1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 205.
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Tokales.
Dienstag, den 3. September 1895.
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12. Jahrg.
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wahrheitswidrig, zu behaupten, dem poetischen Aufruf Heiteres Aufsehen erregte die Dekoration, welche neben des Herrn Zelle Hell leuchte Kerzenglanz aus jedem Fenster!" dem Abgeordnetenhause in der Leipzigerstraße zu sehen war. Die juristische Sprechstunde findet am Montag, theilen, da wäre nirgends entsprochen worden. In den inneren Stadt- Dort war mit mächtig großen Lettern zu lesen: wo die Hoflieferanten und sonstige gut Mittwoch, Freitag und Sonnabend abends von 7-8 Uhr statt. gesinnte" Leute wohnen, waren dem Gedächtniß des großen Allgemeine Fleischer Beitung. Massenmordes hunderttausende Die Versammlung im 1. Wahlkreis, in der Auer am Massenmordes Unter dieser Aufschrift befand sich auf einem etwa 5 Meter Lichtern von angezündet. Montag Abend über das Thema:„ Warum die Sozialdemokratie Aber ist denn dies das Wolk? Daß die Kommerzienräthe langen Schild die Originaldepesche über die Schlacht bei Sedan. Wir müssen sagen, diese Zusammenstellung ist nicht schlecht! die Sedanfeier nicht mitmacht" sprechen sollte, die aber polizeilich königstreu bis in die Knochen" sind, solange dies ihren Interessen unterdrückt wurde, findet nunmehr am Mittwoch Abend statt. Der wachsenden Proletarierbewegung immer fönigstreuer" und nicht zu arbeiten, sondern die Geschäfte und Läden zu schließen, entspricht, ja, daß die oberen Kreise der Bourgeoisie, angesichts Sedanfeier in der National- Zeitung". Am Sedantage Die Entweihung der Aegirkirche. In unserm Artikel patriotischer" werden, ist für niemanden ein Geheimniß. Aber dafür hat niemand eifriger als die Nationalliberalen über den famosen in Stein gemeißelten Spruch in der Aegir- bei dem Volk, dem wirklichen arbeitenden Volk, das in den Hinter- und ihre Zeitangen agitirt. Aber siehe da: auch hier heißt es: firche: häusern und in den Massenquartieren der Arbeiterviertel wohnt, Was für Kameele einst gewesen die Väter unserer war von diesem erkünftelten und geheuchelten" Patriotis Berken". Denn selbst in der Druckerei der National Beitung" Richtet Euch nach meinen Worten, aber nicht nach meinem größten Stadt. Reine dreimalhunderttausend Mart. Ruppig! mus nichts zu spüren. Das Bolt fühlte keine Neigung, wurde nicht nur in der Zeitungssetzerei, sondern auch in der haben wir eine Kleinigkeit zu berichtigen. Der Mann auf dem den traurigen Tod seiner Brüder auf dem Schlachtfeld vor Werkabtheilung den ganzen Tag von früh bis abends gearbeitet, steinernen Bildwerk ist nicht Jakob, sondern der Knecht Abraham's, 25 Jahren durch Lichterglanz zu bejubeln. Da, wo die Rekruten ohne daß auch nur ein Wort von" patriotischer Feier" gesprochen Elieser mit Namen. Man möge den Irrthum unserer der Arbeiterbataillone" wohnen, war die Umschau nach Kerzen worden wäre. mangelnden Bibelkenntniß zu gute halten. glanz und Festesfreude vergebens.