jahreshaushalt zuletzt rund 320 000 m. betrug, hat die Geschäftsführung davon rund 160 000 m. eingestedt! Wie schon erwähnt, hat daneben das angesammelte Ber mögen des Kartells zur Finanzierung größerer Darlehen an ein­zelne Mitglieder des Verbandes gedient.

Daraus zieht das Kartellgericht den folgenden Schluß:

Freitag, 10. Dezember 1926

Von den 26 Betrieben haben nur 5 Bau- und Nebenbetriebe mit einem Gesamtverlust von 18 000 Mart gearbeitet, während 21 Be­triebe Ueberschüsse von 226000 art erzielten. Das Berhältnis ist sehr viel günftiger als im Gesamtverband, wo 627 000 Mart Verluste 740 000 Mart Gewinnen gegenüberstehen. Was aber für die Abschreibungen schon im Gesamtverband gilt, nämlich, daß sie relativ sehr hoch sind, und deshalb eine Bildung bedeutender stiller Reserven darstellt, das gilt noch mehr für die. Berliner Betriebe. Es ist ganz besonders erfreulich, daß die sozialen Baubetriebe auf diese Weise die Stärkung ihrer inneren Leistungsfähigkeit durch eine vorsichtige Bilanzpolitik auf lange Sicht als eine wichtige Aufgabe ansehen. 1,26 Millionen( von 6,07 millionen im Gesamtverband), die Be­In der Bilanzübersicht werden die Anlagewerte mit triebswerte mit 5,59 Millionen, die eigenen Mittel mit 0,65 Millionen Bestehen haben die im Berliner Verband zusammengefaßten Be­und die fremden Mittel mit 5,99 Millionen ausgewiesen. Seit ihrem triebe 5900 Kleinwohnungen gebaut, gegenüber 30 400 im gesamten Verband. Was an der Bewegung der sozialen Baubetriebe überraschend und erfreulich ist, das ist, daß sie nicht nur ihre Eriſtenz­ebenso großem Erfolg als mit selbstbewußter Energie immer stärker fähigkeit, sondern auch ihre Eristenz berechtigung mit und immer nachdrücklicher beweisen.

Der Großhandelsinder. Die auf den Stichtag des 8. Dezember berechnete Großhandelsinderziffer des statistischen Reichsamts iſt gegenüber dem 1. Dezember um 1,0 Broz. auf 131,3 gestiegen. Bon den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugnisse auf 135,6 angezogen, während die Industriestoffe mit 123,1 nahezu un­verändert blieben.

Alle diese Tatsachen rechtfertigen die Auffassung der Kün bigenden, daß die von der Verkaufsvereinigung unverändert er­hobenen, an sich im einzelnen und in ihrer Gesamtheit jedenfalls sehr erheblichen Abgaben mit ihren seit Ende 1925 so wesent lich eingeschränkten Leistungen in einem für die Kündigenden un erträglichen Mißverhältnis stehen und um fo mehr eine ihnen nicht länger zumutbare Belastung darstellen, als die durch diese Abgaben dem Verband zufließenden Mittel eine Verbereits über die Bestrebungen der beiden Konzerne gelegentlich der mendung finden, die weder den Interessen der Mitglieder. noch denen des Verbandes Rechnung trägt."

Eine Mischdüngerfabrik Klödner- Wintershall. Zwischen den, Klöckner- Werken 2.-G. und dem Wintershallfonzern ist ein Man­telvertrag zustandegekommen, der die Gründung einer Misch­düngerfabrit im Rahmen der Klöckner- Werte vorsteht. Wir haben Ankündigung des neuen Bolldüngermittels Nifrophsko durch die J. G. Farbenindustrie berichtet. Für die Bestrebungen auf dem Gee biet des fünstlichen Düngers ist das Mont Cenis Verfahren ausschlaggebend, an dessen Auswertung der preußische Staat an­scheinend durch die Hibernia A.-G. in weitem Maße beteiligt ist. Die J. G. Farbenindustrie hatte deshalb auch schon des öfteren Ge­Staatsgeldern zu wettern, obwohl das Leunawert ebenfalls mit legenheit genommen, in bekannter Manier gegen die Beteiligung von Staatsgeldern aufgebaut worden ist. Demgegenüber dürfte inter­effieren, daß der ehemalige Reichswirtschaftsminister Genofje, Robert Schmidt die Forderung der großtechnischen Durch­führung des Kohlenverflüssigungsverfahrens, besonders nach den Systemen Bergius und Fischer, aus Staatsmitteln verlangt, damit der Staat in die Lage tommt, fich einen bestimmten Ein­fluß praffichern.

Das Kartellgericht stellt weiter feft, daß alle Versuche der Mit­glieder des Pappenfartells, die Unkosten dieser Einrichtungen herab­zufezen, ergebnisios gewesen seien. Es stellt sogar fest, daß die Ab­gabenpolitik des Kartells an dem hohen Mitgliederverlust und der Berrüttung der Preisverhältnisse auf dem Pappenmarkt schuldig fet. Deswegen wurde die fristlose Kündigung des Kartellmitglieds und sein Austritt aus dem Kartell als zu Recht bestehend aner fannt.

