Nr. 122+ 44.Jahrgang
4. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 13. März 1927
Bevölkerungsfragen im Reichstag.
Debatte über das Wohnungs- und Siedlungswesen.
Im Reichstag scheiterte gestern, wie wir schon mitteilten,| Go darf es nicht weitergehen, das Reich und der Reichstag müßten| machte darauf aufmerksam, daß Deutschland eine Inset der sozialdemokratische Antrag, die Frage einer Erhöhung der In gerade für diese Armen noch viel mehr tun. Wir wollen uns aber validenrente auf die Tagesordnung zu sehen, am Widerspruch der zunächst mit den von uns beantragten 5 Millionen begnügen und ers Demokraten. Die Beratung des Etats des Arbeitsministeriums warten, daß der Reichstag unserem Antrage zustimmt. wurde dann beim Abschnitt Wohnungs- und Siedlungs= Abg. Höllein( Komm.) beantragt, daß die Mieten bis 31. März wesen fortgesetzt. 1928 nicht gesteigert werden dürfen.
Abg. Büll( Dem.) wendet sich gegen die Wohnungsaufchülfe bet ben heutigen Kreditverhältnissen der private Wohnungs Abg. Tremmel( 3.) weist darauf hin, daß ohne öffentliche Baupolitit des preußischen Wohlfahrtsministers Hirtsiefer. bau nicht gefördert werden könne. Auch die Zwangswirtschaft fönne noch nicht aufgehoben werden, aber auch eine allmähliche Mietsteige rung sei unvermeidlich, besonders wenn man berüdsichtige, daß die Mieten sehr lange niedrig gehalten worden seien.
Abg. Hüttmann( Soz.)
Es sprechen weiter die Abgg. Dr. Steiniger( Dnat.) und Seifert Böll.).
Abg. Tempel( Soz-)
des feudalen Großgrundbesizes in Europa zu werden droht. Es folgt der Abschnitt Versorgungswesen. Abg. Paffehl( Soz.) werden, daß zur Besprechung ihrer Angelegenheiten nur wenige erklärt, daß die Kriegsbeschädigten nicht ohne Groll vernehmen
lichen Untersuchungsstellen bestehen noch schwere MißMinuten zur Verfügung gestellt worden sind. Bei den ärzt stände. Eine lange Wartezeit ist oft notwendig, ehe ein Antragnicht nur um einen vorübergehenden Zustand, die Versorgungssteller überhaupt eine Vorladung bekommt. Es handelt sich hier ämter fönnen sich noch immer nicht dazu entschließen, ihre Verhauensärzte außerhalb des Kreises der angestellten Aerzte zu nehmen. Den Kriegsbeschädigten, die sich für ihr Vaterland ge opfert haben, muß eine bessere Behandlung zuteil werden. Die oziale Berufsfürsorge für die Kriegerwaifen muß gebessert werden. Die Heilbehandlung für die Hinterbliebenen muß durchgeführt werden. Die unsoziale Zufahrente muß abgebaut und in die eigentliche Rente eingebaut werden. Wie steht es mit der Wiedereinführung der Gebührenfreiheit bei den Versorgungsrichtern. Wann wird endlich die vom Reichstag Kriegsbeschädigten durchgeführt? Die Regierung hat sich bisher darüber ausgeschwiegen. Die Tatsache, daß sich die Kriegs beschädigtenorganisationen nicht am morgigen Boltstrauertag beteiligen, läßt auf eine sehr erregte Stimmung in ihren Kreisen schließen. Jezt muß endlich alles geschehen, um das bisher an den hafter Beifall bei den Soz.) Kriegsbeschädigten verübte Unrecht wieder gut zu machen.( Leb
weist darauf hin, daß wir in den letzten Jahren wiederholt Aus. einandersetzungen über die Wohnungsfragen gehabt haben, ohne daß ein Erfolg eingetreten wäre. Das private Kapital ist gar nicht im stande, die Schwierigkeiten in der Wohnungsfrage zu beseitigen. Aus der mangelhaften Bautätigkeit hat sich ein unerträglicher Zustand entwickelt. 