Der Landtag setzte heute früh die Aussprache über den Kultusetat fort. Nachdem Abg. Frau v. Tiling( Dnat.) sich für die Privatschulen eingesetzt hatte, und Abg. Frau ronta( 3.) sich für die Verlegung der Ausbildung der weiblichen Turnlchrerinnen von Spandau nach Oranienburg ausgesprochen hatte, da in Spandau auf die besondere Bestimmung des Weibes angeblich nicht genügend Rücksicht genommen wird, erhielt das Wort Abg. Frau Oventrop( Soz.):
Die Bestrebungen der Jugend, den Körper und Geist zu stählen, haben in allen Organisationen erfreulicherweise in den lezten Jahren gewaltig an Umfang zugenommen. Das Durch und Gegen einander der einzelnen Berbände muß aber durch eine Zentrale, bei der alle Fäden zusammenlaufen, beseitigt werden. Dazu ift die Regierung die einzig berufene Stelle und die Hochschule für Leibesübungen in Spandau der einzig geeignete Ori. Hier können die berufenen Erzieher der Jugend das Rüstzeug bekommen, das sie für ihre außerordentlich wichtige Tätigkeit gebrauchen. Leider hat Spandau nicht die erforderliche Zahl von Lehrkräften, besonders an weiblichen herrscht Mangel. Die Vorwürfe des Sentrums gegen Spandau verstehen wir nicht, da beispielsweise die Trennung ber Geschlechter beim anatomischen Unterricht durchgeführt wird. Ein fatholisger Turnlehrer hat fürzlich im Gegensatz zu der offiziellen Meinung der römischen Kirche die große Bedeutung des Mädchenturnens hervorgehoben. Mit dem einheitlichen Lehrplan des gemeinsamen Turnunterrichts für Knaben und Mädchen hat Desterreich außerordentlich gute Erfahrungen gemacht, die zur Nacheiferung anreizen sollten.( Bravo ! bei den Sozialdem.) Damit schließt die Aussprache über den Abschnitt Provinzialschulfollegien und höhere Lehranstalten", und es beginnt die Er örterung über die Universitäten und sonstigen wissenschaftlichen örterung über die Universitäten und sonstigen wissenschaftlichen Anstalten. Berichterstatter sind die Abgg. Dr. Waentig( S03.) und Dr. Faßbender( 3.).
Abg. Dr. Rosenfeld( Soz.):
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Der Universitätsetat erfordert jetzt einen Zuschuß von 58 MillioDer Universitätsetat erfordert jetzt einen Zuschuß von 58 Millionen Reichsmart, eine Sumine, die Anerkennung und Beachtung ver. dient. Allerdings könnte ein großer Teil von Borlesungen zugunsten Don Seminaren eingespart werden. In diesem Sinne hat bisher Fichte den Universitätsbetrieb vor über hundert Jahren als mittelalterlid) fritisiert. Die Spezialisierung unserer Wissenschaft und die Ausdehnung der Vorlesungen sollten immer mehr die pädagogischen Gesichtspuntie in den Bordergrund treten laffen. Auch die Neuregelung der Kolleggelder ist dringend erforderlich. Das willkürliche und ungerechte Gebührensystem ist eines mo dernen Staates unmürdig. Im übrigen erwarten wir, daß der Mtnifter im Sinne der im Landtag bereits gemachten Ausführungen über seine Berordnung, die die studentische Selbstverwaltung betrifft, feft bleibt. Die Pforte zum Universitätsstudium, das Abiturium, muß weiter geöffnet werden, damit auch das nicht amtlich abgestempelte Wissen den Weg zur Hochschule findet. Wir erwarten deshalb den Ausbau der Begabtenprüfungen.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Semmler( Dnat.): Bolitische Gesichtspunkte sollten bei Berufung von Hochschullehrern nicht maßgebend sein.
Bei Schluß der Redaktion dauert die Debatte noch an.
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Gegen das Lustbarkeitsgesetz.
Machtvoller Protest von 14 Jugend- und Kulturorganisationen.
