faffung der preußischen Staatsregierung Vorsorge getroffen werden muß. Es mag dahingestellt bleiben, ob die durch die Presse gegangenen Gerüchte über Rückkehrsabsichten des ehemaligen Kaisers eine fachliche Unterlage haben, jedenfalls erscheint es der preußischen Etaatsregierung im Intereffe der öffentlichen Ruhe und Ordnung und zur Vermeidung außen- und innenpolifischer Berwicklungen unbedingt geboten, auch weiterhin eine rechtliche Handhabe dafür zu befihen, daß die Rüdfehr des ehemaligen Kaisers nach Deutschland untersagt, fowie bei einer etwaigen Rüdfehr feiner Freizügigkeit Beschränkungen auferlegt werden können. Bisher besteht nach§ 23 des Gesetzes zum Schuße der Republik die Möglichkeit, dem früheren Kaiser die Rückkehr in das Deutsche Reich ganz zu untersagen oder doch seiner Freizügigkeit Beschränkungen aufzuerlegen. Eine der artige Vorschrift tann nach Auffassung der preußischen Staatsregierung it in so weniger entbehrt werden, als das frühere Königshaus bei den Auseinandersehungsverhandlungen über sein Bermögen auf die Zuerkennung des Schlosses Homburg als Wohnsitz für den früheren Kaiser großen Wert gelegt hat. Würde nunmehr das Republitschuhgesetz aufgehoben werden, ohne daß an seine Stelle eine andere entsprechende gesetzliche Bestimmung fritt, jo bestände die Möglichkeit, daß diese Veränderung der Rechtslage den ehemaligen Kaiser zur Rückkehr auf deutsches Reichsgebiet bestimmt.
Die preußische Staatsregierung weiß sich mit Ihnen, Herr Reichskanzler, und mit der Reichsregierung darin einig, daß eine Rüdtehr des ehemaligen Kaisers nach Deutschland , fowohl aus außenwie aus innenpolifischen Gründen unbedingt verhindert werden muß. Sie befürchtet indessen, daß im Falle einer Aufhebung des Republik . schutzgesetzes neue gesetzgeberische Maßnahmen zur Bekämpfung Staatsfeinblider Bestrebungen und Organisationen, sowie zur Ber hinderung einer Rückkehr des ehemaligen Kaisers im Reichstage möglichenfalls nicht die erforderliche Mehrheit finden würden, daß aber sicherlich schon die Einbringung einer entsprechenden Vorlage sehr bedenkliche Unruhe und Aufregung hervorrufen würde. Sie hält es infolgedeffen für dringend erforderlich, daß das Republikschutzgesetz über die Dauer feiner jeßigen Gültigkeit den 21. Juli 1927hinaus verlängert wird.
In Voraussicht dessen, was kommen kann, ersucht die die Absichten des Reichskabinetts, weil sie gegebenenfalls preußische Staatsregierung um beschleunigte Mitteilung über schon jeht darüber schlüssig werden muß, welche Maßnahmen sie für den Fall treffen müßte, daß das Republitschuhgefeß aufgehoben werden sollte, ohne daß entsprechende gesetzliche Borschriften an seine Stelle treten."
Im Zusammenhang mit diesem Schreiben des preußischen Ministerpräsidenten gewinnt auch der Briefwechsel ein besonderes Interesse, den der preußische Staatsjetretär Weismann mit dem Generalbevollmächtigten der Hohenzollern , v. Kleist , geführt hat. Weismann macht den Hohenzollernmann auf die Gerüchte aufmerksam, daß die zweite Frau Wilhelms im Alten Balais Unter den Linden zu„ refibieren" gedenke und weist auf die Gefahren hin, die daraus für diese Frau wie für das Haus entstehen könnten. Der Bevollmächtigte Bilhelms teilte darauf mit, daß die ,, Kaiserin Hermine " nur bei ganz vorübergehendem Aufent halt in Berlin einige Zimmer bort bewohnen wolle, daß aber von einer dauernden Aufenthaltsabficht feine Rede sei.
Die Plädoyers im Femeprozeß. Bon Christus bis zum Vertrag von Versailles . Im Femeprozeß Bilms tamen gestern nachmittag die Verteibiger zum Wort.
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Für Fuhrmann der Offizialverteidiger. Er besaß den guten Geschmad, folgenden Bergleich zu ziehen: der Staatsanwalt Pontius Pilatus , Fuhrmann Christus. Fuhrmann sei nur der Unterlassung der Anzeige eines drohenden Verbrechens schuldig.
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Für Umhofer Rechtsanwalt Müller. Umhofer sei an der Tat nicht beteiligt. Er verlange Gerechtigkeit, aber fein Todesurteil.
Sonnenflecken.
Von Paul Gutmann.
