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Zwischenkredite für den Wohnungsbau.

Das Reich als Großaktionär.

Durch einen gegenwärtig dem Reichsrat vorliegenden Gesez­entwurf wird die Finanzierung des Wohnungsbaues auf eine erweiterte und zum Teil organisatorisch neue Grundlage geftellt. Das Gesez sieht vor, daß aus dem 200- millionen- Kredit des Reiches neben Ben gewährt merben tönnen.auch folche auf zweite Sypothe.

Besonders wichtig dabei ist die Bestimmung, nach der das Reich beherrschender Attionär der früheren Deutschen Wohnstättenbant wird, die Ende 1926 ihr Rapital von 1,5 auf 12,8 Millionen erhöht hat, wobei von den neuen Attien 8,5 Millionen auf das Reich und 2,8 millionen auf die Reichs. bant, die Reichstreditgesellschaft und die Diskontogesellschaft über. gingen. Die Zwischenkredite dienen bekanntlich dazu, den Bau von Bohnungen in der Zeit zu finanzieren, in der Hypothekengelder noch nicht zur Verfügung stehen. Dieser Aufgabe dienten bisher als Zentralbank der Deutschen Wohnungsfürsorgegesellschaften und der beteiligten Länder die Deutsche Wohnstättenbant, die feit ihrer Rapitalerhöhung ihren Namen in Deutsche Bau- und Bodenbant A.-G." umgeändert hat.

Bei der Neuorganisation ist interessant, daß die Finanzierung der Zwischenkredite, insbesondere auch durch die Inanspruchnahme bes privaten Geldmarktes erfolgen soll, wozu die Distonige sellschaft eingeschaltet wird, die für Bauwechsel bis zu 100 mil lionen Mart bereit hält und diese Bauwechsel erforderlichenfalls bei anderen Banten, evtl. bei der Reichsbant redistontiert. Die Tätigkeit der vom Reich nunmehr beherrschten Deutschen Bau- und Bodenbank erstreckt sich aber nicht nur auf die Finanzierung öffent licher und gemeinwirtschaftlicher Wohnungsbauten, sondern auch auf den Kreditbedarf privater Bauunternehmer, auf den schon im Jahre 1926 von den rund 46 Millionen Zwischenkrediten etwa die Hälfte entfiel. Troß dieser Ausdehnung ihrer Geschäfte bleibt die Deutsche Bau- und Bodenbant eine gemeinügige Anstalt, womit die Beschränkung ihrer Dividende auf 5 Proz ver­tnüpft ift.

Februarinder für die Lebenshaltungskosten. Die Reichsinder. ziffer für die Lebenshaltungskosten( Ernährung, Bohnung, Hei zung, Beleuchtung, Bekleidung und Sonstiger Bedarf beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für den Durch schnitt des Monats Februar auf 145,4 gegen 144,6 im Vormonat. Sie hat sich sonach um 0,6 Proz. erhöht. Die Steigerung ist auf eine Erhöhung der Ernährungsausgaben zurückzuführen, die bis auf Fleisch und Fleischwaren sowie Eier sämtlich an­gezogen haben. Die Inderziffern für die einzelnen Gruppen be tragen( 1913/14 100): für Ernährung 152,3, für Wohnung 104,9, für Heizung und Beleuchtung 144,5, für Bekleidung 156,4, für den Sonstigen Bedarf" einschließlich Bertehr 182,0.

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Bogler und Thyssen bei Muffolini und beim Papft. Die Leib blätter des Schwertapitals bringen die Meldungen über einen Be fuch Dr. Böglers und Dr. Thyssens bei Mussolini und beim Bapst an recht auffälliger Stelle. Wir sind nicht der Meinung, daß die beiden Hauptvertreter der deutschen Schwerindustrie in Rom , mie es hieß, über den Anschluß Italiens an das europäische Roh­ftahlfartell verhandeln, denn die italienische Eisenindustrie ist teine Exportindustrie. Auch daß sich die beiden Herren für neuentdeckte italienische Eisenlager intereffieren sollten, ist nicht sehr wahrschein­lich. Bir müssen tatsächlich das Schwergewicht dieser Besuche bei dem Organisator des Faschismus und dem Herrn ber Rurie in anderen Momenten erblicken. In Deutschland ist die schwerindustrielle Reaktion Trumpf und starte Kräfte find am Wert, um die deutsche Zentrumspartei möglichst auf lange Sicht auf den sozial. und wirtschaftspoli tifchen Rechtsturs festzulegen. Was das bei den gegenwärtigen Machtverhältnissen für die organisierte Arbeiterschaft bebeuten fann, ist in seiner Tragweite noch gar nicht abzu­Schäßen. Die organisierte Arbeiterschaft hat daher allen Anlaß, gegenüber diesen Vorgängen in Rom die Augen gründlich offen zu halten.

