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Zuletzt fam Briand auf die Frage der

Räumung der Rheinlande

haben, daß es vergaß, man fönnte auch in Moskau 3ei-| schätzender Stärke und befonfen bei jeder Gelegenheit, daß fie Freunde tungsausschnitte über Ministerreden gesammelt haben. Es der Ausföhnung mit Deutschland seien. Sie möchten erst einmal die vergaß, daß gewisse Aeußerungen der Lord Birkenhead , oft versprochene Räumung des Rheinlandes durchsetzen. Wenn auf zu sprechen und erklärte, daß diese eine internationale Frage Churchill und Amery es an Freundlichkeit gegenüber ihr Betreiben erst der letzte französische Soldat den Rhein verlassen sei und daß, wenn die Reichsregierung daran ginge, sie zu lösen, Moskau gewiß mit den umgekehrt gerichteten Aeußerungen haben würde, könne auch der Soir" sicher sein, daß der Cyf ber fie dies dann schon in Verbindung mit den drei internationalen der Tschitscherin, Bucharin und Ramen eff auf großen deutschen konservativen und nationalen Partei ihm, der Zei- Kabinetten in Baris, London und Rom tun müffe. Stresemann nehmen können. Kurz und gut: anstatt einer Reinigung der tung der franzöfifchen und internationalen Sozialdemokratie, ein habe dies auch selbst schon feststellen können. Es habe aber vor der politischen Atmosphäre stehen wir vor einer Kazbalgerei, bei Interview gewähren werde. Diese Ansicht des Leiters der deutsch Hand keinen Sinn, sich über diese Frage des näheren zu unterhalten, der übrigens angesichts der bekannten dialektischen Fähig nationalen Breffeftelle wurde dem Sonderberichterstatter durch die bevor man nicht wiffe, was das neue deu sche kabinett machen werde. feiten Moskaus noch überdies das Londoner Außenamt ris- vermittelnde dritte Seite übermittelt. Kritik habe auch keinen Sinn, man müsse erst seine Taten abwarten. fiert, den kürzeren zu ziehen. Die Sozialdemokraten nehmen das Maul gern voll, auch wenn Es sei jedenfalls nicht zu übersehen, daß die nationalistischen Wie die Dinge weltpolitisch heute liegen, ist der Gefie Franzosen find. Nur befleißigen sich diese meist einer verhältnis Elemente im Kabinett das Programm des Zentrums genjat London - Mostau unüberbrüdbar. mäßigen höflichkeit(!), die die deutschen Sozialdemokraten er- unterschrieben hätten, und ebenso die Regierungser­Wie die., Daily News" in einer flugen Bemerkung feststellt, fahrungsgemäß meist vermissen lassen. flärung, in welcher festgestellt wurde, daß die eingegangenen muß bei dem Aufbau des britischen Weltreiches der kommu= Dazu ist zunächst zu bemerken, daß der Soir" fein Verpflichtungen gehalten werden sollen. nistische Kreuzzug gegen den Kapitalismus automatisch zu sozialdemokratisches Blatt ist, zweitens daß unsere französischen einem Angriff gegen Großbritannien werden. In der ersten Genossen nicht in der Regierung fißen und nicht die Etappe der anglo- russischen Feindseiligkeiten hat man dieser Macht haben, die Räumung von heute auf morgen ständigen Drohung durch aktives Vorgehen gegen das heutige durchzusehen. Ob ihr Eifer in dieser Angelegenheit Rußland ein Ende machen wollen. Das war, wenn auch durch die Aussicht, daß tann der Soir" närrisch, logisch durchaus konsequent. Die andere mögliche Interview mit dem Grafen Westarp bekommen könnte, fehr Alternative war, offenbar sich mit der Tatsache bestärkt werden wird, möchten wir dahingestellt sein lassen. Moskau abzufinden und alles zu meiden, was die Wenn der nichtsozialdemokratische, aber für Aussöhnung Reibungswiderstände vermehren und die Moskauer Attivi- mit Deutschland eintretende Soir" einen Berichterstatter nach tät an der Peripherie des Weltreiches anstacheln tönnte. Berlin , schickt, der dann hier ganz artig um eine Unerrebung Das war die Methode Macdonalds, und seine Re mit dem deutschnationalen Barteiführer bittet, so ist das jeden. gierungsära stellt, mit Ausnahme der letzten Wochen, die falls ein Aft des guten Willens und der Höflichkeit. Die Epoche der verhältnismäßig besten Beziehungen Mostau- offizielle deuschnationale Pressestelle antwortet darauf nicht London seit 1917 dar. Sir Austen Chamberlain aber hat nur mit einer brüsten Ablehnung, sondern mit pagigen mit der ihm angeborenen Gabe, von zwei Uebeln beide zu Grobheiten, wobei sie zugleich ihre totale Unfenntnis wählen, die Politik der halb geöffneten, halb geballten Faust französischer Berhältnisse beweist. gewählt. Moskau wird, solange es Sowjetmoskau ist, und solange noch ein einziger gelber, brauner oder schwarzer Mensch von London in Abhängigkeit und Unterdrückung ge= halten wird, direkt oder indirekt gegen England wirken. Aber es ist klar und das Beispiel der Beziehungen zwischen Japan und Rußland spricht hierfür eine deutliche Sprache, daß normale und offiziell freundschaftliche diplo­matische Beziehungen zu Moskau die Freizügigkeit der Mos­fauer Agenten hemmen, während die von Chamberlain ge­wählte Methode das britische Weltreich einem Marimum an sowjetrussischen Angriffen ausfeßt und ihm dabei ein Minimum an Schutz vor der Betätigung der Dritten Inter­nationale gewährt.

