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Bricht England mit der Sowjetunion ?

Eine Wahlparole gesucht!

Das Londoner Kabineft beriet gestern über die Beziehungen mit der Sowjetunion . Es vertagte sich auf heute, weil es zu einem Beschluß nicht gelangte. Die Diehards", die konservativen Hart töpfe, an ihrer Spize Churchill und Birkenhead , fordern ben Abbruch der Beziehungen; England müsse die Sowjetpropaganda energisch bekämpfen. Chamberlain und Baldwin dagegen wollen die Beziehung aufrechterhalten; sie erwarten von dem Ab­bruch nur eine Schädigung der Ausfuhr nach Rußland und eine Berschärfung der antienglischen Propaganda.

25 Jahre Hoch- und Untergrundbahn.

Am. 18. Februar find 25 Jahre vergangen, seitdem die erste| 1913. Die Stadtlinie wurde bis zum Nordring verlängert. Bom Schnellbahnstrede in Berlin dem öffentlichen Berkehr übergeben Reichstanzlerplatz wurde die Bahn bis zum Bahnhof Stadion por­wurde. Die eigentliche Geschichte der elektrischen Hoch- und Unter- geschoben, und vom Wittenbergplay aus wurden sowohl der Kur­grundbahn in Berlin reicht aber bis in das Jahr 1880 zurück. Die fürstendamum wie auch die Bezirke Bilmersdorf und Dahlem burdy eine Schnellbahn an das Stammnez angeschlossen. Der Krieg und damaligen Vorschläge Werner von Siemens , im Zuge der seine Nachwirkungen hemmien den weiteren Ausbau des Rebes Friedrich- und Leipziger Straße schmalspurige elettrische Hochbahnen Die im Jahre 1912 von der Stadt Berlin begonnene zu erbauen, schlossen sich an die Borführung einer elektrischen Ber­Nordsüdbahn Der Ausgang des Kampfes innerhalb des englischen Kabinetts fuchsbahn auf der Berliner Gewerbeausstellung im Jahre 1879 an. ist noch ungewiß. Jekt find die Aussichten der Harttöpfe" gestiegen. Wenn diese Bläne auch nicht zur Ausführung famen, so wurde doch der Grundgedanke von der Firma Siemens u. Halste ständig wetter­Das liegt nicht etwa baran, daß sich die internationale Lage wesent verfolgt. Im Jahre 1881 legte sie dem Ministerium der öffentlichen lich verändert hätte. Im Gegenteil bemüht sich die Sowjetunion Arbeiten ein Reß elettrischer Hoch- und Untergrundbahnen vor und 8. März die Strede Stettiner Bahnhof- Seestraße folgie. Die

eher darum, mit England auf gutem Fuß zu bleiben. Litwinows

letzte Rede war ein überraschendes Beispiel dafür; war er doch fe weit gegangen, der Kuominteng es nahezulegen, sich auf die englischen Borschläge einzulassen. Es handelt sich bei einem Abbruch mit Rußland darum, eine zugfräftige Bahlparole zu finden. Da die Regierung in ihrer Wirtschaftspolitik so völlig ver­jagt hat und fürchten muß, in China noch weitere schwere Nieder­lagen zu erleiden, sucht sie nach einem Schuldigen, auf den fie die Berantwortung abwälzen tann. Dieser Schuldige soll der Bolschemismus sein. Die Demagogen unter den Konservativen hoffen, mit dem Wahlfeldzug gegen ben Kommunismus sich gegen die Arbeiterpartei zu behaupten. Aber es ist zu bezweifeln, ob es ihnen zum zweitenmal gelingen würde, mit dieser Barole zu siegen. Die Nachwahlsiege unserer Genossen haben gezeigt, daß das Land sich von den Konservativen wegen ihrer Unfähigkeit alwendet. Versuchen fie es zum zweitemmal mit dieser verlogenen Barole, so tann es sein, daß fie ins Gegenteil umschlägt und die Niederlage um so nerheerender wird. Auf jeden Fall aber spekuliert die englische Reaktion darauf, daß sie mit einem Wohlkampf gegen die Kommu­nisten die Bartei der englischen Arbeiterschaft trifft.

Kanton auf dem Vormarsch.

Hangtschau vor dem Fall.

