erfolgen könnte, der Deutschen Boltspartei Gelegenheit geben werde, im neuen Rabinett die Stärke der Vertretung zu sichern, auf die sie Anspruch habe.
Die Zentrumspresse ist außerordetlich zurückhaltend. Die ,, Germania " erzählt, Herr Hergt sei in der deutschnationalen Fraktion nur mit 2 Stimmen Mehrheit nominiert worden. Die Kölnische Volkszeitung" schreibt:
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„ Die Besehung des Innenministeriums durch Herrn Hergt. sei schwer zu ertragen. Dieser Politiker habe in den letzten Jahren wiederholt eine Sprache geführt, die sich nicht als gemäßigt habe erkennen lassen. Wenn Herr Hergi jeßt das Innenminifterium über. nehme, dann werde man im Zentrum alle Ursache haben, seine Tätig feit sorgsam im Auge zu behalten. Könne aber Herr Hergt noch zur Not ertragen werden, so wäre die schwerste Persönlich feit für das Kabinett in der Person des Herrn Graef- Thüringen zu erbliden. Graef gehöre zum extremsten Flügel der thüringischen Deutschnationalen, feine radikalen Ansichten feien befannt und wiederholt offen zum Ausdrud gekommen. Wäre die Deutschnationale Bolfspartei gut beraten gewesen, dann hätte fie von solcher Kandidatur Abstand nehmen müssen. Es dürfte außerordentlich schwer sein, sich mit dieser Kandidatur im Sentrum abzufinden oder sollten etwa die letzten Worte noch nicht gesprochen sein? Das Justizministerium sei ein so wichtiger Boften, daß die Deutschnationalen es von jeder Belastung unbedingt hätten freilaffen müssen."
Die Tägliche Rundschau" geht noch einmal auf die Vorgeschichte des Bürgerblocs ein. Sie zitiert die Frankfurter Zeitung ", die mit größter Bestimmt heit auf Grund von Mitteilungen aus gutunterrichteten Kreisen behauptet, daß die Bereitschaft des Zentrums zu der neuen Regierungstoalition im Zusammenhange stehe mit Bemühungen des Nuntius Pacelli Das Blatt Stresemanns unterstreicht die Mitteilungen und schiebt die Dementis des Zentrums beiseite, die nur auf Einzelbehauptungen, nicht auf die Sache eingehen. Also Bürger blod auf Befehl Hindenburgs und der Kurie.
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Wir fälschen.
Weil wir an der Roten Fahne" zitieren.
Das Geständnis Bucharins über die Cowjetgranaten soll von der„ Roten Fahne" um jeden Preis hinweggelogen werden. Um sonst, sie hat es selbst gedruckt, und hier ist es zum drittenmal:
„ Wir können ganz offen erklären, daß wir nicht darauf ver. zichten werden, irgendeinen tapitalistischen Staat zu Derwerten, falls er uns Instruktoren sendet und
gegen eine entsprechende Bezahlung an uns
auf unferem Gebiete Flugzeuge baut und andere, für die Landesverteidigung notwendige Waffen anfertigt."
Da muß nun, so jagt die Rote Fahne", der wir diesen Saz entnommen haben, bis auf jeden i- Bunft und jedes Komma eine Korreftur vorgenommen werden. Sie läßt sich pon der Redaktion des kommunistischen Nachrichtendienstes( Inpretort") schreiben:
In Nr. 11 vom 25. Januar der Inpreforr" hat sich auf Seite 204, Spalte 2, 3eile 18 in die uns übermittelte Ueber. Jetzung des in der Prawda vom 13. Januar erschienenen Ori ginaltertes der Rede des Genoffen Bucharin ein Fehler eingeschlichen. In der veröffentlichten Ueberfegung wurden nach dem Worte Bezahlung" irrtümlich die Worte an uns" hinzugefügt, die im Originaltegt nicht vorkommen.
Alfo wir fälschen, weil die Jnpreforr fich irrt" und die Rote Fahne" falsche Berichte" peroffentlicht, die wir wiedergeben! Ja, bleses an uns"! Doch faum war ihr das Wort entfahren, möcht' fie's im Bufen gern bewahren.
