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Aber, man wird sich schon einigen, man wird sich schon einigen.

leber den, nichtauthentischen" Tert einstweilen nur ein paar Worte. Um seinen Sinn richtig zu würdigen, müßte man die Berhandlungen genau kennen, die über ihn geführt murden. Tagelang haben die Deutschnationalen an ihm heruntergehandelt. Im ersten Absatz zum Beispiel hieß es ursprünglich: uneingeschränkte Anerkennung Der Rechtsgültigkeit des Vertragswerts von Locarno  ." Das Wort uneingeschräntie" wurde auf Wunsch der Deutfch nationalen gestrichen. Das fenn zeichnet den Gefft, in dem der Rest angenommen wurde!

Die Deutsche   Bolfspartei hat fich ohne wesentliche Er­örterung mit den Richtlinien einverstanden erklärt und sieht sie als eine brauchbare Grundlage für ein zufünftiges Regierungsprogramm an.

Der Reichstag wartet...

Der Aeltestenrat des Reichstages beschloß gestern, am Donners­tag noch eine furze Sigung abzuhalten, um bie Graftionen bis zur endgültigen Bildung der Regierung zusammenzuhalten. Dann foll in den Verhandlungen des Reichstages eine Burze Baufe eintreten, deren Dauer noch nicht bestimmt ist. Ebenfalls bleiben der Freitag und der Sonnabend wegen der Thüringer   Wahlen noch sizungsfrei. Die Regierungserflärung wird entweder am Dienstag, ben 1. Februar, oder am Donnerstag, den 3. Februar, abgegeben werben.

Deutschnationale Antwort an Stresemann  .

Es hat feinen Sinn, sich sonst mit Einzelheiten ausein. anderzusehen. Nicht nur, weil der Tegt noch nicht ,, authen tisch" ist, sondern weil die Deutschnationalen schon in dem Augenblick, in dem sie ihm zustimmen, entschlossen sind, ihn nicht ernst zu nehmen. Diese ganzen Berhandlungen mit Herr Stresemann hat durch die ,, Times" der Welt ver­ihren pofitiven" Ergebnissen die nach der neuesten deutsch   fündet, daß sich die Deutschnationalen zu seiner Bolitik be­nationalen Erflärung übrigens noch gar nicht eristiefehrt hätten. Wir haben schon gestern abend hier gefragt, ren sind nichts anderes als eine widerliche Komödie. ob er von den Deutschnationalen zu dieser Erflärung er mächtigt gewesen sei. Die Antwort auf diese Frage steht in den gestrigen Abendblättern der Rechtspreffe.

Und dennoch, welche Vorsicht bei der Formulierung der fozialpolitischen Versprechungen. Nichts vom Acht stundentag! Ratifizierung von Washington, wenn alle an­deren ratifiziert haben!( Hintergedanke: Da fönnt ihr lange warten!) Did aufgeschmierte weiße Salbe.

Die Deutschnationalen mögen immerhin das Gefühl haben, daß das Ganze für sie schwer zu schlucken ist. Es ist ja nur eine Zeremonie, aber es ist doch peinlich. Schuß der Berfassung, sogar der verfassungsmäßigen Reichsfarben". Da wird die deutschnationale Breffe fich am Ende gar abge­wöhnen müssen, die Worte Schwarzrotgold" in herab sezender Weise zu verdrehen. Die Umsturzklausel wird man fleißig gegen die Kommunist en verwenden, die längst ihre Umsturzträume ausgeträumt haben; aber der Gedanke, daß unter einem deutschnationalen Innenminister den Re­spaßig.

Die Kreuz- Zeitung  " gibt von den Erklärungen Strese manns ganze fünf Beilen wieder und bemerkt, allerdings fei ein ,, bedeutsamer Wandel" in Deutschland   eingetreten, man sei enttäuscht, weil die Ergebnisse von Locarno   mangel haft feien.

Als der deutschnationale Redner noch weiter schimpfte, wurde er endlich von dem deutschnationalen Vorsteher zur Ordnung gerufen. Der Antrag unserer Genossen wurde jedoch von den Deutschnation nalen und der Volkspartei abgelehnt.

