Nach den geltenden Bestimmungen der Erwerbslosenfür» jorge erhalten diese Arbeitslosen: Ein alleinstehender Arbeitsloser unter 21 Jahren pro Woche 8,20 Ml. m nicht*»» 21» ab 9. Unterstützungswoche 7,20. j,,, über 21 Jahre pro Woche 12,30, s,. nicht... 21. ab 9. UnterstlltzungSwoche 11,80, . verheirateter,. 9., 15,10» .., mit 2 Kindern ab 9. Unterstützungswoche 19,75. ver Höchstsatz betrögt ab S. lluterstühungswoche... Z«.sS. Daraus ergibt sich, daß die Unterstützung der früher schlecht entlohnten Ledigen abgebaut werden soll, nur die Unterstützung der besser Entlohnten wird erhöht. D i e Unterstützung der verheirateten Arbeits- losen soll fast allgemein abgebaut werden, j,um Teil sehr erheblich: nur soweit sie in die höchste Klasse kommen, stellt sich die Unterstützung ein wenig höher. Das gleiche Schicksal teilen die Arbeitslosen mit zwei Kindern: es gilt auch für die Höchst- s ä tz e, die praktisch für Arbeitslose mit vier und mehr Kindern in Frage kommen. Der hier gewählte Vergleich mit den Sätzen der neunten Unterstützungswoche ist, um«inen Einwand von vornherein zu begegnen, deshalb ohne weiteres zulässig, weil nach den amtlichen Ausweisen weit über eine Million Unterstützungs- empfänger bereits über acht Wochen arbeitslos sind. Ein Ver» gleich mit den Unterstützungssätzen des Wirtschaftsgebiets HI (Westen) ist noch ungünstiger. Dieser Abbau'der Erwerbslosenunterstützung gilt für die künftigen Bezieher von Versicherungsleistungen. Hunderttausende Unterstützungsempfänger werden nach den Absichten des Regierungsentwurfs jedoch selbst von diesen Leistungen ausgeschlosien: fürdiesegilt.fallssiebe- dürftig sind, eine wesentlich verschlechterte Krisenfürsorge. Man unterstellt dieser Regierung des Besitzbürgerblockes sicher nchts Falsches, wenn man annimmt, daß sie bei dir Festsetzung der Höhe und Dauer der Krisen- leistungen unter den Dersicherungsleistungen bleiben will. Sonst brauchte sie sich ja die Regelung der Einzelheiten nicht vorbehalten mit der w i ch t i g e n B e st i m m u n g, die Höhe der Unterstützung beschränken zu können. Ein zweifacher Abbau der Erwerbslosenunterstützung ist also geplant: Der Uebergang zu Versicherungsleistungen be- deutet fürdengrößtenTeilderUnterstützungs- empfänger einen Abbau ihrer Bezüge: damit ist dann weiter die Grundlage gewonnen, die Krisenlei- st u n g e n der übrigen Unterstützungsempfänger noch st S r- ker heradzudrücken. Fürwahr, ein aufreizender Plan! Der Bcsitzbürgerblock präsentiert seine erste Rechnung: die Sozialdemokratie wird alles tun, um einen dicken Strich durch diese Rechnung zu machen. Nun erst recht! Die dcntschnationalc Lpposttio« nimmt das Wort. Während der„regierungstreue� Teil der deutfchnatio- ilalen Presse um Hugenberg und Genossen Tag für Tag mit befremdlicher Gefltssenheit betont, daß die neue Koalition von Westarp bis Marx fester denn je zusammenhalte, tobt sich in der noch immer deutschnationalen„Deutschen Zei- t u n g* der viertägige Finanzmini st er des Kapp- Kabinetts, Herr Oberfinanzrat Dr. Bang, unter dem Titel..Nun erst recht!" in oppositionellen Tiradew aus, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig lassen. Das Selt- fame aber ist, daß man versucht scheint, etlichen Sätzen des Herrn Bang beinahe vollinhaltlich zuzustimmen. So schreibt er zum Beispiel: Dos Wort Treitschkes von der„epidemischen Geistes- k r a n k e i t. die zuweilen selbst edelste Völker befällt, ist buchstäb-