Wir verstehen ja den Schmerz der Kommunisten, dieser Agenten der Gefu- Geschäfte, des Herrn Geßler, und damit jetzt des Bürgerblods. Die„ In preforr hat ihnen biesmal einen bösen Streich gespielt. Sie hat die Rede Bucharins nicht zum Zwecke der Belügung der deutschen Kommunisten zurechtgefälscht. Sonft pflegt sie das gründlich zu besorgen. Man erinnert sich des ersten Ge. ständnisses don Bucharin . Er führte damals vor der Mostauer fommunistischen Opposition aus;
„ Wir sind nicht in die Geheimnisse unseres Militärrefforts eingeweiht und wissen nicht, ob diese Mitteilungen der Wirklichkeit ent sprechen oder nicht. Wenn man annehmen sollte, daß sie nicht lügen, so bedeuten fie an sich trotzdem absolut nichts. Wenn wir den Ausländern Konzessionen für die Errichtung von Fabriken und Werfen zur Herstellung von Erzeugnissen, die für den inneren Markt notwendig sind, machen, weshalb sollen wir ihnen verbieten oder sogar fie nicht dazu anhalten, bei uns Fabriken und Werke, die für unfere Berteidigung notwendig sind, zu errichten? Andererseits, insoweit es uns bekannt ist und insoweit wir es aus dem Studium des
Bersailler Vertrages, ersehen können, ist es Deutschland verboten, Kriegsausrüstungsgegenstände im Lande weder herzustellen noch einzuführen. Es ist jedoch den deutschen Firmen feineswegs verboten, im Auslande beliebige Fabriken und Werte zu errichten, darunter
auch solche, die Flugzeuge oder sogar Kanonen und Granaten her
stellen."
Der obige Absaz, den wir im„ Borwärts" zitiert haben, fehlt gänzlich in der Inpreforr bom 31. Dezember, G. 296 I.( Aus dem Artifel der„ Prawda": Haltet den Dieb.")
Dies erste Geständnis liegt genau in der gleichen Linie wie das zweite Geständnis, aber mit den Worten an uns", nicht ohne diese Worte. Das erste Geständnis hatte die Inpreforr" gefälscht. Beim zweiten hatte sie es vergessen. Und nun schreit bie„ Rote Fahne": der„ Bormärts" fälscht! Arme Fahne"! Der
Fuchs im Eisen.
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Humaner Strafvollzug! Nunderlaß des preußischen Innenministers. Der preußische Innenminister weist in einem Runberlaß darauf hin, daß der moderne humane Strafvollzug vor allem auch auf die Polizeigefängniffe und die Polizeigefange. nen ausgedehnt werden muß. Gerade in den Polizeigefängnissen habe die Achtung vor dem Menschen im Häftling zur Geltung zu fommen. Besonderes Augenmerk sei auf die Sauberfeit in den Gefängnissen zu richten. Jeder Polizeigefangene müsse bei feiner Aufnahme ein reines Handtuch, reine Bettwäsche und reine Bettbezüge bekommen. Polizeigefangenen ist nach zwei Tagen unbedingt Bewegung im Freien zu gewähren. Zu prüfen sei, ob das bisher grundsäßlich verbotene Rauch en gestattet und geeignete Lektüre zur Verfügung gestellt werden kann.
Die„, Kattowitzer Zeitung" forvie der sozialdemokratische„ Bolfswille" wurden gestern von der Rattowizer Polizeidirektion wegen eines Artikeln über die Angelegenheit Lukaschet beschlagnahmt
Die Geländegeschäfte des Reichswehrfiskus.
