Beilage zum„ Borwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 213.

Tokales.

Donnerstag, den 12. September 1895.

Untersuchungshaft. Die verschiedenartige Behandlung zweier Anklagefälle, die beide in diesen Tagen einiges Aufsehen erregt haben, ist geeignet, ein grelles Schlaglicht auf die Zustände zu werfen, die im Jubiläumsjahr von Deutschlands Einigung glücklich erreicht sind.

12. Jahrg.

Bekanntlich ist das verbotene Stück, Die Erstürmung des richt ist dem Blatte von einer Augenzeugin geworden, deren Schloffes bei Schorndorf " im Druck erschienen und zwar so Zuverlässigkeit über jeden Zweifel erhaben ist. zeitig, daß noch während des betreffenden Festes eine große Bahl Exemplare abgesetzt werden konnte. Trozdem wurde keine zu Gewaltthätigkeiten geneigte Stimmung hervorgerufen"; auch sollen die Grundvesten des Deutschen Reiches weder an dem Abend noch auch später gebebt haben!

ist, will immer noch nicht verschwinden, sondern gewinnt eher Eine Unfitte, die schon wiederholt öffentlich gerügt worden ist, will immer noch nicht verschwinden, sondern gewinnt eher der öffentlichen Bostämter als ihre privaten Schreibstuben zu be noch an Umfang. Es giebt viele Leute, die die Schalterräume Auf der einen Seite steht ein Mann, der seit langem wegen trachten scheinen. Sie schreiben dort seitenlange Briefe und er­Von den ländlichen Arbeitsverhältniffen. Ueber das ledigen Korrespondenzen jeder Art. Auf diese Weise sind oft die einer großen Reihe Gaunereien gemeingefährlichster Art Schicksal der Unglücklichen, welche vom Verein für Befferung Schreibpulte eine halbe Stunde lang und noch länger von den Steckbrieflich verfolgt war, der Bantier Pariser. Dieser entlassener Strafgefangen er den Gutsbesitzern als Arbeits- selben Leuten in Beschlag genommen. Wer nur ein paar Mann steht im dringenden Verdacht, durch gewerbs- und ge- fräfte zugeführt werden, gab am Montag in einer Versammlung Beilen, eine Postkarte, eine Postanweisung oder eine wohnheitsmäßigen Wucher eine große Anzahl hilfsbedürftiger dieses Vereins ein Lehrer Neve einen Bericht. Dieser Herr hat Drahtmittheilung zu schreiben hat, fann warten. Personen auf's schwerste geschädigt zu haben, und dieser Verdacht eine„ Inspektionsreife" unternommen, auf der er nach den von einen Für Privatmann ist es nun erhielt neue Nahrung durch die gewiß auffällige Thatsache, daß der bürgerlichen Presse gebrachten Mittheilungen u. a. folgende hier einzuschreiten; nichts Angenehmes, es Pariser zu einer Zeit, in der er seine Verhaftung jeden Erfahrungen gesammelt hat: führt leicht zu unliebsamen สิน Auftritten. Da aber die Postverwaltung angeordnet hat, Tag befürchten mußte, plöglich aus Berlin verduftete, Er zeigte, daß sich in den weitaus meisten Fällen die Straf- daß die Pulte nur zur Anfertigung kurzer Mittheilungen benutt daß der Staatsanwalt einen Steckbrief hinter entlassenen sehr gut bewährt haben, und daß sie vor allem nur werden sollen, so könnte sie vielleicht auch darüber wachen, daß ihm her schickte. Der Steckbrief ist dieser Tage im Reichs in ganz verschwindenden Fällen rückfällig geworden sind. Es diese Anordnung auch befolgt wird. Anzeiger" zurückgenommen worden, nachdem Pariser es doch wurde von einzelnen Arbeitgebern sogar tonstatirt, daß die vorgezogen hatte, wieder nach Berlin zurückzukehren. Strafentlassenen sich ehrlicher gezeigt haben, als die heimischen Jed mann dachte natürlich, daß ein Mensch, der so ehrlose Arbeitskräfte, welche nicht selten geneigt sind, zu gunsten guter Handlungen begangen habe, sofort in Untersuchungshaft Freunde im Ort Durchftechereien zu treiben." genommen werde. Weit gefehlt. Auf Beschluß des Kammer­gerichts ist Pariser auf freiem Fuße belassen worden, nachdem er eine Raution von 50 000 m. gestellt hatte. Ein hiesiges fonfervatives Blatt, die Deutsche Tageszeitung", bemerkt nach einer Betrachtung des Falles Pariser:

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Er trinkt wie früher als honoriger Ehren- und Lebemann nachmittags seinen Kaffee auf der Kranzler'schen Terrasse und ftellt dabei Betrachtungen über die wohlthätigen Wirkungen eines gefüllten Geldbeutels an."

