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Neuer Irauenm heute morgen berichteten wir über die Mordtat des Heizers Buchholz, der seine Jrau im Heizkeller der Schule in der Strohe 4a mit einem Mauerstein erschlagen hatte. Jetzt wird schon wieder ein entsetzlicher Iraueumord aus dem Morden Berlins   berichtet. Mir erfahren dazu folgende Einzelheiten: Auf dem Polizeipräsidium erschien gegen 8 Uhr bei dem Kom- missar vom Dienst der Friseur Josef K o l b, der am 23. Juli 1880 in Arniggrun in Oesterreich   geboren ist und in dem Hause 25 o tt g e r st r a sz e 1 an der Hochstraße ein ziemlich großes Geschäft betrieb und dort hinter dem Laden als Junggeselle wohnte. Er gab an. daß er s e- n c Gehilfin, eine am 26. April 1883 zu Berlin  geborene geschiedene Frau Frieda h o f s m a n n, die mit einem Sohne zusammen in der Gartenstraße 90 wohnt, gewürgt habe. Die Mordkommission und der Erkennungsdienst begaben sich sofort nach der Böttgerstraße und fanden Frau hoffmonn tot auf. Sie lag in der erst vor kurzem eingerichteten durch eine holzwand abgetrennten Damenabteilung angekleidet auf dem Rücken. Der Ge- richtsarzt. Eeheimrat F r a e n k e l, der die Leiche vorläufig unter- sucht«, stellte am halse Würgemole und Strangulations- marken fest. Eindrücke von Fingernägeln sind beut- lich zu sehen. Es muß aber auch noch eine Schnur oder dergleichen benutzt worden sein Kolb, der sofort kurz verhört wurde, gibt an, daß Frau hoffmonn ihn ständig verfolgt habe. Er habe dem ein Ende machen wollen und auch die Absicht gehabt, s i ch selbst das Leben zu nehmen. Das behauptet er auch in zwei Briefen, die man von ihm vorfand. Sie sind an zwei Freunde Hans" undPaul" gerichtet. Auch hierin spricht Kolb von den angeblichen Verfolgungen. Es hatte schon längst etwas geschehen können und �ctzt sei es passiert. Kolb bittet die Freunde, dasür zu sorgen, daß Frau hoffmann und er anständig begraben würden. Die Tat scheint gestern abend in der zehnten Stunde verübt worden zu seiiu Kolb ist dann noch länger in der Wohnung geblieben, endlich eine Zeitlang urnhsrgegangen, bis er sich einschloß, sich der Kriminal- polizei zu stellen. Ob er wirklich die Absicht gehabt hat, sich ebenfalls das Leben zu nehmen, bleibt noch dahingestellt. Nach Aufnahme
) in Serlin N. des Tatbestandes und photogrophischer Festlegung des Befundes durch, den Erkennungsdienst wird die Leiche nach dem Schanhauje gebrocht und das Geschäft geschlossen werden. Die Tragödie im Schulhaus. Zu der Bluttat in dem Schulhause in der Straß« 4 a wird weiter berichtet: Der Heizer Buch holz wurde gestern abend auf dem Polizeipräsidium von den Kriminalkommissaren Dr. Anuschat und Quoß noch weiter eingehend verhört. Er sucht die Vorgänge so darzustellen, daß er seine Frau nicht mit Absicht und Vorbedacht. sondern im Streit erschlagen habe. Wie er sagt, kam sie ihm am Freitag nachmittag in den Heizkeller nach, weil sie in ihrer Eifer- sucht glaubte, daß er sich dort mit einer anderen treffen wolle. 2ki dem entstehenden Streit habe er ihr mit einem Mauerstein einen Schlag aus den Kopf gegeben, nachdem sie ihn mit einem Stück holz geworfen hotte. Er sei dann zu seiner Geliebten gegangen. Erst nach Tagen sei er in den heizkeller hinabgestiegen und habe seine Frau dort tot ausgefundcn. Seinen Kindern gegenüber verheimlichte er die Entdeckung und machte sich mit ihnen, wie bereits mitgeteilt, auf den Weg, um die Vermißte zusuchen". Diese ganze" Dar- stellung erscheint der Kriminalpolizei jedoch nicht glaubwürdig. Weitere Untersuchungen werden wohl volle Klarheit in diese 2lngc- legenheit hineinbringen. * Zu dem Sommerfelder Doppelmord wird gemeldet, daß Kriminalkommisiar Dr. Braschwitz und einer seiner Beamten mit dem in München   verhafteten Kurt Sommer heute morgen in Berlin   eingetroffen ist. Sommer wurde sofort noch dem Polizeipräsidium gebracht und wird hier im Laufe des Tages ein- gehend»erhört werden. Er gibt jetzt das Verbrechen zu. Sommer wußte in dem Haufe der Ermordeten und dessen Umgebung gut Bescheid, weil er bei Tschentke in der Lehr« gewesen war. Er hielt sich mit Librenz zunächst stundenlang in einer Laube verborgen, bis sie endlich zur Tat schritten. Librenz ist noch in Kiel  . Wie sich die grausigen Vorgänge in Wirklichkeit gestaltet haben, wird sich erst zeigen, wenn beide vorhört werden können.