Auf dem Weg zum Welttrust für Kunstfeide. Bir haben vor einiger Zeit über die Arbeitsgemeinschaft berichtet, die zwischen den bedeutendsten Kunstseideerzeugern Europas ( Glanzftoff­Elberfeld, Courtaulds- London , Snia Biscofa- Mailand ), die zugleich ben größten Teil der Weltproduktion beherrschen, abgeschlossen morden ist. Diese Arbeitsgemeinschaft soll zunächst nur das Zu­fammenwirten auf technischem und taufmännischem Gebiet zum Ziele haben. Aber auch der finanzielle Zusammen­Schluß macht immer raschere Fortschritte. Nachdem die englische Courtaulds- Gesellschaft bereits an den deutschen Glanzstoff - Fabriken beteiligt ist und vor kurzem an der italienischen Snia Biscofa eine große Beteiligung genommen hat, wird jetzt gemeldet, daß 10 Pro 3. des Attientapitals der Snia Biscosa auch in deutsche Hände übergegangen find. Das Attienkapital wurde Don einem Konfortium erworben, das unter der Führung der Distonto Gesellschaft, Berlin , steht. Der endgültige Er­merber des Patetes ist noch nicht bekannt, doch dürfte es sicher sein, daß es deutsche Großproduzenten find. Jedenfalls dürfte von dem eine Milliarde Lire betragenden Gesellschaftskapital der in Schwierigkeiten gefommenen Snia Viscosa bereits ein so beträcht­liches Minoritätspatet in englischen und deutschen Händen sein, daß die Geschicke des italienischen Großproduzenten jezt bereits von diesen Erwerbern entscheidend beeinflußt werden. Der soeben befannt werdende Jahresabschluß der englischen Courtaulds. Gesellschaft, in deren Bilanz über eine halbe Milliarde Mart Beteiligungen aufgeführt werden, zeigt einen Reingewinn von rund 76 Millionen Mart, aus dem eine Dividende von 22% Pro3. Derteilt wird.

Die Arbeitsnachweisangestellten.

Reichskonferenz im ZdA.

Die Reichstonferenz der Arbeitsnachweisangestellten in 3en­tralverband der Angestellten, die am 27. Februar 1927 im Er holungsheim Bad Finkenmühle tagte, war von zahlreichen Dele­gierten und Gästen aus allen Teilen des Reiches beschickt. Neben bet neagruppenleitung war der Reichsfachausschuß für Ar beitsnachweisangestellte anwesend.

Haußherr erstattete das Referat über Das Dienstrecht der Arbeitsnachweisangestellten". Hierin war die grundsägliche Auffassung des 3dA. über die Durchführung des 13 des Arbeitsnachweisgefeßes vom 22. Juli 1922 niedergelegt. In Verbindung damit wurde geschildert, wie der 3d2 als die führende Organisation des Personals in den öffentlichen Arbeits­nachweisen für dessen Rechte, für die Dienstordnung, Sicherung der Stellung durch Kündigungsschuß und Gewährung von Alters- und Hinterbliebenentürsorge für Geschäftsführer, Arbeitsvermittler, Be­rufsberater und die übrigen im Arbeitsnachsweis, der Lehrstellen vermittlung und der Erwerbslosenfürsorge tätigen Angestellten intensiv und mit bestem Erfolge eingetreten ist.

Nach den beifällig aufgenommenen Ausführungen gab Riem fe- Berlin den Arbeitsbericht der Reichsfachgruppen leitung, worauf Schröder vom Verbandsvorstand äußerst wert volle und grundsägliche Ausführungen über die Arbeitslosen versicherung machte, wobei er nicht nur auf die bisherigen Verhandlungen über diesen Gefeßentwurf, sondern namentlich auch auf die dabei entfaltete Tätigkeit des 3d2, und des Allgemeinen freien Angestelltenbundes und die grundsägliche Einstellung gegen über dem Problem unter allgemeiner Zustimmung der Anwesenden hinwies.

Nach einer äußerst lebhaften Aussprache über die Referate wurden als vierter Punkt der Tagesordnung Organisations . fragen" behandelt. Im Anschluß daran erfolgte dann die neu. mahl des Reichsfachausschusses für Arbeitsnachweisangestellte im ZdA.