Das Arbeiter Rulturfartell Groß- Berlin hatte| bildungsschülern verboten ist, der Arbeiterjugend anzugehören und für gestern abend eine Rundgebung der Berliner Ar= deren Veranstaltungen zu besuchen. In Zukunft wird nach dieser beiterjugend gegen das tommende Gesetz zum Schutz der Gesetzesfassung jede Beranstaltung der Arbeiterjugend in Deutschland Jugend gegen Lustbarkeiten in die Brachtfäle am eine solche werden können, die verboten wird. Ein Abgeordneter der Bayerischen Volkspartei hat erklärt, daß die Bewegungen einer VorMärchenbrunnen am Friedrichshain einberufen, an der sich nicht turnerin in ihrem Turngewand unfittlich wirken.( Brausendes Geweniger als 14 Arbeiterjugend- und Kulturorganisationen beteiligten. lächter.) Das zeigt, welche ungeheure Gefahr von der Seite der Anfangs famen die Besucher nur recht spärlich, bald aber Muder, Heuchler und Sittlichkeitsschnüffler droht. In der Regielüftele sich das Geheimnis. Die Jugend hatte es sich nicht nehmen rungsvorlage war ein Kannverbot vorgesehen. Der Reichstags= lassen, nach Fabrif- und Geschäftsschluß zuerst zu den Gräbern ausschuß hat verschärfend daraus ein muß verbot gemacht. Wenn der Märzgefallenen im Friedrichshain zu gehen und die das Gesez durchgeht, wird eine Bespielung und Beschnüffeiung in Toten der ersten deutschen Revolution zu ehren. Dann aber feßte ungeahntem Umfang einfegen. Der Schußmann soll fünftig eniein so mächtiges, unaufhörlich anschwellendes Suftrömen der Massen scheiden, was der Jugend dienlich ist. Der Willkür untergeordneter ein, wie man es bisher faum auf einer Demonstration der Jugend Berwaltungsorgane ift Tür und Tor geöffnet. Die proletarilichen gesehen hat. Der Saal erwies sich als zu flein. Bohl an die schen Jugendorganisationen in den kleinen Städten 1700 junge Menschen mochten endlich drinnen sein. Ein feierlicher und auf dem Land werden vernichtet werden. Nicht die Moment, als die vielen, vielen roten Fahnen durch den Mittelgang Schulmänner, Erzieher und Jugendführer werden das Wort haben, zur Bühne gebracht werden. Alles erhebt sich von den Plätzen, um sondern die Polizei und die Kirche, wie es ja heute bereits wieder in die Kampfzeichen zu grüßen. Spontan stimmen ein paar einen Bayern der Fall ist. Die Jugend, die Freunde der Jugend, die Weihegefang an. Alles fällt ein. Mächtig zieht das Lied durch den Freunde einer freien und edlen Jugend- und Volkskultur müssen Saal Dann spricht der Reichstagsabgeordnete Genosse Dr. Kurt solchem Begehren der politischen und fulturellen Reaktion Kampf öwenstein. Mit gefchickten Worten knüpft er an das foeben ansagen und müssen diesen Kampf mit gestraffter Energie führen. gehabte Erlebnis der Totenehrung im Friedrichshain an: 1848 lagen Nach den mit großem Beifall aufgenommenen Worten oes Genossen die Methoden der Reaktion offen zutage, heute sind sie anders ge- Dr. Löwenstein zeigte Genoffe Westphal eine Anzahl Lichtbilder, worden: versteckt und heimlich. Die Reichsverfassung ver- die das ungeheur erschütternde Wohnungs- und Ernährungselend der bietetja eine Bensur. Wie man es zu machen gedenkt, dafür Jugend vor Augen führten. is er mit den Worten schloß: Wenn die ist das Schmuz- und Schundgesez, das den Anfang bildet, Regierungen und Parlamente des Reiches und der Länder durch der Beweis. Ein neues Gesez zum Schutz der Jugendlichen gegen Gejegesmaßnahmen diefes alle Begriffe übersteigende, zu törperLuftbarkeiten ist im Anzuge. Die Gefahr ist sehr groß. Der Reichs- lichem, fittlichem und geistigem Verfall der Jugend führende Elend tag hat sich schon eingehend mit dem Entwurf beschäftigt. Es muß der Jugend beseitigen würden, wollten Arbeiterjugend und Arbeiterder Deffentlichkeit gelingen, die Gefahr abzuwenden. Man will die fulturbünde an dem Zustandekommen solcher Geseze gern mitJugend vor Luftbarkeiten schützen, und