Numanische Zoltertammern. Ter Fall BoriS Stefanoff. Seit Monaten Hot sich der weißgardistische Terror in Rumö- nien in unerhörter Weise gesteigert. Eine militaristische Tscheta, die Siguranza, erpreßt von den verfolgten Arbeiter- und Bauernführern Aussagen und„Geständnisse' mit geradezu mittel- alterlichen Inquisitionsmethoden. Gegenwärtig ton- zentriert sich die Aufmerksamkeit der zivilisierten Welt aus den Fall eines kommunistischen Abgeordneten Boris Stefanoff, der nur wegen seiner illegalen Tätigkeit zugunsten der verbotenen Kom- munistifchen Partei in Abwefenheit zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, dann heimlich zurückgekehrt ist, nun vor einer neuen Kriegsgerichtsoerhandlung steht und in der Untersuchungshaft den unmenschlichsten Folterqualen ausgesetzt wird. Sein Prozeß wird aber immer wieder vertagt, offenbar, weil die Anklage auf gar zu schwachen Füßen steht. In einem Bries, den Stefanosf aus dem Gefängnis an feine Lerwandten richten konnte, heißt es: .... Es kam dann der Generalinfpettor der Siguranza, Banclulesku, und befragte mich über dieselben Dinge. Als ich mein« frühere Antwort wiederholte, übergab er mich dem diensthabenden Kommissär Gcorgescu und entfernte, sich. Dieser schraubte meine chände mit einer eisernen Klam- mer und begann mit dem.Verhör'. Georgescu,«in Gendarmerie- feldwebel und ein Siguranzoagent begannen mit einem Gummi. knüppel. den Fäusten und den Füßen solange aus mich ein- zuschlagen, bis ich bewußtlos zusammenbrach. Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich geschlagen wurde, wenn Ihr bedenkt, was für ein kräftiger und gesunder Mensch ich bin. Der Kommissär bracht« mich wieder zum Bewußtsein und schrie mir drohend zu: .Ueberleg' dir di« Geschichte, Kommunistenches, denn sonst wird es dir übel gehen: wir werden dir deine Knochen au » den Gelenken reißen, und da wirst du mehr sagen als du willst.' Nach einer Stunde kam er wieder und sragte von neuem, wo ich gewohnt habe. Als ich erklärte, das nicht sagen zu wollen, da ich Leuten, die mir Gutes erwiesen, kein Leid zufügen könne. begann man mich wieder zu mißhandeln. Das dauerte so lange, bis ich wieder In Ohnmacht fiel. So blieb ich bis morgens bewußtlos liegen. In der Früh« rief man mich in das Kabinett Bancilulescus, wo der Arzt die infolge der Mißhandlungen erlittenen Verletzungen in Augenschein nahm, ohn« aber einen Verband anzulegen oder sonst etwa» dagegen zu tun. Infolge der eisernen Klammern di« ich an den chänden trug, hatte sich eine tiefe blutend« Wunde gebildet. Da lieh der Arzt diese Klammern abnehmen, doch statt die Wunden zu ver- binden, ließ er meine Hände mit dicken Stricken, die gleichsall» ins Fleisch schnitten, fesseln.. Die herrschenden Schichten in Rumänien renommieren in Westeuropa mit ihrer fortgeschrittenen Kultur. In Wirklichkeit.st ein Staat, in dem so etwas möglich ist, über die Kulturstufe des XIV. Jahrhunderts nicht hinaus. Daneben stnd sogar die schlimmsten Methoden der russischen Tscheta geradezu human und harmlos. Wenn Rumänien Anspruch aus Achtung in der zivilisierten Well erhebt, dann muß es endlich mit diesen bestialischen Versal- gungen der politischen Gegner des herrschenden Regimes restlos Schluß machen.