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Das verweigerte Westarp- Interview.

Schulbeispiel deutschnationaler Außenpolitik. Graf Be starp hat dem Vertreter des Pariser Soir" eine Unterredung verweigert, die ihm bekanntlich nachher Herr Hoe zich gewährte. Selbstverständlich kann jeder Politiker Unterredungen gewähren oder verweigern, was er im einzel­nen Fall tut, ist eine Frage des Tafts und der politischen Einsicht. Wie es aber mit Taft und Einsicht bei den Deutsch­nationalen bestellt ist, zeigt drastisch folgende Auslaffung ihrer offziellen Korrespondenz über das verweigerte Interview: Internationale Solidarität. Der lintssozialdemo­kratische ,, Soir" in Paris schickte nach der Regierungsbildung einen Senderberichterstatter nach Berlin , um Interviews zu erfagen. Dabei drückte dieser auch den Wunsch nach einem Interview mit dem Herrn Grafen West arp, dem Borfizenden der Deutschnationalen Bolfspartei, aus. Der Leiter der Pressestelle der deutschnationalen Bartelleitung, dem dieses Ansinnen durch Vermittlung einer dritten Seite mitgeteilt wurde, lehnte ab, bem ,, Soir" ein Inter view mit Herrn Grafen Westarp zu beschaffen, u. a. mit der Be­gründung, daß der Chef der größten deutschen Re­gierungspartei aus leicht ersichtlichen praktischen, politischen Gründen an einen Sozialdemokraten und zugleich Franzosen zurzeit fein Interview geben könne. Wenn der Berichterstatter des " Soir" sich über die Stimmung in der Deutschnationalen Bolfspartei unterrichten wolle, stünde der Leiter der Pressestelle ihm zu einer Unterhaltung zur Verfügung. Im übrigen bildeten die Herren Sozial­demokraten ja gerade in Frankreich eine Partei von nicht zu unter­

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Das ist die deutschnationale Pressestelle sagt es schnar­rend zweimal jetzt ,, die größte deutsche Regierungspartei".