Kompromiß über die Ostfestungen. Königsbergs Ausbau genehmigt- Glogau   und Rüstrin werden geschleift.

Paris  , 26. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Ueber die beiden noch ftrittigen Entwaffnungsfragen ist zwischen dem Juter­alllierten Militärkomitee und der deutschen Delegation eine prin­3iplelle Einigung erreicht worden. Man fann infolgedeffen mit dem Zusammentritt der Botschafterkonferenz für Sonnabend oder Montag zur endgültigen Ciquidierung der Fragen rechnen. Bezüglich der deutschen   Ost festungen ist ebenfalls in allen bedeutenderen Punkten eine Einigung erzielt. Es steht nur

noch die Regelung einiger kleinerer Fragen von untergeordneter auf der Grundlage gelangt, daß der deutsche   Standpunkt hinsichtlich Bedeutung aus. Man ist aber angeblich zu einem kompromi wird, wogegen Deutschland   fich zur Schleifung der Befestigungen des Ausbaues der Befestigungen von Königsberg   anerkannt von Glogau   und Küstrin   bereit erklärt.

Prag   gegen Kommunisten.

Die kommunistische Partei soll aufgelöst werden? Prag  , 26. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) In der Deffentlichkeit rüchte, daß die reaktionäre tschechisch- deutsch  - slowakische Regie­rung beabsichtige, zu einem schweren Streich gegen die fommunistische Partei auszuholen. Man spricht davon, daß

Die Deutsche Tageszeitung" gibt einen etwas längeren Auszug und sagt dazu: Wir geben diese Auslassungen behaupteten sich seit einigen Wochen hartnäckig verschiedene Ge­wieder, ohne zurzeit(!!) dazu Stellung zu nehmen."

Der Lokal- Anzeiger" läßt sich aus London   telegraphie­ren, daß der Einbrud nicht allzu erfreulich ist". Und weiter: Rein fachlich ist zu bemerken, daß sich nicht sowohl in der Be­Tatsachen geschaffen worden sind, an denen leider nichts mehr zu als vielmehr vollendete pötterrechtlich bindende ändern ift.

die Regierung die kommunistische Partei auslösen und auch gegen diese Gerüchte, die bereits von der Presse der verschiedensten Rich­aktionsverbänden ein Haar gekrümmt werden könnte, wertung der Locarnopolitik ein völliger Umschwung vollzogen hat, tungen aufgefangen werden und deren Inhalt vorläufig von ist bezeichnet wird, ernsten Hinter grund haben, läßt sich nicht feststellen. Als sicher erscheint nur, daß die tschechoslowafische Regierung mit den immer wieder arran gierten Spionageprozessen gegen die Kommunisten sich Boraussetzungen schaffen will, die es ihr ermöglichen sollen, in irgendeinem Zeitpunkt gegen die kommunistische Partei mit den schärfsten Mitteln loszugehen.

Beinliche Maskerade! Aber ist nicht Fasching? Und nach zwölf wird man sich demaskieren. Bielleicht schon früher! Schon gestern abend gab es ja in der deutschnationalen Fraktion wegen der vorzeitig veröffentlichten Richtlinien" einen Krach, den man bis auf den Gang hinaus hörte.

Machen die Demokraten mit?

Die demokratische Reichstagsfraktion ist eingeladen, in den Bürgerblod einzutreten. Sogar sehr dringend. Die Deutsche Volkspartei   hat Angst bekommen; sie will sich gegen die Schwarzen und die Blauen mit den Demokraten be­waffnen.