- Wir geben aus den Sonst ist nichts zu berichtigen. Die an gottgeweihter Stelle Arbeitervierteln folgende Stimmungsbilder: Die Stadtverordneten- Versammlung wird nach Ablauf eingegrabene Bezeichnung der Berliner Stadtverordneten als die Dem Norden auch ein sedanfestliches Gepräge zu geben, ihrer Sommerferien am nächsten Donnerstag wieder Kameele und deren amtliche Thätigkeit als ruppig ist war man von interessirter Seite mit heißem Bemühen bestrebt, erste öffentliche Sigung abhalten. Auf der Tagesordnung steht schristlich und bildlich steingehauene Wirklichkeit. Die Thatsache aber es ist dies nur in recht beschränkter Weise gelungen. Den unter anderem die Vorlage, betreffend Einrichtung von Gottesist so ungeheuerlich, daß unsere Nachricht in Berlin vielfach Löwenantheil dürfte die Schönhauser Allee in Anspruch nehmen, doch diensten für Fortbildungs- und Fachschulen. Es soll zunächst nicht geglaubt wurde; ja ein hiesiges Blatt, mit dem man eigent- trugen die Kosten der Dekoration und Jllumination zum allergrößten ein Versuch mit einzelnen besonders dazu geeigneten" Anstalten lich, weil es zu unbedeutend und zu korrupt ist, nicht gern pole- Theile die verschiedenen Brauereien, Biergärten, Wirthshäuser, gemacht werden, so daß diejenigen Fortbildungsschulen, für mifirt, meint: der Vorwärts" habe für die Einweihung der denen sich die Geschäftsleute und mehr oder minder die patrioti- welche eine gottesdienstliche Einrichtung hergestellt wird, von Kaiser Wilhelm - Gedächtnißkirche nichts als ein Pamphlet, das an schen Hausbesitzer anschlossen. In den in die Schönhauser Allee 9 bis 1 Uhr unterrichten dürfen, während die übrigen nur die offenen und versteckten Gemeinheiten und Niedrigkeiten wohl das einmündenden Nebenstraßen machte sich noch mehr oder weniger Beit von 8-93/ 4 Uhr morgens für den Unterricht benutzen Schamloseste enthalte, was je von deutschen Männern gegen ihr ein Abglanz des Hauptglanzes bemerkbar, der jedoch immer mehr dürfen. Auf diese Weise kommen also die Mucker auf ihre Baterland und seinen heiligsten Traditionen geschrieben worden ist." verblich, je tiefer man in das Herz des Nordens hineindrang. Rechnung und ebenso auch alle diejenigen, die den FortbildungsWenn die bewußte Inschrift schamlos, niedrig und Die Gegenden um den Vineta-, Arkona-, Zionskirch- und Teuto- schulunterricht, wie bisher, am Sonntag abhalten wollen, gemein ist, so müssen sich deren Verfasser mit dieser Be- burger Platz erschienen sehr dürftig illuminirt, wenngleich es auch nicht aber, wie einzig vernünftig, an Vor- oder Nachmittagen zeichnung abzufinden suchen, namentlich wenn ähnliche Vor- hier nicht an" Patrioten" fehlte. Gin ähnliches Bild zeigte die der Wochentage. würfe, wie zu erwarten, auch von ernst zu nehmender Seite Rosenthaler Vorstadt. Hier war es die Hauptverkehrsader, die tommen sollten. Berliner Verkehrswesent. Der an den Magifirat ers geschäftsreiche Rosenthalerstraße und in ihrer Fortsetzung stattete Bericht über die von den Stadträthen Marggraff, MeuDie Volts- Zeitung" schreibt zu unserer Mittheilung: die Brunnenstraße, welche sich eingermaßen illuminirt präsentirten. brink und Hobrecht zur Besichtigung von Verkehrseinrichtungen Wir nehmen an, daß der strebsame Architekt, welcher die Die Jaumination verblaßte aber sichtlich nach im bekannten Rebusstil verfaßte räthselhafte Inschrift" erfunden Gesundbrunnen zu, dem in größeren Städten unternommene Reise ist jetzt auszugsweise woselbst die Badstraße mit und ausgemeißelt hat, sich einen schlechten Wig erlaubte, in der Vergnügungslokalen die Kosten der Dekoration und Ju angetreten und endete am 20. Juni. Besucht wurden die Städte ihren dem Gemeindeblatte beigelegt. Die Reise wurde am 21. Mai Voraussetzung, daß die Entdeckung garnicht oder nicht so schnell mination zu tragen hatte. Die mehr proletarischen Dresden , Dessau , Hagen , Frankfurt a. M., Straßburg , Paris , erfolgen