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"ST-"- Unterhaltung unö �Vissen Jtz

Scholz.

Dieses ist öer große Scholz, Oer voll Stolz Die Parole schmetterte: Nieder mit der SPD.!

Seltsamliches drauf geschah. Venn man sah, Wie der Reiter vor dem Roß Durch das Ziel, das hehre, schoßt

Die Witzbolde von Neu-Gibbon. 4] Von Jack London . (Schluß.) Wallenstein war immer noch untröstlich, es half erst ein wenig, als Denby kam und von der Dosis Senf erzählte, mit der er Koho traktiert hatte. Da lebte Wallenstein sichtlich auf, fuhr aber, sich den blonden Schnurrbart streichend, fort, die Salomoninseln mit Flüchen aus dem reichen Vorrat von vier verschiedenen Sprachen zu ver. dämmen. Am nächsten Morgen konnte man von der Mastspitze der Wonder aus überall im Urwald Signalrauch aufsteigen sehen. Von jedem Gipfel an der Küste und tief im Land« hinter den dichten Dschungel wanden sich dünne, aber vielsagende Rauchsäulen empor. Dörfer auf den höchsten Bergen im Innern des Landes, hoch über der Grenze, die Mac Tavifh je auf seinen Expeditionen erreicht hatte, beteiligten sich an dieser Unterhaltung. Jenseits des Flusses ertönte ein wahnsinniger Muschelchor, und die stille Luft erzitterte unter dem dumpfen Klang der Trommeln, überall, meilenweit her hörte man die�großen Kriegstrommeln mächtige cholzblöcke, die mit Hilfe von Feuer und Werkzeugen aus Stein und Muschelschalen ausgehöhlt waren. Ihr habt nichts zu befürchten, solange ihr zusammenhaltet,' sagte Gries zu seinem Verwalter.Ich muß so schnell wie möglich nach Guvutu. Sie werden euch nicht auf freiem Felde angreifen. Behalten Sic die Arbeiter beim Hause. Hören Sie auf mit dem Roden im Walde. Sie werden jede Abteilung, die ausgeschickt wird, angreifen. Und vor allem: Lassen Sie sich nicht verleiten, in den Urwalt einzudringen, um Koho zu fangen. Wenn Sie das tun, fängt er Sic Warten Sie, bis Mac Tavish kommt. Ich schicke ihn sofort mit einer Abteilung Buschleute von Malaita : er ist tatsächlich der einzige, der hier etwas ausrichten kann. Ich glaube, es ist am besten, wenn Denby bei Ihnen bleibt. Sie haben wohl nichts dagegen, Herr Denby? Dann schicke ich Mac Tavish mit der Wanda, und Sic, Herr Denby, können dann mit der Wanda von hier abfahren und wieder auf die Wonder kommen. Kapitän Ward muß sehen, den Rest der Reise ohne Sie fertig zu werden.' Das hatte ich gerade selber vorschlagen wollen,' antwortete Denby.Ich hatte mir ja nie träumen lassen, daß eine solche Ge- schichte bei dem kleinen Spaß herauskommen würde: aber ich sehe ein, daß ich verantwortlich dafür bin' Verantwortlich bin ich,' fiel Wallenstein ein. Aber ich habe angefangen,' behauptete der Superkargo. Das mag fein, aber ich habe weitergemacht.' Ja, und Koho hat es beendet.' sagte Gries. Unter allen Umständen bleibe ich auch,' sagte der Deutsch «. Ich dachte, Sie wollten mich nach Guvutu begleiten,' protestierte Gries. Das wollte ich auch. Wer dies ist ja, wenigstens teilweise, meine Jurisdiktion, und ich habe hier einen Fehlgriff begangen. Ich bleibe jedenfalls hier, bis die Geschichte wieder in Ordnung ge- bracht ist.'