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Farbent der deutschen Republik bezeichnet hatte. In einem Nachrufe für die in den ersten Wochen des Jahres 1920 gefallenen Mitglieder seines Freiforps hatte gerade tags zuvor der Major Schulz mit dem ihm eigenen Taft gesagt: Alle

Es lebe die Einheitsfront!

Die Zerklüftung der KPD . Die tommunistische

Der Bolfsparteiler hielt darauf noch Besprechungen mit der Demokraten ab, deren Presse starte Genugtuung darüber äußert, daß überhaupt Verhandlungen über die große Koalition statt finden. Da die sozialdemokratische Landtagsfraktion erst am

mußten, daß bei der Mehrheit des deutschen Volkes fein Dant haben ihr Leben eingesezt für das Baterland, obwohl sie heitsfront aller Arbeitenden. Wohltun beginnt zu Hause. Es Dienstag zusammentritt, werden weitere Berhandlungen erst a mehr zu ernten ist!"

Daß der General v. Batter die Absicht hatte, die von der Nationalversammlung befchloffenen Gefeße und Berfas fungsbestimmungen, die der Arbeiterschaft auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiete zugute famen, zunächst zu schüßen, habe ich nie bezweift. Dabei wäre er in der Form um nicht zu sagen: im Schein fogar noch weiter gegangen, als ich das für erforderlich hielt. Schon am Nachmittag des 13. März hatte er eine Berordnung erlassen, in der er zur Mitbearbei­tung der sich aus der neu geschaffenen Lage(!) ergebenden Fragen von den Arbeitervertretungen von Best falen und Rheinland je drei, von Hannover zwei, von Olden­ burg , Braunschweig und Bremen je einen Bertreter zur Bildung eines Arbeiterrats mit dem Sig in Münster berief. Ich wurde gebeten, ihm geeignete Bertreter namhaft zu machen. Ich habe bem General geantwortet, daß die Bildung eines derartigen Arbeiterrates im Augenblic feinen Sinn habe, da die wertvollsten Kräfte der Arbeiter. organisationen sicherlich so lange eine Mitwirkung ablehnen würden, bis das Behrfreiskommando eine flare Stellung zu­gunsten der alten Regierung eingenommen habe. Bon einer Weiterverfolgung feines Blanes hat der General daraufhin Abstand genommen.

In der Berufung von Arbeitervertretern fonnte sich der General v. Watter übrigens auch auf den Reichskanzler Kapp selbst stützen. Schon am Nachmittag des 13. März, ehe ich Münster wieder erreicht hatte, richtete Kapp an den General folgendes Telegram;

" Bitte Severing, wenn entbehrlich, sofort zu wichtigster Be­[ prerbung mit mir herzukommen. gez.: Stapp."

Später habe ich erfahren, daß mir die Rolle des Reichs: mirisaftsministers im neuen Kabinett zugedacht mar. Da ich mich in Münster jedoch für unentbehrlich hielt und fogar der Generel v. Batter der Meinung war, daß ich dringend benötigt würde, mußte ich leider darauf verzichten, der wichtigsten Besprechung" mit dem neuen ,, Reichskanzler" betzuwohnen.

Die erste Willensregung der neuen Regierung für meine Amtsstelle erfuhr ich am Morgen des 14. März beim Empfang des folgenden Telegramms:

Auf Befehl des Reichswehrministers von Lüttwiß: Reichs fanzler erjucht im ganzen Deutschen Reich diejenigen Zeitungen und Zeitschriften, die über die neue Regierung unwahre Gerüchte in Um­lanf fegen, bis auf weiteres zu verbieten, ben ge­

wird den kommunisten viel Schmeiß fosten, zunächst die Einheitsfront in der eigenen Partei herzustellen. Die KPD. zerfällt nach den Mitteilungen der linten kommunistischen Opposition in zehn Gruppen, bie sämtlich fraktionell zusam mengefaßt sind. Es sind die folgenden Gruppen: 1. Die offene Brandler Graftion( Böttcher, Walcher, Siewert, Rosi Wolfstein, Rosenberg usw.);