Bon Zeit zu Zeit wird die öffentliche Meinung durch die fühne Hypothese irgendeines ehrgeizigen Professors angenehm aufgerüttelt, der es versteht, recht niedrige irdische Angelegenheiten mit dem Einfluß höherer fosmischer Mächte in Zusammenhang zu bringen. Der Mensch, der sich hier so gewaltig felbstherrlich aufspielt, liebt es, seine
sei
Für Klapproth Justizrat Hahn. Ursache für den Prozeß der Schandvertrag von Versailles . Slap proth habe wegen Trunkenheit am Morbe nicht teilgenommen. Er fei freizusprechen. Heute 9% Uhr Fortsetzung des Plädoyers. Urteil Sonnabend mittag.
Die Mieterhöhung in Preußen. 120 Millionen jährlich für die öffentliche Hand. Durch eine Berordnung der Reichsregierung wird die mtete am 1. April um 10 Prozent erhöht. Keine Bestimmung hat die Berordnung darüber getroffen, wem diese Mieterhöhung zugute tommen soll, dem Hausbesitz oder der Deffentlichkeit. Rach langen und schwierigen Verhandlungen ist jetzt in Preußen zwischen den Regierungsparteien eine Berein barung zustande gekommen, der zufolge die Mietzinssteuer bei den Häusern unverändert bleibt, die im Frieden mit nicht mehr als 45 Broz. ihres Wertes hypothefarisch belastet waren. Bei den Häufern hingegen, die mehr Hypothefen hatten und das sind zwei Drittel aller Häuser, wird bei Mietzinssteuer um 2 bis 8 Prog. erhöht. Auf diese Weise wird aus der Mieterhöhung vom 1. April ein Betrag von mindestens 120 millionen im Jahr on im Jahr für die öffentliche Hand sichergestellt. Bon dem Mehr ertrag der Hauszinssteuer sollen fünf Sechstel für den ohnungsbau verwendet werden, während das legte Sechstet den Gemeinden überwiesen wird.
Spoti
Förderung der Landwirtschaft. Ein sozialdemokratischer Erfolg.
Der Landtag hat gestern in aller Stille einen Gefeßentmurf verabschiedet, der 10,2 millionen für Kultivierung der staatlichen Moore und für Errichtung von 50 Gärtnereibe trieben bereitstellt. Die Bewilligung diefer Mittel ist ein Erfolg ständigen fozialbemokratischen Drängens. Hunderte von Millionen gehen Jahr für Jahr für Frühgemüse ins Ausland. Das alte Revolution hat die Sozialdemokratie die staatliche Domänenver agrarische Preußen hat sich nicht darum gefümmert. Erst nach der waltung gedrängt, auf diesem Gebiet führend voranzugehen, und die ersten Versuche der Frühgemüse zucht in Wiesmoor ( Ost friesland ) find glänzend gelungen. Jetzt foll auf diesem Wege rascher vorwärtsgefchritten werden.
Der Scheldemündungsvertrag abgelehnt. Zweidrittelmehrheit im holländischen Senat.
Rücktritt des Außenministers. Amsterdam , 24. März.( Eig. Drahtber.) Die erste kam mer lehnte am Donnerstag den belgisch - niederländischen Bertrag mit 33 gegen 17 Stimmen ab. Vor dem Parlament hatten fich Hunderte von Menschen angejammelt, die das Abstimmungsergebnis mit lauten Bravorufen aufnahmen. Der Außenminister van karne bed, der fich für die Annahme eingesetzt hatte, ist zurüdgetreten.
Die zweite Kammer hatte den Vertrag bereits im Dezember mit einer schwachen Mehrheit angenommen. Auch die belgische Kammer hatte ihn bereits rafifiziert.
Der Vertrag regelte in erster Linie die Verwaltung ber Scheldemündung, die holland gehört, und sah den Bau. eines Kanals von Antwerpen nach dem holländischen Moerdink zur Erzielung einer befferen Rheinverbindung für den belgischen Nordseehafen vor. Es handelte sich bei den Vereinbarungen um den Abschluß eines jahrhundertealten geschichtlichen Prozeffes. Die hollän dische Sozialdemokratie war in ihrem Urteil über diese Entscheidung geteilter Meinung; die Gewerkschaften standen geschlossen gegen den Bertrag, während man in Belgien geschlossen für das Abkommen
eintrat.
Schwere Enttäuschung in Brüssel .
Brüffel, 24. März.( Eig. Drahtber.) Die Ablehnung des holländisch- belgischen Vertrages über die Schelderegelung im hollän.
gefällige fupplerische Pseudowissenschaft gedeutet hat, sie bedeuten uns vielmehr die Geistesfackeln des Genius, die über Mord und Krieg, über den tobenden Irrfinn dieses Planeten das Licht der Güte und Gerechtigkeit in den dunklen Weltraum schleudern.
