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wie Sie Sanken veröient haben. Die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank verdient ein Viertel des Kapitals.
Ts wird in den nächsten Wochen noch manches zur Politik und zu den Gewinnen der Privatbanken zu sagen sein, sobald die Ge- schästsabschlüsse für das Jahr 1326 vorliegen. Wie aber die Banken verdient haben und wie außerordentlich groß der Umfang ihrer Ge- schäftc im Jahre 1326 geworden ist, dafür ist der Abschluß der Boye- rischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, die im Gegensatz zu den normalen Hypothekenbanken auch eine große private Kredit- dank ist, ein außerordentlich markantes Beispiel. Zunächst das Hypothekenbankgeschäft. Wie die Bilanz erkennen läßt, hat sich di» Summe der Hypotheken- d a r l e h e n von �6,18 auf 132,24 Millionen erhöht, also fast v e r- d r e« f a ch t. Der Umlauf an Hypotheken Pfandbriefen ist von 44,18 auf 116,84 Millionen gestiegen. Die Gewinn- und Der- lustrechnuiig zeigt eine Steigerung der Hypotheken z i n s e n aus Gold- und Roggenpfondbriefdarlehen von 3,42 auf 8,33 Millionen. Also auch hier eine Steigerung auf mehr als das Zweieinhalbfache. Ungeheuerlich wirkt sich diese Einnahmesteigerung aus, wenn man sie mü dem Jahre 1324 vergleicht. Gegenüber 1324, wo die Einnahmen aus gewährten Hypotheken nur 72 303 M. betrugen, waren diese Einnahmen im Jahre 1325 fast auf das Fünfzigfach«, Ende 1326 aber auf das über Hundertzehnfache gestiegen. Die Provistonseinnahmen aus dem Hypolhekenbankgeschält, bei denen leider die Berwaltungskostenbeiträge für die Regulierung der Papiermarkhypothcken nicht gesondert aufgeführt werden, sind von 3,54 auf 1,83 Millionen mehr als verdreifacht. In ähnlichen Dimensionen bewegt sich die Ausdehnung des Bankgeschäftes. Die gesamten Einlagen sind von 117,47 auf 173,31 Millionen erhöht. Daß die Kapital- und Reservenbildung bei der Dankkundschaft bedeutend gestiegen ist, zeigt die Er- höhung der langfristigen angelegten Gelder von 6,11 auf 17,32 Millionen. Auf der anderen Seite sind di« Laufkredite von 84,27 auf 114,66 Millionen gestiegen. Auch in der laufenden Kreditgewährung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank muß wieder die Feststellung gemacht werden, daß die durch besondere Sicherhelten gedeckten Kredite im Ver- hältnis stärker gestiegen sind als die ungedeckten. Während die di« Kreditfähigkeit der Bankkundschaft drosiclnden gedeckten Kredite von 43,41 auf 66,61 wuchsen, also ziemsich genau um fünfzig Prozent, vermehrten sich die ungedeckten nur von 43,83 auf 48,35 Millionen, also nur um etwa zwanzig Prozent. Ganz gewaltig ist die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in da« Börsengeschäft und in das Konfortialgeschäft gegangen. Lombarddarlehen aegen börsenfähig« Wertpapiere, die End« 1925 noch nicht 33 333 M. betrugen, werden sttzt mit 24,33 Millionen, also mit dem mehr als 833fa chen Betrag ausgewiesen. Die Konsortialbeteiligungen, in denen offenbar fest übernommene neue Wert« stecken, sind mit 2,88 gegen 3,99 Millionen genau verdreifacht. Den besten Anhallspunkt für die Ausweitung der Gsschöste gibt die Veränderung der Bilanzsumme, die von 332,17 Mil-
