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tofteninder von 139,8 auf 144,6.( hört, hört! bei den Sozialdemokraten.)

Der Reallohn ist also gesunken,

Garantien für Unternehmungen übernommen und 350 Millionen für Kredite und Subventionen ausgegeben worden. Der neue Reichsfinanzminister hat anerkannt, daß auf Veranlassung der Sozialdemokratie dem ein Ende gemacht würde.

Die Verschleuderung bei der Reichswehr  .

nur 156 Mart beträgt.( Hört, hört!) Selbstverständlich ist die Sozialdemokratie bereit, die für das geistige und förperliche Wohl der Reichswehrangehörigen erforderlichen Mittel zu bewilligen. Troß­dem wird man nach meiner Auffassung sicherlich an 150 Millionen Mart   am Reichswehretat sparen können, ohne die militärische Schlagfertigkeit zu beeinträchtigen.

kein Etat ist so unübersichtlich und dehnbar, wie der von Heer und Marine.

obwohl die Leistungen der Arbeitskräfte wesentlich gestiegen sind. Um so verwerflicher ist der Widerstand der Unternehmer gegen die Wiederherstellung des Achtstundentags und der von ihnen ausgeübte 3wang zur Leistung von Ueberstunden. Aus den Üeber­ſtunden ziehen die Unternehmer erhebliche Sondergewinne. Die da­durch arbeitslos werdenden Kräfte aber müssen von der Allgemeinheit unterhalten werden. Nach der Erhebung des Reichsarbeitsministe­riums über die Arbeitszeit in gewerblichen Betrieben waren im Oftober 1926 52,97 Pro3. der Arbeiter an der Ueberarbeit beteiligt. fallen auf die Ueberweisungen an Länder und Gemeinden, auf Re- begünstigt, und das ist auch beim Reichswehrministerium geschehen.

Nach einer Statistik des Deutschen Tertilarbeitervera

Die Lage der Reichsfinanzen wird 1927 schwieriger sein als 1926. Sparsamkeit in der öffentlichen Verwaltung ist deshalb absolut not­Aufgaben von Reich, Ländern und Gemeinden reibungslos und mendig. Wir unterstützen alle Maßnahmen, um die vielgestalteten billiger als jetzt zu erledigen. Aber der größte Teil der Reichsaus­gaben wird durch solche Reformen nicht berührt. 5,4 milliarden ent­

parationen, auf innere Kriegslaften und Versorgungsgebührnisse, fie stehen also fest. Nur 3,1 Milliarden entfallen auf die Ver­waltung des Reiches fowie für Heer und Marine. Die Versorgungs­gebührniffe beanspruchen allein 1465 Millionen Auch an dieser Summe wird fich wenig einsparen lassen, da 9/10 dieses Betrages für die Renten der. Kriegs opfer erforderlich sind, die ohne dies faum ausreichen.

Daß aber die Republif an 2000 hohe Militärs und Beamte Pen­fionen in Höhe von 20 Millionen gewährt, hat in weiten Kreisen des Boltes mit Recht lebhafte Enfrüstung hervorgerufen.( Sehr richtig! b. d. Soz.)

