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Arbeitsbeschaffung und Wohnungsnot

Verhandlungen im Preußischen Landtag .. Die Sozialdemokratie für die Mieter.

In der Dienstagsigung des Landtags wurde zunächst ein sozial demokratischer Antrag ohne Besprechung dem Hauptausschuß über wiesen, der sich gegen die Aufforderung der Gestüts verwaltung an die dort beschäftigten Arbeiter und Angestellten wendet, das von ihnen gehaltene Bteh abzuschaffen.

In der fortgefeßten Debatte über den Wohlfahrtsetat erhielt zum Kapitel Erwerbslosenfürsorge zunächst das Wort

Abg. Haefe( Soz.):

Die große Erwerbslosigkeit ist eine der Hauptursachen für den fchlechten Gesundheitszustand, insbesondere für das Anschwellen der Erkrankungsziffern an Tuberkulose . Nach den Mitteilungen des Mi­nifters haben wir zurzeit 1% Millionen Erwerbslose in Deutschland . Davon entfielen am 15. Dezember 1926 880 000 Unterstützte auf Breußen. Daran ist die Landbevölkerung allein mit 30 Broz. be. feiligt. Berlin stellte ein Heer von 300 000 Erwerbslojen.( hört, hört! lints.) Diese Arbeitslosigkeit zu befämpfen, gibt es zwei Wege. Der eine ist die Arbeitsbeschaffung. der andere die Erwerbslosenunterstützung.

Zur Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms gehört auch die rücksichtslose Anwendung des Achtstundentages, das Berbot von Ueberfiunden und der Nachtarbeit, entsprechend den Forderungen der Gewerkschaften.

So hat eine Umfrage des Ortsausschusses des ADGB. in Magdeburg ergeben, daß in 538 Betrieben mit 11 603 Beschäftigten bei einer tariflichen Wochenarbeitszeit von 53 bis 54 Stunden 49 945 Ueberstunden gemacht worden sind. Bei Zugrundelegung einer 48stündigen Arbeitszeit pro Woche würden sich die Ueberstunden fogar auf 107 960 steigern. Das bedeutet die Ausschallung von rund 2000 Arbeilern aus dem Produktionsprozeß, die damit der Erwerbs­lofenunterflüßung anheimfallen. Deswegen müssen wir auf Durch führung des Achtstundentages bestehen. ( Sehr wahr! links.)

Die Erwerbslosen fönnen auch kein Verständnis dafür auf: bringen, daß bei mehrfacher Arbeitslosigkeit in der Familie nur eine Person Unterstützung beziehen darf. Es ist ein unhaltbarer Zustand, der durch die neue Verordnung des Reichsarbeitsministers nur teilweise abgestellt ist.( Schr wahr! links.) Wir verlangen, daß die von den Pflichtarbeitern ausgeführten Arbeiten als Not­standsarbeiten vergeben werden und so zur Berringerung der Arbeitslosigkeit beitragen. Besonders wichtig ist die Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramins, vor allem des Straßenbaues im Westen. Hier ist die Arbeitslosigkeit besonders groß. Das befekte Gebiet bedarf der besonderen Fürsorge des Ministerium s.( Sehr richtig links.) Wir werden jeden falls alles unterstüßen, was die schwere Notlage dieses Landesteils zu beheben geeignet ist. Im übrigen hoffen wir, daß der Minister fich gegen jede Berschlechterung der Erwerbslofenversicherung mit aller Energie wendet.( Beifall links.)

Rach weiteren Reden des Abg. Aloft( 3.), der sich gegen das Ueberstundenunmesen wendet, und des Abg. Sellheim( Komm.) folgt die Beratung des Kapitels Wohnungs- und Siedlungs­Wohlfahrtsminister Hirtfiefer:

wejen.

Die Bestrebungen, die Wohnungsnot im verflossenen Jahre zu lindern, find bank der Mitarbeit des Landtags von Erfolg gewesen. Bom Ottober 1925 bis Oftober 1926 wurden in Preußen 117 000 Wohnungen fertiggestellt, während im Borjahre nur 93 000 Wohnungen gebaut wurden. Im Kalenderjahr 1926 find fogar insgesamt 130 000 23ohnungen bezugsfertig gebaut worden. Das ist das günstigste Resultat seit Kriegsende. 99 000 Woh nungen konnten aus der Hauszinssteuer und anderen öffent lichen Mitteln gebaut werden, rund 18 000 find aus privaten Mittein ousgeführt worden. Allerdings verdient der Umstand Berücksichti­gung, daß viele Kommunen im großen Ausmaß Borschüsse auf das fünftige Auftemmen der Hauszinssteuer genommen haben, eine Tatsache, die bei der Aufstellung des Wohnungsbauprogramms für bas laufende Jahr nicht unberücksichtigt bleiben darf.