die Jugend, wenigstens die arbeiten, rauschte machtvoller Beifall durch den Saal. Und dann kam Proletariermädel von der Freien Arbeiterjugend, ist doch heute schon so weit, daß sie minderwertige etwas Wunderschönes: und anrüchige Luftbarkeiten gar nicht mehr besucht, weil sie sich ihre Turnerschaft Groß- Berlins führten einen Gymnaftifeigenen Freuden gefchaffen hat. Der§ 1 des neuen Gesetzes foll reigen auf, der wert wäre, gefilmt zu werden, um auch den Außenheißen: Für bestimmte öffentliche und nicht öffentliche Luftbarkeiten, stehenden zu zeigen, wie ernft das Kulturstreben der neuen proleSchaustellungen und Darbietungen aller Art ist durch besondere An- tarischen Jugend ist. Daran schlossen sich mit Jugendturnern Freiordnung der Besuch und die Beschäftigung von Minderjährigen unter übungen, die in einer schön gestellten Pyramide endeten. Dann 18 Jahren zu verbieten, wenn aus dem Besuch eine Schädigung der jubelte es durch den Saal: Brüder zur Sonne, zur Freiheit!", ein förperlichen, fittlichen oder geistigen Entwicklung zu befürchten ist. machtvoll wirfender Abgesang dieser wohlvorbereiteten Veranstal In Bayern ist es heute schon so weit, daß es den Fort- tung, die für die herrschende Klasse eine ernste Mahnung bedeutet.
Boxerseppel.
Das Erbe der Eltern.
mar
nichts Bemerkenswertes. Der Strafgefangene. in Tegel Der Gegenstand der Gerichtsverhandlung bot in diesem Falle durch seine 18 Monate Gefängnis dermaßen überreizt, daß er allein schon die Anwesenheit seines Bellengenossen S. nicht mehr vertragen fonnte. Er hatte einige Male vergebens um Bersetzung gebeten. Gelegentlich einer Unterhaltung nannte ihn S. einen Jbioten und erhielt dafür einen derart heftigen Schlag ins Gesicht, daß er eine flaffende Rißwunde davontrug. Wegen der Körperverlegung hatte sich nun H. vor dem Einzelrichter Berlin- Mitte zu verantworten. Die Unbedeutendheit des Falles führte zu einem Freispruch. Aus dem Gutachten des Gefängnisarztes Dr. Bürger, der den 5. als labilen Psychopathen und moralisch minderwertigen Menschen schil berie, erfuhr man aber die Lebensgeschichte dieses 30jährigen Men
Deutschnationale Agrarpolitik. Höhere Ernteerlöse mehr polnische Arbeiter! Der Reichs Landwirtschaftsminister Schiele hat den deutschen Verbrauchern und den Arbeitern goldene Berge versprochen, wenn man sich auf das phrasenhafte Agrarpro gramm des Reichslandbundes einigen würde. Nah- schen. Ein bizarres und trauriges Leben, dies... rungsfreiheit, Gesundheit und Zufriedenheit, wenn auch nicht gerade Reichtum und Wohlstand, kündigte er dem staunenden Bolte an, wenn man sich nur der Führung der deutschnationalen Großagrarier anvertraue, die Nahrungsmittel tüchtig durch Schußzölle verteuere und nicht gegen den Großgrundbesiz aufmude.
Leider haben die deutschen Verbraucher und die Arbeiter ebenso wie die Bauernschaft mit dieser großagrarischen Führung bisher andere Erfahrungen gemacht. Icht werden eben Latsachen befannt, die auf die Borgänge allerneuefter Zeit ein besonderes Licht werfen und zeigen, wie sich die Praxis der deutschnationalen Agrarier von ihrer Theorie unterscheidet.
Die Getreidernte des Jahres 1925 war außerordentlich gut. Db. wohl damals die Roggenpreise verhältnismäßig niedrig waren, haben nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts die Ber faufserlöse der Landwirtschaft eben wegen der größeren Ernte mengen sich wesentlich gesteigert. Einen besonderen Anteil bar an hatte selbstverständlich der Getreide bauende Großgrund besitz, der aus den hohen Zöllen erheblichen Nugen zog. Man hätte annehmen sollen, daß nun die Landwirtschaft imftande wäre, zur Frühjahrsbestellung 1926 größere Arbeitermassen aufzunehmen. Der deutsche Arbeitsmarkt hatte eine solche Entlastung auch bitter notwendig, da die Arbeitslosigkeit im Frühjah 1926 noch größer war als heute.
