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Immer wieder die Metallindustrie.

Die elenden Arbeitsverhältnisse der Kraftfahrer. Der Berkehrsbund hatte zu Sonntagvormittag nach dem Ge. werkschaftshaus eine Versammlung der Kraftwagenführer in der Berliner Metallindustrie einberufen, die einen sehr guten Besuch aufwies, Genosse Tromte gab in seinem einleitenden Referat einen Ueberblick über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in dieser Berufsgruppe, die nach den Feststellungen der Organisation start Derbefferungsbedürftig sind. Die Chauffeure sind in der Berliner Metallindustrie feine un­bedeutende Gruppe und wären bei einem festen organisatorischen Zusammenschluß durchaus in der Lage, ihre wirtschaftlichen Ber: hältnisse verbessern zu können. Bei den 340 dem BBM3. angefchloffenen Firmen werden allein schon annähernd 1200 Chauffeure beschäftigt. übrigen Metallbetrieben, Eisengießereien, Maschinen­betrieben usw. find ebenfalls noch 250 bis 300 Chauffeure tätig, fo daß in der gesamten Berliner Metallindustrie etwa 1500 Chauffeure in Arbeit stehen. Diese Zahl erhöht sich infolge der Bergrößerung des Wagenpartes noch ständig. Die Arbeitszeiten und Löhne find in den Betrieben infolge der zahlreichen Einzelarbeits­verträge grundverschieden. Die 48- Stunden- Woche besteht nur in den wenigsten Betrieben. In den meisten Betrieben geht die Arbeitszeit weit über 48 Stunden hinaus. Es sind nicht nur in vielen Einzelarbeitsverträgen Arbeitszeiten von 60 bis 72 Stunden vereinbart, die auch verlangt und geleistet werden. Auch in Fällen, wo feine Einzelverträge abgeschlossen sind, werden soviele 11 e ber stunden gemacht, daß die Arbeitszeit nicht selten 80 Stunden in der Woche ist.

In der Entlohnung herrscht das gleiche Chaos: Sie er. folgt in Stundenlohn, Wochenlohn und in einigen Ausnahmefällen auch in Monatslohn. In vielen Firmen wird den Chauffeuren ein Stundenlohn von 68 bis 70 Pf. gezahlt, der zu der Ueberstunden Schieberei geradezu anreizt. Die Wochenlöhne liegen zwischen 38 und 54 M. Nur wenige bekommen einen Wochenlohn bis zu 65 M. Die Monatslöhne betragen durchschnittlich 140 m. und fteigen nach fieben bis neunjähriger Tätigkeit auf 250 M. Genosse Iromfe nerwies auf die Lohn- und Arbeitszeitregelungen der übrigen Berufschauffeure, besonders der Privatchauffeure, durch

den Verkehrsbund, die infolge des besseren Organisationsverhält nisses und des größeren gewerkschaftlichen Interesses weit beffer find. Wenn diese miserablen Verhältnisse in der Metallindustrie endlich einmal beffer werden sollen, dann müssen die organisierten Chauffeure die wenigen unorganisierten zu gewinnen suchen und auch selbst mehr Interesse zeigen an der Abstellung dieser Mißstände. Die rege Diskussion wandte sich nicht gegen die Ausführungen des Referenten, sondern entrollte noch weitere Elendsbilder aus dem Berufsleben des Chauffeurs in der Berliner Metallindustrie. Um eine engere Fühlungnahme unter den Chauffeuren der Berliner Metallindustrie herbeizuführen, wurde beschlossen, eine besondere Gruppenfommission unter dem Namen Gruppe Metall"

zu gründen, in die jeder Betrieb mit mehr als zwei Chauffeuren

ein Mitglied zu entsenden hat.

Zum Schluß machte Tromte noch besonders auf die Rechtsschuh und Haftpflichtversicherung( Fakulta) aufmerffam, der jeber Kraft. fahrer in seinem eigensten Interesse angehören müßte, da er infolge der Gefahren der Straße mehr als jeder andere Fahrzeugführer Rechtsschutz benötigt.

Um den Reichstarif in der Herrenkonfektion. Die Unternehmer lehnen ab die Arbeiter nehmen an. In der vom Deutschen Bekleidungsarbeiter- Berband peranstalte ten Urabstimmung über den Schiedsspruch für die Herrer­tonfettion ist dieser mit mehrheit angenommen worden. Die Unternehmer haber dagegen den Schhedsspruch abgelehnt.

