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Personalien aus der Partei. Genosse Grillen

Machtmittel genug in der Hand hat, die gefährlichen, in berger ist nach fünfwöchiger Abwesenheit, während welcher prechung mit Bodenbach an die große Glocke. Der Einspruch

gar der

Bolizeiliches, Gerichtliches c.

die

an,

wenn wir hier eine Broschüre schreiben wollten, tönnten wir] In einer Voltsversammlung in Beulenroda in Reuß ä. 2. 1fchaft Raft gemacht und der Wirth zu dem im selben Hause Frau Gerhard mit noch mehr Beispielen dienen; demgegenüber besprach Reichstags Abgeordneter Burm das Agrarprogramm wohnenden Rechtsanwalt Wallach geschickt, ihm das Verlangen ist die Demokratisirung des Betriebes ein recht geringfügiger im großen und ganzen in ablehnendem Sinne. Die Ver- des Birker fund zu thun. Wallach, der gerade dem Bureauvorsteher Gewinn, ein Gewinn, der eventuell in das Gegentheil umschlagen fammlung erklärte sich mit seinen Ausführungen vollständig ein- Bodenbach etwas diftirte, fertigte den Restaurateur schnell mit den tann, wenn eine Generalversammlung von Laien, wie das verstanden. Worten ab, Bodenbach werde gleich hinunterkommen. Bodenbach fam schon dagewesen ist, darüber berufen wird, ob eine In einer Volksversammlung in Hamburg  ( Uhlenhorst) denn auch bald in die Wirthschaft und verhandelte mit Birter, Nachdem die Lokomobile oder ein Gasmotor aufgestellt werden soll! Und unterzog der Parteigenosse Kölle die Vorschläge einer ab dem die Handschellen abgenommen wurden. felbst wenn eine Stärkung des demokratischen Gedankens heraus- sprechenden Kritik. Die Versammlung ſtimmte seinen Aus- Konferenz beendet war, benutzte B. die Vertrauensseligkeit des springen follte, meint nicht auch Frau Gerhard, daß einer führungen zu. Transporteurs, der ihn ungefeffelt einen abgelegenen Ort auf­solchen Gefahr gegenüber der preußisch- deutsche Polizeistaat suchen ließ, und verduftete. Durch die Flucht kam die Be Sachsen bereits offiziös verfolgten Konsumvereine an die Wand zu drücken. Und sie sollten es nur wagen, hall unterziehen mußte, wieder in die Redaktion der Fränkischen deren Berufung zurück. Beit er sich wegen eines Kehlkopfleidens einer Kur in Reichen- gegen die Strafmandate war erfolglos; das Schöffengericht verurtheilte die Angeklagten und das Landgericht wies der Gewerkschaftsbewegung oder Beide Instanzen nahmen sozialistischen Partei direktere Förderungen zu theil werden zu lassen! Tagespost  " eingetreten. Die Kur ist bis auf eine noch nicht ganz daß angezogene Polizeiverordnung materiell giltig Wie statutenmäßig die Vermiethung von Sälen 2c. auch sein beseitigte Erschlaffung der Stimmbänder günstig ausgefallen, doch sei und in dem Verhalten der Verurtheilten ein Verstoß gegen mag, so haben wir eben nicht blos einen Kommentar von ist dem Genoffen Grillenberger vom Arzt noch längere Schonung biefelbe liege. Der Straffenat des Kammergerichts, bei dem Krüger und Parisius zum Genossenschaftsgesetz, sondern wir haben feiner Stimme angerathen und ihm untersagt worden, etwa Revision eingelegt wurde, forderte in einer früheren Gigung die auch ein Kammergericht und wir haben auch ein Reichsgericht, fofort wieder öffentlich zu reden. Hoffen wir, daß er sich bald Aften ein und stellte daraus in seiner letzten Sizung am 5. Sep­die sich den Teufel um den Kommentar von Krüger und Barisius völlig erholt, um tapfer wie immer den Ansturm der täglich tember folgendes hinsichtlich der eigenartigen Polizeiverordnung die sich den Teufel um den Kommentar von Krüger und Parisius unverschämter auftretenden reaktionären Parteien mit abwehren feft: Der Standpunkt des Gefängnisses in Essen   gab der Staats­scheeren. An dem Fall der Genossenschaftsbuchdruckerei Silesia" in Breslau   haben wir ein nur zu etlatantes au helfen. anwaltschaft zu der Befürchtung Anlaß, es könnte sich zwischen Beispiel dafür, wie man unter Zustimmung der Dame den Straßenpassanten und den Gefangenen ein regelrechter Juftitia auch auch Genossenschaftsvermögen tonfisziren tann.