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Donnerstag

13. Januar 1927

Wiſſen

Unterhaltung und Wissen

Der Engländer.

Bon Jean Rochon.

Um acht Uhr morgens fam der Wertmeister auf den alten Dreher zu:

Ihr Sohn ist ja immer noch nicht da, Bater Morenert?" ,, Das macht mir noch mehr Angst als Ihnen," brummte der Angeredete.

,, Er wollte sich nach dem Abendessen an einem Fest auf der Avenue Daumesnil ein bißchen beteiligen... Geitbem habe ich ihn nicht wiedergesehen."

,, Man muß den jungen Füllen nicht den Zügel überlassen, Bater Morevert."

,, Es bleibt einem bisweilen aber nichts anderes übrig." ,, Möglich. Ich habe seit gestern Julot eine Stüdarbeit zugedacht: 45 Hähne, die bis Monatsschluß zu liefern sind ich habe mich verpflichtet, daß fie rechtzeitig fertig werden."

Julot ist ganz sicher heute nachmittag auf seinem Bosten." Aber er fam nicht. Der Wertmeister erboste sich heftig darüber und stellte sofort einen jungen Arbeiter als Ersatz für ihn ein.

,, Bater Morevert, ich placiere diesen Neuen vorübergehend an Der Drehbant Ihres Sohnes... Sagen Sie ihm, was er zu tun hat und machen Sie darüber, daß er nicht faulenzt. Wenn Julot wiederkommt, mögen sie sich einigen."

But!"

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Morevert wandte sich zu dem Neuling. Er war ein fräftiger großer Bursch, dessen rotbäckiges Gesicht etwas Puppenhaftes hatte. Sein Benehmen verriet eine gewisse Befangenheit und sein Blid war ängstlich.

,, Bahrhaftig," wizelte der alte Dreher ,,, Sie fehen aus, als fämen Sie eben aus den Armen Ihrer Amme! Aber lesen können Sie wohl? Hier an der Wand stehen die Atelierbestimmungen. Für jedes Stüd befommen Sie 30 Franken.. Schlafen dürfen Sie nicht bei der Arbeit!... Wenn mein Junge zufrieden ist, werden Sie nicht schlecht abschneiden... Also los! Und nicht gefacelt!" Am andern Morgen wurde Morevert als abwesend gemeldet. Erst gegen 10 Uhr erschien er mit wirrem Bart, ungefämmt mit dem betrübten Ausfehen eines Köters, der mit dem Besen des Portiers Bekanntschaft gemacht hat.

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,, Wie ich gestern mein Abendbrot verzehrte," sagte er zum Werk: meister ,,, fam einer von der Polizei und teilte mir mit, daß sie meinen Julot ins Hospital von Saint- Antoine geschafft haben Ich laufe hin.. Da sah ich das Jungchen, das kaum ein Lebens­zeichen von sich gab, auf einem Bett ausgestreckt beruhigte mich die Pflegerin. fonst..."

,, Ein Unfall?"

...

Zum Glüd

,, Nein. Der Grünschnabel hat eine Rugel ins Fell gefriegt... Er scheint bei dem Vergnügen auf der Avenue Daumesnil mit einem Komby zusammengestoßen zu sein, es muß einen Streit gegeben Komby zusammengestoßen zu sein, es muß einen Streit gegeben haben und eins, zwei, drei hat Julot seinen Tegt bekommen.. ,, Burde der Angreifer nicht festgehalten?"

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29/916

Im Gedränge ist er nicht erwischt worden. Die Kugel fonnte ohne besonderen Schaden beseitigt werben, aber etwa drei Wochen dauert die Sjeilung.. Na, bei solchen Kneipereien wird mein Julot sich nicht mehr beteiligen. Wenn er abends fort will, dann soll er in die Abendturse gehen."

Morenert machte sich an seine Arbeit; er hatte einen Zylinder zu montieren. Er fluchte dabei auf den Gehilfen, schalt ihn einen Schafskopf, warf einen Schlüssel dem Maulaffen feilbietenden Lehr ling zwischen die Beine und wandte sich dann zu dem Erfagmann von Julot, dessen Drehbank neben der seinen in der dritten Reihe stand.