London , 17. Februar. ( WIB.) Nach einer Reuter- Meldung aus Schanghai bestätigt es fich, daß General Suntfchuanfang in der Provinz Tichefiang einen größeren Rückschlag erlitten hat und bis dicht an Hangtschau zurüdgetrieben worden ist, dessen Fall für unmittelbar bevorstehend gehalten wird. Allen Anzelchen nach find die Truppen Suntschuanfangs dem Gegner noch zahlen­mäßig überlegen, aber augenscheinlich hat eine Demoralisation eingefeht, und nach zahlreichen Meldungen beginnen Abteilungen feiner Armee zur Südarmee überzugehen. Die Haupimasse feiner Streitkräfte hat anscheinend westlich von Hangtschan eine letzte Berteidigungsstellung bezogen.

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Hangtschau ist die nächste große Hafenstadt südlich von Schang­ hai , nur 150 Kilometer von diesem entfernt. Sie zählt 900 000 Ein­wohner. Der Fall dieses großen, 1895 geöffneten Bertragshafens" wäre das Vorspiel zur Einnahme Schanghais selbst.

Siegesficher vor der Niederlage.

London , 17. Februar. ( WTB.) General Suntschuanfang hat den amerikanischen Borschlag einer Neutralisierung Schanghais ab gelehnt: Der Borschlag des Präsidenten Coolidge ist zweifellos ein. gegeben von dem aufrichtigen Wunsch, China zu helfen und weitere Verbrechen der Revolutionäre zu vermeiden. Aber Teider ist Coolidge über die hiesigen Verhältnisse nicht unterrichtet worden. Schanghai ist chinesisches Gebiet, für dessen Frieden und Ordnung ich voll verantwortlich bin. Die Stärke meiner neu organi sierten Heere ist nicht nur ausreichend, um Frieben und Ordnung in Schanghai aufrechtzuerhalten, sondern auch ausreichend, um meine Bläne einer Zurüderoberung der Provinz Klangfi durchzu­führen. General Tschangtfolin, mit dem ich zusammenarbeite, rüdt vor, um die Kantonesen anzugreifen. Der Bolschewismus in China muß wie die Best betämpft werden. Unsere Pläne werden uns gelingen."

Kanton, 16. Februar.( Chines. Agentur.) General Lusauti, ein Unterführer des Marschalls v. Sundhuangfang, ist mit seinen Truppen südlich von der Proving Anhui zur Kuomintang überge­gangen. Die Armee des Generals Lufauti marschiert gegen Nanting und greift die dortigen Refttruppen von Gunchuang­

fang an.

Von der Nationalregierung ist ein Ministerium für Industrie und Handel gegründet worden. Kung Duangtfe ist zum Handels­minifter ernannt.

v. Kähne jun. vor Gericht. Ein vielfach vorbestrafter märkischer Junker. Herr v. Kähne jun. hatte sich heute vor dem Schöffen. gericht Potsdam unter Borsitz von Landgerichtsdirektor Westertamp wegen des Vorfalles bei Mittelbusch bei Paezow am 23. Januar d. 3. zu verantworten, der zwischen ihm und feinem am 23. Januar d. 3. zu verantworten, der zwischen ihm und seinem Schwager, dem Unteroffizier Schröter von der 4. Mafchi nengewehrfompagnie des Botsdamer Infanterieregiments 9, einer. feits und mehreren Ausflüglern andererseits entstanden war und in dessen Berlauf es von beiden Seiten zu Tätlichkeiten gefommen sein soll.