werde. Gegenwärtig wird es Sache der Kirchen- Straßen- obgleich das Proletariat in der Hauptmenge London , Liverpool, Glasgow , Edinburg , Rotterdam , Haag, verwaltung sein, den groben Unfug so schleunig als möglich zu die Hinterhäuser bevölkert enthielten sich im allbeseitigen. Was die Stadtverordneten- Versammlung angesichts gemeinen Amsterdam und Brüssel. Der Bericht giebt zunächst eine Darstellung patriotischer Rundgebungen und waren solche der thatsächlichen Verhältnisse und erörtert in einem längeren dieser schmachvollen Beschimpfung thun wird, ist abzuwarten." nur Ausnahmen von der Regel. Auch die Straßen Schlußwort die Frage, ob und in wie weit die Bevölkerung Berlins Wir wollen dazu nur folgendes bemerken: Der geschmack- züge der Stralsunder, Bernauer- und Invalidenstraße, berechtigt ist, die bestehenden Verkehrsanlagen in Berlin als nicht Tose, in den Pferdestall, aber nicht in die Kirche ge- welche in die Oranienburger Vorstadt hineinführen und mehr auf der Höhe der Zeit stehend anzusehen und ob ein in hörende Wig" mußte doch früher oder später entdeckt werden, zahlreiche kleinere Staats- und Privatbeamte zu ihren Infaffen Rücksicht auf Reinlichkeit, Schnelligkeit, Billigkeit, Bequemlichauch wenn der Vorwärts" nicht zufällig in der Lage zählen, blieben hinter den gehegten Erwartungen weit zurück. gewesen wäre, ihn schon am Einweihungstage der Kirche ans feit 2c. vorzuziehendes, anderweit bewährtes Beförderungsmittel Im Osten und Südosten war ebenso wie im Südnamentlich an stelle der Pferdebahn Licht zu ziehen. Ein strebsamer Architekt" hätte deswegen we st en die Illumination trotz der flehentlichen Aufforderung zuführen sei. Der Bericht hebt in seinem Schlußworte die vielen anzustreben und einniemals gewagt, diese ruppige" Inschrift auf eigene Faust des Magistrats feineswegs durchgeführt, wie es gewünscht" offenen Fragen" hervor, die entstehen, sobald dieses Thema er in der Kirche anbringen zu lassen. wurde. Die fistalischen Gebäude hatten den Kerzenglanz", ledigt werden soll, verweist darauf, daß die Stadtgemeinde Berlin nicht so die privaten, wo man in den Außenbezirken hunderte bei ihrem Vorgehen durch die bestehenden Verträge mit der Pferde. von Häusern bemerken konnte, die weder Flaggen noch Lichter- bahn, mit der Elektrizitätsgesellschaft und mit den Asphalteuren schmuck zeigten. Selbst in den Häusern, wo die Wirthe in gebunden ist, so daß eine„ rasche" Erledigung der Angelegenheit einem Anfall von Generosität die Lichter gestiftet hatten, blieben nicht Aussicht auf Erfolg haben könne, sondern reiflichste UeberNun, wer kann das denn sonst gewesen sein als Rarlchen die Fenster dunkel. In oberen Etagen die Arbeiter wohnen legung und sorgfältigste Untersuchung geboten erscheine. Die Mießnic in eigner Person? Beigt sich da nicht ganz der ja aus petuniären Gründen dem Himmel am nächsten erhabene Schwung seiner Seele, ganz sein lapidarer Stil? Wenn man auch nicht eine Spur von Kerzenglanz" in die Nacht nicht nach, eher dürfte gesagt werden, daß sie im allgemeinen fab Verkehrseinrichtungen Berlins ständen denen anderer Städte Karlchen Mießnic seine Onkels Müller und Schulze vergeblich hinausleuchten. um Taschengeld angeschnorrt hat, dann schreitet er jenen voranstehen. Die viergeleifige Stadtbahn in Verbindung es tocht sein Herz, schaurige Flüche murmeln seine Lippen Prostitution der verschiedenen Grade bewegt, hatten ihre wie sie kaum eine zweite Stadt aufweisen könne. Dasselbe Auch die Berliner Balllokale", in