Wie heißen Sie denn eigentlich, Puppentopf?" Francois Pirenre," ermiderte schüchtern der Jüngling. ,, Es ist immer gut, wenn man den Namen kennt.

...

Ich

Er

notiere ihn mir Drei Wochen haben Sie also Brot auf Ihrer Kommode... eher fängt mein Sohn nicht wieder an braucht eine Kur, der junge Herr.. Aber bummeln Sie mir bloß

nicht etwa auf sein Konto!"

,, Es wäre das erstemal

Am Donnerstag ließ sich Morevert Urlaub geben, um seinen Sohn zu besuchen. In den Nachmittagsstunden tam er zurück und zeigte ein vergnügtes Geficht.

Ihrem Patienten geht es besser?"

Deswegen brauchen Sie feine Rührung zu zeigen!" brummte der Dreher. Ich möchte lieber missen, wie weit Sie sind... denn Sie werden sich wohl sagen, daß mein Sohn nicht über den Sternen­lauf nachdenkt... Er meinte, wenn Sie ein fähiger Arbeiter sind,

Zur Regierungsbildung.

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Etat

Beseitigung des 8 Stundenta

, So helfen Sie uns doch, Mann der Arbeit!" , Bei der Ladung? Ausgeschlossen!"

,, Es hat nur fo geflutscht. Ihr Erfagmann machte zwei an einem Tag.

lernen."

,, Alle Achtung! Wo ist dieser Meister? Ich möchte ihn kennen­Im Borbeigehen einige Hände brüdend, trat Julot vor seine Dreh­,, Wahrscheinlich in der Schmiede. Er wird gleich zurück fein."- bank, vor seinen Engländer". D wie schön war deffen Wange" poliert, wie fauber waren seine Räder, wie sorglich geputzt der Schlitten, wie gut eingefettet die Bank.

"

feines Jungen vor innerer Freude aufleuchten sah... Schau, da ,, Das sagt ihm zu," meinte der alte Morevert, als er das Gesicht tommt der Meister!"

Julot war dem aus der Schmiede zurückkehrenden Pirenre einige Schritte entgegengegangen; aber plöglich hielt er inne, machte einen frummen Rücken, wie ein zum Sprung ansezendes Raub­tier... Wild kreuzten sich die Blicke der beiden jungen Männer... Brennende Röte flammte in ihren Gesichtern auf... sie fühlten wie ihre Nerven sich aufs äußerste spannten... der eine hörte den stürmisch gehenden Atem des anderen.

Der erste, der ein wenig Herrschaft über sich zurückgewann, war Birenre. Ruhig sagte er: Wir wollen hier keinen Standal machen. Draußen kannst du Bergeltung an mir üben; ich werde mich nicht perteidigen!", hältst du mich für einen Feigling?"

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Du hast noch ein anderes Mittel. Du kannst mich bei der Polizei anzeigen." lichen Ueberzeugung war ich im Unrecht. Ich bin fein Angeber!" Nach meiner ehr. Ich bereue, meine Hand so rasch gebraucht zu haben... Wir hatten beide ziemlich erhitzte Köpfe... Mehr tann ich nicht sagen!"

Das leise geführte Gespräch versehte Vater Morevert in einige Verwunderung, er fragte: Warum rollt ihr denn die Pupillen wie zwei grollende Kater?" Julots Augen ließen plöglich vom Gegner ab, blieben an seiner Drehbank haften.. Einige Sekunden ver­strichen... er ergriff unbewußt wieder, Besiz con seinem, Eng­länder"; der Nebel des Hasses zerrann unter diesem wohltuenden Gefühl, unter diefer mächtigen Aufwallung der Empfindung, die uns befällt, wenn wir einen geliebten Menschen, um den uns bangte, bei guter Gesundheit antreffen. Und der edle Instinkt der sozialen Zusammengehörigkeit, der im Herzen jedes Arbeiters lebt, ließ die letzten Spuren des Grolles verwehen.