Es handelt sich um zwei getrennte 2nflagen. In dem ersten Fall ist Rähne jun, allein der Körperverlegung mittels eines gefährlichen Werkzeuges an dem Klempner Walter Janke an geflagi. Der Angeklagte Kähne, der auf dem Gut feines Baters ben or stich uz ausübt, gab an, baß er an jenem Tage mit jeinem Schwager Schröter auf den Scheibenstand gegangen sei, um zwei Gewehre einzuschießen. Dabei habe er Stimmen aus dem Balde gehört, habe zuerst seinen Schwager hingeschickt, um nachzu­fehen, und fei schließlich selbst mit dem Scheibenanzeiger Müller dorthin gegangen, wo er einen jungen Menschen, nämlich Janfe, und ein Mädchen aus dem Balde kommen fah. Auf seinen An ruf feien die beiden nicht stehengeblieben, worauf er ihnen bis zur Straße nachgelaufen fei. Er habe sie schließlich zur Rede gestellt, wie sie dazu fämen, auf einen Weg, der ausdrücklich als verboten bezeichnet fei, zu gehen, und weshalb sie auf den An ruf des Forstschuhbeamten nicht stehengeblieben feien. Dabei habe er Jante ein paarmal abgeschüttelt" und da bei müsse sich dieser, wie Rähne erklärte, ein paarmal gestoßen" haben. Er bemerkte hierzu, daß sich in dieser Gegend ein Wandervogelheim befinde, deffen Befucher wiederholt auf dem Besitz seines Baters Unfug und unzucht getrieben hätten. Jungen und Mädchen feien manchmal splitternadi herum­gelaufen. Sie hätten allein im legten Sommer fieben solcher Fälle festgestellt. Schließlich sei dann auch sein Schwager Schröter hinzu­gefommen und habe mit den Worten: Nun aber raus!" einge­griffen. Auf den Borhalt des Borsigenden, daß nach dem Attest des Arztes Janke Spuren von Stodschlagen aufweise, meinte Rähne, pas fönne wohl nicht sein. Wenn einer auf die gefrorenen Wagengleife falle, bann bekomme er schon genügend blaue Flede. Mit dem Stod habe er nicht geschlagen.

empfahl zunächst eine in der Südhälfte Berlins von Ost nach West führende Hochbahn zur Ausführung. Im Jahre 1895 wurde die Genehmigung für eine Bahn von der Warschauer Brüde endigenden Abzweigung zum Potsdamer Plag erteilt. Zur zum 3oologischen Garten mit einer als Untergrundbahn wirtschaftlichen Durchführung dieser Bläne wurde im März 1897 von der Firma Siemens u. Halste und der Deutschen Bank die Hoch­bahngesellschaft begründet.

Rach

Der Bau der ersten Schnellbahnftrede begann im Jahre 1896 in der Bitfchiner Straße. mannigfachen Schwierigkeiten, die besonders die Ausführung der anlage betrafen, konnte nach 5% jähriger Bauzeit die erste Weststrede als Untergrundbahn und die hierfür notwendige Rampen 6,4 Kilometer lange Teilftrede vom Stralauer Tor bis zum Bois: damer Platz unter lebhafter Anteilnahme der Berliner Bevölkerung dem öffentlichen Betrieb übergeben werden. Im März des gleichen Jahres folgte die Strecke Potsdamer Platz - 3oologischer Garten, im Auguft die Strede Siralauer Tor- Warschauer Brüde und im De­zember die Endstrecke Zoologischer Garten- Knie. Die Länge dieses 1902 eröffneten Rezes betrug zusammen 11,2 Kilometer. Zwischen den einzelnen Endpunkten der Bahn war ein Durchgangsbetrieb mit Zügen aus drei Wagen eingerichtet. Die Berzweigung dieser brei Linien erfolgte auf dem sogenannten Gleisdreied. Die wei tere Entwidlung des Schnellbahnneges vollzog sich verhältnis. nach dem Wilhelm play in Charlottenburg ( 1,4 Kilometer), mäßig rasch. 1906 wurde die Strecke vom Knie über Bismardstraße 1908 die Strede von der Bismardstraße nach dem Reichs tanglerplay in Westend ( 2,8 Kilometer) und die Strede vom Botsdamer Plaz bis zum Spittelmartt( 2,4 Kilometer) bem Berkehr übergeben.

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Nachdem 1908 der Vertrag über die Schnellbahn nach Wil mersdorf- Dahlem gefchloffen und im Dezember 1910 bie Schöneberger Bahn Nollendorfplaß- Hauptstraße ( 3 Kilometer) hinzugekommen war, mußte man die Auflösung des Gleisdreiecks in Angriff nehmen. Kreuzungsbahnhof, dessen Umbau bei Aufrechterhaltung des Betriebs Der an seine Stelle gesezte ausgeführt werden mußte, wurde im November 1912 dem Verkehr übergeben. Die West- Ost- Linie wurde dadurch vorübergehend unter. brochen. Besonders umfangreich waren die Erweiterungen im Jahre