- Das Schöffengericht in Halle a. G. hatte den ver Verkehr entwickeln; sie ersuchte deshalb den Bürgermeister um Und um den Polizeistaat finanziell zu kräftigen, sollten die antwortlichen Redakteur des" Volksblatts", Schnecken eine Polizeiverordnung, welche dem vorbeuge. Das Resultat Arbeiter ihre organisatorischen Talente mit der Gründung von burger, wegen angeblichen Fluchtverdachts sofort in Haft war die oben zitirte Polizeiverordnung, die erlassen wurde auf Konsumgenossenschaften verplempern? Wir sind eben nicht in nehmen lassen, als es ihn wegen Beleidigung der Polizei zu sechs grund des§ 6b des Gesetzes vom 11. März 1850( Gefeß über England, nicht in Belgien  , wir sind in Deutschland  , und auf Monaten Gefängniß verurtheilt hatte. Die gegen die Verhaftung die Polizeiverwaltung.) Das Rammergericht erkannte infolge diesem Rhodus giebt es nur einen einzigen Tanz, den nackten eingereichte Beschwerde gab der Amtsrichter und ehemalige dieser Feststellungen auf Freisprechung. Gründe: Der politischen Klassenkampf, der den ganzen Mann für sich in Staatsanwalt Dr. Bindseil erst nach sechs Tagen an das§ 6b des genannten Gesetzes führe als Gegenstände ortspolizei­Anspruch nimmt. Landgericht ab. Dieses erkannte auf fofortige Auf- ficher Vorschriften auf bie Ordnung, Sicherheit und hebung der Haft und begründete das wie folgt:" Die Leichtigkeit des Verkehrs auf: öffentlichen Straßen, Wegen Strafe von sechs Monaten erscheint für sich allein Plägen, Brücken u. s. w. Jm vorliegenden Falle han nicht geeignet, Fluchtverdacht zu begründen, zumal Schnecken- bele es sich aber garnicht um den öffentlichen Verkehr Parteiliteratur. Die Rede Auer's, warum die Sozial- bisher noch nicht entzogen oder zu entziehen versucht hat. Andere, Die Annahme, daß die in Frage kommende Polizeiverordnung Parteiliteratur. Die Rede Auer'3, warum die Sozial. burger fich der Vollstreckung gegen ihn erkannter Strafen und könne von einer Berkehrshinderung nicht gesprochen werden. demokratie dem Sedanhute die Reverenz verweigert, hat in der den Fluchtverdacht begründende Thatsachen liegen aber nicht von 1887 allgemein gelte nach ihrem Wortlaut, sei unzulässig. gegnerischen Presse zu den albernsten Verlegenheitskombinationen vor. Allerdings hat Schneckenburger die Redaktion des Volts Auf jeden Fall wäre sie insoweit ungiltig, als sie den Verkehr Anlaß gegeben. Die Buchhandlung des Vorwärts" wird diese blattes" niedergelegt; er ist aber trotzdem in Halle a. S. seßhaft, mit Gefangenen in geschlossenen Räumen, wie einer Restauration, Rede in Broschürenform unter dem Titel:" Sozialdemokratie denn er hat hier eine Wohnung( Schlafstelle) und eine ein- verbieten würde. Der Zweck der Verordnung sei durch das gerichtete Wertstatt. Auch die von der Polizeiverwaltung dahin Verhalten der Angeklagten nicht berührt worden. und Sedanfeier" am Dienstag Mittag zur Ausgabe geäußerte Ansicht: es sei sehr wahrscheinlich, daß Schneckenburger bringen. Um eine Massenverbreitung zu ermöglichen, ist der auf Kosten der Partei nach der Schweiz   entfliehen werde, sobald Preis für das Einzelexemplar auf 10 Pf. festgesetzt worden. Bei er auf freien Fuß gesezt werde, fann zur Begründung des Partienbezug wird entsprechender Rabatt gegeben. Fluchtverdachts nicht dienen, da diese Ansicht jeder thatsächlichen Unterlage entbehrt."