In Berfolg eines Landtagsbeschlusses hat die Regierung in Aus ficht genommen, eine Wohnungsbauanleihe in Höhe von voraussichtlich 80 millionen mart aufzunehmen, deren Ber­infung und Tilgung aus Zinsrückflüffen von bereits ausgeliehenen Hauszinssteuerhypotheken erfolgen soll. Diese Summe ist selbstver­ftändlich nicht ausreichend.

250 bis 300 Millionen Mact der diesjährigen Mittel find bereits im Borjahre verbaut.

Es fehlen noch etwa 200 Millionen, um die vorjährige Bau­produktion in diesem Jahre zu erreichen. Ich habe für diesen 3wed eine entsprechende Mietsteigerung vom 1. April 1927 ab por­gefchlagen. Doch ist darüber eine Entscheidung noch nicht getroffen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen spricht der Minister jein Bebauern aus über den Proteststurm der Mieterorganisatio nen gegen seine Verordnung über Aufhebung der Zwangs= mirtschaft für Geschäftsräume usw. Mit Protestreso.

| lutionen allein sind die Dinge nicht abgetan.( Sehr richtig! bei der Wirtschaftspartei und rechts. Die Darstellungen über die schädlichen Birfungen der Verordnung sind erheblich übertrieben. Wir brauchen das Ministerium gemacht hat, gibt es für seine Bolitit nur eine die Zusammenarbeit aller Interessenten. Nach den Erfahrungen, die Line: die abwartende haltung.( Große Unruhe links.) Für die Bevölkerung gilt auch hier das alte Bort: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.( Beifall rechts und bei der Wirtschafts­partei!)

Abg. Lüdemann( Soz.):

bau ist Don dem Anerbieten der Binsverbilligung in verhältnismäßig großem Umfange Gebrauch gemacht worden. Die Straßenbauten, die mit Hilfe der Zuschüffe in Gang gesezt worden sind, stellen einen Gesamtwert von rund 80 Millionen dar. Bei den Meliorationen sind

bisher rund 200 000 Heffar fulfiviert worden. Daneben sind aus Mitteln der produktiven Erwerbslosen­fürsorge zahlreiche Meliorationsunternehmungen gefördert worden. So wurden in diesem Jahre von der Reichsarbeitsverwaltung für Meliorationsunternehmunngen Zuschüsse und Darlehen im Gelamt­geschäft sind bisher mit der russischen Handelsvertretung Ber betrag von über 40 Millionen Mark bewilligt. Beim Russen­träge abgeschlossen worden. Die Exportkreditversicherungsstelle hat Versicherungen über etwa 2000 Auslandsgeschäfte im Werte von über 25 Millionen Mart genehmigt. Verhandlungen über weitere Maßnahmen zur Erleichterung der deutschen Ausfuhr, insbesondere nach Rußland , find noch in der Schwebe. Bei der Reparations. Generalagenten getroffene Abkommen über den sogenannten kleinen Besserungsschein, wonach die zusäßlichen Reparationszahlungen aus dem Reichshaushalt in Höhe von 300 Millionen ausschließlich für den Bezug von Sachlieferungen zu verwenden sind. Infolge dieser Vereinbarung fei mit einer Steigerung des Sachlieferungsverkehrs

Bei der Beratung unseres Urantrages, der zurzeit noch im Auslieferungsfrage verweist die Denkschrift auf das mit dem schuß liegt, wird im Plenum die ganze Frage erneut aufgerollt. Dann werden wir zum Wohnungsbauprogramm des Ministers eingehend Stellung nehmen. Gicher ist der Minister bestrebt, der Wohnungsnot, soweit die Mittel zur Verfügung stehen, abzuhelfen. Aber mir sind der Auffassung, daß der Minister, soweit die Berteilung Industriezentren und der großen Städte nicht richtig erfaßt. aus dem Ausgleichsfonds in Frage tommt, die Erfordernisse der

Insbesondere Berlin ist mit seiner fatastrophalen Wohnungsnof viel zu wenig berüdsichtigt worden.

im Reparationsjahr 1926/27 zu rechnen. Ueber das wenig erfreu liche Rapitel der Notstandsarbeiten wird etwas ein­gehender gesprochen werden müssen.