bandes sind in der Woche vom 12. bis 18. Dezember von 413 378 Arbeitern 2 116 409 Ueberstunden geleistet worden. Bet achtstündiger Arbeitszeit hätte man 440090 Arbeitsträfte mehr be= schäftigen müssen.( Hört, hört!) Es ist daher kein Wunder, daß die Erwerbslosigkeit dauernd unvermindert hoch bleibt. Die Zahl der unterſtügten Erwerbslosen ist am 1. Januar 1927 mit 1% Millionen um 250 000 höher gewesen als in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. Inzwischen ist sie noch weiter gestiegen, sie betrug am 1. Februar d. J. 2030 792. Noch bedenklicher ist die Tatsache, daß die Dauer der Erwerbslosigkeit zunimmt. Vom 15. Januar 1926 bis zum 15. November 1926 ist der Anteil der Erwerbslosen, die länger als 26 Wochen arbeitslos maren, von 3 Proz. auf 40 Proz. der Gesamtzahl gestiegen. Die Zahl der Aus­Gesteuerten stieg von 26 000 am 15. Oftober 1926 auf 157 000 am Republik, viele von ihnen verfügen auch über große Nebeneinnahmen Denn unter ihnen befinden sich nicht nur zahlreiche Gegner der 15. Januar 1927 und sie steigt noch weiter.( Lebhaftes hört, hört! und könnten daher leicht eine Begrenzung ihrer Pensionen ertragen. bei den Sozialdemokraten.) Gegenüber den Steuermilderungs- Die Sozialdemokratie wird zu diesem Zwecke einen Gefeßentwurf plänen des früheren Reichsfinanzministers Reinhold hat die einbringen, falls nicht die Reichsregierung von selbst die Initiative Sozialdemokratie ftets den Standpunkt vertreten, daß eine Senfung dazu ergreift. Jeder Eingriff in die Ausgaben muß sich tongen der Steuern ohne gleichzeitige Herstellung freier Ronkurrenzverhält trieren auf die 700 Millionen Heer- und Marineetat, nisse ohne den Abbau der Zölle und ohne die Kontrolle der Kartelle 600 Millionen Verwaltungskosten des Reiches und etwa 1,8 Milliar­nicht zur Gefundung der Wirtschaft führt, sondern nur zur Erhöhung den sonstiger Reichsausgaben. Bei den Verwaltungsfosten und son­des Kapitalprofits. Dieser Standpunkt hat sich als richtig stigen Ausgaben des Reiches laffen sich erhebliche Ersparnisse von erwiesen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Nicht die öffent- heute auf morgen nicht erreichen. In erheblicherem Umfange geht lichen Lasten haben, wie behauptet worden ist, die deutsche   Wirtschaft das nur bei den Ausgaben für Heer und Marine und zwar bei voller zerstört; die Grundlagen der deutschen   Wirtschaft find überhaupt nicht Aufrechterhaltung der Schlagfertigkeit der Reichswehr  . zerstört worden, Störungen gibt es mur in der Zirkulation in Deutsch­ land   und in der Weltwirtschaft. Diese Störungen werden ver größert durch eine Wirtschaftspolitit, die einseitig das Kapital­interesse auf Rosten des Massenwohlstandes begünstigt. Sie können verringert werden, wenn das Ziel der Finanz- und Wirtschaftspolitik

Der Etat von Reichsivehr und Marine ist aufgestellt als ob wir das reichste Bolt der Welt wären, als ob wir im Ueberflusse leben und nirgends Not und Elend beseitigen müßten.( Sehr wahr! b. d. So3.)

mehr als die Hälfte der fachlichen Ausgaben find übertragbar, b.eg­fie müssen nicht im gleichen Jahre verausgabt werden. Das ist des­halb so gefährlich, weil es die Bildung schwarzer Kassen bei den Verbindungen der Reichswehr   mit Sowjetrußland Wie wäre es auch sonst möglich, daß von diesem Ministerium, wie tag niemals bewilligt worden sind. Ausgaben gemacht worden sind, die vom Reichs­

Jah stelle fest, daß bis zum Anfang Dezember 1926 bei der De­pofitentaffe Werderscher Markt der Darmstädter und National­bank der Leiter der Waffen und Munitionsabteilung des Reichs­wehrminifteriums, Oberst Buchholz, ein. Konfo gehabt hat, auf das seit Jahren der gleichfalls bei der Reichswehr   beschäftigte Ministerialamtmann Spangenberg alle 14 Tage 1 bis 2 Mil­lionen Mark in bar eingezahlt hat.( Hört, hört!) Auch die Ausgaben sind über dieses Konto gegangen. Die Art und plöglich gelöscht worden sind, als die Erörterungen darüber Weise, wie man sich dabei benommen hat und wie die Konten begannen, ist aufs höchste verdächtig. Es ist bis heute auf alle unsere Anfragen feine flare Antwort gekommen, woher die 35 Mil­lionen jährlich stammen, die hier eingezahlt wurden. Das ist ein unerträglicher Zustand, dem endlich ein Ende gemacht werden muß.( Sehr wahr b. d. Soz.)