2. die Ernst Meyer Frattion;

3. die Parteibeamten( Ewert, Bied, Ulbrich, Pfeiffer usw.); 4. die Thälmann- Fraktion( Thälmann , Dengel, Heinz Neumann , Schneller, Heinrich, Karl Bolt, Neubauer); 5. die Chemnizer Linke( Berg, Gruppen in Chemniß, Mittelrhein , Berlin usw.);

6. die Beber- Gruppe;

7. die Rötter- Gruppe( Beddinger Linke); 8. die linte Opposition( Urbahns- Gruppe); 9. die Rorsch-Gruppe;

10. die Schwarz- Gruppe.

Behn geschlossene Frattionen! Dagegen war noch die felig entfchlafene völtische Arbeitsgemeinschaft ein Muster vor­bildlicher Geschloffenheit. So etwas will der Arbeiterschaft von Einheitsfront erzählen!

Wer führte den Dolchstoß"?

Amerika.

nur der Dolchstoß von

,, Der Sieg war zum Greifen nahe hinten vereitelte ihn", fo las man seit Jahren in der Kreuz Zeitung ". Defto überraschter muß man sein, jetzt in einem Aussag Bage in London zum Schluß folgende Erkenntnis zu finden: desselben Blattes über die Tätigkeit des amerikanischen Botschafters

So zeigen auch die Briefe Pages erneut, wie nahe Deutsch­ land bem Endsiege war und daß die Ententemächte vor einer Niederlage nur bewahrt geblieben sind durch das Eingreifen Ameritas, für das Page fich mit aller Entschiedenheit vom ersten Tage des Krieges eingesetzt hatte.

Die Kreuz- Zeitung " vergißt hinzuzufügen, daß sie im Bunde mit Ludendorff alles getan hat, um dieses Ergebnis herbeizuführen, indem sie nach dem unbeschränkten U- Boot Krieg ferie, vor dem die Sozialdemokratie aufs entschiedenste warnte.

Kommunist sein ist in Bayern strafbar!

Die

Die bayerische Justiz gegen die Reichsverfassung. München , 18, März.( Eigener Drahibericht.) Bor dem Land gericht München, als der Berufungsinstanz, standen am Freitag acht Kommunisten, die als Teilnehmer an einer Parteifonferenz zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt worden waren. Berufung sämtlicher Angeklagten wurde verworfen. In der Be caündung heißt es, daß die Tatsache der Eigenschaft eines Funktio närs der KPD. genügend Grund zu einer Berurteilung ist, auch wenn fonft teine ftrafbare Handlung vorliegt.

Damit fent fich das bayerische Gericht selbst in offenbaren Widerspruch zur Auffassung des Reichsgerichts, das eine solche Berurteilung nur im Zusammenhang mit einer konkreten Straftat fennt. Daß das Verhalten des Münchener Gerichts obendrein verfassungswidrig ist, dürfte höchstens ein Grund mehr für die Fällung dieses Urteils gewesen sein.

Beginn der Aufwertungsdebatte. Hergt ist betrübt über die Verständnislosigkeit der Sparer.

Im Rechtsausfuß des Reichstages begann am Freitag die lange hinausgeschobene Generaldebatte über die zahlreichen Auf­mertungsanträge, zu denen gestern die neue, unzulängliche Regie rungsvorlage gefommen ist. Als erster nahm Abg. Dr. Best das Wort, der nach Auflösung der Arbeitsgemeinschaft der Bölkischen dem Ausschuß zwar nicht mehr als Fraktionsvertreter angehört, aber nach der Geschäftsordnung das Recht hat, persönlich seine An­träge zu vertreten. In einstündiger Rede ging er auf alle Einzel fragen des Aufwertungsrechts ein und zeigte das bittere Unrecht auf, bas fidh bei Anwendung der Aufwertungsgefehje ergeben hat.