Rechtsanwalt Bahn betonte, daß in der dortigen Geçend eine große Erbitterung gegen Kähne herrsche, und daß dieser zahlreiche Drohbriefe erhalten habe, eine Tatsache, die der Borsitzende als nicht weiter aufregend bezeichnete, denn er bekomme in manchen Prozessen Dußende von Drohbriefen. Landgerichtsdirektor Wefter Landgerichtsdirektor Wester lamp stellte dann auf Wunsch der Staatsanwaltschaft fest, daß v. Kähne jun. sehr oft vorbestraft ist, zmeimal wegen fahrläffiger Störperperlegung, einmal wegen Bebrohung, einmal wegen Beleidigung und Sachbeschädigung und schließlich wegen Körperverlegung, Beleidigung und Noti gung, für welchen legten Fall er 7 Wochen Gefängnis erhalten hatte.

Störung im Fern- und Vorortverkehr.

Gleise durch umstürzenden Krahn gesperrt.

Der über dem Lehrter Bahnhof führende Fern- und Vorort­verkehr war heute nacht und in den Vormittagstunden durch einen Bauunfall sehr erheblich gestört. Am ehrter Bahnhof wer­den gegenwärtig Reparaturarbeiten an den über die Spree führenden Eisenbahnbrüden vorgenommen. Zum Hochwinden und Einsehen schwerer Eisenteile war ein schwerer, etwa 8 Meter hoher Kran auf­gestellt worden. Aus noch nicht aufgeflärter Ursache, offenbar aber 3,5 Uhr der Kran um und legte fich über die Fern­hervorgerufen durch den herrschenden Sturm, stürzte gegen und Borortgleife, so daß der Cehrter Bahnhof durch das Hindernis vollkommen blodiert wurde. Glücklicherweise bemerkte man im Bahnhof den Unfall fofort und fonnte daraufhin die Streden in beiden Richtungen hin sperren. Für die Reisenden, die die Jern­und Borortzüge benutzen wollten, gab es heute morgen eine unlieb­fame Ueberraschung, als sie auf dem Schlesischen Bahnhof , Alexander­plah und Friedrichstraße hören mußten, dah bis auf weiteres die Strede gesperrt jei. Auch die aus dem Weflen ankommenden Züge endeten bis auf weiteres am Sehrter Bahnhof . Die Aufräumungs. arbeiten gestalteten sich sehr schwierig, und erst gegen 10 Uhr vor­miffags, nachdem der Kran wieder hochgewunden und die Gleife ton­trolliert waren, wurde es möglich, die Vorortzüge nach Potsdam über das Ferngleis laufen zu lassen. Die nach Grünau und Spindlersfeld führenden Frühzüge wurden über den Nordring geleitet, während die aus Botsdam über Halensee nach Erkner fahrenden Züge auf Bahnhof Charlottenburg endeten.

Während die beiden Ferngleise, wie oben erwähnt, gegen 10 Uhr vormittags freigemacht und wieder dem Verkehr übergeben werden fonnten, war der Schaden auf dem Stadtbahngleis in den späten Rachmittagsstunden noch immer nicht behoben. Die schweren Eisenteile des umgestürzten Krans mußten in langmieriger Arbeit auseinandergefchweißt werden. Man hofft, daß im Laufe der Abendstunden das Hindernis beseitigt sein wird. Nach Auf. hebung der Sperre auf den Ferngleisen wurden in der West- Oft. Richtung wieder Stadtbahnzüge über diese Gleise gefahren. In der Richtung Potsdam - Erfner und umgekehrt verfehren stündlich vier Borortzüge über die Ferngleije.

Feuergefecht der Polizei mit Einbrechern. Ein Einbrecher erfchoffen, einer lebensgefährlich verlegt.

Einen schweren Zusammenstoß gab es heute in früher Morgen stunde zwischen Polizeibeamten und Verbrechern auf den Grund­stücken ausburgstraße 16 und 17 im Nordosten ber Stadt. Das Grundstück Nummer 16 ift eine Schule. Auf dem Nachbar grundstück Nummer 17 befinden sich im hohen Erdgeschoß die Ge. fchäfts- und Lagerräume der Anatolischen Handelsgesellschaft. Ge­trennt sind die Höfe durch einen drei Meter haben Gitterzaun. Die Anatolische Handelsgesellschaft wurde in der letzten Zeit schon viermal von Einbrechern heim gesucht. Das voileztemal blieb es bei einem Versuch. Das letzte mal vor einer Woche erbeuteten die Einbrecher für 15 000 m. Saib­linge.