lich wahr. Was man bei uns jetzt aufgeführt hat, ist eine G r o- teste so aberwitzig, wie sie in der Geschichte überhaupt noch nicht erlebt wurde. Es gibt keine Staatsverfassung auf dieser schönen Erde, kein politisches System, nicht einmal bei Boto- luden und Feuerländern. wo solches möglich wurde." In der Tat: Man darf wohl glauben, daß der aberwitzige und von epidemischer Geisteskrankheit zeugende A e m t e r- s ch a ch e r, wie ihn die Deutschnationalen in diesen Wochen unter prozentualer Berechnung der ihnen zukommenden Plätze an der Futterkrippe getrieben haben, selbst unter Botokudcn schwer möglich gewesen wäre! Eine schlimme Sorg« indessen ist es für Bang, daß die neue bürgerblöckliche Regierung mit allen mügllchen Bin-
flufin den Sportpalast! Das arbeitende Verlin demonstriert gegen den Vürgerblock! Heraus zum Protest! Heraus zur OemonstratiouS-Äersamm- lung am Donnerstag, �0 Februar 1927, abends 8 llhr, im Sportpalast!- Redner die Reichstagsabgeordneten: Aufhäuser, Dr. Vreitscheid, Oittmann, Marie Luchacz, Künstler, Scheidemann , Stampfer, Vogel-Rürnberg. Sezirksverband Berlin«pv.
Sozialistische Arbeiterjugend Groß«Verlin! Treffpunkt: 7 llhr abends, Hochbahnhof Vülowstraße.
düngen und Fesselungen, wie der erwähnte Skribent klassisch schön sagt,„bierehrlich" festgelegt sei auf die Politik der bisherigen Regierung, die ja auch iust von den Deutsch » nationalen mitgestürzt worden ist! Und mit diesen scharfen Worten liest Bang seinen deutschnationalen Parteifreunden die Leviten: „Alles, was die Deutschnationalen aus bewußter Opposition». stellung heraus spielend hätten erreichen können, werden sie jetzt nicht nur nicht erreichen, sie werden vielmehr für das Gegenteil die Verantwortung ausgelastet erhalten. Das„hin- ein in den Staat" heißt das Harakiri der Deulschnatioaalen. In sehr kurzer Zeit wird sich erweisen, ob wir recht haben oder über» tieibeil. Wir werden leider recht behalten." Aber was ist nun eigentlich los und was wird werden? Putschminister a. D. B a n g verrät es uns genau. Wir stehen nämlich„in einer religiösen und politischen Gegenrefor- m a t i o n". und die Lage ist die gleiche, die Deutschland nach dem Augsburger Religionsfrieden , dem sogenannten In» terim von 1548, durchgemacht habe. Don diesem Interim sind nun auf die Nachwelt von heute eigentlich nur die volks- tümlichen Berfe gekommen: „Das Interim, da» Interim, Da, hat den Teufel hinter ihm." Was man von dem hoffentlich kurzfristigen Interim dieser Bürgerblockregierunrj gerechtermaßen auch behaupten kann. Was aber soll die fchwarzweißroten Extremisten um Bang und Konsorten re t t e n? Wir lesen: „Wer die Partei retten will, wird dafür Sorge tragen müssen, daß Stresemann»„Exaltodos" innerhalb und außerhalb der Fraktion zu sachgemäßer Wirkung und schließlich zur F ü h. rung gelangen." Zum Schluß ruft Bang voller Pathos:„Berzage nicht, du Häuflein klein!" Wir zweifeln keineswegs daran, daß er bei der sattsam bekannten und bewährten G e- sinnungsfestigkeit und Prinzipientreue der Hergts, Westarps und S ch i e l e s noch oftmals Ts- legenheit haben wird, sein„Häuflein klein" im gleichen Sinne zu ermahnen!
