Einzelbild herunterladen
 

Intr gering, und wirtschaftliche Nöte schwächten die Position der Regierung. Nimmt man dazu die in Litauen   übliche Auf­faffung, Politit als ein Geschäft anzusehen, das seinen Mann ernähren muß, so ergibt sich ungezwungen der Schluß, daß der Wunsch der gestürzten Rechtsparteien, wieder an die Macht und an die Futterkrippe zu fommen, die Triebfraft dieses Umsturzes war. Die Wendungen gegen., Bolfchewiften und Fremdstämmige" und ähnliches sind darum, soweit sie nicht Kreise im Lande treffen sollen, nur dazu bestimmt, auf nationalistische Elemente, die ja hinter der neuen Regierung ftehen, zu wirfen.

=

Daß in Litauen   ein neues Beispiel gegeben ist, wie man mit faschistischen Methoden eine parlamentarische, und zwar eine Linksregierung aus dem Wege räumt, ist bedauerlich. Aber das ist schließlich Litauens   Sache, und man fann vom deutschen außenpolitischen Standpunkt aus eigent­lich nur den Wunsch dabei haben, daß dieses gefähr liche Spiel mit dem Feuer nicht zu einem ver heerenden Brand über Litauens   Grenzen hinaus wird, wofür bisher erfreulicher Weise auch feine Anzeichen vorliegen. Die deutsch   litauischen Be ziehungen bei ihrer sehr realen Bafisbreiviertel der Einfuhr Litauens   fommt aus Deutschland  - find von Regie rungswechseln in Litauen   nicht sehr abhängig. Auf der anderen Seite haben litauische Regierungen verschiedener innerpolitischer Einstellung bei Verhandlungen mit Deutsch­ land   wie in der Behandlung des deutschen Me mellandes wenig erfreuliche osteuropäische Methoden verfolgt. Fort schritte auf diesen Gebieten find aber faum von friedlichen nder gewaltsamen Kabinettswechseln in Litauen  , sondern viel mehr von einer wachsenden politischen Einsicht und Reife zu erwarten. Auch auf innerpolitischem Gebiete sollte sich jede litauische Regierung ihre Aufgaben in diesem Sinne feßen.

Die Faschistenregierung.

Begnadigung.

Brandler und Thalheimer dürfen nach Deutschland  . Das Siebente erweiterte Etti hat die Kommunisten Brandler und Thalheimer begnadigt, nachdem sie zwei Jahre hindurch sich im russischen Eril so unterwürfig gezeigt haben, daß niemand von den Moskauer   Machthabern annimmt, daß sie jemals wieder gegen den Stachel löcken fönnten. Der Beschluß des Fünften erweiterten Effi gegen Brandler und Thalheimer lautete in den entscheidenden Punkten:

Den Genossen Brandler, Thalheimer, Radet, Felix Wolff, Heinz Möller, der Genossin Edda Baum die Einmischung in die Arbeit der KPD. in irgendwelcher Form zu verbieten. Die Anteilnahme der Genossen Brandler, Thalheimer und Radef an der Arbeit der Komintern als unzuläffig zu erachten."

Brandler und Thalheimer hatten auf diesen Beschluß mit einer Unterwerfungserflärung geantwortet. Ihre Erklärung wurde nicht entgegengenommen. Ungefähr in der gleichen Tonart, in der das Inquisitionstribunal der Komin­fern sich heute gegen Ruth Fischer   und Genossen wendet, er flärte damals die ruffische Delegation gegen Brandler, Thal­heimer und Genossen:

"