Zu dem in Nr. 35 des„ Borwärts" erschienenen Bericht über den
Berkauf des ehemaligen Egerzierplages in der Eberswalder Straße teilt uns die Wehrmachtsabteilung- Nachrichtenstelle des Reichs. wehrministeriums folgendes mit:
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„ Der Ererzierplatz an der Eberswalder Straße war seit 1920 an den Magistrat Berlin verpachtet. Seit 1924 fief der Bertrag mit halbjähriger Kündigungsfrist. Da der militärisch wertlose Blaz im ganzen verfauft werden sollte und Hauptinteressent für einen Kauf die Deutsche Reichsbahngesellschaft war, wurde der Bertrag gefündigt. Der Magistrat hatte inzwischen ohne Kenntnis der Der Magistrat hatte inzwischen ohne Kenntnis der Militärverwaltung auf dem Platz ein massives Gebäude errichtet und forderte einen langfristigen Bertrag. Das Angebot an den Magistrat, den ganzen Plaz zu einem angemessenen Preise zu erwerben, wurde abgelehnt. Der Magiftrat wollte nur einen Teil des Plazes zu einem unvertretbaren Preise kaufen. Da die Heeres. verwaltung nicht damit rechnen fonnte, die Restparzellen preismürbig zu verwerten, wurde der Reichsbahngesellschaft und dem Magistrat vorgeschlagen, den ganzen Blaz gemeinsam zu erwerben und fich gegenseitig auseinanderzusetzen. Diese Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Eine Entfernung des Ambulatoriums ist nicht gefordert, eine solche Forderung auch nicht beabsichtigt."
„ Grüne Woche " am Kaiserdamm.
Las Berliner Messeamt hat auch in diesem Jahre wieder eine landwirtschaftliche Ausstellung und Meffe ver. Mit Beteiligung der einschlägigen Organi anstaltet fationen, unter denen sich als maßgebendste die Deutsche Land. wirtschaftsgesellschaft, der Reichslandbund, die Land wirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg , die forstwirtschaft lichen Verbände, die Organisationen der Fischerei, Imkerei, des Obstund Gartenbaues, der Vieh- und Kleintierzuchtvereine und auch der Reichsverband der Kleingartenvereine befinden, ist in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm eine landwirtschaftliche Schau entstanden, die weit über den Rahmen der direkt Beteiligten Interesse hat.
Während in der aften Autohalle Kleintierschauen statt finden, sind in der neuen Halle und im Haus der Funt. industrie die übrigen Ausstellungen untergebracht. Auf dem Freigelände ist all das vertreten, was die Bodenbauenden an Ma. schinen, Geräten und Borrichtungen brauchen.
Die Eröffnung fand heute mittag 12 Uhr im Beisein der Be hördenvertreter, der Vorstände der Organisationen und der Bresse statt. Staatsminister Steiger hielt die Begrüßungsansprache. Oberbürgermeister 23 öß hieß die Erschienenen im Namen der Stadt Berlin willkommen. Er hob die enge Berbundenheit Berlins als einem der größten Gutsbesiger mit der Land wirtschaft hervor und sprach von den Wechselwirkungen der Birt schaft zwischen Stadt und Land. Berlin fei einer der größten Ab. nehmer der Landwirtschaft, auf der anderen Seite wisse die Stadt die Kauffraft der Ackerbauern zu schäßen. Danach sprach Landes. ältefter pon Weezki, Graf von Kalfreuth, der Präsident des Reichslandbundes, Abg. Held und Ministerialdirektor Dr. Wappes vom Forstverein. An den Eröffnungsaft schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung.
Richard Strehls Bestattung.
Heute vormittag standen die Mitarbeiter des Borwärts" Betriebes wieder vor dem Sarg eines Stollegen und Genoffen, unferes zu früh verstorbenen Richard Strehl, der im Krema torium an der Gerichtstraße beftattet wurde. Genoffe Julius Ralisti, der ihm in breißigjähriger Freundschaft verbunden gewesen ist, hielt ihm die Gedächtnis rede. Er zeichnete das Bild des Proletarierjohnes, der aus der finderreichen Famille eines sächsischen Webers hervorgegangen war und bald den Weg zu feinen fämpfenden Klassengenossen fand. Der Kern seines Befens war, daß er treu, mutig und tapfer vertrat, was er für richtig und recht hielt. Im Namen des Borwärts"-Berlages und der Geschäftsleitung gedachte Genosse Melle des langjährigen Mitarbeiters in Worten des Dantes. Abschiedsworte widmeten dem Verstorbenen auch Vertreter unserer Berliner Parteiorganisation( 20. Abteilung) und des Männerchors Solidarität".