Nach ihm sprach fofort Juftiaminister Sergt. In längerer Rede bewies er, wie ganz anders er heute, da er Kabinettsmitglied ist, den Aufwertungsfragen gegenübersteht, als in der schönsten Maien­blüte feiner Oppofitionszeit. Er fündigte zunächst einige färg­liche Maßnahmen zugunsten der Kleinrentner an, die sehr weit zurückbleiben hinter dem von den Deutschnatio­nalen vor wenigen Monaten eingebrachten Initiativgesehentwurf Das wesents zur Regelung der Rechtsansprüche der Kleinrentner. liche der neuen Maßnahme ift, daß 25 Millionen Mart aus Reichs­mitteln zur Berfügung gestellt werben follen zur Verstärkung der Bezüge der verarmien Kleinrentner in den Ländern und Gemeinden.

jamten Redaktionsstab in Schubhaft zu nehmen Die Regierungsbildung im Schneckentempo. einander, daß er ein Anhänger einer maisollen Jabividualau

und, falls notwendig, auch das Biebererscheinen der Blätter ummög­lich zu machen. Der Befehl ist unverzüglich allen Dienststellen be- Die Verhandlungen in Thüringen . fanntzugeben. gez.: Der Generafregierungstommissar."

Bor Tisch las man's anders! Tags zuvor hatte die neue Regierung erffäri: Wir sind stark genug, unfere Regierung nicht mit Berhaftungen und Gewaltmaßregeln zu beginnen."

tratische Absage.

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Weiter sei die Einlösung des Anleihealtbefizes von älteren Personen mit einem Einkommen von weniger als 3000 m. zum Sage von 12% Proz. vorbereitet. Dr. Hergt segte sodann aus­ maßoollen wertung" gewefen fei, aber wir feien nicht mehr in der Zeit vor Sozialdemo- anderthalb Jahren und fönnten nicht fortgefeht an den Gefehen ändern. Aufs schmerzlichste bedauere er, daß draußen die Leiden­fchaften der Sparer immer wieder aufgewühlt würden, die für die realen Werte fein Berständnis hätten, die in den Aufwertungs­gelezen enthalten feien. Man dürfe die Strebitfähigkeit des Reimes im Auslande nicht gefährden und auch nicht den Schein einer über­triebenen Leiſtungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft erwecken. Obenanftehen müffe die Ungestörtheit des Rechtslebens und die Rücksicht auf die gesamte Boltsmirtschaft, weil sonst die Lebens­haltung der Gläubiger selbst gefährdet würde. Die Regierungs­vorlage beschränke fich darauf, unvorhergesehene Härten zu be feitigen, Er appelliere an den Ausschuß, sich gleichfalls Beschränkung aufzuerlegen.

Das an mich gerichtete Telegramm aber fieß die Abficht erfennen, mindestens alles bas mit Gewaltmaßnahmen nieder­zuhalten, was sich auch nur die leiseste Kritik an den Handlungen oder Unterlassungen der neuen Regierung er laubte. Im Befehlsbereich des VI. Wehrfreistommandos blieb dieses Telegranum felbstverständlich nur ein Fehchen Papier.liche Programm für eine Roalition tennen lernen müsse. Der volts­

Die litauliche Fafchiffeuherrschaft will burch hingefchicte Litauer bas deutsche Memelvolt bei der Landtagswahl majorifieren. Man zwingt die Gemeinden, biele Nichtwahlberechtigten in die Listen ein­zutragen. Broteste in der Bresse werden unterdrückt, Protestzirkulare beschlagnahmt. Im eigentlichen Litauen find wieder eine Anzahl Sozialdemokraten und Boltssozialisten verhaftet

worden.

Reine menschliche Zeit."

Bon Hermann Schüginger,

Als der höchft menschliche Berhandlungsleiter des Berliner Fememordprozeffes angesichts der beftialischen Riebermezelung des Feldwebels Wilms burch seine eigenen Rameraben einem der mut­maßlichen Meggergesellen die Borte ins Gesicht rief: Spürten Sie denn dabei gar keine Spur von Menschlichkeit?" glaubte einer der Berteidiger den Borwurf des Vorsitzenden mit den Worten parieren 3ir müffen:

Das Jahr 1923 war teine menschliche Beit!" Der Saz taumefte wie ein gespenstischer Feizen durch das Ge­richtsgebände und schloß auf einige Augenblicke den Angeklagten, den Beugen und dem Richterfollegium den Mund.

