-
gewaltige Rationalisierungsgewinne
Zum Geschäftsbericht des Stahltrusts. Ist die Sanierung der Schwerindustrie gelungen? Im übrigen zeigt der Geschäftsbericht, wie zu erwarten war, Mit den großen Konzernzusammenbrüchen im Sommer des] Jahres 1925, bie die schwere heute noch fortdauernde Rationalisie. daß auch der Ruhrmontantruft auf Rosten seiner Arbeiterschaft rungsfrise in Deutschland einleiteten, war auch der Zeitpunkt für die notwendigen Umstellungen in der deutschen Schwerindustrie ge fommen. Der Widerspruch zwischen einer gewaltig gesteigerten Erzeugungsfähigkeit und der meit dahinter zurückgebliebenen Aufnahmefähigkeit der Märkte durfte nicht weiter ungelöst fortbestehen. Für die Kohlenförderung und Kohlenverwertung, für die Eisenerzeugung und Eisenverarbeitung Deutschlands mußte jene um stellung vorgenommen werden, die die Gewinnansprüche der Schwer. industrie mit den vorhandenen Absatzmöglichkeiten in Uebereinstim mung bringen sollte. Im Zentrum der damit verknüpften ungeheuren Transaktionen standen die heute zum Ruhrmontantruſt vereinigten Großmontanwerfe des Ruhrgebiets, und die Deffentlich teit muß an den ersten Geschäftsbericht der Vereinigten Stahl. merte A.-G. die Forderung richten, daß er über die Frage, ob die Sanierung der deutschen Schwerindustrie gelungen ist, er. schöpfende Auskunft gibt.
Diese Forderung erfüllt der fürzlich veröffentlichte Jahres. abschlußbericht des Ruhrmontantrusts leider in feiner Weise. Die Bilanz des Stahltrusts,
zu verzeichnen hat. Auf der August- Thyssen- Hütte in Hamborn wurde im Laufe des halben Jahres von April bis September die Rohstahlerzeugung um reichlich 75 Broz. gesteigert( seitdem wurde sie insgesamt verdoppelt), obwohl die Arbeiterzahl völlig underändert blieb. Die Rotserzeugung im gesamten Stahltrust wurde in den sechs Monaten um 12,9 Broz, die Eisenerzeugung um 48,0 Broz, die Stahlerzeugung um 51 Pro3. erhöht. Obwohl in dem halben Jahre der große Kompler der Charlotten- Hütte, große Teile der Stumm- Werke und der Rombacher Hütte angegliedert worden sind, hat sich die Zahl der Beamten mur von 14 860 auf 15 301 und die Zahl der Arbeiter von 158556 auf nur 172767 erhöht. In der gleichen Zeit wurden die Halden voll. ftänbig, die Läger zum größten Teil geräumt. Die Rationalisierungsgewinne, die erzielt worden sind, die stärkere Betriebsausnutzung, die möglich war, ging in sehr erheblichem Umfang auf Kosten der Gesamtbelegschaft.