lionen auf 586 Millionen erhöht, also fast verdoppelt ist. Daß der ausgewiesene Reingewinn des Borjahres(2,13 Millionen) erhöht ist, ist bei dieser Entwicklung eine Selbstverständlichkeit. Aber mit den ausgewiesenen 3,48 Millionen sind die im vergangenen Jahre erzielten Gewinne bei weitem nicht erschöpft. Man wird in den verdreifachten Konsortialbeteiligungen nicht nur Kurs- gewinne, sondern auch zur dauernden Anlage gebrachte reservierte Erträge aus dem laufenden Geschäst zu suchen haben. Ein weiterer Gewinn liegt in der Erhöhung der Hauptreserve von 6,33 Millionen auf 3,75 Millionen. Roch dem Geschäftsbericht er- gibt sich diese Steigerung in der Hauptsache aus dem Verkauf von 6 Millionen Mark Vorzugsaktien und den dabei erzielten 3,67 Mil- lionen lleberschüssen über den Buchwerl, zu dem diese Aktien in der vorjährigen Bilanz aufgenommen waren. Diese 3,67 Millionen sind reiner Gewinn und dem ausgewiesenen Reingewinn voll hinzu- zurechnen. Man wird also nicht zuviel sagen, wenn man den Rein- gewinn der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank nicht auf 3,48 Willionen, wie es der Geschäftsbericht will, sondern auf mindestens 8 Millionen veranschlagt. Don den 33 Millionen Aktienkapital wurden also rund 25 Prozent rein verdient. An Dividende werden aller- dings nur 13 Proz. verteilt gegenüber 8 Proz. im Vorjahre. Wie man sieht, war das Jahr 1326 für die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank nicht nur ein Bombengeschäftsjahr; es brachte auch Bombengewinne. Der Geschäftsbericht selbst vermag seine Genugtuung darüber kaum zu verheimlichen, so sehr auch über die Belastung mil zusätzlichen Aufwertungsarbeiten geklagt und in altgewohnter Unternehmerweise die Steuerlast als Gefahr der ge- samten Wirtschaft gebrandmarkt wird. Es muß aber er- s ch ü t t e r n, wenn man sieht, daß diese Geschäftsausdehnung um mehr als neunzig Prozent im Jahre 1326 keineswegs von einem größeren Personal geleistet worden ist. Di« Bank, die gewohnt ist, das Letzte aus ihren Arbeitskräften herauszuholen, well si« weiß, daß insbesondere für Bankangestellte auf den Straßen eine groß« Reservearmee wartet, hat es fertig gebracht, das verdoppelte Geschäft mit einem kleineren Personal zu erledigen: Ende 1326 wurden 1373.Köpfe" beschäftigt gegen 2313 Ende 1323. Di« Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank hat offenbar selbst Sorge, daß sie in der Zukunft ihre Gewinne auf das niedrige Kapital nicht mehr unauffällig genug verteilen kann. Sie beantragt eilte Kapitalerhöhung um 15 auf 45 Millionen Mark. Diese Erhöhung mag gewiß auch mit Rücksicht aus den Pfondbriefumlauf erfolgen, der bekannllich«in bestimmtes Vielfaches von Kapital und Reserven nicht überschreiten darf. Eicher ist aber, daß die Kapitalerhöhung für das Bank geschäst ein« Derwäsierung darstellt, weil die Ge- winne den Kapitalrcchmen sprengen. Die Erhöhung ist übrigens ein Riesengeschenk an di« Aktionäre bzw. die übernehmenden Konsortien, die die jungen Aktien zu 153 Proz. erhasten, bei einem heutigen Kursstand von über 253 Proz.