wie ich es auffasie! Westarp über Außenpolitik und Völkerbund. Graf Westarp, der Vorsitzende der Deutschnatronalen Partei, hat gestern abend an der Berliner   Universität, einer Einladung des Amts für staatspolitische Erziehung der Studenten folgend, einen Vortrag überDeutschland  » Außenpolitik und der Völkerbund  " gehalten. Graf Westarp hat es sich zum Ziel ge- setzt, vor den Studenten die deutschnationale Einstellung zur Frage des Völkerbunds zu entwickeln. Er griff zunächst zurück aus die Ablehnung derLocarno- vertrüge durch die Deutschnationalen im Jahre 192Z und wieder. holte, die dcutschnationalen Minister seien an Vorbereitung und Abschluß der Verträge nicht beteiligt gewesen. Scharf prononciert gab er dann eine Erläuterung des Bekenntnisses zur Rechtsgültigkeit der Verträge von Locarno  , das die Deutschnationalen durch ihre Zustimmung zur Regierungserklä- runo auegesprochen haben. Er führte aus: Ich habe es nicht Unterlasten anzuerkennen, daß die Locarno-ZZerträg« für Deutschland   bindendes Recht darstellen. Ich halte es aber auch heute noch für richtig, daß die Locarno  . Ver­träge e'ne Aenderung der Verfastung bedeuten: Notwendigkeil einer Zweidrittelmehrheit. Ein Richter darüber, ob das Gesetz versastungs. gemäß zustande gekommen ist, ist nicht vorhanden. Bei außenpoli- tischen Gesetzen sohlt es an einer solchen Instanz. Der Staatsgerichts- Hof stt nur dann zuständig, wenn gegen besseres Wissen gegen die Verfastung verstoßen wird. Zur Beruh iguna des Auslan- des: Wir stehen auf dem Standpunkt, daß Locarno   und Völker- bund die rechtliche Grundlage für die weiter« Politik darstellen. Damit ist nichts über den historischen Wert, über Schaden und Gefahren dieser Politik gesagt." In seinen weiteren Ausführungen wandte er sich mit schar- sen Worten gegen Polen  , das er unter anderem als größte Gefahr für den europäischen   Frieden be- zeichnete. Zur bisherigen Außenpolitik gegen Osten führte er aus: Ein Gutes ist in der Lücke zu sehen, daß nämlich kein Sicherheitsvertrag über die Ost grenzen geschlosten wurde. Die Grenze de» wider Recht und Natur geteilten Ober. schlesieos. die Grenze des Korridors ist nicht festzuhalten. Ich bin der Meinung, daß hier im Osten ganz besondere Aufgaben der deut- schon Politik liegen." Schließlich formulierte Graf Westarp seine Stellung zum Lo- carno-Dertrag noch einmal mit folgenden Worten: Locarno   bedeutet nur den Verzicht darauf, aus militär i- schem Wege die Grenzen zu verändern; damit ist kein grund- sätzlicher Verzicht ausgesprochen. Dies wäre unvereinbar mit dem Selbstbestimmungsrecht der 2!ölker im Widerspruch mit Artikel 19 des Verfailler Vertrags. Wir müssen für Deutschland   das Recht behaupten, uns über die Grenzen mit unseren Nachbarn allein zu einigen, das ist ein Widerspruch mit Locarno  ." Warum legen wir so entscheidenden Wert darauf, daß der Verzicht kein grundsählicher ist. sondern nur ein Verzicht aus kriegerische Maßnalfinen? Deshalb, well ich es für eine unbedingte vaterländische Pflicht halte, dem deutschen   Volke seine Ideale nicht zu verkümmern, deutsches Land dem Deut- schen Reich wieder zu vereinigen. Durch Berfolgen dieser Ziele kann Deutschlands   Stellung in der Welt nur«ine Ver­besserung erfahren." Hier erfährt man. wie Graf Westarp   und die Seinen den mit der Anerkennung des Locarno  -Vertrags ausgesprochenen