Der soziale Teil des Etats.

in der Annahme, daß die Bersicherung am 1. April d. 3. in Kraft Die Ausgaben für die Erwerbslofen fürsorge find tritt, mit 200 millionen angesetzt. Da das noch zweifelhaft ist, erscheint der Reichszuschuß von 15 Millionen für die Uebergangs­zeit und 100 Millionen für die Krisenunterstützung als zu niedrig. Die Erhöhung dieser Beträge muß durch ordentliche Einnahmen und nicht auf dem Anleiheweg gedeckt werden. Dringlich ist die end­gültige Regelung des Aufwertungsproblems. Von der deutsch­Kleinrentner vor. Das Reichsarbeitsministerium hat die Kosten für die Erfüllung dieses Antrages bei einer jährlichen Mindestrente von 750 Mart auf 400 millionen Mark jährlich beziffert. Es ist wohl selbstverständlich, daß ein Kabinett unter der ausschlaggebenden Führung von vier deutfcnationalen Ministern fich beeilen wird, diesem Antrag stattzugeben.( Sehr richtig b. d. Soz.)

auf die Hebung des Massenwohlstandes gerichtet ist.( Sehr wahr! In der Höhe der fachlichen Verwaltungskosten marschiert der Wehr- nationalen Fratiion liegt ein Antrag nach einem Reichsgefeß für

bei den Sozialdemokraten.)

Keine Antaftung des Budgetrechts des Reichstags! Die Sozialdemokratie will keine Thefaurierungspolitit, die nur zur Begünstigung politisch einflußreicher fapitalistischer Schichten führt, wir wollen aber ebensowenig eine Defizitwirtschaft, die das Reich den kapitalistischen   Wirtschaftsmächten ausliefern würde. Noch weniger wollen wir eine Pumpwirtschaft, die die Verantwortung leichtfinnig der Zukunft überläßt. Die Casten der Gegenwart müffen von der Gegenwart aufgebracht werden und zwar durch eine Steuer­polifit, die die geringen Arbeitseinfommen und den Massenverbrauch weitgehend schont, dafür aber die wirklich Leiftungsfähigen ausreichend belastet.( Sehr gut! bei den S03.) Eine Senfung der Steuern ist nicht möglich, ohne gleichzeitigen Abbau der Ausgaben. Dieser Ab­bau wurde im vorigen Jahre angekündigt, aber nicht durchge­führt. Die Ausgaben des Haushalts sind im Gegenteil von 7,1 Milliarden nach dem Vorschlag auf 8,5 Milliarden gestiegen. ( Hört, hört!) Man hat dem Reichstag vorgeworfen, er sei ein Ber­schwender. Diefer Borwurf ist in dieser Allgemeinheit nicht berechtigt. Die Mehrausgaben im Jahre 1924 von 1,6 Milliarden darunter die Ruhrentschädigung sind von der Regierung und nicht vom Reichstag vorgenommen worden. Zahlreich find die Fälle, in denen die Reichsregierung Ausgaben ohne Genehmigung des Parlaments leistet. Die unübersichtlichkeit des Etats wird von der Regierung gefördert. Die meisten Mehrausgaben im vorigen Jahre gehen auf den Vorschlag der Reichsregierung zurüd. Soweit die Vorwürfe gegen den Reichstag berechtigt find, treffen sie die rechts von uns fizenden Parteien. Am bewilligungsfreudigsten waren hier immer die Parteien, die draußen am lautesten über Berschwendung schimpfen und nach Sparjamfeit rufen. Während auf der Landwirtschaftswoche wiederum von Sparsamkeit geredet wurde, haben hier die Barbeien dieser Redner 100 Millionen für landwirtschaftliche Kredite gefordert.( Hört, hört!) Mit 3u­stimmung der bürgerlichen Parteien aber meist im Gegensaz zur Sozialdemokratie sind 1925 bis 1926 rund 400 Millionen Mart an

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Gespieltes und Gesungenes.