Tatsächlich hat sich gezeigt, daß die Landwirtschaft auch mehr Arbeitskräfte braucht und beschäftigen fann. Was tun aber die deutschnationalen Großagrarier? Während sie in ihrer Presse die größte Hege gegen Polen und polnische Einwanderer veranstalten, holen die deutschnationalen Gutsbesizer im verstärkten Maße polnische Banderarbeiter herein. Im ersten Halbjahr 1926 wurden nicht weniger als 72 800 polnische Wanderarbeiter nach Preußen hereingelaffen beträchtlich mehr als früher!, und das zu einer Beit, wo die Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bei uns am größten war. Der steigenbe Wohlstand der Großagrarier ist also nicht dem deutsche Arbeiterstand, sondern ben polnischen Banderarbettern zugute gefommen.
Die Einfuhr polnischer Schweine und polnischer Gerste will man verhindern. Dadurch könnten ja die Lebensmittel für den deutschen Arbeiter billiger werben! Man propagiert, um diese Verbilligung der Lebensmittel zu vermeiden, den 30lltrieg mit Bolen und beraubt auf diese Weise Tausende von deutschen Induftriearbeitern der Arbeitsmöglichkeit, die fie bei einem verstärkten Absatz nach dem Often haben würden. Gleichzeitig aber holt man die polnischen Banderarbeiter herein, um die deutschen Landarbeiter. löhne niedrig halten zu können.
Das find die Taten der deutschnationalen Agrarpolitit. Bir zweifeln nicht, daß Herr Schiele nun mit neuen Versprechun gen aufwarten wird.
Der harmlose Stahlhelm. Waffenbeschlagnahme in Hannover . Hannover , 19. März.( Eigener Drahtbericht.) Der Kriminal polizei gelang ee, bei einem Mitgliede des Stahlhelms namens Stod, 13 Gewehre, Modell 98, ein leichtes maschinen. gewehr und eine Riste Uebungsmunition zu beschlagnahmen.
Die Enilaffung deutscher Arbeiter in Osloberschleften brachte Sejmabg. Komol!( S03.) beim Wojewoden zur Sprache. Der Bojewode erflärte sich zur Untersuchung dieser Angelegenheit bereit
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trug, in felbstmörderischer Absicht vor einen Zug geworfen hat. Die Leiche wurde beschlagnahmt. In gleichfalls selbstmörderischer Absicht stürzte sich heute früh gegen 5 Uhr bie Ehefrau Martha Kramunder aus der Moltkestraße 9 zu Fangschleuse auf den Gleisen der Strede Fürstenwalde- Berlin vor die Räder eines heranbraufenden Fernzuges. Die Selbstmörderin wurde auf der Stelle getötet. Der Grund zu dem Verzweiflungsschritt ist noch unbekannt.
Eröffnung der Reichsgastwirtsmesse.
Die alte Autohalle am Kaiserdamm hat wieder dem Gastwirtsgewerbe Blak gewährt. In gewohnter Weise wurde heute vormittag Ehrengäste aus Fachwelt, Breffe, Behörden und Barlamenten erdie Frühjahrsgastwirtsmesse in Gegenwart zahiretcher öffnet. Die gutbejchidte Meffe mit etwa 500 2usstellern bietet in höherem Maße als im Vorjahre ein gefchloffenes Bild der einschlägigen Industrie. Oberbürgermeister BöB sprach einicitende Borte, in denen er die Tatsache feststellte, daß seit Begründung des Berliner Messeamtes und seit Gastwirtsmessen in Deutschland überhaupt veranstaltet werden, dies die größte Ausstellung dieser Art, sogar die größte Fachmesse der Branche ist. Darauf sprach der Präfident des Deutschen Gastwirtsverbandes, Emil Köfter, und im Anschluß daran der Präsident der Gast- und Schandtwirte in Berlin , Otto Strauß. Die Messe bietet wieder alles, was die Gastwirte in
ihren Betrieben brauchen. Wie groß das Interesse für die Melse m der Provinz ist, geht daraus hervor, daß neben Tausenden von Einzelgästen aus allen Teilen des Reiches am Eröffnungstage ein ganzer gtrazug aus Schlesien in Berlin eingetroffen ist. Feuer in der Wallstraße.
