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auch dort wiegt man fich noch in der Hoffnung, daß das schwelende Feuer noch einmal von selber ausgeht. Bei dieser Sachlage ist der deutschen   Außenpolitit eine be­sonders große Verantwortung für den europäischen Frieden in die Hände gelegt. Sie ist zwar nicht völlig frei, den Völker bundsrat einzuberufen; da sein Funktionieren von der Mit­arbeit der übrigen Mächte abhängt, muß sie auf deren Bereitwilligkeit zur Mitarbeit Rädsicht nehmen. Aber anderseits barf sie nicht zögern, bis es zu spät und der Ronflitt in offene Kämpfe ausgebrochen ist. Die Reichsregierung muß fich dabei bewußt sein, daß sich die Oppo­fition der schaffenden Massen gegen sie aufbäumt, wenn sie von ihren Rechten als Bundesmitglied und ihren politischen Bilich­ten als Ratsoormacht feinen Gebrauch macht. Auch durch Bassivität darf Deutschland   an dem Ausbruch eines offenen Balkankonfliktes nicht mitschuldig werden.

Deutsch  - polnische Wiederanknüpfung.

Befriedigende Mitteilungen Zaleskis. Warschau  , 21. März.( WEB.) Dem deutschen   Gesandten Rauscher teilte Außenminister 3alesti mit, daß die polnische Regierung den in Genf   groijchen den Außenministern Deutschlands  und Polens   getroffenen Abmachungen zugestimmt habe. In der Frage der Ausweisungen ist somit eine zufriedenstellende vorläufige Regelung erzielt worden. Weifer wurden die Modalitäten der Aufnahme von diplomatischen Unterhandlungen feftgelegt, die gewisse Fragen prinzipieller Natur zu klären hätten, ehe man zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über einen Han­delsvertrag fareite.

Hakenkreuzterror in Berlin  .

Dürfen Hitler  - Lausbuben die Berliner   Bevölkerung belästigen?

Die blutige Schlägerei auf dem Bahnhof Lichter felbe Ost wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Es ist festgestellt worden, daß es sich um einen wohlvorberei= teten bewaffneten Ueberfall von etwa 600 Haten­freuzburschen auf 23 Spielleute der Roten   Frontkämpfer han­delte. Die Schuld der Hafenfreuzburschen steht außer 3 weifel. 600 gegen 23!

Diese Burschen waren bewaffnet. Sie haben j charf geschossen. Dieselben Banden haben später im Westen friedliche Baffanten überfallen, schwer mißhandelt und ver­legt. Es handelt sich um einen fortgesetzten Aft des schwersten Landfriedensbruchs.

Diese Borfälle dürfen sich nicht wiederholen. Es wäre. noch schöner, wenn ein Haufe von halbwüchsigen Burschen, von gemiffenlosen Heßern angeführt, mit bayerischen Me­thoden die Bevölkerung Berlins   ungestraft terroristeren dürfte. Es muß erwartet werden, daß diese Burschen und ihre An­führer exemplarisch bestraft werden, und daß die Polizei ähn fiche Erzeffe in Butunft mit rücksichtslofer Strenge unter

drückt.

Ein Teil der Berliner   Presse voran die Hugenberg. Breffe-hat für diese Banden Partei genommen und hat die Borgänge in Lichterfelde   Oft gröblich verfälscht, um die Schuld der Hakenkreuzbanden zu verdecken. Das Spiel Halb wüchtiger mit faschistischen Terrormethoden ist gemeingefähr lich, noch verantwortungsloser und gemeingefährlicher ihre Unterstützung durch die Bresse  .

Die Landfriedensbrüche der Hafenkreuzler vom Sonntag eröffnen nette Perspektiven für die Stahlhelmtundgebungen, die für den Mai geplant sind. Die zuständigen Stellen werden Sorge tragen müssen, daß dieje Rundgebungen nicht Ru ähnlichen Terrorakten und blutigen Zusammen ( tößen führen.

Der Reiseschriftsteller.

Von Jodock.