Der �ufstanü auf Java. Aufdeckung seiner Ursache«.— Gefahren stärkerer Wiederholung. Amsterdam , 22. Dezember.(Eigener Bericht.) Der j a v a. nische Novemberaus st and hat da» javanische Problem wieder in Erinnerung gebracht, besten ganzen Ernst der beste Indien - kenner der niederländischen Sozialdemokratie. Genosse C r a m e r. sowohl in einem Artikel im Organ des Niederländischen Gewerk- schastebunde».De Strijd', wie auch in der Zweiten Kammer dieser Tage aufrollte. Die Lesart von dem„Kommunistenausstand' wird di« holländisch- indische Regierung im schönen Bustenzorg bei Batavia wohl schließ. lich selbst sollen lasten müsten, denn obschon kommunistische Ein- flüste dabei im Spiele waren, steht doch zugleich fest, daß kommu. nistische Agitation nur dort Eingang fand, ox» durch jahrzehnte- lange Mißwirtschaft schon der Nährboden dafür vorhanden war. Ein Volk, besten große Mäste aus einem der reichsten Böden der Erdoberfläche elender als der elendeste Torfarbeiter der Drenter Moor« lebt, kann dem Nieberlözcher, der diesem Boden ungeheure Reichtümer entnimmt, nicht freundlich gesinnt sein. Eine Arbeiter. schaft, deren Durchschnittseinkommen nicht mehr als 200 Gulden im Jahre beträgt, wovon ihr noch 10 Proz. für Steuern ent. zogen werden, und die kein Vereins» und Versamm. lungsrecht, kein- Koalitionsfreiheit besitzt, muß in der gewiß nicht glimpflichen Despotie der ehemoligen javanischen Kaiser ein Paradies gegen die heutig« Hölle der Ausbeutung erblicken. Eine Intelligenz, die trotz in Europa erworbener Kenntniste, von dem weißen Unteroffizier ohne höher« Bildung stet, als minderwertig angesehen und entsprechend behandelt wird, muß revolutionär bis zum äußersten Radikalismus werden. Genosse Cramer weist mit Recht darauf hin, daß der letzt« Aufstand nichts andere» als ein verunglückter Anfang zu werten sei und man in der Folgezeit mit weit ernsteren Bewegungen zu rechnen habe, wenn man sich nicht zu einer radikalen Um» stellung de» ganzen Systems entjchlleß«. Aber daß auch andere in Niederland diese Gefahr begreifen, beweist u. a. ein Leitartikel des .Telegraas', der auf da» vernichtende Urlell der Kulturwell über die heutige niederländische Kolonisation und die Gefahr eine» Ver» luste» der Kolonien aufmerksam macht, wenn nicht völlig neue Bahnen eingeschlagen werden. Man beginnt zu begreifen, daß die Zeit für die Kolonialpolitlk ollen Schlages endgültig vorbei ist und nicht auf die Dauer ein Volk von IVi Millionen ein alle» Kulturvolt von mehr als 40 Millionen Menschen mit den Machtmitteln des Militarismus im Zaume hallen kann. Seit mehr als ernem halben Jahrhundert Ist das im letzten November die ernsteste Bewegung gewesen, die die Niederländer auf Java erlebt haben, und wenn sie i«tzt als Vergeltung tau sende Menschen wegen Beteiligung an dem Ausstande nach dem unge» sunden Neuguinea auf Lebenszeit verbannen wollen, so werden sie einen Haß säen, der bald in neuen umfasten- deren Bewegungen ausflammen wird. Das javanische Problem b«. steht, und früher oder später wird es vor da» Forum de» V ö l k e r, b u n d e s kommen. Der niederländische Kolonialtapitalismus spielt ein gewagte, Spiel, wenn er sein- Mechodsn nicht frühzeitig zu ändern versteht: denn die Iavanen sind durch chre einstweilen noch gescheiterte Un- abhängigteitsbewegung in die Reihe der erwachenden Nationen de» Osten» eingetreten._
Ver Aaschlflevgencral Gas da. gewesener Generafftabsches der Tschechoslowakei , hat nun auch seinen Generalsrang verloren, erhall ober trotz seiner fatalen Rußlandafsär« 7S Proz. seiner Pension. Eine deutsch - polnische Schsichtungskommlsstoo für Staatsanae- höriakeitsfragen wird Anfang 1927 chre Tätigtest beginnen. Die polnische Regierung hat erklart, daß sie die Rechte, Güter und Interessen solcher Personen nicht liquidieren wird, dl« auf Grund ihrer Geburt die polnisch« Staatsangehörigkeit am 10. Januar 1920 besessen haben.