Man sah sich an, in dieser furzen Pause eines grauenvollen Mordprozesses, erfchrat und fáieg. Irgendein Jahr der jüngsten Bergangenheit wird von irgend­mem beim Namen genannt und durch die Borte klassifiziert: Es war feine menschliche Zeit!" Der Anwalt wollte damit natürlich nur feinen Klienten, ber ohne einen Finger zu rühren, feinen Geld. webel in den Tod taumeln ließ, entlasten; er dachte nicht daran, eine geistreiche Sentenz oder eine große Beisheit von sich zu geben. Biel­leicht biß er sich auf die Lippen, als der Saz gegen seinen Willen im Gerichtssaal explodierte und plötzlich eine gähnende Leere schuf. Und doch hat dieser robufte Anmali mit dem Monotel über der fleischigen Backe mit dem Scheinwerfer feiner Intelligenz ins Ben trum der völkischen Feme " geleuchtet: Ihr Geburtsjahr ist ..teine menschliche Zeit" gewesen!

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Gewiß, das Jahr 1923 hat egliche Vorgänger gehabt; die haben viel, viel mehr Menschen gefressen und Blut geirunten! Gewiß, auch wir haben damals Menschen en gros und en detail erschlagen! Jeber, der damals nach Ablauf der Feuerwalze" über bie Ausfallstufen" unserer Gräber ins Riemanbsland" zwischen ben Fronten rannte, com Befehl vorwärts geftoßen und von der Pflicht, weiß, daß wir nicht aus Mordlust das Drustüd unserer Maschinengewehre fästen, sondern aus Angst um das eigene Leben, mitten im Rausch der betäubenden Schlacht! Diese Gefellen aber marden, mitten im tieffien Frieden, förmlich zwischen Fisch und Braten", als Abschluß eines Tanzvergnügens und eines Kompagnie- Abends" in der Neuen Belt"! Sie Jaufen mit dem tobgeweihten Kameraden, baß ihnen die Augen tropfen, fie rauchen diefelben Sigaretten und fxutschen dasselbe Mädel- und tragen beim Schwof" bereits den Strid um den Beib, mit dem man den fidelen Freund in derselben Nacht noch bindet und in die Savel schmeißt! Mährend sie fich noch gemeinsam am Sómaps und am Dust der Weiber berauschen, steht schon grinsend das Mord­Auto" im Hof!

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Und dann geht es in die Nacht hinaus zum Endspurt", zur Exekution".

Weimar , 18. März.( Eigener Drahtbericht.) In der am Freitag nachmittag stattgefundenen Besprechung zwischen dem volkspar­teilichen Unterhändler i mann und dem Borsitzenden der Land­tegsfraktion stellte der Bolfsparteiler die Frage, ob die Sozialbemo fratie bereit sei, in eine große Roalition einzutreten. Der sozial. demokratische Sprecher erwiderte, daß die SPD . vor einer Animori auf diese Frage erst die Stellung ber bürgerlichen Parteien zum fozialdemokratischen Programm oder das bürger­Parteien zum sozialdemokratischen Programm oder das bürger­parteiliche Unterhändler blieb aber bei feiner Frage, ohne positive Antwort auf die wiederholte Frage der SPD . nach dem Programm einer großen Roalition zu geben, so daß Abg. Frölich als Ber­Bahn als gescheitert angesehen werden müßten, wenn nicht treter der SPD. erilären mußte, daß die Verhandlungen auf solcher die Programmpunkte eine Behandlung erführen. Jedoch wolle er die sozialdemokratische Fraktion liber den Stand der Dinge orien

tieren.