Der Demokratische Zeitungsdienst" meldet:

Die demokratische Reichstagsfraktion beschäftigte sich ant Mitt­woch abend eingehend mit den Richtlinien des Reichskanzlers, führte die Beratung jedoch noch nicht zu Ende, fondern vertagte fich auf Donnerstag vormittag. Der Fraktionsvorsitzende Roch wurde jedoch teauftragt, bereits am Donnerstag vormittag dem Reichstanzler mitzuteilen, daß die schulpolitischen Teile der Richtlinien in dieser Form für die demokratische Fraktion nicht an. nehmbar seien. Ein fonfeffionelles Schulgefeß könnten die Demoflaten nicht mitmachen. Dem Kanzler soll weiter mitgeteilt werden, daß die Demokraten die Sicherung einer export­fördernden Handelsvertragspolitit perlangen fomie eine energische Förderung der Siedlungspolitit durch das Reich.

3m Reichstag rechnet man damit, daß die Demokraten schließlich doch Nein sagen werden. Sofort haben sie es nicht getan..

Zentrum und Volkspartei stimmen zu.

Die Zentrumsfraktion hat einstimmig den Richtlinien für das Regierungsprogramm zugestimmt, nachdem wirth zuvor den Saal verlassen hatte. Der Parteiausschuß der Zentrumspartei   ist auf den 6. Februar einberufen worden.

Verwirrung der Gefühle.

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Konzertumschau von Kurt Singer  .

Das Berliner Sinfonie Orchester identifizierte sich am letzten Sonntag mit der Kapelle des weiland Fürsten Esterházy, dem Hardn 1772 feine Abschiebs Sinfonie" widmete. Ich glaube, der Aerçer und das Bitten, das Rebellierer und das Re­fignieren liegt manchem dieser Blüthner  - Herren, die da stillschweigend das Podium verließen, fehr auf der Seele. Es flang alles so echt und fah so aus wie 1772, als die Kapelle des Fürsten   den Wunsch hatte, burch Heimtehr befriedigt zu werben. Auch dies Berliner Sinfonie- Orchester möchte in Frieden heimfinden zu seiner alten Ge­fundheit und Lebensfreude. Hätte es in den letzten Jahren zur Ver­abschiedung jeder Not und jedes Dirigenten diese ernste Sinfonie gespielt, mir fännten sie beffer. Der Ton, der da zwischen Tragit und Nederei schwebt, flang gut durch, und die Verwirrung der Ge­fühle löfte einheitliche Stimmung in einem Bublifum aus, das endlich Stammgaft in der Lüßomstraße geworden ist. Die Karneval­Duvertüre von Dvorat, stammoerwandter Auftakt zu Carmen, hätte noch größeren Schwung und, im Mittelteil, befeelteren Ton vertragen. Bohnte meistert das alles schon faft zu routiniert, wodurch immer das lleben verkürzt wird. Carmen war, in den zwei Glanz- Arien, Agnes Schulz Lichterfeld. Nein, gottlob, fie war es nicht. Sie fang in Tönen der Anmut, mit weichem Ansah, das zarte Organ nicht forcierend, und ganz vornehm phrasierend, sprechend. Eine Stimme, nicht fonor genug für Alt, noch nicht strahlend genug in der Höhe, geboren für weich getragene, franiliche Lyrit, jo ganz ohne jede Schwärze des Timbres und der Dämonie der Gefinnung. Die blondefte, fanftefte Carmen, die je auf dem Podium stand. Agnes Schulz grenze ihr Stoffgebiet ab: Lied mit Klavier oder Orgel, aber nicht Schysbertsches Lieb, das zur Zweifeligkeit geboren ist, mit der Laft des Orchesters, und nicht mehr Theater Arien im Konzert. Sie fand starken Beifall, aber sie lasse sich dennoch ihr Gefühl nicht permirren.

Ihre Kollegin Coorn Nera ist an ihrer Stimme, einem dunkel gefärbten, wohlflingenden Mezzo- Sopran, gewachsen. Barte melodi. sche Linien kommen ihrer Gestaltungskunst entgegen, wirtungsvolle Reißer blühen zu dankbar hingenommenen Gebilden auf, in die Buntheit des Programms scheint sie durch gleichmäßige Berinner lichung auch des Oberflächlichen Ordnung bringen zu wollen. Doch bleibt das füße Klischee- Gebilde Wibralscher Lieder ungenießbar. Mart Lothar fällt als Begleiter auf, je mehr er versucht, nicht aufzufallen und stiller Mit- Bildner zu sein. So schente er sich alle lebergänge zwischen den Liedern( die llebergänge zur Prima­donna find).