Nächtliches Fener.
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Mehrere Löschzüge der Feuerwehr wurden gestern nacht gegen % 12 Uhr nach der Mühlenstraße 30 gerufen. In den Kellerräumen eines Fabrikgebäudes war aus noch unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen, das an leicht brennbaren Materialien reiche Nahrung fand und schnell weiterfraß. Der Löschangriff wurde durch eine ungewöhnlich starte Rauchentwicklung fehr erschwert, so daß die Mannschaften nur mit Schuhmasten versehen gegen den Brandherd vorrücken konnten. Nach längerem Waffergeben konnte die 1m 4 Uhr morgens wurde die Pan Gefahr beseitigt werden. tower Feuerwehr nach der Heinstraße 26 gerufen. In der Tisch lerei einer Standuhrenfabrik war Feuer ausgebrochen, das aber erst bemerkt wurde, als ein Teil des Raumes lichterloh brannte. Die Feuerwehr hatte ziemlich zwei Stunden mit dem Löschen zu tun. Der etwa 8 bis 10 Meter lange Fabrikraum, in dem wertvolle Uhrengehäuse hergestellt werden, und ein anschließender Bureauraum, der durch eine Bretterwand vom Betrieb getrennt Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis gegen ist, brannten aus. 6 Uhr morgens. Die Entstehungsursache fonnte nicht ermittelt werden.
Zu dieser Mitteilung ist folgendes zu sagen:
Bon
Es ist ganz verkehrt, die Vertragskündigung darauf zurüdführen zu wollen, daß die Reichsbahn als Käufer auftrat. Zwischen Reichsbahn und Stadt bestehen keinerlei diesbezügliche Differenzen. Die Reichsbahn will nur den westlichen Teil, die Stadt nur den östlichen Teil des Geländes faufen. Ueber die eventuelle künftige Grenze sind sich Reichsbahn und Stadt vollkommen einig! handelt sich nur um einen baracenähnlichen Fachwerkbau, bei deffent einem massiven Gebäude" zu sprechen ist nicht richtig. Es Neuaufrichtung die Hölzer und die sonstige Einrichtung zum größten Teil wieder Berwendung finden könnten. Selbstverständlich ist die Grundlage des Baues eine massive. Im übrigen stehen seit Jahren auf dem Pachtgelände noch mehrere Baracken und Liegehallen, ohne deren Borhandensein es überhaupt unmöglich wäre, den Betrieb eines Ambulatoriums für fnochen und gelentfranke Kinder zi führen. Zu diesem Zwecke ist auch der Platz von der Militärverwaltung an die Stadt langfristig verpachtet worden! Der„ ange meffene" Preis, von dem das Wehrminifterium spricht, ift ein geradezu phantastischer" Preis. 50 Mark für den Quadratmeter lautete die Forderung. Dieser Preis soll„ angemessen" sein!
Daß das Wehrministerium eine Entfernung des Ambulatoriums weber fordert noch auch beabsichtigt, diese Mitteilung ist der einzige erfreuliche Teil seiner Ausführungen.
Der geheimnisvolle Telephonruf.
Eine lange und aufregende Jagd auf einen GentlemanEinbrecher gab es gestern abend in der Gegend der Sächsi Ichen Straße. Bei einem Bewohner des Hauses Nr. 45 wurde durch den Fernsprecher angefragt, bis wann er wohl zu sprechen sei. Er sah nicht recht flar, um was es sich handeln sollte und erwiderte, daß er im Begriff stehe, auszugehen. Der Mieter verließ denn auch bald darauf mit seinen Angehörgen die Wohnung, tehrte aber vorzeitg gegen 8 Uhr schon zurüd, weil ihn die Anfrage bedenklich gemacht hatte.
