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heer seine innere Begründung und feine Aufgabe. Heute gilt es, gewiffe Befürchtungen wegzuräumen, als ob die Reichswehr nur bestimmten politischen Gruppen dienstbar wäre. Unsere Reichswehr harf weber einer Partei noch einer Klaffe noch irgendwelchen fonftigen Machtgruppen dienen. Sie gehört dem in der deutschen Republit geeinten Bolt. Die Refrufierungsfrage muß in einer Form gelöst werden, die den wahrhaft verfassungstreuen Söhnen unferes Boltes Zugang zu diesem Waffendienst ermöglicht.

Gewaltig und tiefgreifend sind die sozialen Umschichtungen in uuferem Bolle seit dem Weltkrieg gewefen. Sie haben die Zahl der unselbständigen und befizlofen Massen in unserem Bolte vermehrt und die Notwendigkeit, auf den inneren Zusammenhalt in unserem Bolte bedacht zu sein, erst recht fühlbar gemacht. Die deutsche Zu­funft erfordert, daß West und Ost, Süd und Nord, Stadt und Land, Unternehmer und Arbeiter sich in gemeinsamem Wert wirtschaft licher , sozialer und fultureller Entfaltung beffer verstehen und in gegenseitiger Achtung würdigere Formen des Austrags von Inter­effengegenfäßzen finden. Es stehen große Gefehesvorlagen vor uns, die das Gesamtwert der deutschen Sozialpolitik fortführen und voll enden sollen.

Unfre staatliche Sozialpolitik muß sich zur sozialen Staatspolitit ausweiten. Aber nicht Gesetze allein, sondern wahrhaft soziale Er­neuerungen im Geiste und im Willen tuen not, wenn die bedrückten und verzweifelten Massen neue Hoffnung und neues Vertrauen ge­minnen sollen.

Alle Aufbauarbeit im Innern und alle soziale Reformarbeit wird nur dann Erfolg haben fönnen, wenn es gelingt, das deutsche Bolt als Ganzes wieder in eine europäische zwischenstaatliche Rechts­ordnung einzufügen. Auch die Außenpolitit und die Beziehungen Deutschlands zu den Völkern der Welt muß, wie wir das immer er­strebt haben, in einem neuen Geifte der Vertragstreue, des Ver­ständigungswillens, der loŋalen Mitarbeit in den Einrichtungen der Bölkersolidarität sich vollziehen. Deutschland ist Mitglied des Völker­bundes und nun haben wir unsere Politit so einzurichten, daß sie der Gemeinschaft der Nationen angemessen ist. In der Einordnung in die gegebene Solidarität der Völker darf und soll das Wesen unserer eigenen Nation nicht verdunkelt werden. Unser Sehnen geht nach Freiheit und selbständiger Schicksalsgestaltung. Kein gefittetes Bolt fann ohne gesicherte Grenzen leben, fann es ertragen, daß sein Gebiet von fremder Macht besetzt bleibt. Jede deutsche Politik wird deshalb in zäher Ausdauer mit den Methoden der neuen Politif und ohne nationale Lebensintereffen zu verlegen, auf eine möglichst baldige endgültige Räumung des Rheinlandes hinarbeiten müffen.

Deutschland ist in Condon und Genf internationale Verpflich tungen eingegangen. Wir stehen zu diesen Verpflichtungen und sehen in der Rechtsgültigkeit der Verträge von Locarno die wesentliche Borauslegung jeder erfolgverheißenden Außenpolitik. Früchte dieser Politif, die mir in langen, schicksalsschweren Jahren stetig ver­treten haben, find herangereift. Niemand, der ernsthaft zur Berant­wortung schreiten will, darf diese unfere poliftschen Grundlinien übersehen und verfäumen, fie anzuerkennen. Die nächste Aufgabe einer weiteren Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich ,

die wir uns besonders angelegen sein laffen, fann nur gelingen, menn beide Teile jederzeit im Geiste europäischer Solidarität arbeiten und den bloßen Machtgedanken zurückstellen. Wir erneuern diefes Bekenntnis zu einer friedlichen Entwicklung gerade iegt, wo Be­fürchtungen, die unberechtigterweise aufkommen, zurüdgedrängt

werden müffen.