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Im Rathhause sind jetzt Personenaufzüge hergestellt, die bis in das dritte Stockwerk( nicht den Thurm hinauf) gehen. 8 Die göttliche Weltordnung in Rigdorf. Die Wanderung Die Erfahrungen, die sonst mit den Zuständen auf oft- einer Kindesleiche, wie wir sie vor einiger Zeit aus dem Nord= elbischen Gutsbezirken gemacht worden sind, erklären diese an- osten der Stadt berichteten, hat sich in Rigdorf wiederholt. Am gebliche Thatsache wohl aus dem Umstande, daß die nicht mit 31. Juli wurde ein in der Charitee geborenes Mädchen namens dem Zuchthause in Berührung gekommenen freien Arbeiter" und Fischer dem Waisenhause in der Alten Jakobstraße überwiesen deren Angehörige troß ihrer jammervollen, faum mehr menschlich und von diesem einer Familie Peschke in der Ziethenstr. 65 in zu nennenden Lebensweise immerhin dies und jenes Bedürfniß Rixdorf in Pflege gegeben. Dort starb das Kind am vergangenen haben, das sie dank der Ausbeutungswuth ihrer Herren" auf Sonntag um 8 Uhr morgens. Da die Pflegeeltern mittellos find redlichem Wege nicht gut befriedigen können. Dem entlassenenStraf- und vom Vater des Kindes, einem Arbeiter Fischer, der Aufenthalt gefangenen ist im Zuchthause die Enthaltsamkeit soweit nur irgend nicht bekannt ist, so wandten sich die Pflegeeltern an die Armens Ein anderes Bild. Am Mittwoch voriger Woche holte angängig zur Gewohnheit geworden; daher das Lob, das ihm verwaltung von Nixdorf um ein Armenbegräbniß. Von hier ab­die Polizei unseren Kollegen, den Redakteur Pfund, in gegenüber dem noch unbestraften Arbeiter gespendet wird. Hat gewiesen gingen sie zum Waisenhause, das ihnen das Kind in aller Herrgottsfrühe aus dem Bette und brachte ihn in Unter- doch der Vortragende nach dem Bericht der bürgerlichen Blätter Pflege gegeben hatte. Aber auch hier hatten sie keinen Erfolg, suchungshaft. Pfund sollte u. a. in einem Artikel des selber gesagt, daß die Strafgefangenen williger und in bezug da das Waisenhaus Leichen nicht aufnehmen darf. In ihrer Vorwärts", der drei Wochen vor der Kaiserrede vom 2. Septbr. auf Essen und Trinken genügsamer waren, als die Rathlosigkeit gingen die Leute schließlich auf die Wache des erschienen und erst am Tage nach dieser Nede plötzlich für staats- von Agenten bezogenen Arbeitskräfte. Aber den von den Ost- 28. Polizeireviers in Berlin , wo man ihnen endlich aus gesund­gefährlich gehalten war, sich des sogenannten Bergehens der elbiern aus Strafanstalten bezogenen Arbeitskräften fehlt doch heitspolizeilichen Rücksichten die Leiche abnahm. Majestätsbeleidigung schuldig gemacht haben. Nachdem noch etwas, um in den Augen ihrer Herren als Mustereremplare Armenverwaltung von Nixdorf wird voraussichtlich Beschwerde Gegen die die auffällige Verhaftung bekannt geworden, stellte der Rechts- gelten zu können. Bei aller Willigkeit und aller Genügsamkeit, zu beistand unseres Kollegen Pfund natürlich den Antrag bei Gericht, den der sie mittels eines wohldurchdachten Erziehungs- und Besserungs­Angeklagten gegen Kaution aus der Untersuchungssystems im Zuchthause abgerichtet worden sind, haben sie doch haft zu entlaffen. Dieser Antrag wurde in zwei Juftanzen wohl in der goldenen Freiheit ofstelbischer Kouleur, zu der ihnen mit der Begründung abgelehnt, daß die zu erwartende Höhe der Verein die Wege geebnet hat, ein bedenkliches Haar gefunden. der Strafe Fluchtverdacht befürchten und daher Anders dürfte mit dem besten Willen nicht gut die merkwürdige die Untersuchungshaft gerechtfertigt erscheinen Erfahrung zu erklären sein, die der Herr Inspektionsreisende in laffe. folgenden Worten niederlegt: Die Redakteure des Vorwärts" sind von Staats- Die einzige Klage, die mehrfach zu tage trat, war nur die, falsch. Er suchte ihn durch Peitschenhiebe zu verscheuchen. Damit den Weg leichter zu machen. Der deutscher aber verstand das und Gerichten" ſeit je in ausgiebigem Maße daß in den Strafentlassenen zuweilen ganz unvermittelt der jedoch nicht zufrieden, schoß er Gorizky auch noch eine Re­der Verfolgung gewürdigt worden, eine Thatsache, die sich Wandertrieb erwacht, und sie dann oft ohne jede Ver- volverfugel in den linken Unterschenkel. Dann fuhr er von selber schon dadurch bekundet, daß zur Zeit außer unserm anlassung ihre Dienststelle verlassen." Kollegen Pfund noch zwei andere Redakteure im Ge fängniß fizen, um schwere Strafen abzubüßen. Aber noch niemals ist ein angeklagter oder verurtheilter Redakteur unseres Blattes jo feige gewesen, sich einer Strafe durch die Flucht zu entziehen.