So ist das Bild, das der Ruhrmontantrust nach dem ersten halben Jahr seiner Wirksamkeit bietet, feineswegs so erfreulich, wie es feine Herren selbst gern erscheinen lassen möchten. Die ungeheure Leistungssteigerung, die durch die Konzentration tatsäch der umfaffendste Rechenschaftsbericht der Schwerindustrie Deutschlich erzielt wurde, ist für die Gesamtwirtschaft bis heute unfruchtbar lands nach der Rationalisierung, entbehrt jeglicher Spezialisierung. geblieben. Die besonders günstige Konjunktur, die die Umstellung Die Riefenwerte von faft zwei Milliarden Mart, erleichterte, führte nicht zu niedrigeren, sondern zu höheren bie vom Stahltruft ausgewiesen werden, erscheinen auf der Aktiv Preisen. Die Ankurbelung der Verarbeitungsindustrie. die durch feite in neun Boiten: die gesamten Bergwerks- und Hütten- niedrigere Breise hätte erfolgen müssen, wurde durch die verstärkte anlagen werden in einem Bosten mit 1136 Millionen Mart ausgewiesen, die mehr als verdoppelten Beteiligungen und Wertpapiere Herrschaft auf dem Inlands und Auslandsmarkt verhindert. Es mit rund 200 Millionen, die Warenbestände( unverändert) mit rund bestätigt sich auch beim Stahltrust, daß die Vorteile der 204 Millionen, der Posten der laufenden Forderungen um fast das Rationalisierung der Gesamtwirtschaft vorent Zwölffache erhöht mit rund 270 Millionen. Auf der Passivseite halten bleiben. Die wichtigste Hilfe leisten dabei die Verbände, merden das Aktienkapital mit 800 Millionen, die unveränderte Rückin denen der Stahltrust durchweg außerordentlich stark vertreten ist. ftellung mit 80 Millionen, die Genußscheine mit 125 Millionen aus Eine Mahnung mehr, die monopolistische Herrschaft der gewiesen. Die Anleiben erscheinen von 149.1 Millionen auf Berbände unter schärfste staatliche Kontrolle zu 402,7 millionen erhöht, die langfristigen Verpflichtungen von nehmen und sie dem volkswirtschaftlichen Gesamtintereffe ein- und 112,6 Millionen auf 144,6 Millionen gesteigert. Die gesamten unterzuordnen. laufenden Schulden werden in zwei großen Posten aus. gewiesen: in den von 31,9 millionen auf 86,6 Millionen gestiegenen furzfristigen Verpflichtungen und in dem neuen Bosten Afzepte mit 11,9 Millionen, So läßt sich aus der Bilanz des vergangenen Jahres nur ersehen, daß die laufenden Forderungen mit ihrer Berzwölffachung fehr viel weniger start gestiegen sind als die kurz. fristigen Berpflichtungen mit ihrer Berdreifachung. Ueber Umfaßziffern im einzelnen, die für die zukünftige Beurteilung der Entwicklung des Ruhrmontantrusts die entscheidende Grundlage bilden, wird nichts mitgeteilt. Dasselbe gilt für die Entwicklung der Selbstkosten und der Leistungsfähigkeit der Werke. Aber auch die
die
Gewinn- und Verlustrechnung gibt feinerlei Aufschluß barüber, inwieweit die Sanierung jenes großen Teiles der Schwer Industrie, der im Ruhrmontantrust zusammengefaßt ift, gelungen ist. Es wird ein Rohüberschuß von 94.8 Millionen ausgewiesen, von dem die gesamten Betriebs- und Geschäftsunfosten vorher in Abzug gebracht sind. Ueber die Gliederung der Geschäfts untoften wird ebenso geschmiegen wie über ihre Höhe. Bon diesem Rohüberschuß werden die groben Summen für Steuern und soziale Aufwendungen mit 42.2 Millionen, für Abschreibungen auf Werksanlagen mit 26,1 Millionen in Abzug gebracht, woraus fich ein Reingewinn von 26,5 millionen ergibt, aus dem, wie bereits früher mitgeteilt wurde, auf das Gesamtfapital eine Dividende von 3 Broz. für ein halbes Jahr verteilt wird, was einer Gejamtbipidende von 6 Broz. jährlich entspricht. Die Deffentlichkeit ist vollständig auf mutmaßungen darüber an gemiesen, wie der Reingewinn zustande gekommen ist. Mit giem. licher Sicherheit ist anzunehmen, daß er ein errechneter Reingewinn ist. der von pornherein seiner Höhe' nach feststand, und daß nach der projektierten Dividende erft die Gewinn- und Berlustrechnung und die Bilanz aufgestellt worden sind. So muß man zu dem Schluß tommen, daß die Bilanz des Ruhrmontantrusts, nachdem sie schon in teiner Hinsicht? lar genannt werden tann, auch der or derung der Wahrheit nicht in dem erforderlichen Maße ent spricht.