Konzertumschau von Dr. Kurt Singer.

etat an der Spize aller Verwaltungen, in der Höhe der persönlichen Ausgaben wird er nur von der Reichsverwaltung übertroffen. Die Gesamtausgaben betragen 1927 707 Millionen, sie sind seit 1924 von 456 Millionen, also um 250 Millionen gestiegen.( Lebh. hört, hört!) Die stärkste Steigerung der Ausgaben hat sich bei der Marine vollzogen, nämlich bei den fortdauernden Ausgaben von 81 auf 136,8 millionen, bei den einmaligen Ausgaben von 23,2 auf Entscheidend für die Entwicklung der Reichsfinanzen ist 86,5 Millionen. In diesem Zeitraum haben sich die fortdauernden Ausgaben um 68 Broz., die einmaligen Ausgaben um 375 Proz. die Entwicklung der Einnahmen. erhöht.( Lebh. Hört, hört!) Trotzdem die Tonnage der Marine jetzt Sie hängt nicht nur ab von der Steuergesetzgebung, sondern gerade höchstens ein Zehntel der Friedenstonnage beträgt, find die Ausgaben gegenwärtig vielmehr von der Steuerverwaltung. Maffen­für die Marineleitung von 2,8 Millionen im Jahre 1913 auf 3,8 Mil- fteuern find unabhängig von Beranlagung, fie fließen automatijch. lionen im Jahre 1927 gestiegen. Von Sachverständigen ist berechnet Besitzsteuern aber find zumeist von dem ordnungsgemäßen worden, daß für die jetzige Flotte im Höchstfalle er Funktionieren des Verwaltungsapparates abhängig. Die forderlich find 2 Admirale, 7 Rapitäne zur See und gewaltige Ueberlastung der Finanzämter hat vielfach die Kleinen 9 Korpettenfapitäne. Wir haben aber 12 Admirale benachteiligt, dagegen die Großen begünstigt. Daß die Lasten im und 147 Rapitäne, allgemeinen gegenwärtig höher sein müssen als im Frieden, tam nicht überraschend.

jeder vierte Seeoffizier ist Admiral oder Kapitän.( Hört hört!) Bei der Reichswehr   ist besonders auffällig die ungeheure Ausgabe für Waffen, Munition und Heeresgerät. Die fort­laufenden und einmaligen Ausgaben für diesen Zweck belaufen sich auf rund 90 Millionen. Die entsprechenden Ausgaben für 1912 be­trugen ohne Bayern   nur 80 Millionen.( hört, hört!) Die höheren Ausgaben werden mit den erheblichen Preissteigerun gen begründet. Nach der offiziellen Preisliste des Reichswehr­ministeriums sollen die Preise folgendermaßen gestiegen sein: ein Gewehr von 65 Mart auf 200 Mart, eine Pistole von 50 Mart auf 150 Mart, ein Maschinengewehr von 1650 Mart auf 8800 Mart, ein Feldtanonenschuß von 32 auf 108 Mart, eine 15-3entimeter- Granate von 130 Mart auf 533 Mart.( Hört, hört! b. d. Soz.) Ob diese Preise stimmen, muß man bezweifeln, nachdem sich bei dem Gewehrpreis herausge stellt hat, daß das Reichswehrministerium dem Berichterstatter falsche Angaben gemacht hat und der Preis statt 200 Mart

die Chöre versuchten kaum, die Monotonie abzuschattieren. Ein fachlich intereffanter, ein inhaltlich, fachlich, fünstlerisch nicht be­deutender Abend.

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,, Darüber fann fein Zweifel sein, daß der Steuerzettel des Reiches aus der Zeit des Friedens sich um ein Mehr­faches, um ein Vielfaches ich glaube nicht zuviel zu sagen mindestens um das Vier- bis Fünffache pergrößern wird. Dazu wird die Verlängerung des Steuerzettels der Einzelstaatenilo und der Gemeinden kommen, die nötig sein wird, um all die Schulden und Laften abzubürden, die diesen Rorporationen während des Krieges erwachsen sind."

