Nr. 20 44. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Umgruppierungen in der Werstindustrie
Schwierigkeiten der Konzentration
Die deutsche Werstindustrie war bis geçen Ende der In flationszeit noch relativ gut beschäftigt, da in den Jahren 1920-1922 der Wiederaufbau unserer Handelsflotte bekanntlich unter starter finanzieller Beihilfe des Reichs erfolgte. Auch das Reparaturgeschäft war ziemlich bedeutsam. Solange die mit Papiermartlöhnen und-preisen arbeitenden deutschen Werf ten das Ausland unterbieten konnten, wurden viele fremde Schiffe gelegentlich ihres Aufenthalts in deutschen Häfen repariert. Seit der Stabilisierung ist das Werftgeschäft ausgesprochen schlecht gewesen; die früheren großen Aufträge der Kriegsmarine fehlten faft vollkommen. Die allgemeine Ueberfülle an Handelsschiffsraum in der ganzen Welt erlaubte nur verhältnismäßig wenige Neubauten. Die deutschen Reedereien hatten bis vor kurzem so gut wie feine neuen Schiffe eingestellt.
Erst in letzter Zeit ist das anders geworden, da die großen Reedereien nach günstigeren Ergebnissen im letzten Jahre ihren Schiffspark vergrößern wollen. Borher hatte das Reich bereits eingegriffen und aus den Mitteln der produktiven Erwerbslosen fürsorge Subventionen( niedrigverzinsliche Kredite) gewährt, um die Beschäftigungsmöglichkeiten bei den erheblich unter Rapital mangel leidenden Werften zu verbessern.
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In der letzten Zeit sind in der Werstindustrie Bestrebungen her. vorgetreten, die noch immer recht ungünstigen Verhältnisse durch Selbsthilfe, in erster Linie durch den organisatorischen Zufammenschluß einzelner Betriebe, zu verbessern. Allerdings ist der übliche Weg der industriellen Rationalisierung durch zu fammenlegung der Produktion in den technisch besten und verkehrsgünstigst gelegenen Produktionsstätten, Stillegung unrentabler Be triebe, Aufteilung der Produktion nach einheitlichen Gesichtspuntten in der Werftindustrie nicht ohne weiteres gangbat. Besonders mit Rücksicht auf den Arbeiterstamm, aber auch mit Rüdficht auf das Reparaturgeschäft müssen die Produktionsstätten in allen größeren Seehäfen beibehalten werden. Auch die Raum. verhältnisse in den Häfen erlauben vielfach zusammenlegungen nicht, da es an Plak für Erweiterungsbauten fehlt. So wird die organisatorische Zusammenfassung verschiedener Betriebe im allge meinen nur so erfolgen können, daß die Werften eines Hafens( oder mehrerer benachbarter Hafenpläge) in ein Arbeitsgemeinschaftsverhältnis treten, had dif
Donnerstag, 13. Januar 1927
Die
fei, wirtschaftliche" Baserzeugungsstätten stillzulegen. Absicht der Preisstaffelung wird aber erklärlich, wenn man das jetzt bescheidener gewordene Ziel der A.-G. für Kohleverwertung berüc sichtigt. Danach soll nur der zu erwartende Mehrbedarf der Gaswerke als Ferngas bezogen werden. Wobei aber wiederum unterstellt wird, daß auch für die modernsten Werke die Bechenbedarf ist, der die Produktionskosten der modernen Werke noch weiter zu fenfen geeignet wäre.
Fusionen und Fusionspläne. belieferung billiger werde. Klar ist, daß es gerade dieser Mehr
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der AEG. und der Gute- Hoffnungshütte ist, könnte sich durch Neubauten auf dem großen Finkenwärder Gelände helfen, wo ihr Hauptbetrieb liegt( der, erst im Kriege geschaffen, vor allem dem Unterseebootsbau gedient haf). Sie wird es aber jedenfalls vor ziehen, nicht auf dem ziemlich weitab vor dem eigentlichen Hafenterrain liegenden Gebiet zu bauen, sondern sich mit einer der alten Werften zusammentun, die im alten Hafengebiet für Reparaturbauten günstiger gelegen find. Da die große. Werft von Blohm u Boß, die einen Ruf als technisch hervorragende Neubauwerft hat, jegliche Bindung an eine Aftiengesellschaft vermeiden will, tommt hierfür, nachdem die Vulkan- Werft unter Bremer Einfluß gekommen ist, eigentlich nur noch die Reiherstieg Werft in Frage. Diese stand bis zum Jahre 1925 in engen Beziehungen zur Schwerindustriellen Phönig- Gruppe und wurde dann, als sich eine Sanierung erforderlich machte, von der Schiffs- und Maschinenbaufirma Wetzel u Freŋtag in Hamburg fusionsweise über nommen. Seitdem besteht auch schon eine lose Arbeitsgemeinschaft zwischen Reiherstieg und Blohm u. Boß, nämlich eine Dodgemein schaft, da Wezel u. Freytag das große Reiherstiegdod seinerzeit an eine englische Firma verfauft haben. Andererseits ist für den Groß motorenbau die früher schon porhandene Arbeitsgemeinschaft zwischen Reiherstieg und den Motorenwerfen Mannheim ( vorm. Benz) vor kurzem wieder erneuert worden, wodurch die Leistungsfähigkeit von Reiherstieg gewachsen ist.