Herr Wallace von der Londoner Morningpost" war in Deutsch  land oder doch wenigstens in Berlin  , oder doch wenigstens in deisen befferen Bierteln und das ist Grund genug, daß er sich aus­führlich über Land und Leute, ihre Sitten und Gebräuche verbreitete. Aufgefallen ist Herrn Wallace die unheimliche Liebe, die letzten Endes wir Deutschen   alle unserem angestammien Raiserhaus ent­gegenbringen. Ei min, uns war das bislang enigangen, aber da sieht man's wieder, wie geschärft so ein Journalistenauge ist, wie es auf einen Blick verborgene Zusammenhänge zu entschleiern vermag. Allerdings, so müssen wir uns belehren laffen, gilt unsere Neigung weniger dem Gutsherrn von Doorn   und auch nicht so sehr feinem Delfer Sohn, als vielmehr dessen ältestem Sprößling, den wir denn auch vermutlich bald als Wilhelm III  , auf den Thron jetzen werden. Jeber," so berichtet Herr Wallace, hat den Sehn des Kronprinzen­gern, und wenn immer er mit seiner Schwester zum Tee ins Ablon kommt, dann freuen sich alle." Adlon  , das ist nämlich so ein Bolts­lofal, wo Generäle, Banfiers, Grubenbefizer, ausländische Diplo maten und andere Leute aus der Masse verkehren, deren Wünsche und Gedanken so recht einen geeigneten Barometer für die Stimmung breitefter Schichten abgebent. Im Ablont also ist Wilhelm, der Entel, wohlgelitten, ein gern gesehener Gast. Wer's Herrn Wallace nicht giaubt der Arbeiter vom Wedding  , der Stellungslose aus Neukölln etma, der hat's leicht, an einem schönen Nachmittag mal mit rein­zugucken ins Adlon  , im Vorübergehen mal ein bißchen five o'clock zu betätigen: tann ihm nichts schaden nach der Hatz des Tages. Er wird sehen: der Herr Wallace von der Morningpoft hat's ge­troffen, seine glänzende Beobachtungsgabe hat sich unter Beweis geftellt. Traun, fürwahr: im 2bfon schlägt dem fommenden Saifer von Deutschland   das Herz jeines Bolles enigegen!

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"

Aber Herr Wallace hat mehr gesehen. Genauer Kenner deutscher Sustände, der er nun einmal ist, hat er sich durch die einmütige Be liebtheit, beren ber junge Zollernsohn sich im Adlon   erfreut, ben Blid doch auch nicht trüben laffen. Er ist sehr wohl dahinter ge­tommen- nights bleibt solchen Beuten doch auch verborgen!, daß die Begeisterung für Wilhelm III.   immerhin nicht ganz ungeteilt ist. Die Sozialisten beispielsweise stimmen ja, wie wir gehört haben, nicht fo galtz ein in fie. Herr Wallace wird sich das haben erzählen laffen, und nichts hat ihn abhalten fönnen, ber Sache auf den Grund zu gehen. An wen er sich nun eigentlich gewandt hat, das ver­rät er nicht aber nachgeforscht jedenfalls hat er, und als Ergebnis seiner Recherchen kann er mitteilen, daß bei aller prinzipiellen Ab­ichnung des Monarchismus bie Sozialdemokraten dod felbft nicht recht an den Fortbestand der Republik   glaubten. 3war prophezeiten man bente! den Ausbruch von Unruhen bei der Erneuerung hes Raijeriums, im geheimen glaubten fie aber bodh an feinen Sieg

fie

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Hymne an Stresemann  .

Das neue Instrument des Himmels.

ftimmung auf zwei Jahre. Dagegen wendet sich Staatssetrtär Dr. Bopiz, da eine Grunderwerbsteuer von 7 Broz. zu hoch erscheine. Auch fei dieser Ersaz der Wertzumachssteuer recht willkürlich. Zur Erfassung des echten Wertzuwachses steht den Gemeinden die Wert­gelehnt, ebenso die Reichsratsvorlage. Es bleibt bei der Regie­rungsvorlage, die die erhöhten Grunderwerbsfeuerzuschläge der Ge­meinden vom 1. April 1927 ab beseitigt.