Augverfpätungen auföem Anhalter Sahnhof Ursache ciu entgleister Güterzug bei Gotha . Di« heute vormittag auf dem Anhalter Bahnhof «in» laufenden Züge trafen sämtlich mit mehrstündiger Der- s p ä t u n g ein. Wie wir auf«in« Anfrage von der Reichsbahn- direktion erfahren, ist di« Ursache auf einen Unglücksfall, der sich in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag gegen?L1 Uhr bei Gotha ereignet«, zurückzuführen. Sur; vor Gotha eulgleistm sechs Wagen eines Güterzuges infolge Schlcnenbruche» und stürzten die Löschung hinab. Di« Wagen wurden zertrümmert: der Sachschaden ist er- heblich. Di« Geleise wurden sofort gesperrt und ein« Arbeiterkolonne an die Unfallstelle entsandt, die zunächst di« A u f r ä u m u n g s- arbeiten vornahm und die schadhaft« Schien« in mehrstündiger Arbeit auswechselte. Von dem Personenzug 80S an, der fahrplanmäßig um 1t.3ö Uhr am Anhalter Dahnhos ankommen soll, haben sämtlich« Züge auf der Anhalter Streck« große Verfpättmgen auszu- weisen. Auch auf anderen Strecken treffen di« Züge zum Teil mit großer Verspätung ein, die aber ihre Ursache in dem überaus starken Expreßgutverkehr haben, der eine ganz außergewöhnliche Zunahm« erfahren hat.
Großreinemachen auf üen öaknhöfen. Infolge der wirtschaftlichen Verhältnlste konnte die Unter. hallung und Erneuerung der Berliner Fernbahnhöfe nicht durch» weg In der gewünschten Weise vorgenommen werden. Die Hallen waren zum Teil durch Rauch und Ruß stark verschmutzt. Fährt man jetzt einmal mit dem Zuge über die Stadtbahn, so kann man überall die säubernde und erneuernde Hand bemerken. Insbesondere zeichnet sich jetzt die Nordhalle des Schleslschen Bahnhofes durch ihr« Lichtfülle aus, die recht angenehm von dem früheren
Der Schlesische Bahnhof mit erneuertem Glasdach
Dunkel absticht. Hier ist die Eisenkonstruktion vollkommen erneuert worden: durch Schaffung großer Glasflächen hat man reichlich Licht hereinflleßen lasten. Das gleiche wohltuende Bild wird bald der Bahnhof Alexanderplatz zeigen, besten Halle gleichfall» in diesem Jahr von Grund aus erneuert worden ist. Di« kleineren Stodtbahnhallen Börse und Lehrter Bahnhof sind bereits fertiggestellt und dabei in ihrer Beleuchtung und Eistlüstung er- heblich oerbestert worden. Auch die Hallen de» Bahnhof » Z o o l o, gischer Garten sollen noch in diesem Jahre instand gesetzt werden, während die Halle des Bahnhofs B e l l« v u e im nächsten Jahr« in Angriff genommen wird. Auch bei den übrigen Fernbahn. Höfen(Lehrter, Anhalter, Potsdamer und Görlitzer Bahnhos) sind die Hallendächer gründlich gereinigt und teilweise erneuert worden.