der§oll Keuüell. Die Küstriner Intervention bestritten— von wem? WTB. meldet:„In der Berliner Presse ist behauptet worden. Reichsinnenminister Dr. von K e u d e l l habe im Jahre 1923, un- mittelbar nach dem K ü st r i n e r Putsch, sich bei dem Obersten G u d o v i u s für den Major a. D. Buchrucker verwendet. Diese Behauptung widerspricht, wie wir an zuständiger Stell« er- fahren, den Tatsachen. Reichsminister Dr. v. Keudell hat den Obersten Gudovius einige Tage nach dem Putsch lediglich zu dem Zwecke auf- gesucht, um chni dafür zu danken, daß er durch seine Haltung gegenüber dem Putschversuch von seinem Heimatkreise Königsberg in der Neumark, in dem Küstrin liegt, schwere Unruhen ab- gewendet habe. Zugunsten des Majors Buchrucker ist Dr. von Keudell weder bei dieser noch bei anderer Gelegenheit eingetreten. Er hat den Küstriner Putsch stets auss schärfste verurteilt." Die„zuständige Stelle" kaim niemand anders fein als Herr v. Keudell selbst, gegen den die Untersuchung schwebt. Wir nehmen an, daß sich der Reichskanzler Dr. Marx bemühen wird, auch diesen von Herrn v. Keudell bestrittenen Tatbestand aufzuklären. Ein mißglückter Entlastnngsversuch. Die Hugenbergpress« verbreitete gestern die Nachricht, Herrn v. Keudell sei am 21. Juli 1921 von der �preußischen Regierung der Posten eines Regierungsrats in Stettin angeboten. Da- mit soll erwiesen werden, daß der preußische Innenminister Herrn v. Keudell trotz seiner noch dem Kapp-Putsch erfolgten Kaltstellung für einen zuverlässigen Mann gehalten habe. Die Wahrheit ist. daß Herr v. Keudell, wie WTB. feststellt,„vom Herrn preußischen Minister des Innern(vertreten durch Herrn Staatssekretär F re u n d) in Uebereinstimmung mit dem Herrn preußischen Finanz- minister vorübergehend der Regierung in Stettin zur Leitung eine» Ausschusses zur Feststellung von Kriegsschäden überwiesen und aufgefordert worden ist, seinen neuen amtlichen Wirkungskreis in Stettin sofort zu übernehmen." Es handelte sich, wie wir weiter dazu erfahren, um eine Spar- m a ß na h m e, die verhüten sollte, daß Beamte, die auf Woriegcld gesetzt waren, ganz ohne Beschäftigung blieben und bei der Leute, von deren Zuverlässigkeit man nicht überzeugt war, vorübergehend in Stellen verwendet wurden, in denen sie keinen Schaben an- richten konnten. Herr v. Keudell hat übrigens die ihm zugedachte unbedenkliche Tätigkeit damals abgelehnt und Ist dauernd aus dem preußischen Staatsdienst ausgeschieden. Drohung gegen tDirth. Wegen der Opposition gegen den Besitzbürgerblock. Köln , 7. Februar.(TU.) Zum Fall Wirth schreibt die„Kol- nische Doltszeitung" folgendes:„Es ist selbstverständlich, daß nunmehr«in unzweideutiges Verhältnis der ge° samten Zentrumepartei des Reiches zu Herrn Dr. Wirth erfolgen wird. Bei aller Anerkennung seiner großen Verdienste und seiner bedeutenden Persönlichkeit wird es in der Partei als eine U n- Möglichkeit empfunden, daß sich Extratouren ständig wiederholen, noch dazu dergestalt, daß ein Abgeordneter der führenden Regierungspartei sich zur Opposition bekennt. Es ist keine Führung möglich, wenn es Führer gibt, die der Truppe selbst das Beispiel der Disziplinverneinung geben."