Der Gesamteinbrud, den die Denkschrift hinterläßt, ist menig befriedigend. Wenn irgend etwas, dann muß diese Denkschrift dem Reichstag zu denken geben. Vermehrung der Arbeit tut dringend not!

Achtstundentag statt Abbau!

Der Minister ist der Auffassung, daß Berlin eine reiche Stadt sei, die aus eigenen Mitteln zur Steuerung der Wohnungsnot beitragen müsse. Aber troß der größten Anstrengung ist Berlin nicht in der age, allein durchgreifend zu helfen. Im Gegensatz dazu hat 5 am­burg nicht nur sein Aufkommen aus der Hauszinssteuer zurück­gehalten, sondern darüber hinaus noch 17 Millionen Mark auf An­leihen. Berlin hat im vergangenen Jahre allein einen Zugang von Beit nur 13 500 Wohnungen fertiggestellt wurden, so hat sich die 30 000 Familien gehabt.( hört, hört! links.) Wenn in derselben Wohnungsnot durch das Fehlen weiterer 17 000 oh­hältnissen mehr Beachtung schenkt.( Sehr wahr! links.) Die Aus­nungen verschärft. Wir verlangen, daß der Minister diesen Ver­Lockerung der Zwangswirtschaft haben den Beifall der Rechts­führungen des Ministers über seine umstrittene Berordnung zur parteien gefunden. Sicher werden von der Freigabe größerer Wohnungen nicht unmittelbar die ärmeren Klaffen getroffen. Aber fie ist für uns eine Frage des Prinzips. Was die Freigabe der ge­werblichen Räume anlangt, jo bedauern wir, daß die Ateliers ber bildenden Künstler, die häufig genug als Wohn einen Antrag auf Abänderung dieser Bestimmung eingebracht. Was räume benutzt werden, mit einbezogen sind. Wir haben deshalb die gewerblichen Räume und die Läden betrifft, so handelt es fich Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. nicht allein um eine wirtschaftliche, sondern auch um eine soziale Frage.( Sehr wahr! links.)

Der Vorstand des Einheitsverbandes der Eisen= bahner Deutschlands hat sich erneut mit den von der Reichsbahn­gesellschaft beabsichtigten Entlassungsmaßnahmen in den Ausbesserungswerten beschäftigt. Angesichts der Wirt­schaftsdepression und der damit verbundenen Massenarbeitslosigkeit fordert er erneut und nachdrücklich, daß als einzige mirtungsvolle Maßnahme gegen jedweden Abbau und und jede Stillegung von Betrieben der Achtstunden­tag in den Ausbesserungswerten der Reichsbahn - fofort eingeführt wird. Der Einführung des Achtſtundentages fönne die Reichsbahn gesellschaft feine finanziellen Bedenken gegenüberstellen, da die Reichsbahngesellschaft nach den neuesten Pressemeldungen zurzeit äußerst liquid ist.

Abrechnung der Beiträge heute von 5-7 Uhr. Die Bücherstube ist von 5-7 Uhr geöffnet. Die Führerausweise( zweite Lieferung) finb. eingetroffen und können ab geholt werden. Wanderleiterkonferenz heute im Jugendheim Lindenstr. 3. Lichtbilder­vortrag: Gefchichtliches ants Alt- Berlin".

Funktionärversammlung am tommenben Sonnabend in der Schulaula Mittenwalder Str. 41( Rähe Sallesches Tor, Untergrundbahn Gnei fenauftraße). Karl Being- Wien, Borfikender ber Sozialistischen Jugendinter­nationale, spricht über: Sozialistische Jugend und Sosialistische Arbeiter. internationale.

Führung burch bie Neuköllner Stadtbibliothek, Jugendbücherei und Rinder am Sonntag, 30. Januar. Treffpunkt vormittags 10 Uhr vor ber Bibliothek, Neukölln , Ganahoferstr. 3/5.

A: beitsgemeinschaft des Genoffen Bruno Reumann: Anmeldungen fönnen noch erfolgen. Ermäßigungskarten für die Benuhung der Eisbahnen im Bezirk Kreuzberg önnen vom Jugendfekretariat bezogen werden.

