die die heutige Arbeit begleitete, an eine alte Strohflechterin| Namen zu nennen. Man tann leicht Straße und Hausnummer aus meinen Kindertagen im Schwarzwald . seiner Wohnung und Siz und Stellung im Reichstag ausfindig machen.
Für mich aber war trotz allem nicht der Meister das große Erlebnis, fodern das waren die Schüler. Wer einige Phantasie besitzt, fann sich die Wesenszüge eines Schöpfers nach seinem Werke bilden, ohne fehlzugehen. Ich habe mir Gandhi in allen Einzelheiten fo gedacht, wie ich ihn hier fand. In den Jüngern aber hat jeweils eine der Eigenschaften des Meisters sich verförpert, und zwar in einer Modifikation, die für die fernere Entwicklung dieser Bewegung Schlüsse gestattet. Goethe sah in den Aposteln Chrifti neben dem Geiste des Herrn den späteren Geist der Kirche personifiziert, so die Liebe in Johannes, das Eiferertum in Petrus , den Staatsmannsgeist in Paulus . Nicht unähnlich zeigt sich bei des Mahatmas Aposteln eine Teilung seiner Eigenschaften. Ich lernte einen Johannes fennen, in dem die Sanftmut und Liebe des Lehrers ihr treuestes Abbild fand. Ich sah mehr als einen Petrus, Eiferer, die die Lehre des Meisters gegen sein Wollen mit dem Schwert zu verteidigen bereit wären. Und Und von dem Paulus des Mahatma, der des Meisters Lehre ins foziale Leben trägt und dessen Erforderniffen anpazt unter Gefahr, Befensteile davon aufzugeben oder zu ändern, werden wir noch berichten müssen, denn er ist bereits heute der Führer einer bei uns in Europa leider zu wenig bekannten Arbeitergewertschaft von vierzehntausend Mitgliedern.
Wirth für Marx.
Das Geheimnis eines Germania".Artikels: Stegerwald!
In der Zeitschrift Deutsche Republit" wendet sich Dr. Birth gegen Versuche, bei den Verhandlungen über die Regierungsbildung Herrn Marg im Hintergrund verschwinden zu lassen. Er schreibt:
Uns fällt eine Meldung aus dem Reichsdienst der deutschen Bresse" auf. Eine neue Betrauung des Herrn Marg soll nicht mehr in Betracht kommen. Wer mag wohl diese Meldung lanciert haben? Soll Herr Marg zu den Toten gezählt werden, oder will er bescheiden, wie er immer war, hinter andere zurücktreten? Ist auch er wie ein beliebiger anderer von seiner Fraktion nur herausgestellt worden oder hat er dort und in der Zentrumspartei eine besondere Funktion? Das Retrologe schreiben über ihn wäre mindestens verfrüht und verriete feinen allzu großen politischen Sinn. Wir riefen ein Bureau an, um zu erfahren, ob Marg noch Parteichef des 3entrums ist. Wir hörten: Selbstverständlich! An feiner Eigenschaft als Barteiführer hat sich nichts geändert!" Er wird dazu noch, wie mir vernehmen, demnächst auch wieder den Vorfiz in der Zentrumsfraktion übernehmen. Also! Ist das nichts, um ihn entsprechend zu würdigen? Marr ist Parteiführer. Will man jeßt wieder über ihn so einfach mit einem Schritt hinweggehen, ohne sich flar zu machen, was in der deutschen Demofratie bei einer Partei der Führer bedeutet? Selbstverständlich kann der Reichspräsident nach der Verfassung jeden zum Kanzler berufen Nur braucht der neue Mann das Bertrauen des Reichstags, d. h. das Vertrauen der Parteien, die die Regierung vor dem Mißtrauen schützen müssen. Das Zentrum wird man wohl dabei nicht entbehren wollen. Aber Marg ist der gemählte Partei. führer. Das ist ein Fattum, das man verstehen sollte.