Er ist wieder dal Ricciotti Garibaldi , dem bekanntlich die Einreise in Kuba verweigert worden ist, kam gestern wieder im Hafen von L a R o ch e l l e(Frankreich ) an. Lrland hat auf einem Bankett der ehemaligen Frontkämpfer eine neue Fnedensrcde gehalten, die sich von feinen früheren Kund» gedungen nicht unterschied. Die Prager„Bohemia" hat soeben ihren hundertjährigen Be- stand durch die Herausgabe einer ebenso umfangreichen wie inhalt- reichen Festnummer gefeiert. Das Blatt ist ein vielbeachtetes und angesehenes Organ nationalgemäßigter judetendeutsch-bürgerlicher Politik.
Die Spmbole öer Vergangenheit. Von Paul Gutmann. Die Partei der Mitte erklärt durch den Mund des jetzigen Reichskanzlers, daß sie die Farben der Republik hochhalte, aber sie verlange gleichzeitig Achtung vor der Vergangenheit und ihren Sym- boten. Hierzu ist einiges Grundsätzliche zu sagen. Zuerst einmal. wie weit reicht die deutsche Vergangenheit, wo fängt sie an, wo hört sie auf? Ist nur die letzte kaiserliche Vergangenheit gemeint oder die frühere tönigliH preußische, die kurbrondenburgische, die sächsische, hessische, die kurhessische, die hannoversche, die der Bistümer und freien Städte, das heilige römische Reich? Oder will der Reichs- kanzler noch weiter gehen und den Symbolen des Heldentums, die gerade hier in der Mark vor noch nicht allzu langer Zeit verehrt wurden, Achtung verschaffen? Soll das Andenken an den menschen- fressenden Wendengötzen Swantewit wieder aufleben? Der Duld- samkeit des Zentrumsführers wäre ein zu großes Lob gezollt, wollte man annehmen, daß es ihm mit seiner Aeußerung auf etwas anderes als aus einen gelegentlichen politischen Schachzug angekommen sei. Die Anrufung der Vergangenheit ist im übrigen eine jener heiligen Phrasen, ohne die der Gebildete in Deutschland nicht existieren zu können glaubt. Dieses Boll der Archivare, Textaus- leger, Kompilatoren. Historiker fühlt eine wahre Wollust beim Modergeruch des Gewesenen. Nirgends, in keinem anderen Volk, ist auch eine solche Fülle von belangloser, kleinlicher und armseliger Geschichte in Aktenstößen vergraben wie hier. Der historische Fäulnis- dunst einer Iammerresidenz wie Wolfenbüttel hat das Genie eines Lefsing verzehrt. Die Pestilenz dieser unzähligen traurigen Ver- gangcnheiten hat Goethe zu dem Ausruf oerleitet:„Amerika , du hast es besser!" Welches Chaos von erbännlichen Interessenkämpsen, wie selten eine große Tat, wie viel sellener eine echte Volksbewegung. und wenn eine solche entstanden, wie rasch im Keim brutal.erstickt. Wo soll der Blick hinschweifen, wo soll die Verehrung ausslammen? Soll der Sachse sich für Friedrich begeistern, der Hannoveraner für den allen Wilhelm? Schwärmt das Zentrum heute für Bismarck und die Symbole seiner Aera? Di« Duldsamkeit der Katholiken stellt offenbar alles, was wir an Duldung Andersgesinnter gewöhnt sind, weit in Schallen. Wäre die Anrufung der Vergangenheit nicht eine durchsichtige Phrase, so wäre es vielleicht angezeigt, an einige höchst pietätlose Handlungen der katholischen Eiferer gegenüber den Symbolen des Gewesenen zu erinnern. Was Karl mit den heidnischen Sachsen vor- nahm, zeugte nicht von großer Achtung vor deren Symbolen. Die Behandlung, die den spanischen Mauren zuteil wurde, ebenfalls nicht. Auch vor den Wahrzeichen des antiken Roms soll keine allzu große Achtung bestanden haben. An-die kaum geheillen Wunden der letzten Jahrhunderte braucht hierbei nicht gerührt zu werden. Das Zentrum ist eben heute ein« Partei der Duldung, und daß diese