So spracht am 28. Februar 1917 hier im Reichstag   in der Er­wartung eines deutschen   Sieges der Führer der Deutschnationalen, deutschen   Steuerlaften aber ruht auf den Maffen des Boltes, auf Graf West arp.( Lebh. hört, hört b. d. Soz.) Der größte Teil der Cohn- und Gehaltsempfängern, Mittelstand und Gewerbetreibenden. Die Maffenbelastung, die 1924 55 Broz. betrug, ist 1924-25 auf auffammens gestiegen. Die Steuerfenfung der letzten Jahre 68 Proz., 1925-26 auf 72 Broz., 1926-27 auf 66 Proz. des Gesamt­ist nur dem Besiz zugute gefommen. Die Steigerung des

| nahm und zwei Gedichte von ihm sprach, Ballade" und Trinklied", die beide verdienen. daß man den Namen ihres Verfassers nennt. Ernst Scheibelreifer heißt er. Der mittlere Teil des Abends zeigte mit grotesten und humoristischen Werken, daß man Moissi  fieht. Er ließ sich in diesen Vorträgen durchaus nicht zur Erde sehr verfennt, wenn man in ihm eine Inrisch- pathetische Erscheinung herab, sondern er zeigte, daß es ihm sichtliches Vergnügen bereitet, Besucher, von denen fast zwei Drittel mittels Operngläsern hörten, solide und fest auf ihr herumzustapfen. Der Beifall der zahlreichen war groß.

Les.

Des Singens ist kein Ende. Am hübschesten war der Sonntag Rofofolieder des 18. Jahrhunderts. Felir Günther hatte Perie nachmittag in der Komödie" aufgemacht. Else d'heureuse fang dient, oft gehört zu werden. Mozart, Benda, Reichardt, Haydn an Perle gesetzt. Eine entzückende Arie von Kaiser Joseph I ver­alle waren vertreten. Else d'heureuse, blond, im blauen Stif fleid, ganz auf Unterhaltung eingestellt, blieb gesanglich ein wenig Enge verlieren, öffnete sie ihr Mündchen herzhafter, so würden wir lozzi- Jahres einer Schar geladener Gäfte seine Einrichtungen und zu schüchtern. Belebte sich ihre Mimit, würde der Sopran seine Das Berliner   Pestalozzi- Fröbelhaus zeigte anläßlich des Besto­der vornehmen und musikalischen Sängerin noch mehr applaudieren. eine Ausstellung von Schülerinnenarbeiten. Der Gebäudekomplex in Jansen bewundern, nachdrücklicher den zartfühlenden, ein Schu Ausbildungsmöglichkeiten für soziale, pädagogische und hauswirt Ganz kurz fonnte ich den schönen, kultivierten Alt DOI Elja der Karl- Schrader- Straße umschließt eine kleine Stadt für sich, die bert- Lied meisterlich gestaltenden Baritonisten Dina Soini, die schaftliche Berufe bieten. Daneben geben große Kindergärten, Horte ausdrucksfähige, doch noch unfreie Sopranistin Wegner- Peiser, und Krippen, Tags- und Halbtagskindern Aufenthalt und Erziehung das treffliche Trio Erna Klein, Alfred Wittenberg, Friz im Sinne Pestalozzis. Ueberall hat man aus den Kindern kleinere Lanz, die in dankbarer Bietät Philipp Scharwentas ge- Gruppen gebildet, um so das Prinzip der Familienerziehung auf­dachten und ein formal sehr schönes Trio op. 112 schön vortrugen. recht zu erhalten. Ob das freilich heute noch so ganz im Sinne Pestalozzis wäre, mag dahingestellt sein. Bielleicht faßt man seine Ideen noch stärker und lebendiger, wenn man sie in einzelnen Buntten weniger starr begreift. Jedenfalls aber wird in diesem geleistet. Die Möglichkeit, ein Kind hier tagsüber unter Aufsicht zu find nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt und für 75 Pf. Er­geben, ist nicht vom Besiz von Geldmitteln abhängig. Die Preise ziehungsgeld im Monat und 5 Pf. Koftgeld täglich lann schon eine Mutter ihr Kind hier unterbringen. Einem sehr notwendigen Er­gänzungsbau, der jetzt begonnen werden soll, obgleich noch nicht die Mittel zu seiner Vollendung beisammen sind, ist ein rasches Wachsen und Fertigwerden daher dringend zu wünschen. 53.

