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Das ist sehr vorsichtig ausgedrückt, aber doch deutlich genug. Herr Elfes wird aber noch deutlicher, wenn er weiter ausführt:

Die katholischen Arbeiter erkennen die Leistungen unserer Go­zialpolitik gerne an, aber mit allen Arbeitern sehen sie beklommenen Herzens die Macht des Kapitalismus national und international ins Ungeheuerliche wachsen, mit allen Arbeitern fühlen sie sich in steigen dem Maße von der Macht des Kapitalismus beherrscht, bedrückt, ausgebeutet, der Existenzunsicherheit, der Existenzlosigkeit über­antmoriet, proletarisiert- und mit all ihren Kollegen warten auch die katholischen Arbeiter halb sehnsuchtsvoll, halb un­geduldig auf eine durchgreifende fittlich- foziale Wirtschaftsreform, die fie aus der unwürdigen Sklaverei und Eristenzlofigkeit des heutigen Wirtschaftssystems herausführt, die sie in den Besitz und den Genuß der Früchte ihrer Arbeit seßt, die ihnen gestattet, Menschen zu sein. Das Zentrumsprogramm verfündet: Endziel der Wirtschaft muß der Mensch und seine höhere Lebensaufgabe fein. Darum dürfen Menschenwürde und sittlicher Charakter der Arbeit niemals den rein wirtschaftlichen Zweden geopfert werden... Den politischen, sozialen und fulturellen Gefahren einer Uebermacht des Rapitals ist weitschauend vorzubeugen." Aber was geschieht? Geht die Entwidung nicht genau ben entgegengesetzten Weg? Bon chriftlich- fozialem Geist in der Wirtschaft spürt man wahrhaftig nicht einen Hauch.

systems nennt, ist für sie eine Lebensnotwendigkeit. Hier er­öffnet sich für die Sozialdemokratie, die auch hier das Beispiel zu geben hat, eine Aufgabe von weltgeschicht­lichen Proportionen. Bürgerblod hin, Bürgerblod her- es gibt in Deutschland   einen Arbeiterblod, der nur seiner felbft sich bewußt zu werden braucht. Dann fann ihm nichts widerstehen!

Das italienische Rüstungsfieber. Wiederaufblühen der Kriegsindustrien. Bon der italienischen Grenze wird uns berichtet: Die italienische Faschisten- Regierung sucht überall Geld zur Berstärtung ihrer Rüstungen. Eigenartig ist, daß sie, da fie in Amerita feins mehr erhält, es jetzt in Europa   und gar in Deutschland   erbittet. Die verschiedenen Veröffentlichungen an­täßlich der Romreise Thyffens und die Blane gewiffer deutscher   Kriegsindustrieller haben nicht wenig Aufsehen erregt. Man rüstet im faschistischen Italien   überall gegen Frant. reich, gegen Jugoslawien   und, was das Sonderbarste ist, gegen die Schweiz  ! Eine Krise verheert angenblicklich die italienische Industrie; nur die Rüstungsfabriten blühen. Man fah, wie die ge­funfenen Attien der Fiat Gesellschaft in dem Augenblic sofort stiegen, als diese Staatsaufträge erhielt. Biele der für das Heer arbeitenden Firmen haben die Kriegsproduktion wieder erreicht, einige fogar übertroffen, wie die Schuhfabri? Rossi in Berona. Eine Militärfommission besuchte fürzlich die Automobilwerke Alfa Und hier liegt wiederum ein wunder Buntt; denn gerade der Romeo, um fie für die Kriegsproduktion zu übernehmen. Die chriftliche, der fatholische Arbeiter empfindet das Unjittliche Rampfgasfabriken erhöhen ihre Erzeugung, insbesondere und Unchristliche unseres heutigen Wirtschaftsdie Firma Pomilio in Neapel  . Der Preis für Chlor ist systems besonders schmerzlich und ist einfach erschüttert davon, infolge des großen Verbrauchs für die Staatsaufträge in daß eine christliche Boltspartei, als welche das Zentrum bei ihm Stid gas in Stalien erheblich gestiegen. eingetragen steht, nicht mit mehr Lebendigkeit und größerer Kraft dagegen anfämpft und nach den Forderungen des eigenen Bro­gramms eine von christlich- sozialen Ideen getragene ernsthafte Re­form der Wirtschaftsordnung vornimmt, die die Arbeit wieder zu Ehren bringt und statt des Sapitals den Arbeiter in jedweder Ge­stalt der Früchte feiner Arbeit feilhaftig werden läßt.

