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Jürgens und der Einbruch.

albot bie

Die Geschäftsleute fühlen sich nicht geschädigt.

Im Jürgens- Prozeß wurden gestern die Berhandlungen über den Stargarder Einbruch zu Ende geführt. Die Meldung von dem Einbruch hatte Jürgens bei einem Herrenessen im Kasino erreicht. Zwei Herren hatten den Angeklagten nach seiner Woh nung begleitet. Jürgens bezeichnet die beiben jetzt als die besten Beugen für sein und seiner Frau Berhalten anläßlich des Einbruchs. Der Vorsitzende legte dann den Gericht den Drohbrief. Gutachten eines Sachverständigen Jürgens biefen Brief felbft geschrieben habe. Der Angeklagte bestritt das ganz entschieden. Auch die Tatsache, daß der Schreibtisch nicht mit einem Dietrich, sondern mit einem zu ihm passenden Schlüssel geöffnet worden mar, versuchte der Angeklagte damit zu erklären, daß der Einbrecher im Besiz eines passenden Rachschlüffels gewefen fei. Den Hinweis des Borfizenden, daß Jürgens auf ihleunige Auszahlung ber Berlicherungssumme gedrängt habe, beantwortet ber Ange­flagte damit, daß feine Versehung nach Berlin   bevorstand und daß man bei einer Versicherung lange warten fönne, wenn man fie nicht auf Kandare reite". Im übrigen persuchte Jürgens, den Ein­bruch als eine Tat von Kommunist en hinzustellen, ba er als Untersuchungsrichter des Staatsgerichtshofes scharf gegen die tommunistische Partisanenorganisation vorgegangen fei. Es handle fich um einen Ra che att, denn unter anderem seien gestohlen worden: die Dokumente zur Tschefa- Anklage, Dokumente über die Bartisanenorganisation, eine Zusammenstellung der kommunistischen  Stampf- und Terrorbewegung, ein Bericht der Stuttgarter   Bolizei über die Tätigkeit der Kommunisten, das Ererzierreglement und eine Gauzufammenstellung des Roten Fronikämpferbundes, mit der er den Roten Frontkämpferbund   und die rote Marine beim Schopf gehabt habe, ferner Notizen für die Boruntersuchung mehrerer fommunistischer Hochverratsverfahren. Der Angeklagte wies auch barauf hin, daß der Polizeihund zu einem Hause in der Heiligen geiftstraße geführt habe und daß man dort auf ein Auto gestoßen jei, von dem er annehme, daß es der Partisanenbewegung gehöre, die unter anderem die Aufgabe habe, mißliebige Suftia persönlichkeiten zu beseitigen. Der Angeflagte führte auch andere Merkmale an, aus denen er glaubte, auf einen fommu nistischen Racheart schließen zu können. Jürgens wies unter anderem auf eine protokollarische Aussage eines gewiffen Sütsdorf hin, der gesagt habe, daß der Diebstahl in Kolberg   große Freude bei den Kommunisten hervorgerufen habe. Die gestohlenen Schmud. Die gestohlenen Schmud fachen wären wohl der Roten Hilfe zugute getommen. Im Anschluß hieran fand eine ausgedehnte Bernehmung von Stargarder Händlern und Gewerbetreibenden statt, die ausnahmslos erklären, sich nicht geschädigt zu fühlen. So erflärte unter anderem der Inhaber eines Stargarder Wäschewaren­geschäfts: Ich fühle mich absolut nicht geschädigt und ich weiß über­haupt nicht, was ich eigentlich hier soll. Frau Jürgens war die Butmütigkeit selbst und hat bei mir das Wäschetuch meist zum Ver­fchenfen für arme Beute gekauft. Uebrigens hat mir Herr Jürgens auch einmal erzählt, er überlaffe die Geldverwaltung fast ausschließ

den Irgens erhalten hatte. vor und bemerkte hierzu, daß nach dem

lich feiner Frau. Um 3 Uhr nachmittags wurde die Sigung auf

Mittwochvormittag 9 Uhr vertagt.