Wie erinnerlich, hat der Schiedsspruch eine Lohnerhöhung von 5 Proz. bis zum 1. März und von 8 Proz. ab 1. April bis zum 30. September vorgesehen. Infolge der Ablehnung durch die Unternehmer haben die an dem Reichstarif beteiligten Gewerkschaften beim Reichsarbeitsminister die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches beantragt. Die Verhandlungen über dieser An­trag sind zurzeit noch nicht festgesetzt.

Die Unternehmer in der Herrenkonfeftior, die stets bereit sind, über bie mangelnde Kaufkraft gerade der Arbeitermassen zu flagen, denn die Käufer der Herrenkonfettion find selbstverständlich nicht die Schwerverdiener des Großfapitals. stellen sich hier auf den sonderbarer Standpunft, daß die Arbeiter gar nicht wenig genug verdienen tönnen. Seit der letzten Lohnerhöhung in der Herrer fonfeftion por 1% Jahren ist eine ganz erhebliche Teuerung der Lebenshaltung eingetreten. Tatsächlich be deutet diese Berteuerung eine Herabsehung des Lohnes, eine Herabseßung, die für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Herrenkonfettion einfach unerträglich geworden ist.

Die Eiferne Internationale in Berlin .

Niederbarnim zählt bei ungefähr 150 000 Einwohnern nicht weniger als 6500 Arbeitslose, von denen 5400 Erwerbslosenunter ftühung beziehen. Die zuständigen Behörden hatten sich deshalb entschlossen, eine von Berlin ausgehende Nebenbahn, deren Hauptbefther die Reichshauptstadt ist, zu verlängern. Die Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Mark wollen die Stadt Berlin und der Kreis Niederbarnim gemeinsam aufbringen. Dadurch hätten mehrere hundert Erwerbslose Beschäftigung und Berdienst gefunden. Was aber tut die Reichsbahnverwaltung? Beil fie feine Konfurrenz will, verweigert fie als Auf­fights instanz die Genehmigung und macht damit den geplanten Ausbau der Bahn, der vor allem auch im Interesse der Erschließung der Gegend läge, unmöglich.

Die Reichskonferenz der Bergarbeiter.

Gegen Sonderfachlammern für den Bergbau.

Die Reichskonferenz des Verbandes der. Bergarbeiter Deutsch­ lands , die dieser Tage in Bochum stattfand, nahm im Anschluß an die Erörterung der Arbeitszeitfrage auch zum neuen Ar­beitsgerichtsgesetz Stellung. Die Konferenz vertrat die Auf­fassung, daß das Gefez zwar den grundsätzlichen Forderungen der Gewertschaften nicht gerecht werde, gleichwohl aber den Weg für eine Berbesserung der fünftigen Arbeitsrechtspflege frei mache. In einer einstimmig gefaßten Entschließung sprach fich die Kon ferenz gegen die Errichtung besonderer Fach­ammern für den Bergbau bei den Arbeitsgerichten aus.

Um die Aufnahme der russischen Metallarbeiter. Gestern tagte in Berlin die Erefutive des Internationalen Metallarbeiterbundes, die heute ihre Beratungen fortsetzt. Die Berhandlungen drehen sich in der Hauptsache um das Aufnahme Im Bericht über den Stand der Knappschaftsversiche gesuch des ruffischen Metallarbeiterverbandes ir den Interrationalen Metallarbeiterbund. Nachdem über das Aufnahmegesuch innerhalb rung wies das Borstandsmitglied Karl Borgschulze barauf der Erefutine intern beraten worden war, wurden die in Berlin hin, daß nunmehr auch in den meisten Bezirisknappschaften die anwesenden Bertreter des russischen Metallarbeiterverbandes aufgearbeiterverband in den Bezirksknappschaften vertreten. In einigen Bezirksversammlungen stattgefunden haben. Ueberall ist der Berg­fordert, ihr Aufnahmegesuch zu begründen. Die Besprechungen mit befindet sich der Vorstand ganz in den Händen des Alten Berg­den Ruffen begannen gestern abend. Ein Beschluß liegt noch arbeiterverbandes. Die Wahl der Vertrauensmänner der Ver­nicht vor. ficherten in den Bezirksknappschaften hat bis auf die Nieder­rheinische Knappschaft ebenfalls stattgefunden. Von diesen Ber trauensmännern stellt der Bergarbeiterverband neben der Reichs fnappschaft 10, der Chriftliche Gewerfverein 6.