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Gewiß, ftaatliche Sozialpolitif vor allem aber soziale Sa­nierung des Wirtschaftstörpers! Das ist die große fiftliche Gegen wartsaufgabe der deutschen   Volksrepublik!

Herr Elfes   schildert weiter den dramatischen Entwid Tungsgang, man fann schon sagen, den Leidensweg, den die Arbeiterbewegung im Zentrum genommen hat. Wie die fatholischen Arbeiter in dem Metalldreher Stöbel 1877 im Kampfe gegen das Zentrum ihren ersten eigenen Abgeord neten in den Reichstag brachten, und wie dann immer mehr Arbeitervertreter des Zentrum in die Parlamente und nach der Revolution auch in hohe Staatsämter aufrüdten. ,, Die fozialdemotratische Bewegung," fchreibt er ,,, mit ihrer stark betonten Herausstellung von Arbeitern gab das Beispiel dafür." Er schildert weiter, wie man dann den fatholischen Arbeiter zu behandeln versuchte als ,, den Mohren, der seine Schuldigkeit getan hat", und wie sich der Rückschlag besonders im Kampf um das Kölner   Regierungspräsidium manifestierte, bei dem die Arbeiter mit ihrem Kandidaten, Peter Schlad, unterlagen.

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Wer noch nicht gewußt hat, erfährt es aus dieser Dar stellung: Was an Gegnerschaft gegen bas tapitalistische System, an Willen zur Selbstbehauptung durch Sozialismus in den Massen lebendig ist, das beschränkt sich fängst nicht mehr auf den bisherigen parteimäßigen Rahmen der forin Tistischen Bewegung. Es drängt über ihn hinaus. Hind ber Arbeiter, der wegen seiner religiösen Bindung im Zentrum feine Partei erblidt, der muß in der Verbindung dieser seiner Partei mit der sozialen und politischen Reaktion etwas Bibernatürliches und eine Sünde wider den heiligen Geist empfinden. So mag der Bürgerblod wider Willen das eine Gute bewirken, daß sich die Masse der arbeitenden Menschen über die bisherigen Parteigrenzen hinaus und über vorübergehende Parteifombinationen hinweg mehr als zuvor als ein einheitliches Ganzes fühlen lernt.

Ihre Sammlung zum Rampfe gegen das, was Elfes   ,, das Unfittliche und Unchristliche unseres heutigen Wirtschafts­

Das Balzac- Haus in Paris  .

Bon Dr. Sharrenbroich, Paris  .

Man wundert sich eigentlich, daß in dieser Stadt so wenige Wohnungen berühmter Leute erhalten sind. Manche hoffen so etwas auf dem Montmartre zu finden. Sie sind enttäuscht, von dem fröh­lichen Künstlervölfchen, das dort gehauft haben soll, merft man nicht mehr viel. Es erheben sich moderne Mietfasernen, und die Künstler sind zum Montparnasse ausgewandert. Es bleibt faft als einzige Sehenswürdigkeit die Wohnung Bittor Hugos, deren Ein­richtung einen erbarmungswürdig schlechten Geschmad beweist. Man sieht zum Balton eines Hauses in der Nähe der Champs- Elysées  hinauf, auf dem der frante Heine oft gelegen haben soll. Das ist fast alles. Aber glücklicherweise machte man mich auf ein fleines Häuschen aufmertfam, das nicht im Bädefer steht, aber sehr ver­dient, von Menschen aufgesucht zu werden, die für die Poefie eines Beimarer Dichterhäuschens Sinn und die Sehnsucht haben, etwas Aehnliches hier zu erleben.