"

Wo sind deine Gedanken?" fragte der Bater Morevert, den das Schweigen zu beunruhigen begann.

Bei meinem ,, Engländer", erwiderte Julot. Er ist während meiner Abwesenheit geradezu verhätschelt worden." Und impulsiv streckte er Bireyre die Hand entgegen:

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Beilage des Vorwärts

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auch am Brennstoff sparen, um an der englischen Küste nicht in Berlegenheit zu tommen. Er wollte erst dort Bolldampf geben, um den Reid und die Eifersucht der Engländer zu erwecken. So oft aber die Savannah" auf hoher See die Maschine in Gang setzte, rief dies Ereignis auf den vorüberfahrenden Schiffen geradezu Steigenden Rauch auf einen Brand an Bord der Savannah" zurück, Alarm hervor. Dort führte man den aus dem Schornstein auf­und einmal drehten sogar zwei Schiffe, die Georgien " und der Bluto" in aller Eile bei, um Hilfe zu bringen. Der damals in Nem Dort erscheinende Mercantile Advertiser" berichtete über das fenfationelle Ereignis: Wer hätte noch vor zwanzig Jahren zu meisfagen gewagt, daß man im Jahre 1819 ein Schiff von 350 Ton­nen tonstruieren würde, um mit Hilfe der Dampffraft den Atlantik Bir sahen mit hunderten von Zuschauern das Wunder mit eigenen zu durchqueren? Und doch ist das Unglaubliche Ereignis geworden. Augen Wirklichkeit werden und waren Augenzeugen der verblüffen­brauchte für die Reise nach Liverpool, die die Dzeanriefen heute in den Schnelligkeit, mit der das Schiff in See ging." Die ,, Sapannah" fünf Tagen machen, volle 25 Tage.

Die Savannah" hatte 32 Kabinen, von denen eine Anzahl den meiblichen Baffagieren vorbehalten blieb, um ihnen bei Seefrankheit die erforderliche Ruhe zu gewähren. Das Schiff liej am 20. Juni in Liverpool ein. Dort murde die Ankunft des Ueberfee ,, Dampfers" der Stadt war auf den Beinen, die Behörden beehrten das Schiff mit beispiellofer Begeisterung begrüßt. Die gesamte Bevölkerung mit ihrem Besuch, und sein Kapitan wurde wie ein Held gefeiert. Er blieb mehrere Wochen im Hafen und setzte dann die Reise nach Stockholm , Kronstadt und Petersburg fort. Am 10. Oktober trat das Schiff die Heimreise nach Amerika an und landete am 30. Novem­ber im Hafen von Savannah . Stolz auf diese triumphale Reise, glaubten die Besizer das Schiff zu vorteilhaften Bedingungen ver­getäuscht. Kein Mensch wollte es haben. So blieb denn weiter faufen zu fönnen. In dieser Hoffnung fahen fie fich indessen nichts übrig, als die Savannah" wieder in ein Segelschiff um­wandeln zu lassen, das schließlich im Jahre 1882 scheiterte. Nach der ,, Savannah" war der erste gemischte" Dampfer, der den Atlantik durchquerte, die holländische Curacao", der die Royal William" folgte; diese machte die Ueberfahrt in 21 Tagen. Im Jahre 1838 stellte dann die Great Eastern", die Jules Verne in einem seiner Romane verherrlicht hat, den für die damalige Zeit erstaunlichen Rekord von 16 Tagen auf.

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So etwas freut einen immer.. Ich danke dir, mein Feststellung, über die Hermann Radestod im Naturforscher" be­Kamerad!"

den man ernst nehmen kann, dann müßten Sie mit der Serie von Das erste Dampfschiff auf dem Atlantik.