Preußen unü sie Gewerbesteuer. Ei« Vortrag Höpker-AschoffS. Der preußfich« Finanzminister Dr. Höpker-Aschoff benutzte die Gelegenheft eines Vortrages, den er vor dem Verein Berliner Kaufleut« und Industrieller hiest, um die bisher im Haushalls- ausschuh des Landtages erreichten Ergebnisse bei der R e u f a s s u n g des Gewerbe st euergesetzes klarzulegen. Nach der Ansicht des Finanzministers sind die Mögllchkeiten, wesentliche Ein» sparungen an den Steuern vorzunehmen, auch in der Zu- kunft äußerst gering, da die großen Ausgabelasten, insbesondere für Reparationen, für Pensionen, für die Erwerbslosenfürsorge und (bei den Ländern) für Schul- und Polizeizwcckc nicht zu verringern sind. Erst allmählich werde die ungeheure, aus dem Kriege her- rührende Pensionslast kleiner werden, und erst nach Iahren werde es möglich fein, den Iuftizapparat und den Finanzapparat, der heute durch die Arbeiten der Aufwertungsgesetzgebung und der Steuer- Veranlagung überlastet ist, wieder zu verkleinern. Die g r o ß e B e r- waltungsreform in Preußen werde voraussichtlich, wenn si« überhaupt einmal zustande komme, weniger finanzielle Ein- sparungen als eine politische Vereinfachung bringen. Dagegen könnte »ine Neugliederung der Länder zu Ersparnissen im Oer- waltungsapparat führen. Zur Gewerbesteuer übergehend betonte der Minister, daß für die Gewerbeertrags st euer nach der Veranjchlogung vom Sommer 1926 zwar höhere Ergebnisse ausgekommen seien, als ursprünglich erwartet wurde, daß aber eine Rückerstattung von Steuerbeträgen nicht in Frage kommen könne. Die darauf hinzielenden Anträge, die im Landtage gestellt wurden, übersehen, daß ein Druck auf die Gemeinden zur Steuerrückzahlung vom Staar« rechtlich gor nicht ausgeübt werden kann und daß die Vorausiegung zu solchen Rückerstattungen, nämlich da» Borhandenfein von Heber- f chüffen, nirgends gegeben ist. Man dürfe die Derhällniste bei der aus dem Beranlajfungssystem ausgebauten preußischen Gewerbesteuer nicht mit denen bei der Reichseinkommensteuer ver- wechseln, die im Wege der Vorauszahlung mft nachträglicher Abrechnung erhoben wird, und bei der tatsächlich so etwas wie eine Rückerstattung zuviel erhobener Beträge in Frage kommt. Man habe die stille Hofjnung. daß auch das Reich zum veranlagungs- system übergeben werde, man wolle aber keineswegs in Preußen nacki dem ersten Jahr der Veranlagung mit diesem System schon wieder zugunsten des Varauszahlung-systems brechen, sondern vielmehr zum Friedenszustand zurückkehren, wo die Veranlagung noch dem dreijährigen Durchschnitt erfolgte. Den Gemeinden hebe man empfohlen, daß sie, um der schlechteren Wirtschaftslage der Steuerzahler im lebten Jabr« gerecht zu werden, ihre Zuschläge beschränken sollten. Das haben auch sebr viele Gemeinden getan, indem sie die Zuschlagssötz« bis zu 20 und 25 Proz. ermäßigten. Die für das neu« Finanzjahr vorgesehenen R e f o r m e» der Gewerbesteuern, die der Haushaltsausschuß bereit» beschlossen hat und mit denen sich nunmehr das Landtagsplenum zu bejchäfttg-li hat. beziehen sich vor allem daraus, daß künftig nur noch 25 Proz. der Micts- und Pachtzahlungen dem der Besteuerung zugrundeliegenden Ertrage zugerechnet werben sollen. Damit soll vermieden werden, daß. wie es bisher der Fall war, der Pächter steuerlich ungünstiger gestellt wird, als der Eigentümer. Die Doppelbesteuerung gewerb- lichen Grundvermögens, wie sie bisber bestand, wenn Grundstücke und Gebäude verpacktet wurden, wird beseitigt. Gleichzeitig werden die Steuersätze der Gewerbeertrogssteuer etwas ermäßigt. Dogegen soll Grundvermögen künftig nicht mehr unter die Gewerbekapital- steuer, sondern nur noch unter di« Grundvermögenefteuer fallen. Da lomft die Doppelbesteuerung ausgeschaltet wird, könne«ine leichte