Selbstmord eines Lehrlings auf den Schienen. Heute früh gegen 7 Uhr wurde auf der Strede Bannjee- Bots. bam, furz hinter Bannsee, zwischen den Borortgleifen beim Teil. punkt 21 von Bahnarbeitern die start gerstudeite Beiche eines jungen Mannes aufgefunden. Es handelt fich, wie die Bolizei feststellte, um den 16jährigen Lehrling her. bert, aus der Friedrich- Franz- Straße zu Tempelhof  . Der junge Mann verließ gestern die elterliche Wohnung unter einem nichtigen Bormand, fuhr nach Wannsee   hinaus und warf sich, in der Dunkelheit unbemerkt, vor die Räder eines Borortzuges. Nach vor­gefundenen Briefen liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Die Kriminalpolizei ist noch mit den Ermittlungen über die Gründe, die den Jugendlichen zu dem Verzweiflungsschritt getrieben haben, be­schäftigt. Die Leiche murde beschlagnahmt.

Zirkus Sarrajani in Berlin  .

baß die Marneschlacht mur infolge unrichtiger Befchuhung verloren murde, was unwillkürlich die Bermutung entstehen ließ, daß befagter Herr vielleicht die Interessen eines Bertriebes für zweckmäßige Fuß befleidung wahrnehmen fönnte. Dies wäre übrigens noch die einzige Entschuldigung für solch naives" Gedankengefüge. Aber nicht mal das war der Fall. Er erzählte, was ihm gerade einfiel. So, daß die männlichen Hosen mit Hosenträgern oder Riemen be festigt werden, daß das Frankreich   früherer Jahrhunderte für das Waschen nicht viel übrig hatte. Wenn auch der Sonntag fein Bflicht tag ift,' s war boch- und vielleicht gerade deshalb ewig schade um die verlorene Zeit!

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Die internationale Luftfahrt- Ausstellung.

Der Beirat für das Luftfahrwesen.

Der Beirat für das Luftfahrwesen, der am Freitag, dem 25. Fe bruar, im Reichsverkehrsministerium zum erstenmal in diesem Jahre zufammentrat, beriet nach einer Begrüßung durch den neuen Reichs­verkehrsminister Roch zunächst über die geplante große Luftfahrt­ausstellung.

Das Wohnungsbauprogramm im Ausschuß. induſtrieller zu beauftragen, Die Ausstellung, bie frei von allen

Borläufig eine Teillösung.

Es wurde einstimmig beschlossen, eine solche Ausstellung inter­nationalen Charafters im März 1928 abzuhalten und mit der Beranstaltung der Ausstellung den Berband Deutscher   Luftfahrzeug­Militärflugwefen bleiben wird, soll in engstem Zusammenhang mit dem praktischen Luftverkehr stehen und mit praktischen Flugvor­führungen verbunden sein. Es steht außer Frage, daß dieser ersten großen internationalen Buftverkehrs- Ausstellung sowohl für die Entwicklung des deutschen   Luftverkehrs wie auch für die Förde rung der internationalen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Der Ort der Ausstellung wurde ein, daß Berlin   als Sig fast aller michtigen zentralen Luftfahrt­noch nicht festgelegt, jedoch stimmte man im allgemeinen darin über­mistanzen und Besizerin des größten, fchönsten und modernsten Flug­hafens in unmittelbarer Stadtnähe der Borrang zu geben fet, fofern die Bedingungen des Messeamis Berlin   an die Veranstalter mindestens eben fo günftig fein werden, mie die anderer deutscher   Großstädte, die sich eifrig um die Ausstellung bewerben. Es ist zu hoffen, daß die Berliner   Instanzen weitgehendes Entgegen­tommen zeigen werden. Zur endgültigen Beschlußfaffung über diese Frage bestimmte der Luftbeirat eine aus sechs Mitgliedern be­stehende Kommission, der als Bertreter der Industrie die Direktoren Kafinger, Betens und Thüna, ferner Ingenieur Urfinus jowie Gewertschaftssekretär Binder von der Luftfahrtabteilung des Deutschen   Berkehrsbundes angehören. Die Tagung des Luftbeirats, die im übrigen noch wichtige tech­nische Luftfahrtfragen behandelte, bemies erneut die Wichtigkeit regel­mäßiger Sizungen des Beirats, da wichtige Anregungen gegeben wurden. Hoffen wir, daß die Worte des Verkehrsministers Koch: Ich lege den größten Wert auf die dauernde Mitarbeit des Beirats"

