neter in dieser Situation, in der man soviel von Reichs .tagsauflösung spricht, solche unverhüllte Drohungen ausstößt!
Deutschland ist ein Arbeiterstaat!
Das sagt nicht nur der deutschnationale Abgeordnete Lambach, das sagt auch die ,, West deutsche Arbeiter zeitung", das Organ der christlichen Gewerkschaften.
Dieses Blatt veröffentlicht in seiner neuesten Ausgabe einen Aufsatz Das Arbeitervolt". Er beginnt mit ähnlichen statistischen Feststellungen, wie sie Lambach vornimmt. 31,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland , davon 22,5 Millionen Lohn- und Gehaltsempfänger, das sind 70 vom Hundert! Die Arbeiterschaft das ist die Produktionskraft Deutschlands . Die Arbeitsleistung ist gegenüber der Borfriegszeit um 26 vom Hundert gestiegen. Die Arbeiterschaft, das ist die Konjum fraft Deutschlands . Die Arbeiter... Sie sind die Stüßen des Staates, sie sind der Schutz des Staates, die Menschenkraft, das wehrhafte Bolt. Nicht die hohe Pensionen beziehenden Genräle werden Staat und Volk retten, wenn es darauf ankommt, Leib und Leben einzusetzen, sondern das Arbeiterpolf. Und wenn das Arbeitervolt ihm den Schutz versagt, dann ist der deutsche Staat schußlcs. Die Arbeitermassen sind die Steuertraft. Von den 22,5 Millionen Lohnund Gehaltsempfängern sind 19 Millionen Steuerzahler. Der deutsche Reichsetat erwartet 2,1 Milliarden Mark Einkommensteuer, davon 1,2 Milliarden allein aus der Lohnsteuer und nur 0,9 Milliarden aus der Einkommen- und Körperschaftssteuer. Selbstverständlich bringen die Arbeitermassen auch den größten Teil der Steuersummen auf, die aus dem vielgeſtaltigen indirekten Steuersystem dem Reich, So sind die Lohn- und Gehaltsempfänger, kurz die Arbeiter massen, das Fundament des deutschen Volks, Wirtschafts- und Staatswesens. Sie tragen, sie beleben, sie erhalten
den Ländern und den Gemeinden zufließen.
Die Westdeutsche Arbeiterzeitung", das Blatt der christ lichen Gewerkschaften, schließt seine Betrachtungen mit folgen Den Worten, Die jeber Arbeiter, jeder Angestellte und Beamte
fich in Bierschrift und Rahmen in seine Stube hängen sollte: Die Arbeitermassen sind das schaffende deutsche Bolt. Diese Erkenntnis muß nicht nur in Deutschland , fie müßle vor allen einmal in den Arbeitermassen selbst lebendig werden. Denn wieviel verzehrende Zweifelsfucht und wieviel lähmender Kleinmut stedt noch in ihren Reihen. Sie zweifeln an fich und zweifeln an andere und sind verzagt. Sie wissen eben nicht, was sie sind und was sie bedeuten. Diese Erkenntnis aber muß ihnen kommen, denn sie gibt ihnen stolzes Selbstbewußtsein und heroischen Willen.
Die Arbeitermassen sind das deutsche Volk! Wenn sie einmal ihre Kreft erkennen, wenn sie einmal an sich glauben, dann formen sie die Welt nach ihrem starten willen. Denn nichts tann ihnen widerstehen!
Das ist die Stimme von Millionen und Abermillionen, die noch nicht Sozialdemokraten sind! Kommt wirklich das große Erwachen?
Bürgerblockregierung im Arbeiterstaat.
hat jeßt, um sich an der Macht zu halten, nur noch ein Mittel in der Hand; die Berfemung, die Jfolierung der Sozialdemo kratie, die politische Zersplitterung der Arbeiterschaft nach dem Grundsatz: Teile und herrsche!"
Da ist ihr durch die Bildung einer kommunistischen Partei ein ganz unerwarteter Glücksgewinn in den Schoß gefallen. Aber weit mehr Lohn- und Gehaltsempfänger stehen noch rechts von der Sozialdemokratie, als links von ihr stehen. Durch ihre politische Unwissenheit halten sie die Herr schaft des Befizbürgertums aufrecht.