In demselben Auffah beschäftigt sich Dr. Birth auch mit In demselben Auffah beschäftigt sich Dr. Birth auch mit einem viel beachteten Artitel der Germania ", der sich nach einigen Wenn und Aber für die Heranziehung der Sozial demokratie zur Regierung aussprach. Zu ihm bemerft er: Ich habe diesen Artikel mit größter Genugtuung, um nicht mehr zu sagen, gelesen. In der Tendenz, abgesehen von einigen Ent gleisungen", hätte ich ihn in der gegenwärtigen Lage nicht anders schreiben können.
Mir scheint, die tommende Ausgabe des Buches Wer ift's?" wird es leicht haben, diesen Zentrumsoffiziöfus mit seinem wahren
Die verlorene Erde.
Wie der erdträchtige Bildhauer und Dichter Ernst Barlach lebt auch der oftpreußische Dichter Alfred Brust in der Einsamkeit. Er hauft und schafft in dem fleinen ostpreußischen Badeort Kranz, in den die Menschen der Großstadt nur einen furzen Sommer ihren Lebensrhythmus tragen. Sonst ist es ein Fischerdörfchen mit all dem harten Ringen eines schweren Daseins, mit den bitteren Kämpfen der Fischer um die Notdurft des nächsten Tages. Aber gerade dieses Abgewandtsein von der Haft der großen Stadt gibt Alfred Brust eine so starte Berinnerlichung, die ihn Mensch und Tier und Pflanze im Werden und Bergehen doppelt inbrünstig empfinden läßt. Kein Wunder, daß er in der Einsamkeit die inneren Dämonen mit unheimlicher Stärte fieht, daß in ihm der Geisterglauben der Primifiven wie das Gottfuchen des modernen Menschen ihre Blüten treiben. Dieses Erlebentönnen mit der Kraft eines Brimitiven und der fein nervigen Senfibilität eines modernen Menschen ist seine große dichterische Stärke. Wenn seine Phantasie in die Südsee schweift, dann schenkt sie uns deren Menschen in dramatischem Spiel mit all ihrem Glauben und Aberglauben so, daß wir selber wieder Primitive werden und uns Menschenopfer und Menschenfresserei wie ein taum abgestreiftes Gestern erscheinen. Db er in Gedichten die Tragit des Menschseins, noch dazu gespalten in Mann und Weib besingt, ob er die furische Nehrung lyrisch faßt, immer schwingt in ihm das große Suchen nach Beantwortung der Frage, warum er auf dieser Erde am inneren Zwiespalt und an seiner Erotik so schwer tragen muß. Glauben und Aberglauben verwischen nur zu rasch ihre Grenzen, er beschwört fie beide zu seiner Erlösung. Geheimnisvolle Zaubereien merden lebendig, mit denen jetzt noch die Landbevölkerung die Triebträfte der Natur günstiger zu stimmen versucht, und uralter Sput wird wach, der ja auch den lichtverwöhnten Großstädter pact, wenn er fich fern von dem Dunstkreis seiner Großstadt nächtens im finsteren Wald oder auf der einsamen Heide perirrt. Aus dieser Welt des Naturnahen und doch von der Stadt, den Nationen und Welten Wissenden schrieb Alfred Bruft seinen ersten Roman,„ Die verforene Erde"), ein fymbolisches Wert, das ganze Entwicklungsreihen seelischen Erlebens wieder lebendig werden läßt. Mit der intuitiven Kraft des Einfühlens verbindet der Dichter eine starke Anschaulichkeit. Wir sehen einen der Helden des Romans als Feuerreiter leibhaftig vor uns und find so im Banne seiner Erzählung, daß besseres Wissen über all den Sput sich erst später meldet. Dit jüdisches Prophetentum, tabbalistischen Wunderglaubens voll, mit all der brennenden Sehnsucht nach Erlösung, die Mystik der tathotischen Kirche, die Klarheit des mohamedanischen Bekenntnisses, fie alle bilden in dem Roman nur die Hebel zum Erftennenwollen. Wie ein breiter Strom fließt die Handlung dahin, die merkwürdigsten Menschen werden mit ihren geheimsten Triebfedern bloßgelegt. Kein Berbrechen, das nicht begangen würde, und doch sehen wir sie alle mit dem tiefen Berstehen, mit dem wir auch die Menschen Dostojemftis sehen. Denn all den losgelassenen Dämonen stehen wir jelber gegenüber, mit ihnen ringen wir oder geben ihnen nach, und jeder neue Erlebnistreis schafft nur neue Schluchten und Höhen. Horen- Bering Berlin .