.. * Von Guvutu aus benachrichtigte Gries Mac Tavish, der sich auf Malaita befand. Dann fuhr Kapitän Ward mit der Wonder nach den Santa-Cruz-Jnseln, und Gries charterte von den britischen Bc- Hörden einen mit schwarzen Gefangenen bemannten Walfänger und fuhr nach Guadalcanar, um den Boden auf der anderen Seite von Pcnduffryn zu untersuchen. Drei Wochen später kehrte er wieder nach Guvutu zurück. Der Hafen war jetzt verlassen, nur ein einziges kleines Fahrzeug lag dicht am Lande vor Anker. Gries erkannte sofort die Wanda. Sic war offenbar soeben angekommen, denn ihre Mannschaft war noch dabei, die Segel zu bergen. Als Gries sich neben die Wanda legte, kam Mac Tavish selbst an die Reling, um ihm herüberzuhelfen. Was ist los?' fragte Gries.Sind Sie noch nicht wegge- kommen?"» Mac Tavish nickte. -.Ich bin schon wieder da. Alles wohl an Bord." Und wie steht es auf Reu-Gibbon?" Als ich die Insel zuletzt sah, bildete sie den Rahmen für einige wertlose.Ruinen, die man mit bloßem Auge kaum von der Land- schaft unterscheiden konnte." Mac Tavish war ein Mensch aus Stahl und Eisen, klein wie Koho und ebenso eingeschrumpft: seine Haut war wie Mahagoni, und seine kleinen ausdruckslosen Augen glichen mehr der Spitze eines Zwickbohrets als den Augen eines Schotten. Er kannte keine Furcht, keine Begeisterung, er war unempfänglich für Krankheit, klimatische Einflüsse und Gefühle. Daß sein verdrießliches Aussehen furcht- bare Neuigkeiten verdeckte, darüber war Gries nicht einen Augen- blick im Zweifel. Los," sagte cr.Was ist geschehen?" Es gibt nichts, was mehr zu verdammen wäre, als solch einen heidnischen Nigger zum besten zu haben," lautete die Antwort. Außerdem ist es ein sehr teurer Spaß. Kommen Sie mit in die Kajüte, Herr Gries. Es ist besser, Sie hören den Bericht bei einem Glase Whisky. Bitte, nach Ihnen." Also, wie haben Sic die Sache in Ordnung gebracht?" fragte Gries, als sie Platz genommen hatten. Der kleine Schotte schüttelte den Kopf.Es gab nichts in Ordnung zu bringen. Es kommt natürlich darauf an, wie man es anficht. Man könnte auch sagen, daß es schon in Ordnung gebracht war gründlich, verstehen Sie ehe ich kam." Aber Mensch, die Plantage? Die Plantage?" Es gibt keine Plantage mehr. Die ganze Arbeit vieler Jahre ist vernichtet Wir stehen wieder gerade da. wo wir anfingen, wo die Missionen anfingen, wo die Deutschen anfingen und wo sie aufhörten. Von der Mole ist nicht ein Stein übrig. Die Häuser liegen in Schutt und Asche. Alle Bäume sind umgehauen, und die wilden Schweine graben Iams und Bataten aus. Die Neu- Georgien-Leute, ein guter Arbeiterstamm von hundert Köpfen sie haben ein hübsches Geld gekostet, sind weg. Nicht einer ist übrig, um zu erzählen, was geschehen ist." Er machte eine Pause und begann dann in einem großen Koffer zu suchen, der unter der Kajütstreppe standAber Worth? Und Denby? Und Wallenstein?' Ja, das wollte ich Ihnen jetzt gerade erzählen. Sehen Sie her." Mac Tavish zog einen aus Reisstroh geflochtenen Sack heraus und schüttete den Inhalt auf den Fußboden. Gries fuhr auf: mit Müh- fand cr seine Selbstbeherrschung wieder. Vor ihm lagen die Köpfe der drei Männer, die er auf Neu-Gibbon zurückgelassen hatte. Wallensteins Schnurrbart hatte seinen kecken Schwung verloren und klebte an der Unterlippe.