,, Daß fie nach wie vor mit beiden Füßen auf dem Boden der Taftit der Koalition mit den Sozialdemokraten stehen, sich weiter Dom Bolichemismus entfernen und dem Mensche mismus nähern. Deswegen fann die Komintern dieser Er­flärung fein Bertrauen fchenten. Das Plenum fieht in dieser politisch unaufrichtigen Erklärung Brand lers, Thalheimers und Radets ein durchsichtiges, aus dem Arsenal   sozialdemokratischer Führer entlehntes tattisches Manöver, das gegen die Linie des Fünften Kongresses gerichtet ist. Das Plenum lehnt es daher ab, die Erklärung zur Kenntnis zu nehmen. Noch schärfer antwortete damals die Ruth- Fischer- Ben­Kowno, 20. Dezember.( DE.) Die neue Regierung, mit Smetrale auf die Unterwerfungserklärung Brandlers und Thal­tona als Staatspräsident und Woldemaras als Ministerpräsident RBD. verloren sei, wenn sie den Stimmungen Brand­Smeheimers. Sie behauptete in den höchsten Tönen, daß die hat die Geschäfte übernommen. Die Meldungen über eine fort lers und Thalheimers nachgeben würde. schreitende Gegenaktion gegen den Staatsstreich werden amtlich als Falschmeldungen dementiert. Dennoch hält es die neue Regierung für notwendig, für jeden Fall gerüstet zu sein. Alle Eifen bahnen sind zeitweilig einem militärischen Komman danten unterstellt worden. 3ahlreiche Personen, die im Ber­dacht stehen, Aufstandspläne zu schmieden, find verhaftet wor den. Unter den militärischen Neuernennungen sind besonders zu be­merten die Beförderung des Obersten Storupstas( der an dem Staatsstreich sehr aftio teilgenommen hat) zum Chef des General stabes und die Wiedereinstellung des Führers der Faschisten, Oberst leutnant Glowackis, in den aktiven Dienst.

Die offiziöse Lietuva  " führt zu dem Staatsstreich fol gendes aus: Die Bildung des linksliberalen Ministeriums Slache­witschius habe es seinerzeit schon flar werden lassen, daß die litauische Innenpolitit immer mehr in die bolichemistische Richtung ab. glitt". Der erste Schritt sei die Amnestie gewesen, welche mehr als 200 bolschewistische Staatsfeinde aus den Gefängnissen befreite. Wie Pilze nach dem Regen wären sodann die Gewertschafts verbände aus dem Boden geschoffen, welche nur Gefilde für die Kommunisten waren. Sie hatten bereits mit der militärischen Ausbildung ihrer Mitglieder begonnen und wären offenbar vom Auslande( Mostau) finanziert worden. Im Januar sollte der litauische Gewerkschaftstongreß stattfinden, deffen Ziel der bols schemistische Umstura war". Da die Lintsregierung meber Mut noch Kraft zur Bekämpfung diefer Bläne zeigte, habe die Armee fie stürzen und die Macht in die Hände national denfender Männer legen müffen.

Linksregierung in Lettland  .

Whilus

Die Lettische Regierungsfrise ist durch die Bildung eines Lints fabinetts mit vier Demotraten und fünf Sozia liften beendet worden. Ministerpräsident und Innenminifter ift der Sozialist Skujeneets; auch der Außenminister ist Sozialist.

Landau  .

Bon Hermann Schuginger.

Die bayerische   Pfalz   und vor allem der herrliche Winkel zwischen Germersheim  , Landau  , Annweiler   und Weißenburg  , sprich Biffembuhr, eignet sich für alles andere eher als für ein pathetisches Kriegsgericht! Die Bauern lieben den Most, die jungen Beiber und den jungen Wein, heißen Coppy, Didier, Schraffenberger, Hem berger, Hüblinger, Dermont, Cofte oder Egalité und vereinigen feit der Zeit, da die französischen   Generale unter dem Lilienbanner und unter der Tritolore alle Menschenalter mal durch die Pfalz   mar­schierten, schwäbische Gemütlichkeit mit französischem Phlegma und gallifchem Esprit. Wer ohne Scheuflappen und ohne deutschnationale Gehirnverfandung durch diese Grenzgebiete streift, lacht sich schief über diese fomische Berquidung von Franzöfifch und Deutsch  , mit der die Schwanenwirtin in Wiffembuhr den Gaft fragt: Bollet Se Jambon mit Nudle oder Jambon pür?", und mit der sich am Billigheimer Purzelmarkt" belm zehnten Schoppe Woi" die Bauern streiten, ob sie nun Johann heißen oder Jatob, Jean oder Jacques. Dabei sind selbst die von der Pariser Boulevardpresse fo verschrienen pfälzischen Kriegervereine von einer Gutmütigteit, daß sie sich der Kenner der Pfalz   als Brovokateure" des französis schen Militärs einfach nicht vorzustellen vermag. Der Rachegeift gedeiht vielleicht im bayerischen Bier und im ostelbischen Schnaps, aber nie im pfälzischen Wein!