Darum soll jetzt eine Parteigruppierung geschaffen werden, bei der fast alle Arbeitnehmervertreter des Reichstags sich außerhalb der Macht befinden, während die übrigen 33 nach Lambachs Rechnung von ihren Klassengenossen getrennt eine klägliche Ohnmacht darftellen würden. Das ist Ziel und 3med des Bürgerblods.
Bir aber fordern, daß die größte republikanische Partei in der Republik , daß die größte und eigentlichste Arbeiterpartei im Arbeiterstaat Deutschland , daß die Deutsche Sozialdemokratie die Stellung erhält, die ihr gebührt. Die Sozialdemokratie in Deutschland
ran!( 1901)
affland
Der Reichslandbund bei Curtius.
Auch die Arbeitgeber kommen.
Eine offiziöse Nachrichtenstelle meldet:
Deutschnationale vor den Toren.
Die Regierungsbildung in Sachsen , über die wir gestern berichteten, erfährt nachträglich noch eine besondere Beleuchtung. Es kommt nämlich die Meldung, daß zwischen der Vormittags- und der Nachmittagswahl am Dienstag den Deutschnationalen von den Regierungsparteien die bindende Busicherung gegeben worden ist, daß sie von der Regierung zurücktreten würden, wenn nicht spätestens bis zum 1. Juni ein deutschnationaler Minister in das auf fünf Minister reduzierte Kabinett aufgenommen werden könne.
Das neue Ministerium Held stellt sich dadurch noch deutlicher als ein von der deutschnationalen Gnadenſonne abhängiges Gebilde dar. Es ist ein„ Kabinett auf Zeit", ein Uebergangsministerium, das sich nicht getrauen darf, andere Wege zu gehen, als die im Wahlkampf geschlagene Deutschnationale Partei ihm vorschreibt. Man hat nur den Mut aufgebracht, die hungernden Herrschaften noch einige Monate vor der Futtertrippe" warten zu lassen. Nach Ablauf dieser Frist aber soll ihr Sehnen gestillt werden.
Preußens Wohlfahrtsetat. Erwerbslosenfürsorge, soziale Fragen, das Woh nungsproblem vor dem Ausschuß.
Der Hauptausschuß des Landtags führte die allAls erste Wirtschaftsgruppe empfing gestern Reichswirtschafts, gemeine Aussprache über die Wohlfahrtspflege zu Ende. minifter Dr. Curtius Vertreter des Reichslandbundes, und Minister Hirtfiefer teilte mit, daß demnächst über die Rege= zwar die Herren Graf Kaldreuth, Griegsheim und lung der Pflichtarbeit für Erwerbslose eine neue BerSybel, um sich über die Auffassungen der Landwirtschaft zuordnung ergehen werde, ebenso über die Frage der Brüfung der Bedürftigkeit bei Gewährung von Erwerbslosenunter unterrichten. Außerdem sind Besprechungen mit Vertretern des Reichsstügungen. Die produktive Erwerbslosenfürsorge könne fünftig besser gefördert werden, da die notwendigen Gelder aus Anleihemitteln zur verbandes der Deutschen Industrie, des Deutschen Industrie- Verfügung gestellt würden, also den Etat nicht mehr belasten. Die und Handelstages und der Vereinigung der Deutschen Arbeit Rüdzahlungsfrist wolle man möglichst bis auf 25 Jahre geberverbände in Aussicht genommen, die gleichfalls mur inverlängern und damit bei der Vergebung von Darlehen den Gemeinden eine neue Erleichterung formatorischen Charakter haben.
Pariser Mißtrauen gegen Curtius.