republikanisch? Partei Verehrung auch für die Farben der Man- archisten fordert, legt ein rührendes Zeugnis für ihre friedfertige Gesinnung ab. Die Vergangenheit soll dazu dienen, Lehren aus ihr für die Gegenwart zu ziehen, aber wir wünschen nicht aus ihr einen Popanz für ein« abergläubische Verehrung zu machen. Hölle das Vergangene sich bewährt, so wäre es nicht nötig gewesen, seine Symbole zu ver- gesien. Wir wollen radikal das Reue, das wir haben wachsen sehen, und richten unsere Blicke nach vorwärts. Die deutsche Toleranz, die scheinbar das Vergangene verehrt, ist zum großen Teil Flucht vor der Verantwortung, geistige Feigheit. An diese Bürgerangst, die sich so gern an den Polizisten klammert, heißt es appellieren, wenn die Vergangenhell geschont werden soll. Ihre Symbole sind uns so wenig wert, wie euch die Symbole des Heidentums, das euch vor- ausgegangen ist und das in manchem verehrungswürdig genug ge- wesen wäre. In der ganzen Geschichte der katholischen Mächte hat es noch nichts derart Paradoxes gegeben wie dies« Fuchspredigt von der Toleranz. Das schwarzbloue Familienfest unter der Bismarckeich« ist von so grotesker Komik, daß die Sterne vor Lachen wackeln müßten, wenn sie es zu sehen bekämen.
„An der Schwelle des Lebens".- Während die Tagesmenschen fortfahren, sogenanme„Wunder" zu jucken in all den Abarten primitiven Mystizismus, die sich heute wissenschaftlich spreizen, geht die Wissenschaft unbeirrt ihren Weg weiter in der Erforschung der wirklichen Wunder der Natur. Was das Mikroskop hier über die Anfänge des Lobens erschlossen hat. ist leider noch lange nicht genug bekaunt. Aber jetzt ist der Popularisierung ein mächtiger Ver, bündeter in der Kinematographie erstanden. Der Kosmos, die bekannte Gesellschaft der Naturfreund«, hat einen Film heraus» gebracht, der uns die Wunderwell des Wasiortropfens u. a. an- (chaulich vor Augen führt. Dr. M. R i k l i. sein Hersteller, zeigte ihn, mit erklärenden Worten, am Montag in der„U r a n I a". Nicht das kleinste Wunder dieses Films ist die Art. wie er aus- genoinmen wird. Der Unioersalkinamo kurbell die Vorgänge unter dem Mikroskop, und gleichzeitig kann der Aufnehniende durch«inen besonderen Aufsatz das Objekt unter dem Mikroskop dauernd beobachten und scharf einstellen. Die photographischc Technik selbst ist so vervollkommnet, daß man 10 000 Bilder in der Minute auf- nehmen und damll die schnellsten Bewegungen festholten und noch- her verlangsamt dem Auge zuführen kann. Der Vortragende ging von den lebensähnlichen Bewegungsvorgängen aus' der Brown- scheu Molekularbewegung, die an kleinsten Metallteilchen wunderbar gezeigt wurde, dem Wachstum von Kristallen und den flüssigen Kristallen. Das Auge war entzückt von dieser gesetzmäßigen Kunst in der Natur! Dann ging es an die Beobachtung des eigentlichen Lebens in feinen einfachsten Fo/inen: den?llgen wird ihre Eigen- bewegung abgelauscht, und die Bewegung des Chlorophylls offen- bart ihre Verwandischast mit dem Blutkreislaus. Die Amöbe muß uns ihre Geheimnisse preisgeben, und wir wohnen d«r Teilung und Verschmelzung von Einzellern bei. Die Durchsichtigkeit der Wofler- kleintiere erlaubt es, all« Erschemungeu an und in ihnen auss ge