Die gefaßten Entschließungen fordern:

1. Die Verpflichtung der Kommunalverwaltungen, endlich dem § 13 Arbeitsnachweisgesetz Rechnung zu tragen und die gefeßlich vorgeschriebenen Dienstordnungen zu schaffen, dabei aber auch das berechtigte Verlangen nach Ründigungsschutz und Fürsorge für das Alter, Berufsunfähigkeit und Todesfall zu erfüllen; 2. Der Frage der theoretischen und praktischen Aus- und Fortbildung des Personals besondere Aufmerksamkeit und Förderung zu widmen, bei dem Verlangen nach Prüfungen jedoch die Interessen der Selbstverwaltung zu wahren.

3. Die Absicht des preußischen Ministeriums für Boltswohlfahrt, für die Wirtschafts- und Berufsfürsorge"( Arbeitsvermittler und Berufsberater) eine Laufbahnordnung einzuführen, zu be. tämpfen, dafür aber eine gründliche Berufsdurchbildung durch staatliche Lehrgänge und Kurse bei den Landesämtern für Arbeits­vermittlung und die Bereitstellung der für die Teilnahme not­mendigen Mittel zu fördern.

Bersonalfrage in Anlehnung an§ 13 des Arbeitsnachweisgeleges zu 4. Für die kommende Arbeitslosenversicherung die regeln.

Nebeneinnahmen" der Betriebsräte.

Betriebsräten einen Nebenverdienst zukommen zu laffen. Dabei gibt Eine ganze Reihe von Firmen ist eifrig darauf bedacht, den es immerhin noch Betriebsräte leider nicht alle, die auf die ihnen angetragene Geschäftemacherei nicht eingehen und sich so um den schönen Nebenverdienst bringen.

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Jetzt hat sich eine Berliner Fahrradfabrit an ver­schiebene Betriebsräte mit einem Rundschreiben gewandt. Die Firma will die Arbeiter in den Betrieben mit Fahrrädern versorgen, ohne jede Anzahlung, zu wöchentlichen Raten von 3,50 m. oder Monats

raten von 15 M.

Wir sind über vorstehendes Angebot hinaus bereit, Ihnen als Betriebsrat eine Bergütung Don 3 m. für jeden aus­gegebenen Bezugsschein, auf welchen ein Fahrrad ent­nommen worden ist, zu gewähren. Wir würden es begrüßen, menn wir nächstens Ihren Besuch erwarten dürften. Sollten Sie hierzu feine Zeit haben, dann sind wir auf Ihre telephonische oder schriftliche Anforderung bereit, Ihnen Bestellscheine für Ihre Herren Kollegen einzusenden, welche Sie als Betriebsrat lediglich gegen zeichnen wollen. Wir betonen ausdrüd­lich und rechtsverbindlich, daß Sie mit der Gegenzeichnung der Bezugsscheine Ihrer Herren Kollegen absolut teine Verpflichtung oder Bürgschaft eingehen, bitten indes darauf Wert zu legen, daß Bezugsscheine nur an solche Herren und Damen abgegeben werden, welche schon längere Zeit in Ihrem Betrieb tätig sind und mit deren Entlassung voraussichtlich nicht zu rechnen ist.

Die Auszahlung Ihrer Bergütung erfolgt, sobald der be treffende Kunde drei Wochenraten oder eine Monatsrate be zahlt hat.

Sie können sich durch die Ausgabe unserer Bezugsscheine etne außerordentlich große Nebenetanahme schaffen, wobei besanders zu beachten ist, daß irgendeine direkte und indirekte Berteuerung hier­durch unter feinen Umständen in Frage fommt."

Der Betriebsrat, der uns das Schreiben übermittelt hat, war unhöflich genug, es teiner Antwort zu würdigen.

Wollten die Betriebsräte sich auf solche Geschäftemachereien ein laffen, dann könnten sie sich bald nicht mehr davor retten, und die Nebeneinnahmen ließen ihnen zur Vertretung der Interessen der Be legschaften teine Minute Zeit mehr.

Die Betriebsräte werden sich beherrschen und auf solche Neben­einnahmen verzichten müssen.

Jnnungsgefinnung.

Die Bädermeister bauen ab.