5. ist Sohn eines befannten Berliner Brauereiingenieurs, der es zu einem großen Vermögen gebracht hat. Seine Frau, in deren Abern leichtlebiges polnisches Blut rollte, lebte mit den Kindern größtenteils im Auslande, führte hier ein verschwenderisches Leben, scheute nicht vor Schulden zurück und machte den damals noch neunjährigen Knaben zu ihrem Vertrauten. Der Junge wurde gewissermaßen beim Bater zum Blikableiter für die Günden der Mutter. Der jähzornige Mann, der sich mehr als einmal an fremden Leuten vergriffen hatte, schonte auch seinen Sohn nicht. So erhielt der Knabe von der Mutter mit ins Leben den Leichtsinn und vom Vater den brutalen Jähzorn. Die Bolksschule besuchte er bald in einem, bald in dem anderen Lande, mit vierzehn Jahren wollte es nicht mit dem Lernen vorwärtsgehen. Die fechsmonatige Lehrzeit Mehrere Löschzüge der Feuerwehr wurden gestern nacht furz beim Onkel endete damit, daß der Neffe auf ihn mit dem Hammer nach 22 Uhr nach dem Grundstück Wallstraße 15 alarmiert, losging. Die Anstellung in einer Brauerei fand in einer Brügelei mit dem Lehrmeister ihren vorzeitigen Abschluß. Dann besuchte H. wo in den Fabrikationsräumen einer Regenmäntelfabrik drei Semester die Brauereischule in Desterreich, nahm eine An- Behrleute in den durch eiserne Türen gesicherten brennenden Raum Feuer ausgebrochen war. Nur mit großer Mühe konnten die ftellung an als Technifer in einer Brauerei und fam schließlich als Freiwilliger in den Krieg. Wegen einer Kriegsverlegung entlaffen, beseitigt. Das Feuer ist vermutlich durch Fahrlässigkeit entstanden. Dorbringen. Nach ziemlich zweistündiger Tätigkeit war die Gefahr föhnte er sich nach dem Tode seiner Mutter und seines Bruders beseitigt. Das Feuer ist vermutlich durch Fahrlässigkeit entstanden. Am Freitag nach Arbeitsschluß wurde vergessen, ein elektri= mit dem Bater aus und nahm eine Anstellung an. Als ein unbedeutender Diebstahl, der eigentlich feiner war, ihm eine Gefängnis- es Bügeleisen auszuschalten, das infolgedessen den Tisch in Brand fegte. Das Grundstück Wallstraße 55 wird noch durch strafe einbrachte, melbete er sich wieder freiwillig zum Militär und das Großfeuer, das vor einiger Zeit den Dachstuhl und Teile der Arbeitskompagnie verfekte. Die Vorstrafen waren es auch, die ihn wurde fahnenflüchtig, als man ihn wegen seiner Borftrafen in die oberen Etage vernichtete, in vieler Erinnerung sein. nach dem Kriege um seine Stellungen brachten. Nun fant er von Stufe zu Stufe, holte sich eine Strafe nach der anderen, betätigte Frühlingsschau der KGB. man nannte ihn Borerseppe[" und trieb Jahre lang Bagabondage. In Berlin aber lebte fein reicher Bater. Das Bewußtsein, daß dieser ihm nicht helfen will, machte ihn zum bem Bater und der Mutter, feiner Erziehung und den Gerichten verbitterten, gehäffigen, ränkesüchtigen, unverträglichen Menschen; maß er die Schuld für sein unglückliches Leben bei. Auch im Gefängnis fügte er sich schwer in die Ordnung, beläftigte die Behörden mit Briefen, die er mit Borerseppel" unterschrieb, sprach znnisch von sich: In der Freiheit lebe ich vom Boxen und von Frauen". Und plöglich eine Bendung in seinem Leben. Jeßt, da er gerade feine zweteinhalbjährige Strafe wegen Betruges verbüßt, starb sein Bater; so wurde er unter gewiffen Bedingungen Erbe eines großen Bermögens, worunter sich auch eine Brauerei in Desterreich befindet. Der Borerfeppel" glaubt aber nicht, daß es ihm gelingen werde, ein neues Leben zu beginnen. Er glaubt, daß die materielle Erbschaft ihn nicht von dem förperlichen und geistigen Erbe seiner Eltern retten kann. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, daß er hierin recht hat, sehr groß.
fich als Borer
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Mit dem Auto in die Fensterscheibe.