Zu dem Wettlauf der Kapellmeister hat sich nun auch Hermann Scherchen   eingefunden. Er gehört zu den wenigen, die ein eigenes Gesicht haben und Richtung halten. Er hatte schon vor 15 Jahren die Witterung für neue Kunst, als es noch sehr unbequem war, die Menschen damit zu ärgern. So jetzt er mit den jetzt an­gezeigten Konzerten nur das fort, was er in schwerer Zeit be­gonnen, in noch chwererer Zeit unterbrochen hatte. Die Sing akademie ist anständig besetzt, und was da fizt und horcht und lernt, hat eine besondere Physiognomie. Ein Abend der inneren Zufriedenheit in den Herzen all der jungen Leute, die den Kampf um Strawinsky   glauben mitgefochten zu haben, und denen die Musit vor 1900 ein Buch mit soviel Siegeln ist, wie den Aelteren die Musik nach 1900. Scherchen   ist der gefühlsintensivste aller guten Kapellmeister, beweglich im Körper, glühend in der Erregung, präzis in der Rhythmisierung, für die er nach dem Vorbild der Russen einen Tattstock nicht mehr braucht, herrlich- ungraziös und zuweilen plump wie ein Bär. Aber der Mensch stimmt so ganz mit seiner Musit überein, daß Scherchen   ein überzeugender, bezwingender Interpret wird und so seinen Meistern großartige Propaganda der Berliner   Boltsbühne erfahren wir, daß Ehm Welks Ge- Hause, das seinen Namen trägt, nicht zu unterschätzende soziale Arbeit Die nächsten Uraufführungen der Bolfsbühne. Bon der Leitung leistet. Nach der fühn aufgebauten Beethovenschen Fuge op. 133 höre ich die erste Suite von Strawinsky  : Andante, Napolitana, witter auf Gotland  ", dessen Uraufführung zurzeit vorbe­Espagnola, Balalaika. Die Musik ist ohne Gefahr für das Ohr, fast Erwin Piscator   auf die Bühne kommen dürfte. Tragende männ­reitet wird, voraussichtlich gegen Mitte März unter der Regie von unfompliziert, sehr tonal empfunden, einschmeichelnd im Gesang oder brutal im Draufgängertum der Instrumente. Auch die Hochliche Rollen werden die Herren Granach, George und Steinrüd cchtung vor der Form eines Sages verwundert im ersten Moment. Ipielen. Die Verwendung des Films und der Projektion Das Ganze bleibt Ausdruck einer vitalen Leidenschaft, die hem- wird bei der Aufführung des Stückes eine erhebliche Rolle spielen; mungslos das Material ausnutzt. Unter Scherchen   blühte auch das es find umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden, um diese willig und schön auf, was zu den Alltäglichkeiten gehört. Das Darstellungsmittel besser in das Bühnenspiel einzufügen, als es bei Concertino Honeggers und die 2. Suite von Strawinsky   zu hören, Schiffbauerba mm, in dem vorläufig noch Das Grabmal des früheren Bersuchen gelungen ist. hinderte die Palestrina  - Vorstellung. Das zweite Abonnementskonzert der Singatademie unbekannten Soldaten" gegeben wird, bereitet eine Uraufführung brachte das biblische Oratorium Jesus   aus Nazareth  ", Dich vor, und zwar die einer neuen Komödie von Adolf Paul   mit Agnes tung und Musik von Gerhard v. Reußler. Es ist wertvoll, Straub in einer Hauptrolle. diesem vielseitigen Mann zu begegnen, der, ein Polyhistor, ein Ge­lehrter auf vielen Gebieten, auch ganz mit dem Verstand des Wissen­den an die Musik herantommt. Er bewältigt sie, zwingt sie, ganz wie man Lehrweisheit sich zu eigen macht. Man fühlt in jedem Taft den besonderen Könner, die Ueberlegenheit und Ueberlegtheit eines Gehirns von Kapazität. Diese Tonsprache ist unsinnlich, asketisch, trocken, lebensstarr. Für einen Teil der Erzählungen fönnte diese herbe Zurückhaltung den Versuch besonderer Stilisie rung bedeuten; aber auch in den bewegten Szenen tommt Reußler über eine Technit des Kolorierens nicht hinweg. Die Gefühlsanmut mancher Szene grenzt an Gisestälte. Dabei hand­habt Reußler Stimmen und Inftrumente originell, er gibt harmo­nisch und klanglich eine Mischung von altem fontrapunktischen Stil und moderner chromatischer Orchestrierung. Choräle sind geschickt, zuletzt jogar großartig, eingewebt in den blassen Teppich der ohne Bause, ohne Lücke nebeneinandergefeßten Rezitativ oder Chorsätze. Warm wird man nicht, hie und da friert man fogar vor Hoch­echtung. Graarud säufelte seine Soli, statt sie zu fingen, und