Wer ift's? Ich gratuliere und falutiere dem geehrten Herrn Kollegen Adam Stegerwald !
daß er zu den neugewonnenen Erfenntnissen Stegerwalds Man versteht Dr. Wirth kaum falsch, wenn man annimmt, tein besonderes Bertrauen hat, und daß er lieber als diesen mandlungsreichen Politiker den stetigeren Marg als Kanzler tandidaten sehen würde.
Abgesang.
Gefängnis wegen Prügelei.
Wie immer: Justiz gegen Reichsbanner, die Hakens freuzler straffrei.
Düsseldorf , 5. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Wegen Landdorf zu verantworten. Sie waren beschuldigt, am 21. Juni 1926 eine friedensbruch hatten sich vor dem erweiterten Schöffengericht in Düsseldorf 12 Reichs bannerleute aus Opladen und Biess Truppe Hafenfreugler umzingelt und verprügelt zu haben. Aus der Bernehmung der Angeklagten ging indeffen hervor, daß von Land friedensbruch keine Rede sein könne, sondern es sich um eine gea wöhnliche Prügelei zwischen jungen Leuten handelte, die allerdings durch das Berhalten der Hafentreuzler hervorgerufen wurde. Trotzdem das Gericht in der Urteilsbegründung selbst die Anflage wegen Landfriedensbruchs fallen lassen mußte und erklärte, mit Rücksicht auf die meist jugendlichen AngeDer Borstand der deutschen Studentenschaft hat die Stu lagten ein mildes Urteil fällen zu müssen, wurden gegen zwei Reichs dentenschaft der Universität Heidelberg aus der bannerleute je drei Monate Gefängnis, gegen acht je ein Gesamtorganisation ausgeschlossen, weil sie fich in ihrem Gesamtorganisation ausgeschlossen, weil sie sich in ihrem Monat Gefängnis und gegen zwei je zwei Wochen Ges Statut in dem vom Kultusministerium geforderten verfassungsfängnis verhängt. Die Hakenkreuzler, die die ganze Prügelei ver. mäßigen Rahmen gehalten hat. Der Ausschluß entspricht einem schuldet hatten, waren natürlich nicht unter Anklage gestellt. Der Beschluß des Bonner Studententages. Seine Ausführung beweist, Staatsanwalt hatte gegen die Hauptangeklagten je acht Monate Gedaß die völkische Clique des Gesamtvorstandes den Geist der fängnis beantragt. Dulbung, den fie vom Kultusministerium erwartet, selbst nicht befizt. Der Beschluß hat im übrigen die Bedeutung einer schönen Geste. Praktisch hat der Gesamtvorstand schon heute zu existieren aufgehört. Er ist für das Kultusministerium nicht mehr vorhanden. Die Entscheidung liegt bei den Studentenschaften der einzelnen Universitäten. Sie haben Zeit, es fich bis zum 1. März zu überlegen, ob sie eine Selbstverwaltung im ver= fassungsmäßigen Rahmen durchführen wollen oder ob der Staat die Protura über sie übernimmt. Dem gegenüber hat es nichts zu sagen, wenn der Vorstand der Studentenfchaft Greifswald das Resultat der Abstimmung vorwegzunehmen versucht, indem er sich in einer Entschließung schon heute hinter den Gesamtvorstand stellt.