Ber das Pariser Trofaderomuseum besucht, ahnt meist wohl richt, daß er sich fünf Minuten von einem der idyllischsten Plätzchen des Paris   der Biedermeierzeit befindet. Damals gab es hier in Baffy nur fleine Landhäuschen, wo jest große Mietwohnungen sich erheben. Denken wir an Charlottenburg  ! Das Häuschen Balzacs, das aus vier Zimmern nebst Rüche, alle zu ebener Erbe, bestand, liegt hoch über der Seine und bot früher sicherlich einen pracht vollen Ausblick auf das Flußtal im Westen der Stabt. Wie be­scheiden haben doch damals die Menschen gewohnt! Die Zimmer sind klein und ganz einfach eingerichtet. Das Ganze macht fast den Eindruck eines Schreberhäuschens. Bon dem Lurus, den Balzac  fich bisweilen gestattet haben soll, merkt man nichts, wem man nicht den köstlichen Kruzifigus von Bouchardon ausnimmt. Sein Arbeits­zimmer ist besonders stimmungsvoll und ergreifend. Man ficht dort einen fleinen Tisch mit einer Bronzehand, die die menschliche Komödie geschrieben hat, eine fleine, bide, fleischige Hand mit turzen Fingern. Eine Tischlampe mit drei Kerzenhaltern, das Leriton von Bayle, in der Ede eine Napoleonstatuette, an den Wänden viele Porträtreproduktionen und Abbildungen von Zeitgenossen und Karikaturen Balzacs. Ein Fenster geht auf einen Abhang, das andere auf das fleine Terrassengärtchen, das schon ganz frühlingsmäßig grün ausschaut. Hier hat Balzac   7 Jahre gewohnt und in dieser Beit 43 Berte geschrieben. Seinen Lebenslauf von damals hat er felbft folgendermaßen beschrieben. Um 12 Uhr mitternachts stand er auf und arbeitete bis 8, frühstückte eine Biertelstunde und arbeitete bis 5, legte sich dann zu Bett und um 12 Uhr begann das Tage­werf von neuem. Man fann es eigentlich nicht so nernen, denn er arbeitete ja faft Tag und Nacht. Mit einiger Rührung sieht man die kleine Kaffeefarme, die dazu diente, die ermüdeten Nerven auf

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Wahlparole: Der Anschluß. A

Die Forderung der österreichischen Sozialdemokratie.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschösterreichs ver­öffentlicht ihren Wahlaufruf für die Nationalratswahlen. Der Aufruf weift eingangs auf die ungarischen Vorberei­tungen für die Rüdfehr der Habsburger   hin. An gesichts dieser Machenschaften erklärt sie:

Die Sozialdemokratie ist die Trägerin und Hüterin der repu blikanischen und nationalen Idee von 1848, vom 12. No­Dember 1918. Unser staatliches Ziel ist und bleibt unverrückbar der Anschluß Deutsch   österreichs an die große deutsche Republik  . So wird der österreichische Wahlkampf von der Sozial­demokratie zugleich als nationale Einheits- wie soziale Frei­heitsbewegung geführt.

Gegen das private Zündholzmonopol. Die Sozialdemokratic verlangt ein Handelsmonopol zwecks Preisabbau.

Jm Boltswirtschaftlichen Ausschuß des Reichs­tages murde am Freitag der Sperrgejegentwurf, der ge­meinjam mit privaten Syndifatsverträgen die deutsche Zündholz­industrie fanteren soll, von den Abg. Heinig( S03.) und Robert Schmidt( Soz.) einer gründlichen Erörterung unterzogen.

In Deutschland   haben wir insgesamt 26 Betriebe, die Zündhölzer herstellen. Die drei Fabriken des Schwedentrustes produzieren 70 Proz. des Bedarfs, die anderen 22 Unternehmungen, zum Teil 3wergbetriebe, erzeugen noch nicht 20 Proz.; die Fabrik der Groß­einkaufsgesellschaft deutscher Genossenschaften wächst ständig. Ins gesamt beschäftigen diese Fabriken etwa 4000 Perfonen. Der Sperr­gefegentwurf will die Entstehung neuer Fabriken unter­binden, läßt aber die Verschmelzung der alten Unter nehmungen im Schwedentrust zu.