anwälten

Also selbst Zuchthäusler halten es in Ostelbien nicht aus. Worte des Lehrers Neve schließen! Hier liegt ein weites Feld Auf welche Fülle von Elend und Ausbeutung lassen diese für unsere Agitation; hier sind Zustände, die selbst dem doch wahrlich an Elend und Entbehrungen gewöhnten Industrie­Bu gunsten unseres Kollegen Pfund kommt noch in betracht, daß arbeiter fast unfaßbar erscheinen. Es ist eine schwere aber aud) er bislang weder wegen Preßvergehen, noch, was ja selbstver erhabene Kulturaufgabe, die uns obliegt, den ländlichen ständlich, wegen anderer Strafthaten vor Gericht gestanden hat, Proletariern die Binde von den Augen zu nehmen und ihnen also selbst nach behördlichen Begriffen völlig unbescholten ist. begreiflich zu machen, in welchem Maße sie unfreiwillig aller­Bu gunsten unseres Kollegen spricht ferner, daß die dings dem Lafter der Bedürfnißlosigkeit fröhnen. in den urplöglich inkriminirten Artikeln ausgesprochenen Gedanken schon wiederholt bei früheren Gelegenheiten im Vorwärts" in weit schärferer Form aus gedrückt worden sind, ohne daß die uns gegenüber doch wahrlich nicht milde Hand des Staatsanwalts damals zu gegriffen hätte.

Alle diese zu gunsten unseres inhaftirten Kollegen in die Baagschale fallenden Gründe haben dem Staatsanwalt und dem Landgericht vorgelegen. Trohalledem ist von preußischen Richtern dahin erkannt worden, daß die über Pfund verhängte Untersuchungshaft fortzu­dauern habe.

Man vergleiche die Behandlung, die unserem wackeren und fittlich makellos dastehenden Kollegen Pfund zu theil geworden, mit dem Fall des Wucherers Pariser und urtheile!

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geführt werden.

Eine faum glaubliche Rohheit soll dieser Tage ein burschen Emil Gorigly verübt haben. Der unglückliche Knabe, der Kutscher auf der Spandauer Chauffee an dem 14jährigen Arbeits­burschen Emil Gorizky verübt haben. Der unglückliche Krabe, der burg nach Spandau . Er stieß dort, wie eine Korrespondenz wohnungslos war, wanderte am Sonnabend von Charlotten berichtet, es, um sich

auf ein Gefährt und

erfletterte

davon, ohne sich um den Angeschossenen weiter jedoch brach er in der Gartenstraße zusammen. Der Kutscher 3 kümmern. Dieser wandte sich nun nach Berlin und kam auch trotz seiner Verwundung hierher. Am Montag Nachmittag Pfalzgraf aus der Invalidenstraße 20 fand ihn hier neben dem Schulhause auf dem Bürgersteig liegen und ließ ihn in ein Krankenhaus bringen. Dort liegt jeht der Knabe infolge der Vernachlässigung der Wunde schwer darnieder.