An der Hand dieser Tatsachen läßt sich wieder einmal ermessen, welcher Wert schriftlichen Ertlärungen von Unters nehmerseite zuzumessen ist, wenn sie in der Arbeiter. preffe öffentlich fritiftert werden. Zugleich ist wieder an einem prat. tischen Beispiel bewiesen, wie sinnlos und unwirtschaftlich die Kar­telle die Leitungsunkosten steigern und damit die Preise zu verteuern vermögen. Kurt Heinig .

Schließlich steht für die Steigerung der deutschen Ausfuhr die Bergebung größerer Regierungsaufträge durch auswärtige Länder in Aussicht. Derartige Aufträge seien um so begehrenswerter, wenn es sich um bedeutendere Bahn- und Hafenbauten handelt, die bei ihrem Bedarf an größeren Material lieferungen und der Aussicht auf entsprechende größere Nachbestel­lungen für Jahre hinaus der deutschen Industrie umfangreiche Be. fchäftigung gewährleisten würden. Solche Projekte find inter national scharf umstritten und bedingen die Einordnung lang. fristiger Kredite von feiten der liefernden Firmen. Die Finanzie rung dieser Geschäfte wird bei der politischen und wirtschaftlichen Lage mancher der in Frage fommenden Länder nur durchgeführt werden können, wenn die öffentliche Hand in gewissem Umfang neben den bauausführenden Firmen eine Garantie übernimmt. Ziffernmäßig lassen sich die hier nötig werdenden Garantiestellungen im voraus schwer abschäzen. Die Reichsregierung bedürfe daher für diese Zwecke einer allgemeinen Ermächtigung, auf Grund deren fie bis zu einem festzulegenden Höchstbetrag derartige Garantien übernehmen kann. Eine eigentliche Finanzierung durch die öffentliche Hand würde faum nötig werden. Wie die Ver­handlungen mit den Interessenten und den in Betracht kommenden Banten ergeben haben, würde eine Garantieleistung des Reichs im wesentlichen genügen.

Soweit der hauptsächlichste Inhalt der wichtigen Borlage. Eine fritische Würdigung bleibt vorbehalten.co

Die Erfolge der sozialen Baubetriebe.

Zum Abschluß des Bezirks Berlin . Von den sozialen Baubetrieben im Bezirk Berlin des Deutschen Verbandes sozialer Baubetriebe liegt uns jetzt der gedruckte Bericht für das Jahr 1925 vor. Nach der Neugliede­rung des großen Verbandes mit seinen 168 Betrieben entfallen auf den Bezirk Berlin die Provinzen Brandenburg , Pommern , Sachsen , der Freistaat Anhalt und Groß- Berlin, so daß jest drei frühere Bezirke zusammengefaßt sind mit 20 Baubetrieben, 5 Nebenbetrieben und einem Baustoffhandelsunter nehmen. Von den Baubetrieben liegen zwei in Berlin , zehn in der Provinz Sachsen und in Anhalt. In fen 26 Betrieben waren im Jahre 1925 durchschnittlich 2359 Angestellte und Ar­beiter beschäftigt, die Höchstgiffer im Auguſt betrug 2883, während am 31. Dezember 1925 2181 Personen beschäftigt waren. Der Umsatz der Betriebe des Bezirks Berlin zeigt die bedeu­tende Steigerung auf rund 16 Millionen Mart, das ist fast ein Viertel des Verbandsumsages.( 68,4 Millionen.) Die Ausgaben für produktive Löhne betrugen 5,71 Millionen oder gegenüber den produktiven Löhnen des Gesamtverbandes mit 28,2 millionen ein Fünftel. Das Berhältnis der Löhne ist für den Berliner Bezirk also günstiger als das Berhältnis der Umsätze. Von dem Umfag von rund 16 Millionen entfielen 11,84 Millionen( im Gesamtverband 29.3 Millionen) auf Aufträge von gemeinnüßigen unter­nehmungen, davon 6,95 Millionen allein in Berlin . Für Reich, Länder und Gemeinden wurden für 2,04 Millionen und für private Bauherren für 2,01 Millionen Aufträge ausgeführt. Auffallend gering find die Aufträge der öffentlichen Körperschaften, ein 3etchen, wie start die öffentlichen Körperschaften noch auf das Brivatkapital Rücksicht nehmen zu müssen glauben, obwohl fine Rebe davon sein tann, daß das Privatfapital besser oder billiger arbeitet. Die Zurückhaltung öffentlicher Körperschaften fällt beson­ders fraß ins Auge für die Reichshauptstadt Berlin , wo nur für 45 600 Mart öffentliche Aufträge von den sozialen Baubetrieben durchgeführt wurden, ein wahrhaft beschämendes 3eichen für die Alengstlichkeit der Behörden.

Noch günstiger als die Umfagentwicklung sind die Abschlüsse. Obwohl die sozialen Baubetriebe gegen das von altersher machtvoll organisierte und fest bei den Auftraggebern verwurzelte private Bautapital au fämpfen haben, obwohl sie nicht die Unterſtügung durch Großbanken genießen und alles aus eigener Kraft aufzubauen haben, ist das Verhältnis der Verluste zu den Ge winnen gerade für den Bezirk Berlin auß torbentlich günstig.