Partei- Nachrichten.

Auf Veranlassung des Reichs- und Landtagsabgeord neten Julius Seifert   in 3wickau hatte der Konsumverein in Schedewitz am 2. September von Mittag ab geschlossen. Seifert ist Vorsitzender dieses Vereins und sollte bei der Be­gründung des Antrages die Stellung durchbrochen haben, die unserer Partei durch ihren internationalen Charakter gegenüber den Kriegsfeiern vorgezeichnet ist. Die Sache verhält sich aber anders. In einer im Sächsischen Boltsblatt" veröffentlichten Erklärung führt Seifert aus:" Ich habe in der betreffenden Sigung nicht gesagt, die Sedanfeier sei nun einmal ein Volts­fest, sondern erklärt: Die diesjährige Feier wollen die Gegner zu einem Voltsfest machen und alles auf die Beine bringen, infolge dessen wird der Verkauf in unseren Geschäften gleich Null sein; wir werden das Gas nicht dabei verdienen, in­folge dessen tönnen wir unserem gesammten Personal den halben Tag frei geben, damit sich dasselbe Nachmittag und Abend zur Unterstügung unseres Parteiwirthes am Vogelschießen betheiligen fann. Ein Zwang tönne allerdings auf niemand aus geübt werden. Das war der Grund, weil es das Geschäft ohne Schädigung der Interessenten erlaubte, einen halben Tag freizugeben und den Wirth unseres einzigen Saales, den die Bwidauer Genossen noch besigen, zu unterstüßen. Deshalb dieser Lärm, deshalb Verherrlichung des Sedanfestes". Das Urtheil überlasse ich jedem Genossen selbst."

Man wird uns zustimmen, wenn wir den Parteigenossen aller Orte nachdrücklich empfehlen, bevor sie jemand der Steg­müllerei beschuldigen, sich genau zu informiren, ob dem so ist, und im übrigen nicht aus der Mücke einen Elephanten zu machen.

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Flegelhaftigkeit. Seiner Ungeduld, am Telephon bis zum Anschluß der Verbindung etwas lange warten zu müssen, machte der Hofschlächtermeister Eisenträger dadurch Play, daß er die Telephonistin mit den Worten anrief:" Sie dumme Liese, was -Aufreizung zum Klaffenhaß sollte der Kolporteur denken Sie sich, wozu zahle ich mein schweres Geld!" Die Poste Eduard Tusker in Beuthen   D.-S. dadurch begangen haben, behörde stellte Strafantrag und wegen Beleidigung wurde Eisen daß er von der Mainummer des, Wahren Jakobs" 6 Gyem- träger vom Schöffengerichte zu 50 Mart Geldstrafe verurtheilt. plare an die Abonnenten verabfolgte. Der Staatsanwalt deduzirte Angeklagter wie Staatsanwaltschaft legten gegen dieses Urtheil so: Wenn es in dem Mailiede des Wahren Jakobs" heiße: Berufung ein. Die des ersteren wurde wegen unpünktlichen Er Berfchellt des Mammons finst're Macht!" so sei das eine Auf- scheinens vor Gericht verworfen. Der Staatsanwalt reizung zum Klaffenhaß, weil gerade in Oberschlesien   die Leute beantragte aber 100 Mart Geldstrafe, weil die Be sehr zu Gewaltthätigkeiten geneigt wären und dort die Schriften leidigung meisten von der Bevölkerung ganz anders beurtheilt würden. Natürlich Fällen der Thäter sehr schwer zu ermitteln fei. Hier erkannte das Landgericht auf Freisprechung. wurde er aber abgefaßt und da die Damen in ihrem schweren und anstrengenden Berufe zu schüßen feien, sei eine höhere Geld­strafe wohl am Plaze. Der Vertheidiger widersprach diesen Ausführungen, da sicherlich sonst nicht Damen angestellt würden, und betonte, daß dem Angeklagten als großem Geschäftsmanne jede Minute sehr fostbar sei, weshalb er in gereizter Stimmung sich befand. Die sechste Berufungs  - Straffammer des Landgerichts I.  verwarf die Berufung bezüglich des Strafmaßes, da die Redens­art weniger dazu geeignet war, die Telephonistin in ihrer Ehre herabzusehen, sondern nur als grob anzusehen sei. Der An geklagte glaubte, in seiner eigenen Behausung etwas berb poltern su tönnen, und aus diesem Grunde seien 50 Mark Geldfirafe genügend.

Gewerkschaftliches.

Die Kommission der Kistenmacher fordert alle, die noch im Besitze von Sammellisten für die streikenden Ristenmacher sind, auf, dieselben spätestens bis zum 15. September an Millarg, Grenadierstraße 10, oder an Tschernig, Fürstenstr. 17 Hof 2 Tr. zurückzugeben.