"

Zwischen diese Mischung von Bauer und Beteran", von Fran­zösisch und Deutsch  , von Beltbürger und Rationalist der erträg. licheren Art knallt nun mit seiner Cravache" und mit feinem Pistol der Reserveleutnant Rouzier! Schlägt zwei junge Menschen über den Haufen, verlegt einen dritten schwer und schießt den vierten tot! Rein Wunder, daß der sonst so geduldige und verträgliche Pfälzer   Bauer und Kleinbürger ganz gegen seine Art in But gerät. Die Zeiten der deutsch  - französischen Maffafers find aber Gott Gott bis auf weiteres vorbei, das Artillerieregiment des Leutnants Rouzier verschwindet schleunigft aus Germersheim   und inszeniert einige Wegstunden nach Westen, in Landau  , als trauriges Nachspiel der blutigen Nacht ein Striegsgericht".

sei Dank

-

-

Auch dieses Landau   hat sich als Erbschaft aus der Franzosen­zeit" fein deutsch  - französisches Gesicht gewahrt. Die alten Forts sind von Bauban gebaut und von bayerischen Pionieren pfleglich behandelt worden, sehr zum Aerger der Landauer Bürger, denen die paar veralteten Lünetten" und Zitadellen" wie Korfeitstangen im Bege waren, wenn sie daran gehen wollten, ihre Betriebe über den Fortgürtel" hinauszutreiben! d

Nur haben die militärischen Insassen der schönen Kasernen, die der Hugenberg- Berichterstatter mit Tränen im Auge visitiert, wieder einmal gewechselt. Das ist nun mal so der Lauf der Welt, wenn man das Schicksal einer Provinz mie es im Jargon der Militärs

in Moskau   die Rute befamen, standen Ruth Fischer   und Als vor zwei Jahren Brandler und Thalheimer Scholem schadenfroh daneben. Jetzt hat sich die Situation gedreht. Scholem   und Ruth Fischer   haben die Rute bekom­men und die braven Rinder, Brandler und Thalheimer be­und hier fommunistische Führer spielen. tommen Zuckerpläßchen. Sie dürfen wieder nach Deutschland  

thor?

Widerruf Grütte- Lehders?

Eine Behauptung, keine amtliche Erklärung.

Die gesamte Rechtspresse verzeichnet triumphierend die Nachricht einer Korrespondenz, nach der Fememörder Grütte- Lehder seine Aussagen vor dem Unter­fuchungsausschuß des Landtags, durch die die Abgg. Wulle und Rube, sowie Oberstleutnant a. D. Ahlemann schwer be­lastet wurden, widerrufen hat. Infolgedessen stehe das Verfahren gegen die Beschuldigten unmittelbar vor dem Ab­schluß. Gegen Grütte- Lehder solle ein Verfahren wegen misfentlich falscher Anschuldigung eingeleitet werden. Dazu veröffentlicht der Amtliche Preußische Pressedienst folgende fonderbare Mitteilung:

Die Meldung einer Korrespondenz, daß der Oberstaats anwalt Sethe den Grütte- Lehder wiederholt 6-8ftündigen Bernehmungen unterworfen habe, trifft nicht zu. Grütte- Lehber ift feit der im Juni d. I erfolgten Eröffnung der Boruntersuchung gegen die Abgeordneten Bulle und Rube nicht mehr von der Staatsanwaltschaft, sondern vom Untersuchungsrichter pernommen worden. Es trifft auch nicht zu, daß Grütte- Lehder unter den wiederholten Bernehmungen törperlich oder seelisch zu fammengebrochen sei. Ueber den Stand der Borunter­fuchung fann eine Auskunft nicht erteilt werden.