B bei den verschiedenen Kohlenverflüssigungsverfahren zu

Zusammenschlußbewegung im Metallhandel. Nach der kürzlich erfolgten Fusion zwischen den Berliner Firmen Julius Stern u. Co. und der N. Levy u. Co. A.-G. haben sich jetzt die bekannte Aktien­gesellschaft Mefallum in Stuttgart und die Schwarz­wälder Metallhandel A. G. in Billingen zusammen. geschlossen. Die Billinger Gesellschaft wird zum Zwecke der Auf­nahme des Stuttgarter Unternehmens ihr Affientapital auf 150 000 Mart erhöhen. Diese Zusammenschlüsse sind nicht als Gingel erscheinungen im deutschen Metallhandel zu betrachten, sondern ſtehen im engen Busammenhang mit Abwehrattionen des Metall­und Schrotthandels gegen die eigenen Handelsgesellschaften ber Schwerindustrie. Der deutsche Metallhandel befindet sich schon seit längerer Zeit in einer fritischen Lage. Die Geschäftsmöglichkeiten haben sich starf verringert und die Industrie bedient sich seltener als vor dem Kriege der Handelsunternehmungen zum Einkauf ihrer Roh metalle. Die 3 ahl der größeren Handelsfirmen, die sich vor dem Kriege auf ungefähr 200 belief, hat sich feit Beendigung der Inflation auf annähernd 300 er meitert. Durch die Birt­schaftskrise und die Frankenbleifpefulationen sind zwar einige Firmen ausgeschieden, doch ist die Anzahl derjenigen, die für die Beschaffung von Rohmetallen und für den Verkehr in Alt­metallen in Frage kommen, bei dem Rückgang des allgemeinen Metallverbrauchs in Deutschland immer noch zu groß. Die leistungsfähigen Unternehmungen schließen sich jetzt zusammen, ebenso wie vielfach vom Metallhandel Beteiligungen an Hütten und Metallwerfen genommen werden.

Canclin- Pfeilring- Selfe 8 Pro3. Dividende. Die Attienmehrheit der Vereinigten chemischen Werke in Charlottenburg , deren Haupt­artikel die bekannte Lanolin- Pfeilring- Seife ist, ging zu Anfang des Jahres von dem Scheidemandel- Konzern auf ein Bankkonsortium über. Die bisherige enge Verbindung mit der Scheidemandel- Attien­gesellschaft, die den billigen Bezug der Rohstoffe sichert, bleibt durch die Wahl ihres Generaldirektors in den Aufsichtsrat der Werte ge­sichert. Im Geschäftsjahr ist eine erhebliche Steigerung der Pro­buftion, des Rohgewinnes und Erweiterung des Abjages eingetreten. Der Geschäftsbericht bezeichnet die Lage als recht befriedigend, teil­meise besser als in den Vorkriegsjahren. Im neuen Jahr wurde eine holländische Beteiligung, die nur mit 15 750 M. zu Budy stand, für 310 000 m. verfauft. Dieser große Gewinn fommi für den nächsten Abschluß zur Verrechnung, so daß für 1926 noch mit einer start erhöhten Dividende gerechnet werden kann.

Ein deutscher Reparationsbau in Jugoslawien . Der Minister, rat beschloß, das Angebot deutscher Industrieller, die große Donau­brücke bei Pancevo , die Belgrad mit Pancevo verbindet, auf Rechnung der Reparationen zu erbauen, anzunehmen. Der Vertrag Mil­wird in den nächsten Tagen unterzeichnet und mit dem Bau im Frühjahr begonnen werden. Die Brüde wird rund 200 mil. Iionen Dinar tosten.

Ein Schiffsbauauftrag für die Krupp- Germania- Werft . Die Friedrich Krupp- Germania- Werft A.-G. erhielt von der Compania Transmediterranea in Madrid einen Auftrag auf den Bau eines Das Schiff wird für den Motorschiffes von etwa 5200 Tonnen. Schnellpassagierverkehr gebaut.

Einschränkung der polnischen Einwanderung nach Frankreid). Bom Myslowiger Auswanderungsamt wurden im Jahre 1926 bis­her 45 000 Auswanderer nach Frankreich abgefertigt. Wie verlautet. foll mit Rücksicht auf die Stabilisierung des französischen Franken die Auswanderung nach Frankreich vollständig unterbunden werden. Aus diesem Grunde wird die sogenannte französische Emigrantenkommission spätestens im Februar 1927 auf gelöst werden.

fosen in Danzig , die im Februar dieses Jahres noch über 17 000 be­Rüdgang der Arbeitslosigkeit in Danzig . Die Zahl der Arbelis­tragen hatte, ist im November auf 9800 zurückgegangen. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, daß der Danziger Werften einige Aufträge zugeflossen find, ferner darauf, daß die Bautätigkeit mit Hilfe von Mitteln der Wohnungsbauabgabe stark gefördert wird.

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