1913 wurden 4,25 Broz. an Woh- forbert eine stärfere Förderung der lanwirtschaftlichen nungen neu gebaut, im letzten Jahre waren es nur 1,65 Broz. Im Siedlung, die eine Aufgabe von großer geschichtlicher Bedeutung vergangenen Jahre waren, trotz der Notwendigkeit verstärkten Boh sei. Die zur Verfügung stehende Landmenge ist außerordentlich nungsbaues, 75 Broz. der Bauarbeiter ohne Beschäf groß, allein in Norddeutschland befindet sich kulturfähiger Boden in tigung. Auch jetzt herrscht noch große Arbeitslosigkeit im Bau einem Umfange größer als ganz Bayern . Es tomme vor allem gewerbe, trotzdem der Stand des Wohnungsmarttes eine hohe Bro- darauf an, Landarbeiter aus Ostpreußen , dann aber auch überflüssige duktion verlangt. Wir haben im vorigen Jahre 695 000 heBestgebieten anzusiedeln. Wir tönnen es nicht vertragen, daß im aus Bauernfamilien und fleine Leute aus Hannover und anderen fchließungen gehabt, aber nur 121 000 neue Wohnungen Often immer mehr deutscher Boden abbröckelt, und daß dort noch im vorigen Jahre geforderte Verbesserung der Versorgung der find hergestellt worden, das Wohnungselend hat sich also noch ver schlimmert. Dabei muß man bedenken, daß nicht nur die fehlenden Wohnungen gebaut werden müssen, man muß auch daran gehen, die schlechten Wohnungen in den alten Häusern, besonders die furchtbaren Mietstasernen, wie in Berlin und anderen Orten, durch Neubauwohnungen zu ersetzen. Jezt sollen die Mieten weiter er höht werden. Wir haben bisher noch gar nicht gehört, ob die höheren Mieterträgniffe auch dem sozialen Zwecke des Neubaues von Wohnungen zugeführt werden sollen. Der Grundgedante, von dem sich die Regierung bei der Steigerung der Mieten leiten läßt, ist das Be streben, die Mieten für neue und alte Wohnungen einander anzugleichen.
mittelalterliche Berhältnisse herrschen. Die Befiz verteilung in den sieben preußischen Ostprovinzen ist unhaltbar. Es müßten dort eine ganze Armee von Bauern hingeschickt werden, das wäre der beste Pazifismus, den wir treiben fönnten. Wir erleben dagegen, daß die landwirtschaftliche Bevölkes Barum kommt die Siedlungsbewegung nicht weiter? Weil ein rung in diesen Gebieten noch wesentlich geringer geworden ist. Krieg zwischen den Behörden ausgebrochen ist, die großen Herren ftreiten sich und die Bauern haben den Schaden. Der große Aufwand der letzten Jahre ist ohne Nugen vertan worden. Die not. leidenden Bauern haben von den zur Verfügung gestellten Summen bisher nichts erhalten, weil die Behörden sich verzankt haben.( Hört, hört! bei den Soz.) Die Landsiedlungsgesellschaften arbeiten vielfach
Ministerialdirektor Kerschensteiner teilt mit, daß die einheitliche Heilbehandlung im Einvernehmen mit den Fürsorgestellen in Aus ficht genommen sei. Die Abstimmungen.
muß vielmehr dafür gesorgt werden, daß die Baustoffpreise er- mit einem zu großen Apparat. Unter dem Drud ber Deffentlichkeit ausschusses beraber mittel für den Bau von Wohnungen für
heblich gesenkt werden.
müssen die in Betracht kommenden Beamten gezwungen werden, den Willen des Reichstags auszuführen.
Die Sozialdemokratie beantragt nunmehr, daß alles Land im Often, das bei den einzelnen gut 750 Heftar überschreitet, dem fehen, ob die anderen Parteien mit uns den fleinen Bauern helfen wollen.
Dich zur Besiedlung zur Verfügung gestellt wird. Wir werden
So haben die Preise in der 3iegelindustrie eine unglaubliche Höhe erreicht, trotzdem es sich hier um eine Produktion im eigenen Lande handelt und eine Einfuhr aus dem Auslande nicht notwendig iſt. Aber die Kartelle üben hier einen fo ftarten Einfluß aus, wie sonst in keiner anderen Industrie. Bill man die Breise für Neubauwohnungen senten, so muß der Kampf gegen den Baustoffwucher durchgeführt werden. Wenn die Regierung die Abficht gehabt hat, die Wohnungsmieten jezt zu erhöhen, so hätte sie Der Redner verlangt dann, daß für den Bachtschutz eine Dauerschon im vorigen Jahre dafür sorgen müſſen, daß die Löhne großen Unsicherheiten. Die Hälfte der Landwirte iſt daran inregelung geschaffen wird. Das jezige Provisorium führt zu Aber jeht zu jagen, die Löhne m müssen erhöht werden, damit die tereffiert. Wir begrüßen es, daß jetzt auch die Bauern politisch erwachen und sich der Führung durch die Großagrarier entziehen wollen. Wir Sozialdemokraten werden alles tun, diefes politische Erwachen der Kleinbauern zu fördern.( Lebhafter Beifall bei den
erhöht wurden.( Sehr wahr! bei den Soz.)