-

heißt auf die Spitze des Degens stellt. So hat der Hugenberg Mann Gelegenheit, im Rasino des 18. bayerischen Regiments nebenbei: ein stumpfsinniger Rasernermeubau, wie es hunderte zwischen Königsberg   und Konstanz   gibt tiefsinnige Betrachtungen barüber anzustellen, daß noch bayerische Rautenwappen" und schöne Sprüche an den Wänden fleben, während draußen die Wache feierlich geredt", die Gewehre vor der Fahne präsentiert werden und der Offizier mit einer andächtigen Bewegung die Spitze feines aufleuchtenden Degens" sentt; ein ritterliches, männliches Schau fpielt­

Nur in puncto militärischer Brutalität und Besoffenheit tut man so, als ob die Tat des als Offizier verkleideten Chemiestudenten Rouzter ein scheußlicher Einzelfall set, der einer großen, ehrliebenden Nation an die nationale Ehre greift! Dieser Rouzier ist zweifel­los ein Rowdy, Saufbold und Kampfhahn erster Güte. Aber was bedeutet der fleine, dice Chemiestudent mit der Hornbrille über feinem einfältigen Bivilistengesicht" gegenüber dem System, der Generalität und ihrer Pflanzschule in St. Cyr   und der politischen Berblödung der Sarbonne- Studenten in Paris  , die sich ihre Weis­heit aus Hugenbergs Konkurrenzorgan, der Action française", 31 holen pflegen!( op

Der Landauer Prozeß tann troß aller Kriegsgerichtsmethoden zu einer Reinigung der durch Besatzungsdrud vergifteten deutsch  . franzöfifchen Atmosphäre führen, wenn man das Gespenst von Sabern endgültig aus der Pfalz   hinauskehrt. Wenn wir den Hugen berg- Leuten und den Rouziers gleicherweise die Reitpeitschen und Kleinkaliber aus der Hand geschlagen haben, wird es zwischen Deutschland   und Frankreich   feinen friedlicheren Winkel geben als zwischen Landau   und Germersheim  ! incinmal d

Ludwig van Beethovens im Jahre 1927 hat der preußische Staat Ein ftaafficher Beethoven- Preis. Antäßlich des 100. Todestages einen Beethoven- Breis geschaffen, der ven der Breußischen Akademie jährlich an hervorragend begabte, ftrebfame jüngere oder anerkannte jährlich an hervorragend begabte, strebsame jüngere oder anerkannte ältere Zonjeger, die die deutsche   Reichsangehörigkeit befizen, verliehen wird. Der Preis beträgt jährlich 10 000 m.

"

Die Nottz des Preffedienftes ftellt nicht Behauptetes ober Nebensächliches richtig. Sie geht am Kern der Sache vor­über. Man könnte es verstehen, wenn das Justiz­ministerium, auf das augenscheinlich die Richtig stellung" zurückzuführen ist, aus Furcht vor einem Eingriff in ein schwebendes Verfahren Zurückhaltung übte. Nachdem aber das Schweigen von einer Seite, die noch festzustellen ist, gebrochen worden ist, und die Rechtspresse sich in ebenso durchsichtiger wie aufdringlicher Weise der Angelegenheit be mächtigt hat, ist das Justizministerium verpflichtet, die Deffentlichkeit aufzuffären. Hat Grütte- Lehder tatsächlich einwandfrei widerrufen, so ist das eine Aenderung der Rechtslage, an der niemand vorübergehen kann, der sich mit dem Fall beschäftigt hat. Ist die Nachricht Schwindel, dann macht sich das Justizministerium einer Unterstützung der Hintermännern der Schwindelaktion schuldig, wenn es das Gerücht unwidersprochen läßt. Eine flare und rasche Ant­wort auf die Frage: Hat Grütte- Lehder widerrufen oder nicht, muß um so mehr erwartet werden, als die eigenartige Richtigstellung" geeignet ist, unter Umständen das Gegenteil von dem Eindruck hervorzurufen, den sie bewirken sollte. 73b

Der no

Der nordische Heiland.

Eine tentonische Weihnachtsgabe.