Verschärfung der Steuersätze«intreten. Endlich werden die sage- nannten Zerlegungsbestimmnngen geändert. Wenn ein Unternehmen mehreren Gemeinden angehörte, wurde der Steuerertrog bisher so verteist, daß der Gemeinde, in der die Lestuna des Konzerns usw. ansossia war, zunächst 13 Proz. des gesamten Gewerbesteuerertrags zugeführt wurden, die restlichen 93 Proz. wurden nach dem Schlüssel der aufkommenden Lohn- und Gehaltssummen verteilt. Die Nor- zugsbehandlung der„Leitungsgemeindc" hat sich angesichts der immer stärker fortschreitenden Konzentralion in der Industrie als unzweck- mäßia erwiesen, sie soll künstig fortfallen. Die gesamt« Reform der Gewerbesteuern bedeutet eine Verringerung des Aufkommens um etwa ein Seck st el, d. h. um rund 55 big 63 Mill. M. Dasür soll ein Ersatz durch höhere Ueberweisungen im Finanzausgleich(ins- gesamt 63 bis 83 Mill. M.) und durch den Mchrcrtrag der Haus- zinssteuern(33 Mill. M. für die Finonzzwecke der Gemeinden)«in- treten. Andererseits werden sich die Slusgaben der Gemeinden für die unterstützende Erwerbslosensürsorge nach dem 1. April stark verringern. wenn ihnen auch vermehrte Lasten aus der Krisensürsorge (Unterstützung der Ausgesteuerten) zufallen. Der Abzug der Schuldbeträge vom Kapital und der Schuld- Zinsen vom Ertrag, wie si« für die Bemessung der Gewerbesteuern immer wieder gefordert wird, lehnt der Minister als unzweckmäßig ab. Die steuerliche Begünstigung der Genossen- schaften und Konsumvere>ne soll entgegen abweichenden Anträgen, di« eine Berschärfung und andererseits eine Milderung dieser Bestimmungen forderten, wie bisher beibehalten werden, so daß also die Verteilung eines fünfprozentigen Gcwinnertrags an die Kundschaft(Genossen) steuerfrei bleibt. Raubbau durch Rationalisierung. Die Georgsmarienhütte bei Osnabrück ist«in Werk des Klöckner-Konzerns. Der Oeffentlichkeit ist noch der Streit zwi- scheu Peter Klöckner , dem Herrn des Klöckner-Konzerns, und Dr. Vogler in Erinnerung, der, wie manche wisien wollten, um das Verhältnis der Unternehmer zur Arbeiterschaft in sozialpolin- scheu Dingen ging. Man wollte Peter Klöckner in Gegensatz zu dem Scharfmacher Dr. Dögler bringen. Nach der inneren Ein- stellung Klöckner? mag daran etwas berechtigt sein. Aber was auf der Georasmarienhütt« in den letzten Iahren vorgegangen ist, wie dort die Leistungssteigerung durch Rationalisierung auf dem Rücken der Belegschaft durchgeführt worden ist. das zeigt uns eine in all ihren Teilen sehr beachtliche Zufchrift. Danach bat Generaldirektor Dr. Haslacker von der Vereinigten Stahlwerke A.-G. die Tatsache, daß der Klöckner-Konzern auf seinen Anschluß an den Ruhrmontantrusi verzichten konnte, darauf zurück- geführt, daß die Klöckner-Werke in oußerordenttick hohem Maße bereits rationalisiert waren. Dr. Haslach«? tat diese Aeußerung nach einer Besichtigung des Betriebs der Georgsmarienhütte . Tatsächlich ist di« in wenigen Jahren erzielte Leistungssteigerung dieses Werkes «norm, vi« Produktion der Hochöfen betrug 1324 im September 12 793 Tonnen und war bis zum Dezember 1326 auf 22 833 Tonnen a« stiegen. Die Produktion im Martin- werk betrug 7483 Tonnen im September 1324 und erhöhte sich bis zum Dezember 1326 auf 22 547 Tonnen. Das sind Steige- rungen von 81,4 bzw. 231 Prozent. Dabei wurde in der gleichen Zeit aber die Belegschaft nicht erhöht, sondern von 2328 aus 2433 oder um 15 Proz. vermindert. Man könnte diese außerordentlichen Veränderungen aus die große Zeitspanne zurückführen, de'en Ziffern verglicken werden, und auf die beson- deren Verhältnisse des Jahres 1324. Aber für 1926 ergibt sich ähnliches. Von Januar bis Dezember 1926 ist die Hochofenproduk- tion von 14 349 auf?? 833 Tonnen gestiegen oder um 5 9 Proz. Die Brod'ikttkm im Morttnwerk wurde in derselben Zeft von 12647 aus 22547 Tonne» erhöht, od« u« 44.1 Pro». Dagegen