Der Stadtverordnetenausschuß, dem die den Wohnungsbau betreffenden Anträge der sozialdemokra. tischen Fraktion( Wohnungsbauprogramm) und der tommu nistischen Fraktion( Wohnungsbauanleihe) überwiesen worden waren, trat gestern zu einer Sizung zusammen. Nach längerer Erörterung der bisherigen Schritte des Magistrats zur Finanzierung von Wohnungsbauten wurde auf Grund eines Antrages der fazial demokratischen Ausschußmitglieder folgender Beschluß dem Blenum der Stadtverordnetenversammlung zur Annahme empfohlen: Jn vorläufiger Erledigung( als Teillösung) der beiden Anträge nimmt die Stadtverordnetenversammlung von den Ber­handlungen des Magistrats mit den öffentlich- rechtlichen In­ffitutionen, welche zum Zweck der Finanzierung des Woh­nungsbaues geführt worden sind, Kenntnis, und ersucht den magiftrat, einen Abschluß mit diesen Körperschaften zu tätigen, um zunächst eine größere 3ahl von Wohnungen errichten ju fönnen. Der Magiftrat wird ferner ersucht, die Berhand­fungen weiter zu führen, mit dem Ziel, mindestens eine Ber. doppelung des vorjährigen Bauprogramms im Baujahr 1927 zu erreichen. Die Stadtverordnetenversammlung ist der Auffassung, daß schon jetzt von dem Magistrat die Vorarbeiten in Angriff genommen werden müssen, um in Zukunft den Wohnungs­bau im Wege der Anleihe zu finanzieren. Gleichzeitig sind Maßnahmen zu treffen, um preisregulierend auf den Grundstücks- und Baustoffmarkt zu wirken. Ueber das Ergebnis der Berhandlungen ist der Versammlung baldmöglichst eine Borlage zu machen. Die endgültige Erledigung des Baupro­gramms erfolgt im Anschluß an diese Borlage. Ferner hält die Berfammlung die Beschaffung einer 2nleibe von 150 mil- Ausbau der Berliner   Stadtheizung. lionen Marf gemäß ihren bereits gefaßten Beschlüssen zur Durchführung des Wohnungsbauprogramms für notwendig." Es handelt sich hier um die Erfüllung einer Teil forberung, die den baldigsten Beginn des Baues einer größeren 3ahl ohnungen ermöglichen foll. Unbeschabet biefer Abschlag. zahlung" foll unfer Hauptantrag mit seinem umfaffenden Wohnungs bauprogramm bestehen bleiben. Der im Ausschuß gestellte Antrag wurde einstimmig angenommen.

Werbeversammlungen der Körperbehinderten.

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Rat und Beistand für die früppelhaften Kinder und Jugend­lichen, gegenseitige Förderung der erwachsenen Körperbehinderten in wirtschaftlicher, geistiger und sozialer Hinsicht, verständnisvolles Busammenarbeiten der Schicksalsgefährten bei der Weiterbildung, Arbeitsbeschaffung, Vertretung vor den Behörden und in der Deffentlichkeit, verständnisvolles Busammenwirten auch mit gefunden Freunden der Störperbehinderten: in diefem Streben mirtt fich die Arbeit bes elbhilfebundes der Körperbehinderten. Geschäftsstelle Urbanstraße 184, aus. Ortsgruppen bestehen in allen größeren Städten. In Berlin   sind auch schon einige wirtschaftliche Betriebe mie: Buchbruckerei, Vervielfältigung und Abteilung für Kunstgewerbe und Handarbeiten eingerichtet. Aber gerade in ber iebigen Notzeit ist ein Zusammenschluß für die Körperbehinderten von besonderer Bedeutung und darum bereitet der Bund in allen Berliner   Bezirken Werbeversammlungen vor. Die erſten dieser Bersammlungen finden an folgenden Tagen statt: Bezirk Tiergarten   Rord: Donnerstag, 3. März, 7 Uhr, in den Hohenzollern  - Sälen, Bandelftraße 35; Bezirk Bedding: Sonn­tag. 6. März, 4 Uhr, in Schreibers Festfälen", Triftstraße 63: Bezirt Schöneberg: Mittwoch, 9. März, 7 Uhr, im Wilhelms. hof", Ebersstraße 80a; Bezirt Brenzlauer Berg  : Freitag, 11. März, 7 Uhr, in den Musikerfälen, Kaiser- Wilhelm- Straße 31. Nene weltliche Schulen in Berlin  .