Aber auch für die Frage, ob nach dem ersten Abschluß des Ruhrmontantrufts davon gesprochen werben fann, daß die Sanie rung der Schwerindustrie gelungen ist, erregt der Abschluß der Bereinigten Stahlwerfe
lebhafte Zweifel,
In die Bilanz ist unter den Attiven ein Poſten Anleiheabrechnung eingefekt im Betrage von 34,87 Millionen Marf. Wäre dieser Bosten nicht vorhanden, so ließe sich nicht ersehen, wie rein bilanz mäßig der ausgewiesene Reingewinn von 26,5 Millionen erflärt werden soll. Man ist deshalb zu dem Schluß genötigt, daß, obwohl das Geschäft des Stahltrusts in der Berichtszeit von nie wieder. Lehrenden günstigen Konjunkturmomenten gefördert worden ist, unb obwohl riesige llmstellungsfapitalien aufgenommen worden sind, der Ertrag des Halbjahrs 1926 tatsächlich nicht aus dem laufenden Geschäft, sondern aus anderen Mittein verfügbar gemacht worden ift. Träfe das zu, jo würde zum mindesten für das erste halbe Jahr die von uns immer wieder unterstrichene Tatsache bestätigt, daß die Bereinigte Stahlwerke A.-G. in der
Feftfehung ihres Kapitals zu hoch gegriffen, mit anderen Worten, den Gewinnanspruch aus ihren Anlagen zu hoch bemessen hat. Rechnet man den gewaltigen Zinsendienst für die fast 550 Millionen Marf betragende langfristige Verschuldung hinzu, so ergibt sich in der Zukunft eine Belastung für die Preisstellung, bie angesichts der vorübergegangenen Sonderfonjunktur, der unbe fchränkten Monopolstellung der Montanverbände im Juland und der internationalen Rartellierung zu den schwersten voltswirt. Ichaftlichen Bedenten Anlaß geben muß.
Aber auch fozialpolitisch wäre die Ueberfapitalisierung des Stahltruftes von gefährlichen Folgen. Die Herren des Stahlfruftes müffen ihre ganze politische Macht auf Jahre hinaus dafür einsehen, daß die Folgen der Ueberfapitalisierung, die sie zu tragen nicht gemilli sind,
in hohen Preisen auf die verarbeitenden Judustrien, in niedrigen Löhnen und langer Arbeitszeit auf die arbeitenden Maffen abgewälzt werden. Die Uebertapitalisierung würde die Schwerindustrie unter ber Führung des Ruhrmontantruftes zum Hort der jozialen Reaktion, zum Bremsflog für die Stärkung der Inlandstauf fraft und zum Hindernis für den Wiederaufstieg der gesamten Bolts. mirifchaft werben lassen.
Der russisch- amerikanische Handel.
Russische gegen amerikanische Baumwolle.
Obwohl die Bereinigten Staaten sich bisher den russischen Anleihewünschen gegenüber sehr zugeknöpft verhalten haben und auch die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder in der Borkriegs zeit recht geringfügig waren, zeigen die vielen Rußland bereisenden amerikanischen Wirtschaftskommissionen das wachsende Interesse der amerikanischen Industrie am russischen Absazmarkt.
