in diesem Jahre aufrecht, still und selbstlos feine Pflicht getan. Dafür sage ich jedem Angehörigen Dank und Anerkennung. Unferem der Reichsverfaffung geleisteten Eide unerschütterlich treu, dem ganzen deutschen Bolfe gehörig, feiner Partei dienend, so treten wir mit blankem Ehrenschild als scharfes, zuverläffiges Instrument des Claates in das neue Jahr. Ich habe die sichere Zuversicht, daß das deutsche Bolt in allen seinen Teilen mehr und mehr erkennen wird, daß die Wesenszüge unferes Reichsheeres wie bisher so auch in 3ufunft treue, unbeirrbare Pflichterfüllung und selbstlose Hingabe an den Dienst für Volt und Vaterland find. Was wir dazu tun fönnen, wollen wir tun. Wohlan dann, Kameraden, furchtlos und treu voran, mit Gott im festen Glauben an Deutschlands Zukunft. Heye, General der Infanterie und Chef der Heeresleitung. An die Reichsmarine! Mit meiner dankbaren An
Auch der innerpolitische Himmel ist dank dieser verquälten und| Manneszucht und treuer Kameradschaft feftgeeinte Reichsheer auch verfrotten Krife, die einer verschleppten Grippe gleicht, nicht mit rofenfarbenen Lämmerwölfchen betupft, und wie in das internationale Versöhnungswert, das von Locarno über Bens und Thoiry führte, jederzeit eine nationalistische Handgranate fliegen kann, hat das Urteil von Landau flärlich erwiesen. Gleichwohl, wenn wir den 31. Dezember nicht wie einen beliebigen anderen Tag des gregorianischen Kalenders, fondern als einen Punkt der Rückschau und des Ausblids nehmen, drängt sich uns das alte Troß- und Jubelwort auf: E puor si move! Und sie bewegt sich doch, die alte Welt! So manches ward in den letzten zwölf Monaten in unseren Scheuern geborgen, was wir in den Unheilsjahren vordem nie so bald zu hoffen gewagt hätten. Trog aller Umtriebe derer, die ihr zu gern ans Leder möchten, stand die Republik 1926 fefter cis 1925 und 1925 feſter als 1924, und in das Jahr, das Deutscherkennung für die treue Arbeit daheim und Uebersee verbinde ich lands Eintritt in den Bölkerbund mit allem Drum and Dran erlebte, fiel auch ein gut Stud Abbau des Haßgeistes von Versailles .
meine herzlichsten Neujahrswünsche für die Reichsmarine. Unbeirrt durch die Kämpfe der Parteien, werden wir auch im tommenden Jahre nur dem Vaterlande dienen und uns allzeit zu dem Fahneneide bekennen, den wir auf die Verfassung des Deutschen Reiches geschworen und bisher unverbrüchlich gehalten haben. Uns deutschen Soldaten gilt jetzt und immerdar nur eine Lofung: für Volk und Reich. 3enter, Admiral und Chef der Marineleitung.
d
Pleite.
ländischen Verbände", veröffentlicht eine Jahresbilanz der vaterländischen Bewegung, festgestellt von dem Generalmajor a. D. Graf v. d. Golz. Der Abschluß der Bilanz ist mit einem Worte zu kennzeichnen: Pleite..