An der Nordwest- und Nordostgrenze werden Flugpläge angelegt. In Foffano( Provinz Cuneo  ) an der franzöfifchen Grenze hat die Militärbehörde drei große Flughäfen ein- Das gegenwärtig bestehende Zündholzsyndikat hat schon einmal, gerichtet. Bon der ganzen italienischen Halbinsel werden intenturz nach seiner Gründung, troß aller Mitbestimmungsrechte des five militärische Borbereitungen gemeldet und, was Reichswirtschaftsministers überdies auch gegen den Willen der Groß­die meiste Beunruhigung hervorgerufen hat, die Fabritation unge- einlaufsgesellschaft der Konsumvereine die Preise gründlich erhöht; heurer Konservenvorräte. Da es in Italien   eine parla- die Preise mußten dann wegen des Standals wieder abgebaut mentarische Kontrolle nicht mehr gibt, ein Gefeß aber die Regierung merden. ermächtigt, ihr Budget nach Belieben zu verändern, und außerdem bie Breffefreiheit verschwunden ist, ist es völlig unmöglich, hinter die ganze Wahrheit zu fommen. Immerhin beunruhigen diese Rüftungen die Deffentlichkeit aufs tieffte,

England ermutigt den Faschismus. London  , 19. März.( WTB.). Die italienischen Meldungen

über angebliche Mobilisierungsmaßnahmen in Jugoslawien   finden in einem Teil der englischen Breffe große Beachtung. ,, Times" überschreibt ihren Leitartikel Gefahrsignale auf dem Baltan". Das Blatt führt zu der sonderbaren von amtlichen und nichtamtlichen Elementen im jugoflawischen Staat gegenüber den Regierungen benachbarter Ballanländer verfolgten Politif" aus: Die wichtigen und beunruhigenden Nachrichten über die Bor bereitungen für eine neue albanische Revolution" rechtfertigen vollauf die Besorgnisse, die wegen der Richtung empfunden werden, die diese Politik jetzt nimmt. Times" betont das inter national anerkannte Interesse" der italienischen Regierung an der Unabhängigkeit Albaniens  .

Südflaen dementiert.

Belgrad  , 19. März.( WTB.) Die Agentur Avala erflärt den Inhalt des Artikels des Giornale d'Italia" über angebliche militärische Borbereitungen im Königreich Jugoslawien als in jeder Beziehung erfunden.

Der Hungerstreit der politischen Gefangenen in Bulgarien   hat die hiesigen bulgarischen Studenten eine Sympathiekundgebung für bie Streifenden an die Sofioter Presse und einen Protest an die Machthaber absenden lassen.

zupeitschen, und die vielleicht zu seinem frühen Zusammenbruch bei getragen hat.

Im Zimmer zwitscherten Kanarienvögel und braußen in der Borfrühlingssonne, die hier schon redyt mildes Better bringt, die Bögel im Gärtchen, und nichts würde vielleicht mehr baran erinnern, daß hier ein Titan es sich hat schwer werden lassen, wenn nicht un­fterblicher Ruhm seine Werte belohnt hätte.

Borfrühlingstage. Ueber weite Wiesen und Felder wiegen Weiden   ihre Sehnsucht her und hin. Finken wölben ihre Brüste, loden filberne Berlen aus blutendem Geäft. Heiligenfcheine um ftrahlen jeden fnofpenbrechenden Baum.

Der Winter geht. Ungestüm lehnt sich der Frühling an jedes Herz. Broifeime brechen auf und grüne Fluten entströmen der brotbraunen Erbrinde. Geht ein Lasten und Zittern von Halm zu Halm, wie suchende Kinderhände nach brennenden Brüsten. Die Sonne streichelt die Felder und Winde scheiteln die Saat.

Frühling, Frühling!" hebt es an in dir und all bein rotes Blut fließt so leicht, als wären die roten Adern lauter belebende Bächlein um deine falfigen Knochen.

Wandern mußt du und mußt deine Pulfe schlagen lassen, daß alles Grau vor Freud und Luft vergeht!