D

Die Gesellschaft fette auf ihre Ermittlung eine hohe Be­lohnung aus, die Nachforschungen hatten aber bisher feinen Erfolg. Wie die Kriminalpolizei feststellte, waren die Berbrecher vom Schul grundstüd herübergefommen. In der Schule werben seit einiger Zeit Ausbefferungsarbeiten ausgeführt. Die Einbrecher hatten fich

wurde nach längerer Unterbrechung im Jahre 1921 wieder in Angriff genommen. Am 30. Januar 1923 wurde die erste Teilstrede Stettiner Bahnhof- halleshes Ior eröffnet, der am bem

Berkehr übergeben. Die Längenentwicklung des Bahnnetzes war im einzelnen folgende:

bis Anfang 1928 in Betrieb. Januar 1928 Hallesches Tor- Stettiner Bahnhof März Stettiner Bahnbof- Seestraße April 1924 Sallesches Tor- Gneifenauftrage Desbr. Gneisenaustraße- Hafenheide Februar 1926 Belle- Alliance- Straße Streuzberg April Hafenheide- Bergstraße..

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87,6 km

3,7

3,4

1,8

0,9

1,4

80

auf. 51,8 km

Der Bau der Verstärkungslinie Gleisdreied- Witten. bergplas( 2 kilometer) war im Jahre 1915 von der Hochbahn­zeitweilig eingestellt werden. Erst im Sommer 1925 wurde der Bau gesellschaft begonnen worden; er mußte wegen der Kriegsverhältniffe wieder aufgenommen und so gefördert, daß am 24. Oftober 1926 die Betriebseröffnung erfolgen tonnte. Dadurch wurde die seit dem Jahre 1912 unterbrochene direkte Ost- West Linie wieber­hergestellt. Das jeyt

53,3 kilometer lange Schnellbahuneh hat 63 Bahnhöfe, darunter 5 Doppelbahnhöfe, und zerfällt in brei felbständig betriebene Linien: die Beststadt- Nordlinic, die Ost- West Linie und die Nord- Südlinie.

Dem Betrieb der Nordfüdbahn dienen die Unterwerke Wedding . Elektrizitätswerfen mit hochgespanntem Strom versorgt werben. Belle- Alliance- Platz und Hermannplag, die von den Städtischen Die Schöneberger, Wilmersdorfer und Dahlemer Bahn werden vom Elektrizitätswert Südwest unmittelbar mit Gleichstrom gespeist. Bon dem Gejaminek werden danach versorgt: durch das Kraftwer Unterfpree 29,6 Kilometer, durch das Kraftwert Süde west 10 Kilometer und durch städtische Werte 13,7 Kilometer. Die Tarife haben sich von dem noch bis zum Jahre 1918 in Geltung befindlichen Fünfzomentarif allmählich zu dem heutigen Swetzonentarif entwickelt. Neuerdings gehen die Bestrebungen zuführen. Die bisherigen zwei Klaffen sollen mit Einführung des dahin, auf allen Berliner Berkehrsmitteln einen Einheitstarif ein­Einheitstarifs in eine gut ausgestattete Einheitsklasse umgestaltet werden, so daß die Züge dann nur noch in Abteile für Raucher und Nichtraucher unterteilt sind.

| mun eine Malerleiter herausgeholt, zwei Tonnen an den hohen 3aun geschoben, über diese ein Brett gelegt und darauf die Leiter gestellt. So waren sie über das Hindernis hinweggekommen. An einem tleinen Klosettfenster hatten sie eine Eifenffange durchgefägt und sich so Eingang verschafft. Heute früh gegen 3% Uhr erwachte ein in dem Hause Nummer 17 wohnender Kaufmann Willi Janzen durch ein Geräusch vom Boden her. Weil er von ben Einbrüchen wußte, vermutete er wieder Berbrecher und alarmierte bas lleberfall­fommando und das 83. Revier. Als die Beamten auf bem of er­schienen, hatten zwei Mann bereits das fleine Fenster mieder ein­gestoßen und einer war auch schon eingeffiegen. Andere standen noch auf dem Nachbargrundstüd. Die Verbrecher waren aber durch Aufpasser von draußen her schon gewarnt morden und versuchten 31 entfliehen. Die Beamten riefen ihnen zu: hände hoch oder wir schießen!" Statt einer Antwort erhielten sie fofort Feuer, daß fie erwiderten. Im ganzen fielen 17 Schüffe. 3met Einbrecher brachen