Zum fedzigsten Geburtstag der Nationalliberalen Bartel   verzumachsbesteuerung offen. Der sozialdemokratische Antrag wird ab­öffentlichte der Hannoversche Kurier" ein Gedicht von Hermann Strodthoff, bas nach einigen Trauerflängen für den verstorbe nen Bassermann in folgende Töne ausbricht:

Doch auch der Führer wurde uns entrissen; Es frat an feinen Plak bie junge Kraft, An Idealen reich und reich an Wissen Und mortgewaltig in der Gegnerschaft.( 1) Wir wissen, wer den Glauben nie verloren, Wer um ihn rang als Deutschlands   treuer Sohn; Wir wissen, men der Himmel auserforen Zum Führer aus der fremben Knechtschaft Frohn. Das im Reichstag verbreitete Gerücht, die deutschnationale Frat. tion wolle beantragen, diefes Lied an Stresemann   zur National hymne zu erklären, eift, wie wir zuverlässig erfahren, den Tat­fahren, ben Tat

fachen voraus,

Alimente für die Länder. Was der§ 35 bas Reich Toftet.

Der Steuerausschuß des Reichstages begann am Montag die Einzelberatung des Finanzausgleichs. Der Antrag ber Regierungsparteien, den vorläufigen Finanz ausgleich auf wei Jahre, bis zum 1. April 1929 au verlängern, wird mit 13 gegen 13 Stimmen angenommen. Ein Antrag Dr. Fischer ( Dem.) die Garantiefumme von 2,6 auf 2,4 milliarden herabzulegen, wird abgelehnt, ebenso ein Anirag Nolie, der die Benachteiligung ber Industrieländer( Sachsen   und Hamburg  ) zugunsten der agrarischen Länder( Bayern   usw.) einschränken will.

In der Debatte über die

Streichung des§ 35

teilt Staatssekretär Popih mit: Im Rechnungsjahr 1926 find auf Grund des§ 35 7,65 millionen Buschüsse für die Jahre 1925 und 1924 an die Länder gezahlt worden und zwar an Mecklenburg- Schwerin   etwa 4,8

Anbait

Medlenburg- Strelig

Balded

Schaumburg- Lippe  

Lippe

Millionen

0,168

0,657

0,893

0,223

1,39

Die Beträge, die im Rechnungsjahr 1927 für das Jahr 1926 zn zahlen sind, laffen sich nach nicht genau berechnen. Sie werden auf 14 bis 15 Millionen geschäßt. Davon entfallen auf

Mecklenburg  - Solverin etiva 4.5 Millionen Mecklenburg  - Strelik.

Walbed

Schaumburg- Lippe  

Lippe Didenburg Bahern

0,9

0.7

0,28

1,2-1,3

2,0 8,0

Unter dem Roten Stern. Militarismus in der Sowjetunion   und bei den

anderen.

Der Rote Stern" nennt sich die Bildbeilage des somjetrussischen 3entralorgans in Berlin  . Die am legten Sonntag erschienene Nummer biefer Bilderzeitung ist darauf zugefchnitten, wie gemein der Militarismus der West mächte ist. Da sieht man Tants, zur Maffendemonstration aufmarschiert, Flammenwerfer, Kriegsschiffe, Truppentransporte nach China   auf den beiden ersten Selten. Auf der dritten Seite ist eine stillgelegte tschechische Eisenhütte abgebildet: Keine Tonne Stahl für Kriegszwede!" An­dere Bilder zeugen von fommunistischen Demonstrationen für den

Neben Frieden. Auf der vierten und fünften Seite aber erstrahlt der tommunistische Pazifismus in vollem Glanze. Bis an die Zähne bewaffnete Bolschewiti mit Flugzeugen, Paraden, Gasangriffsübungen, Torpebobooten u. a. m.