Die neue Landgemeindeordnung. Abschluß der ersten Lesung im Ausschuß. Der Landtagsausschuß für die Verwaltungsreform schloß am Mittwoch die erste Beratung über die neue Landgemeindeordnung ab. Die Bestimmungen über die Guts bezirke, wonach diese grundsäglich aufgehoben und mur in wenigen Ausnahmefällen noch bestehen bleiben sollen, wurden angenommen. Auf Vorschlag der Deutschen Volkspartei Eigentümer obrigkeitliche Funktionen nicht mehr auszuüben haben wurde beschlossen, daß der Gutsbefizer in seiner Eigenschaft als soll, daß er aber vom Kreisausschuß mit den bisher geübten Funtsoll, daß er aber vom Kreisausschuß mit den bisher geübten Funttionen betraut werden kann. Zur Frage der Polizei lag ein Antrag der Deutschen Volkspartei vor, unter Aufhebung der Be ftimmungen über den Amtsvorsteher die Polizei im ganzen Staatsgebiet als treistommunale Angelegenheit dem Landrat zu übertragen. Dieser Antrag wurde von der Regierung befür. wortet und vom Zentrum unterſtügt, wurde aber mit den Stimmen
ebenszeit
Das Urteil ist nach dem Verlauf der Beweisaufnahme unerhört und zeigt wieder einmal, daß von der deutschen Justiz gegen Repu blikaner mit den schärfften Strafen vorgegangen wird, während in ähnlichen Fällen rechtsradikale Kreise nachsichtige Richter finden. Die Reichsbannerleute werden voraussichtlich gegen das Urteil Berufung einlegen.
Eine notwendige Disziplinierung.
Unverfrorenheiten eines völkischen Lehrers. Kaffel, 5. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Der jungdeutsche Lehrer Grünblatt hat im Jahre 1924 in einem Zeitungsartikel die Reichsfarben schwarzrotgold dadurch beschimpft, daß er sagte: Farben, die soviel Enttäuschungen und Erbitterungen in fich bergen, an denen so viel Verrat, Nichtswürdigkeit und Heimtüde flebt... usw." Wegen dieser Worte ist gegen Grünblatt, der an einer Kasseler Schule unterrichtete, und den verantwortlichen Schriftleiter der Zeitung zunächst ein Strafverfahren wegen öffentlicher Beschimpfung der Reichsfarben eingeleitet worden. Die beiden Angeklagten wurden zwar in erster Instanz zu 100 M. Geldstrafe verurteilt, das Verfahren wurde aber schließlich auf Grund der Hindenburg - Amnestie eingestellt. Daraufhin veranlaßte
die preußische Regierung ein Disziplinarvera fahren gegen Grünblatt, in dem er zu einer Geldstrafe in mit diesem milden Urteil war der Angeklagte nicht zufrieden. Er höhe eines Monatsgehaltes verurteilt wurde. Selbst legte legte durch seinen Berteidiger, den völkischen Rechtsanwalt Luetgebrune- Göttingen Berufung ein, der sich auch die preußische Regierung anschloß. In diesen Tagen ist nun im Berufungsver fahren entschieden worden, wobei der Disziplinarhof auf Dienstentlaffung unter Versagung jeder Unterstützung erkannte.
Linksmehrheit im Leipziger Stadtparlament
annahme die Bestimmung des Entwurfes, wonach fünftig der Amtsausschuß die Amtsporsteher zu wählen hat. Bei der Beratung der Fleckenverfassung wurde auf Antrag Rose Ceipzig, 5. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwoch ( D. Bp.) beschlossen, daß diejenigen leden, die nicht zu Städten abend trat bas neugewählte Stadtverordnetenkollegium, das eine erklärt werden, auf ihren Antrag einen follegialen GeLintsmehrheit hat, zu seiner ersten Sigung zusammen. Ober meindevorst and erhalten tönnen. Zu einer eingehenden Erbürgermeister Dr. Rothe fornte es in seiner Begrüßungsansprache örterung führte die Bestimmung des Entwurfes, wonach die auf nicht unterlaffen, seinem Gefühl des Schmerzes darüber, daß das s männer in Rheinland und Westfalen ihren Anspruch auf lebens: geben und die Hoffnung auszusprechen, daß bei der nächsten Wahl angestellten Bürgermeister und Amts. neue Stadtparlament eine Linksmehrheit erhalten hat, Ausdruck zu längliche Anstellung verlieren und Neuwahlen stattfinden längliche Anstellung verlieren und Neuwahlen stattfinden eine andere Zusammenfegung zustande tommen möge. Zum Vorfollen. Der Ausschuß stimmte dem mit den Stimmen des Zentrums, figenden der Stadtverordnetenversammlung wurde der Sozialdemo der Sozialdemokraten, der Kommunisten und der Wirtschaftlichen trat Landgerichtsdirektor Dr. Hübler durch Zuruf einstimmig geBereinigung zu. Danach scheiden also bei Infrafttreten der Landgemeindeordnung die in Frage stehenden leitenden Kommunal. wählt, zum 1. stellvertretenden Borsigenden der Demokrat Justizrat Ausschuß beschloß, noch eine zweite Lesung der Borlage stattfinden fraten stimmten, und zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden der beamten nach Berlauf einer bestimmten Frist aus dem Dienst. Der Dr. Jung, für den außer der Bürgerlichen auch die Sozialdemo zu lassen, die mit Beschleunigung erfolgen soll. Kommunist Hermann.