Seine Ahnung erwies sich als richtig. Er fand feinen Einlaß in die Wohnung, weil die Tür von innen verriegelt war. Einbrecher, von denen die Anfrage ausgegangen war, mußten noch an der Arbeit sein. Der Wohnungsinhaber blieb auf Poften an der Bordertür, während die Angehörigen das 152. Revier und das Ueberfalltommando benachrichtigten. Kaum waren die Beamten angerückt, da fam ein gutgefleideter Mann aus der Hintertür heraus und versuchte, aus dem Hause zu entkommen. Das gelang ihm auch, indem er einem Beamten einen Koffer vor die Füße warf. Der tommandos und ein Chauffeur, der mit seinem Wagen in der Nähe Wohnungsinhaber, die Beamten des Reviers und des Ueberfallwar, nahmen fofort die Verfolgung auf. Sobald man mit dem Auto den Flüchtigen fast erreicht hatte, schlug dieser sehr geschickt einen Hafen, dem das Auto natürlich nicht mit gleicher Geschwindigkeit folgen konnte und gewann so immer wieder einen Vorsprung. Ab und zu gab er auf die Verfolger, wenn sie ihm zu dicht auf den Fersen saßen, auch einen Schuß ab, ohne jedoch zu treffen. An der Ecke der Sächsischen und Bregenzer Straße gelang es endlich dem Kriminalobermachtmeister Stiewe vom 152. Revier, der sich auf einer Streife befand, und dem Chauffeur Wagner, den Flüchtigen zu stellen und festzunehmen. Auf der Mache verweigerte er von Anfang an bis jetzt noch jede Angabe über seine Person. Er will auch fein Einbrecher sein. Der sehr elegant gefleidete Mann, etwa Mitte der zwanziger Jahre alt, erzählt vielmehr, in einem Spielflub habe ein ihm unbekannter Herr ihn gebeten, mit ihm zu gehen und einige Sachen zu tragen. Der Unbekannte sei dann in die Wohnung in der Sächsischen Straße 45 hineingegangen, habe ihn draußen marten lassen und ihm dann den Koffer zum Tragen übergeben. Der Koffer war jedoch gefüllt mit Schmud und Wertsachen aus der Wohnung. Andere gestohlene Sachen hatte der Ertappte noch bei sich, außerdem aber sehr gutes Einbrecherwerkzeug, Dietriche, Bleistreifen usw. Auch das soll ihm der Unbekannte aus dem Spielflub gegeben haben. In seinen Taschen fand man noch eine zweite Bistole, die auch in der Wohnung gestohlen worden war.
Sturm über England.
Zahlreiche Todesopfer.
Ueber den britischen Inseln tobte gestern abend und in der Nacht ein schwerer Sturm, der stellenweise eine Stundengeschwindigteit von 160 Kilometer erreichte, zahlreiche Opfer an Menschenleben forderte und schweren Sachschaden an richtete. Der Sturm bewegte sich von den Scillyinfern in der Richtung auf Edinburgh . Besonders hat der nördliche Teil des Landes gelitten. So wurden in Glasgow nach den bisherigen Feststellungen neun Personen getötet und über 100 perlegt. wegen des Schicksals von zwei weiteren Berfonen hegt man ernste Befürchtungen. Der schlimmste Unfall ereignete sich in Kinningpart bezirk von Glasgow , wo das Dach eines vierstöckigen Hauses durch einen einstürzenden Schornstein zertrümmert wurde. Dabei wurden 14 Personen unter den Trümmern begraben. Ein Mann, zwei Frauen und zwei Kinder wurden getötet, zehn weitere Personen, meist Frauen und Kinder schwer verletzt. Ein ähnliches Unglüd ereignete sich in einem anderen Stadtteil, wo ein Geschäftshaus arg mitgenommen wurde. Auch in Irland hat der Sturm erheblichen Sachschaden angerichtet. In Dublin wurde eine Stundengeschwindigkeit von 80 bis 105 Kilometer registriert. Kurz nach Mitternacht erreichte der Sturm die Stärke eines Orfans. Zahlreiche Fensterscheiben wurden zertrümmert und Dachziegel herabgeschleudert. wobei mehrere Bersonen verlegt wurden. Im Bristolfanal wurde der alte Zerstörer Sylph " abgetrieben, später jedoch wieder auf Land gesetzt, so daß seine Befagung fich retten konnte.