45 Stüd Hähnen am 25. fertig sein."

2m 20. ist fie fertig," erwiderte trozig Pirenre. Er hat noch eine andere Gorge: von wegen des Engländers". ,, Engländer?" Für seine Drehbant fürchtet er, wenn Sie das lieber hören... Weil sie englisches Fabrifat ist, nennt sie Julot so... Sie sehen nicht gerade aus, als ahnten Sie, daß so eine Maschine 10 000 Franken kostet... Der Prinzipal hat sie dem Jungen nach vollen Franken loftet... Der Prinzipal hat sie dem Jungen nach vollen Deter Lehrzeit anvertraut. Seitdem ist kein anderer drange kommen... drum forgt er sich... Der Engländer" ist gut, aber wie alle Lurusartifel empfindlich... Er muß wie eine Nippfache in der guten Stube" behandelt werden... Und daß Sie es wiffen: er hat nichts dagegen, wenn man ihn einfettet!"

Ich werde darauf achten!"

" Sie tun gut daran, denn wenn er einen Schaden erleidet, würde Julot Ihnen gewiß einen Tritt in die Gegend geben, wo der Rücken einen anderen Namen annimmt!... Also ich habe meinen Auftrag erledigt; menn Sie ihn beherzigen, um so beffer, andernfalls.

Die Hälfte Ihrer Worte hätten mir schon genügt!"

*

An einem schönen Nachmittage, wo die Spaßen im Mauerwerk von Nische zu Nische luftig hüpften, erschien Julot wieder auf der Bildfläche. Na, find Sie endlich wieder auf den Beinen?" fagte gemütlich der Werkmeister zu ihm, und er fügte mit etwas ironischem Tone hinzu: Man hat Sie gut bedient, wie es scheint."

Im Auge Julpts loderten Funken des Hasses auf: ,, Nur Geduld, menn ich dem Burschen wieder begegnen sollte dann bediene ich ihn auch mit einem Gericht, das dem nichts nachgibt, was er mir zu foften gegeben."

Mann fangen Sie mieder mit der Arbeit an?"

"

Morgen. Sind die Hähne fertig geworden?"

Angesichts der schwimmenden Paläste, die heute den Ozean befahren, drängt sich die Frage auf, wann der erste Dampfer die weite Reise über das Meer zurückgelegt hat. Es sind taum 107 Jahre feit dem ersten Versuch vergangen, mit Hilfe der Dampffraft ein Schiff über den Atlantit zu steuern Dieser erste Ozeandampfer war in Wahrheit ein Segelschiff von 350 Tonnen, das auch von der Dampftraft Gebrauch machte. Es wurde von dem amerikanischen Kapitän Moses Rogers geführt, der mit Fulton, dem Erfinder des Dampfschiffes, befreundet war. Der Dreimaster hieß Savannah". Der Raum zwischen dem Besan- und dem Hauptmast war verbreitert worden, um zwischen den beiden Masten einen Dampfmotor von 40 Pferdeträften unterzubringen. Dieser Motor setzte zwei hölzerne Schaufelräder in Bewegung, die bei stürmischer See von der Achse genommen und auf dem Deck perstaut werden konnten. 75 Tonnen tohle und 100 Kubikmeter Holz bildeten den Vorrat an Heizstoffen. Gleichwohl besaß dieser erste transatlantische Dampfer alle Eigen­schaften des echten Seglers. Man kann sogar lagen, daß er in Birklichkeit gar nichts anderes war und sich von seinesgleichen nur dadurch unterschied, daß er sich nur gelegentlich das Dampfes als Hilfskraft bediente. Kein Mensch glaubte an einen glücklichen Aus­gang des Unternehmens, und das Mißtrauen war so groß, daß der Rapitän Schwierigkeiten hatte, feine Besatzung zusammenzubringen. Kein Matrofe in New York wollte sich anheuern laffen, und Moses Rogers mußte fich schließlich persönlich nach feiner Heimat New London begeben, wo es ihm dank seiner Beziehungen und feines Einfluffes endlich gelang, die erforderliche Mannschaft anzuwerben.