ern zu fördern.( 2 Beifall
Sozialdemokraten.) en ber Mbag. Bed- Oppeln( 8
Der Haushalt wird darauf nach den Beschlüssen des Haushalts verabschiedet. Der Kriegsbeschädigte und Beamte, Angestellte usw. des Reichs vont 15 auf 20 Millionen abgelehnt. Eine größere Anzahl von Anträgen wird den Ausschüssen über. wird den Auschüffen wiesen, darunter der sozialdemokratische Antrag, wonach Innungsschiedsgerichte vorläufig nicht errichtet werden sollen.
Angenommen wird ein Antrag der Regierungs. parteien, wonach die obersten Landesbehörden für Räume, die Dom Mieterschuß aufgenommen find, allgemeine Grundsäge über örtlichen Verhältnisse für die Beurteilung der Angemessenheit des die Gesichtspunkte aufzustellen haben, die unter Berücksichtigung der Mietzinses von Bedeutung find. Die oberste Landesbehörde tann anordnen, daß einer Klage, mit der die Herausgabe eines vom Mieterschuß angenommenen Raumes verlangt wird, ein Schieds= verfahren Dor dem Mieteinigungsamt vorauszu
gehen hat.
Um 7% Uhr vertagt sich das Haus auf Montag nachmittag
Es folgen Ausführungen der Abgg. Bed- Oppeln( 3.), Wester mann ( D. Vp.) und Putz( Komm.). Abg. Rönneberg( Dem.) 2 Uhr.
Hausbesitzer erhöhte Mieten erhalten, das ist feine foziale Politik! Wenn die Massen jetzt mit höheren Mieten belastet werden, dann müssen fie fich auf anderem Gebiete der Lebenshaltung einschränken, nur ein geringer Bruchteil der Bevölkerung wird imftande sein, durch Erhöhung der Einnahmen die Mieterhöhung aufzubringen. Die Sozialdemokratie verlangt, daß die jebigen Mieten vorläufig bis zum 1. April 1928 weiter be. ftehen bleiben sollen. Die Mieterhöhung für gewerb liche Räume in Breußen, die durch die Beseitigung der Zwangsbewirtschaftung eingetreten ist, hat unter den davon betroffenen Kreisen die stärkste Empörung hervorgerufen. Die fozialdemo fratische Frattion beantragt, daß die Verordnung Sonntag, 13. März: des preußischen Wohlfahrtsministers darüber wieder zurüdgezogen wird.( Lebh. Beifall bei den Soz.) Abg. Päth( Dnat.) wendet sich gegen die Anträge zur Aenderung der Mietgesetzgebung.
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Abg. Winnefeld( D. Bp.) gibt der überspannten Zwangsmirt schaft die Schuld daran, daß die heutigen Zustände auf dem Wohnungsmartt entstanden seien.
Breußischer Ministerialdirektor Conze wendet sich gegen den Ausschußantrag auf Feſtſeßung von Prozentfäßen.
Reichsarbeitsminister Dr. Brauns erklärt, daß alle Barteien in den Grundsägen einig seien: Beseitigung der Wohnungsnot, der Arbeitslosigkeit, Senkung der Bautosten. Darüber hinaus sei aber die Beteiligung des Privattapitals und die Angleichung der Neu- und Altmieten notwendig. Rosig werde die Lage der Mieter nicht sein. Aber die Zeit für eine Mietsteigerung sei heute günstiger als im vergangenen Jahre, da die Löhne eine steigende Tendenz aufwiesen. Die Freigabe der gewerblichen Räume sei Sache der Länder, der Arbeitsminister fönne also die preußische Berordnung nicht aufheben, dagegen werde er die Anrufung von Schiedsstellen vorschreiben.
Abg. Kröger- Rostock( Soz.):
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Gedenkfeier antastich des Volkstrater
Vorm. 9: Morgenfeier. 12.00: Gedenkfeier anläßlich des Volkstrauertages. Nachm. 1.15: Die Stunde der Toten. 2.30: Philatelie und allgemeine 3.00: Einzellige Lebewesen als Krankheitserreger Bildung( v. Rudolphi).
bel Haustieren( Dr. v. Lengerken). 3.30: Der Funkheinzelmann erzählt. 4.30 6.00: Konzert. 7.00: Geographische Merkwürdigkeiten( Müller).