Ein schwerer Straßenunfall ereignete fich gestern nacht gegen 3 Uhr in der Fennstraße. Der Fahrer einer in flotter Fahrt heran tommenden Kraftdroschte verlor infolge Versagens der Steuerung die Gewalt über seinen Bagen, fuhr über den Bürgersteig geradeswegs in eine Schaufensterscheibe hinein. Die Scheibe und die Auslagen wurden vollständig zertrümmert. Ein Baffant, der Eisenbahner. Pußte aus der Chriftianiaftraße, der gerade vom Dienst heimfehrbe, wurde von der Kraftorofchte erfaßt und mitgeriffen. Durch herumfliegende Glassplitler zog er fich eine schwere Schlagaderverlegung zu. In be. bentlichem Zustande mußte der Berunglückte in das Birchows Krankenhaus gebracht werden.
Der Tod auf den Schienen.
Auf einem Gütergleis zwifchen Rubleben und Moabit wurde heute früh um 6 Uhr ein ich auriger Fund gemacht. Ein Rottenführer fah neben den Schienen die Leiche eines etwa 50jährigen Mannes liegen, der ber Kopf vom um pf getrennt war. Der Befund läßt unzweifelhaft darauf schließen, daß sich der Unbekannte, der feinerlei Papiere bei fich
Die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend e. G. m. b. 5. veranstaltet in der Zeit vom 23. bis 30. März d. 3. in den Gesamträumen des Berliner Gewerkschaftshauses, Berlin , der breiten Deffentlichkeit die tonfumgenossenschaftlichen Engelufer 24/25, eine Frühlingsschau, die dazu dienen soll, Leistungen auf dem Gebiete der Warenvermittlung und der Warenerzeugung vor Augen zu führen. Es ge langen in reichhaltigster Auswahl und übersichtlichster Form u. a. zur Ausstellung: Damen, Herren- und Knabenbekleidung, Herrenartikel, Mantel- und Kleiderstoffe, Gardinen, Teppiche, Möbelstoffe, Leinen- und Baumwollwaren, Wäsche, Tritotagen und Strümpfe, Badeartikel, Schuhwaren, Artikel für Sport und Reise sowie Artifel für Siedler, Garten und Balton. Einen breiten Raum werden in der Veranstaltung Modevorführungen größten Umfanges in Anspruch nehmen, die sich mehrmals an jedem Tage wiederholen werden.
Die erfte Morgenfeler im Rundfunk veranstaltet das ArbeiterKultur Kartell Groß Berlin am Sonntag, dem 20. März, vormittags 10,20 Uhr mit folgendem Programm: 1. Präludium in Es- Dur, J. S. Bach,( Walter Drwensfi, Orgel); 2. a) Frühlingsglaube, Franz Schubert , b) Er ist's, Hugo Wolf ,( Hertha Dehmlow); 3. Erwachendes Leben,( Artur Crispien, M. b. R.); 4. a) Wach auf, Richard Wagner , b) Ach bu flarblauer Himmel, Fr. Silcher , c) hebt eure Fahnen in den Wind, M. Englert,( Der Junge Chor, Dirigent Brof. Heinz Tiefsen); 5. Toccata in C- Dur, J. S. Bach, ( Walter Drwenfti: Orgel).
Der Mieterbund des Berwaltungsbezirts Steglig wird am Sonntag, den 20. März, vormittags 11 br, anläßlich der Einweihung feines neuerbauten Wohnbauses in Berlin - Steglit, Bismarditr. 46/47,( Nabe Stadtpark) in Gegenwart von Vertretern der Behörden eine Feier veranstalten, die mit einer Besichtigung des Neubaues beginnt. Im Anschluß daran wird im Stadtparfrestaurant eine Beranstaltung stattfinden, während abends in den Räumen des Restaurants Hobenzollern", Stegliz, Mittelstr. 1/2, ein Festabend die Einweihung beschließen foll.
Wirbelstürme in den Vereinigten Staaten .
Springfield ( Missouri ), 19. März.( WTB.) Ein Tornado, der zweite innerhalb 48 Stunden, hat in der vergangenen Nacht das nördliche Arkansas heimgesucht. In Greenforest wurden 25 Personen getötet