Die Berliner Attienkurse im Februar. Der Monat Februar hat für die Berliner Börse besonders sprunghafte Kursbewegungen gebracht. Nach unerhörten Hausfebewegungen ist mancher Borstoß der Baissespekulation gelungen, besonders, nachdem bekannte Groß­banken nachdrücklich vor Ueberspannung des Kursniveaus geschleiern, wird in Berlin das Brotgewicht verändert. Die warnt haben. Das hat dazu geführt, daß die Kurssteigerungen für den Monat Februar im Durchschnitt nicht allzu beträcht lich wurden. Der Anteil, der über 100 Broz. notierten Aftien ist Don 67,2 Proz. Ende Jamuar auf nur 69 Proz. Ende Februar ge ftiegen. Immerhin ist das gesamte Kursniveau im. Februar noch reiter gestiegen.

WH Witriy nuroail

Um Preisschwankungen und Preiserhöhung des Brates zu ver­in legter Beit ständige Mehlpreissteigerung hat zur Folge gehabt, daß aus dem ehemaligen 50- Pf.- Brot ein 50 B. Brot chen geworden ist. Die Steigerung des Mehlpreises führte zum Gewichtsabbau, und die Hausfrauen merten schon längst, daß das 50- Pf.- Brot fleiner geworden, der Preis aber der gleiche geblieben ist. Beeinflußt von dieser ständigen lebung des Abbaus, find die

Selbst

Bädermeister augenscheinlich auf den Geschmad gefommen und übertragen diese Uebung offenbar auch auf den Verkehr mit ihren Gesellen. Sie stüßen sich auf das Heer der Arbeitslosen und dulden feinen Widerspruch. Bei jeder Gelegenheit verweisen sie auf die Draußenstehenden, die angeblich zur Arbeit unter jeder Bedingung bereit seien. Der Bäckermeister Martins, Swinemünder Str. 93, duldet nicht einmal, daß seine Gesellen eine ihm nicht passende Meis das Straßenpflaster, und zwar nur, neil anglais e da se eine er annimmt, daß eigene Meinung haben. Arbeiterfundschaft und Arbeitergeld weiß er zu schäzen, Arbeitermeinung sind ihm ein Greuel.

Vertrauend auf das Heer der Arbeitslosen und sich dauernd auf Diese berufend, glauben auch die Innungen der Bädermeister von der Wirtschaftsnot sprechen zu müssen, welche es zwingend mache, daß die Arbeitsverhältnisse der Bädergesellen verschlechtert werden. Abbau des Tarifs ist das Losungswort der In­nungen. Ferien und Anerkennung des§ 616 des Bürgerlichen Ge­ setzbuchs müßten eingeschränkt werden, da es die Wirtschaft nicht mehr tragen tönne, ebenso Kündigungsfrist und zeitgemäße 2ohnregelung. Forderungen der Gesellenschaft seien undistu­tabel und unbedingte Annahme der unternahemerforderungen sei felbstverständlich.

Dementsprechend sind die Verhandlungen" bisher immer refultatios verlaufen. Abbau und Unduldsamkeit im Betrieb gegen die Arbeiter, Abbau und Unduldsamkeit im Kollektivverkehr, das sind die Merkmale des Einzelbäckermeisters und der Anspruch an seine Vertretung. Wann wird der Geist der Zunft sich in den der Jektzeit umwandeln? Wann wird die Neuzeit auch bei den Bädermeistern Einfehr halten?

Lohnbewegung in der bayerischen Industrie. Frankfurt a. Main , 1. März.( T11.) Der Tarifvertrag der chemischen Industrie für Bayern ist zum 31. März gefündigt worden. Die Gewerkschaften verlangen eine 20prozentige Lohnerhöhung.

Konflikt in der französischen Wirkwarenindustrie.

Paris , 1. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Delegierten der sozialistischen und kommunistischen Gewerkschaften der Strickwaren­und Tertilmarenindustrie in Trones haben beschlossen, falls am fommenden 15. März die Textilfabriten eine neue Herabsetzung der Löhne um 20 Centimes pro Stunde vornehmen sollten, den Ge­neralstreif zu proflamieren. Sonnabend abend ist eine große Rundgebung der Arbeiter geplant. Am 14. Dezember wurden die Löhne der Textilarbeiter bereits einmal herabgesetzt.

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Deflationskämpfe in Frankreich .