Paris , 12. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Der" Temps" fest, daß Frankreich mit dem größten Mißtrauen der Ent behandelt an leitender Stelle die deutsche Regierungskrisis und stellt wicklung der Krise und einer durch Curtius geführten Minister: fombination entgegensehen müsse, da Curtius' Sympathien für die Nationalisten bekannt seien. Es sei auffallend, daß Strese mann, der direkt an der Konsolidierung einer auswärtigen Politit, die er nur mit Unterstützung der Linken fortsegen fönne, interessiert sei, in gewissem Sinne freiwillig in den Hintergrund trete und seiner eigenen Partei gestatte, frei mit den entschlossensten Gegnern der Stresemannschen Entspannungs- und Annäherungs. politik zusammenzuarbeiten.
Zum Schutz der Krankenkassen.
Ein sozialdemokratischer Antrag.
Angenommen wurden u. r. Anträge der Sozialdemo fraten im Interesse der Krüppelfürsorge, zur Förderung von Veranstaltungen für die schulentlassene Jugend und auf Erlaß von Richtamtenausschusses auf laufende Erhöhung der Zuschläge auf die linien für Asyle. Zur Unterstügung des Bezirkshebammen= wesens wurden 95 000 m. bereitgestellt. Der Antrag des BeGrundgehälter, Verdoppelung des Frauenzuschlags und Erhöhung des Kinderzuschlags um 50 Broz. wurde vom Hauptausschuß ab gelehnt. Eine sozialdemokratische Entschließung, das Staatsminifterium möge sich in Verbindung mit der Berabschiedung des endgültigen Finanzausgleichs bei dem Reich für rasche Revision des Besoldungsgesetzes einsehen, wurde angenommen.
Im Zusammenhang mit der Wohnungsfrage sind von der sozialdemokratischen Fraktion dem Hauptausschuß zwei Anträge vorgelegt worden. Der eine fordert, daß künftig alle sozialen Angelegenheiten, für die im Reich das Reichsarbeitsministerium zuständig ist, im Wohlfahrtsministerium bearbeitet werden. Der andere ersucht das Staatsministerium, die Verordnung vom 11. November 1926 über die oderung des Mieterichuzes zurückzuziehen. Für den Fall, daß das nicht geschieht, soll mindestens das InfraftIn einem Entschließungsantrag der sozialdemokratischen Fraktion treten der Verordnung auf den 1. Oftober verschoben und zugleich des Landtags wird das preußische Staatsministerium ersucht, die geprüft werden, ob nicht für die Ateliere der bildenden Künstler soLeistungsfähigkeit der Hauptträger der Sozialversicherung- wie für die Ladenräume eine andere Regelung angebracht ist. der Kranfenfassen vor den Folgen der wirtschaftlichen Krise jichern zu helfen. Eine weitere Zersplitterung der Krankengewerben, fich der ständigen Eingriffe in bas Selbst pet versicherung soll aufgehalten und die Aufsichtsbehörde angewiesen waltungsrecht der Kranfenfaffen, insbesondere auch bei der waltungsrecht der Krankenkassen, insbesondere auch bei der Stellenbesetzung, der Besoldung und der Prüfung der Kaffenange.
Was die Bürgerblockregierung in Deutschland soll und will, das wird in diesem Zusammenhang völlig klar. Wir fennen den Klaffenkampf, der von oben nach unten führt wird, aus langen Erfahrungen, und wir wissen, daß das, was wir jetzt erleben, nur seine logische Fortsetzung ist. Im Kaiserreich verschanzte sich die regierende Minderheit der Besitzenden hinter dem preußischen Klassenwahlrecht und der schamlos ungleichen Wahlkreiseinteilung im Reich. Sie drückte den Einfluß der Arbeiterpartei im Reichstag, der Sozialdemokratie, systematisch herunter, indem sie dieje als ,, staatsfeindlich" und ,, vaterlandslos" verfemte und jede Berbindung der Gutgesinnten mit ihr- besonders bei Stichwahlen forgfältig unterband.