Aus Bromberg   wird uns berichtet, daß der Direktor der Grünauer'schen Buch bruderei einen Buchdrucker des halb entlassen habe, weil er sich am Sedanfest nicht betheiligte und dadurch der Geschäftsehre" wie dem Direktor felbft zu nahe getreten sein soll. Wenn die Meldung richtig ist, so wird dem Direktor, der seinerzeit Gründer des Netze- Gaues der Buchdrucker­Organisation gewesen sein soll, der Verband der deutschen   Buch Drucker begreiflich machen, daß heute wie in den früheren Zeiten der Buchdruckergeschichte der Sah gilt: Um Privatangelegen­heiten der Gehilfen hat sich das Geschäft nicht zu fümmern.

Der ge

Zu welchen Ausflüchten bisweilen Angeklagte greifen, um sich zu entlasten, zeigte eine Verhandlung, welche gestern vor der zweiten Straffammer des Landgerichts I   stattfand. Der Arbeiter" Ferdinand Ahlfänger war der Urkunden­fälschung beschuldigt. Er wohnte in einem Hause, deren Eigen thümerin, eine ältere Wittwe, anfangs Juli starb. Nach den vorgefundenen Büchern und wie den Erben auch aus dem Munde der Verstorbenen selbst bekannt war, mußte der Angeklagte noch mit der Miethe für die Monate April, Mai und Juni im Rück stande sein. Als die Forderung geltend gemacht wurde, legte der Angeklagte den Erben sein Miethsbuch vor, in welchem nicht nur für die erwähnten drei Monate, sondern sogar auch für den Monat Juli quittirt war, an einem Tage, als die Eigenthümerin bereits verstorben war. Die Fäl schung lag auf der Hand, der Angeklagte gab sie in der Bor Während der Unters untersuchung auch unumdunden zu. suchungshaft ist er anderen Sinnes geworden, er behauptete im Termine, daß er die Quittungsvermerke zwar selbst geschrieben, aber hierzu die Erlaubniß der Verstorbenen gehabt habe. Er habe zu derselben in einem Liebesverhältniß gestanden und Der Verband aller in der Textilindustrie beschäftigten von fei ihr in ermächtigt worden, Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands   hatte im 1. Quartal ihrem Namen auch nach ihrem Tode Der quittiren. zu Staats dieses Jahres rund 13 700 Mitglieder, davon in Berlin   671, anwalt bezeichnete die Angaben des Angeklagten als eine Mär, Barmen 650, Elberfeld   500, Meerane   475, Chemnitz   425, Sie die er sich in der Einsamkeit des Gefängnisses ausgedacht habe. münster   314, Krefeld   298, Gera   295, Glauchau 290, Thal Gr beantragte gegen ihn drei Monate Gefängniß. Der Gerichts­heim 280, Langenbielau 225, Delsnig i. B. 220, Aachen   213, Reichen der Angeklagte zeigte, indem er das Andenken einer Verstorbenen Reichenbof ging mit Rücksicht auf die Niedrigkeit der Gesinnung, die bach i. 2. 211, 3wößen bei Gera   200, Mühlhausen   i. E. 180, An die Landräthe der Kreise Dortmund   und Hörde of 178, Limbach 175, Negschkau 168, Siegmar 163, Erlangen   verunglimpfte, weit über den Antrag des Staatsanwalts hinaus und erkannte auf eine Gefängnißstrafe von einem 159, Adorf i. V. 150, Grustthal 140, Augsburg   138, Guben   132, hat das sozialdemokratische Wahlkomitee in Dortmund   folgende Auerbach   i. V. 126, Crimmitschau   125, Greiz   121, Frank­Jahre. Eingabe gerichtet:" Unter Hinweis auf in früheren Jahren furt a. M. 115, Burgstädt   114, Tölau 111, Großenhain   108, wiederholt vorgekommene unliebsame Vorkommnisse ersuchen wir Aubachthal 100. Weniger Mitglieder als 100 hatten von den Sie höflichst, die Ihnen unterstellten Polizeiverwaltungen und Orten der Mark Brandenburg: Rixdorf 91, Nowawes   80, Depelchen und letzte Nachrichten. Beamten oder in deren Stellvertretung handelnden Gendarmen Finsterwalde   46, Luckenwalde   45, Rummelsburg   23, Nauen   19. des 6. Arnsberger   Wahlkreises dahin instruiren zu wollen, daß in Gemäßheit des§ 43 Abs. 3 und 4 der Reichs Gewerbe- In Czernowitz   in der Bukowina   traten am 4. September Ordnung nach nunmehr erfolgter Ausschreibung der Erfahwahl sämmtliche Tischler die Arbeit anstatt um 5 Uhr mor­zum deutschen   Reichstag die Verbreitung von auf diese Wahl gens erst um 6 Uhr an, um auf diese Weise eine Verkürzung der bezug habenden Flugschriften nicht mehr von einer zuvor einzu- Arbeitszeit zu erreichen. Das Unternehmen glückte. Die Meister holenden polizeilichen Genehmigung abhängig ist und ein Vor- machten erst faure Gefichter. Als sie aber sahen, daß bei der gehen nach dieser Richtung, welches die ungehinderte Verbreitung Einmüthigkeit der Arbeiter nichts zu machen war, gaben sie derartiger Druckschriften aus Gründen mangelnder polizeilicher flein   bei. Erlaubniß beeinträchtigt, unter allen Umständen zu unter­bleiben hat."