Anstatt nun aber die legten Erinnerungsstüde an die graufige Nacht von sich zu werfen, die lezte Blutspur vom Waffenrod zu til­gen, bringen diese Bestien seelenruhig die Sachen" des erschlagenen Freundes mit heim und einer dieser Gemütsathleten trägt quietsch­vergnügt des Toten Ertrakoppelschloß"! Das Ding ist gedreht";

wozu soll die schöne Eriratoppel" am Bauch des Toten im Wasser rerrosten

Jawohl, diese ruhmreiche Periode des vaterländischen Lands­fnechts war, weiß Gott , teine menschliche Zeit"!

Staatstheater.

Ein befferer Herr" von Hajenclever. Hafenelever rutscht in drei Szenen eines Lustspiels auf den Gipfel des Amüsements, dann fann er sich nicht mehr halten und purzelt elend abwärts. Drunten bleibt ein häuflein Unglück liegen. Man denkt, wenn das Stück anfängt, daß es fehr fröhlich sein würde. Die Leute auf der Bühne beißen sich scharmant mit Borten, und Satire und freundlicher Humor jucken in die Ohren. Men fagt fid), es war eine föftliche Idee, den Heiratsschwindler zum großschnauzigen Helden einer Komödie zu machen. Das Welten tilb wird ein wenig verschoben, indem der Schieber alle Frauen­herzen und auch die robusten Geschäftsleute in die Tasche stedt. Da ist es ein besonderer Wig, wenn der Heiratsschwindler mit einer Riefenregistraiur aufwartet, in der alles Weibliche geordnet zu haben ist, von der Köchin aufmärts bis zur Witwe mi 30 000 m. in reellen Bapieren. Und nun fällt auf diesen füßen Halunken gerabe die Tochter des reichsten Mannes herein, des Industries bonzen, des Attienmatadors, der nur mit Telefon, Luftfahrzeug, 100- PS- Auto und so weiter und so weiter die Welt beglückt. Diefes Zusammenkommen des reichen Mädels mit dem fchwindelnden Bfiffifus wird famos vorbereitet. Alles rebet in entzückender Saftig feit. Es werden viele Häute der Dummheit von den Schädein und Gefühlen heruntergeschält. Dann aber, nachdem die Geschichte ein­gefädelt ist, foil fie fich wieder auflösen in Wohlgefallen, mit Ber­falampig. Seine Phantasie ist ausgelaugt. Er borgt sich dilettan lobung und Knalleffekt. Da ist Hasenclever aber unglaublich tii ein Baar Operettenkniffe zufammen und man staunt über die Armseligkeit deffen, was fchließlich übrig bleibt. Ueberhaupt, Hafen clever findet Wize, aber ber Big ist ihm noch nicht angemachfen. Er pumpt, wo er findet, beim Simpliziffimus, aber auch beim Dorfbarbier".

Die Schauspieler waren sehr zufrieden, ihre Schwanfrollen aus­puffen zu dürfen. Es wurde wirklich alles vorwärts gepufft im Autotempo, also durchaus modern, aber die Panne zum Schluß war cnijeglich.

Badfischbeweglichkeit des Fräulein Baubler. Der Up to date. Sie war auch nicht zu retten durch die liebliche, überlegene Typ von Badfisch ist etwas Unternehmungsluftigeres als der olle ehrliche Mädchentyp von Anno Tobad, den die Marfitt und bie Birch Pfeiffer unsterblich machten, dod die Blutsverwandtschaft ist Birch- Pfeiffer auch bei Hasenclever in diesem Fall noch zu spüren. Fräulein

Namens der hinter der Regierung stehenden Barteien erflärte Abg. Dr. Wunderlich( D. Vp.), daß dieje Parteien einig feien in der Auffaifung, daß an den Grundlagen der Aufwertung nicht gerüttelt werden dürfe. Es sei zwar richtig, daß sich in der Bragis noch mehr Härten ergeben hätten, als vorauszusehen war und daß die soziale Fürsorge vielfach nicht ausreiche; aber die Rücksicht auf die Gesamtwirtschaft zwinge die Re gierungsparteien, über die in der Borlage gezogenen Grenzen nicht hinauszugehen.