Falscher Mordalarm. Ein zunächst unaufgeklärter Todessall veranlaßt« in der ver- gangenen Nacht die Alarmierung der Mordkommission. In dem Haus« Schul st raße S6 hatte im vierten Stock«Ine 53 Jahr« alt« Arbeiterin. Witwe R o s I n a Wolf geb. Reisner, für sich allein eine Wohnküche. Eine Tochter, die außerhalb wohnt, kam gestern abend noch Berlin , um die Mutter zu besuchen. Als sie um 10 Uhr anklopfte und keine Antwort erhielt, glaubt« sie, daß die Mutter ausgegangen sei und ging zu Nachbarn, um dort auf sie zu warten. Dann stiegen den Leuten aber doch Be- denken auf und gegen 12 Uhr gelang es den Nachbarn, mst einem Schlüssel zu öffnen. Jetzt fand man Frau Wolf in dem mit Gas angefüllten Raum« tot auf dem Fußboden liegen. In der Annahme, daß eln Verbrechen vorliegen könne, wurde die Mord- kommlsston benachrichtigt, di« aber sestcllte, daß der Gashahn sehr locker war. Die Frau hat ihn, während sie beim Kuchen- backen war, ohne Zweifel unvorsichtig berührt und so geöffnet, ohne daß sie es wußte. Unter der Wirkung des ausströmenden Gale» brach sie endlich zusammen und erlag der Vergiftung. Merkwürdig ist, daß es nicht zu einer Explosion gekommen ist, denn die Gaslompe brannte noch, während das Gas dem Kocher entströmte. Erkappte und entwischte Warenhausdiebe. Gestern abend wurden in der Brunnenstraße drei Warenhaus- diebe ertapt und festgenommen. Einer von ihnen hatte ein Stück Stoff erbeutet, während die beiden anderen ihn deckten. Der Ge- Ichästsführer benachrichtigte kos Revier und das Uebersalltommando, als man noch Schluß des Geschästes auf die Diebe aufmerksam wurde. Der eine, ein Kellner Erich L. aus der Gartenstraße, der den Stoff Im Werte von 200 Mark erbeutet hatte, entfloh damit in ein Haus am Weinbergsweg hinein und ver st eckte sich auf dem Boden. Hier wurde'er von den Beamten entdeckt und fest- genommen. Die beiden andercn wurden noch im Warenhaus selb st ergriffen. All« drei wurden der Kriminalpolizei des 17. Revier- vorgeführt. Hier stellte sich heraus, daß zwei von ihnen wegen Lakendiebstohls bereits gesucht wurden.— In einem Triko- tagengeschäst in der Residenzstrcße zu Reinickendorf tnissen Einbrecher die Gitterstäbe vor einem Hossenster mit einer schweren und scharfen Zange durch, drückten die Scheibe ein und stahlen für etwa 15 000 Mark Unterzeug, Strümpfe und dergleichen
mehr.— In der Neuen Könlgstraße stiegen Verbrecher durch die Lustklappe über dem Schaufenster in ein Herrenkleidergeschäst ein und erbeuteten für 7000 Mark Anzüge und Mäntel.— In der Chaussestraßc stahlen Einbrecher in einem Polster- Warengeschäft für 6000 Mark roten und gestreiften Drell, Bettbezüge und Polfterstosfe. In allen diesen Fällen wurde von den Einbrüchen nichts gehört und gesehen, und die Diebe entkamen ungestört mit ihrer Beute._
Zrost zu Weihnachten. Es war wie ein Preisrätsel: Grüne oder weiße Weihnachten? Die Wctterleute vom Fach, skeptisch wie immer, prophezeiten auch diesmal ein seliges Ende aller winterlichen Illusionen. Es ist ja schon sast schlechte Tradition geworden, das Weihnachtsfest im Ge- wände eines sehr unzeitige» Vorfrühlings zu begehen. Seit gestern aber haben wir mit einem scharfen Ostwind ausgesprochene Kälte- grade. Schon fest längerer Zeit herrscht in Polen und Rußland ein äußerst starker und andauernder Frost bei östlichen Winden. Wir sind nunmehr in den Bereich dieses Kältegebictes gelangt. Für dio Weihnachtstage ist mit trockenem und frostigem Wetter zu rechnen. Eine mesentliche Zunahme der Frost- tempcraturen ist nicht anzunehmen. Auch Schneefälle sind bisher nicht in Sicht. Die grostwelle wird von wohl längerer Dauer sein. Heute früh um 8 Uhr wurden 5 Grad Kälte gemessen, mittags gesien Vi\ Uhr schwankt die Temperatur zwischen 2 und 3 Grad Kälte. Für den Abend steht erneutes Sinken der Temperatur in Aussicht.