Verzicht aus Elsaß-Lothringen   auffassen. Graf Westarv feierte, um diese Ausfassung zu unterstreichen, ausdrücklich die Einverleibung Elsaß-Loihringens im Jahre 1871 als nationale Tat. Kurum: Graf ZLestarp hat sich als Gegner der Völker- bundspolitik und der bisherigen Außenpolitik be- könnt. Bei der Besprechung des Minderheitenrechts stellte er aus- drücklich fest: Als Gegner der völkerbundspolitik. als der ich mich bekannt habe..." Gegenüber der bisherigen Außenpolitik bestritt er, daß die Räumung von Köln   und die Räumung des Ruhr- gebiets auf das Konto von Locarno   gebucht werden könne. Heute sei niemand mehr im Zweifel, daß die Rückwirkungen ausgeblieben seien, Thoiry sei von der Bildfläch« verschwunden. Seine Auf- fassung von der Verständigungspolitik deklarierte er noch einmal in folgenden Worten: Doch dabei bleibe ich, die Verständigung ist nicht verwirklicht, sie liegt nicht vor, von ihr kann nicht die Rede sein, so lange noch sremde Truppen aus deutschem Boden stehen." Zum Schluß stellte Gras Westarp fest, was er für die Hauptauf- gaben im Jahre 192? halte: Die Befreiung der besetzten Gebiete mit allen diplomatischen und sonstigen Mitteln ist durchzusetzen." Diplomatssche Mittel, selbstverständlich. Aber sonstige Mittel? Sollt« er darunter sein« eigenen Reden verstehen?
Deutjchenausweifungenunüf)lmüelsvertrag Polen   gefährdet die Verhandlungen. Aus Polnisch-Oberschlesien hat man in der letzten Zeit eine ganze Reihe Staatsbürger, die dort wichtig« Wirtschastsstellungen innehaben, ausgewiesen, ohne daß gegen sie triftige Ausweijungs- gründe vorlagen. Die Ausweisungen müssen daher den Eindruck hervorrufen, daß sie die deutsche Industrie in Ost-Obersch!esien treffen sollen. Noch vor wenigen Tagen sind wiederum vier höhere Jndu- ftriebeamt« ausgewiesen worden. Deshalb hat am vergangenen Sonnabend der deutsch  « Gesandte in ZLarschau Rauscher noch im Auftrage der vorigen Reichsregierung dem polnischen Ministerpräsi- deuten Marschall Pilsudski gegenüber betont, diese Ausweisungen seien eine derartig« Störung unserer Niederlassung»- Verhandlungen, daß durch Vollziehung dieser Ausweisungen eine Belastung entstände, die die F o r t s e tz u n g der ZZerhandlungen i n F r a ge stellen müssen. Der Gesandte hat auch eine schriftliche Niederlegung dieser Erklärung dem Ministerpräsidenten übergeben. Bekanntlich ist eine der wichtigsten Fragen bei den Derhandlun- gen über einen deutsch  -polnischen Handelsvertrag die Sicherung des Niederlasfungs- und Aufenthaltsrechts deutscher Kausleute und Industrieller in Polen  . Sfflenn nun die polnische Aus- weisungsproris ungehemmt bleibt, so würde eine wesentliche Vor- aussetzung für das Zustandekommen des Handelsvertrogs wegfallen. Die übrigen Verhandlungen haben überhaupt- fest Monaten einen Fortschritt kaum auszuweisen. Polen   hat durch Ab- sperrunosmaßnahmen seine Handelsbilanz aktiv gestaltet und scheint von einem H a n de l S v e r t r o g, der diese Maßnohmen natürlich beseitigen würde, ein« Verschlechterung seiner Handelsbilanz und damit auch seiner Währung zu befürchten und deswegen geringes Interesse an dem Zustandekommen zu haben. Di« erste Folae des diplomatischen Schrittes ist«in vierzehn- tägiger Aufschub des Vollzugs der letzten Ausweisungen. Es ist also der Abbruch hinausgeschoben und es wird von Polen ab- hängen» ob er vermieden wird.
Die �Guthaben" aus Englanü. Auszahlung an frühere deutsche Kriegsgefangene. Die englische   Regierung hat d i e« r st e Rate zur Aus- Zahlung der von ihr bisher anerkanntenGuthaben" an die ehe- maligen deutschen   Kriegs- und Zivilgefangenen(einschließlich Sanitätspersonal) überwiesen. Alle ehemaligen Heimkehrer, welche sich in englischer Ge- fangenschaft auf britischem oder französischem Boden befunden haben, bez. deren Erben, auch wenn sie bereits ihr Guthaben ganz oder teilweise in Papiermark erhatten haben, werden aufgefordert. auf Postkarte mit deutlicher Handschrift der Restverwallung für Reichsausgaben, Berlin   W 9. Königgrötzer Straße 122, folgende An- gaben zu machen:Betr. englisches Guthaben, Vor- nnd Zunahm«, genaue jetzige Adresse, Geburtstag, letzter deutscher Truppenteil zur Zeit der Gefangennahme, Nummer der e n g l i- schen Gefangenentompagnie bzw. Depot oder Lagerbezeichnung.." Erben verstorbener Heimkehrer haben außerdem«ine amtliche Be­scheinigung über ihre Erbberechttgung beizubringen. Jeder weitere Zusatz ist zwecklos und verzögert die 2Z«arb«itung. Militärpässe, Entlassungsschein«, sonstige Personalpopiere oder Rückporto sind nicht beizufügen. Die Auszahlung der Guthaben erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs der Anträge und nur durch diePoft. Ein persönliches Abheben der Beträge durch die Heimkehrer kommt nicht in Frage. Wer kein Guthaben hat. erhält einen ablehnenden Bescheid, gegen den Einsprüche zwecklos sind. Heimkehrer, welche der Restverwaltung für Reichsaufgaben nach dem 1. Juli 1926 die ge- forderten Zlngaben bereits eingesandt haben, brauchen ihre An- träge nicht zu erneuern, da diese vorgemerkt sind. Da über 299 999 Einzelguthaben in Frage kommen und die englische   Regierung zunächst nur den vierten Teil des Gesamtbetrages überwiesen hat, wird die Auszahlung geraum« Zeit dauern. Erinne- rungsfchreiben sind zwecklos und werden nicht beantwortet. Die übrigen Heimkehrer aus den anderen ehemaligen Feindstaaten werden gebeten, solange von Eingaben abzusehen, bis über die Re- gelung dieser Guthabenansprüche weitere öffentliche Bekannt- machungen erfolgen._
Abschluß üer pferöeschutzwoche. Am Sonntag fand die Pferdeschutzwoche ihren Abschluß. Der VereinP f e r d e w o h l". Dresden  , hatte als letzte Programm- nummer:Das Pferd im Wettbewerb mit dem Motor im schwierig- sten Gelände im Vergleich zum Anschasfungswcrt" ausgeschrieben. Man wollte durchaus mit der Zugleistung der Pferde prunken und kam darum bei diesem Wettbewerb nicht ohne Peitsche aus. Diese ganze Art und Weise der Prüfung verleitet letzten Endes dazu, vom Pferdefchutz abzulenken und sich in Ideen zu verrennen, die sich gegen die fortschreitende technische Entwicklung stemmen. Man kann doch heutzutage nicht mehr erzählen, ein Automobil kommt auf Sandwegen nicht weiter, nachdem Automobile die Sahara  durchquert haben. Trotzdem gleitet der Kamelfuß am besten über Sand hinweg, folglich könnte man mit gutem Recht für die Mark Brandenburg die Kameleinsuhr fordern. Kann es aber nicht so kommen, daß im schwierigen Gelände die gute Spezialmaschine den Pferden Arbeiten abnimmt, die über ihre Kräfte gehen? Wie man einen zielbewußten Pferdefchutz betreibt, bewies onerkennens- werterweise die Pferdeschutzvereinigung. Unter den vielen Ge- spannen war eins, das. was Material anbelangte, mit den anderen nicht ernsthaft in Konkurrenz treten konnte. Die Tier« sind alt, sie haben den Krieg schon mitgemacht, ihre Vorderbeine sind ver- braucht, dennoch vollbringen sie täglich große Arbeitsleistungen, weil ihr Kutscher sie mustergültig behandell und pflegt und die Tiere nicht überanstrengt werden. Das wurde Fuhrherrn und Kutscher durch Diplom und dem letzteren noch durch eine Geldprämie ge- lohnt. In der Zugleistungsprüfung für Zweispänner über 12 Kilo- meter blieben Sieger: 1. Fuhrherr Karl Schulz. Fahrer Erich Krüger(399 M.), 2. Fuhrherr Löwen-Böhmisch-Brauerei, Fahrer Schöberlein(299 M.)._