Die Ladenmieter sind nach Coderung der Zwangsbestimmungen völlig der Bormachtstellung der Hausbesitzer ausgeliefert. Der Minister bezog sich auf die Spikenorganisationen, die angeblid) eine weitere Loderung der Zwangswirtschaft wünschen. Sind das lichen Organisationen, die mit dem Grund und Hausbesig die Mieterorganisationen? Nein, es sind die wirtschaft­peritppt find.( Stürmische Zustimmung links!) Die Herren von rechts, die die Verordnung des Minifters provoziert haben, sind jetzt fehalle für die Abteilungsleiter, Bibliothetare und intereffierte Genoffen gezwungen, in einem Antrag gegen die Auswirkungen der Loderungsverordnung Stellung zu nehmen und das Ministerium aufzufordern, die skrupellose Mietsbewuche­rung" zu unterbinden. Das ist ein Beweis für den Kaßen jammer, der in ihre Reihen( nach rechts) eingezogen ist.( Sehr wahr! links.) Angesichts der protestierenden Mietermassen werden Sie zu unserem Antrag Stellung nehmen müssen, der kurz und bündig lautet: Die Berordnung vom 11. Nopember 1926 betr. oderung des Mietsichußgefeßes ist auf zu heben. Für die von rechts geforderte Aufhebung der Wohnungszwangs mirtichaft sind die Boraus fegungen noch lange nicht geschaffen( Sehr richtig! links.) Dazu gehört einmal die Beseitigung der Wohnungsnot und zum anderen die Schaffung eines jozialen Wohnrechts. Solange diese Borbedingungen nicht geschaffen find, wird die unter der Wohnungsnot leidende Bevölkerung jede weitere Loderung der 3wangswirtschaft als ein Stüd Klassenkampf ansehen, der gegen sie geführt wird.( Beifall lints!)

Abg. Sonnenschein( Dnat.) fordert die völlige Aufhebung der 3mangswirtschaft und der Hauszinssteuer.

Abg. Köthenbürger( 3.): Wie tann man den Wohlfahrtsminister wegen der Verordnung angreifen, die vor ihrem Erlaß nicht nur von den Hausbefizern, sondern auch von den Handelskammern ge­fordert worden ist.

gefordert; aber in der jetzigen Form fann sie nicht restlos Abg. Grundmann( D. Bp.): Gewiß haben wir die Verordnung aufrecht erhalten werden.

Heute, Mittwoch, 26, Januar, abends 7% Uhr: Sumannplak: Funktionärversammlung bei der Genoffin Erna Colff, über die Gründung einer Aelterengruppe. Intereffenten find eingeladen. Schliemannstr. 13. Baumschulen wen: Jugendheim Ernitstr. 16. Besprechung Friedenau : Treffpunkt Bahnhof Wilmersdorf Friedenau Webbing: Jugend­beim Luremburger Ede Genter Straße. Bortrag: Berufs- oder Induſtris perbände," Faltulak: Jugendheim Echule Eberswalder Str. 10. Furionäre fikung. Selmholaplak: Jugendheim Greifenhagener Str. 58/59. Bortna: Die Bauernkricae". Rosenthaler Borstadt: Jugendheint Gipsite. 33. Bot trag: Fürforgeerziehung". Petersburger Bietel: Rurendheim Eberinftr. 12. Borttan: Wir und die Rommunistische Rucend". Warschaue Biertel: Jugend­heim Tilfiter Str. 4. Borfrag: Die Rlaffiter". Görliger Bieriel: Sugend­heint Reichenberger Str. 66. Seiterer Dichterabend. Reichenberger Vie tel: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Satirischer Abend. Weften: Jugentheim Tempel. hof: Jugendheim Germaniafir. 4/6. Bortrag: Die Stadt der Rutunk". Billow ftr. 88. Arbeitsgemeinschaft: Das Rommunistische Manifeft". Fallenberg: Jucendheim Au Faenberg 117. Bortrag: Die Analnie der ftraße 105a. Vortrag: Berliner Sumor". Friebrichsfelbe: Jugendheim Schloß Ede Berliner Straße. Lichtbilbervortrag. Ranleborf: Jugendheim Schile Adolfitraße. Bortrag: Warum muk ich in der Gewerkschaft proanifiert fein?" Linkenberg- Mitte: Jugendheim Doffeftr. 22. Bortrag: Monarchie und Republi". Rev Lichtenberg: Jugendheim Schule Bring- Albert- Strake. Gatirischer Abend. Lichtenberg Nord: Jugendheim Bartaue 10. Boriva: Die Grundideen des Marrismus". Lichtenberg - West: Jugendheim Edarnweber­