Baubler spielt das entzückend, man möchte sagen: Käte Dorsch im Flügelfieide. Paul Bildt ist nun ein braver und humoriger Bonvivant geworden. Er bewahrt die alte Salunkenrolle davor, daß fie der literarischen Linie entgleitet. Er hebt dort, wo der Albert Charakteristiker Hafenelever fintt. Beit Harlan, Patry und Frau Gussin wippten munter mit den Wigen, aber viel feiner, Schauspielerisch merkwürdiger und trog aller Komit humaner spielte Frau Else Wagner. Sie legte ihrer Rolle von ber heiratsluftigen philiftrösen und geheim züngelnden Wittib eine geheime, sehr geschmeidige Komödiantennatur unter. Sie nüancierte aus ihrem großen Theaternaturell. Sie übertraf die Rolle und war darum schauspielerisch die interesantefte Figur des Abends. m. H.

Für die Förderung unbemittelter Studierender. Der Arbeits ausschuß der Studienstiftung des deutschen Voltes" hat auf feiner Tagung in Dresden beschlossen, einen öffentlichen Aufruf zur Unters ftügung seiner Arbeit zu erlaffen. Der Arbeitsausschuß besteht aus Mitgliedern von Reichs- und Länderbehörden, Bertretern der Hoch schulen und der höheren Schulen, der Wirtschaft und der Studenten schaft und verwaltet die Mittel, die der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft bzw. der ihr angegliederten Studienstiftung zur Före derung des Studiums Unbemittelter zur Verfügung gestellt werden. Für dieses Jahr gingen bem Arbeitsausschuß etwa 1000 Gesuche zu, von denen bei strengster Auslese wenigstens in 200 Fällen die Un­terstützung durch die Studienstiftung als unbedingt erforderlich be zeichnet wurde; dabei mußten 150 weitere, einer Förderung durchaus Andererseits fehlt würdige Bewerbungen unberücksichtigt bleiben. auch bei schärffter Einschränkung für die Durchführung der nötigen Maßnahmen in diesen Fällen noch ein Betrag von mindestens 300000 Mart. Der Arbeitsausschuß hat daher in einer Entschließung an die Reichsregierung und an die Parteien des Reichstages die dringende Bitte gerichtet, noch bei den bevorstehenden Haushalts­verbandlungen die notwendigen Mittel in ben Etat einzustellen, da mit die mit Unterstügung des Reichs begonnene Arbeit feine Unter­brechung erfährt, die das ganze Wert gefährden könnte.

Eine Ueberlofomofive. Die New Dorfer 3entral- Eisenbahn­gesellschaft hat fürzlich neue elektrische Güterzuglomotiven in den Güterzug von 108 Wagen, der ein Gewicht von über 3000 Tonnen Dienst gestellt. Bei den Brobefahrten hat eine dieser Maschinen einen hatte und rund 1600 Meter lana mar, mit der normalen Güterzugs geschwindigkeit gezogen. Unbelastet erreichen die neuen Bokomotiven cine Gefchwindigkeit von 140 Stumbentilometern. Die Maschinen mieger: 170 Tonnen und baben acht Motore, bie zusammen 3330 Pferdeträfte leisten. Sie sollen jetzt für das Gesamteisenbahnnez der Stadt New York eingeführt werden, das mit Dampflokomotiven nicht befahren werden darf.

Beethoven- Ausstellung der Staatsbibliothet. Antäglich ber 100. Bickers teir des Todestages Beethovens veranstaltet die Staatsbibliotbet in ihrem großen Ausstellungsjaal vom 28. Märg bis zum 9. April eine Beethoven Ausstellung, die vor allem durch zablreiche Originalbandschriften

Interesse erregen wird. Die Ausstellung ist täglich( auch Sonntags) von

11 bis 2 lbr unentgeltlich geöffnet.

3m Renaissance- Theater findet beute, abends 11 Uhr, die legte Bor stellung beretärengespräche" statt.