Die Bewegung für die weltliche Schule hat im legten Jahre in Berlin   wieder starke Fortschritte gemacht und bringt zu Ostern 1927 die Eröffnung neuer Schulen. Die Bezirksschuldeputationen 1 bis 6 haben den Anträgen der freien Schulgemeinden stattgegeben und be

Die fonft fo traurige Gegend hinter dem Bahnhof Bestend mit ihren rauchgeschwärzten Schornsteinen, dem Geftampfe und Bedröhne der Bahnzüge und dem eisernen Gang täglicher Arbeit, batte fich heute in ein buntes, fröhliches Erotendorf verwandelt. In der In der Sophie- Charlotte- Straße bildete eine dichte Menge Neugieriger ehr furchtvoll Spalier vor all dem Grellen, Fremden, Wunderbaren, das sich seinen an das ewige Einerlei monotoner Arbeitsstätten gewohnten Augen in all feiner eigenartigen Schönheit hier bot. Den Anfang des interessanten Zuges der angekommenen Gäste bildete das Dar stellerpersonal der Birtus Garrafani, das wohl an inter­nationalem Menschenmaterial in folcher Menge nicht so bald feineschlossen, in den Bezirken Brenzlauer Berg  , Friedrichs gleichen hat. Indianer im Bollschmud ihrer Rüstung, Japaner, Tscherkessen, Chinesen, alle im Kostüm ihrer erotischen Heimat, in einer Stärke von ungefähr 300 Berfonen. Das bunte Bild der fremdländischen Kostümierung im Berein mit den wildverwegenen Gesichtern der Tscherkessen, den unheimlich wirkenden Chinesentöpfen und all der anderen Physiognomien, deren Eigenart im nüchtern­grellen Tageslicht und dem fo gänzlich unromantischen Hintergrunde Soppelt unterstrichen wurde, wirkte vielleicht stärker als all die prunt: volle abendliche Aufmachung. Nun tam die Tierwelt, vertreten durch zirfa 220 Pferde, 7 Zebras, 16 Ramele und Dromedare, 1 Bifent, 22 Elefanten, 1 Riesennnilpferd, 40 Löwen   und Tiger, 8 Eisbären usm. An dem Zuge nahmen nur Pferde und Kamele teil, die Ele. fanten werden erst bei Einbruch der Dunkelheit auswaggoniert, ebenso die wilden Tiere, Känguruhs und Affen. Bestaunt und be gleitet von der Menge nahm der mehr als imposante Bug feinen Weg nach der Alten Autohalle, wo sich ab 3. März all die intereffan­ten Gäste dem Publikum bei ihrer Arbeit vorstellen werden. Dem darstellenden Personal gehört unter anderem auch ein Ballett­ensemble von 60 Tänzerinnen an. Für die Unterbingung der Indianer wurde im Gebäude selbst ein eigenes Indianerdorf ge­schaffen, die anderen begaben sich schleunigft auf die Wohnungssuche. Etwas über Männerkleidung. பாடு

Matinee im Renaissance Theater. Ein älterer Herr betritt die Bühne und hält einen langatmigen Speach über Das Brinzip der Männerfleibung". Die Idee, die ihm dabei vielleicht Dorfchwebte, in einer Zeit, in der täglich, fast ftündlich, irgendwo und von irgendwem über Frauenkleidung gesprochen wird, auch einmal das Thema aufs andere Geschlecht zu übertragen, tönnte man gelten lassen. Aber schließlich muß ein für die Deffentlichkeit bestimmter Bortrag denen, die ihn anhören müffen, wenigstens etwas bieten. Der Vortrag bewegte sich aber ganz auf dem Gebiete oberflächlicher Alltagsplauderei, mar weder als historischer Rüdblid noch als altuelle Modebetrachtung zu bezeichnen. Herr Adolf Boos dies der Name des Redners stellte unter anderen Blüten die These auf,

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nicht nur eine höfliche Formel waren, sondern dazu führen, daß mehr als bisher alle mesentlichen Fragen der Luftfahrt einschließlich der politischen in diesem Kreise von Sachverständigen und Berufsvertretern beraten werden.