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Im November 1918 hat die Sozialdemokratie die Bollwerke der Besitzbürgerherrschaft zerschlagen. Diese Herrschaft
Der einfache Arbeiter Harry Domela spielt auf der Bühne des Lebens die Rolle des Prinzen von Preußen. Kritiker sind sich über die Sicherheit und Gewandtheit des Spielers einig, loben die Lebensechtheit der Maske und rühmen die Einfühlungsgabe des Domela. Daß Harry Domela ein gewöhnlicher Hochstapler ist, zu Unrecht in der Rolle des Prinzen auftrat und weitere, bisher unbekannte Betrügereien verübt hat, macht ihn in unseren Augen feineswegs zum Helden, der einen Lorbeerkranz verdient hätte und von uns verteidigt werden müßte. Aber dieje kriminelle und strafrechtliche Seite des Falles Domela intereffiert uns wirklich nicht. Erste Frage fordert Antwort: Was fiel dem aufmerksamen Leser bei der ersten Meldung sofort auf? Run... baß ein ganz gewöhnlicher Arbeiter die Rolle eines Hohenzollernprinzen in den exklusiven Kreisen der Hocharistokratie spielen fonnte, ohne fofort erkannt und entlarvt zu werden. Wären wir ebenfalls von dem Wahne besessen, daß Fürsten , Prinzen und Aristokraten als„ Blaublütige" andersartige Menschen wie die gewöhnlichen Sterblichen seien, dann müßten wir bedauernd feststellen, daß ein Prinz von Preußen faum von einem gewöhnlichen Arbeiter zu unterscheiden märe, denn sonst könnte die Hochstapelei des Arbeiters Domela nicht verstanden werden. Die„ Edelsten und Besten" unserer Nation", die sogar in einem hochfeudalen Adelsklub zusammengeschlossen sind, um sich von allen Mitmenschen ohne das Wörtchen, von" abzufondern, glauben an die Kastenüberlegenheit und fühlen sich in ihrer Gottähnlichkeit zum Führertum berufen. Na schön... lassen wir ihnen diesen Glauben! Aber trotzdem erkannten sie nicht den Arbeiter Domela als Kopie des Prinzen von Preußen!
Und doch wagten dieselben Leute, die vor dem falschen Prinzen auf dem Bauche rutschten, einst dem geschmähten Sattlergesellen" Friedrich Ebert vorzuwerfen, daß er keine Manieren und feine repräsentative Figur hätte, kaum mit Messer und Gabel essen fönnte usw. Alles schwere gesellschaftliche Sünden! In allen Gefindestuben der abgetakelten Fürstlichkeiten raunte und zischelte man sich zu, daß der Sattlergeselle Ebert als Nachfolger S. M. die ein= fachsten gesellschaftlichen Pflichten verlege. Was fann man auch von einem Sattlergesellen erwarten? So sagten sich beruhigend die zischelnden und raunenden Tanten in den verstaubten Salons. Was jagen denn jetzt diefelben Leute zu dem Arbeiter Domela, der sogar sehr manierlich den Prinzen von Preußen darstellen tonnte, ohne daß alte Mummelgreise und arterienvertalkte Damen der besseren Gesellschaft hinter dem Prinzen einen hochstapelnden Arbeiter vermuteten? Sie schweigen und flüstern sich aufgeregt zu. daß das hochheilige Gebiet der gesellschaftlichen Gebräuche und Brivilegien in Gefahr sei, wenn hochstapelnde Arbeiter selbst als
stellten zu enthalten.
Die Tagesordnung des Landtags für die erste Sigung nach den Weihnachtsferien am 18. Januar, nachmittags 1 Uhr, ist jetzt festgesetzt; es fommen fleine Vorlagen zur Beratung.
Die beiden französischen Soldaten, die sich am Abend des 8. Januar die gemeldeten Uebergrisse zuschulden fommen ließen, find festgestellt und verhaftet worden. Nach Mitteilung des fran zösischen Oberkommandos sollen sie vor ein Kriegsgericht gestellt werden.
Prinzen von Preußen in den feudalen Kreis der Hocharistokratie eindringen können.
Was viele Ignoranten und unbelehrbare Menschen bisher nicht wußten, das wird ihnen jezt durch den Arbeiter Domela praktisch vordemonstriert: gesellschaftliche Manieren und gewandtes Auftreten, Lebensgefühl und weltmännisches Verhalten sind keine Privilegien der sogenannten„ besseren Kreise", sondern Allgemeingut aller Menschen, die eine richtige Erziehung genießen und ihre Anlagen ausbilden fönnen.