Briand verteidigt seine Politik. Abwartende Haltung gegenüber der Rechtsregierung. Paris , 26. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Briand hat einem Vertreter des" Petit Parifien" längere Erklärungen über feine Politik Deutschland gegenüber abgegeben. Er be gann mit dem Hinweis, daß die französisch- deutsche Politit, die feit Locarno und Genf eingesetzt habe, zu der Annäherung der europäis schen Völker in weitestem Maße beigetragen habe und daß mit Freude die Fortschritte der letzten Monate festzustellen wären. Man sei vom Frieden von Bersailles ausgegangen, um zu Locarno zu tommen und der Unterschied sei daran zu ermessen, daß Locarno eine freiwillig übernommene Abmachung seitens der Reichs­regierung geworden sei. Selbst Hindenburg habe die frei willig übernommene Verpflichtung unterzeichnet, die Rheingrenze zu respektieren und habe formell anerkannt, daß Elfaß Lothringen wieder französisch geworden sei. Eine Verlegung der Rheinlandzone müsse genügen, um jetzt die englisch - italienische Koalition gegen Deutschland in Bewegung zu setzen. Locarno verhindere aber andererseits die Franzosen nicht, diese Zone zu durchschreiten, um im Eventualfalle Bolen und der Tschechoslowakei , wenn fie angegriffen werden follten, Hilfe zu bringen. Es sei ein ungeheurer Fort ichritt gegenüber 1922 festzustellen, wenn die Reichsregierung sich zu diesen Berpflichtungen herbeigelassen habe, denn noch 1922 in Cannes habe er, Briand , die flare Empfindung gehabt, daß die Reichsregierung von Moskau umworben werde. Heute habe fich aber Deutschland offen und resolut dem Westen zugewandt, troß feiner Abmachungen mit Rußland .

Deutschland habe endlich eingesehen, daß sein Ziel in einer Annäherung an Frankreich liege.

Das sei auch ein Fortschritt von Locarno , Stresemann habe recht, diesen Weg gewählt zu haben. Die Reichsregierung habe zwar 3ujazabkommen mit der Sowjetregierung abge schloffen, aber diese haben weder die Ratififation des Rheinpalts noch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund gehindert und auch das sei eine Folge von Locarno . Alles in allem: die letzten Monate hätten bedeutsame Fortschritte in der Annähe rungspolitik gezeitigt.

Zum besseren Verständnis dieser Erklärungen Briands muß darauf hingewiesen werden, daß seit einigen Wochen ein ungeheurer Feldzug in der französischen Rechtspresse gegen ihn, d. h. gegen die Politik von Locarno und Thoiry Blocks gegen eine deutsch - französische Berständiguna, die an­im Gange ist. Die latente Opposition des Nationalen geblich ausschließlich auf Kosten Frankreichs und Polens be­trieben werde, hat neuerdings a fute Formen angenommen. Das führende Blatt der Rechten, das Echo de Paris" hat eine Rundfrage über das Problem einer früheren Rheinland­räumung veranstaltet, um eine diesem Ziel feindselige Atmo­sphäre zu schaffen. Sodann wurden in allen größeren Städten Frankreichs Massent undgebungen der französischen paterländischen Verbände inszeniert, in denen gleichfalls Stim­mung gegen die frühere Räumung gemacht wurde.

Es unterliegt gar feinem Zweifel, daß infolge dieser Agitation, die übrigens mindestens ebenso sehr innerpolitisch­reaktionäre Zwecke verfolgt, die Aussichten für eine schnelle Fortsegung des Berständigungsprogramms von Thoiry wesentlich schlechter geworden sind. Für die Gegner Briands war der politische Umschwungin Deutsch­ land ein Himmelsgefechent. Die Verschärfung der Briand freindlichen Propaganda fiel zeitlich mit dem Eintritt der Deutschnationalen in die Reichsregierung zusammen. Das war vorauszusehen und ist auch sowohl von den deutschen wie von den französischen Linksparteien warnend vorausgesagt worden. Herr Stresemann hat sich aber über diese War­nungen hinweggefeßt. Er trägt jetzt die Verantwortung dafür, daß die in Locarno und Thoiry eingeleitete Berständi­gungspolitik einen solchen offenfundigen Rückschlag er litten hat.