denen sich die mit der Ringbahn und den radialen Vollbahnen sei eine Anlage, einher nach einem verschwiegenen Ort, erklimnit das Sigbrett Sedanfeier. In diesen Lokalen, wo gegen flingendes Gold könne man von der Pferdebahn sagen: ein so vollkommenes und auf den Zehen stehend schreibt er hoch oben in die düstere Ecke, wo die Spinne ihre Netze baut, die zer- fanden Sonntag und Montag große Sedanfeiern statt. In den mäßig bedienter Verbindungen, bei welchen Ueberfüllungen, wenig oder mehr weibliche Schönheit käuflich zu haben ist, Neh vortrefflich angelegter, reinlicher, schmetternden Worte: Welche Esel sind Onkel Müller barauf bezüglichen Inferaten wird hervorgehoben, daß die Trinkgelder Bevorzugungen Prellereien aller Art 2C. und Onkel Schulze! Reine drei Mark Taschen- tapferen Krieger die ganze Nacht hindurch dort„ Siege" gänzlich ausgeschlossen sind, dürfte an wenigen Orten zu finden geld! Ruppig!" Und dann zieht er von dannen mit dem stolzen Bewußtsein, feiern können. Während man unter den besseren Restaurationen sein. Der befriedigende Zustand der Berliner Verkehrseinrichtung die Onkels moralisch vernichtet zu haben, aber doch die Brust immer noch einige findet, welche die allgemeine Begeisterung für sei um so mehr anzuerkennen, wenn man die besonderen Schwierig die Onkels moralisch vernichtet zu haben, aber doch die Brust den„ Kerzenglanz" nicht theilen, sind die Damentneipen teiten nicht außer acht läßt, welche hier obwalten. Untergrund= von wollüftigem Grausen durchwühlt, daß es heraus kommen selbstverständlich sämmtlich hochpatriotisch herausgeputzt. Die Bahnen, wie sie in Paris , London , Glasgow , Liverpool 2c. von wollüftigem Graufen durchwühlt, daß es heraus kommen tönnte. Denn wenn es heraus kommt, au weh!- wird die Hose prall gezogen und-hastenichgesehen! Kellnerinnen, in Weiß gekleidet, tragen zur Feier des Tages d. h. überall da, wo Fels oder trockener Thon den Untergrund Schärpen in den Reichsfarben. Wenn der Abend bildet gebaut werden, haben bei dem Berliner Untergrund Die Illumination zur Jubelfeier des großen Sieges" tommt, werden die rothen Laternen und die Jlluminationsferzen, teine Aussicht auf eine zufriedenstellende Ausführung. Nun, über die Franzosen ist gestern Abend mit Baufen und die die Büsten des Kaisers und der Kaiserin beleuchten, an- wenn es so nahezu unmöglich ist, an den Berliner VerkehrsTrompeten in Szene gegangen. Es wäre zwecklos und gezündet und das Nupfen der Gäste beginnt. verhältnissen noch etwas zu verbessern, dann werden ja die dem, was die Franzosen einen Fußtritt der Venus nennen, dankt. Die Weltausstellungen, welche die Zentralisation des Die Weltausstellung von 1900. In der That, seit dem 16. Jahrhundert, d. h. feit dem Ent. Kapitals beschleunigen und den Untergang der Kleinindustrie und stehen der kapitalistischen Bourgeoisie, hat die Zivilisation mit des Kleinhandels schneller herbeiführen, bereiten den Zusammens der Syphilisation des Menschengeschlechts gleichen Schritt ge bruch der Kapitalistenklasse beider Welten vor. halten.
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Wer ist der Urheber der Kamcelinschrift? Diese Frage giaubt eine Buschrift aus unserm Lesertreise so beantworten zu können:
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Die große Masse der Pariser Bevölkerung, bestehend aus Arbeitern und Angestellten, die weder von der Prostitution noch vom Diebstahl des Handels und der Industrie leben, muß die Freuden dieser Weltfeste theuer bezahlen.