Aber mehr als das Erreichte stimmt uns die Gewißheit zuversichtlich, daß die Sozialdemokratie nicht eine Partei unter den Parteien ist und daß uns nicht allein das Mitgliedsbuch verbindet. Manche ,, radikale" Kaffeehausliteraten, auf individualistische Schnurrpfeifereien versessen, schmähen die margi= Das doppelte Bekenntnis zur Verfassungstreue iſt zweifelstische Weltanschauung, weil sie als Paffivitätslehre die Hände in den Schoß legen und auf das von selbst tom- los nicht von ungefähr. Er hat gerade in der Gegenwart einen mende große Wunder warten laffe. In Wahrheit ist die beſtimmten Sinn und Zwed. Wir dürfen es nicht ohne Genugfozialistische Auffaffung vom Gang der Dinge eine Aktipi tuung registrieren. tätslehre schärfster Spannung, denn nichts be= flügelt mehr das Wollen der Menschen, als das Gefühl, daß sie nicht mit der Stange im Nebel herumfahren, sondern daß Kazenjammer der Vaterländischen noch vor Silvester. die Entwicklung fie trägt, daß der Geschichte, ehernes Muß" Die Deutsche Zeitung", das Organ der„, Baterhinter ihnen steht, daß der Weltwille sie zu seinen Bollstreckern erforen hat. Wen diese Erkenntnis durchdringt, für den gibt es keine Niederlagen, sondern nur Siege, kein Zurück und kein Halt, sondern nur ein Vorwärts. Manchen Ungeduldigen freilich mag es, und manchmal nicht zu unrecht, bedünken, als fehlte unserer Galeere zuweilen der Wind in den Segeln. In einer seiner erschütternden Seegeschichten schildert der große englische Erzähler Josef Conra d, der jetzt, nach seinem Tode, endlich auch in Deutschland bekannt zu werden beginnt, nichts weiter als ein Schiff, das wegen lähmender Windstille einem fieberverseuchten tropischen Hafen nicht zu entrinnen vermag, und Entmutigung zermürbt die Mannschaft und die böse Krankheit befällt einen nach dem anderen. In solcher Flaute schien auch die deutsche Sozialdemokratie Bu liegen, als sie unentschlossen zwischen Koalition und Oppo sition lavierte. Mit Scheidemanns Rede hob eine steife Brise zu wehen an. Daß das neue Jahr uns einen frischen Wind bringe und aufs offene Meer hinaustreibe, ist unser einziger Silvesterwunsch. Und er gilt nicht der Partei allein, vielmehr:
Gut Wind und gut Geschick der deutschen Republik.
Neujahrserlasse an die deutsche Wehrmacht.
Betonung der Berfassungstreue.
An die Wehrmacht sind zum Neujahrstage folgende
Erfasse ergangen:
An die Wehrmacht! Der deutschen Wehrmacht spreche ichiederum meine herzlichsten Wünsche zum Jahreswedyfel aus. Ich weiß, daß sie wie bisher auch fünftig in selbst loser, treuer Arbeit ihre Schuldigkeit tun wird. Der Reichspräsident v. Hindenburg .
Im neuen Jahr mit neuer Kraft, das alte Ziel glückauf. Der Reichswehrminister Dr. Geßler.
An die Reichswehr ! Kameraden! Eir ernstes Jahr liegt hinter uns. Unbeirrt durch alles Schwere hat das in Gehorsam,
Stahlhelmers gießen Blei.
Von Hans Bauer.
Das kleine Bleistück brät in der Pfanne. Familie Stahlhelmer verfolgt verwundert den Schmelzprozeß.
Bapa Stahlhelmer tippt jetzt den Bleibrei in ein Waschbecken hinein. Das Metall zischt Wasserdampf an die Stubendecke hinauf, gluckst im Schmerz über die grobe Behandlung ein paar winselnde Töne herauf, beruhigt sich allmählich und liegt nun als hartgesottener Klumpen auf dem Waschbeckenboden. Stahlhelmers gaffen neugierig das formlose Resultat an und bemühen sich, an dessen zackigen Spigen ihr Kombinationstalent zu wegen.
Dufelchen vermutet ein Schiff mit drei Masten und einem Rettungsboot an der Seite", Papa wieder behauptet, er jehe„ drei Eniende Soldaten, die das Gewehr anlegen", während Mama von ., einem Korb mit drei Quasten" munkelt und Frieda, das Töchterchen, nicht umhin kann, an einen Banther" zu denken, der zwei Pranken ausbreitet und mit dem Schwanze wedelt", was wieder Rasimir gar nicht findet, der eine Landschaft mit drei aufragenden Telegraphen stangen" erkennen will.
Bapa Stahlhelmer hat den Klumpen inzwischen aus dem Wasser genommen und ihn auf den Serviertisch gelegt.