In diesem geistigen Rahmen sieht die Zentrumspartei die zeit notwendige nationale und soziale Bolitit Sie

ift von dem Wunsche beseelt, möglichst rasch die Kräfte zu einer Regierung zu fammeln, welche die bestmöglichsten Bürgschaften zu einer Geftigung des inneren Zusammenhaltens unferes Boltes im ftaatspolitischen und gesellschaftlichen Sinne in fich schließt. Im Anschluß an die Rundgebung des Zentrums veröffentlicht bas Zentrum folgendes

Sozialpolitisches Programm:

Die Spannung im Zentrum. Arbeitervertreter drohen mit der Spaltung.

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Köln , 21. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) In München Gladbach soll im Laufe dieses Jahres ein Polizeipräsidium ge­schaffen werden. Bon den tatholischen Arbeitern mar für dieses Amt der Schriftleiter der katholischen Westdeutschen Arbeiterzei­tung", Elfes , ein Mitglied des Reichsparteivorstandes der Zen­ trumspartei , vorgeschlagen worden. Die Berufung Elfes fcheiterte jedoch an dem Widerstand des Oberbürgermeisters Bielen in München- Gladbach, der ebenfalls der Sentrums partei angehört. Die Auseinanderfeßungen, die in der 3en trumspartei zu heftigen Kämpfen hinter verschlossenen Türen führten fanden in der legten Stadtverordnetenversammlung in München Gladbach ihr Echo. Durch eine scharf pointierte Erklärung, die im Auftrag der Arbeiterstadtverordneten der Zentrumsfraftion Stadt­verordneter Elfes abgab und in der mit Nachdruck betont wurde, daß die katholische Arbeiterschaft nicht mehr gewillt ist, sich in der Zentrumspartei an die Seite drüden zu laffen. Man wolle zwar in der Zentrumspartei , so heißt es in dieser Erflärung weiter, mitarbeiten, aber die Arbeitervertreter hätten sich nicht nur vor den Instanzen, sondern auch vor den breiten Schichten der werftätigen Bevölkerung zu verantworten. Man werde fich darum auch in München- Gladbach nicht scheuen, wenn man dazu gezwungen werbe, fich jener Möglichkeiten zu bedienen, die am vergangenen Sonntag Stegerwald in Köln in seinem Vor­trag andeutete, als er darauf hinwies, daß bei den Kommunal wahlen die christlichen Arbeiter unter Umständen auch einmal mit eigenen Listen vorgehen sollten und, wo es notwendig fel, fogar eigene Presseorgane schaffen müßten, um sich ihren Lebensraum in der Zentrumspartei zu sichern.

Der Riß in den bürgerlichen Parteien, der nun schon zu einem ständigen Distusfionsthema innerhalb der christlich nationalen Gewertschaftsbewegung geworden ist, wird durch den Borgang in München- Gladbach nur noch verschärft. Wie wird es erst werden, wenn die christlichen Gewerkschaftsführer ihren Buckel dafür hinhalten müssen, weil ihre Parteigänger den arbeiler­feindlichen Rechtsblock unterstützen?

rung des Gesamtwohls den einzig richtigen Weg zum wirtschaftlichen Aufstieg. Dabei sind wir bestrebt, den notleidenden Gliedern unserer Wirtschaft befonders zu helfen und schrecken nicht davor zurüd, auch Opfer aufzuerlegen, da, wo das Gesamtwohl es Derlangt.

Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat vor Jahresfrist in einem ausführlichen Wirtschaftsprogramm zu allen wichtigen Fragen von Landwirtschaft und Industrie, Handel und Gewerbe Stellung genommen und praktische Wege zur Förderung der Wirtschaft ge­wiesen. Wir beschränken uns deshalb hier auf diejenigen Fragen, welche durch die politische Entwicklung zurzeit in den Bordergrund

treten.

Die Erhaltung einer möglichst großen Anzahl leistungsfähiger Elgenbetriebe in Handwert, Handel und Gewerbe halten wir für eine vollswirtschaftliche, soziale und staatsbürgerliche Notwendig feit. Diesem Ziele streben wir nicht nur durch eine mittelstands­freundliche Gewerbegefeggebung zu. Im Rahmen unserer allge­meinen, dauernden Bestrebungen nach einer geregien Ber. teilung und Sentung der öffentlichen Abgaben merben mir auf eine Entlastung der wirtschaftlich Schwachen in allen Ständen drängen.