mun, man

Es fehlt die Granatenfabrit, bie für die deutsche Reichs. mehr tätig mar, es fehlt das Bild, das zeigt, wie die russischen Granatentransporte für die Reichswehr   Seedts von Kommunisten nicht befireift wurden, es fehlt der Aufruf der Klara 3ettin für ein deutsch  - russisches Militärbündnis. Das alles fehlt fann fchließlich nicht alles auf diesen paar Seiten bruden. Aber auch das, was gebrudt und photographiert zu sehen ist, zeigt genügend ben wahren Charatter fommunistischer Friedensliebe. Abrüften follen- bie anderen. Denn es ist für die ganze Welt ein Vergnügen, sich von den Roten Garden den Schädel einschlagen, sich von rotbesternten Blaufreuzgranaten ver­giften zu lassen. Deshalb immer lustig: Nieder mit dem Militaris­mus der anderen! Er ist ja eine Konturrenz für den eigenen Laden. Weg damit! Heil Mostau!

Wahlfieg im Burgenland  .

Gutes Vorzeichen für den 24. April. Wien  , 21. März.( Eig. Drahtber.) Im Burgenland  , beffen Be wohner zumeist Kleinbauern sind, wurden am Sonntag die Ge­meinderäte neu gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung bis zu 96 Broz. haben die Sozialbemokraten einen großen Erfolg zu verzeichnen. In ben beiben größten Städten des Landes, ber Landeshauptstadt Eisenstadt   und in Sauerbrunn  , wo bisher Bürgerliche und Sozialdemokraten gleidyftanben, haben die Sozial­demokraten die Mehrheit erobert. In den tleineren Städten und Dorfgemeinden haben sie ebenfalls überall an Stimmen gewonnen, vielfach sogar ihre Stimmenzahl verboppelt. Außer zahlreichen fleinen Gemeinden, wo die Sozialdemokraten bisher schon die Mehrheit hatten und daher den Bürgermeister stetten, find noch mehrere neue Genieinben erobert worden, so daß Es entspinnt sich dann eine längere Debatte über ben bon ben nach den bisherigen Feststellungen acht neue fozialdemokra Regierungsparteien beantragten Zwang zur Sentung der Real- tische Bürgermeister in Frage fommen. Besonders erfreulich fteuern durch die Länder. Ein demokratischer Antrag wünscht statt ist der sozialdemokratische Sieg in den beiden Gemeinden pipets. fchärfung bes 3wangs. Ein( osialbe motratifer Antrag Fronttämpferüberfall auf den Schußbund mar. Auch in Loipersbach der Soll bestimmung eine Mus bestimmung und somit eine Berbach und Schattendorf  , wo vor einiger Zeit der bekannte will den 3wang mildern, indem er zunächst die Verwendung der mehrüberweisungen zur Dedung von Haushaltsdefizits zuläßt. Gin wird fünftig ein Sozialdemokrat Bürgermeister fein, tommunistischer Antrag wünscht die Senkung der Realsteuern während in Schattendorf  , wo die Sozialbemotratie schon bisher ben nur bei Einkommen bis zu 5000 Dtarf. Alle Abänderungsanträge Bürgermeister stellte, die Wähler der Sozialdemokratie mehr als werden abgelehnt und der Antrag der Regierungsparteien über einen hundert neue Stimmen gegeben haben. neuen Paragraphen 4a angenommen.

Obwohl diese Zahlen die Unsinnigfeit der Aufrechterhaltung des § 35 deutlich illustrieren, wird der Antrag auf Streichung des Finanzausgleichs über die allgemeine Garantie ist damit in der von den Regierungsparteien abgelehnt. Der§ 4 Saffung des Anirages ber Regierungsparteien angenommen. des Finanzausgleichs über bie allgemeine Garantie ist damit in der

Bezüglich der Grunberwerbsteuerzufchläge der find, beantragt die Vorlage der Reichsregierung bie Streichung. Der Gemeinden, die an Stelle der Wertzuwachssteuer zu erheben Im Landtag wurde gestern bei der Beratung des Kultur­états die Aussprache über die Rapitel Universitäten und wiffen­Reichsrat will ihre Aufrechterhaltung für ein Jahr. Ein jostalschaftliche Anstalten", fowie Runft zu Ende geführt. Heute um dematratischer Antrag wünscht die Ausdehnung dieser Be 12 Uhr beginnt die Einzelberatung des Kulturetats.