Als recht bedenklich muß es bezeichnet werden, wenn Im Dresdener   Steinbildhauerstreit ist noch feine Ver­Blätter unserer Partei, die aus anderen sozialdemokratischen änderung eingetreten. Bekanntlich handelt es sich bei diesem Aus Organen Artikel abdruckten und wegen dieser Artikel vom stand darum, daß die Unternehmer das Schleifen und Transportiren Staatsanwalt belangt werden, sich darüber beschweren, daß in der Werkzeuge auf ihre Kosten besorgen lassen sollen, während ,, ihrer" Stadt derselbe Artikel strafbar befunden wird, der bort, es bisher den Arbeitern oblag. wo er zuerst veröffentlicht wurde, den Staatsanwalt nicht zum Der Maurerstreik in Plauen   ist zu Ende. Einschreiten veranlaßt hat. Dieses Verfahren nüßt dem vor forderte Stundenlohn von 40 Pf. wurde nicht erreicht, weil sich von einer Anklage stehenden Blatt selbstverständlich gar nichts, fann ben etwa 900 Maurern nur über 400 an der Bewegung be­aber dazu führen, daß auch noch die Redakteure anderer Partei- theiligten, die anderenfalls hätte zum Siege führen müssen, da blätter und vornehmlich desjenigen, das den für strafbar be- sowohl in Plauen   selbst wie in der Umgegend viel Arbeit vor fundenen Artikel zuerst brachte, vor den Kadi geschleppt werden. handen war. Indessen waren die Unternehmer doch genöthigt, Aus demselben Grunde empfiehlt es sich, zumal jetzt, wo der den Stundenlohn wenigstens etwas zu erhöhen. Der unschuldigste Artikel sozialdemokratischer Blätter zum Gegenstand Maurerstreit in Flensburg   ist noch nicht beendigt. Staatsanwaltschaftlicher Interpretationsgenialität werden kann, Partei- Organe, will man sie nicht sofort als Quelle angeben, später nicht nußlos zu nennen.

Ein eigenes Partei- Organ wollen sich, wie norddeutsche Blätter unserer Partei melden, die Delmenhorster   Partei­genossen gründen. Am wenigsten ist aber die gegenwärtige, politisch höchst unsichere Zeit geeignet, die Bermehrung der Blätter unserer Partei rathsam erscheinen zu lassen.

Bei den hessischen Gemeindewahlen hat unsere Partei wieder neue Erfolge gehabt. In Holzhausen bei Friedberg  ist es zum ersten Male gelungen, einen Sozialdemokraten in den Gemeinderath zu bringen. In Heuchelheim   bei Gießen  wurden die von unseren Genossen aufgestellten vier Kandidaten mit großer Mehrheit gewählt. Auch in Lollar   bei Gießen   kam ein Kandidat unserer Partei durch.

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Der Gießerftreik in Lyon  , der mehrere Monate gedauert hat, endete zu gunsten der Arbeiter. Alle Streifenden sind wieder eingestellt, und ein Mindestlohn von 5 Franten täglich ist durch gefeßt.

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Feuer zerstörte 46 Wohnhäuser und 50 Hintergebäude. Am meisten Osterode   a. H., 7. September. Das bereits gemeldete große betroffen sind die Marienvorstadt, die Bahnhofstraße und der Dielenplan. Der Brand dauerte 12 Stunden, 16 Feuerwehren waren am Löschen betheiligt. Man vermuthet, daß das Feuer dadurch entstand, daß Kinder mit Streichhölzern spielten.