Seit irgendein völlischer Allerweltstert den wissenschaftlichen Nachweis dafür erbracht hat, daß das Paradies nicht in Klein­ asien  , wie man bisher nach der Bibel vermutete, sondern in Bor germanische Religionsverbefferung feine Grenzen mehr. pommern bei dem Städtchen Tribsee   gelegen war, fannte die ur­

Lizentiaten Dr. Belhelm Erbt Gelegenheit, feine literarische Die Deutsche Zeitung" gibt einem Theologen, nämlich dem Weihnachtsgabe felbft anzupreisen. Die ist nämlich als Buch er schienen unter dem Titel: Jesus  , der Heiland aus nor­bischem Blute und mute!" Der Lizentiat der Gottesgelehrt­heit läßt sich also vernehmen:

Aber ein solcher lebensgefährlicher Versuch ist auch unnötig. Der Heiland ist ein Nordlandjohn gewesen; er war es seiner Seele nach. Er hat das Erlebnis der Nordlandkinder, die sich damals 2000 Jahre lang, mittag und oftwärts wandernd, für den Süden geopfert hatten, er hat den weltgeschichtlichen Er trag dieser Sendung in eine nicht zu überbietende, in die klassische Form gefaßt. Das war ihm möglich, weil er für diese Aufgabe in einzigartiger Weise ausgerüstet war. Der Hauptmann am Kreuze befennt: Wahrlich, dieser Mensch war ein Gottessohn. Zur Ausrüstung aber war ihm ein Schidsal unvergleichlich nordischer Eigenart beschieden. So fönnen mir, die Rinder des Nordlands, ihm nachleben: er ist unser geistiger Führer, Held und Herzog zugleich.

Nach der bisherigen firchlichen Lehre ift Jesus  , der Sohn der Maria aus Nazareth  , Gottes Sohn. Die neue Lehre, die in der Deutschen Zeitung" von einem völkischen Theologen ver­fündet wird, will ihn zu einem Nordlandsohn machen, damit er den Urgermanen zwischen Weichsel   und Rhein   als teutonficher Führer, Held und Herzog erscheine. Er, der nach der Bibel das tlaffische Wort sprach:" Stede dein Schwert in die Scheide!"

Nun mag es für die evangelische Kirche ja immerhin von Inter­effe sein, sich ernsthaft mit den Ansichten des neuen Heilfünders aus­einanderzusetzen, soweit die Verfolgung sozialistischer Geistlicher ihr dazu Zeit laffen. Aber wir fürchten Unheil: Das Buch des Liz. Dr. Erbt ist nämlich in Stuttgart   erschienen. Und bei der Hal­tung des dortigen Regierungskurses( System Bazille Bolz) fönnte es passieren, daß die nordische Jesuslehre von der neuen Prüf stelle des Herrn Rülz als Schund auf den Inder gelegt würde. Dber barf man die ewigen Wahrheiten der Bibel so un gerügt umfrempeln?

3

Für unser Geld. Die Deutsche Allgemeine Zeitung" macht Stimmung für den Bürgerblod. Sie gehört der Reichs. regierung und ist von dem Gelde der Steuerzahler getauft worden.

Der Condon- Australien- Flieger Cobham hat die goldene Medaille der internationalen Luftschiffahrtsvereinigung für dieses Jahr erhalten.

Jahre am 26. März, dem Todestag Ludwig van Beethevens, zur Auszahlung.

#

Eröffnung des Phoebus- Palaffes am Anhalter Bahnhof  . Als Wohltätigteitsveranstaltung wurde bas Пеце Kinohaus der Phoebus Film A. G. feierlich der Deffentlichkeit übergeben. Auch dieser Abend stand unter dem befannten glücklichen Stern, der nur leider auf eine halbe Stunde ausging: bald nach Beginn ver fegte der Strom. Dann fonnte schließlich der Film des Abends ohne Störung abrollen: das Phoebus Bild Dagfin", das schwerlich zu Joe Mays vollkommensten Regiefchöpfungen zählt. Das neue Haus, Ropf an Ropf von einem beifallsfreudigen Publikum gefüllt, eben zu befriedigen vermag. wirft stattlich und geräumig, wennschon es innenarchitektonisch nicht Wot.