Wandern mußt du und mit Lerchen Lieder durch die Rehle jagen, daß sich jede Sehne in dir spannt und alles in dir singend mitfchwingt!

muttererbe an den Füßen mitschleppen und im Licht der Frühlings­Kiloweise mußt du filometerwelt den Teig der aufgeweichten sonne alle Zweifel verbrennen, dann verneigst du dich am Abend mit dem Tage vor der flaren Nacht.

Kommt das Abendrot, mit Feuerlohen alle Dörfer, alle Städte anzuzünden, umschmiegt die Nacht den strahlenden Tag und zieht ihn zu sich in den Sternenschoß. Aus widerspiegelnden Fenstern der Dörfer und Städte leuchten noch einmal voll feiner Funten und Blige alle Schmerzen mit ihren Freuden auf, dann wandern die Sterne mit uns durch die Nacht.

Frühling zu. Sterndurchflutet atmen Baum und Mensch dem nahen C. P. 5.

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Iheaters des Westens" sollte man mur antworten: Nie Wiffen Sie fchon?" Auf diese Frage der neuen Revue des bu sollst du mich befragen." Aber immerhin will ich nerraten, daß es 25 Bilder gibt, die mie immer dem Fädchen einer Rahmenhandlung, daß eine Rompagnie non it fehr lofe aufgereiht find auf arbeitern genannt wird( von den reichlich benutzten Schlagerunter nehmern ganz zu schweigen), und daß merkwürdigerweise die Geld geber unter den Triumphatoren bes Schlußbildes immer noch nicht vertreten find( warum eigentlich nicht?) Wer mehr wissen will von Emil Schwarz, dem Revuevater, Martin Zickel  , des Regiffeurs Leuten, faufe fich das Zettelbuch. Ber aber meint, daß die Revue nun endgültig tot ist, der sehe sich das blaue Ballett, die ent zückendste Farbensymphonie in Blau an, die je auf einer glitzernden Treppe sich aufgebaut hat, und gestehe, das war noch nicht da. Die dekorativen und Schneiderfünfte feiern Triumphe, ganz gleich auf welche Stilart fie angewendet werden. Der Wiz ist eingeschlafen,

Die Sozialdemokratie will, daß man in dieser wichtigen Frage nicht auf halbem Wegen stehen bleibt; fie befämpft die gesetzliche Fundierung eines Privatmonopols, das auch den deutschen   Zünd­holzerport praktisch für immer unmöglich macht. Sie verlangt ein Handelsmonopol, das mit den bestehenden Fabriken arbeitet und die Preise niedrig hält. Die Großeinkaufsgesellschaft, die schon heute billiger ift als das Zündholzfyndikat, beweist, daß das möglich ist.

Auf Verlangen der Sozialdemokraten hat das Reichswirtschafts­minifterium erst noch zureichende Unterlagen vorzulegen, ehe fich der Bolkswirtschaftliche Ausschuß weiter mit der Zündholzfrage be schäftigt.

Der weise Magiftrat.

Das verweigerte Ebert- Tenkmal.

Gewertschaften, in den Bahnhofsanlagen einen Ebert Gebächt. In Regenwalde   in Pommern   planten Reichsbanner und nisstein zu errichten. Wie die reaktionäre Presse mit stillem Schmunzeln mitteilt, wurde der Antrag um Hergabe des Platzes vom dortigen Magistrat abgelehnt!

Nun, wir wissen, wo Regenwalde   liegt, ganz hinten in Hinter. pommern, und wir wissen auch, daß in diesen noch etwas dunklen Landstrichen Ostelbiens Reichsbanner und Gewerkschaften heute noch in der Minderheit sind. Und so ist es dann vielleicht für Regenwalde tatsächlich sogar besser und würdiger, wenn Regenwalde feinen Ebert Gedächtnisstein erhält, der nachher doch nur von schwarzweiß­roten Bandalen beschmußt und besudelt würde.