Darf man der besten Kapelle Deutschlands  , ber Staats­opernfapelle, verraten, daß sie an manchen Enden und Eden nachläßt? Berlegung heiligster Majestät. Dennoch: der einft so befeligende Klang, in der Streichung, in den Celli vor allem, aber auch in manchem Holzinstrument, mird unedler, stumpfer. Was ist schuld? Der Mangel an einheitlicher Führung seit Jahren, das Alter Der Spielenden? In der Pastorale- Sinfonie, der Kleiber fo viele Reize ablaufchte, wollte die naturhafie, frühlingsfrische, sommer

und sagt, sie hätte Die Nachtausgabe" nennt die Unterredung überflüssig", und sagt, sie hätte

in parlamentarischen Kreifen Aufsehen erregt, weil die Neuze. Aeuße rungen Dr. Strajemanns nicht ganz mit dem Stand der Verhandlungen über das Programm für die bürger fiche Mehrheitsregierung auch in dem Augenblick überein stimmten, als die Unterredung gegeben wurde.

Herr Stresemann wird also von vier Organen der Rechten viermal besavouiert. Ja er wird beschuldigt, dem Vertreter der Times" über die Haltung der Deutschnationalen die Unwahrheit gesagt zu haben.

Die Aera des Bürgerblocks beginnt für Herrn Strefes mann mit einer peinlichen Bloßstellung.

Beschimpfung der Reichsfarben.

Sturm in der Zehlendorfer   Bezirksversammlung.

In der Zehlendorfer   Bezirksversammlung hatten unfere Ge noffen gestern beantragt, das Bezirksamt zur Beschaffung von Fahnen in Reichsfarben für die städtischen Gebäude an zuhalten.

Nach acht Jahren Republik   hat das Bezirksamt Zehlendorf  , wo die Deutsch nationalen dominieren, noch immer feine Fahne in Rationalfarben. Zur Bekämpfung unferes Antrages führte der deutsch   nationale Bezirksver ordnete azt aus, man solle es doch mit den preußischen Farben versuchen und nicht mit den

Farben der republikanischen Jämmerlichkeit! Dieses bürgerblödliche Bekenntnis zur Republik   und ihren Symbolen" rief bei den Zuhörern und unseren Genossen stürmische Entrüftung hervor.

trächtige Stimmung nicht aufkommen. Noch ein paar Proben haben wohl gefehlt, um op. 5 von Arnold Schönberg   vollendet zu interpretieren. Das ist so ein rechtes Zwittergeschöpf. Ein bißchen Bagner und ein Quentchen Strauß und eine fleine Portion Schönberg der Große. Höchst tunstvoller Kontrapuntt, bunteste Farbentombi nation der Instrumente, und hie und da ein Aufhorchen auf ganz neue harmonische Kühnheiten. Die Programm- Sinfonie auf äußeres Geschehen, noch start auf Melos alter Art gestellt, fede Kontraste der Lust und des geheimnisvollen Liebens, der Sehnsucht und des Ver­gehens. Bor 20 Jahren löfte das alles ein großes Gefühl aus, vpr 10 Jahren schien es fonservativ. Und heute weiß man nicht mehr, ob dem Meister der Orchesterſtüde op. 11 ein großer Dienst mit der Wiederbelebung des Stüds geleistet wird. Das Publitum der Sleiberschen Konzerte aber freut sich, wie virtuos der Kapellmeister bei dem schwierigen Stüd den Stab führt, und wie man sich im Urteil über einen neuen Messias täuschen fann. Berwirrung der Gefühle.