ist die Belegschaft in diesem Zeitraum, nachdem die Haupt» Umstellungen längst vorher erfolgt waren, nur um 53 Mann ver- mehrt worden, oder um 2,2 Proz. Nun ist die Rationalisierung der Betriebe etwas, was die Ar- beiterfchoft selbst fordert. Die Arbeiterschaft will selbst die Leistungs. steigerung pro Kopf. Aber sie muß sich aufs schärfste dagegen wehren, daß es auf Kosten ihrer Gesundheit und auf Kosten ihres Lebens geschieht. Die Schwerindustrie hat noch immer die läng st e Arbeitszeit. Bei zwölfstündiger Betriebsanwcsen- heit werden zehn Stunden gearbeitet. Die Leistungssteigerung ist zum sehr großen Teil« auf die Auspowerung der Arbeitskraft und auf die Ueberanstrengung, die durch die Stoppuhr verstärkt wird, zurückzuführen. Noch erschreckender aber sind die direkten Lebens- und Gesundheitsopfer, die diese Rationali- sierung verschlingt. Bei 2343 durchschnittlich Beschäftigten ereigneten sich im Jahre 1926: 362 Unfälle. Fast jeder sechste Ar- beiter wurde von einem Unfall ereilt, der der Berufs- genossenschaft gemeldet wurde. Von diesen Unfällen waren sechs tödlich, zwei Verletzte starben später. Diese Kraft- auspawerung und Unfallzisfern dürfen mit der Forderung der Rationalisierung nicht mehr gedeckt werden. Hier liegt Wirtschast und Menschen schädigende U e b e r r a.t i.o n a l i s i e r u n g vor, der ein Riegel vorgeschoben werden muß. Leider darf die Arbeiterschaft nicht hoffen, daß dieses Beispiel, das nur eines unter taufend ist, irgendwie die Machthaber dazu veranlassen wird, von sich aus der Menschenausbeutung und der Ueberarbeit ein Ende zu setzen. Sie muß dafür kämpfen, daß die Rationalisierung wieder ra.tionell gemacht wird, nachdem sie. olles erträgliche Matz ge, sprengt hat. Weiter steigender Güterverkehr. Oer Güterverkehr der Reichsbahn zeigt in der Woche zum 22. Januar wieder cme kleine Steigerung. Die arbeits. tägliche Güterwagengeftellung hat sich von 129 733 auf 131 733 er- höht, die Zahl der gestellten Waggons ist in der ganzen Woche von 778103 aus 730 333 gestiegen. (Die Angaben verstehen sich in 1333 Stück) Woche wöchentlich»Ä 1926 1925 1926 1325 31, 10.— 6. 11. 900,8 822,2 150,0 137,0 7. ,1.-13 11. 943,2 8067 157.2 134,5 14.11.-20.11. 848,4 716,6 169.7 143,8 21.11.-27,11. 939,5 793,4 156,6 132,2 28. 11.— 4. 12. 907,2 731,4 151.2 122,0 5.12—11.12. 881,0 702,4 146,8 117,1 12.12.-18.12. 872,4 717,1 145.4. 119.6 19.12.-25.12. 662,3 454,6 132,5 118,6 26. 12— 1. 1. 602,0 500,2 120,4 100,0 1927 1928 1927 1926 2. 1.— 8. 1. 721,8 602,2 120,2 100,3 9. 1.-15. 1. 778,1 644,1 129,7 107.4 16. 1.-22. 1. 700,3 633.0 131,7 105,6 Die Steigerung ist weniger g r v ß als in der Woche zum 15. Januar. Daß aber noch eine Steigerung zu verzeichnen ist, be» weist, daß di« ansteigende Tendenz der Vorwoche, die eine erst- malige seft mehreren Monaten war, angehalten hat. Inwiefern diese weitere Steigerung konjunkturell von Bedeutung ist, werden im Zusammeyhang mit den Ziffern der Arbeitsuchenden die anderen konjunkturwichtigen Vorgänge bald erkennen lassen.