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dischen Senat hat in Brüssel starte Enttäuschung und befa tigen Unwillen erzeugt. Die Mehrheit gegen den Bertrag hat überrascht. Für dieses Ergebnis wird die strupellose Heße eines Teiles der holländischen Presse gegen den Vertrag verantwortlich gemacht. Nach belgischer Auffassung ist der Konturrenzneid der Rotterdamer Hafenintereffenten gegen Ant werpen ausschlaggebend gewesen für die Haltung der Mehrheit des Senats. In Kreisen der belgischen Regierung wird die Ablehnung des Bertrages insbesondere deshalb lebhaft bebauert, weil da. durch die bereits angebahnte wirtschaftliche und politische Zusammen. arbeit zwischen Belgien und Holland auf internationalem Gebiet und namentlich im Böllerbund fast unmöglich gemacht wird.
Darüber, was jest geschehen soll, äußert man sich mit großer Zurückhaltung. Die Regelung der Frage des Scheldeeinganges fann nicht lange hinausgeschoben werden. Nachdem beide unmittelbar interessierten Staaten zu feiner Ginigung kommen fonnten, bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als eine internationale Rege. tung unter Mitwirkung der an der Scheldeschiffahrt interessiertent Mächte anzuftreben. Diese Aussichten haben allerdings weder für Belgien noch für Holland etwas Berlockendes. Die belgische Regierung hatte früher zu verstehen gegeben, daß im Falle der Ablehnung des Bertrages eine Wiederaufnahme der direkten Verhandlungen zwischen beiden Ländern faum in Frage fommen tönne. Trotzdem wäre dieser Ausweg nicht ganz ausgeschlossen, wenn die holländische Re gierung unverfäumt neue annehmbare Borjgläge machen würde usoni 80.05
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Parlamentsschluß in Warschau .
Der polnische Sejm plötzlich von Pilsudski geschlossen.
Warschau , 24. März.( 3) Heute abend um 6 Uhr teilte plötzlich piisubsti dem Sejmpräsidenten Rataj mit, die Regierung habe beschlossen, den Sejm zu schließen, da die gegenwärtige Sigungsperiode nur als Budgetfeffion gedacht gewesen fel. Pilsudski stellte dem Sejmpräsidenten den Tag der Durchführung des Regierungsbeschlusses anheim. Jedoch befristete er sie bis spätestens Dienstag nächster Woche. Pilsudski versprach, in der 3 weiten Hälfte des April den Sejm wieder einzu
berufen.
Regierungsbeschluß geradezu beftürzt. Man entschloß sich, den Die im Sejmgebäude wellenden Abgeordneten waren über den Dienstag zur Schließung des Sejm zu wählen.
Südflawien wünscht Untersuchung.
Südslawiens Bertreter in der Genfer Abrüstungskommiffion, Jowano witfd), erflärte den Bresseleuten die volle Bereit willigkeit seiner Regierung, die Belgrader Milliärattaches alles int Lande und an der Albaniengrenze besichtigen zu laffen. Anrufung des Bollerbundes wäre zunächst Sache Albaniens oder seiner Garanten: England, Frankreich , Italien .
Mussolini weigert sich, eine internationale Untersuchung an zuerkennen, d. h. zuzulassen und ebenso weigert er sich, den Böllerbund entscheiben zu lassen.
Die Pariser Linkspresse macht Briand heftige Vorwürfe, weil er nicht den Bölferbund veranlaßt, den Streit zu liquidieren; der Faschismus gefährde dauernd den Frieden.
In Leith( Nordengland ) fand eine Erfahwahl zum Unter haus statt, nachdem der bisherige liberale Abgeordnete Wedya wood Benn zur Arbeiterpartei übergetreten war. Während er sé als Liberaler im Herbst 1924 mit 5319 Stimmen Vorsprung vor dem Arbeiterparteiler gewählt worden war, fonnten die Liberalen den Siz biesmal mit nur 111 Stimmen Mehrheit( 12 461 gegen 12 350) behaupten. Allerdings erhielt ein tonjervativer Kandidat diesmal 4607 Stimmen, der damals fehlte.
Ehrende Erwähnung verdient der slowenische Abgeordnete Besedniak, der es im italienischen Parlament gewagt hat, den Hinauswurf flowenischer Lehrer aus dem Schuldienst des Faschistenstaates anzuprangern.
mittelt. Ein Mensch, der nie gereist ist, denkt in Fahnen und Regie rungen; er denft abstraft. Aber mer herumgekommen ist, der denkt in Bölfern. Ich wünsche allen Arbeiter- Reiseorganisationen bie allerbeste Entwicklung und hoffe, daß diese Konferenz die Geburt einer neuen Idee in der Arbeiterbewegung darstellt, nämlich daß der Mensch, um sein eigenes Band kennen und lieben zu lernen, auch die anderen Länder fennen lernen muß. Die Arbeiterreisebewegung ist eine Etappe zur Berwirklichung des Friedens."
