Bohnelend der Solzarbeiter im bayerischen Chiem -| ftrads, das Gehalt seiner Angestellten auf den dritten Teil herunter.| eine a chtstündige Arbeitszeit für ausreichend. gau drastisch zeigt. Der Chiemgau war feinerzeit das Eldorado für zusetzen." die nationalsozialistische Arbeiter"-Partei, und gerade dort herrschen heute z. B. in der Entlohnung der Sägewerts, Holz und Bretterlagerarbeiter einfach skandalöse 3u stände. Der Arbeitsfrieden" zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern, von dem Herr v. Borsig so entzückt war, daß er, wie er jezt in einer Buschrift an die Presse erklärt, zweimal zu einer Unter­redung mit Hitler zusammengetroffen ist, hat sich in der

diftatorischen Außerkraftsehung der Tariflöhne

durch einen Teil der Unternehmer des Chiemgauer Sägewerts­gewerbes geoffenbart. Nur dort, wo in den Betrieben organisierte Kollegen beschäftigt waren, wurde der Lohnabbau abgewehrt. Wäh­rend die Arbeiter im Chiemgau tariflich einen Lohn von 68 bis 74 Pf. verlangen können, müssen sie zu einem guten Teil um Löhne von 45 bis 66 Bf. arbeiten, obwohl die Unternehmer finanziell sehr wohl höhere Löhne tragen können. Aber den billigen und willigen Arbeitern glaubt man alles bieten zu können. Kein Wunder, daß sich selbst ein Unternehmerblatt wie der Holzmartt" gegenüber einer besonders üblen, abbaumütigen Firma zu folgender Drohung genötigt sah: Fast hätten wir Lust, besonders auf eine Firma, die sich Unglaubliches auf diesem Gebiete geleistet hat, mit Namensnennung hinzuweisen und zugleich zu zeigen, wie dieser Chef im letzten Sommer etwa

70 000 m. für einen fast sechsmonatigen Sommerurlaub in seiner Villa an einem der bayerischen Seen aus dem Geschäft herauszog, während dort kaum die Mittel zur Löhnungs- und Ge haltszahlung zurückblieben, und als er zurückkam, versuchte er schnur­

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Erfahrung ist eine teure Wissenschaft; sie macht flug, aber oft auch arm. Arm sind große Teile der Arbeiterschaft des Chiemgaues geworden, hoffentlich sind sie nun auch so flug geworden, daß sie wissen, daß ihnen nicht die patriotische Phrase, sondern nur der Ausbau der freigewertschaftlichen Or ganisation helfen kann.

Generalstreik für Lodz beschlossen.

Warschau , 18. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Berhand­Iungen, die am Donnerstag in Warschau zwischen Vertretern der Regierung und den Textilarbeitern und Textilindustriellen stattge= funden haben, sind völlig ergebnislos verlaufen. Der Arbeitsminister bezeichnete die Forderungen der Arbeiter als gerecht­fertigt und versuchte die Industriellen zu einer Lohnerhöhung zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin beschlossen die Vertreter der Gewerkschaften, für Sonnabend in Lodz den General­streit zu proklamieren und ihn eventuell auf andere Städte auszudehnen.

Die Freie Vereinigung Groß- Berliner Bädermeister( E. B.) teilt uns mit, daß sie an den Lohnverhandlungen nicht beteiligt ist. Bor zwei Jahren löste sie ihr Verhältnis zum Zweckverband und den Brotfabrikanten wegen deren reaktionärer Einstellung, als damals schon der Manteltarif verschlechtert wurde. Die Freie Vereinigung umfaßt die linksgerichteten sozialistischen Meister, die für jeden sozialen Fortschritt gemeinsam mit den Arbeitern fämpft. Sie hält

Ihre Mitglieder haben im Februar denn auch gegen die 60stündige Arbeitsmo che gestimmt. Auch das Organ der Freien Bereinigungen führt seit Jahren einen heftigen Kampf gegen die Verschlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen im Gewerbe. Die Zuschrift wendet sich im übrigen gegen die bereits von uns richtiggestellte Angabe bezüglich des Hausbesigverhältnisses, das im Reiche wesentlich günstiger ist als in Berlin .

,, Daß durch die Wirtschaftskrise, den Konsumrüdgang, auch die Prosperität der Bäckereien zurückgegangen ist, ist nicht abzustreiten. Zu bekämpfen ist dabei, wie es jetzt von den reaktionären Innungs­führern versucht wird, die Lebenslage der Berufsarbeiter zu ver schlechtern, die natürlich auch einen Rückgang des Gesamtgewerbes mit sich bringt. In der Abkehr dieser Bestrebungen wird die Freie Bereinigung stets- Schulter an Schulter mit der Arbeiterschaft tämpfen."

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Verantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Alingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Chlorn; Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lotales; und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin GB 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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