Aus der ,, Gesellschaft" bringt eine hiesige Korrefpondenz folgende Mittheilung: Großes Auffehen erregt in Sportstreifen das Verschwinden einer der bekanntesten Sportsleute Deutschlands , Zu denjenigen patriotischen Unternehmern, welche am des Herrenreiters Freiherrn v. E. Derselbe hatte sich gegen den Sedantage ihre Arbeiter feiern ließen, ohne ihnen diesen Tag zu Willen seiner hochvermögenden und begüterten Familie mit einer bezahlen, gehört auch das Baugeschäft von Rast u. Eichholz, Tingeltangelsängerin, die ihrer excentrischen Vorstellungen wegen Romtoir: Uferstraße 4, Play: Wrießenerstraße. Die Firma Aufsehen erregte, verheirathet und die Verschwendungssucht dieser beschäftigt 60-70 Arbeiter. Es ist diese Thatsache besonders Frau, die ein ganzes Magazin von Kostümen und Schmucksachen deshalb bemerkenswerth, weil der Mitinhaber der Firma, Herr sich zugelegt hatte, hat ihn in die schwierigsten Verwickelungen ge­Rast, Berliner Stadtverordneter ist und zu der Majorität der bracht, die ihn jezt veranlaßt haben, unter Hinterlassung großer Stadtväter gehört, die in überschäumendem Patriotismus für die Schulden mit seiner Frau nach Amerita zu flüchten. Sedanfeier 50 000 M., und außerdem für die Schulfeier 6000 M. aus dem Stadtfäckel bewilligten. Die Arbeiterschaft wird hieraus die Nothwendigkeit wiederum erkennen, bei den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen das ihrige zu thun, daß die Zahl der jenigen Stadtverordneten, welche den Interessen der Arbeiter so direkt entgegen handeln, wieder etwas vermindert werde.

Die große Berliner Kunstausstellung wird am Sonntag,

Die Erstürmung des Schloffes bei Schorndorf . Jetzt endlich, nachdem seit dem Sommerfest der Arbeiter- Bildungsschule 29. geschlossen. bereits über vier Wochen verstrichen sind, ist über die Beschwerde

Gesperrt ist für Fuhrwerkte und Reiter die Charlotten= burger Chaussee vom Großen Stern bis zum Bahnhof Thiers garten.

Eine 80jährige Greifin wurde, wie nachträglich mits getheilt wird, am Sonntag nachmittag um 5 Uhr an der Ecke bahnlinie Schlesisches Thor- Lüßowplatz überfahren. Die Greisin, der Lausitzer und Wienerstraße von einem Wagen der Pferde­eine Wittwe Schulz aus der Wienerstr. 9, hatte den wiederholten des Vorstandes betreffs Verbot der Aufführung des Stückes lein zur Unterstützung der Familien der im Effener Meineids- so schwer verletzt, daß sie in bas Krankenhaus Bethanien ge Achtung! Allen denjenigen, welche gewillt sind, ein Scherf Buruf und das Klingeln des Kutschers nicht gehört und wurde Die Erstürmung des Schloffes bei Schorndorf " von Franz prozeß Verurtheilten beizutragen, dürfte zu empfehlen sein, besondere bracht werden mußte. Stahl entschieden worden. Vorgestern, also am 10. Sep- Vorsicht bei Zeichnung auf Listen zu beobachten und sich diefelben temper, erhielt der Vorstand der Arbeiter Vildungs­