In dem Roman wurde noch einmal eine gottsuchende Welt lebendig, die in Dunkelheit und Helle ständig wechselnd das Tier in fich antlagt und bekämpft, um der Reinheit des Gedankens zu dienen. Der Dichter fieht diese Erde als verloren an, er läßt nach Die Erde ist verloren! Aber der Herr der Welt sammelt die, so vielen Irrwegen seinen den Opfertod sterbenden Helden ausrufen: fümmert's uns, wohin mir sausen!!" ihn erkennen! Lebt, blüht, wachst, gedeiht zur Ernte! Was
gezeichneten Einzelwesen, die in sich Himmel und Hölle tragen, seine Es ist ein Buch, das mehr als nachdenklich macht. Seine start Landschaft, seine östlichen Völker, sie alle geben zusammen einen starken Klang, der auch dem sozialistischen Kollektiomenschen durch die tief schürfende Kraft des Dichters Bieles nahe bringt. Eine Welt des Mystizismus, die dem Untergange nahe ist, die sich aber hier noch einen Schwanengesang geschrieben hat. Doch der Kampf mit unseren Dämonen und das Ringen nach Bollendung wird bleiben, auch wenn das Proletariat die verlorene Erde gefunden und der Menschheit heimgeführt hat. Bruno Schönlant.
Die wirtschaftliche Lage des deutschen Buchhandels. Nach einem von Fachseite veröffentlichten Wirtschaftsbericht hat sich die Lage des deutschen Buchhandels auch im letzten Bierteljahr 1926 nicht wesent lich verändert. Wenn auch über das Ergebnis des Weihnachtsgeschäfts endgültige Berichte noch nicht vorliegen, so kann aus einigen Anzeichen immerhin geschloffen werden, daß das Geschäft nicht schlechter war als im vorigen Jahre. Einzelne Neuigkeiten haben anscheinend ganz gut eingeschlagen und mußten in den Tagen vor Weihnachten wiederholt neu aufgelegt werden. Daneben haben Werke in der jetzt beim Publikum besonders beliebten, auf äußeren die zahlreichen, besonders billigen Ausgaben gangbarer älterer Eindruck abgestellten besseren Ausstattung augenscheinlich guten Anflang gefunden. Freilich drückt sich darin aus, daß die breiten Schichten der Käuferschaft auf billigen Einkauf in erster Linie sehen, und daß infolgedessen die Gesamtumfäße des Sortiments trok größerer Kundenzahl, wertmäßig die Ergebnisse früherer Jahre diesem Jahre größte Zurückhaltung auferlegt. Der Höhepunkt der faum übertreffen. Der Verlag hat sich bei der Neuproduktion in Produktion war im wesentlichen im Ottober erreicht. Im Gesamtergebnis dürfte das Jahr 1926 die Produktion von 1914 ein wenig übersteigen, aber hinter der von 1913 nicht unbeträchtlich zurückbleiben. Noch mehr natürlich hinter der Ueberproduktion der Inflationsjahre. Der Durchschnittspreis der Neuigkeiten des letzten Bierteljahres bewegt sich zwischen 6 und 7 Mart; ob hiermit die Preislage gefunden ist, die der Kaufwilligkeit und Kaufkraft des Durchschnittspublikums am besten entspricht, ist noch nicht mit Sicherheit zu übersehen.