Kaum war die Weltausstellung von 1889 geschlossen, als auch schon von einer neuen Ausstellung im Jahre 1900 gesprochen wurde, die das 19. Jahrhundert beschließen und das 20. Jahrhundert einweihen sollte. Seit Monaten und Jahren beschäftigt fich die Pariser Presse mit diesem Weltjahrmarkt( worlds faire), wie die Jankees sagen. Jeden Tag veröffentlicht, studirt und diskutirt sie Vorschläge und Gegenvorschläge. Die Erfinder von Die Verkäufer von Eßwaaren, die Restaurateure und die Merkwürdigkeiten zerbrechen sich den Kopf, um das Ungeheuerliche Kaufleute im allgemeinen machen sich die Gelegenheit zu nuße, zu finden, das den Eiffelthurm von 1889 ersetzen soll. Einer von um ihre Preise zu erhöhen; und ist das Bacchanal zu Ende, so ihnen hat die Anlegung unterirdischer Gallerien vorgeschlagen, halten sie an ihren hohen Preisen fest, um nicht das Bublifum die soweit wie möglich dem Zentralfeuer der Erde sich nähern in seiner trefflichen Gewohnheit, die es angenommen hat, nämlich sollen, um den verdugten Augen der Philister die geologischen alles theurer zu bezahlen, zu stören. Wunder der Erde, die sie verspotten, zu entfalten. Ein anderer Auch die Kaufleute der Provinz, sogar die der Dörfer, entwirft den Plan für ein Riefenteleskop, das uns den Mond müssen die Kosten des Festes tragen: um die Ausstellung besuchen bis auf einen Meter Entfernung nahe bringen soll. Die Kapitalisten zu können, verzichtet man ein bis zwei Jahre vorher auf alles würden dann Gelegenheit haben, die Mittel zu beobachten, denen sich und spart sich einen Sou um den anderen am Munde ab, um die Mondherren bedienen, um Streits zu unterdrücken. Denn nach dann in Paris ungezählte 20- Franksstücke auszugeben. Ansicht der Nationalökonomen ist das kapitalistische Eigenthum Während der Pariser Kaufmann voller Ungeduld die Ergleich den mathematischen Wahrheiten zu allen Zeiten überall öffnung der Ausstellung herbeisehnt, schaudert der Kaufmann des dasselbe. Die Vernünftigen schlagen vor, die Theater, Cafés, Departements beim Herannahen derselben. Es hat sich im Osten Konzerte, turz alle Orte der Vergnügungen und Ausschweifungen ein Lothringischer Verband zur Dezentrali zu vervielfältigen. Niemand hat bis jetzt gewagt, um die Er- fation gegen die Ausstellung 1900 gebildet. Der laubniß nachzusuchen, in der Mitte der Ausstellung eine ungeheure Stadtrath von Nancy hat eben die Forderungen, die dieser Spielhölle errichten zu dürfen, in welcher sich die Kapitalisten der Verband zusammengestellt hat, angenommen: beiden Welten herumdrückten, um nach Möglichkeit und in allen Sprachen zu beschummeln und stehlen: ein herrliches Schauspiel, das den Geist, der die Bourgeois- Kapitalisten bei allen ihren fozialen Handlungen beseelt, versinnbildlichte.
" In Erwägung, daß nach den weitgehendsten Prüfungen die Absicht einer Weltausstellung in Paris 1900 feinem sehr dringenden Nationalbedürfniß zu entsprechen scheint,
ferner daß, wie die Statistiken beweisen, die früheren Ausstellungen den Kaufleuten der Departements die schwersten Schädigungen gebracht haben.
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regel
Die Weltausstellung in London 1864, die zum ersten Male die Vertreter der Arbeiterparteien Englands, Frankreichs Deutschlands und Belgiens in nähere Berührung brachte, ließ in ihnen den Gedanken der Internationale zur Reife tommen, zu dem Mary und die Mitglieder der kommunistischen Liga in der ausgedehnten Verbindung, welche die internationale Solidarität des Proletariats begründete, den Keim gelegt hatten.
Das Arbeiter- Weltfest am 1. Mai, welches die praktische Be thätigung dieser internationalen Solidarität ist, hat seinen Ursprung in der Ausstellung von 1889.
Was wird die Ausstellung von 1900 bringen?
Theater.
Gallus.