Als eine zurzeit besonders wichtige wirtschaftspolitische Auf­gabe erachtet die Zentrumspartei die schrittweise Beseitigung der Wohnungszwangswirtschaft. Sie fann und will dieses Biel aber nur verwirklichen, indem gleichzeitig der Wohnungsbau gesteigert, jeber Mietwucher bekämpft und die unvermeidliche Herauffegung der Mieten durch entsprechende Löhne und Gehälter ausgeglichen wird.

Die Wirtschaftspolitit unserer Partei war niemals einseitige Förderung eines Standes oder einer Erwerbsgruppe. Das Die Zentrumspartei nimmt sich nach wie vor aus wirtschaft lehnen wir grundsäglich ab. Wir sehen gerade im Ausgleich der sich lichen, sozialen, allgemein politischen und besonders aus bevölte treuzenden Interessen im Rahmen und mit dem Ziele der Förderungspolitischen Gründen der Landwirtschaft und ihrer Interessen

Die Philosophie des Köpfens.

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Bon Hans Ruoff .

Auf den um Richtplak bestimmten Det martben Baffen ge legt, auf welche die Aufrührer ihre Säffe legen mußten. Der Zar Peter, Le Fort und Menfchikom, der schon seit einigen Jahren die Gnade feines Serrn erlangt hatte, nahmen jeder ein Beil. Beter Tiek dergleichen ebenfalls an feine Generale und Minister aus teilen, und bot fogar zweien an feinem Hofe fich aufhaltenden foemben Gesandten amei Beile an, allein fie verbaten fich dieſe Auszeichnung. Als nun alle bewaffnet waren, ging ieber an feine Arbeit und hieb Röpfe ab. Menschilow benahm sich dabei so lintisch, bak der har ihm einige Ohrfeigen gab, und ihm zeigte, wie er es machen müßte.( W. v. Selbig. Russische Günstlinge.)

Swan Fjodorowitsch Luschtow, Bibliothekar der Kaiserin Katha­rina der Großen von Rußland , war ein ftrenger und ftoischer Philosoph in des Wortes wahrstem Sinne: furchtlos und ohne Um­

schweife pflegte er stets die Wahrheit gerade heraus zu sagen und sich über die Dinge so zu äußern, wie sie sich ihm nach innerster lleber zeugung und eigenem Urteil darstellten. Allmorgendlich kam die Raijerin, nachdem fie in der Eremitage toftbare Gemmen und Stiche betrachtet hatte, in die Bibliothek, um dort mit ihrem Bibliothetar Lufchlow, den fie wegen seiner Offenheit achtete, ja, man tann fagen, fogar fürchtete, feinesfalls jedoch liebte, Swiesprache zu führen über die Dinge, die sie gerade beschäftigten.

Das Gespräch begann stets in freundschaftlichem Ton und endete immer, wenn auch nicht mit offenem Streit, so doch mit heftiger Meinungsverschiedenheit und lautem Wortwechsel, worauf Ratharina zwar nicht gerade zornig, immerhin aber ungehalten sich vom Stuhl erhob und, zu Zuschtow gewandt, im Hinausgehen nicht selten die Borte äußerte: Immer mußt du streiten, Jwan Fjodorowitsch, und immer bist du störrisch wie ein Efel!" Worauf Luschkom zu erwidern pflegte: Störrisch wohl, doch auch im Recht!" Und er verließ nie feinen lag, um der Hinausgehenden die Tür zu öffnen, sondern fant brummend in feinen Seffel zurüd und setzte die unterbrochene Arbeit fort, die im Ggzerpieren dicer folianten bestand.

noch den Hals dazu hinreden: das ist wahrhaft wert, daß man sich darüber wundert."

Katharina sprang zornig vom Stuhl auf, schob den Tisch mit einer derartigen Bucht zurück, daß sie Luschtow faft zu Boden geworfen hätte, und verließ eilig die Bibliothel, um sich an diesem Ort, den sie sonst täglich aufsuchte, zwei Wochen lang nicht wieder bliden zu lassen.

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durch Förderung der landwirtschaftlichen Technik und durch enb sprechende Handels- und Steuerpolifif nachdrüdlich an Sie bentt heute dabei nicht zuletzt an die Kleinen und Schwachen in der Land­wirtschaft, an die Landarbeiter, an die Bächter und an die nach­geborenen Söhne der Bauern. Ihre Lage zu bessern, insbesondere auch durch Dedlandkultivierung und gesteigerte Siedlung, ist ihr heutzutage dringliche Pflicht.