Lohnbewegung in den Berliner Brauereien.

hatten im Dezember beschlossen, das bis zum 31. Dezember laufende Die Funktionäre der in den Berliner Brauereien Beschäftigten Lohnabkommen zu fündigen und eine Erhöhung der Löhne fämt licher Brauereiarbeiter um vier Mart pro Woche zu fordern. Das Lohnabkommen wurde auf Beschluß der Funktionäre noch den Unternehmern am 4. Februar aufgenommen. Nach längeren einmal über einen Monat verlängert und die Verhandlungen mit Berhandlungen erklärten sich die Unternehmer bereit, von der laufenden Lohnwoche ab bis zum 1. April die Löhne um 1,50 Mart zu erhöhen und vom 1. April ob bis zum 30. September nochmals um 1 Mart, insgesamt um 2,50 Marf.

Die Funktionäre nahmen gestern abend in einer gut besuchten Berfammlung in Büttners Festfälen zu dem Angebot Stellung und tehnten es nach längerer Diskussion nicht allein wegen des unzu­reichenden Zugeständnisses, fondern vor allem wegen der langen Die Lohnfommission Geltungsbauer fa ft einstimmig ab. wurde beauftragt, nochmals mit den Brauereien zu perhandeln, jedoch an der Forderung von 4 Mart Lohnzulage festzuhalten und vor allem eine fürzere Geltungsdauer höchstens bis zum 30. Juni zu erwirten.

Die abbauende Reichsbahn.

Sie will auch feine aufbauende konkurrenz. Einen schlagenben Beweis dafür, wie die Reichsbahnverwaltung Arbeitsbeschaffung dirett verhindert, hat sie in Berlin erbracht. Der der Reichshauptstadt benachbarte Kreis,

30

Im Anschluß an die Konferenz fanden vergangenen Sonntag eine Reihe von Bersammlungen im Ruhrgebiet statt, in denen zu der Kündigung des Manteltarifs und des U e berarbeitszeit abkommens im Bergbau Stellung ge­

nommen wurde.

Achtung, SPD.- Muffinstrumentenarbeiter! Am Donnerstag, 10. Fe bruar, nachmittags 5 Uhr, im Reichenberger Hof, Reichenberger Str. 147, wichtige Bersammlung aller Parteigenossen. Reiner darf fehlen! Der Fraktionsvorstand.

Frankfurter Allee : Gruppenheim Städtisches Jugendheim Silſiter Str. 4/5, 1' ge­Freie Gewerkschaftsjugenb. Heute, Dienstag, 7 Uhr, tagen die Gruppen: Landsberger Blag: Gruppenheim Borttag: Klaffischer Journalismus" Dieftelmeyerstr. 5. Bortrag: Die tulturelle Bebeutung bes Achtstundentages". Linten berg: Gruppenheim Jugendheim Doffeftr. 22. Vortrag: Aufgaben der Betriebstäte Treptow : Gruppenheim Schule Wildenbruchstr. 53/54( fort. Bortrag: Das Arbeitsgerichtsgelet". Brig : Gruppenheim zimmer). Chauffee. Ede Hannemannstraße. Lichtbilbervortrag: Bon München nach Berona". Jugendveranstaltungen in ber Aulturabteilung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Binienstr. 197, 6 Uhr. Programm: 1. Urmelt im Ur­walb. 2. Die Lotomotive Buffing Billy". 3. Feliz im Freibad. Ingenb abteilung des Deutschen Berkehrsbundes: 715 Uhr im neuen Jugendheim Engel­ufer 24/25, Glaßbrenner- Abend.

Berantwortlich für Bolitik: Bictor Griff: Birtich ft. Aling ber; Gemertichaftsbewegung: Fr. Entorn; Feuilleton : Dr. John Scifowski; Lokales und Sonstiges: Frik Raritädt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S. Berlin. Drud: Borwärts- Budbruderet und Berlagsanftalt Baul Singer u. Co. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sieran 2 Beilagen und Unterhaltung und Wiffen

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