Was aber fiel noch weiter auf? Ganz kurz: lückenlos mußte der Bildungsgrad des Arbeiters Domela sein, um die Rolle des Brinzen zu spielen. Oder gehörte nicht allzuviel Bildung dazu, um als Brinz von Preußen zu gelten? Preisfrage: Bar der Arbeiter Domela jo tlug und gebildet, wie der richtige Prinz von Preußen, oder ist der richtige Prinz von Preußen ein geistig so bescheidener Mensch, daß er von jedem halbwegs vernünftig aussehenden und denkenden Arbeiter topiert werden kann? Wer löst des Rätsels Schwierigkeiten? Monarchisten an die Front! Oder wollen alle diejenigen Ignoranten diefe immerhin interessante Frage beant worten, die bisher immer mokant und in böswilliger Berlogenheit über Friedrich Ebert äußerten, er hätte teine Manieren? Noch eins: Welche geistigen Potenzen ruhen in jener Gesellschaftsschicht, die einen nichtstudierten Arbeiter für einen studierten Prinzen halten? Berhüllet eure Häupter! Die Welt steht Kopf! Was brauchen wir wirklich noch Prinzen, wenn jeder Arbeiter sie spielen kann
Das Deutsche Reich kauft eine Sklavin.
fratische Fraktion des Bayerischen Landtags hat eine Interpellation eingebracht, in der die Regierung gefragt wird, was sie zu tun gedente, um der in Bayern eingetretenen nachhaltigen Ver teuerung wichtiger Nahrungs- und Genußmittel entgegenzu treten bzw. die in die Höhe getriebenen Preise wieder abzubauen. In der Begründung der Interpellation wird auf die im Herbst des Borjahres eingetretene Brotpreiserhöhung, auf die jüngste Bierpreissteigerung, auf die drohende Erhöhung der Milch- und Fleischpreise und des Mietzinses hingewiesen und erklärt, daß die fortgesetzte Berteuerung wichtiger Lebensbedürfnisse für die große Masse der Arbeitslosen, der Kriegs-, Sozial- und Kleinrentner zu einer geradezu unerträglichen La st geworden sei.
München , 12. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Die sozialdemo
und glaubte, daß sie seine Erbin sei. Sowie sie aber die Erbschaft übernehmen wollte, wurde ihr bedeutet, daß ihr nach dem Gesez des Alfridilandes nichts gehöre, sondern daß fie im Gegenteil Eigentum ihres verstorbenen Gatten gewesen sei und somit auch wie das ganze andere Eigentum des Verstorbenen seinem Bruder als Erbschaft zufalle. Die junge Berlinerin sah sich also als Ware, die einfach vererbt wurde. Der Bruder erklärte sich bereit, die Witwe zu heiraten. Als aber Charlotte Chan dies Anerbieten ausschlug, bot er sie mit dem Rechte des Erben auf dem Sklavenmarkt als Silavin aus. lim einer deutschen Frau das Schicksal zu ersparen, gegen Höchstgebot als Sklavin verfauft zu werden, bezahlte der deutsche Gesandte den geforderten sehr hohen Kaufpreis und taufte auf diese Weise eine Sflavin für das Deutsche Reich an. Andere diplomatische Maßnahmen hätten wenig 3wed gehabt und die Frau nicht vor ihrem Schicksal bewahrt.
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Staatlicher Ehrenfold. Um bildende Künstler, Dichter und Musiker von allgemein anerkannter Bedeutung, die sich bei vorgerücktem Lebesalter in schwieriger wirtschaftlicher Lage befinden, vor äußerster Not zu schützen und ihnen damit ein Zeichen des Dantes und der Anerkennung des Staates zu geben, hat der preußische Kultusminister den Staatlichen Ehrensold" geschaffen. Der Ehrenfold wird zunächst jährlich 2000 m. für die Persen betragen und auf Grund von Vorschlägen der preußischen Akademie der Künste vom Kultusminister an eine beschränkte 3ahl hervor. ragender bildender Künstler, Dichter und Mufifer verliehen werden.