Das Zentrum ist und bleibt die Partei der Sozialreform. Obenan steht ihm heutzutage die Herbeiführung eines Zustandes, in dem die rechtliche Anerkennung der Gleichstellung des Arbeitnehmers mit dem Arbeitgeber ihre tatsächliche Auswirkung findet. Diesem dringenden Gebot der Stunde soll der Ausbau unseres Arbeitsrechts dienen, dessen nächster Schritt ein einheitliches Arbeitsschutzrecht einschließlich des besonderen Schutzes der Bergarbeit ist, das vor allem die Arbeitszeit im Einklang mit den internationalen Ber­einbarungen regelt.

Für die öffentlich- rechtlichen Berufsvertretungen muß endlich eine Form gefunden werden, welche das im Artikel 165 der Reichs verfassung vorgesehene Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer in der Wirtschaft verwirklicht.

Das Zentrum ergreift hier die Gelegenheit, um in der Gesetz­gebung sowohl wie auf allen anderen Gebieten der Auseinander­segung zwischen Kapital und Arbeit die beiderseitige Achtung und den Willen zu gegenseitiger Rüdsichtnahme zu fördern.

Diese Ziele verfolgt die Zentrumspartei sowohl auf nationalem mie auf internationalem Boden. In der Sozialversicherung erblickt die Zentrumspartei das unentbehrliche Mittel zur Erhaltung der Gesundheit der Arbeitskraft der versicherten Bevölkerung. Hier handelt es sich nicht um soziale Laften, sondern um soziale Pflichten, so schwer sie auch in unseren Tagen stellenweise empfunden werden. Der Ausbau unserer Sozialversicherung durch eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, ihre Vereinfachung im Aufbau und Verfahren, eine organische Berbindung der Versicherungszweige, die Ber­befferung der Lage der Invaliden, die Krankenversicherung der See­leute find nächste Ziele der Zentrumspolitik.

Wir erstreben und begrüßen auch auf diesem Gebiete inter­nationale Abmachungen als Teilbeitrag zur Ordnung der Weltwirt­Schaft und zur Förderung des Arbeitsfriedens im In- und Auslande. Eine notwendige Ergänzung der sozialpolitischen Maßnahmen bildet die Förderung der Wohlfahrtspflege. Ihrer Natur und ihrer ge­schichtlichen Entwicklung nach muß sie die besonderen Nöte des ein­zelnen Hilfsbedürftigen forgfältig berücksichtigen. Sie muß sich von dem Schematismus einer allgemeinen Staatsfürforge ebenso fern­halten wie von der Planlosigkeit der Wohltätigkeit alten Stils. Thre oberste Aufgabe muß sein, den Hilfsbedürftigen zur Selbsthilfe zu ertüchtigen und ihn von fremder Sorge nach Möglichkeit unabhängig zu machen. Die Behörden werden die Aufgabe der Wohlfahrtspflege allein nicht zu lösen vermögen. Sie bedürfen der Hilfe und Er­gänzung durch die Organe der freien vom Staat unabhängigen Wohlfahrtspflege. Das sind die Grundfäße, nach denen die Zentrums­ partei Gesetzgebung und Verwaltung auf dem Gebiet der Wohlfahrts­pflege gestalten will.

Besondere Aufmerksamkeit erheischt dabei die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen, die klein- und Sozial­rentner und nicht zuletzt für die Erwerbslosen . Gerade auf diesem legteren Gebiete begegnen sich Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege und noch mehr als das: Die Fragen der Arbeitslosigkeit und ihrer Befämpfung sehen wir in der Zentrumspartei nicht bloß als ein Problem der Nationalwirtschaft, der Sozialpolitik und Fürsorge, wir erbliden vielmehr hier eine Frage von größter staatspolitischer Be­deutung für die davon berührte Attion, wie für die gesamte Welt. Nationale und internationale Wirtschaft, die ruhige politische Ent­widlung in jedem einzelnen Staate wie der Staaten untereinander, Aufrechterhaltung der Währung, Erfüllung internationaler Ber pflichtungen, all das hängt zusammen mit der Lösung des Arbeits­lofenproblems. Damit sind allerdings auch die großen Schwierig­feiten angedeutet, die hier vorliegen; mehr aber noch die Wichtigkeit der Lösung. An ihr nach besten Kräften durch Förderung und Ver­besserung des Arbeitsnachweises, durch Arbeitsbeschaffung und durch geldliche Unterstützung sowie durch Betreuung einzelner besonders benachteiligter Kreise mitzuarbeiten, halten wir daher für eine zurzeit oordringliche Aufgabe unferer ganzen fozialfürsorgerischen Arbeit.