Die Ausfuhr der Bereinigten Staaten nach und die Einfuhr aus Rußland entwickelte sich in den letzten Jahren wie folgt: Ausfuhr Einfuhr in Millionen Dollar 48,4
1923/24 1924/25 1925/26
"
87,2 55,-
8,1
16,2 20,2
Die russische Einfuhr nach den Bereinigten Staaten ist bemnach in regelmäßigem Aufstieg begriffen und hat sich im letzten Wirtschaftsjahr gegenüber 1923/24 um rund 150 Broz, erhöht. Die ameritanische Ausfuhr nach Rußland hat nach bem steilen Aufstieg int Jahre 1924/25 einen Rüdgang von 37 Broz, im letzten Birtschaftsjahr aufzumeifen. An diesem Ridgang ist die amerita nische Industrie nicht beteiligt, denn ihr Anteil am Erport ftleg von 28 Prog. im Jahre 1924/25 auf 40 Broz. 1925/26, fondern der Exportausfall trifft hauptsächlich die amerikanische Landwirt schaft. Die schwere Mißernte in der Sowjetunion 1924/25 zwang die Russen, für zirfa 21 Millionen Dollar Getreide aus den Wereinigten Staaten einzuführen, was im letzten Jahr fortfiet. Außer dem aber erfuhr die Baumwollausfuhr der Bereinigten Staaten im legten Wirtschaftsjahr einen empfindlichen Rüdgang um 25 Broz.( von 42 Millionen Dollar 1924/25 auf 33,5 Millionen Dollar), der auf die zunehmende Kultivierung und Intensivierung der sowjetrussischen Baumwollfulturen in Turfeftan und im Raufa fus zurückzuführen ist. Die russische Baumwollernte an reinen Fasern stieg von 5,5 millionen Bud( 1 Bud= 16,3 Kilo gramm) im Jahre 1924 auf 12,4 millionen Bud im vergangenen Jahr und soll burch Erweiterung der Anbauflächen und weiterhin gesteigerte Intensivierung auf 23 Millionen Bud bis zum Jahre 1930 gesteigert werden.
Da der Bedarf der einheimischen Tertilindustrie non der Sowjetregierung auf 21-23 millionen Bud Baumwolle geschätzt wird, so rückt der Zeitpunkt uahe, wo Sowjetrußland als großer Baumwolltäufer für die amerikanische Landwirtschaft wegfallen tann. Im Hinblick auf die schwere Krisis, welche die nordamerika. nischen Baumwollproduzenten zurzeit durchmachen, ist diese Entwick lung des Baumwollerports nach Rußland für Amerita tatsächlich von großer Bedeutung.
Das Schicksal der Siegerländer Subventionen. Bor wenigen Tagen haben wir die Frage der Subventionierung des Siegerländer Bergbaues ausführlich erörtert. Wie jest mitgeteilt wird, haben Besprechungen im Reichswirtschaftsministerium dahin geführt, daß die Subventionierung ab 1. April d. 3. allmählich abgebaut wird und bis Ende dieses Jahres völlig aufhören foll. Die Höhe der zu verwendenden Mittel steht noch nicht fest. Mit der Deutschen Reichsbahngesellschaft find Verhandlungen auf genommen worden, um die Frachttarife für den Siegerländer Erzbergbau zu ermäßigen.
12 Prozent Dividende beim Stahlwerk van der Zypen. Daß die Dividende des Ruhrmontantrufts feineswegs für die Gewinne maßgebend ift. bie die in der Bereinigte Stahlwerte A.-G. zu sammengeschlossenen Unternehmungen verteilen, zeigt der Abschluß der Vereinigten Stahlwerte van der Zppen. Die Gesellschaft verteilt für die Zeit vom 1 Juli 1926 bis Ende Februar 1927 eine Dividende von 8 Bros. oder für das ganze Jahr 12 Broz. In diesem Betrag ist die breiprozentige Halbjahrsdividende des Stahl frufts auf die Stahltrustaftien enthalten, die der van der 8ppen- Gesellschaft auf die von ihr in den Stahltruft eingebrachten Anlagen zustehen. Der größere Teil des Gewinnes floß aus nicht in ben Ruhrtruft eingebrachten Braunkohlenbergmerken.
Chlorodont
Tube 60 Pfg, große Tube Mark 1-
Güterverkehr und Arbeitslosigkeit.
Die feit Jahresbeginn langsam, aber andauernd fteigende Bagengestellung der Reichsbahn hat sich auch in der ersten Mär 3- woche weiter erhöht. Die gesamte Wagengestellung ist um 10 000 auf 835 000 geftiegen, die arbeitstägliche ist von 137 500 auf
139 200 erhöht.
Zabellarische Uebersicht seit Dezember.
( Jn 1000 Stud)
Woche
wöchentlich
durchschnittlich
bro Arbeitstag
1926
1925
1926
1925
28. 11. 4. 12.