Die bei der Berliner   Städt. Elektrizitätswerte Aft.- Gef. be­ftehenden beiden Städteheizungsanlagen im Anschluß an fommenden Jahr soweit ausgebaut werden, daß keine besonderen die Kraftwerke Charlottenburg   und Steglit sollen im Aufwendungen im Kraftwert für die Dampflieferungsmöglichkeit ge­macht zu werden brauchen. Braftisch bedeutet das für das bestehende Charlottenburger   Städfeheizwert eine Verdoppelung des jezi­gen Umfangs. Es ist geplant, den Rohrleitungsbau dort in diesem Jahre soweit zu fördern, daß das gesamte Stadtgebiet zwischen Spreestraße, Schillerstraße, Berliner Straße und die Be­bäude in ber Hardenbergstraße felbft beheizt merden können. Beim Steglizer Wert, das als Warmwasserpumpenheizung ausgebildet iſt. ergibt sich die günstige Möglichkeit, die rege Bautätigkeit im Steg­liger Stadtteil auszunuzen. Hier entstehen durch Anschluß großer Neubauten den Hauseigentümern die vollen Borteile einer Fern wärmelieferung. Während in Charlottenburg   der Dampfverbrauch burch Meffung bestimmt wird, liefert die Berliner   Städt. Elektrizitäts­werte Aft.- Gef. in Steglig das Warmwasser zu Pauschalpreisen.

Zu dem Raubüberfall in der Meter Straße, über den wir in der Morgenausgabe berichteten, erfahren wir, daß dem Wohlfahrtsst amtsvorsteher Bogel nicht 1000, fondern 2000 Mart geraubt worden sind. Der Ueberfallene, der zu Hause bettlägerig und in ärztlicher Behandlung ist, wird erst im Laufe des Tages eingehend gehört werden fönnen, weil er jegt noch stark benommen ist. Wie­viel Mann an dem Raube beteiligt waren, kann Bogel   nicht fagen. Es müssen aber mehrere gewesen sein, weil er einen wohl hätte ab mehren fönnen. Der Ueberfall war ohne Zweifel von langer Hand geplant und vorbereitet.

3m sechsten Moabiter Attenfchieber- Prozeß erhielt der Haupt­angetlagte Juftizinipettor Bahlte eine weitere Strafe vot 1 Jahr 8 Monaten Buchthaus, so daß die Gesamtstrafen sich jest auf 10 Jahre 2 Monate Buchthaus belaufen. Das Gericht hat dem verurteilten Juftizinspektor inzwischen mitgeteilt, daß es die Strafen zusammenziehen und ihm hierbei entgegen tommen werde.

Reichsbanner als Helfer, Als gestern abend 10 Uhr ein Reichs­bannerzug der Kameradschaft Charlottenburg   von der Kundgebung auf dem Gendarmenmarkt zurückkehrte, wurde in der Kleiftstraße, nahe Wittenbergplag, eine etwa 40jährige Frau von der Straßenbahn, Linie 54, überfahren. Die Reichsbanner= Samariter griffen fofort ein und befreiten die Frau aus ihrer Lage. Die inzwischen alarmierte Feuerwehr brachte die Schwerverletzte nach dem Krankenhaus.