Es fann als wahrscheinlich gelten, daß nunmehr für den Schiffsbau eine Arbeitsgemeinschaft zwischen Deutscher Werft( Neubauten, besonders für Motorschiffe) und Reiherstieg( Reparatur. geschäft zustande kommt, die ihre Ausläufer zur Werft von Blohm u. Voß( Dodgemeinschaft) und zu den Mannheimer Werken( Groß motorenbau) erstreckt.
Zum Sprechen gebracht! Erklärungen zur Frage der Gasfernversorgung.
Im übrigen enthält die Erklärung Belanglosigkeiten oder Selbst. verständlichkeiten, bei denen aber nicht versäumt wird, ihre For mulierung suggestiv zu gestalten. Es ist durchaus selbstverständ. lich, daß die Zechen den Gasfoksausfall entsprechend sicherstellen, wenn der Gastolsbedarf durch die Mindererzeugung der Gaswerte steigt. Es ist aber eine irreführende Uebertreibung, wenn man der dem Kotsmartt feine Bedeutung beimißt, während auf der anderen bei der Zechenversorgung verstärkten Stellung der Zechen auf Seite die Gaskokserzeugung der Werke stationär bleibt. Für die Preisfestsegung fann es zunächst nur sehr wenig bedeuten, wenn die zu Berhandlungen nicht autorisierten Vertreter der Wirtschaft. lichen Bereinigung Sicherheitsbestimmungen wünschen. Es ist notwendig, daß, die die, Gaspreisregulierung in der Zukunft regeinden Bestimmungen bekanntgegeben werden.
Zum Schluß wird dann noch der besondere Wunsch aus gesprochen, daß die Gaswerte mit ihren Aufsichtsinstanzen den Aba schlüssen von Gasfernerzeugungsverträgen nähertreten sollen, nach dem durch die Kommission( die nicht autorisiert ist) gewisse Grundlagen für solche Beschlüsse" bereits geschaffen feten. Wir hoffen, daß die beteiligten Behörden gegenüber diefer suggestiven Erklärung ihre Wachsamkeit nicht vermindern werden.
Scharfer Rückgang des Güterverkehrs. Der Güterverkehr der Reichsbahn hat in der Woche zum Jahres [ chluß( ebenfalls 5 Tage wie in der Weihnachtswoche) einen weiteren Icharfen Rückgang erfahren. Auch wenn man die Saisonmomente lung um durchschnittlich 12 000 Wagen sehr beträchtlich. Das Sinfen berücksichtigt, bleibt der arbeitstägliche Rüdgang der Wagengestel des Güterverfehrs hat sich seit dem 27. November nunmehr in 5 Wochen ununterbrochen fortgelegt.