44.30: Die Lage der höheren Schulen in der Gegenwart. Ob.- Stud.- Dir. Dr. Lenschau. 4.30-5.00: Erziehugsberatung. Dr. Klopfer. 5.00 6.00: Schachfunk. E. Nebermann. 6-6.30: Praktische Erwägungen über den Holzeinschlag, mit bes. Berücksichtigung des diesjährigen. Min.- Rat Dr. Kahl. 6.30 6.55: Englisch für Anfänger. Studienrat Friebel und Lektor Mann.
In welche Schule schicke ich mein Kind?( Dr. Mackensen). 7.55: Die Frauen der deutschen Literatur: Im Mittelalter( Dr. Hoffmann- Harnisch). 8.30; Dem Gedächtnis der Gefallenen. Mittelalt Hoffmann- Harnisch). 8.30; Dem Montag, 14. März:
bei uns
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Nachm. 3.30: Neuzeitliche Hauseinrichtung in England ( Margis). 4.00: Bei den Cholos der peruanischen Hochebene( Dr. Baeßler). 4.30: Novellen von Hasenclever. 5.00 6.00: Kapelle Gebrüder Steiner. 6.20: Die Kunst der Normannen und Hohenstaufen in Unteritalien und Sizilien( Dr. Cohn- Wiener). 7.00: Uebertragung aus der Städtischen Oper, Charlottenburg : Margarete"( Faust): Oper nach Goethe und Jules Barbier
und Michel Carré , deutsche Uebersetzung von J. Behr, Musik von Gounod . 192 bng 20D nierbe
10.30-12.30: Tanzmusik.
Dienstag, 15. März:
Nachm. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.00: Der Aufbau der Opern Mozarts: Figaros Hochzeit "( Prof. Wappenschmitt). 4.30-6.00: Etté- Kammer- Orchester. 6.15: Stunde mit Büchern. 7.15: Das Arbeitsleben der Großstadt( Dr. Mahrholz). 7.45: Hauptfragen der Aesthetik: Das Tragische ( Prof. Dr. Dessoir). 8.15: Dr. Leopold Schmidt spricht über Beethoven . 8.30: 200 Jahre Orchestermusik: Dem Gedenken Beethovens. Mittwoch, 16. März:
Nachm. 1.30-2.00: Glockenspiel der Parochialkirche. 3.30: Wege des Erfolges. Glück oder Verdienst( Marg. Caemmerer). 4.30: Jugendbühne: Unterhaltungsstunde. 5.00-6.00: Für unsere Jugend. 6.15: Oeffentliche Eheberatung( Dr. Korach). 6.40: Die Sportschau des Monats( Dr. Bollmann). 7.05: Aufgaben und Entwicklungstendenzen der deutschen Presse( Ministerialrat Goslar ). 7.35: Die Leistungen des klassischen Altertums und der Untergang der antiken Kultur( Prof. Pahl). 8.10: Sendespiele: ,, Der Rastelbinder ." Operette von Victor Léon , Musik von Franz Lehár . 10.30-12.30: Tanzmusik. Donnerstag, 17. März:
Nachm. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.00: Vom ägyptischen Totenkult( Balk). 4.30: Karl Ferdinand Gutzkow . 5.00-6.00: KonzertSpanisch. Orchester Kermbach. 6.30: Das Glas und seine Herstellung( Arendt). 7.05: 7.30: Das Lied des Arbeiters( Dr. Singer). 8.00: Wirtschaftsdemokratie Betriebsdemokratie( Graßmann). 8.30: Vortrag. 9.00: Die Lyrik unserer Zeit. 9.30: Das Lied. 10.30-12.30: Tanzmusik.