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Heinz Unger   seht seinen Konzerten ein neues Licht, eine be­fondere Note auf: Hubermann geigt. Er, der Welt- Birtuose mit der Liebe zu Baneuropa, mit der neben Kreisler stärksten propagandistischen Möglichkeit, der Mann der 1000 ausverkauften Häufer,-en spielt natürlich ein neues Wert. Wie ja die ,, Gesell schaft der Mufitfreunde" energisch für das Neue, Große einzutreten versprach. Wenn unsere Erinnerung nicht täuscht, so spielte Huber mann dieses Konzert eines gewissen Johannes Brahms   schon vor 22 Jahren, und seitdem unentwegt in Baneuropa. Attestieren mir ihm die Süße des Tons, die legte Ueberlegenheit einer fulminanten Technik, die Brahms  - fremde Verliebtheit in die Cantilene und in fein Instrument. Zu Beginn des Konzerts Webers Eurnanthe". Ouvertüre, fchwungvoll mufiziert, dann eine zwifchenaftsmufit zu den ,, Drei Bintos" von Weber, eingängige, zarte Weifen, die auf ein mehr gespannt machen, und zum Schluß Mendelssohns Schottische Sinfonie". Also ein Bublifums Konzert, wie es im Buche steht, und wie es wohl selbst ein neuzeitlicher Kapellmeister aus geschäftlichen Gründen einmal bringen muß.

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Augenblicklich ist gegen die Kommunisten in Prag   wieder ein politischer Prozeß im Gange, deffen Ausgang die Deffent lichkeit gleichfalls mit viel Interesse entgegensieht. Es handelt sich um den Prozeß gegen vier kommunistische( und einen nationalsozia­listischen) Abgeordnete, die wegen ihres Verhaltens bei den Ob­struktionssigungen im Parlament während des letzten Som mers von der bürgerlichen Mehrheit dem Staatsanwalt ausgeliefert wurden. Schon aus dem bisherigen Verhandlungsverlauf trat flar zutage, daß man bei diesem Prozeß weniger darum bemüht ist, die Wahrheit zu finden und Recht zu sprechen, als vielmehr ein po­litisches Urteil zu fällen und die kommunistische Partei zu terrorisieren. Es ist selbstverständlich, daß die sozialistische Arbeiterschaft in der Tschechoslowakei  , ohne Unterschied der Richtung und Ration, jeden Schlag gegen die Freiheit der kommunistischen  Bartei als einen Schlag gegen die gesamte organisierte Arbeiter­bewegung betrachten wird.

Eine Gesetzesvorlage zur Erweiterung der Unfallversicherung. die das Reich schon im Herbst 1925 versprochen hat, wird jetzt von der sozialdemokratischen Fraktion des Preußischen Landtags   aufs neue gefordert. Die Unfallversicherung soll ausgedehnt werden auf das gesamte Gastwirtsgewerbe, auf Berfonen der Krantenpflege­besonders bas barin beschäftigte Hauspersonal und auf das Feuerlöschwesen.

SUNO

Die Calonder- Kommiffion in Oberschlesien   hat dem Protest des Deutschen Boltsbundes gegen die von den polnischen Behörden ver­hinderte Inbetriebſegung einer deutschen   Minderheitsschule in Bobrownsti- Piekar- Rudne stattgegeben. Nach mündlicher Anhörung aller Barteien wurde die unverzügliche Eröffnung der Schule beschlossen.

mystisch verhaltenen Tönen. Ohne Zweifel, ohne Hemmung, ohne Birrnis im Gefühl dankt man beiden, dem nach Amerika   scheidenden Furtwängler, dem heimisch bleibenden Edwin Fischer  . Dies alles, obwohl lähmend, verwirrend Hauch, Atem, Stidluft des letzten mondänen Ballfestes über der Philharmonie lagerten.

SEIN Geburtstag.

O naht in Ehrfurcht auch dem Kaiserthrone Und gratuliert dem allerhöchsten Herrn! Stülpt euch den Helm auf! Die Zivilmelone Sieht unser Wilhelm, wie man weiß, nicht gern. Sonst tönnte Er euch allenfalls zerschmettern, Wobei Sein altes Zollernauge blitt.