Woche
( Jn 1000 Stüd) wöchentlich
1926
859,8
901,3
931,4
950,1
durchschnittlich pro Arbeitstag 1926
ம
In unserer fürzlichen ausführlichen Darstellung der Probleme der Gasfernversorgung haben wir auf den undurchsichtigen Charatter der zwischen den Ruhrzechenvertretern und mehreren Bertretern der Wirtschaftlichen Bereinigung deutscher Gaswerte stattfindenden Besprechungen hingewiesen. Diese Kommission hat nun Der erste dieser Zusammenschlüsse, der vor kurzem zustande der Deffentlichkeit eine Erklärung übergeben, die einige wichtige fam, greift nun allerdings schon über die Weferhäfen hinaus, indem Tatbestände ins richtige Licht setzt. Nach dieser Erklärung handelt die Aktiengesellschaft Weser Bremen außer der Tedes fich bei den Besprechungen mur um gegenseitige Informatio. lenborg Berft( Bremerhaven ) auch die Hamburger nen, die Verhandelnden felbft treten auf Grund von persön Bultanwerft im Wege der Fusion aufnimmt. Die legtere ift licen Aufforderungen, nicht im Auftrag der beteiligten Be ein Tochterunternehmen der alten Stettiner Werft- und Maschinen hörden zusammen. Als Zweck der Besprechungen wird aber festbaufirma„ Bulkan", die mit der Abtrennung der Hamburger An- gestellt, daß den Kommunen und Kommunalverbänden das Material lagen wieder auf die Ostsee beschränkt wird. Die Verschmelzung ist, so vorbereitet werden soll, daß die zuständigen Instanzen auf wie bereits die letzte große Reedereifusion Hapag - Deutsch - Austral Grund der getroffenen Feststellungen ihre Entschlüsse fassen und dann Kosmos- Linien, unter maßgebenber Beteiligung einer Bant, dies einzeln oder in Gruppen mit der 2. für Sohleverwertung in un mal des Banthauses Schroeder Bremen, erfolgt mittelbare Bertragsverhandlungen treten tönnen. Nach diefer Er. flärung dürfte es feststehen, insbesondere da die Auswahl der Ber fönlichkeiten im freien Ermessen der 2. G. für Kohle= Derwertung steht, daß diese scheinbar rein informatorische Vor arbeit nicht nur informctorisch ist, sondern auch die Entscheidung der Gemeinden und Gemeindeverbände beeinflussen soll. Auch die sachlichen Ausführungen find für die Deffentlichkeit von einiger Bedeutung. Es ist eine fühne Behauptung, daß die Möglichkeit einer billigeren Lieferung frei Gasbehälter feststehe, da uns bekannt ist, daß weder die Kahle- Berwertungs2.-G. noch die kommunalen Behörden ihre Selbstkostenberec nungen bisher verglichen haben. Ein Anreizmittel zum Anschluß größerer Werte scheint uns zu sein, wenn die Staffelung der Gaspreise nach der Menge des zu beziehenden Gases erfolgen foll. Im Gegensatz dazu berührt es merkwürdig( es ist auch eine wichtige Klarstellung), daß man niemals davon ausgegangen
Ein zweiter zusammenschluß bereitet sich in Hamburg vor. Man will hier auf keinen Fall gegenüber Bremen ins Hintertreffen fommen. Insbesondere scheinen die Hamburger Wirtschaftstreise zu befürchten, daß die Bremer Gruppe ihre Stellung in Ham burg durch Angliederung eines weiteren Betriebes ausbaut. Aber diese Prestige- Erwägungen find nicht allein maßgebend, es liegen auch unmittelbare praktische Bedürfnisse vor, die eine Neugruppies rung der Hamburger Werftbetriebe geboten erscheinen lassen. Der hamburgische Staat beabsichtigt nämlich, das mitten im Hafen geLegene Bachtgebiet, auf dem der Betrieb Tollerort der Deutsche Berft Att. Gef. liegt, von dieser zurückzufordern und das Fahrwasser an dieser Stelle zu regulieren, da der Werft betrieb die Durchfahrt nach einem Hafenteil empfindlich stört. Die Deutsche Werft , die ein Gemeinschaftsunternehmen der Hapag ,
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26. 12.
1. 1.
1925
785,6
803,4
143,2 146,7
1925 130,9
183,9
835,2
150,3
139,2
841,1
155,2
140,2
900,3
842,7 822,2
158,3
150,0
943,2
848,4
806,7 716,6
157,2
140,5 137,0 184,5
169,7
143,3
939,5
793.4
156,6
132,2
907,2
731,4
151,2
122,0
881,0
702,4
146,8
117,1
872,4
717,1
145,4
119,5
454,6
132,5
113,6
100,0
662,8
602,0
500,2
120,4
zeigt, daß das Tempo, in dem die Wagengestellung zurüdgeht, Der Bergleich mit den schweren. Krisenmonaten des Vorjahres größer ift als damals, wenn auch die absoluten Ziffern noch une 20 Braz. höher liegen sili
Diskontermäßigung und Banken.
Nach den mun vorliegenden Beschlüssen der Berliner Stentpel vereinigung haben die Privatbanken der Diskontherabsehimg um 1 Broz. in der Zinsspanne nicht poll Rechnung getragen. Die 3insfäße für gewährte Kredite werden zwar für ganz Deutsch. land um 1 Proz. ermäßigt( also auf 6 Proz. plus 2 Broz. Kreditprovision), die Einlagenfäge werden aber ebenfalls herabgesetzt, und zwar( zunächst für Berlin ) um je ½ Proz. von 3 auf 2% für täglich fällige Einlagen auf provisions freier und von
auf 3 Pro3. auf provisions pflichtiger Rechnung. Die Beranderung der übrigen Säße steht noch nicht feft.
Damit ist die erstrebte Kreditverbilligung, weil die 3insspanne nur um ½ Proz. verringert wurde, nicht in dem
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