schule ein vom 30. August 1895 batirtes Schreiben des Ober- genau anzusehen, wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird von Paul des Eisenbahnarbeiters Thomas aus der Straße Am Dit­Bräsidenten der Provinz Brandenburg , in dem die Beschwerde fragwürdigen Elementen mit den Listensammlungen schnöder bahnhof 18. Thomas besitzt im Often der Start in einer Dir selbstverständlich als unbegründet zurückgewiesen der Proletarier zu nutze. Es ist nämlich beobachtet worden, daß und fiel dabei kopfüber in eine mit Wasser gefüllte Tonne, aus Mißbrauch getrieben und machen sich solche die Opferwilligkeit Rolonien eine Laube mit Garten. Hier spielte der kleine Paul wird. Das Schreiben stüßt sich zur Rechtfertigung des Polizeiverbotes ebenso wie bei der Maßregelung der iſten präsentiert wurden, die zwar einen Stempel trugen, welcher der Thomas den Garten zu besprengen pflegt. Als der Bater aber so verwischt war, daß derselbe unmöglich entziffert werden Freien Voltsbühne" auf jene alte Polizei Verordnung Sinfelden'scher Vaterschaft aus dem Steaktionsjahre 1851. fonnte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß hier eine Fälschung vor- hinzufam, war das Kind bereits todt. leber den Steinträger Joseph Flenz, der bekanntlich Es heißt in dem Schreiben dann weiter: Bei der Beurtheilung liegt und ist deshalb Vorsicht dringend anzurathen. der von diesen Gesichtspunkten aus zu prüfenden Stücke ist, wie In der Urania wird heute Abend Herr Dr. P. Schwahn im Kampfe mit Schuhleuten derartig zugerichtet wurde, daß er ebenfalls das tönigliche Oberverwaltungsgericht bereits mehrfach seinen Vortrag über das Laibacher Erdbeben" wiederholen. Am an den erlittenen Verlegungen gestorben ist, wird entgegen den entschieden hat, lediglich die Wirkung der Darstellung in betracht Freitag, Sonnabend und Sonntag finden die letzten Aufführungen Nachrichten, die uns bisher zugegangen, das folgende berichtet: zu ziehen, ohne daß der Frage, ob es sich um die Vorführung des Ausstattungsvortrages Das Wunderland der neuen Welt" Flenz, ein 34jähriger Mann, hat in dem Hause Wiesenstr. 39 eines historischen Aktes handelt, entscheidende Bedeutung statt. Die nächste Woche wird die Première des neuen großen fünf oder sechs Jahre gewohnt, sein dortiger Wirth, sowie der beigemeffen werden kann. Ist aber die Aufführung der Er- Ausstattungsvortrags von Dr. P. Schwahn bringen, welcher die Besizer des Hauses Reinickendorferstr. 46c, wo Flenz ums Leben tam, gaben ihm das Zeugniß eines ordent stürmung des Schlosses bei Schorndorf ", wie es nach dem ganzen Entwickelungsgeschichte der deutschen Ströme von ihrer Felsen- lichen Mannes, der für feine aus Inhalt des vorgelegten Stückes nicht zweifelhaft sein kann, wiege bis hinab zum Meeresstrande unter dem Titel Vom Frau geeignet, leidenschaftliche Erbitterung gegen die Fels zum Meer" darstellen wird. Viele der bekanntesten und fünf Töchtern bestehenden Familie forgte und die Kinder bestehende Staats- und Gesellschaftsform zu schönsten Landschaften Deutschlands werden dem Zuschauer bei machen einen guten Eindruck; feiner Militärpflicht hat Fl. als erregen beziehungsweise eine zu Gewaltthätig. Diesen Vorführungen in einem neuen und intereſſanten Lichte er- Strafen nicht ersichtlich. Von Hilferufen der Familie hat an Marine- Artillerist genügt, aus seinen Militärpapieren find

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teiten geneigte Stimmung hervorzurufen, und scheinen.

ist somit in Uebereinstimmung mit der neuerlichen Rechtsprechung Die Lokalkommission macht darauf aufmerksam, daß der des Reichsgerichts der Inhalt des Stückes als ein Verein Waldesgrün" am 15. September sein Stiftungsfest im aufreizender anzusehen, so erscheint das mit Rücksicht Moabiter Kasino, also in einem gesperrten Lokal abhält. J. A.: hierauf aus ordnungspolizeilichen Gründen ausgesprochene Berbot gerechtfertigt." Aus dem„ politisch- satyrischen Karl Scholz, Wrangelstr. 32. Kasperle- Theater" sind nach dem Schreiben des Oberpräsidenten