Wie es zugegangen ist, weiß ich nicht," fuhr der Schotte trocken fort.Ich vermute jedoch, daß sie sich in den Urwald gewagt haben, um den alten Teufel zu kriegen." Und wo ist Koho?" fragte Gries. Wieder im Busch und götllich betrunken. Sonst hätte ich die Köpfe nie bekommen. Er konnte nicht mehr auf den Füßen stehen, und da trugen seine Krieger ihn auf dem Rücken aus dem Dorfe, als ich es stürmte. Und jetzt wäre ich Ihnen übrigens sehr ver- Kunden, wenn Sie mir die Köpfe abnehmen würden." Er machte eine Pause und seufzt«.Vermutlich werden sie wie üblich begraben. Meiner Ansicht nach sind es Raritäten, für die jedes Müseum hundert Pfund das Stück bezahlen würdet Trinken Sie lieber noch ein Glas. Sie sind ein bißchen blaß. Da, trinken Sic das runter, und wenn Sie einen Rat von mir hören wollen, Herr Gries, so verbieten Sie streng, daß sich jemand einen Spaß mit den Niggern macht. Es kommt immer Spektakel dabei heraus, und es ist ein zu kostspieliges Vergnügen."

Das verfälschte Nobel-Testament Von I. Seidler. Was Alfred Nobel wollte, hat man scheinbar ganz vergessen. Um den Träumern das Leben zu erleichtern," wie er wörtlich sagte, um sie von der Sorge ums nackte Brot zu befreien, um die, die sich allein in der Welt nicht zurechtfinden, in die Lage zu versetzen, ganz ihrer schöpferischen Arbeit zu leben, deshalb hat Alfred Nobel , der großherzige Schwede, seine Hinterbliebenen enterbt, hat er sein ganzes immenses Vermögen in der nach ihm benannten Stiftung angelegt. Ueberprüft man die Entschließungen des Stockholmer Preis- richterkomitees, so muß man sagen, daß es bei der Preiszusprcchung gerade diesen edlen Hauptgedanken des Wohltäters ziemlich hintan- setzt. Nobel, der selbst eine schwere, von Kämpfen und Eni- täuschungen übervolle Jugend hinter sich hatte, wußte wohl, was es heißt, die Ausführung seines höchsten Wollens wegen Mangel an Kapital scheitern zu sehen, und nur denen hat er helfen wollen, die sich in solcher Not befinden. Die an einem großen Gedanken und nebenbei an Hunger leiden, hat er der Hälfte ihrer Last entbinden wollen. Mit seinem Geld, das er verachtete, hat Alfred Nobel die Zahl der Fälle zu mindern versucht, wo soziale Not das Genie ver- schlingt. Dieser Mann wußte, was es heißt, vor verschlossenen Türen stehep denn als er selbst 1861 in Paris herumzog, um sich für seine fertige Erfindung Geld zu verschaffen, da war es bloß ein günstiger Zufall, der ihm sein Ziel erreichen half.- Von den französischen Finanzkreisen, die durchaus nicht darauf erpicht waren, ihr Geld in unsicheren Unternehmungen zu investieren, abgewiesen, wandte er sich, von einem glücklichen Instinkt beraten, direkt an Napoleon , um ihn für seine Sache zu gewinnen. Und wenn er auch das Geld bekam, das er für den Augenblick benötigte die Fabrik, die er mit dem französischen Geld in Heleneborg errichtet hatte, ging zwei Jahre später in die Luft, die Katastrophe kostete seinem ein- undzwanzigjährigen Bruder das Leben und beraubte seinen Vater für immer des Gebrauches seiner Glieder. Nobel wußte, was es heißt, von der Tücke des Elements in den leeren trostlosen Anfang zurückgestoßen zu sein, das Werk, woran alle Hoffnungen hingen, versinken, vernichtet zu sehen. Diesen armen Großen, die im Kampf mit dem Leben und ihrer eigenen Sendung zu unterliegen drohen, galt die Hilfe des Erfolgreichen. Es ist wahr, Nobel verlangt in seinem Testament, daß die jeweiligeHöchstleistung" auf einem Gebiet prämiiert werde. Leonhard Hwaß, ein Freund Nobels und Mitunterzeichner seines Pestaments, aber weiß, daß es durchaus nicht Nobels Absicht war, unbedingt demGrößten" den Preis zuzusprechen. Denn wenn einmal jemandgroß" ist, dann hat er jene gefährliche Grenze, den Durchbruch durchs Eis an die Sonne, längst hinter sich, cr steht bereits, bezahlt und geehrt, an seinem wohlverdienten Platz und hat den Nobel-Preis nicht mehr nötig. Sind zwei Kandidaten vor- geschlagen, der einegroß" und reich, der andere aber noch unaus- gereift, schüchterne Zeichen schlummernden Genies verratend und arm, so follte im Sinne Nobels die Prämie unbedingt dem letzteren zugesprochen werden, damit er sich freimachen und ausblühen könne Hwaß demonstriert an einem ebenso krassen wie gelungenen Beispiel die Absicht seines toten Freundes: Wären Goethe und Schiller zur Wahl gestanden, nian würde 1606: l Goethege- ehrt", den armen Schiller hingegen fallengelassen haben. Nobel hätte das Gegenteil getan.Ich will mein Vermögen zum Wohle der Menschheit verwenden" hat er wörtlich gesagt.