getroffen zusammen, die anderen enitamen in der Dunkelheit. Der

eine hatte einen Schuß seitlich durch die Bruft erhalten und war fot. Der zweite wurde lebensgefeährlich verlegt nach dem Krankenhaus Am Friedrichshain gebracht. Er wurde feftnestellt als ein 32 Jahre alter Kaufmann" Karl Knoll aus der Dragonerstraße 14. Die Leiche des Erschossenen wurde nach dem Schauhaus gebracht. Er ist noch unbekannt. Zur Feststellung dient vielleicht ein Trauring, den er außer einem Siegelring trug. Er ist M. 2. 23. 8. 25 gezeichnet. Kleidung mit Stugen. Bei sich hatte er eine Taschenlampe. Der Tote steht in mittleren Jahren und trug sportartige, hellbrau

Die deutsche Rechtsnot! Senatspräsident Großmann gegen Stahlhelmjuftig".

Der Reichs bund jüdischer Frontsoldaten" hatte am Mittwoch abend zu einer großen Kundgebung in die Musikerfäle, Kaiser- Wilhelm- Straße, aufgerufen, in der Senatspräsident Dr. Großmann über Die Rechtsnot im heutigen Staate" und Rechts­anwalt Dr. Alfred Ree über Die Rechtsnot der Juden" sprachen. Die Versammlung war überfüllt. Großmanns rethorisch äußerst wirksamer Bortrag wuchs fich, gestützt auf eine Fülle objektiven Materials zu einer Unflage des unhaltbaren deutschen Juftissystems aus. Ein prominenter Richter gab hier einen Querschnitt burch Wirkung und Ursachen der Bertrauensfrise der deutschen Recht fprechung.

Um dem Uebel der juristischen Fehlsprüche abzuhelfen, empfahl Großmann nach Aufzählung der richterlichen Standalfälle die Auf­hebung der Bertraulichkeit der richterlichen Disziplinarverfahren, bere haffungsrechtliche Schulungskurse für politisch ignorante Richter u. a. Wir wollen nicht die vage Formulierung, daß die Beamten die Ber faffung beachten" follen, sondern unbedingte Treue und Hingabe an an den Staat.( Stürmischer Beifall.) Rechtsanwalt Dr. Klee, ber über das Spezialproblem der antisemitischen Justiz sprach, befeuchtete das Milieu des atademischen Justizbeamten, der mit Borurteilen be. lastet, dem Juden gegenübertrete. Richter, die sich reblich Mühe geben, bis aufs fubtilfte Recht zu fprechen, müffen hier verjagen. Diese psychologischen Faftoren verstehen die reaftionären Elemente geschickt zu beachten. Klee berührte sodann die Barmatheze, den Fall des Fabrikanten Haas in Magdeburg fowie gewisse symptomatische Fälle aus seiner Bragis. In der Debatte erwähnte ein Bandrichter ein Erlebnis aus seiner Referendarzeit, als er einmal als junger Mensch den Rechtsanwalt und Abgeordneten Start Liebfnecht in einer Prozeßfache zu vertreten hatte. Als G. den Namen Liebknechts nannte, sagte der amtierende Richter mörtlich: Liebknecht , ach biejes verdammte sozialdemokratische Schwein!". Gehr bezeichnenb für bie Mentalität unserer Richter und eine nette Juftration zu den Aus führungen des Senatspräfibenten ist der Ausspruch des Borsitzenden bes Richtervereins, Herrn Reichert: Die Richterschaft be. barf teiner Umstellung vom alten zum neuen System."(?!)

Autounfall der Candtagsabgeordneten Höfs. Auf dem Heimweg vom Parlament stieß das Auto, in dem die Landtagsabgeordnete Genoffin Höfs saß, mit einem anderen zusammen und wurde start beschädigt. Genoffin Höfs trug eine leichte Nieren. quetschung davon. Die Abgeordnete war gerade im Begriff, eine Bortragsreise in die Proving anzutreten.