Briands Ausführungen tragen deutlich den Charakter einer Abwehrattion gegen die Angriffe der französischen Nationalisten. Aus diesem Grunde ist er bemüht, die Vor­züge, die feine Politik seit Locarno im Vergleich zum Ver­failler Vertrag für Frankreich bietet, hervorzuheben Aber gleichzeitig hat Briand mit diesen Erklärungen eine ande­ren 3wed verfolgt. Die Tagung des Bölferbunds­rates steht vor der Tür. Stresemann soll dort zum erstenmal den Borsiz führen. Bis heute steht es noch nicht fest, ob Briand oder Chamberlain persönlich der Tagung bei­wohnen werden. Aus Gründen der internationalen Höflich­keit, die in diesem Fall auch eine politische Bedeutung ge­winnen würde, würde es sich gehören, daß die beiden anderen Nobelpreisträger in Genf persönlich erscheinen. Briand sich bisher dazu noch nicht entschließen konnte, so liegt es in der Hauptsache daran, daß er den je zigen Augen= blick für eine Fortsetzung des Gespräches von Thoiry für äußerst ungünstig hält und deshalb einer Begegnung mit Stresemann am liebsten ausweichen möchte Jedenfalls hat er am Schluß seiner Erklärungen deutlich zu verstehen gegeben, daß Frankreich zunächst noch das Verhalten der neuen deutschen Regierung abwarten werde, ehe es sich auf irgendwelche Verabredungen über die Räumung der besetzten Gebiete einlaffen werden. Das ist am Vorabend von Genf ein deutlicher Winf an Stresemann!

Wenn

Der Trinkspruch auf Bismarck . Trintspruch auf Bismard, während sich alles von den ichau Das Papier " statt. Sie soll alle Arten Druckgraphik,

Warum Karl Bücher nicht preußischer Profeffor wurde. In dem demnächst erscheinenden Mitteilungsbaltt des Vereins Arbeiterpresse" veröffentlicht Genoffe Adolf Braun einen inter­essanten Gedenkartikel zu Karl Büchers 80. Geburtstag. Wir ent­nehmen dem Artikel folgende Schilderung, die ein sehr charatteriſti scher Beitrag zur Kulturgeschichte des Bismarckschen Zeitalters ist. Bücher war nur wenige Jahre Gymnasiallehrer an einer Schule in Frankfurt a. M. und hielt Beziehungen mit der demo­kratischen und vor allem antibismarckschen Frankfurter Bei tung". Da ereignete es sich plötzlich, daß sämtliche Redakteure der " Frankfurter Zeitung " auf Anordnung Bismarcks in Zeugnis zwangshaft genommen wurden; man wollte die Frankfurter Zei­ tung ", die von Bismarc besonders gehaßt war, vernichten. Bücher zerstörte diese Absichten. Bon seinen Schulbuben stürzte er in die Redaktion, machte allein die Zeitung und rettete damit eins der bedeutiomsten Organe des deutschen Zeitungswesens, Dbgleich der Plan der Bismardschen Schergen um seine Wirkung gebracht war, fehrte Bücher nicht mehr ins Gymnasium zurück, er blieb Redak­teur der Frankfurter Zeitung ", wo er den Kampf gegen das da mals vorbereitete Sozialistengefeß diese Artikel sind als diese Artikel sind als Broschüre gesammelt, aber leider jetzt ganz unbekannt führte. Mit dem Besizer der Frankfurter Zeitung " Leopold Sonnemann fonnte er sich nicht vertragen, wahrscheinlich war es beider Schuld. So verließ Bücher mit der gleichen Plöglichkeit die" Frankfurter Zeitung

" wie er in sie eingetreten war.

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Er wurde dann Privatdozent an der Universität München . Bei der Habilitation wurde von ihm verlangt, eine Anzahl Themata zu nennen, aus denen die Professoren ihm eins zur Bearbeitung anweisen sollten. Bücher hatte in seinem Notizbuch ein Berzeichnis aller Leitartikel, die er für die Frankfurter Zeitung " geschrieben hatte. Dieses Berzeichnis, einige hundert Artikel, legte er den Professoren vor, die einfach starr waren vor Erstaunen über die vielen Themata. die Bücher ihnen zur Auswahl vorlegte. Nur wenige Monate war er Privatdozent, als in Erlangen die Pro­feffur der Nationalökonomie frei und er dem Ministerium von der Fakultät vorgeschlagen wurde. Aber das Ministertum ernannte nicht ihn, sondern den Sohn eines töniglichen Kammerdieners, der auch nicht im entferntesten die wissenschaftliche Kapazität Büchers hatte. Bald nachher wurde er aber doch Profeffor, freilich nicht in Bayern , sondern im deutsch - russischen Dorpat , dessen er im ersten Bande feiner Lebenserinnerungen freundlich gedachte. Von dort tam er nach Basel , dann an das Polytechnikum in Karlsruhe und zuleẞt an die Universität Leipzig., wohin sehr viele Schüler aus aller Welt zu seinem Ratheber strömten.