und stünden auf dem Standpunkt, daß nur gerade bas alte System, wie es früher war, nicht wiederkommen würde, wohl aber eine ge­läuterte, gemilderte Monarchie. Im ganzen hält Wallace die Bieber­fehr des Atten nur für eine Frage der Zeit und unausbleiblich, und eigentlich nur aus Furcht vor den Alltierten seien die Dinge bisher nicht schon weitergebiehen.

Man muß fagen: diefer Mann weiß etwas. Dieser Mann ber steht es sich einzufühlen, einer Nation den Herzschlag abzutauschen. Fast die ganze Rechtspreise druckt seine Offenbarungen hocherfreut im Auszuge nach. So gut also steht alles für sie? Roch hatte sie immer Bedenten gehabt, aus sich heraus solchem Optimismus zu frönen. Je mun, wer wollte nationalistisch genug sein, der Stimme des Bolts­fremben unter allen Umständen das Gehör zu verweigern?

Und schließlich hat er ja ganz recht, der Herr Wallace: die Mon­archie ist tatsächlich eine Frage der Zeit bloß daß man ihr außer halb der Teeräume des Hotels Adlon   die Antwort feineswegs fchuldig bleiben würde.

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Berwendung finden, werben in einem Jahr 1300 Darsteller von den verschiedenen deutschen   Filmfabriken beschäftigt. Man fann an­nehmen, daß ein Teil dieser Schauspieler, vor allen Dingen aber ein großer Teil der im Film beschäftigten Musiker aus den früheren Betrieben des Schauftellungs- und Mufitgewerbes zum Film abge. wandert find. Auf diese Weise ist die Anzahl der heute beschäftigten Künstler von 80 000 auf mehr als 90 000 angewachsen, so daß tat­fächlich ein Rüdgang ber beschäftigten Berfonen in den Theater­betrieben nicht festzustellen ist. Im übrigen werden im Film noch außerdem in den Ateliers, in den Theatern, in den Kopieranstalten usw. noch rund 35 000 Personen beschäftigt. Der Film hat also für die Verluste, die durch das Eingehen der fleinen Schaustellungs­betriebe entstanden find, reichlichen Erfag gebracht.

Rudolf Brenner. Die württembergische Arbeiterfängerbewegung hat in dem vor einigen Tagen in Stuttgart   im Alter von 72 Jahren verstorbenen Komponisten und Gefangvereinsbirigenten Rudolf Brenner ihren bahnbrechenden Führer verloren, der fie aus den fleinsten Anfängen in der Zeit des Sozialistengesezes bis zu einer auch den Gegnern imponierenden Höhe emporgeführt hat. Der im Jahre 1921 begründete württembergische Chorleiterverband Kenntnisse und Fähigkeiten aus eigener Kraft erworben hat, einen hatte ihn zu seinem Vorsitzenden gewählt. Auch die Sozialdemokratie verliert an diesem Mann, der einst Arbeiter war und fidh feine treuen und überzeugten Gesinnungsgenossen.

Die Beethoven- Feler der Afademie der Künfte findet am Dienstag statt. Der Wufithiftoriter Prof. Seiffert hält die Gebächtnis. rede. Das Klingler- Quartett wird das Cis- Moll- Quartett vortragen, Georg Schumann  , Willi Heß und Georg Wille das B- Dur- Trio. Der Dichter Hermann Stehr   wird die Feier mit einer einleitenden Ansprache eröffnen und Eduard Studen einen von ihm gedichteten Prolog sprechen.

Der Roman Gerichtstag bon Berence, überseht von R. Breuer Luce, ist in Buchform im Berlag von Baul 8folnan. Bien, erschienen und sum Brets von 3,50 M.( geheftet) und 4,80 M.( Brachtband) durch die Buchhandlung J. H. W. Diez, Lindenstr. 2, zu beziehen.