Ein Pariser Beethoven- Denkmal. Ein Beethoven- Dentmal für feines 100. Todestages endlich aufgestellt werden. Im Jahre 1904 Paris , das seit mehr als 20 Jahren geplant ist, soll nun zur Feier hatte sich mit Unterstügung des großen Bildhauers Bartholomé ein Romitee gebildet, dem u. a. Hans Richter, Nitisch. Weingartner,
| Joachim angehörten, um ein großartiges Denkmal zu Ehren Beethovens in Paris zu errichten. Die Ausführung wurde dem Bildhauer José de Charmon übertragen, der einen Entwurf vorlegte: eine riesige Beethoven- Figur, die auf einem von vier mächdenen sich auch Cosima Wagner beteiligte, durch Konzerte und Auftigen Karyatiden geftüßten Sodel ruhte. Durch Sammlungen, an führungen wurde eine Summe zusammengebracht und schließlich ein Platz im Bois de Vincennes ausgewählt, auf dem der Sockel mit erschöpft, der Krieg tam, und erst jetzt erinnert man sich wieder den Karyatiden Aufstellung fand. Dann aber waren die Mittel Statue soll sich in einem Depot befinden, und man will jetzt die des Denkmals, das von Charmon vollendet ist. Die Beethovenfeierliche Aufstellung und Enthüllung zu Ehren des BeethovenGedenktages vollziehen.
Todesstrafe in Sowjetrußland. Die Todesstrafe ist in Rußland geschafft worden. Auch die Bolschewisten, die im Oktober desselben offiziell mit dem Ausbruch der ersten Revolution im März 1917 abJahres die Macht übernahmen, haben sie nicht wieder eingeführt. Wenigstens formell nicht. Das Wort Todesstrafe wird auch tatfächlich im Straffoder der Sowjetunion peinlich vermieden. Dafür maß, das Erschießen, wird in Ausnahmefällen verhängt. Was die findet man den Ausdruck höchstes Strafmaß". Dieses höchste StrafErſchießungen durch die Tscheka betrifft, so werden sie gewöhnlich ohne Gerichtsverhandlung vorgenommen. In diesem Falle werden die Opfer einfach liquibiert" oder„ vom Konto gestrichen". Die Todesstrafe wird in diesem Fall als eine politische Maßnahme be trachtet. Wofür das höchste Strafmaß" offiziell verhängt wird, eine überaus aufschlußreiche Ueberficht. So find in einem Monat darüber gibt die soeben veröffentlichte Gerichtsstatistik für Dezember beinahe in jedem Gouvernement mehrere Personen wegen Raubes Unterschlagung von 43 000 Rubel erschossen. Die Statiſtik berichtet und wegen Rotzucht erschossen worden. Ein Raffierer murde wegen auch von vielen Fällen, in denen die Bauern Lynchjustiz verübt haben. So waren z. B. in einem Dorfe zwei Zigeuner des Pferdediebstahls verdächtig. Die Bauern fesselten die beiden, verprügelten n einem anderen Falle wurde ein Bauer beschuldigt, mehrere Raub fie auf die grausamste Art und verbrannten sie bei lebendigem Leibe. morde verübt zu haben. Ein Bertreter der Dorfmiliz erschien auf ohne weitere Umstände. Berlangen der Einwohner im Haus der Angeklagten und erschoß ihn
ist am Dienstag ge storben. Emil Stammer , der ehemalige Baß- Buffo des Berliner Opernhauses
Blüthneria al mit einem zum Teil neuen Programm wieder vor das Die Tanzgruppe Bera Storonel und Berthe Trumpy tritt am 12. im Berliner Bublikum.
Eine Beethoven- Postkarte wird von der österreichischen Bostverwaltung ausgeführte Starte, nach einem Entwurf von Dr. Rudolf Jun!, wird auf anläßlich der Beethoven - Jahrhundertfeier herausgegeben. Die tünstlerisch der Rüdseite das Bildnis Beethovens, umrahmt von Darstellungen der be fanntesten Beethoven- Häuser, tragen. Die Postlarte soll einschließlich der Briefmarke zehn Groschen foften.
Die Studenten der juristischen Fakultät an der Universität Kairo sind in den Streit getreten, um gegen die Anwendung des Französischen als Unterrichts und Prüfungssprache zu protestieren. Sie fordern Abhaltung putation der Streilenden zugesagt, in ihrer Angelegenheit bei der Regierung der Borlesungen und Eramina in arabisch. Saghlul Bascha bai einer Des a intervenieren.