Eine preußische Universität hat er nie geziert, ob gleich z. B. Göttingen ihn mehrmals an erſte Stelle berufen hatte. Der Grund lag darin, daß er als junger Mann einmal bei einem

Siegn erhob, auf seinem Stuhle fleben blieb. Das war ein unverzeihliches Verbrechen. Er wäre auch bald in Leipzig ge­Sigen erhob, auf seinem Stuhle fleben blieb. Das war demokraten stimmte; er wurde gezwungen, seine Tätigkeit in der Leipziger Kommunalpolitik abzuschließen, um als Profeffor weiter wirken zu können.

Der blonde Zigeuner" im Zentraltheater. Die Operette foll aktuell fein; denn( fie spielt natürlich in Ungarn ): einer der Helden ruft emphatisch aus: Ich hasse die Republik !" Aber er fügt be fänftigend hinzu, daß unsere Stunde" noch nicht gekommen ist. So fönnen alfo Republikaner und Monarchisten beruhigt und in diesem erwünschter sein, so genügt eine geringfügige Aenderung des letzten Stüde noch gute Freunde bleiben. Sollte übrigens Monarchismus Attes. So aftuell ist die Operette. Aber abgesehen von diesem hineinkonstruierten Motiv ist sie sehr unaktuell, und Monarchisten wie Republikaner werden dabei einschlafen, selbst wenn die Aufführung nicht wie an diesem Premierenabend vier Stunden dauert. Höchstens, daß sie vielleicht bei einer Stelle von d'Albert oder Strauß oder sonst was Bekanntem, das ihnen besonders lieb ist, aufwachen. Oder daß sie, menn ihnen immer Leopold hainisch als Großgrundbefizer Bakonyi mitgeliefert wird, bei seinem Auftreten vergnügt blinzeln er ist, wenn man seine Erscheinung mit diesem poetischen Ausdruck Operettentochter Terta, Josephine Klein. Sogar Gustav belegen darf, der Lichtblick des Abends, und ein Lichtblicklein ist seine i If an, wenn er nichts anderes als ein guter Junge zu sein braucht, hellt ein wenig die dunkle Dunkelheit auf. Im übrigen mir es, wie der Regiffeur ein halbes Dugend Male im zweiten Aft: ritsch, ein Borhang, der die übrigen Mitspieler und den ganzen sonstigen Reft barmherzig verhüllt. Halten wir die Falten, wie es auf der Szene geschah, von hinten noch fest mit beiden Fäusten zu.

machen

Ies.

Bilder von javanischen Fürstenhöfen zeigte in der Urania Tassilo 2bam. Er nannte seinen Bortrag Bier Jahre an den Fürstenhöfen Javas ". Die Aufnahmen waren vor allem in kunst und kulturhistorischer Hinsicht von großem Intereffe. Man sah die javanischen Fürsten in ihren alten Landes­trachten, Hochzeits- und Festzeremonien an den Fürstenhöfen, javanische Schattenspiele und Länze. Vicles davon soll überhaupt noch nicht in Europa gezeigt worden sein. Bon den heiliggehaltenen Bebojotänzen erzählte der Vortragende ausführlich. Die schönsten Mädchen des Landes werden vom 5. Lebensjahre ab an den Fürsten­höfen erzogen, um hier zu Tänzerinnen herangebildet zu werden. Täglich werden die Kleinen zweimal massiert und müssen vier bis sechs Stunden üben. Die Bewegungen, die der forrekt ausgeführte Tanz erfordert, fönnte fein Europäer nachahmen. Leider sah man in den Lichtbildern nur einzelne Posen des Tanzes. Doch ein späterer Film soll eine vollständige Aufnahme bringen.

58.