- Große Textilfusionen. Im Konzern der Norddeutschen- Wöllkam ncerei und Kammgarnspinnerei in Bremen , in dem«in großer Teil der deutschen Wollindustrie ver- einigt ist und der neben zählreichen Beteiligungen eigene Fabriken in mehr als einem Dutzend Orten beweibt, erfolgt eine bedeutend« Veränderung. Die in den letzten Jahren zum Voll- oder Mojoritäis- besitz umgewandelten Beteiligungen an der Sächsischen Wall- garn A.-G., vormals Tittel und KrügerLeipzig/Plagwitz , der Kammgarnspinnerei Wernshausen, der Wall- haarkämmerei und Spinnerei A.-G. Hainichen in Sachsen und der Hamburger Wollkämmerei in Wilhelmsburg haben diese Werke jetzt zur Fusion mit den Nord» deutschen Wollkömmereikonzern reif gemocot. Die vier Werke werden mft der Norddeutschen Wollkämmerei ui.d Kammgarnspinnerei ver- schmolzen. Zu diesem Zweck wird das Kapital der Mutter- gesellschast von 83,2 um 16,8 auf 50 Millionen erhöht. Die 12 003 Mann starke Belegschaft des Konzerns erfährt eine bedeutende Vergrößerung. Für das Jahr 1925 wurden 4 Proz. Dwidende verteift: der Abschluß für 1926 liegt noch nicht vor. Ausion in der Melallhalbsabrikation. Nach monatelangen Vor- Verhandlungen ist in den Aufsichtsratssitzungen der C.-Heck- ma nn-A.-G., Duisburg , der Belv e-A.-G., Altona , und der K a r l- B c r g- A.» G., Werdohl , die Fusion der drei Unternehmun, gen beschlossen worden. Der Vertrag wird der im März tagenden Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Heckmann ver» fügte bisher über ein Aktienkapital von 8 Millionen, Veloe über 13,44 Millionen und Berg über 3,2 Millionen Mark Kapital. Der Zusammenschluß erfolgt in der Weise, daß die Heckmann- und Berg-Gesellschast in der Veloe-A.-G, aufgehen. Belve nimmt eine Herabsetzung des Stammkapitals auf 5,6 Millionen vor, um es dann zur Durchführung der Fusion um 8 auf 13,6 Millionen Mark zu erhöhen. Di«"Berg-A.-G. erhält 2.4. die Heckmann-A.-G. 5.6 Mil- lionen Mark neuer Aktien. Das endgültige Kapital der neuen Ge- sellschäft wird noch einer weiteren Erhöhung um 2,4 Millionen, 16 Millionen Mark bewogen. Der Trust wird sich nach dem Zu- sammenschluß Berg-Heckmann-Belve-A.-G. nennen. Bisher haben sich die drei Firmen mit der Herstellung von Metall- Halbfabrikaten, insbesondere von Kupserrohr, Kupferblech, Kupserdraht. Messing. Bronze und Aluminiumwolzwerkprodukten bc. saßt. Die B«rg-A.-G. gilt als besonders leistungsfähiger Her- stcller von Aluminiumblechen und-röhren. Das Reich ist an der Gesellschaft durch die Vereinigte Aluminiumwerke(Viag- Konzern), beteiligt. Durch Zusammenlegung der drei gleich. gearteten Werke soll eine Verbesserung und Verbilligung der Er- zeugung erzielt werden. Die Krise in der Metallhalbzeugindustri«, über die wir schon mehrfach berichteten, zwang zu dieser horizon- talen Konzentration. Auch mit den 16 Millionen Trustkapttal wird das Gesamtkapital noch niedriger sein als die Summe der vor der Fusion bestehenden Einzel kapitale. Droht Amerika mit neuen Dumpingzollen? Vom amerikanischen Schatzamt sind Bekanntmachungen erfolgt, die es wahrscheinlich machen, daß dl« Dereinigten Staaten jede Preisunterbietung aus dem amerikanischen Markt durch deutsche Eisensabnkate mit Sonderaufscklägen belasten wollen. Mit den am 1 Z. M a i v. I. erlassenen Dumpingbestimmungen gegen die deutsche Eiseneinfuhr «wen-dt-se Maßnahmen nichts zu dun. Im Gegenteil, es wird ausdrucklich erklärt, daß sich die Vereinigten Staaten davon über« z e u g t hätten, �daß die den deutschen Eisenverarbeitern gewahrten Vergütungen nicht als Dumpingexportmaßnabmen zu betrachten seien. Um so überraschender kommt diese neue Drohung. Es hat den Anschein, als ob die Maßnahmen generell den amerika- Nischen Mrakt von der Weltkonkurrenz freiholten wallen, obwohl nur die deutsche Konkurrenz genannt wird. Dielleicht darf man aber annehmen, daß e« sich um«ine Maßnahme gegen da» europäischeRohstahlkartellunddie verschiedenen ande-en marktreaelnden Eisenverbände Europas Handell, für die der amerika . «ich« Markt bestritt«»«» Gebiet ist.