Köln  , 7. September.  ( B. H.  ) Die Kölnische Zeitung  " glaubt, daß die Reichsregierung darauf verzichtet, mit gefeß geberischen Vorschlägen zwecks Bekämpfung der Sozialdemokratie an den Reichstag heranzutreten, dagegen habe es den Anschein, daß im preußischen Ministerium des Innern eine Vorlage ausgearbeitet werde, die dem preußischen Landtag Aus Charleroi   wird telegraphirt: Die Arbeiter der Grube zugehen und zur Bekämpfung der Sozialdemokratie dienen foll. Placard" zu Mariemont, 300 an der Bahl, haben die Arbeit Die Vorschläge, die der preußische Minister des Innern machen eingestellt; sie verlangen Lohnerhöhung auf grund der Gr- will, hätten noch keine feste Gestalt angenommen, doch sei anzu­höhung der Kohlenpreise. Man erwartet in Mariemont für nehmen, daß sie hauptsächlich die preußische Vereinsgesetzgebung Montag einen Generalstreit, in den Koblengruben des Beckens ins Auge faffen. von Charleroi   herrscht gleichfalls eine gewisse Erregung, welche Montag zum Streit führen könnté.

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Gerichts- Beitung.

Wien  , 7. September. Amtlich wird gemeldet: Die Cholera trat außer in Tarnopol   noch im politischen Bezirk Brody mit einem Falle und im politischen Bezirk Rohatyn   mit 4 Fällen auf, von welch' letzteren 3 tödtlich verliefen. Ko Bern, 7. September.  ( B. H.  ) Der Thierarzt, welcher am Matterhorn durch Steinschlag verwundet wurde, ist nach Zermatt  gebracht worden.

Agrarprogramm. In Elberfeld   faßte der Voltsverein folgende Resolution: Die Versammlung erkennt nicht die Nothwendigkeit eines besonderen oder in das bisherige Programm eingefügten Agrarprogramms an. Sie hält das Erfurter Pro­gramm, so wie es ist, auf absehbare Zeit für vollständig er­schöpfend, sowohl was die Vertretung des Industries als auch Uubefugt mit Gefangenen verkehrt zu haben, wurde dem die des Ackerbau Proletariats betrifft. Die von der Agrar- Bureauvorsteher des auch in unseren Kreisen bekannten tommission vorgeschlagenen Forderungen find zum theil im bis- Effener Rechtsanwalts Wallach zur Laft gelegt, während dem Paris  , 7. September.  ( B. S.) Der Attentäter gegen das herigen Programm enthalten, daher überflüssig, zum theil, soweit Rechtsanwalt selber Anstiftung zu diesen Vergehen vorgeworfen fie auf Erhaltung und Förderung der bäuerlichen Betriebe zielen, wurde. Beide sollten ihr Vergehen mit je 9 M. büßen und zwar Haus des Bantier Rothschild hat noch immer seinen Namen unserem grundsäglichen Standpunkt widerstreitend, daher prinzip: stützte sich die verfügende Behörde auf eine Polizeiverordnung vom nicht genannt. Er äußerte, er fei zufrieden, daß er anf Staatss widrig und reaktionär, manche der Forderungen find geradezu 20. September 1887, welche bestimmt: Unbefugten ist der Verkehr fosten verpflegt werde, alles Gute sei sein Jdeal, niemand solle widerfinnig und unverständlich. Aus diesem Grunde verwirft mit Gefangenen und Festgenommenen verboten." Folgen hungern. die Versammlung die Vorschläge der Agrarkommission. Sie ist der Sachverhalt hatte den Strafbefehl veranlaßt. Mailand  , 7. September.  ( B. S.) Seit vier Wochen herrscht aber dafür, daß das Agrarprogramm auf dem nächsten Parteitag ges wurden zwei Gefangene von Gelsenkirchen   nach Essen   in ganz Ober- und Mittel- Italien   große Trockenheit, verbunden zur Berathung tommt, in der Erwartung, daß ev. in Form von transportirt, von denen der eine, ein gewisser Birker, dem Trans  - mit außergewöhnlich hoher Temperatur. Man befürchtet, daß Resolutionen Stellung zu den landwirthschaftlichen Fragen ge- porteur zu verstehen gab, er möchte für seine Sache einen Rechts- der Schaden, der durch die Dürre den Feldern zugefügt wird, nommen wird," anwalt haben. Daraufhin wurde in der Zinsdorf'schen Wirth- bedeutende Dimensionen annimmt. Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: 2h. Glocke in Berlin  . Truck und Verlag von Mag Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen.