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unsere Genossen die Mehrheit hakten, ist in den leMen Iahren viel soziale Verwaltung geleistet worden, wurden Bezirks- entbindungsheime, Genesungsheime, Kinderheime, andere soziale Anstalten aller Art geschaffen gegen den Willen des Bürgertums, das für solcheHumanitätsduselei" kein Geld vergeuden" will. Nun wird dafür gesagt, daß die sozialen Lasten nicht zu groß werden! So ganz nebenbei wird in einem versteckten Para- graphen bestimmt, daß Präsident, Berichterstatter und Schriftführer der Landesvertretung sich der Staats- spräche bedienen müsien, die Protokolle nur tschechisch verfaßt werden. Welcher Rückschritt gegenüber dem böhmischen Landtage de? Vorkriegszeit, in dem beide Landessprachen gleichberechtigt waren! Legt man die Ergeb- nisse der Parlamentswahlen von 1925 zugrunde, dann werden von den 64 gewählten Vertretern in Böhmen   36 Tschechen sein. 2v Deutsche   und 8 Kommunisten(die Kommunisten hatten internationale Listen), in Mähren-Schlesien 22 Tschechen, 19 Deutschs und 1 Kommunisten. In beiden Ländern wird natürlich durch die Ernennungen dafür gesorgt werden, daß der tschechische Einfluß noch bedeutend stärker wird, als dem nationalen Schlüssel entsprechen würde. Die Verwaltungsreform ist also ein schwererSchlag gegen das Deutschtum, Zerstörung all feiner Autonomiehoffnungen sie ist aber vor allem ein brutales Attentat gegen die Arbeiter. In keinem Lande, in keinem Bezirke werden sie wirklich zur Gel- tung kommen, überall wird ihnen die mit Hilfe der Emen» nung vonFachmännern" hergestellte bürgerliche Mehrheit gegenüberstehen. Und deshalb, weil diese Verwalwngsreform den Arbeitem nirgends Einfluß auf die Verwaltung einräumt, stimmen auchdiedeutschenRegierungsparteien dieser Rückwärtsreform zu? Das Bürgertum verzichtet auf die Selbstverwaltung, damit die Arbeiter nicht oerwalten können, es beugt sich der nationalen Entrechtung, weil sie mit der Entrechtung der Arbeiter verbunden ist! das rechtsraüikale Tohuwabohu. Vom elenden Tropf zum Bekenner. Ohne Zweifel sst es nicht ganz leicht, sich zwischen den mannig- salrigen Gruppen der sogenannten»Völkischen  - zurechtzufinden: der Neubildungen. Abspaltungen und llebertritte sind zu viele! In- zwischen ist wieder einmal etwa» passiert: der Reichstagsabgeordnete Graf Reventlowhatvon der Wulle-Gruppe zur Hitler  - Gruppe hinübergewechselt. Und in seinem.Reichswart' erklärt er: »Nachdem vor einigen Wochen zwischen Herrn Adolf Hitler  und mir alles, was persönlich zwischen un» stand, erledigt worden war, ist mein Uebertritt zur Nationalsozialistischen deutschen Ar- beiterpartei Tatsache geworden. Ich bin übergetreten ohne söge- nannte stühreransprüch« und ohne Vorbehalte. Ich ordne mich ohne weiteres Herrn Adolf Hitler   unter... Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, daß die Nationalsozialistische deutsche Arbetterpartei auf dem rechten Weg ist...- Vor Tische las man anders. So wenigstens berichtet uns der Pfarrer T r a u b tn feinerMünchen-Augsburger Abend­zeitung-. Er schreibt nämlich: »Sie feiger Graf!"»Sie elender Tropf!-»Sie Verräter!- so flogen im Hofbräuhaus vor nicht zu langer Zeit die Schimpf- rq, warte von der Gruppe Hitler   gegen den Grafen ReveiU- low und Herrn 0. Gräfe. Kelten bot sich uns ein so widerliches �,�Yild eiuer politischen Versammlung.- Nun, vom elenden Tropf zum demütigen Bekenntnis, bisher auf der verkehrten Hochzeit gewesen zu sein, ist immerhin für so kurze Zeit eine beachtliche Leistung. Aber Herr Traub will un» außerdem noch zeigen, wieviel auch bei den Nachbarn der Völkischen, den deutschnationalen Negierungsparteilern, oberfaul ist. Er behauptet des- halb, daß,wenn die Deutschnationalen durch ihren Eintritt in die Regierung die Außenpolitik in gleicher Art weiterführen wollten wie stunststhau See Unbekannten. Auf Anregung von Paul Westhetm, dem Herausgeber des »Kunstblattes-, hat die Deutsche   Kunstgemeinschaft einen Aufruf an junge, bisher«cht auegestellt« Maler in Deutschland  erlassen, Bilder einzusenden, vi» Jurierung vollzogen drei der Kunst. ler selber und da» Resultat ist nun dt vier Sälen der Kunstgemein- schast im Schloß ausgestellt. Diese etwa 70 Gemälde bedeuten so etwas wie einen«instweili- ?en Ueberblick über unseren künstlerischen Nachwuchs. Es fehlt aller. ings nicht an Malern, dt« zwar jung sind und zum Nachwuchs zählen, denen man aber schon auf Berliner   Ausstellungen begegnet ist. Dazu.gehör«, Martel Schwichtenberger, Heinrich Schwarz. Sebba, Wunderwald,' und es ist kein Zufall, daß gerade ihre Werte das höchste Niveau unter den Ausgestellten halten: sie sind eben um ihrer Verdienste willen schon in öffentliche Ausstellungen vorgedrungen. Aber auch unter den gänzlich Unbe- kannten gibt es eine Reihe von starken und sympathischen Be- gobungen. Was sie offenbaren, ist allerdings mehr ein« Angelegenheit per- sönlichen Talents als zukunftsträchtiger Entwicklung. Man darf nicht erwarten, daß auf dem Wege öffentlichen Ausrufs eine neue Kunstrichtung zutage trete: im allgemeinen find die Resultat« durch- aus in die bestehenden Schulen»der wie man es nennen will, ein- zuordnen. Aber das genügt ja auch. Was man wollte, ist erreicht: ein paar gute, ehrliche, selbständige Talent» aus der Verborgenheit zu zkhen. Die Geschmackvollen, den Dekorativen Benachbarten haben den Bortritt: Leyhausen(Kassel  ) mit«Ivem außerordenilich deli- katen Stilleben, Adda K e s s e l k a u l(Bonn  ) mit einer hellfarbig anmutigen Landschaft: hierher gehört auch das feine und noble Stilleben von Martel Schwichtenberg  . Dann gibt es Landschafter, die mit echtem Gefühl für die San- derwerte der Farbe Naivität im Gegenständlichen oerbinden; sie kommen aste aus der Atmosphäre von Henri Rousseau   her, aber auch aus Bezirken um Hofer und Utrillo  , ohne deshalb an Selb  - ständigkest einzubüßen: neben Wunderwald etrva Lowes(Ber- lin), K. van Appen(Frankfurt   a. M.), E. W. Ray(Berlin  ), I. Horn(Barmen), Friede! Reuter(Breslau  ). Eine sehr be- sondere Note, oielleicht die persönlichste in der Ausstellung, findet Karl Döbel(Kastel) mit einem Porträt und einer Pariser Land- schast, die auf seine Fortentwicklung Hoffnungen setzen lasten. Aus dem Malerischen an sich, dein unoerwüstlichen Barn jähr- hundertealter Tradition, entwickeln ihre Kunst W. Schenk(Berlin  ). O. Villwock(Berlin  ) und W. Reue(München  ). Vor allem gehört hierher Heinrich Schwarz, dessen dunkle Tierbilder schon wiederholt auf Ausstellungen Aussehen erregten. Flotte Figurenstudien oon dekmatioer Stärke gaben v. Killen (Berlin  ) und Rob. Huth(Berlin  ). Endlich fehlt es nicht an Vertretern der sog.»Neuen Sachlich. keit' in verschiedener Ausprägung und wenn man von allzu vollendet gekonntenSchulbi'dern- wie von Girnus und Bctz. ler absieht von bemerkenswerter Selbständigkeit. Schell- hasse(Berlin  ), G. Di«hl(Frankfurt   a. M). Sebba(Berlin  ) seien hervorgehoben, vor allem der technisch ungemein begabte L. bisher, die Dsutschnationale Partei wahrscheinlich nicht lang« bestehen würde-. In der Tat, ein prächtiges Bild der Einigkeit in den»Der- einigten Vaterländischen Verbänden-, denen ja die Hitlers  , Mulles, Westarps und Traubs gemeinsam angehören! flllüeutsche gegen Deutsthnationale. Nationale Opposition im Lande" eine nene ZVirma für Pntschbestrebnnge». Der Alldeutsche Verband   teilt der Telex, mphen-llnion folgen- des mit: Der geschäftsführende Ausschuß des Alldeutschen Verbandes   hat unter dem Vorsitz von Iustizrat Claß am 12. und 13. Februar in Berlin   getagt und sich hauptsächlich mst der durch die Lösung der letzten Regierungskrise geschaffenen Loge befaßt: als Abschluß ihrer Beratungen hat die Versammlung einstimmig folgende Entschließung angenommen: Durch den Eintritt der deutschnationalen Fraktion des Reichs- tages in ein engeres Verhältnis zum Zentrum, zur Deutschen  und zur Bayerischen Volkspartei  , die mit der Schuld der Ersllllungspolitii belastet sind und durch die Ent- sendung von vier deutschnationalen Abgeordneten in das neue Ka- binett ist ein Zustand geschaffen worden, der im Reichstag dt« Fortführung der nationalen Opposition gegen die verderblichen Auswirkungen des heutigen Systems in Frage stellt. Der geschäftsführende Ausschuß des Alldeutschen Verbandes  ist überzeugt, daß eine Regierung wie die jetzt gebildet« dauernd von innen heraus gelähmt werden kann und deshalb eine sachliche Etaatskunst nicht zu betreiben vermag, die allein dem auf allen Gebieten des nationalen Lebens fortschreitenden Verfall entgegen- wirken könnte. Angesichts dieser Sachlage und der zu bcfürchlenden Entwicklung ist ein unbedingte» Gebot, die nationale Opposition draußen im Lande aufrechtzuerhalten und sie so zu stärken, daß eine solche Entwicklung verhindert werden kann und daß unter Um- ständen, wenn dies nicht gelingt, ein Ausweg aus der dann ent- stehenden Verwirrung durchgesetzt wird. Der geschäftsführende Aus- schuß beauftragt die Hauptleitung mit allen gleichgerichteten und ge- sinnungsverwandten Vereinigungen ungesäumt in Verbindung zu treten, um eine solche Slärkuvg der nationalen Opposiliou im Lande gemeinsam zu betreiben. Er fordert die Gliederungen des All- deutschen Verbandes auf, sich an dieser Arbeit überall eifrigst zu be- teiligen.- yugenbergs Programm. Liebesgerbenpolitik für Grotzagrarier. Bielefeld  . 14. Februar.(Eigener Drahtbericht.) Auf dem L a n« desparteitag der Deutschnationalen Volkspartei  von Lippe sprach am Sonnabend der Reichstagsabgeordnete H u g e n- berg über die Aufgaben der neuen Regierung auf dem Gebiete der Landwirtschaft. Er sagte u. a.: »Ich habe im Kreise meiner Wähler keine Veranlassung nicht auszusprechen, daß ich ein Gegnerder Entwicklung(nämlich des Eintritts der Deutfchnationalen in die Reichsvegierung. D. Red.) gewesen bin. Aber wir stehen vor der vollendeten Tatsache und wollen die Zukunft abwarten. Mir Negt es fern, nicht zu begreifen, daß zu? Macht polltische Mitarbeit erforderlich sst. Ich bin nur oon Sorge erfüllt, ob die jetzig« Macht zur Besserung ausreicht... Seit Caprivis Zeiten, die damals der Landwirtschaft schwere Lasten brachten, sind Derhältniss«, wie sie die Landwirtschaft heute tragen muß, noch nie zutage getreten. Die Belastungen unserer Zeit treffen sowohl den großen Grundbesitz wie den kleinen Land- wirt. Kommt keine Abhilfe, dann sst der Untergang sicher. Wir müssen uns darüber besonders klar werden, daß der Staat von heute im Gegensatz zu damals in seiner ganzen Struktur der Landwirtschaft feindlich gesinnt ift.- Wie Schiele in Ostpreußen  , so bringt Hugenberg   in Lippe den Eintritt der Deutschnationalen   in die Reichsregierung aus den ein­fachsten Nenner: Jetzt muß dem großen Grundbesitz durch Liebes- gabenpolittk der neuen Reichsregierung geholfen werde». Gilles(Köln  ) mit einerBraut- oon intensivster Stosiunmittel- borkest. Zuckschwerdt(Berlin  ) setzt die Linie, die vom frühen Liebermann über Baluschek   führt, mit großem Können fort. Talent«, die nicht genannt wurden, mögen sich mit der Subiek- tivität aller Urteile trösten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Genie der Zukunft sich just unter ihnen befindet. Dr. Paul F. Schmidt. ?unge Dichter. Eine sehr beachtenswerteMorgenfeier der Iugend" oeranstaltete der Verband Deutscher   Erzähler im Plenarsaal des ehemaligen Herrenhauses. Autorität setzte sich hier für die schöne Aufgabe ein, verheißungsvolle Jugend zu fordern, ihr zur ersten, schwersten Anerkennung in der Oeffentlichkeit zu oer- helfen. Die Preisträgerin des Ingendoreises Deutscher Erzähler 192(5, Juliane Kay  , ihr Mitkonkurretst um den Preis, Hermann Rvßmannj und der durch Gedichte schon bekanntere Günther B i r k e n f e l d wurdey dem Publikum vorgestellt. Vielleicht, wahr- scheinlich sogar hotten die Namen der Vortragenden, E l s e H e i m s. Friedrich Kayßler  , Paul Wegener  , eine stark« An- ziehungskraft ausgeübt. Jedenfalls war der Saal gut besetzt und die Veranstaltung bedeutete damit mehr als nur eine edle Gest«. Die Stunde der Unbekannten Namen lohnte. Juliane Kay.  die für ihr BuchAbenteuer im Sommer" den von der Deutschen   Buchgemeinschaft ausgesetzten 10 OOO-Mark-Preis errang, hat alle Qualitäten einer beachtenswerten Schrifsstellerin Beob­achtungsgabe verbunden mit sicherem Form- und Stilgefühl, die sie in den Dienst einer glückllchen Gestaltungskrast stellt. Das, was Else Heims   als kultivierte Sprecherin aus dem Roman dieses erst oierundzwanzigjährigen jungen Menschen bot, zeigte eine seltene Reife, fast ein Darüberstehen über dem Stoff. Man kann nach einigen Seiten nicht abschließend urteilen, sonst würde man beinahe der Furcht Ausdruck geben müssen, daß hier vielleicht eine künftige Gefahr ruht: die de» Zu-frühssertia-sein». Aber selbst wenn es so wäre, so braucht schließlich das Wissen um diese Gefahr für Juliane Kay   nichts anderes zu bedeuten als eine erfolgreiche Warnung, sie zu oenneiden. Günther Birkenfeld.   der durch den berufenen Mund Paul Wegeners zu Worte kam, ist Juliane Kay   innerlich verwandt. Auch er gehört zu den Menschen, die irgendwie versuchen, aus vorhandenem Stoff ein Weltbild zu formen das sich in die gegebenen Tassachen »inordnen läßt. Juliane Kays Roman scheint sich auf die Formel bringen zu lassen:Es sei wie es wolle, es ist doch so schön.- Günther Birkenfelds Andreas, der Held der gleichnamigen Rooelle, kommt wohl nicht ,u diesem Ziel: doch er ahnt es in der Ferne als Verheißung. Paul Wegener   las aus dem Wert zwei stark empfundene, lebendig gestaltete Kapitel. Im Anschluß daran sprach der fünsundzwanzigjährige Autor zwei Gedicht« aus seinem schönen, in wundervoll musikalischer Sprache geformten ZyklusDie Insel-, die bereits im Druck erschienen ist. Hermann Roßmann  , ein Jahr jünger als Birkenfeld  , hatte in Friedrich Kayßler   seinen Mittler gefunden. Das Einleiwngskapstel des Buche»Kl as der Fisch-, da, Kayßler in lebendiger Wucht Deutfthnationale RebeMon. Die Jugendorganisation will nicht mitmache». Die Jugendorganisation der Deusschnationalen Volkspart«, die B i s m a r ck j u g e n d-, ist mst der Taktik der deutschnationalen Reichstagsfraktion nicht zufrieden. Sie erblickt im Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung«ine Preisgab« der»nationalen Opposition-. In einer Versammlung von Führern und Vertrauensleuten in Elberfeld   sprach der Reichssührer der Bismarckjugend über die»Ilm- stellung der nationalen Opposition: »Die Bismarckjugend ist politische Jugendbewegung. Sie wollt« der D. R. V. P. durch Zuführung der vom Ideallsmus lebenden Jugend Kraft und Stärke geben. Sie erwartete aber von der Partei, daß sie an ihren Grundsätzen festhielt. Tut die Partei das nichf oder stellt sie sie für eine Welle in die Ecke, so vermag die Zugend ihr in dieser Hinsicht nicht zu folgen. Wir treten immer auch öffentlich für unsere Grundsätze und Ziele- insbesondere den monarchischen und großdeutschen Gedanken, ein.- Ueber diese Auslassung schreibt dieK r e u z z e i t u n g':Das Fähnleinder Aufrechten.- Woraus man entnehmen kann. wie st« die deutschnationale Reichstagsfraktion und ihren Führer W e st a r p beurteilt._ Liittwitz-Revifion. Kendel! RcichSinnenminister warum Lüttwitz  nicht Republik  -Pensionär? Am 18. Februar findet vor dem 11. Senat des Kammerze. richts um 10 Uhr oormsttags die Revisionsverhandlung in Sachen Reichswehrministerium gegen Lüttwitz  statt. Bekanntlich sst der Fiskus verurteilt worden, an Lüttwitz   die Aufwertungsansprüche, die er in einer Klage gestellt hat, zu erfüllen und ihm einen Teil seiner einbehaltenen Pension nachzuzahlen. Es ist grotesk, daß ein Reichskabinett, dessen Kanzler dem Kapp-Rebell v.' Keudell seine Unschuld als Kapp- Putschist amtlich attestiert hat, einem anderen Kapp-Rebel- l e n Ansprüche aus den Kapp-Tagen oerweigern will. Es wäre noi- wendig, daß auch dem Herrn Geßler seine Verfassungstreue durch amtliches Zeugnis de« Reichskanzlers bescheinigt wird. Denn sonst könnte die Linke gerade bei Herrn Geßler auf den Gedanken kom- men, er wolle gegen die Erklärung des Reichskanzlers im Fall« Keudell demonstrieren. Wenn die Sache nicht zu ernst wäre, wäre fie direkt zum Lachen._ Der Zal! Macban. Eigenartige Methoden des Bremer   Tenats. Die amtliche Pressestelle des Senat» zu Bremen   veröffentlicht eine Mitteilung zum Fall Machan, in der es heißt: Die vielfach in den Preffemitteilungen noch enthaltenen un- richttgen Behauptungen lassen folgende totsächliche Feststellung notwendig erscheinen: Nach den eigenen Angaben der Veriasserin des Tagebuches, der Mutter der verstorbenen Margarete Machon. entbehren die Angaben über die rohe Behandlung der Tochter bei der Polizei der tatsächlichen Unterlagen. Auch die amtlichen Ermittlungen haben ergeben, daß die beteiligten Be- amten einwandfrei gehandelt haben. Der Senat hat die Beantwortung der sozialdemokratischen I n- terpellation über den Fall Machan verschoben. Er greift mit einer einseltigen Pollzeidorfteklung vor. Er scheut sich, in der Bürgerschaft Rede und Antwort zu stehen. Man muß deshalb dies« Darstellung der Pressestelle mit größter Bor  - ficht aufnehmen. Sie weckt lediglich neues Mißtrauen. Die Berufung des dettifche» volksbnades in Oberschlesien   in der Streifrage über Zulassung von über 7<XXZ Kindern zu den deutschen  Schulen ist dem Dölkerbundssekretariat mit dem Vorbehalt ihrer späteren Stellungnahme weitergeleitet. Die Angelegenheit gelangt in der Märzsession des Dölkerbundsrats zur Dehändlung. gestaltete, läßt nicht viel Zusammenhänge mit dem ganzen Werk er- kennen und bleibt überhaupt beinah« den Beweis schuldig, daß der Verfasser das ist, was man unter dem WortSchriftsteller" versteht. Kann er einen Roman zusammenballen, kann er in logischer Per- bindung Kapitel an Kapitel reihen? Nach dieser kurzen Probe ist das nicht zu beurteilen. Etwas anderes ober ist sicher: Hermann Roßmann   ist ein Dichter von einer jugendlichen Kraft und Echtheit, die sehr selten ist. Er gibt von dem Meer, dem Lebenselement des Fischmenschen Kla» nicht eine gut gesehene und stark emvsundene Schilderung, er gibt das Erlebnis: Meer. Man ahnt eine elementare Verwandtschaft und begreift die Meerestollheit des Helden. Ja. sie ergreift einen selber; man durchlebt sein giückvolles Kämpfen mit dem«ntsesselten, salzigen Element und versteht sein Heimatgesühl, wenn er sich von den Wogen still tragen läßt oder brüllend auf den sturmoufgepeitschten reitet. Mit einem kühnen Griff baute sich Roßmaim hier seine Dett auf und zwingt uns, ver- wundert zu erkennen, daß sie viel echter und lebensvoller ist als unser traditioneller Weltbegriss. y Die Bekanntschast mit Hermann Roßmann   war das Beste, was diese freigebig« Mittagsstunde spendet«. Trude E. Schulz. Ein Kreiskonzerl veranstvltete der dem Reichsverband der G e» mischten Chöre Deutschlands   angehörende Kreis Osten in der Singakademie unter Leitung von Mufikdirektsr Müngersdorf. Der Zusammenschluß von kleinen Emzelchören zu einer Gesamtheit unter der einheitlichen Leitung eines namhasten Dirigenten, wie man e, heute viessach in Deuffchland erstrebt, ist zweifellos nur zu begrüßen. Ist dieses Streben doch der Ausdruck des musikalischen Gemeinschaftssinnes, dem der Männergesang, historisch gesehen, sein Werden oerdankt. Die neootfoe Seite eine» wichen Zusammenjchlusses darf allerding» nicht verschwiegen werden: in den meisten Fällen bleibt die feiner« musikalische Durcharbeitung hinter der allgemeinen Klangwirkung zurück. Dies all! auch für das Kreiskonzert. Die Beethooen-Chöre bergen weit mehr Ausdrucks- und Schattierungsmöglichkeiten in sich, sie erfordern eine tiefere geistige und musikolssche Durchdringung, eine wirkliche Gesangs- kultur, auf die der Dirigent sicherlich intensiv hingearbeitet hat, die aber heute noch nicht erreicht ist. Am besten gelangen die Volks- kisder de» zweiten Teiles, die mit Frische und Temperament und oejchineckooll dargeboten wurden. Als Solist war der Eellovirtuofe Armin Liebermann gewonnen worden, dessen solide Technik and schöne Tongebung Erwähnung oerdienen. Am Fliigsl be­gleitete Eilt Brandenburg   aufmerksam und anschmiegend. Dr. L.-M. Eine sehenewerte Revue. Mit einer Darstellerschar, die das Dutzend kaum überschreiten dürfte, ohne prunkvolle Ausstattung. ohne Aufwand an glänzenden Koltümen amüsiert die Miniaturresu« .Letärengefpräche von Lucian bis zur eleganten Welt", für die Marcellus Schiffer   die Tert« und Friedrich Holländer   die Musik schrieb, das Publikum im Renaissonce-Theoter aufs beste. Freilich wird dafür gessrgt, daß da» Werk immer neu, immer aktuell bleibt. Der Chanson des Amor von 1927Kann� sein, wer weiß? Wer weiß, vielleicht! Vielleicht auch nicht' diskutiert die Existenz der deutschen Republik und Wilhelms Rückkehr nach Homburg   nett und zeitgemäß mit seinem