teiligt. Dann gründete er einen Bühnenverlag zusammen mit Robert Saudet Die deutsche Bühne ." Seitdem betätigt er sich praktisch im deutschen Bühnenleben, stets beweglich, schaffensfroh und begeistert. Ihm verdanten wir die Einbürgerung Ostar Wildes, als diefer arm, verlassen und geächtet in Baris gestorben war. Wolfradt erwarb Wildes gesammies Schaffen und bewog Mag Reinhardt, es mit der Salome " zu versuchen, die später von Richard Strauß vertont worden ist. Es wurde ein großer Erfolg. Bildes übrige Stücke folgten. Zuerst in Berlin . Nach und nach, wenn auch anfangs recht zögernd in der Provinz. Wolfradt warb für Karl Hauptmann , Ernst Hardt , den Tantrisdichter, für Voll­möller und Liliencron . Er brachte Lautensad mit seiner Pfarr­haustomödie" durchs Ziel und führte neben André Gide und Paul

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weimalzwei gleich fünf" in Hunderten von Aufführungen die hörer entzückt hat. Heute ist Wolfradt Inhaber der Bertriebsan­geht daran, in der Lesebühne den ganz jungen Dramatikern eine stalt mufitdramatischer Berte" und des Berlags Erfolg" und er Blattform zu schaffen, von der aus fie sich der Kritik und dem Bublifum bemerkbar machen fönnen. Heinz Wolfradt, der die literarische Erhebung der achtziger Jahre mitgemacht hat, versteht eben jung zu bleiben, auch ohne Steinach zu Rate zu ziehen.

-br.

Ueber neuzeitliche Körperkultur in Zusammenhang mit Bro blemen des modernen Tanzes und einer neuen, von ihm ge schaffenen Tanzschrift sprach G. J. Bisher Klamt in der Urania ". Vischer geht aus von der abfoluten Bewegung als dem bewußten Ausdruck innerer psychischer und physischer Energie- Claudel auch die Dänen Eßmann und Gustav Wied ein, dessen oerschiebungen. Und er folgert: Wenn die absolute Bewegung ficht barer und gewollter Ausdruck eines rein psychischen Geschehens stande bekannt machen. Die Bewegung selber erfüllt rein äußer­oder Zustandes ist, so muß fie uns mit diesem Geschehen bzw. Zu­lich ein ihrer geistigen Wesenheit entsprechendes Bewegungsfeld. Wischer unterscheidet drei Bewegungsfelder, innerhalb deren sich alle Bewegungsvorgänge erschöpfen. Diese drei Felder stellen die einfachste Grundform bar, auf deren Teile fich alles Bewegungs­geschehen zurückführen läßt, und fie objektivieren so die möglichen geiftigen Bariationen der einzelnen menschlichen Typen. Für jeden menschlichen Typus ist ein Bewegungsfeld charakteristisch und es den Typus richtig zu erkennen und den Unterricht von vornherein ist die notwendige Borbedingung jeder rationellen Körperfultur, banach einzustellen. Auf diese Weise wird viel überflüssige Arbeit vermieden und tann aus dem Schüler alles herausgeholt werden, was in thm steckt und der Pflege bedarf. Ein wesentliches Hilfs mittel bei diesem Unterricht ist die Bewegungsschrift, die Bischer in engster Anlehnung an seine Theorie von den drei Bewegungs­felbern fonstruiert hat. Sie hat vor allen anderen choreographischen Systemen den Borzug, daß sie den gesamten Umfreis aller mög. Welche immense Bedeutung diese neue Bewegungsschrift für die lichen Körperbemegungen umfaßt und daß fie leicht erlernbar ist. Uebertragung und die Konservierung tänzerischer Rompositionen hat, fann hier nur angebeutet merden. Borführungen der Jutta lamt Schule begleiteten unb erläuterten ben hochinteressanten Bor. trag. Wir lernten an lebenden Beispielen bie Eigenart ber brei Bewegungstypen fennen, erhielten einen Einblid in das Wesen und die praktische Verwertung der Bewegungsfchrift, und fahen die überraschenden Erfolge einer auf rationeller Grundlage fyftematisch aufgebauten Körperfultur, die, von vormiegend hygienischen Ge fichtspuntten ausgehend, in pollenbeten fünstlerischen Tanz schöpfungen gipfelt