naueste zu verfolgen: Herzschlag, Darmkontraktion u. o. Di« Eni- Wicklung der Kaulquappe oder einer Schnecke aus dem Leich und dem Ei— gibt es größere Wunder? Das dankbarste Objekt aller dieser Beobachtungen ist der Wassersloh und ihr 5)ähepuntt: die Geburt eines lebendigen Jungen. Was früher nur wenige Forscher erschauten, kann heute dank der Kinematographie zum Gemeingut oller werden.— r. Am Geburtshaus von Robert Blum in Köln , Mauthgasse 9, hat die Kölner Stadtverwaltung auf Veranlassung der Kölner Ein- wohnerschoft eine Gedenktafel mit dem Bildnis Blums von der Hand des Kölner Bildhauers H. Fritz anbringen lassen. Die Tafel trägt die Inschrift:„Robert Blum , geboren an dieser Stätte am 10. November 1807, erschossen zu Wien am 9. November 1848. Ich starb für die deutsche Freiheit, für die ich gekämpft. Möge das Vaterland meiner eingedenk sein!"— Die beiden letzten Sätze sind als Blums letzte Worte überliefert. Sowjelruhland erfludet einen Tanz. Die russische Sowjet- regierung führt seit langem, unterstützt von den Iugendorgani- sationen der Partei, einen energischen Kampf gegen die modernen Tänze, die als Verfallserscheinungen der Bourgeoisie betrachtet werden. Um die negative Propaganda durch eine positive Tat zu ergänzen, hol jetzt eine der pädagogischen Behörden einen neuen Tanz erfunden, der„Die Maschine" heißt. Bei diesem Tanz soll der Körper mit den Armen die Bewegung eines Dampfkolbens. nachahmen, während die Füße durch kräftiges Aufftampfen einen Dampfhammer symbolisieren. wa» kostet Ford? In den letzten drei Iahren ist Henry Ford dreimal das Anerbieten gemacht worden, sein Automobilgcschäft für eine Milliarde Dollar zu verkaufen, und dreimal hat er abgelehnt. Diese Tossache wurde durch die Bernehmung eines Bankiers von Wallstreet . John W. Prentiß, bekannt, der bei einem Steuerprozeß gegen Ford vernommen wurde. Prentiß erklärte, Ford habe ihn ausgelacht, als er ihm dieses Anerbieten gemacht hat.
Zm Theater de« Wessev» gilangt in Akänderuna de» Spielplane» Dienstag.Carmen" zur Ausführung. Sil» Don Josö gastiert Hans Heinz Bollmann. weruer ttrauh. der von seiner schweren Erkrankung wieder hergestellt ist, spielt ab Dien »tag wieder allabendlich den.Neidhardt von Gnctscnau" lm Deutschen Theater. vle Eefellschast für vstofiatlsche Knast w Berlin wird im Jahre 1928 in»erlin eine umsaflendc Ausstellung chlnesischer Kunst veranstalten. per Wettbewerb um da» aeae vSlkerbuodsgrbsud« ist auhrrordcntlich groß. Schon heut« ist die veranschlagte«esamlzabl von 250 Entwürsen bei weitem überschritten. Bis seht sind 300 Stillen und Pakete au» aller Dell eingegangen. Die Architeklen-Iury wird ain 6. oder 7. April mit der Prüfung beginnen. Elj« heim». Friedrich Sayhler, Paul wcgener lelen aui der ersten Jugendmorgen frier des Beidandes Deutscher Ei zähl« am l3., mittag» 12 Uhr, im Hcrrenhaufe Dichtungen von Julw» Kay. Hermann R» st m a n n, Günther B i r t e u s e l d. Karten bei Bote& Bock und K.«ertheim.