Der Potsdamer Mörder noch nicht gefunden. Die Potsdamer Kriminalpolizei hat heute vormittag noch einmal alle Beugen, die junge Mensch, der von allen Personen, die ihn und sein Opfer beob fich bisher gemeldet haben, vernommen. Es steht fest, daß der achten fonnten, in der bereits geschilderten Beise beschrieben wird, junge Mensch, der von allen Personen, die ihn und fein Opfer beob

hain und Kreuzberg   je eine Doppelschule als weltliche Schule zu errichten. Für den Bezirk Prenzlauer Berg   ist das Schulhaus in ber Senefelderstraße, für den Bezirk Friedrichshain   das Schulhaus in der Die stel menerstraße zur Unterbringung der weltlichen Schule ausersehen. Auch in Schöneberg   ist die Er­richtung einer Schule befchloffen, ebenso grundfäßlich von der Be­girtsschuldeputation des Berwaltungsbezirts Köpenid. Die foon 3uwachs an Einschulungen zu verzeichnen. Die weltliche in Berlin   bestehenden 36 weltlichen Schulen haben einen starten Schulbewegung wächst auch trotz der Gegnerschaft der KPD.  , Schulbewegung wächst auch trotz der Gegnerschaft ber RBD., deren Bertreter in den Deputationen mit der Rechten gegen Die Errichtung weltlicher Schulen stimmten. Lehrer und Lehrerinnen, die gewillt sind, an der welt­lichen Schule zu unterrichten und ihre Meldung noch nicht eingereicht Freie sozialistische Hochschule. Am 5. März, abends 7% Uhr, haben, mögen ihre Adresse sofort mitteilen dem Borsigenden des Be. spricht Prof. Dr. Mag dier. Wien   im Rahmen der Freien gefellfchaften Deutschlands  , Genossen Richard Schrödes Marrismus. Karten zum Preise von 50 Pf. find in der Buch­zirksverbandes Berlin   des Bundes der freien Schul- fozialistischen Hochschule" über Psychologische und ethische Probleme fer, Berlin   ND   55, Goldaper Straße 9. handlung I. H. W. Diez Nachf., Lindenstr. 2 und an der Abendkasse erhältlich.

Muß das sein?

gegen 12% Uhr auf dem Ruinenberg   gewesen ist, und daß der Mord sich in der Zeit zwischen 12,30 und 12,50 Uhr abgespielt hat.

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III e 9750

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Lohnsteuererstattung für Kriegsbeschädigte. Am 31. März 1927 Jahren ein Beamter mit seiner Frau und seinem jest 17% Jahre Steuererstattung für das Jahr 1926. Bekanntlich wird Striegs. In einem Haufe der übeder Straße hatte seit vielen läuft die Frist ab zur Stellung von Anträgen auf Lohn. alten Sohn eine Wohnung von zwei Zimmern und Küche inne. Am beschädigten, die Lohn oder Gehalt beziehen, der Saß für Wer­Weihnachtsheiligabend 1924 ft arb der Mann. Die Frau verbungskosten und Sonderleistungen um den Brozenifaz erhöht, um mietete jezt eins der beiden Zimmer, um sich über Wasser zu halten. welchen fie erwerbsgemindert find. Nach dem Erlaß des Reichs Am 6. Januar dieses Jahres starb auch fie. Am 23. dieses ministers der Finanzen Monats erhielt der Sohn, ein Lehrling, der sich noch nicht selbst gilt bies auch dann, menn von einem Kriegsbeschädigten ein Antrag pom 30. November 1926 ernähren fann, vom Wohnungsamt Tiergarten die Mitteilung, auf Erhöhung des steuerfreien Lohnbetrags im Jahre 1926 noch daß auf Grund des Wohnungsgefeßes vom 30. Dezember 1924,§ 5 nicht gestellt war, im Steuererstattungsantrag aber die Kriegsbe. Abjap la die Räume beschlagnahmt seien und daß jede schädigung geltend gemacht wird. Wie der Reichsbund der Kriegs­Berfügung, die er darüber treffe, strafbar und rechtlich unwirtfam beschädigten mitteilt, i ein entsprechender Antrag unverzüglich [ ei. Bis zum 15. März habe er die Wohnung zu räumen, widrigen unter Beifügung des Rentenbescheids an das für den Wohnort falls fie auf seine Kosten vom Wohnungsamt werde geräumt zuständige Finanzamt zu richten. Soweit noch nicht geschehen, ist werden. Dann sigt also der junge Mann auf der Straße. Sein dabei gleichzeitig unter Beifügung der Steuerkarte für 1927 die Er­Bormund hat gegen die Berfügung Einspruch erhoben, bisher aber höhung des steuerfreien Lohnbetrags für das laufende Jahr zu be. noch feinen Bescheid erhalten. antragen.

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