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favitalistischen Wirtschaft" Friedrichshagen : Jugendheim Scharnweber.

turfurs: Birtschaftsaefchichte( Antite Geſellſchaft)". ftrake 29. Bortrag: Der Kampf der Arbeiterjugend gegen den Arieg" Werbebezirk Schöneberg: Jugendheim Sauptstr. 15( Rapelle). Bildungs­Werbebezir? Neuköln : Jugendheim Ranner Stroke . Erfter Abend her Ar­

Abg. Hoff( Dem.): Die Verordnung macht die Geschäftsbeitsgemeinfchaft für Mädchenfragen. Vortrag: Des Mädel und die Be­inhaber tatsächlich wehrlos. Der Mittelstand wird der Wirt- wegung". schaftspartei die Quittung dafür geben.

Die Fortsetzung der Debatte und die Beendigung der zweiten Lesung des Wohlfahrtsetats werden auf Mittwoch, 11 1hr, vertagt.

Das Arbeitsbeschaffungsprogramm.

Ein paar Tropfen auf den heißen Stein.

Die Dentschrift über die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der| Darstellung über die Arbeitsbeschaffung noch nicht bor. Beim Reichsregierung ist soeben dem Reichstag zugegangen. Die Schil Wasserstraßenbau, deffen Schwierigkeiten ja befannt sind, derung ber Durchführung der Arbeitsbeschaffung bringt neben vielen hat man schließlich mit Mühe und Not den Ausbau der Rest bereits belannten Dingen verschiedene interessante Einzelheiten- ftrede des Mittellandtanals in Angriff genommen. die Hauptfrage dagegen, die die Deffentlichkeit vor allem inter. Zurzeit werden effiert, nämlich die Au swirtung des Arbeitsbeschaffungs­etwa 1800 Arbeitskräfte beschäftigt. programms auf dem Arbeitsmarkt, wird nur andeutungs­meile beantwortet. Man erfährt nichts Genaues darüber, wie sich denn die Arbeitsbeschaffung, wenn auch nur schägungsweise, zahlenmäßig ausgewirkt hat, und ebenso vermißt man eine genaue Darstellung darüber, was von dem Arbeitsbeschaffungsprogramm bis jetzt noch nicht durchgeführt

ist. Die Dentschrift erklärt, daß, abgesehen von den Notstands arbeiten, bei den Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung nicht einmal bie unmittelbare Entlastung des Arbeitsmarktes zahlenmäßig erfaßt merden könne, da die Uebernahme der Aufträge teines wegs in allen Betrieben Neueinstellungen erfor berlich gemacht habe. Schließlich habe ja aber die Reichsregierung bei ihren Maßnahmen den Hauptwert in der mittelbaren Wirkung auf den Arbeitsmarkt erblickt. Zur Feststellung dieser mittelbaren Birfung begnügt man sich, gestützt auf die Arbeits­lofenziffern vom Juni bis November, mit dem Hinweis, daß bie Maßnahmen der Reichsregierung neben anderen Ursachen, z. B. englischer Bergarbeiterstreit, jedenfalls zur Belebung des Arbeits. marftes beigetragen haben. Man fönne erwarten, daß der noch in Ausführung begriffene Teil und ebenso

der noch nicht in Angriff genommene Abschnitt des Programms dazu beitragen, den inzwischen eingetretenen Rüd­Schlag auf dem Arbeitsmarkt zu mildern.

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Geschäftliche Mitteilungen.

Was man gegen Grippe tun kann? Der namhafte Berliner Internift Profeffor Dr. med. Buelaer, der fich auf reiche prattische Erfahrungen ftilhen fann, empfiehlt bei der Bekämpfung diefer heimtüdischen Krankheit besonders die Verwendung einer Mischung von Chinin mit Saficnlpräparaien. Diese Rombination meifen die Tooal- Tabletten auf, die fich schon seit zwölf Jahren hervorragend bewährten. Diefelben enthalten außerdem noch andere Bestand teile, deren Auswirkung auf den Organismus bisher wenig bekannt war, welche aber nach den Urteilen bekannter Aerate die sonst bei Verwendung Don Galicnlaten auftretenden Herz oder Magenstörungen verhindern. Es ist also im Intereffe eines jeden felbft gelegen, mit diefem Präparat einen Ber­fuch au machen.