907,2
781,4
151.2
122,0
5. 12.- 11. 12.
881,0
702,4
146.8
117,1
12. 12.- 18.12.
872,4
717,1
145,4
119,5
19. 12.- 25.12.
662,3
454,6
132,5
118,6
26.12-1. 1.
602,0
500,2
120,4
100,0
1927
1926
1927
1926
2. 1.- 8. 1.
721,8
602,2
120,2
100,3
9. 1.- 15. 1.
778,1
644,1
129.7
.107.4
16. 1.- 22. 1.
790,3
633,0
131,7
105,5
23. 1.- 29. 1.
793,4
667,0
132,2
111,2
30. 1.- 5. 2.
795,8
668.4
182,6
111,4
6. 2.- 12. 2.
802,0
669,8
138,8
111,6
18. 2.- 19. 2.
815,0
672.1
185,8
112,0
20. 2.- 26. 2. 27, 2.5, 8,
825,0
688,4
187,5
118,9
835,0
685,7
139,2
114,3
Die in der ersten Märzwoche erreichte 3iffer ist van be a cht. licher Größe. Nicht nur gegenüber der entsprechenden ernsten Krisenzeit des Borjahrs, wo die Steigerung verständlich erscheint. Wichtiger ist schon, daß die Wagengestellungsziffer die Durchschnitts siffer des Monats September 1926, wo die englische Sonderfon junttur schon start wirtfam war, wieder faft erreicht und selbst die höchste durchschnittliche Monatsziffer des günstigen Jahres Bon ganz besonderem Interesse ist aber, daß der heutige 1925( Ottober 1925= 137 600 pro Arbeitstag) überschritten hat. Güterverkehr der Reichsbahn im Vergleich mit der besten Zeit des Jahres 1925 mit einer über 2% mal jo großen Arbeits. losigkeit zufammenfällt. So zeigt auch die Entwicklung des Güterverkehrs im Berhältnis zur Arbeitslosigkeit wieder einmal mit aller Deutlichkeit, wie die Intensivierung der industriellen Produktion auf Rosten der genugten Ar. beitstraft durchgeführt wurde.
Frieden in der Kafiindustrie. Auf dem Wege zum Trust? Die lange Jahre aufs schärffte miteinander fämpfenden großen Gruppen der Kaliindustrie haben sich längst, nachdem sich die Preisfen. tungs verfprechungen von Herrn Rosterg als Seifenblasen ermiesen haben. auf dem Boden der Preiserhöhung gefunden. In der Frage der Profitsteigerung waren fich die Herren der Kaliindustrie also längst einig. Nunmehr scheint aber auch der orga nisatorische Frieden in der Kaliindustrie einzuziehen. Nachdem Herr Korte von der Burbach- Gruppe, ber Führer des Antiblocks gegen Wintershall, burch den plöhlichen Auflauf einer starten Minorität von Wintershall- Kugen Herrn Rosberg in seinem eigenen Machtbereich sehr scharf bedrängt hatte, haben auch diese beiden Führer der größten Gruppen miteinander Frieden geschlossen. Nach längeren Verbandlungen ist es zwischen den beiden Parteien zu einer grundsäglichen Einigung gekommen, die zunächst dadurch in Erscheinung treten wird, daß Geheimrat Korte und noch andere Bertreter des Burbach- Konzerns in den Aufsichtsrat von Winters hall bzw. Kali- Industrie A.-G. eintreten werden. Diese Einigung, die nach der ganzen Lage der Dinge für Herrn Rosterg eine sehr empfindliche Niederlage darstellt, erfüllt auf der anderen Seite die michtigste Borausjegung zu der viel diskutierten Ber. trustung der Kaliindustrie. Dennoch dürfte die Bertruſtung taum fehr bald erfolgen, nachdem sowohl die kali preise bedeutend erhöht worden sind, als auch der Absah sehr große Dimensionen au genommen hat, der äußere 3 mang zur Bertruftung also weit gehend weggefallen ist.