Am 22. Mai 1819 ftach das Schiff von Savannah aus in See. Es fuhr mit voller Leinwand aus dem Hafen, und auch die Maschine war in Tätigkeit. Aber diese oftentativ gezeigte Schnelligkeit war nicht von langer Dauer, denn schon um sechs Uhr abends wurden die Räder abmontiert und auf Deck gebracht. Nach dem Grunde brauchte man nicht lange zu suchen. Der Kapitän hatte einfach den Bunich, Räder und Maschinen in gutem Zustand nach Liverpool zu bringen. Deshalb bediente er sich auch während der ganzen Ueber fahrt nur für 80 Stunden der Dampffraft. Ueberdies wollte Rogers

Flui­

Eine Muschel, die Algen fängt. Die in der Nordsee dor­tommende eßbare Miesmuschel nährt sich von mikroskopisch Kleinen, im Wasser treibenden Pflanzen und Tieren. Wenn fie nun nach Braunalgen einfängt, so muß sie dazu etwas anderes als der Hunger veranlassen. Die Beobachtung dieser Fangarbeit der Muschel führte Prof. Nienburg zu einer überaus intereffanten richtet. Nienburg war es aufgefallen, daß die Braunalgen im Königshafen an der Nordipige von Sylt auf dem weichen Schlamm­und Schlickboden sehr üppig gediehen, aber in dem Boden nicht welle fortgespült werden müssen, wenn nicht zwei bis vier Mies­muscheln jedesmal ihre zarten, aber festen Byssusfäden um die Zweige geschlungen hätten. Ein Versuch im Aquarium ergab, daß die Muschein, wenn sie mit Brauntang zusammengebracht wurden, sofort ihren langen Klebjuß herausstreckten, und wenn sie ihn nach furzer Zeit wieder einzogen, war ein Byffusfaden ausgespannt, der die Muschel fest mit dem nächsten Algenstück verknüpfte. Der Grund für dieſen eigentümlichen Fang liegt in einer äußerst zweckmäßigen Lebensgemeinschaft von Muschel und Alge, die von Nienburg entdeckt wurde. Die jungen Muschellarven bedürfen festen Bodens zum Berankern; wenn sie in weichen Schlick geraten, versinken sie und ersticken meist rettungslos. Die Muschel sieht sich daher nach einem festen Halt um und hat ihn in der Alge gefunden, die infolge ihres Mangels an Luftspalten, durch den sie schwerer ist als Seewasser, immer in der Nähe des Meerbodens bleibt. Andererseits fann sie durch ihre üppige Berzweigung im Schlick

Deranfert waren. Sie hätten nun eigentlich bei der ersten Rin

nicht versinken, und so hat denn die Muschel im Laufe der Jahr­tausende gelernt, dies Gewächs ähnlich zu benutzen wie der krabben­fangende Küstenfischer, der mit seinem schlittenartigen Holzfasten ins aufgeweichte Watt hinausfährt, ohne darin zu versinken. Aber auch die Alge hat aus dieser Berbindung Nuzen und verdankt ihr, wie die Muschel, das Leben. Sie würde ohne die Verknüpfung mit der Muschel auf den Strand gespült werden und wegen ihrer Schywere verfaulen. Die Braunalge hat sich daher den auf dem Schlickboden herrschenden Lebensbedingungen überraschend gut an­gepaßt und eine von dem gewöhnlichen Blasentang bedeutend ab­weichende Abart gebildet.

Chezeugniffe bei den Arabern. Der französische Oberst Godchot teilt aus seinem Langjährigen Aufenthalt im Orient eine interessante Parallele zu den moderren Bestrebungen auf Einführung des obli­gatorischen ärztlichen Ehezeugnises mit. Danach ist es bei manchen arabischen Stämmen durchaus üblich, daß vor einer Hochzeit die Hebamme den Gesundheitszustand der Frau gründlich untersucht. Das Ergebnis wird in Anwesenheit der beiderseitigen Brauteltern in einer Erklärung formuliert, und zwei Zeugen müssen bestätigen, daß die Hebamme sich tatsächlich in das Haus der Braut begeben hat.