Und stramme Haltung! Denn sonst wird Er wettern, Kommt ihr nicht vorschriftsmäßig angeflizzt.

Bergeßt es nicht, gehorsamst Ihm zu danken Für die vom Ihm bescherte große Zelt. Will Er noch mehr Millionchen, ohne Schwanken Seid zu gewähren freudigst ihr bereit. Denn Seine Habgier wollt ihr gern entschulb'gen, Seit allzu langen Jahren tennt ihr fie. Der Bürgerblod wird per Depesche huld'gen, Gezeichnet Bestarp, Scholz und Kompagnie.

Ja, seid ihr artig, wird euch, welche Wonne, Der rote Adler vierter angehängt.

Jedoch beilt euch, weil zur Gnadenſonne Sich jeder Bürgersmann befanntlich drängt. Ihr wollt doch auch nicht gratis gratulieren, Ihr wißt doch gern, wozu der Knechtsfinn frommt. Uns freilich sieht man nicht herbeimarschieren, Wir sorgen, daß Er niemals wiederkommt. Henning Duderstadt.

In der Komischen Oper" wird die Premiere bon Freitag auf Sonn­abend 7, Uhr berlegt. B

Ein neuer Flugzeugmofor. Die englische Firma Bradmore& Co. bat einen neuen fechszylindrigen Flugzeugmotor von 950 PS. hergestellt. Der neue Motor foll imftande sein, ein fünf Tonnen schweres Flugzeug bei einer Stundengeschwindigkeit von 238 Rilometern und in einer Höhe von über 6000 Metern auf einer Strede von 700 englischen Meilen zu tragen.

Und endlich wieder Einheit des Gefühls, Spannung der Luft und Erwartung, die nicht getäuscht wird: bei Furtwängler  . Se farger der sonst so frei gespendete Beifall ist, wenn er das Bodinn betritt, um so stärker fühlt man die Urfraft feines Talents. Er ge hört nicht zu den Größen von gestern, und er spielt sich nicht in die Rolle eines Neuartigen, eines Narrenmenschen um jeden Preis hinein. Das ist ihm sicher zu bequem und sicher nicht vornehm genug. Wie leicht fönnte er es bei seiner Begabung haben, umstürzlerisch zu wirken, Beifall jener zu erringen, die nur auf das Abfeitige fchwören! Statt dessen entdeckt man, daß Mufit bei Furtwängler   um ihrer selbst willen flingt, daß oftmals Gehörtes auch in gewohnter Dynamit, Struktur, Bhrafierung, durchaus lebenbig bleibt. Besonders wenn der Schöpfer Beethoven   heißt. Sobald man sich an die Schnelligkeit des Coriolan  - Tempos gewöhnt hat, ist die Bollendung des flang lidhen, inhaltlichen, rhythmischen Elements gewährleistet, tinggiteratur an der Sorbonne, Henri Lichtenberger  , wird am 1. februar in Beethoven  , erlauscht vom inneren Ohr eines Auserwählten. Er be gleitet Edwin Fischer   zum G.Dur- Konzert Beethovens so sicher, wie unhörbar. Fischer ist in kräftiger Baume, die sich in einer feiber virtuofen Kadenz austobt. Aber die Fülle seines mufitantifchen Fühlens erwedt die Tasten feines Flügels zur markanten, quellenden,

Eine Slafue des Herafles bon großer Schönheit wurde in Athen  aufgefunden, die bermutlich in einem allen herafles- Tempel gestanden hat. Das Bilbwert erhält seine Aufstellung im Athener   Nationalmuseum.

Lichtenberger in Berlin  . Der Professor für deutsche Sprache und

der Deutschen Hochschule für Bolitit über Beltbürgertum", am 3. Februar in der Aula der Handelshochschule über den Einfluß der geistigen Strömungen bes heutigen Frankreich   auf Politik und Wirtschaft, und am 4. februar in der Universität im Rahmen der Goethe- Gesellschaft   über Goethes Stellung im heutigen Frankreich   in deutscher Sprache sprechen.