sie Das Marionetten- Theater Münchener   Künstler ist wieder einmal, von groß und flein immer ersehnt, zu einem Gastspiel bei uns ein­sich die Freude am echten Marionetten- Theater behalten haben. In gefehrt. Es spielt für die Schüler, es spielt aber auch für alle, die den Räumen der Berliner Sezession  ( Kurfürstendamm 232) wurde Sonntag das Krippenspiel aufgeführt. Es paßt ja gerade in die Jahreszeit. Aber ob Krippenspiel oder Singspiel, ob Bocci oder Maeterlindalle Darbietungen des fleinen Theaters folgen unter dem Szepter Paul Brauns den gleichen künstlerischen Intentionen. Es ist vollendete Kunst in allem: in den geschnigten Marionetten, in den Dekorationen und Kostümen. Und auch die Musit fließt aus den edelsten Quellen. Das Krippenspiel haben Baul Brann( nach rationen) und Ernst Stern  ( Deforationen) gemeinsam gefchaffen. alten Weihnachtsspielen), Jose Waeterle( Figuren und Defo Man weiß nicht, worüber man sich mehr freuen foll: über die volls­tümlich- bajuvarische Art der Hirtengespräche, die Innigkeit der Musik oder die ftimmungsvollen Landschaften und Deforationen und die prachtvollen Figuren Waeferles. Es ist erfreulich, daß auch die Schulen dem Theater sich zuwenden, denn hier ist kein Surrogat, fondern ein Stück echte Kunst.

gebracht werden. Dort foll über den Antrag der Berliner   Ortsgruppen Der Fall Heuß wird vor eine Hauptversammlung des Schukverbandes auf Ausschluß von Dr. Heus wegen seines Eintretens für das Schund gefeh berhandelt werden. Der Hauptvorstand, der gegen diesen Antrag ist, wird seine Aemter zur Verfügung stellen.

Für die Verleihung des Preises wird ein elfgliedriges Kura. torium berufen. Vorschläge für die Verleihung des Breises find der Atademie der Künfte bis spätestens zum 1. Januar jedes Jahresumsbefis gingen u. a. über Werte von Blonite, Roblis, Dito§. Engel, bare Bewerbungen find unzuläffig. Don den Kuratoriumsmitgliedern schriftlich einzureichen. Unmittel­

Die Bedürftigteit eines Tonfegers darf für die Verleihung nicht maßgebend sein; jedoch foll, wenn zwischen zwei Tonfegern zu mählen ist, deren Begabung und Leistung gleich hoch gewertet werden, der bedürftigere zuerst berücksichtigt werden. Bei älteren Romponisten foll für die Beurteilung der Gesamtwert ihres Lebens. merkes, bei jüngeren Tonsegern fellen einzelne hervorragende der Regel nur einmal verliehen werden. Im Falle der Wieder­Leistungen maßgebend sein. Der Preis darf an einen Tonfeßer in holung der Berleihung bedarf es eines einstimmigen Beschlusses bes Kuratoriums. Der verliehene Beethover- Preis gelangt in jedem

In der Herbstausstellung der Akademie der Künfte am Pariser Blah wurde eine größe Anzahl von Werken verlauft. In Privat- bzw. Muse­Julius Jacob, Ulrich Hübner, Eichhorst, Büttner, Bille, Bechstein. Kampf. Bhilipp Frand, Seewald, Th. Th. Heine  . Tina Haim- Bentscher. Die Aus­stellung ist noch bis Ende Dezember täglich von 10-5 Uhr geöffnet.

Der berühmte russische Schachmeiffer Bogoljubow   bat vom Auslande aus und nicht nach Rußland   zurüdfehren werde. Der Schachbund der Sowjet­mitgeteilt, daß er auf feine Staatsangehörigkeit zu Sowjetrußland verzichte union   bat daraufhin beschlossen, Bogoljubom aus dem Mitgliederverbande auszuschließen und ihn des Titels Schachmeister der Sowjetanion" verlustig au erklären. ( фом

"

Das Wolchow- Wert in Leningrad  . Sonntag fand die feierliche Gröff­nung des Bolchow- Bertes ftatt, eines neuerbauten riesigen Elektrizitäts­wertes, bas täglich 56 000 Stilowatt erzeugt und die Leningrader Industrie versorgen foll. Der Bau des Berles hat 90 Millionen Rubel geloftet.