Im Dienst tödlich verunglückt. Ein schwerer Unfall ereignete sich heute früh gegen 1�8 Uhr vor dem Görlitz   er Bahnhof on der Endhältestelle der Straßenbahnlinie 93. Der Z9jöhrige Straßenbahnschassner Erich Sturm, der in der Rüdigerstr. 81 zu Lichtenberg   wohnt, geriet beim Rangieren zwischen Anhänger und Triebwagen. Schwerverletzt wurde der Verunglückte zur naheliegenden Rettungsstelle am Görlitzcr Bahn- Hof und von dorf durch einen Wagen des Städtischen Rettungs- amtes in das Neuköllner   Krankenhaus gebracht. St. hatte so schwere Quetschungen und innere Verletzungen er- litten, daß ver Tod kurze Zeit nach der Einlieferimg eintrat. Die Schuldsroge bedarf noch der Klärung. Ein weiter folgenschwerer Unfall trug sich auf dem Nordbahnhof zu. Zluf der neben der Waschanstalt zu den Anschlüssen nach dem Bahnhof Gesundbrunnen entlangführenden Zufuhrstroß« wurde der Arbeiter Rudolf Hände aus der Mülleistr. 129 von einem Lastkraftwagen ersaßt und über- fahren. Mit einem schweren Sch ö d e l b r u ch wurde der Ver. iinglückte in das Krankenhaus übergeführt. Sein Zustand gibt zu Besorgnissen Zlnlaß. Zuge dwelb« koulidorf. Die Fugendineibe derFreien Tchulgemein- icha>t KaulKdois" findet am Sonnlag. den 27. März. voimittagS'/,12 Nbr, in der Turnhalle Adolistrahe, statt. Anmeldungen nimmt entgegen Frau Lehrer Meißner  , Dorsstr. 32.
vomela-prozeß in Köln  . Der Prozeß gegen Harry Domela  , den falschenKrön- prinzensohn", wird möglicherweise noch in diesem Monat in Köln  stattfinden. Daß Köln   der Verhandlungsort fein wird, steht nun- mehr un«»stößlich fest, und so hat auch die Kölner   Staatsanwalt- schaft die Anklage gegen Domela, die auf Betrug lautet, sowohl wegen seiner Schwindeleien alsPrinz v. Lieven" in Köln  , wie auch alsPrinz Wilhelm v. Preußen" in Gotha   und anderen thüringi- schen Orten erhoben. Voraussichtlich wird in den nächsten Tagen auch dem Antrage des Verteidigers Domelas, Rechtsanwall v. d. H c y- den, auf Ueberweisung auch der Heidelberger Betrugssälle on das Kölner   Gericht stattgegeben werden, so daß ein« gleichzeitige Ab- urteilung des Schwindlers wegen seiner an verschiedenen Orten begangenen Straftaten erfolgen kann. Der Prozeß wird vor dem Einzelrichter beim Kölner   Schöffengericht, und zwar vor Amts- gerichtsrat I m h o f f stattfinden, die Anklage wird voraussichtlich Staatsanwalt Dr. Poppe vertreten. Domela beabsichtigt vor Gericht eine ausfülirliche Schilderung feinerGastspiele" an verschiedenen Orten Deutschlands   und der dabei verübten Schwindeleien geben._