Eine lange Pause tritt ein, während der das Bleistück durch die diversen Hände wandert. Schweigen hält den traulichen Kreis umfangen. Die Uhrzeiger plätschern die Zeit dem neuen Jahr entgegen. Da bemerkt Onkelchen:„ Wir sind uns eigentlich noch gar nicht im flaren darüber, was wir denn aus dem Bleistück ersehen wollen."
Schweigen.
Bapa brummt:„ Ja, eigentlich).
Die anderen haben sehr nachsinnende Mienen aufgeftülpt. Nach einer Weile piepft Frieda:„ Aber das t doch ganz selbstverständlich: die Zukunft natürlich soll uns das Bleiftück prophezeien." 0. Bapa brummt: Ja, eigentlich."
Onfelchen bemerkt schüchtern: Aber welche denn?" Frieda piepst: Nun, überhaupt so."
Alle finnen wieder sehr angestrengt nach. Dann glauben sie, damit zufrieden sein zu können. Onfelchen erhebt nun seine ganze Maffigkeit vom Stuhl und führt aus, daß er sich nicht davon abbringen lassen könne, daß der Bleiguß ein dreimastiges Schiff mit einem Rettungsboot an der Seite darstelle. Dann erhebt er die Stimme:„ Wie die dreimastigen Schiffe hinaussegeln... hinaussegeln in das Weite... so segeln auch wir mit geblähten Segeln einer neuen deutschen Weltgeltung entgegen die uns wieder aufwärts führt aus der trostlosen Gegenwart, in die wir versunken sind... hinein in eine mehrhafte Zukunft, wo der deutsche Name wieder etwas gilt! Das prophezeit
das Blei!"
Wer aber ist schuld? Die Juden! v. d. Goltz schreibt: Das Jahr 1926 war für die vaterländische Bewegung fein gutes. Man muß es zugeben, unsere Feinde verstehen ihr Geschäft und ihre Zeit. Sie machen mit Geld alles. In nationalen Kreifen verbreitete 3eitungen und 3eitfchriften werden bezahlt und verbreiten die internationale und pazififtische Politif ihrer Geldgeber in geschickter Weise und zersetzen so ganz allmählich die nationale Gesinnung. Gut auf gemachte und dialektisch geschickte Broschüren werden umsonst in Rechtstreise verschickt, um dasselbe national zerfetzende Ziel zu er reichen. Führer der nationalen Bewegung wiederholen plötzlich die Lügenpropaganda, die zum eisernen Be stand der Judenpresse gehört und niemand weiß, woher diese Beeinflussung tommt. Weit schlimmer ist, daß an einem anderen Führer viele Anhänger festhalten, obwohl ihm Bertrauensbruch, talmudische Auslegung eines Ehrenmortes, Beschimpfen aller anderen vaterländischen Ver bände, Kofettieren mit dem Reichsbanner und eine franzosenfreundliche, pazifistische Politit nachgewiesen wird, die den vollen fleierung der eigenen 2age wirft er den Kreisen, die Beifall aller unserer äußeren und inneren Feinde findet. Zur Ber fich finanziell schwer halten fönnen, Bestechung durch die Führung. Unsere Feinde find bemüht, in unsere Kreise, die gegen Plutotratie vor. Auch sonst fehlt öfter zielflare, fraftvolle Plutotratie vor. Auch sonst fehlt öfter zielflare, fraftvolle die Korruption unserer Zeit idealistisch anfämpfen, dieselbe Kor ruption hineinzutragen und unsere völlisch- nationalistische Er neuerungsbewegung von innen zu zerfetzen. Wahrlich, der ein kleines Vermögen darstellende Nobelpreis erscheint als eine viel zu geringe Belohnung für die moralische Abrüstung der Freiheit liebenden völki schen Jugend und wir fönnen uns nur wundern, daß auch die reaftionären staatlichen Unterdrückungsversuche der großdeutschen Studentenbewegung nicht diefelbe Anerkennung des Auslandes gefunden haben."
Alle find tief gerührt. Der Punsch plätschert in die Gläser. Die Uhr läßt sich zu zwölf Schlägen herbei. Onkel toastet:„ Auf die treudeutsche Zukunft, die uns das Blei prophezeit hat!" Alle fagen überzeugt:" Profit Neujahr!"