Personalveränderungen im Reichsbanner. Der Bundesvorstand des Reichsbanners teilt uns folgende Personalveränderung im Gau Berlin- Brandenburg mit: Der bis Eine Falschmünzerfamilie herige Borfizende des Gaues Berlin- Brandenburg, Friz Rod ift tranfheitshalber zurüdgetreten. An feiner Stelle ist Staatsminister a, D. Wilhelm Siering gewählt worden. Als Geschäftsführer des Gaues hat der Gauvorstand einmütig Direttor Neidhardt gewählt, der die Bestätigung des Bundesvorstandes bereits erhalten hat. Der bisherige Kassierer Wilhelm Ahrens ist wegen Unregelmäßigkeiten feines Postens enthoben
worden.
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Nach Abschluß der Regierungsfrise im Reiche wird der Bundesvorstand zu der neuen politischen Lage Stellung nehmen und feine Beschlüsse sofort veröffentlichen. Bereits heute fann gefagt werden, daß an den Behauptungen der kommunistischen Preffe, daß infolge der Regierungskrise Austritte aus dem Reichsbanner erfolgt find, fein wahres Wort ist.
Arbeiterwohlfahrt 6. Kreis, Kreuzberg , und 17. Kreis, Cichtenberg. Morgen, Sonntag, den 30. Januar, Besichtigung des berg. Morgen, Sonntag, den 30. Januar, Besichtigung bes Erziehungsheims Lindenhof in Lichtenberg . Treffpuntt morgens pünktlich 9,20 vor dem Tor der Anstalt. Alle Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt, Helfer und Helferinnen, Fürsorger und Fürsorgerinnen, alle parteigenössischen Wohlfahrtskommissions mitglieder werden bringend gebeten, an der Führung teilzunehmen. Fahrverbindung: Straßenbahn Linie 68 ab Aleranderplaß oder Stadtbahn bis Lichtenberg - Friedrichsfelde .
Bielefeld , 29. Januar. ( Eigener Bericht.) In der Umgebung von Bielefeld fonnte vorgestern eine seit 1925 arbeitende Falsch. müngerwerf statt ausgehoben werden. In einer Gastwirt schaft in Bielefeld wurde ein junger Mann festgenommen, der falsche Dreimarkstüde verausgabt hatte. Er wurde ertannt als ein 19jähriger früherer Arbeiter Mueterbies aus Wiedenbrück. Die Orts polizcibehörde und die Landjägerei fand bei Durchsuchung des Elternhauses des Festgenommenen eine vollständig eingerichtete Falschmünzerwertstatt und eine große Summe hergestellter Dreimartstüde vor. Der Betreiber der Falschmünzerwertstatt ist der Landwirt und Bildhauer Mueterhies, der zurzeit aus dem Zuchthaus wegen Krankheit beurlaubt ist. Er hatte feine beiden 16 und 19jährigen Söhne in die Umgegend zur Abfegung des Falschgeldes geschickt. Die drei Beteiligten wurden fest
genommen.
Bolf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei.
Der Ortsausschuß für Jugendpflege Neukölln veranstaltet am Montag, bem 31. Januar d. s. abends 7, Uhr, im Saalbau Bergstraße 147 einen Lichtbildervortrag über das Thema: Streifzüge durch die Großit a dt. Eintritt 20 Pf. für Erwachsene und Jugendliche. Am Montag, bem 7. februar wird die Vorführung des Arbeitersportfilms Die neue Karten zum Preise von 20 Bi. für Ingendliche Großmacht wiederholt. und 50 Pf. für Erwachsene find zn haben im Rathaus, Bimmer 258.
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