Paris , 1. März.( Eigener Drahtbericht.) In den Kreisen der Gewerkschaften der Grubenarbeiter des Loirebedens hat die Mit­teilung der Kohlengrubenbefizer, in nächster Zeit eine Lohn­herabjegung in Anbetracht der Wirtschaftslage der Kohlen­industrie vorzunehmen, eine starte Erbitterung hervor. außerordentliche Tagung zur Prüfung der Lage ein­gerufen. Die Gewerkschaften haben sich bereits an den National­verband der Bergarbeiter mit der Forderung gewandt, eine zuberufen. Die gegenwärtig geltenden Löhne sind im November festgesetzt worden, als der Lebenshaltungsinder im allgemeinen viel geringer mar als der gegenwärtige. Im Laufe dieser Woche werden die Gewerkschaften eine Sigung abhalten, um die Antwort zu be raten, die den Grubenbefizern auf ihre Mitteilung erteilt werden soll.

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Gesperrte Konditoreibetriebe. Wie uns der Nahrungs- und Genußmittelarbeiterverband mitteilt, sind folgende Konditoreien für organisiertes Personal gesperrt: Konditorei Geppler, Oranien­straße 13( am Heinrichsplag), weil hier die Berkäuferinnen um 30 M. Monatslohn beschäftigt werden und Herr Geppler vor dem Gewerbegericht erklärte, daß er nur unorganisiertes Ber­sonal beschäftige, weil dasselbe teinen Anspruch auf Tariflohn habe Konditorei und Café Kolberg, Prinzenallee 25/26, sowie Brunnenstraße 52, weil dort die Mädchen von morgens 7 Uhr bis nachts 1 Uhr beschäftigt werden gegen einen Monatslohn von 35 M. Berhandlungen mit der Organisation lehnt Herr Kolberg ftritte ab. Versand- Konditorei Rnobe u. Co., Berlin , Müllerstr. 40a, meil die Konditoren teilweise bis zu 14 Stunden beschäftigt werden, trotz­dem tariflich und gefeßlich mur 8 Stunden vorgesehen sind. Angst Konditorei", Inh. Baget, Berlin SW., Lindenstr. 108, weil sie ihr Personal nicht, wie tarifmäßig vorgesehen, vom pari­tätischen Arbeitsnachsweis bezieht, sondern durch Vermittler, um auf diese Weise nur unorganisiertes Personal zu beschäftigen; auch verhält sich dort das Bedienungspersonal besonders organisations. feindlich.

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Das Programm", das Organ der Internationalen Artiftenloge, besteht seit 25 Jahren, weshalb die Nr. 1298 als Jubiläumsheft aus­gestaltet ist. Den Geleitworten treu: Bon Artisten für Artisten", haben die verschiedenen Schriftleiter an dieser Zeitschrift gewirkt, auch zu einer Zeit, in der sich Das Programm auf Privatkapital stüßte. Vor drei Jahren, nämlich 1924, hatte die Loge, die bis dahin nicht an der Programm"-G. m. b. 5. beteiligt war, fast alle Anteile und zwar 93 Proz., zu erwerben. Im Programm" werden nicht nur reine Wirtschaftsfragen erörtert, sondern auch in anregender Weife berufliche Meinungsverschiedenheiten ausgetragen, während der schöngeistige Teil belehrende und unterhaltende Plaudereien aus dem funterbunten Artistenleben bringt. Die Jubiläumsnummer aber Anteilnahme. Es wird vom Zirkus erzählt, auch in Bilderinnerun­verdient weit über die organisierte Artistenkreise hinaus freundliche gen und es leben Namen wieder auf wie Claire Heliot , Therese Renz, Althoff, Blumenfeld, Schumann und Seeth . Beim Varieté gebentt man u. a. der einstigen internationalen Berühmtheiten Saharet , Rita Sachetto und Cleo de Merode . Sieht man die Bilder genau an, gewahrt man, nicht nur die Mode, selbst das Schönheits­ideal ist wandelbar. Vielen Barietékünstlern geht es heute nicht gut, denn früher betamen fie eher einen Dreimonatsfontraft, wie heute einen dreitägigen für ein Kino. Eine wirklich gute alte Zeit, hatte aber mal das Kabarett, das beispiellose Erfolge errang, weil echte Künstler an ihm wirkten und Namen von allerbestem Klang mit ihm verbunden waren. Viele bedeutende Schriftsteller, die noch unter uns weilen, waren einst diesem Kleinkunstgenre innig zugetan. Blättern wir weiter in diesem Jubiläums- ,, Programm", fo tun wir Einblicke in Leben voller Arbeit und verspüren zugleich den kraft­vollen Selbstschutz durch Organisation.

Fachleute

erkennen an, dass die Enver Bey Zigaretten an Qualität nicht zu übertreffen sind. Sie sind un widersprochen die besten. ENVER BEY

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Fabelhaft 3A- Ballnacht 44- Gold 5A