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Jauffrierte Reichsbannerzeitung. Die neue Nummer 4 der JR3. bringt einen Aufsaß des bekannten Rapitäns Perfius Gefahr der Militärdiktatur auf Grund des Artikels 48 der Ber­über" Republifanisierung der Reichswehr ", worin vor allem die faffung und die Frage des Reichswehrerfages behandelt wird. Cin Rapitel Justiz wird in einem Artikel über den Fall Fechen. bach aufgezeigt. Die neue Nummer der JR3. bringt wieder eine große Zahl vorzüglicher Bilder über aktuelle Ereignisse und llustrationen zu Tertbeiträgen. Jede Nummer der 3. tostet 25 f. Bu beziehen durch jede Buchhandlung und Bostanstalt, oder durch alle Reichsbannergruppen.

im Bolizeipräfibium, am 23., 1,10 bis 11, Uhr, Bortrag über Lionardo und 3m Sailer- Friedrich- Museum hält Dr. B. Daun, Desernent für Stunft Safaels Madonnen und Sirtinische Teppiche."

50. Autor er abend des Leon- hirich- Verlag. Am. 27., abends 8 Uhr,

werben im Schubert Taal, Bülowoftr. 104, Dans Selmann freund­lides aus dem Philifterium", Grich Beinert Bolitische Satiren bringen, und Walter Mehring wird Geschichtsunterricht in Gedichten"

teilen Starten 1 M. and 2 m.

Humboldt- hochschufe Kuftos Dr. Ramme hält am 25., abends 8 Ube Poftr. 84 d, einen Bortrag mit Lichtbildern: Meine Reife mag brakland und der Türfei". Eintritt 75 f. und 1 m.

Als Katharina eines Tages durch einen Ertrafurter die Rady richt und ausführlichen Bericht über König Ludwigs XVI. Hin­richtung erhielt, eilte fie, taum daß fie die eingetroffenen Depeschen gelesen und ehe sie noch nach ihrem Minister Besborobko schidte, in bie Bibliothet, wo Luschlow wie gewöhnlich feit 6 Uhr morgens über feine Folianten gebeugt arbeitete. Mit erregtem Gesicht trat die Raiserin bei ihm ein, nahm ihm gegenüber Blag und reichte ihm die Bapiere über den Tisch hinweg mit den Worten: Lies einmal, Jwan Fjodorowitsch, welch furchtbare Missetat man in Paris vollbracht 25 Jahre Bühnenverlag. Gin Bierteljahrhundert steht eina hat!" Luschtom, nachdem er die Depeschen gelesen, äußerte, fie throlfradt in emfiger Arbeit. Mit Bolzogens lleberbrett'! ging's zurüdreichend: Ich finde nichts Erstaunliches daran te," für Richard Strauß , Hans Pfigner und Buccini ein, der damals in fos; als Mäzen war er sehr starf baran beteiligt. Dann fegte er sich erwiderte Ratharina, bu findest nichts dabei?" für Richard Strauß , Hans Pfigner und Puccini ein, der damals in Ja, Majestät, Deutschland noch taum bekannt war; ihre Schöpfungen wurden in es ist nichts Berwunderliches daran, denn viele zufammen ent Stonzertfalen bem Bublifum und der Kritit nahegebracht. Ostar haupteten einen einzigen. Erstaunlicher ist es hingegen, menn Strauß, Ludwig Hardt , Marcell Salzer und andere machten vom ein einzelner vielen anderen die Köpfe abhadt und die Leute auch Ueberbrett'l aus ihren Beg; auch daran mar er start bebelsteinen unb jeltenen Mineralten Lonfultiert

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Die nächfte ftaall the Privatmufflehrerprüfung in Berlin findet am 23. März und ben darauf folgenden Tagen statt. Melbungen find bis Bun 20. februar an bas Provinzialfoullollegium in Berlin - Richterfelbe zu richten. 2. E. Fersmann Bizepräsident der ruffi chen Akademie der Wissenschafen. Die Generalversammlung der Mitglieder ber Alabemie der Biffenschaften in Leningrad wählte an Stelle des im vorigen Rabre verstorbenen Bize bräfibenten Stelloff zu feinem Nachfolger ben Mineralogen Brot. A bes Büttenwelens und ber Förderung der Miniralienreichtümer ber Sowjet Kersmann. Fersmann ist eine hervorragende Kapazität auf bem Gebiet rebublil und wird von vielen Krufts in Fragen der Gewinnung von