Das Abzahlungsgeschäft für elektrische Apparate, bas die städtische Berliner Elettrizitätsmerte 2... als erste in Deutschland eingeführt hat und von dem man wirtlich sagen tann, daß es zur Rationalisierung der Haushaltführung start bei zutragen vermag, hat sich scheinbar recht gut bewährt. Im„ Eletfriffima"-Geschäft der Bewag wurden in den ersten drei Monaten Umfäße in Höhe von rund anderthalb millionen Marf erzielt, ohne daß irgendwelche Berluste eingetreten wären. Beabsichtigt ist, die verteuernden Aufschläge zu ermäßigen, nachdem fich eine Uebersicht über den Umfang und das Risiko des Geschäfts hat gewinnen lassen. Die Elektrizitäts- Kredit A.-G . Berlin, die das Elektrissima- Geschäft der Bewag finanziert, steht wegen der Einführung des Abzahlungsgeschäftes für elettrische Apparate und Installationen mit einer Anzahl anderer Elektrizitätswerte in Unterhandlung. In Regensburg und Koblenz haben die Berhandlungen bereits zu positiven Abschlüssen geführt. Es ist be absichtigt, in der Zukunft auch Objekte von über 500 mart in das Abzahlungsfystem einzubeziehen; außerdem soll die Abzahlungsfrist statt wie bisher auf fünf bzw. zehn auf achtzehn Auf die Heiz- und Monatsraten ausgedehnt werden. Sodapparate industrie hat der durch das Abzahlungsgeschäft vergrößerte umfaß sehr günstig gewirtt, was durch Berichte über die andauernd günstige Lage dieser Industrie bestätigt wird,
Auftralische Gemeinwirtschaft". Unter diesem Titel hat Dr. Karl Balentin Müller im Berlag der Gemeinwirtschaft, Hermsdorf un Thüringen, eine Broschüre herausgebracht, die in vielfacher Be ziehung die Beachtung der deutschen Arbeiterschaft verdient. Müller zeigt darin, welche außerordentlichen Leistungen staalspoli. ifche Gesinnung in dem an Bevölkerung armen, an Naturschäßen reichen Lande vollbracht hat, dessen Eigenheiten bei uns nur allzu wenig befannt sind, weil sie von der kapitalistischen Presse des englischen Mutterlandes als unangenehm empfunden werden. Es ist kein margistischer Sozialismus, fondern eine merfantilistisch eingestellte Staatsgefinnung, die, befruchtet von startem sozialen Streben der aufstrebenden Arbeiterschaft, die landwirtschaftliche Siedlung gemeinwirtschaftlich lenkte und beeinflußte, ein großes Genossenschaftswesen entstehen ließ; es zeugt weiter von großem Berständnis für die Probleme der Inbustriepolitif, baß dieses Kor lonialland frühzeitig an die Eröffnung eigener Staatsbetriebe heranging, eine foziale Kontrolle der industriellen Leistungen durchführte, ebenfalls frühzeitig das Schlichtungswesen organisierte u. a. m. Be fonders interessant ist dabei die Geitstellung, daß selbst hohe Löhne und soziale Lasten die Konkurrenzfähigfelt nicht beeinträchtigen . Australien hat durch seine weltwirtschaftliche Entwicklung bewiejen, daß selbst nahe an Sozialismus grenzende Sozial. politit mit voltswirtschaftlichem Auffchwung wohl peri einbar ist." Bedroht ist diese Entwicklung vor allem durch eine Ueberradifalifierung großer Maffen, deren Folge nur eine Breisgabe wichtiger gemeinwirtschaftlicher Bofitionen- 3. B. durch Verkauf der staatlichen Handelsflotte ift. Die teine Schrift ( 39 Seiten, Breis 0,75 2.) tann jebem, her im Sozialismus ein ökonomisches Problem sieht, nur empfohlen werden.
die herrlich erfrischende Zahnpaste
entfernt mißfarbenen
Zahnbelag