Ei« Pfarrer gegen Religion und Böllerfriedeu. Die„Vereinigung der Freunde von Religion und Völkerfrieden' hatte an den Gemeindetirchen- rat in Steglitz (Berlin-Steglitz) die Bitte gerichtet, ihm die dertige evangelische Kirche zur Abhaltung einer religiösen Feierstunde zu überlassen, in der unser Genosse Pfarrer B l e i e r sprechen sollte. Di« Antwort, die die Vereinigung auf diese» Ersuchen bekommen hat. und die namens des Kirchenrats von Pfarrer Großmann unterschrieben worden ist. ist wert, weitesten Kreisen bekannt zu werden. Sie lautet folgendermaßen: „Schon der Name Ihrer Vereinigung zeigt an, daß Ihr« Be- strebungen keinerlei Beziehungen haben zu der christlichen Religion und zu der Arbeit der evangelischen Kirche. Wir sind darum als Vertreter einer evangelischen Kirchenaemeinde nicht in der Lage, Ihnen unsere kirchlichen Räume für Ähre Be- ftrebungen zur Verfügung zu stellen. Hochachtungsvoll ergebenst gez. Großmann, Pfarrer.' Also der Pfarrer der evangelischen Kirche zu Berlin -Stegsttz. Herr Großmann, erklärt einer Bereinigung, die schon in ihrein Namen äußerlich dem schlichtesten Gemüt Ihr« religiös-sittlichen Ziele verrät, daß sie keine Beziehungen zur christlichen Religion unv zu der Arbest der christlichen Kirche habe. Will Herr Großmann damit nun sagen, daß die evangelische Kirche weder für Re- ligion noch für Dölterfrieden zu haben ist? Die Oberen dieser Kirche sollten Herrn Großmann doch einmal zu einem Privatisiimum laden. Untre den Räder» der Lokomotive. Auf dem Bahnhof R e l n I ck« n d o r f- O st an der Graf- Rödern-Allee trug sich heute vormittag gegen M2 Uhr wieder«in schwerer Eijenbahnunsoll zu, bei dem ein Beamter tödlich ver- unglückte. Der Oberbahnwärter Ewald Iochmann aus der Schumcnnstroße 35 zu Borsigwalde wollte die Gleis« übsrschreiten, mußte einem einfahrenden Güterzug ausweichen und trat auf das Borortglcis. Durch eine ziemlich starke Dam�sfabne des Güterzuges war ihm jede Sicht genommen. Außerdem uberhörte er den heran- nahenden Personenzug 674 und wurde von diesem überfahren. In schwer verletztem Zustand wurde I. zur Lahnhoi-halle gebracht, wo er kurze Zeit darauf an den Folgen eine» Schädelbruche, und schwerer äußerer und innerer Verletzungen starb. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht. Ein weiterer folgenschwerer Arbeitsunfall ereignete sich heute vormittag auf der P u m p st a t i o n i n B r> tz. Bei Tiefbau- arbeiten wurden durch eine Winde eiserne Teile in die Höh« gezogen Plötzlich löst« sich ein schwere» eiserne» Rad los, stürzte in di« Tiefe und fiel dem öOjährigen Brunnenarbeiter Otto Tränke au» der Steinmetzstraße 3 zu Berlin aus den Kops. T. erlitt einen Schädelbruch und mußte schwerverletzt in das Reu- köllner Krankenhaus gebracht werden. Weihnachtsbefchcrung in der AutoHalle. In der riesigen alten AutoHalle. Kaiserdamm, hotte die Heilsarmee für 2500 arme Familien den Gabentisch gedeckt. Für