Im außerordentlichen Haushalt des Reichsarbeitsministeriums find 15 Millionen Mark zur Förderung des Wohnungsbaues eingestellt worden, von denen 2,5 Millionen auf die Kriegsbeschädigten und 12,5 Millionen auf die Beamten, Arbeiter und Angestellten des Reichs entfallen. Wir beantragen, diese Position um 5 Millio nen zu erhöhen und von den 20 Millionen 8 Millionen zur Förderung des Wohnungsbaues für die Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen zur Verfügung zu stellen. Wir sind der Meis nung, daß die deutsche Republik vor allem für die tuberkulosen Kriegsbeschädigten zu sorgen hat, also für solche Leute, die zu einem großen Teil ohne Wohnung sind, die feiner gern nimmt und die in allererster Linie in gefunden guten Wohnungen untergebracht werden müßten. Wir haben im ganzen 41 688 lungenfrante Bersorgungs berechtigte, davon aus dem Krieg allein 39 580.( hört, hört! links.) Wenn es bei dem bisherigen Zuschuß bleibt und den Kriegsbeschädigten für den Bau eines fleinen Häuschens eine Hypothet von 4000 Mart für die Folgezeit zur Verfügung gestellt wird, dann würden in ganz Deutschland 625 Kriegsbeschädigte davon betroffen fem, also gegenüber der großen Bahl von rund 40 000 eine außer. ordentlich kleine Zahl, die in den Genuß einer guten Wohnung fommen fann. Wenn man das weiter berechnet, dann würden insgesamt 140 Jahre vergehen, um alle diese Kriegs beschädigten in gesunden Wohnungen zubringen.( Hört, hört! links.) Bei den icßigen Zuständen würden in einer preußischen Provinz insgesamt nur 15 bis Sonnabend, 19. März: 20 Kriegsbeschädigte berücksichtigt werden können. Nach Mecklen burg sind beispielsweise im Jahre 1925 ganze 5000 Mart gefommen, davon hat man gerade 2 Kriegsbeschädigte be rüdsichtigt. Im Jahre 1926 find mit 22 000 Mart Ueberweisung 9 Geschädigten Zuschüsse gewährt worden. In diesem Jahre follen aus dem gleichen Betrag 11 lungenfranfen Geschä digten je 2000 Mart gegeben werden. Dabei ist noch gar feine Rede von den Hinterbliebenen.
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Den 4510 Hinterbliebenen ist nicht ein einziger Pfennig zur Verfügung gestellt worden.( hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Baden hat 56 100 Kriegsbeschädigte, nach dem jehigen Maßstab fönnten dort im ganzen 17 Kriegsbeschädigte berüdjichfinit werden.
Freitag, 18. März:
Nachm. 3.30: Emily Hobhouse ( Schreiber). 4.00: Zufall oder Gesetz Steiner. 6.30: Frühjahrsarbeiten im Gemüsegarten( Krug). 7.05: Der Einzel( Reg.- Rat Dr. Peiser). 4.30: Klaviervorträge. 5.00-6.00: Kapelle Gebrüder handel und die Konsumentenschaft( Dr. Borchardt). 7.30: Die antike Dicht
form( Dr. Schirokauer). 8.30: Sendespiele:„ Mann ist Mann." Lustspiel von
Nachm. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.00: Schachstunde. 4.30: Seemannsgeschichten. 5.00 6.00: Etté- Kammer- Orchester. 7.05: Deutschlands Seekabel( Min.- Rat Arendt). 7.30: Politik als Wissenschaft( Dr. Tichauer). 7.55: Die Umwandlung des Kriegswesens( Dr. Delbrück). 8.30: Hans Reimann . 9.00: Blasorchesterkonzert des Adolf- Becker - Orchesters. 10.30-12.30: Tanzmusik.
Nachm. 2.30 3.00: Bedeutung der Prüfungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft für Landwirtschaft und Hauswirtschaft. Fr. E. Burg- Oorg.
Dienstag, 15. März:
14.00-4.30
Nachm. 4.00-4.30: Das deutsche Drama um die Wende des Jahrhunderts. Wedekind und Strindberg. Dr. Max Freyhan. 4.30-5.00: Die Lage der höheren Schulen in der Gegenwart. Ob.- Stud.- Dir. Dr. Lenschau. 5.00 6.00: Das Wesen der Musik. Prof. Dr. Schünemann. 6.00-6.30: Aus der Praxis des Mietsschöffengerichts. Zwiegespräch. Amtsgerichtsrat Dr. Schubart. 6.30 6.55: Spanisch für Anfänger. G. van Eyseren und C. M. Alfieri. 6.55-7.20: Der Anteil der Deutschen an der Entdeckung der Erde. Prof. Dr. Jäger. 7.20-7.45: Beethoven , die Entwicklung seines Werkes, Priv.Dozent Dr. Mersmann. 7.45-8.10: Bedeutung des Rechenstabes für den Kaufmann. Ob.- Stud.- Dir. Rohrberg. Ab 8.30: Uebertragung aus Berlin .