Das Berliner Theater wurde am Sonnabend unter der neuen Direktion Brasch eröffnet. Herr Prasch ist durch die Schule der Meininger gegangen und war in den letzten Jahren Intendant des Mannheimer Theaters. In Berlin führte sich der neue Direktor mit einem Versuch ein, den man schwerlich als Maßstab für die künftigen Bestrebungen am Berliner Theater ansehen wird. Unter seiner Regie wurde eine der seltsamsten Dichtungen unserer Literatur, die Tragödie ,, Penthefilea" von Kleist aufgeführt. Dies Gedicht, dessen äußere Form wohl dramatisch, dessen innerftes Wesen aber im tiefsten Sinn lyrisch ist, ist der Bühne immer fremd geblieben. Kleist selbst glaubte nie recht daran, daß seine Penthesilea werde aufgeführt werden. In Berlin wurde Penthesilea vor zwanzig Jahren am Schauspiels hause in einer Bearbeitung von Mosenthal gegeben, verschwand aber nach drei Aufführungen vom Repertoire. So start am Sonnabend auch der Beifallssturm erklang, das Schicksal der Kleist'schen Dichtung wird jetzt gleichfalls nicht anders fein, als vor zwanzig Jahren. Penthefilea Die Bibel erzählt, daß die semitischen Völkerschaften in gegehört eben zu jenen Gedichten, in denen, wie Goethe wissen Zeitabschnitten ihre unaufhörlichen Kriege ruhen ließen in seinen Studien zu Shakespeare bemerkt, das poetische Wollen und ihren Haß vergaßen, um sich zu vereinigen, sich der über den theatralischen Rahmen hinauswächst und den theatras Schwelgerei hinzugeben und die unsittlichen Gewohnheiten der räthe von 86 Departements gerichtet worden. lischen Rahmen sprengt; sei es, daß der Dichter ein Uebermaß ersten Zeit wieder aufleben zu lassen. Eine Ausstellung von Die lothringische Liga und der Stadtrath von Nancy reden subjettiver lyrischer Empfindung oder eine Ueberfülle von Joecn Seiten aller Länder, vorzüglich in Paris , Paris , ist ein der flugen Vorsicht das Wort, doch wird deren Stimme in und Betrachtungen in sein Wert versenkt hätte. Die eigene Weltfest der Prostitution. Die Prostituirten, männ- dieser Zeit des Jahrhundert und Klassen- Ende ungehört Lebensstimmung, die den Dichter bewegt, quillt aus jeder Zeile liche wie weibliche aller Nationen und aller Raffen, verhallen; denn der Geist des Wahnsinns führt die kapitalistische seines Dramas; und wie aus düsterstem Pessimismus, aus vers strömen herbei und auch der enthaltsamste und teuschefte Gesellschaft. zweifeltem Groll ein Drama, wie Shakespeare's Timon von Philister will Paris nicht verlassen, ohne sein Opfer Wen Jupiter vernichten will, schlägt er mit Blindheit, sagt Athen " entstehen konnte, so entstand, Penthefilea" als der Wehschrei der unzüchtigen Benus dargebracht zu haben, die ihm oft mit das lateinische Sprichwort. und das Bekenntniß einer franken, in sich zerspaltenen Seele. Keinen
Man betreibt diese Geburtstagsfeier des 20. Jahrhunderts in Paris nur, weil eine Ausstellung für die Geschäftemacher: die Arbeitunternehmer, die Kaufleute, die Industriellen, die Restaurateure, die Theaterdirektoren, für solche, die Bordelle halten, und andere ehrbare Vertreter der kapitalistischen Zivilisation ein Peru ( ein Goldland) ist. Alles, was Handel treibt, intriguirt und betrügt, rafft haufenweise Geld zusammen.
,, in der Erwägung endlich, daß bei dem augenblicklichen Stande unserer Finanzen durch die Kosten, die eine neue Ausstellung erfordert, ganz außerordentlich die kommenden Budgets überlastet würden, werden aus diesen angeführten Gründen die Senatoren und Deputirten gebeten, unbedingt und vorbehaltlos den Gesezesantrag betreffend die Anordnung zur Eröffnung einer Weltausstellung 1900 in Paris abzulehnen."
Diese Forderungen sind an die Präsidenten der General