Die Knechtung Südtirols  . Commendatore Alfonso Limon­gelli ist zum Bürgermeister von Bozen   ernannt worden. Er war längere Zeit Präfeft in verschiedenen italienischen   Provinzen.

die aktuelle Anspielung fümmerlich. Das patriotische Brimborium fehlt natürlich nicht: Deutschmeisteraufzug und Parademorsch der Fridericianer( der meist geprügelten Soldaten der Welt). Aber faſt bergeffen wir über lauter Lanzmädchen und Sowjetveruffung( blöder zweier urechter Berliner   nicht: Lotte Werdmeister und Hugo Art), und Dornröschendeutung frei nach Freud die Glanznummer Fischer- Roppe( auch sonst ein Köppchen) im Grunewald   sich gegenseitig anmedernd. Das ist zum Kugeln! Und dann und bann: unter all den schwirrenden Tangbeinen( die Afrobatin Santon ift eine Extranummer ersten Ranges), ist eine Tänzerin, bie mit dem ganzen Körper vibriert, die den Tanz im Blut( und im Bauch) hat: Ruth Bayton. Sie haftet noch, wenn 15 andere Nummern längst vergessen sind.

Die drohende Austoffung der Walfische. Die Expedition der norwegischen Roß- Meer- Gesellschaft nach der Antarktis   hat zu einem furchtbaren Gemekel unter den dortigen Walfischherden geführt, und man hat Balfischtran im Werte von 500 000 Pfund erbeutet. Die neuseeländische Regierung erwägt aus diesem Anlaß, Mittel zu ergreifen, um die vollständige Ausrottung der Walfische zu vers hindern. Die Tatsache, daß der Tran, der in dieser Saison im Roß- Meer erbeutet wurde, so viel mert ist wie die ganze Holzausfuhr aus Neuseeland   in einem Jahr, muß zu denken geben, und man fürchtet, daß bas Roß- Meer bald von Fängern überflutet sein wird, bie feinen einzigen Balfifch mehr am Leben lassen. Der auftralische Forschungsreisende Douglas Mawson   erflärt in diefem Bufammen hang, baß die Walfifche im Sübpolar- Meer in 20 Jahren ficherlich macht werden, um den Balfischfang einzudämmen. ausgerottet sein werden, wenn nicht die größten Anstrengungen ges

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Erstaufführungen der Woche. Dienst Romödie: annequins. Mitim. Boltsbühne:. Gewitter über Gottland. Renaissance 2b.: Aprilmetter". Frelt. Deutsches Theater: Der Arzt am Setbemege. Sonnab. Romödienhaus:, Das zweite Beben". Tribüne:, Spiel im Slog".

Urania Beranflat'ungen. Sonnt.( 7): Die Rettung Shiff. brüchiger. Täglid: Ueber imatins Eisfelber. As Montag fägl: Das Ratfel der Schöpfung. Mittw.() May Grahl: Die beutiche Nil  - Rudolfsee Raffaegpedition". Sonnab.( 9): Bom obfilm zum kinopalat. 3m Hör. faal: Das rote Geheimnis u., Canada  ".

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Einen Ruffifchen Abend veranstaltet bas Berliner   Sinfonie- Crchester Sonntag 8 Uhr im Blüthner  - Saal unter Leitung von Emil Bohnte. Erna Meister wird das Klavierkonzert von Rachmaninom zum Bertrag bringen. Erzähler Sonntag abend 8 Uhr im Reichstag neue Lhrit und Prosa. Franz Werfel   liest auf bem 7. Dichterabend des Berbandes Deutsches

schriften und Erilbrude Beethovenicher Berle in der Zeit vom 21.- 26. Märg Beethoven- ustellung. In der Hochschule für Musik werden Hand. ausgestellt( Faianenstr. 1, Bortal IV, Sammlung alter Mufifinstrumente). Besichtigungszeit 11-5 hr, am 26. März von 9-6 Uhr. Der Zutritt ist unentgeltlich.

ausstellung veranstaltet, zu ber bas Goethe Haus   in Frankfurt   a. M. Goethe in Lyon  . Im Jahre 1914 hatte die Stadt Shon eine Städtes Manuskripte und Erinnerungsstüde beigesteuert hatte. Nach langwierigen Berhandlungen find 1924 die Ausstellungsgegenstände freigegeben worden. Sekt endlich werden fie nach Frankfurt   zurüctehren.