jeden gab e» außer Kasse« und Kuchen einen LebensmiUeitorb mit allerlei nützlichen Dingen, außerdem wurden schon vorher auf den ein.zelnen Bezirtsitationen Kleider- und Wäschestücke zur Der- teilung gebracht. An langen Tischreihen saß die groß« Schar der Aermsten, vor sich die dampsend« Kasseetass«, mit einem glücklichen, dankbaren Lächeln in den vergrämten Gesichtern. Viele alte Leutchen, daneben wieder Kinder, junge Männer und Frauen, bunt durch- einander gewürfelt und doch cllesamt Brüder de» Elends und der Not. Und immer neue strömten hinzu: eilig, fast ausgelöst vom rasche» Laufen, stolperte ein«lies Mütterchen herein, die bange Sorg« in den Augen: komme ich schon zu spät? Aber es war noch Plag für sie, und auch sie bekam ihr Aobenpäckchen Am Saaleingang drängten sich viel«, viele Zaungäste. Nicht Neugierde trieb sie her, sondern sie wissen, daß manchmal Gabenkörbe übrig bleiben, und nun hoffen sie, daß auch unter ihnen dem oder ien«m k>a» gütige Geschick hold sei. Eine grobe Geschniacklosigkeit ist es aber, ein derartiges Liebes- werk zu einer öffentlichen Schaustellung zu degradieren, indem man an allen Ecken und Enden das lästige Heer der Photographen postiert. » Eine schlicht«, eindrucksvolle Weihnachtsfeier fand in der Frauenklinik.Eecilienhau»'(Deutsches Krankenkasien- Haus), Eharlottenbura, Berliner Straße , statt. Im Hörsaal der An- stalt hatten sich Pfleglinge, Schwestern. Aerzte und Gäste versammelt, um ein gemeinsames, kleine» Ehristsest zu feiern. Im stimmung»- voll dekorierten Saal erklangen Weihnachtslieder. Max Iungnickel sprach einen Prolog, dann lenkt« der ewig lachende Marzell Salzer »ist seinen launenden Vorträgen aus eigener Feder und der seiner Zunftgenosien Busch, Morgenstern und Ringelnatz vom feierlichen ins fröhliche Fahrwasser über. Und all die Menschen, die ständig von eigenem oder fremdem Leid umgeben sind, hatten ein heiteres. befreiendes Lachen auf den Lippen. In einer kurzen Ansprache dankte der Anstaltsdirektor allen, die sich um da» Gelingen der Feier bemüht hatten. .Volk und Zeit', unsere illustrierte Wochenschrift, und .Der kindersreuno' liegen der heutigen Postauflage bei.
Schweres Sauunglück in Frankreich . 17 Arbeiter unter einstürzende« Pfeilern begrabe«. Paris . 23. Dezember.(TU.) vei vau«rrbellen an einem Koks- ofen l« den Gießereien von Pont a Mousion stürzte ein Sohlcusilo zusammen. Drei PfeUer von je 25 Meter Höh« stürzten et» und rissen da» ganze Mauerwerk mit. etwa 17 Arbeiter unter sich begrabend. Die Retlungsarbeiten gestalte« sich sehr schwierig, vi» seht wurden sechs Tote und acht verletzte geborgen.
ZnegsozIaNMiche vere'nignna.«in»»« Itorde». Sine»»itaachtS'eicr findet beute ab-nd.?>/, Ubr, Iugen�beim iw Ledigenheim 9t. 20. stedtttr. l. vorn 1?r. statt Wir bitten die älteren Genossen der SRI. sich daran ,u beteiligen. Sichtung Verlosung! Leder Tellnehmer wird gebeten, ei» kleine» Geschenk mitzubringen.