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Dies Gefläff eines fleinen Hezzers zeigt den ganzen Tiefstand der sogenannten vaterländischen" Bewegung. Die geistige Bertiefung besteht in dem einen Say: alles von den Juden gekauft. Mahraun gekauft, Stresemann gefauft.
Die Herrschaften sind nicht nur organisatorisch, sondern auch geistig pleite.
Bayerischer Bierkrieg.
Aufforderung zum Bierboykott.- Einheitsfront gegen
Der Bayerische Brauerbund will den Bierpreis um 6 Pfg. für das Liter erhöhen. Dagegen rebelliert ganz Bayern Boltsbewegung gegen die Bierpreiserhöhung.
Der Bezirk Bayern des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts bundes hat in einem Schreiben an den bayerischen Ministerpräsi denten gegen die vom Brauerbund beschlossene Erhöhung des Bierpreises Stellung genommen und ein Einschreiten der Regierung verlangt. In dem Schreiben heißt es u. a., unter den obwaltenden Wirtschaftsverhältnissen wäre eine derartige Preissteigerung eine verantwortungsiose Tat, die sicher vom Gros des bayerischen Volkes verurteilt wird. Durch eine solche Preissteigerung würde die ungünstige Lebenslage des schaffenden Volkes erneut verschlechtert. Die Empörung der Arbeiterschaft über diesen Plan fei daher verständlich und die Regierung werde erjucht, alles zu unternehmen, was geeignet sei, diese Preissteigerung zu verhindern.
Gleichzeitig fordert der Borstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , Ortsauss huß München , und der Allgemeine Deutsche Beamtenbund in einem Aufruf die Gewerkschaftsmitglieder auf, fein Bier zu den erhöhten Preisen zu trinfen.
Der Brauerbund verteidigt die Bierpreiserhöhung in Zuschriften an die Presse, hat jedoch damit kein Glück. Voll Zorn zerpflückt der " Bayerische Kurier" diese Zuschrift, er läßt keinen guten Jezen baran. Die Erbitterung ist so groß, daß er sogar gegen das Hofbräuhaus lostobt! Höhnisch schreibt er schließlich:
Eines muß man den Brauereien zugestehen: ethisch hat ihr Borgehen recht gut gewirkt. Die Abstinenz- und Temperenzbemegung hat einen neuen Anstoß erhalten und wird in der Deffentlichkeit mehr Unterstützung ethalten als bisher. Die Brauereien sind die besten Erzieher zur Mäßigkeit. Einerseits der hohe Bierpreis, anderseits das vielfach übliche unerhört schlechte Einschenten gegen das heute von den Behörden viel weniger( d. h. rein gar nichts) geschieht als früher, obgleich die finanzielle Auswirkung des betrügerischen Einschentens eine ganz andere geworden ist; dies alles wirkt zusammen, daß die Propaganda der Abstinenzler und Temperenzler in Deutschland je länger je mehr auf guten Boden fallen muß.
Der Zorn muß groß sein, wenn man in Bayern die Abstinenzbewegung lobt. Es ist Krieg in Bayern ! Diesmal allerdings nicht mit Mordwaffen. Es werden auch feine Spione von Fememördern umgebracht. Es geht nur um die Maßkrüge.
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Im Gegensatz zu der vom Spizenverband der Brauereiindustrie als Richtlinie empfohlenen Preiserhöhung von 4 Marf pro fälischer Brauereien entfchloffen, nur eine Preiserhöhung Hektoliter Bier hat sich der Verband Rheinisch- West von 2 Mart pro Settoliter ab 1. Januar eintreten zu lassen.
ficht, ab 1. Januar das Liter Bier um 6 Bfg. zu erhöhen, unter Der Bayerische Brauerbund hat seine anfängliche Ab
dem Proteststurm der Bevölkferung ebenfalls aufgegeben und fich bereit erflärt, nur eine Erhöhung um 4 Bfg. pro Liter
Der zweite Frantenfälscher trant. Nachdem Windischgrät Zuchthaus in das äußerste Sanatorium Budapests fand, hat sich auch wegen einer angeblich notwendigen Operation den Weg aus dem bei Ungarns ehemaligen Landespolizeichef Nadossy eine Krankheit eingestellt, um derentwillen er das Zuchthaus mit dem Krankenhaus vertauschen muß.