Der Deutsche Künstlerbund auf der Jahresschau 1927. Der Deutsche Künstlerbund wird in diesem Sommer mit einer großen graphischen Ausstellung hervortreten. Die Ausstellung findet in Berbindung mit der diesjährigen Dresdener Jahres

aber feine Handzeichnungen und Aquarelle umfassen und als Ergän­zung auch Werke der Kleinplastik bringen. Die Einsendung ihrer Arbeiten steht allen deutschen Künstlern offen. Es besteht die Hoffnung, daß bei dieser Gelegenheit erst­malig wieder der Billa - Romana- Breis" vergeben werden kann. Als Anmeldungstermin ist der 20. März, als leßter Einsendungs­termin der 20. April festgesetzt worden. Auskünfte und Ausstellungs­papiere find ab 7. März von der Leitung der graphischen Aus­ftellung, Dresden , Lennéstraße 3, zu beziehen.

Berufsarbeit und Wissen" ist der gut gewählte Titel einer vom Württembergischen Landesgewerbeamt und der Ministerialabteilung für die Fachschulen" in Stuttgart herausgegebenen und im Berlag Died u. Co. verlegten Zeitschrift. Von Fachleuten werden die ver­Praktische Ratschläge, die dem aufmerksamen Leser die Durchführung chiedensten Gebiete der Industrie und des Handwerks behandelt. feiner Arbeit erleichtern und zum Nachdenken anregen, sind einge­streut. In den ersten beiden Heften dieses Jahrgangs find u. a. folgende Themen behandelt: Schußvorrichtungen, Ueber den Ge brauch von Sägeblättern, die Giftigkeit von Automobilauspuffgafen, rationelle Ausnugung von Drehbänten. Die gut illustrierte Zeit­schrift erscheint zweimal monatlich und fostet pro Vierteljahr 2 M.

M. M.

Erftaufführungen der Woche. Dienst. Tribüne: Wettlauf mit dem Schatten. balta Ib.; Der mutige Seefahrer." Rofe h.: Das Mädchen von der Landstraße. Milfw. Dber am Blaß der ebublif: Royal Palace." Meister Bedros Puppenspiel." Th. am Donnerst. Kleines Th.: Die Surfürstendamm: Bit Bit." goldene aleere. Ealino- 2b. famille bencht Freif b. Klofter str.: Nebeneinander." Sonrab. chauspielhau&: Andacht zum Kreuz." Andacht zum Kreuz." Th. d. Westens: Gastspiel der Comédie Française .

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Urania- Borträge. Ment.( 5, 9), Dienst.( 7, 9): 23 Sabre im brasilianischen Urwald." Mont.( 7), Dienst( 5), Mittw.( 9), ( 5), Donnerst., Kreit.( 5, 7), Sonnab( 5): Nordlandfahret." Donnerst.( 5), Freit.( 7): 2ub und Lee." Mont, Dienst., Mi'tw. mitt.( 7): eltanidauung und Gesundheit." Mittio., Donnerst.( 9), Sonnt.( 5): Brasilien und die deutsche Aus­wanderung." Sonnab.( 7): Bon der kopieranitalt bis Sonnab., Sonnt.( 9): Bewegungsa aur kinoleinwand." fenitals förperlich geistiges Erziehungsmittel" Sonnt.( 7, 9): Das rote Geheimnis. Das ne effe Wert von Chm Welt, reusabnahme"( Bolfsbühnenverlag),

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M

wurde vom Stadttheater Altona zur Uraufführung erworben.

Georg Brandes Feuerbe altung fand Freitag nachmittag im Kopenhagener, Krematorium statt. Nur ganz wenige eingeladene Persönlichkeiten wohnten der Feier bei.

Beethovens wird Serriot als offizieller Vertreter der französischen Re­

Herriot besucht Wien . Bu der Hundertjabrfeier des Todestages

gierung nach Bien reisen. Ein Entschluß des französischen Kabinetts ist bereits angenommen und dem Beethoven- Komitee in Bien mitgeteilt

worden.

Eine Bibliothet von 97 Mufitbänden aus dem achtzehnten Jahrhundert morden. Unter diesen Mufitbänden befinden sich verschiedene Autogramme ist in Turin gefunden und in der dortigen Nationalbibitothet aufgestellt von Vivaldi und Travella. Die Sammlung enthält u. a. Eritorude von Glud. Von Travella find zwei bisher unbekannte Opern aufgefunden worden.