Roter Punkt auf gelbem Grund. Draußen im Westen Berlins , am Kur­ fürstendamm. leuchtet auf einer gelben Solatuliffe der tote Bunkt auf. Geit Strake vom Saufe in Köln und von unzähligen Baleten, die den Weg aus langem fannte man das Reiden des Hauses Gustav Cords aus der Leipziger diefen Säufern überall hinfanden. Sekt fiedelt fich der rote Bunft auf aclbem Cords, dem seine Rundschaft den Namen pab: Das Saus der guten Quali Grund auch im Westen an, und ein Blid hinter den Raun lehrt, daß Guftas täten", fortan feiner weltlichen Rundschaft im wahrsten Sinne entgegentommt. Die Corbs Ede, Rurfürstendamm Ede Augsburger Straße, wird demnächst er öffnet. Ueberflüffig zu betonen, daß der neue Zweigbau die Tradition bes Sauses Gustav Cords: aute Qualitäten, Mode, Geschmad und Preiswürdigkeit,

Eine wesentlich größere Zahl wird, wie die Dentschrift an fündigt, zur Einstellung gelargen, wenn die bereits erfolgte Ver pflegen wird, die den Ruf des Hauses begründet haben. gebung der vier großen Grdarbeitsloje bei Braunschweig , Fallers leben, Neuhaldensleben und Magdeburg fich auswirken werden. Ferner sind fünfzehn eiserne Brüden in fieben Losen in Auftrag gegeben worden. Weitere Erdarbeiten und Brückenbauten werden in allernächster Zeit vergeben werden, Beim Staubeden Dtt. machau ist neben dem Bau der Dienstgebäude die Verlegung der Eisenbahnlinie Ottmachau- Batschtau im Gange. Die Arbeiten am Rüftentanal Rampe Dörpen werden jezt auf breiterer Grundlage fortgeführt. Für die Berbesserung der Hochwasserver­hältnisse am Neckar ist nachträglich noch ein Betrag von einer Million bereitgestellt worden. Die Frage, inwieweit das Reich

Bauten für den Hochwasserschuh

fördern tann, wird zurzeit im Reichsverkehrsmniifterium geprüft. Das Beschaffungsprogramm der Wasserstraßenabteilung des Reichs Dertehrsminifteriums ist durch Borwegnahme einiger Bestellungen von Geräten im Berte von Millionen erweitert morden. Ueber die grundsägliche Klärung der Kanalbaufrage schweben gegen­märtig Berhandlungen zwischen dem Reichsverkehrsministerium und der Reichsbahngesellschaft. Beim Wohnungsbau sind von dem 200- millionen- Kredit von Preußen für zweite Hypotheken 60, für erste Hypotheken von sämtlichen Ländern( außer Lübed) 45,5 Mil­Bei der Schilderung der Abmidlung des Arbeits- lionen abgerufen worden. Bon dem Kaffenkredit in Höhe von beschaffungsprogramms weist die Denkschrift darauf hin, 50 Millionen( Borschüsse auf die Hauszinssteuer) find von den daß Reichsbahn und Reichspost verhältnismäßig am Länderr bisher 27.9 Millionen abgerufen und( mit den schnellsten ihre Aufträge weitergegeben haben. Die Aufträge der 27,9 millionen) 49,6 millionen angefordert. Beim Land: Reichspost waren bereits am 15. Oftober vergeben. Bei der Reichsarbeiterwohnungsbau und Siedlungswesen bahn liegt leiber, abgesehen vom Oktoberbericht, eine abschließende werden teine genauen Zahlen angegeben. Beim Straßen.

STAATL

Natürliches

Mineralwasser

FACHINGEN

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Zu Haustrinkkuren bel Gicht , Rheumatismus , Zucker-, Nieren-, Blasen, Harnleiden( Harnsäure), Arterien­verkalkung, Frauenleiden, Magenleiden usw.

Man befrage den Hausarzt Erhältlich in Mineralwasserhandlungen Apotheken und Drogerien sowie in Berlin bei der Ver- and- telle der Staatsquellen Fachingen und Niederselters , Berlin SW. 11 Schöneberger Str. 16a. Tel. Lützow 8260/61. Brunnenschriften durch das Fachinger Zentral büro, Berlin W. 66, Wilhelmstrasse 55.