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Jeder Mensch ein Medium? Die bereits oft aufgetauchte Frage, ob man aus jedem Menschen ein Medium machen könne, beantwortete Professor Dr. Hans Driesch , der seit Jahresfrist Präsident der Britischen Gesellschaft für psychische Forschungen ist, in einem längeren Bertrag, den er an einem Naturforscherkongreß in Worcester( Amerika ) hielt. Nach der Ansicht des Gelehrten verfügt jeder Mensch über mediale Fähigkeiten, nur find diefe oft in einem handen. Durch eine bestimmte Methode, deren Einzelheiten allerüberaus geringen Maße und meist in latentem Zustande vor
ein Medium heranbilden. Es sei zweifellos, daß diese Methode bald gefunden werden wird. Im weiteren Verlauf seines Vortrages. tam Professor Hans Driesch auf die Spiritisten zu sprechen: 99 Prozent der Spiritisten", metnte der deutsche Gelehrte, find nicht ernst zu nehmen. Zu dieser Kategorie gehört auch Conan Doyle . Es Gs wäre verfehlt, feinen Offenbarungen einen wissenschaftlichen Wert beizumeffen.
Die deutsche Gesandtschaft in Kabul in Afghanistan hat vor furzer Zeit eine feltsame Maßnahme ergreifen müssen. Der deutsche Gesandte sah sich nämlich genötigt, 1926 im Auftrage des Deutschen Reiches eine deutsche Frau als Sklavin anzutaufen, um sie vor furchtbaren Erlebnissen zu bewahren. Diese Frau, eine junge Berdings erst festgelegt werden müßten, lasse sich aus jedem Menschen liner Dame, hatte im Jahre 1921 in Berlin einen afghanischen Tabathändler namens Abdulla Chan geheiratet. Das Eheleben mar trotz der Verschiedenheit der beiden Eheleute glücklich, zumal fid) nach furzer Zeit Nachkommenschaft einstellte. In der Zeit der In flation faßte Abdullah Chan den Entschluß, in sein Heimatland A. den Kindern auf der schwierigen Reise, die nicht nur mit der Eisenghanistan zurückzutehren, und seine tapfere Frau begleitete ihn mit bahn gemacht werden konnte, sondern auch noch fast vier Wochen lang auf Pferden und Kamelen zurückgelegt werden mußte. Abdulla Chan, der die deutsche Sprache gut beherrschte, fand in Kabul bei seiner Regierung eine bescheidene Anstellung als Dolmetscher. Er gehörte feiner Abstammung nach zu dem Stamme der Alfriden, wohnt und unabhängig ist, so daß weder die englischen noch die einem triegerischen Bergvolt, das an der Ostgrenze von Afghanistan afghanischen Geseze hier ihre Geltung haben. Solange der Mann lebte, war die Frau seine glückliche Gattin. Als er an einer Lungentranfheit starb, rechnete feine Witwe mit deutschen Verhältnissen
Neuerwerb von Kunstwerken durch den preußischen Staat. Der preußische Staat bat in der soeben geschloffenen Herbstausstellung der Akademie der Künite Berte folgender Künste angefantit: Stirchner, Bechstein, Frand. Stard, Kolbe, Großmann, Liebermann, Ulrich Hübner , Th. Th. Heine , Bartitel, Engel, Dettmann, Jaedel, Schiffner. G. B. Rösener, Melzer, Unold, Hofer, Pachnit, Jacobi, Nay ,. Käthe Kollwis, Mar Oppenheimer, George Groß, Seewald, Ernst Oppler , Großberg, Heinrich Hübner , Cathrin Schollmeyer, Boelzig, itch, Cife imelmann.
lesungsreihe Die Seunst Asiens "( mit Lichtbildern) Donnerstag, Dr. Ernst Cohn- Wiener hält an der Humboldt- Hochschule eine Bor 8 Uhr, Dorotheenftr. 12, beginnend am 13. Januar.