leichtert werden. Dasselbe soll für Münzen geschehen. Ferner will tas Amt ein Verzeichnis photographischer Sammlungen herstellen, das Photographieren von Kunstwerken, die noch nicht abgebildet find, anregen und ihre Verbreitung auf dem Wege der Mikrophotographie erleichtern. Man will die Mittel und Wege studieren, um die Museen in der Erfüllung ihrer erziehlichen Aufgaben zu unterstüßen, durch Borlejungen, Wanderausstellungen usw. Das Museumsamt wird eine Zeitschrift herausgeben. Wie man sieht, ist das ein sehr weit gestecktes, aber noch sehr vages Programm. bas jedoch, richtig angewandt, ficher manchen Nutzen bringen kann.
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Die deutschen Fachärzte. Eine Statistik der Fachärzte Deutsch lands im Jahre 1926, die in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" mitgeteilt wurde, zeigt, daß von den mehr als 44 000 Aerzten rund 14 000 Fachärzte sind, also auf die Gesamtzahl 32 Broz. Spe Urologen, nämlich 2428. Ein solcher Spezialist tommt auf 26 000 Einwohner. Die 1688 Internisten und 1661 Nervenärzte und Psychiater machen je 3,7 Proz. der gesamten Aerztezahl aus. Chirurgen gibt es 1536, Frauenärzte 1479, Ohren-, Nasen- und Halsärzte 1338, Augenärzte 1185, Kinderärzte 975, Chirurgen und Frauenärzte 570, Lungenärzte 409, Orthopäden 312, Magenärzte 239. Die Fachärzte fonzentrieren sich fast durchweg auf die Groß- und Mittelstädte; nur Nervenärzte, Lungenärzte und Orthopäden gibt es auch in größerer Anzahl auf dem Lande, was hauptsächlich daraus zu erklären ist, daß diese Gruppen besonders zahlreich in nicht in den größeren Städten gelegenen Heilstätten vertreten find.
Die Donkojaken, zurückgekehrt von ihrer Australienreise, zeigten in der Philharmonie bei gut bejeztem Hause ihr Können. Es ist immer dasselbe. Naturstimmen von ungezügelt roher Kraft. im Fortissimo fast schmerzhaft für den Zuhörer. Bässe von wunder barer Fülle und Tiefe. Unerreicht zarte russisch- südliche Tenöre. Das Programm zum Teil bereits vielfach gebracht mit einigen neuen Liedern. Wenige Perlen des russischen Volksliedes, mie Eh Uchnem und Stenjta Rafin oder das Wiegenlied Gret Schani- zialisten fommen. 5 Broz. aller Aerzte sind Dermatologen und noff. In der Hauptsache Schlager, auf äußeren Effekt bedacht, berechnet für rußlandfremdes Publikum. Zum Kenner des russischen Bolksliedes sprechen sie wenig. Man empfängt überhaupt den Eindruck, daß der Donkojakenchor auf einem toten Bunft angelangt ist. Es wird da nicht gearbeitet, die Stimmen find so unfultiviert wie früher, die Diftion ebenso schlecht. Man versteht fein Wort. Schade. Dieser Chor wird sich bald ausgefungen haben. Vergleicht man ihn mit dem ehemaligen russischen Chor des Archangelski, der vielleicht das Höchste an russischer Gesangschorkunst bedeutete und fein Stillestehen kannte, so ist es einem um das schöne Stimmaterial leid, das hier zum Teil ungenützt brach liegt. Ob das an dem Dirigenten Jaroff liegt der vielleicht die Grenze seines Könnens erreicht hat, oder an einer anderen Ursache, bleibe dahingestellt. Und troß alledem: man bedauerte nicht, wieder einmal dagewesen zu ſein. Schon um der wenigen, eindrucksvoll vorgetragenen Bolkslieder. Man bedauerte nur, daß die Preise im Gegensatz zu früher für den Mann aus dem Bolke unerschwinglich find. Es wäre zu wünschen, daß der Chor gelegentlich in einem Arbeiterviertel zu volkstümlichen Preisen sein können zeigen würde. M. R.