Auch das Theater am

Berichtigung. In dem Bericht über die Erstaufführung von Unruhs Bonaparte"( gestrige Abendnummer) hat sich bei der tele­phonischen Uebermittlung ein Hörfehler eingeschlichen. Unruhs Buch zum Preise des Friedens heißt Flügel der Nike" und nicht ,, Lüge der Nife".

Konstrutteur einer Arm- und Handprothese mit willkürlich beweg­Prof. Ferdinand Sauerbruch  , der berühmte Münchener   Chirurg, baren Fingern und erste Autorität auf dem Gebiet der Lungen- sellschaft zur Förderung häuslicher Erziehung E. V. am 12. und 13. April Der pädagogischen Offertagung im Pestalozzi- Jahr 1927 wird das Zentral­chirurgie, hat einen Ruf an die chirurgische Klinik der Charité das Thema Die Aufgabe des Lehrers in der Erziehungsgemeinschaft von inftitut für Eratebung und Unterricht gemeinsam mit der Deutschen Ge als Nachfolger Hildebrandts angenommen.

der Moissi   einen Vortragsabend mit buntem Programm. Mit sehr Moiffi am Vortragstisch. Im Blüthner- Sa al gab Aleran­buntem Programm: Eichendorff  , Hoffmannsthal, Rilke  , Meyrint, Mühsam, Goethe waren einige der Etappen. Aber die Verse waren so geschickt gewählt und aneinandergereiht, scharf fontraſtierendes durch Baufen herausgelöst, daß eine Grundstimmung immer gewahrt Flieb. Auch sonst wirkte der bend sehr glücklich. Moissi   beherrscht das Instrument seiner Stimme wie wenige, und nur einmal im Verlauf des Abends benutzte er es zu einem rein artistischen Kunst­stück: Mahomets Gesang  " sprach er als routinierter Deflamator. Doch sonst fand er Törte von echter Innerlichkeit. Dankenswert war es, daß er sich an diesem Abend eines jungen Wiener Studenten an

Schule und Haus" widmen.

im Blüthneriaal. Starten zum Preise von 1,50 bis 6,- M. bet Die Berliner   Labanfchule Herta Feist, welche fürzlich eine Matinee in der Volksbühne batte, veranstaltet am 18., abends 8 Uhr, einen Tanzabend Bote& Bod, A. Wertheim und an der Abendkasse.

Meister im Künstlerhaus, Bellevueftr. 3, bis Ende Februar. Die Galerien Thannhauser verlängern ibre Sonderausstellung französischer

Lehrer für Stomposition an die Berliner   Hochschule für Musik berufen worden. Paul Hindemith  , einer der namhaftesten jüngeren Stomponisten, ist als

Jlja Ehrenburg lieit heute abend 8 Uhr im Rahmen der literarischen franzöfifcher Sprache über die neueste russische giteratur. Ernst Toller   wird Abende der Buchhandlung Ferd. Ostertag, sleiitstraße 20, in aus unveröffentlichten, ins Deutsche übersetzten Werten Ehrenburgs bor­Iefen.( Karten 2,50 M.)