Und Emile Zola und Tolstoi sind bei der Preiserteilung über- gangen worden! Ein Ruf der Empörung schrillte durch die Reihen der maßgebenden Literaten und deren Protektoren, der anerkannte Zola und der Graf Tolstoi wurden nicht bedacht! Hingegen hat der Autor desQuo Vadis", der in Polen auf seinem Rittergute lebte und sich das Dasein mit der Weisheit seines Petronius ein- richtete, den Nobel-Preis bekommen und der reiche indische Dichter und Philosoph, Rabindranath Tagore , auch. All dies ist gegen den Willen Nobels geschehen, und die korrigierenden Stimmen, die sich dagegen erhoben, verhallten und vergingen, wie eben der Hauch aus einem Grab. Nun hat Bernhard Shaw den Nobel-Preis erhalten. Da« heißt. er hat ihn nicht erhalten, denn er hat die 114 600 Schwedenkronen n>cht angenommen doch das ist Privatsache und eine, die ehrend mit dem Namen Shaws verbunden bleiben wird. Der Geist des Dichters, über dessen Rang längst jede Diskussion verstummte, hat die Sachwalter Nobels Hinterlaffenschaft beschämt. Sie, die es am besten wissen müßten, mußten aus diese Art erfahren, was der wollte, dessen Erbe sie verteilen. So groß und gütig Shaws Hand- lung auch ist, hier ist sie belanglos, denn was hier vorgezeigt werden soll, ist der im Sinne Nobels auch diesmal absolute Fehlgriff der Stockholmer Akademie. Bernhard Shaw ist mehr als wohlbestallt und mit Ehren überhäuft. Die ganze Welt hat schon lachend ge- wartet, daß er, ähnlich wie Anatole France , der sich für den Prämienbetrag antike Gobelins einkaufte, die 114 000 Kronen für einen ebenso originellen Zweck hinauswerfen würde, während un- zweifelhast begabte Menschen in London , Paris , Berlin verhungern. Gewiß, von den Preisrichtern in Stockholm kann niemand ver. langen, daß sie in der ganzen Welt nach ertrinkenden Genies suchen gehen auch sind die schwer, sehr schwer zu finden. Aber felbst im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten sollten sich Ab- weichungen so krasser Art vom Willen des großherzigen Stifters doch nicht einnisten. Und noch etwas: Weshalb prämiiert man alte Männer? De? historisch belanglosen Nachkommen wegen? Es sei nochmals gesagt: Alfred Nobel wollte jungen, armen. fähigen Menschen, Menschen allerdings, die einen Beweis jene fatal benannteHöchstleistung" erbracht haben, durch seine Hinter- lassenschaft einen Weg ins Leben bahnen, wollte ihnen die Stein- bläcke fortwälzen, an denen ih- Kopf zu zerschellen droht. Er wollte nicht ehren, er wollte nicht bereichern, denn sonst hätte er seine Verwandten nicht enterbt. Er wollte helfen. Es kommen zum Glück noch unzählige 10. Dezember, also noch viele, viele Gelegenheiten, dem Willen des Wohltäters Alired Nobel wenigstens näherzukommen, wenn es schon ausgcschloüen scheint. ihn ganz zu erfüllen. Originelle wirtshausschilder. Solch« aus früheren Zeiten her« stammende Wirtshausschilder gibt es in allen Ländern. In einem englischen Blatt waren eine ganze Reihe merkwürdiger Be- Zeichnungen von Gasthäusern aufgeführt. Da begegnen wir in Eheptow einem Wirtshaus, das den Namen trägt:Zum alten beschwipsten Philosophen".Zum Menschenbein"(in Burslew), Zum Loch in der Wand"(Orotwich),Zur lächelnden Nonne" (Dndley). In Colunibus(Nordamerika ) befand sich ein Wirtshaus mit zwei Schildern. Es ist dies am Eingang eines Gefängnisses gelegen.-Das eine Schild ist den von der Stadt Kommenden zu- gewendet und trug die' AufschristLetzte Gelegenheit für einen Trunk". Das andere, der Gefängnistür zugekehrte, enthält die Worte:Erste Gelegenheit zu einem Trunk." Es ist anzunehmen. daß jetzt dieses Wirtshaustrockengelegt" ist, daß die armen Ge- sangenen aus den letzten und ersten Trunk verzichten müssen. Oder auch nicht? Auch in den deutschen Städten tonnte man früher an den Wirtshäusern mancherlei merkwürdige Namen finden: sie verschwinden aber mehr und mehr. Da gab es in Berlin :Zum gemütlichen Huhn",Zum strammen Hund",Zum ersten Ehestands- ichoppen"(im Hause eines Standesbeamten gelegen),Zum Vier- Zentner-Mann",Zur letzten Instanz"(am Kammergericht),Lehm- kute"(war am jetzigen Viktoriapark gelegen). Roch einige aus anderen Städten:Zum polnischen Herrgott"(Breslau ),Zum alten Strohsack"(Leipzig ).Zum leckeren Müsfelche",Zum Salz- lümpchc",Zum Biarstall"(alle drei in Köln ). In einigen Stödten gibt es Schänken in der Nähe von Friedhösen:Zur letzten Träne". Hahr Lebensalter in Oesterreich . Statistische Feststellungen haben ergeben, daß in Oesterreich 35000 Menschen leben, die über 80 Jahre alt sind, 15 000 hiervon(44 Proz.) sind männlichen, 20 000(56 Proz.) weiblichen Geschlechts. In Wien selbst leben 5000 Einwohner, die über 80 Jahre alt sind, mehrere Einwohner sind sogar 100 Jahre alt geworden.