Freie Deutsche Künftlerschaft". In den Räumen der Freien Deutschen   Künsüerschafi, Bend- l e r st r a ß e 11, findet augenblicklich eine Sonderausstellung statt. Der Maler I o k i s ch zeigt sein empfundene Landschaftsbilder, die hauptsächlich in der bewegten Studie ausdrucksvoll wirken, ver- schiedene Porträts, sehr fein in Farbe und Pinfelsührung, Shake- speares ZyklusSturm" und verschiedene andere Arbeiten, die von viel künstlerischem Geschmack und Können Zeugnis geben. Außer ihm hat noch der Graphiker C h a r a t feine Arbeiten ausgestellt, und zwar durchweg solche aus dem Gebiete moderner Gebrauchs- graphik. Zeitungsköpfe. Ex-Libris, Inserate, alles sehr gut in der Auffassung und besonders gekennzeichnet durch geschmackvolle Aus- führung der Schriften. Erwähnenswert noch seine Geldscheine, originell in Farbe und Ausdruck; Notscheine für Gotha   waren seiner- zeit im Gebrauch. Die Freie Deutsche Künstlcrschast ist ein gemein- nütziges Unternehmen, dem Maler, Bildhauer, Kunstgeworbier und Architekten angehören, so daß sie künstlerische Arbeiten auf all diesen Gebieten in Auftrag nehmen und zu erschwinglichen Preisen zur Ausführung bringen kann. Der frühere Olympiaführer v. Luck überfallen. Zu dem auch von uns gemeldeten Zusammenstoß am Sonntag zwischen Stahl- helmern und Roten Frontkämpfern in der H o r d e n b e r g st r a ß e erfahren wir nachträglich, daß auch der frühere Leiter der inzwischen aufgelöstenOlympia  ", Oberst a. D. v. Luck. angegriffen und ver- letzt wurde. Luck, der sich in Stahlhelmkleidung aus einem A n- Hängewagen der Straßenbahnlinie SS befand, wurde von einer Sckar uniformierter Roter   Frontkämpier überfallen. Er erhielt während der Fahrt mit einem harten Gegenstand mehrere Schläge über den Kopf und wurde vom Wagen l>srabgestoßen Er mutzte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Als Polizei- beamte einschritten, ergriffen die Täter die Flucht und entkamen unerkannt. Aoser langsähilger Abonnent Oskar Lanmbach, der in feßr dürftigen Verhältnissen lebt, begebt am S. Februar seinen 89. Geburtstag. Bezirksbildungsansschiift. Die Tbealerauffübrung in der Volksbühne am Sonntag, den 20. Februar, muh wegen technischen Schwierigkeiten a u« s a I l« n. Die Vorstellimg wird im Mai nachgeholt. Bereit» au»-- gegebene Karten müssen wieder zurückgenommen werden.
Schiffskataftrophen im Schwarzen Meer. Im Schneesturm gestrandet. In einem furchtbaren Schneesturm im Schwarzen Meer haben zahlreiche Dampfer Schiffbruch erlitten. Der große rumänische LuxuspassagierdampserTrojan" ist auf der Fahrt von Konstantinopel   mit 299 Passagieren nördlich von Eon- stanza vom Sturm an die st«geworfen worden und droht unterzugehen, da er sehr schwer beschädigt wurde. Die Hilfsschiffe konnten den Dampfer infolge der gewaltigen Sturmflut noch nicht erreichen. Ebenso konnten Rettungsboote von dem Dampfer selbst nicht zu Wasser gelassen werden, so daß sich die Passagiere in größter Gefahr befinden. Unweit dieser Stelle ist der DampferC a p m e r e" untergegangen und das Frachtschiff B r a i l a" gestrandet, als es einem südslawischen Dampfer zu Hilfe eilen wollte, der ebenfalls Schiffbruch erlitt. DieBraila  " wurde auf die Klippe geworfen und droht unterzugehen. Auch der russisch« DampferB a t u f i o w" ist untergegangen, er war mit Passagieren und Fracht nach Konstantinopel   unterwegs. Mannschaft und Passa- giere, insgesamt 49 Personen, sind ertrunken; außerdem fehlt von mehreren in den letzten beiden Tagen ausgefahrenen Schiffen jede Spur.
Tanzen ist eine Süad'. Das Diözösanblatt der D i ö z ö s e Königgrätz  (Tschechoslowakei  ) veröffentlicht einen b i s ch ö f. lichen Erlaß, welcher das strenge Tanzverbot für Priester in Erinnerung bringt. Da sich im letzten Jahre Fälle ereigneten, daß Priester tanzten,' werden alle Priester bei strengster Strafandrohung gemahnt, sich der schweren Sünde des Tanzens zu enthalten.