Der Rückgang der deutschen   Theater. Kriegszeit und die Nachkriegszeit haben mit ihren wirtschaftlichen Die Anzahl der deutschen   Theater fintt ständig. Besonders die Möten bazu beigetragen, die Theaterbetriebe zu vermindern, ba damals der Deutsche   weder Zeit, noch Sinn, noch Geld hatte, um fich der Unterhaltung zu widmen. Es fommt dazu, daß der Film seit dem Kriege auch während des Krieges und schon mehrere Jahre vor dem Kriege in immer steigendem Maße das Publikum bem Theater abspenstig gemacht hat. Wenn man die Statistik über die Theaterbetriebe aus dem Jahre 1907 mit der neuesten Statistik ver­gleicht, dann erhält man Zahlen, die geradezu erfchredend erscheinen. Aber bei richtiger Auswertung dieser Zahlen wird man doch zu Theater und Schaustellungsbetriebe verhanden waren, bringt die anderen Schlüssen kommen. Während im Jahre 1907 34 338 musik, legte Gewerbebetriebszählung nur noch eine Zahl von 10 343 Be trieben des Theaters, der Musif- und der Schaustellung. Nach der neuesten Gewerbebetriebsstatistik ist also taum ein Drittel der früheren Theaterbetriebe augenblidlich vorhanden. Nun darf man nicht per­geffen, daß zu biefer Zahl die Schaustellungen aller Art gerechnet fondern auch in jedem Dorf vorhanden waren, so daß fich eine ge werden, die früher in der- finolofen Zeit nicht nur in jeder Kleinstadt, waltige Zahl von mehr als 34 000 Theatern ergab. Deutschland  hatte nie so viel Theater, und das Herabsinken der statistischen Zahl auf rund 10 000 bedeutet durchaus nicht einen berartigen Rudgang der Theater. Hier und da ist wohl ein Theater fleineren Stiles zugrunde gegangen, aber im großen und ganzen dürfte bie Zahl der wirklichen Theater faum viel geringer geworden fein als vor bem Kriege. Das geht schon daraus hervor, daß die Anzahl der beschäftörper abipielen. Die Basillen trelen als handelnde Berfonen auf, und tigten Personen von 85 900 auf rund 80 000 gefunten ift

betrieben hat sich dem Film zugewandt, so deß der Film bei diefer Ein großer Teil der früheren Befiger von Schaustellungs: Statistik hätte berücksichtigt werden müssen. Es gibt in Deutschland  rund 4000 Rinos, die zusammen 7000 Mufifer und 3000 Schauspieler befchäftigen. Außer biefen 3000 Schauspielern, die als Romparjen

Diese Woche tein Jazz  - das schlagen die Mufitprofefforen Megitos als Beethoven- Ehrung vor.

Boltsbühne. Am 28. findet die Uraufführung von Ehm Belts Ge statt. Regie: Erwin Biscator. Bühnenbilder: Traugott Müller  . Filmtell: mitter über Gottland" im Theater am Billomplat Sturt Deriel. Mafit: Wolfgang Seller.

N

Dr. Magnus Hirschfeld   wird in seinem am 26. im Blüthnerfaal Geburtenregelung. Triebabweichungen) vorher schriftlich eingereichte Fragen fattfindenben Bortrag Segnelle Tagesfragen( Chereform, aus dem Bublifum beantworten.

Bazillen als Romangeftalten. Ein foeben in Paris   erfchienener Roman 40 Grad Fieber bon Marcel Berger schilbert nach einem Bericht ber Literarischen Belt" bie Borgänge, die sich in einem von Bazillen berieuchten

mezfürdigen Bert eingehende medizinfoe Borstudien gemacht. der Schauplas find die erkranten Gewebe. Der Bertaffer bat zu diesent

hat an 10. März einen neuen Stometen 10. Größe im Sternbild Libra Der vierte 1927 entdedte komet. Der Astronom Stearnes in Meddletown ( age) entbedt. Der Romet it felbst mit eineren Sernrohren in Daujalanb su jejen