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Als man

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und

dem betreffenden Tage tein Mensch in dem Hause etwas gehört; von der Frau wurden diese ebenfalls bestritten; Fl. hatte am Sonnabend Streit mit einem Nachbar, von dessen Frau die Polizei herbeigerufen wurde; als diese erschien, war der Streit beigelegt; trotzdem forderten die Schußleute Einlaß in die Flenz erlegen, werden von Augenzeugen, die beim Verbinden des Flenz'sche Wohnung. Ueber die Natur der Verlegungen, denen Leiche voraussichtlich erst in fünf bis sechs Tagen zur Beerdigung macht. Den Angehörigen des Flenz ist eröffnet worden, daß die freigegeben werden dürfte. Es scheint also noch ein staates anwaltliches Ermittelungsverfahren über die Todesursache cina geleitet zu sein."

Wie die Berliner Schulkinder von Bildung am „ nur solche Stellen entfernt, welche Anstoß erregen, fo- St. Sedan ihren Patriotismus offenbarten. Von den am Verwundeten zugegen waren, sehr auffällige Mittheilungen ge­wie das religiöse oder das Anstandsgefühl zu Sedantage zur Spalierbildung entbotenen Schulkindern wurden verlegen geeignet sind und sich aus diesen Gründen mit etwa zwanzig, größtentheils Mädchen, unwohl, und mußten die der öffentlichen Ordnung nicht vertragen." Fürwahr! Eine Hilfe der Samariter" in Anspruch nehmen, treffliche Illustration zu dem in den legten Tagen vor sich ge- fich der ohnmächtig gewordenen Mädchen annahm, stellte es fich gangenen Kriegsjubiläumsrummel! Während die patriotisch( der" Berl. 3tg." zufolge) zunächst heraus, daß sie alle zu eng chauvinistischen Spaßen das Lied von der Kraft und Herrlichkeit geschnürt waren. Kinder von 8-12 Jahren, von denen die des neugegründeten Deutschen Reiches noch von allen Dächern pfeifen, Mutter daheim wußte, daß sie stundenlang im Sonnenbrand aus­während in traftgeschwollenen Phrasen der nunmehr, ewige Bestand" barren mußten, waren in die Eisenrippen hineingepreßt, wahr des mit Blut, Eisen u. s. w. zusammengeschmeißten Vaterlandes" scheinlich, damit ihre Taille mit Ehren bestehen könne. Dann gerühmt wird, schützt die Polizei im Vollgefühl ihrer Würde die aber trat noch etwas ganz anderes zu tage. Während man der durch ein Arbeiterfest, das sich von jeher durch den Natur einerseits durch zusammenzerren und-pressen Gewalt an­ordnungsgemäßesten Verlauf ausgezeichnet hat, gethan hatte, war in anderer Richtung etwas geradezu Unglaub- stellen. gefährdete Sicherheit dieses Reiches! Es könnte liches vorgenommen worden. Um auch die übrigen Theile des Die Leiche des Eisenbahn Kontroleurs Meinhardt, der in daselbst ja durch die künstlerische Darstellung eines fleinen Körpers in möglichst vortheilhafter Form erscheinen zu lassen, einem Versicherungsbureau in der Markgrafenstraße vermuthlich Vorganges aus dem Mittelalter leidenschaftliche trugen eine ganze Anzahl der Mädchen- Wattons! Busen durch Vergiftung gestorben ist, wird auf Anordnung der Staats Erbitterung gegen die bestehende Staats- und Gefell - und Waden hatten die Mütter ausgestopft, damit die Kleinen anwaltschaft gerichtsärztlich geöffnet werden, da Frau Meinhardt schaftsform" erregt werden! so repräsentabel wie irgend erreichbar aussehen sollten! Der Be- an einen Selbstmord nicht glaubt.

Krank wurde gestern Vormittag von einem Schuhmann im Thiergarten in der Nähe des Gartenufers der 38jährige Arbeiter Johann Bucks aufgefunden. Der Mann wurde auf die Wache des 32. Reviers und von dort mit einem Krankenwagen in die Charitee- gebracht. Was ihm fehlt, konnte man nicht fest­