Mittwoch, 16. März: Mittwoch, 16. März: ich für Schüler. Lektor Claude Grander
Nachm. 12-12.30: Französisch für Schüler. Lektor Claude Grander und G. van Eyseren. 12.30-12.40: Mitteilungen des Reichsstädtebundes. 2.30-3.00: Mode und Kultur. Fr. Anna Rose Bube. 3.30 4.00: Einheitskurzschrift für Anfänger. Prof. Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann . 4.00 4.30: Kunst und Erziehung. Prof. Dr. Schreyer und Oberschulrat Hilker. 4.30-5.00: Englisch für Fortgeschrittene. Studienrat Friebel und Lektor Mann. 5.00 5.30: Die Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. te der Pf Privatdozent Dr. Potonié. 5.30 6.00: Unsere Kirchenmusik. Prof. Siegfried Ochs . 6.00 6.30: Flächenund Raummessung. Gewerbeoberlehrer Mayer. 6.30-6.55: Englisch für Anfänger. Studienrat Friebel und Lektor Mann. 6.55-7.20: Volkswirtschaft und Wohnungsbau. Ob.- Reg.- Rat Bramstedt. 7.20-7.45: Erziehung zu weltpolitischem Denken. Dr. Paul Rohrbach . Ab 8.10: Uebertragung aus Berlin . Donnerstag, 17. März:
Nachm. 2.30-3.00: Frühjahrsgerichte. Zentrale der Hausfrauenvereine Groß- Berlin. 4.00-4.30: Ueberblick über die akademischen Frauenberufe: Volkswirtin und Juristin. Fr. Reg.- Rat Dr. Gaebel. 4.30-5.00: Das Auslandsdeutschtum im Unterricht. Dr. Paul Rohrbach . 5.00 5.30: Brasilien im 20. Jahrhundert. Dr. Alfred Funke . 5.30 6.00: Bismarcks auswärtige Politik. Prof. Dr. Windelband. 6.00 6.30: Fortschritt auf dem Gebiet der modernen Düngerwirtschaft. Min.- Rat Dr. Michel. 6.30 6.55: Spanisch für Fortgeschrittene. G. van Eyseren und C. M. Alfieri. 6.55-7.45: Richard Dehmel . Prof. Dr. Liepe, Halle. Dann Uebertragung aus Hamburg . Freitag, 18. März:
Nachm. 12-12.30: Sprechtechnik für Schüler. B. K. Graef . 3.00-3.30: Verhütung von Ohrkrankheiten. Prof. Dr. Bruck. 3.30-4.00: Einheitskurzschrift für Fortgeschrittene. Prof. Dr. Amsel und Oberschullehrer Wester mann . 4.30-5.00: Die Kunst des Sprechens. 5.00-6.00: Die Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. Priv.- Doz. Dr. Potonié. 6.00 6.30: Der Verstärker mit Transformator und Widerstandskoppelung. Der Röhrenempfänger und sein Bau. Die Energiequellen. Chefredakteur Nairz. 6.30-6.55: Englisch für Fortgeschrittene. Stud.- Rat Friebel und Lektor Mann. 6.55-7.20: Die wirtschaftlichen Bestrebungen der Gewerkschaften. H. Eggert. 7.20-7.45: Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte .( Thema und Name des Dozenten werden in den ärztlichen Fachzeitschriften bekanntgegeben.) Ab 8.00: Uebertragung aus Berlin .
Sonnabend, 19. März:
Nachm. 3.00-3.30: Französisch für Anfänger. Lektor Claude Grander und G. van Eyseren. 3.30-4.00: Esperanto. Postrat Behrendt und Fräulein Moelke. 4.30-5.00: Das Neueste aus der pädagogischen Zeitschriftenliteratur. Prof. Dr. Lampe. 5.00 5.30: Warum muß der Beamte sich fortbilden? Bundesvors. Flügel. 5.30-6.00: Sorgenkinder des Arbeiters. Dr. Würzburger, Fr. Dr. Wiener. 6.00-6.30: Technische Lehrgang für Facharbeiter: Die rechnerischen und mathematischen Grundlagen. Stud.- Rat Thiel. 6.30-6.55: Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte.( Thema und Name des Dozenten werden in den tierärztlichen Fachzeitschriften bekanngegeben.) 6.55-7.45: Zweckmäßigste Steigerung unseres Gedächtnisses für Leben, Beruf und Schule. Stad.- Rat Alfred Leopold Müller. 7.45-8.10: Berlin eine Weltstadtpersönlichkelt. Dr. Weise. Ab 8.30: Uebertragung aus Berlin .