Erstaufführungen der Woche. Dienst. Theater i. d. Stommandantenſtr. od. Sonnab. Theater am Sturfürstendamm: Major Barbara". Villa Bentendorf". Freif. Schiller - Theater: Wallensteins
Urania- Vorträge. Der Sohn der Berge": 3., 6.( 5, 7), 4., 5. 7., 9.,( 5, 9), 8.( 5); Die verfuntene Flotie; 3.( 5), 4., 7.( 7) Die Warenbausprinzessin" 3.( 7, 9), 4., 5., 7. 15, 7, 9, 6., 8., 9.( 5, 9); Moderne Bertausstunst": 5.( 7);„ Schwache und vorzeitiges Altern": 6.( 7); Filmfchauspieler und Filmschauspielerinnen": 8.( 7); Selbstmord und Serualität: 8.( 9); Sechs Jahre praktische Alters. befämpfung: 9.( 7); Die Pflege der Gastlich feit": 3., 6.( 9); Grundlagen der Starfstromtechnif": 8.( 7); Auf verbotenen Wegen durchs Riesengebirge ": 9.( 7).
Wolfsbühne. Sm Theater am Bülowpl at findet am 4. Januar die 50. Aufführung von Leo Greiners Lyfiftrata"( nach Ariſtopbanes) in der Inszenierung von Fritz Holl mit Agnes Straub in der Titelrolle statt.
Ein internationales Museumsamt. Der internationale Völkerbundausschuß für geistige Zusammenarbeit ist im Begriff, in Genf ein internationales Museumsamt ins Leben zu rufen. Das Amt joll versuchen, eine wechselseitige Unterstützung der Museen der Welt einzuleiten. Das Amt sollte schon im letzten Frühjahr begründet werden. Es ging damals ein Rundschreiben an die großen öffentlichen Kunstsammlungen aller Länder; der Ausschuß für geistige Rusammenarbeit erhielt daraufhin von so gut wie allen großen Museen zustimmende Bescheide. Nun hat ein Unterausschuß die verschiedenen Denkschriften, die von Museumsleuten der großen Kulturstaaten eingegangen waren, zu einem Arbeitsplan für das internationale Museumsamt verwertet. Eine Entschließung dieses Unterausschusses erklärt, es sei jetzt an der Zeit, das Museumsamtlerischer Form. Der BDG., die Standesorganisation der deutschen zu begründen. Seine Aufgaben sollen folgende sein: die Museen sowohl diejenigen auf nationaler wie auf internationaler Basis, sollen in einem Handbuch aller Museen der Welt vereinigt werden, um eine gegenseitige Kenntnis und Beziehungen zu ermöglichen. Das Ant foll ferner Stiftungen und Leihgaben von Einzelpersonen an öffentliche Kunstfammlungen anregen. Dann soll für Graphiken Tausch angeregt und der Verkauf von graphischen Blättern er.
3m Rahmen der Jahresschau Deutscher Arbeit, Dresden 1927" ber anstaltet der Bund Deutscher Gebrauchsg: aphifer E. B. eine Sonders ausstellung unter dem Titel Das Papier als Träger fünstWerbefünstler und Buchgraphifer, gibt bier zum ersten Male einen umfaffenden Ueberblid über das Besamtschaffen der Gebrauchsgraphiker. Die Ausstellung foll weiten Streifen des Bublifums die Tätigkeit des Künstleis im Dienste der Wirtschaft in finnfälliger Form veranschaulichen.
Der Bildhauer Elfore kimenes ist in Rom im Alter von 71 Jahren ge
ftorben. Er hat in Stalien zahlreiche Denkmäler ausgeführt, darunter bas für Garibaldi in Mailand , und sich auch im Ausland einen Namen gemacht.