Berantwortung auf unbekannte bunfle Gewalten abzuwälzen. Was jeher einen zweiten Macdonald gegeben. Es ist, wenn man so fagen barkeiten" erheben die pier Verbände des Schrifttums,
die Aftrologie im Privatleben des einzelnen ist, das bedeutet für die Gesamtheit irgendein rätfelhafter Borgang im Kosmos. So ist es denn ganz natürlich, wenn die Professoren nachweisen, daß an der gesteigerten Kriegslust, die zum Weltkrieg geführt hat, eigentlich die Sonnenfleden schuld find, und daß deren gesteigerte Tätigkeit auch jetzt noch Berderben mit sich führt. Demnach ist es ganz erklärlich, daß die Italiener Albanien haben wollen, daß Mussolini sich in einem beständigen Koller befindet, daß China in Aufruhr ist und daß, um auf ficinere Beispiele hinzuweisen, die Bölkischen beseffen werden, zu schießen und zu schlagen anfangen, sobald sie Reichsbannerleute oder gar Kommunisten erblicken. An allem sind die Sonnenflecken schuld, die uns vermutlich noch hübsche Ueberraschungen bringen werden. Nun ist es eine merkwürdige Tatsache, daß die Sonnenflecken es niemals auf den ethischen Sinn des Menschen abgesehen haben, Ton dern immer nur auf seine rohen tierischen Triebe. Sie bringen teine Epidemie des Edelmuts hervor, des Seibstvergessens, der nächstenliebe, sondern nur des Mordens, Raubens, der Niedertracht und Berleumdung. Ihre Einwirkung ist offenbar nichts anderes als der Reft jenes Aberglauben, der früher die Götter für alles Unglück der Menschheit verantwortlich machte und der sich jetzt in die Naturwissenschaft zurückgezogen hat. Warum liebt es der Mensch, immer nur seine Schwächen mit mythologischem Glanz zu umgeben? Warum ist es feinem Professor eingefallen zu sagen, daß zur Zeit einer Revolution, des Aufbäumens gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung die von der Sonne in den Weltraum geschleuderten Jackeln besonders mächtig sind? Daß nicht die Roheit im Bund mit dem Weltgeist steht, sondern die Gerechtigkeit? Die Tiernatur des Men schen erfreut sich wieder einmal eines Kults, der es zur Aufgabe macht, den Geist zur Rebellion aufzurufen.
In diesem Kampf um den Geist gibt es feinen großartigeren Führer und Tröster als Beethoven , dessen hundertsten Todestag
Neben dem offiziellen Ramsay Macdonald , dem Parteimann, Arbeiterführer und politischen Schriftsteller, hat es ſeit darf, der lyrische Macdonald", der Lobredner der Bücherstille am heimischen Herde, der Wanderer, der übers Wochenende in seine schottische Heimat fährt und dort mit einem Brotsad oder Ränzel durchs Hochland streift, der Verfasser des wundervoll schlichten Buches Wanderings and Excursions" und schließlich der Reisende, der seit Jahrzehnten jede mögliche Gelegenheit be nußt, um ein neues Stüd bewohnter und unbewohnter Erde fennenzulernen. Dieser lyrische Macdonald hat fürzlich bei einem Empfang für die in London versammelten Delegierten der Internationalen Arbeiterreisetonferenz, in einer Internationalen Arbeiterreifetonferenz. in einer Tischrede vom Erlebnis des Reifens gesprochen.
Ich weiß nicht recht," sagte Macdonald, warum gerade ich bazu erwählt worden bin, den Trinkspruch auszubringen. Der eigent liche Grund dürfte darin bestehen, daß ich wie mir ein Blid rund um den Tisch zeigt der größte Bagabund und Landstreicher unter allen Anwesenden bin. Von meiner frühesten Jugend an bin ich immer ein Wanderer gewesen. Ich glaube, niemand fann sich oder sein eigenes Heimatland verstehen, der nicht das Ausland fennengelernt hat. Dieses Wandern, dieses Kennenlernen anderer Bölker, dieses Einatmen einer fremden Luft, das ermöglicht uns nicht nur, diese anderen Völker, sondern auch uns selbst zu verstehen.
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Ich befize etwas, das unendlich wertvoll ist: eine außer ordentliche Sammlung von Wunderteppichen. Sie wissen: die werden auf den Fußboden ausgebreitet; die Kinder setzen sich darauf. und auf und davon geht es durch den unendlichen Raum, nach dem Nordpol und Südpol . Aber man muß an die Zauberteppiche glauben. Ich habe solche Zauberteppiche eine ganze Sammlung- irgendwo Ich habe solche Zauberteppiche weggeräumt ich weiß nicht, wohin und wo-, aber wenn ich abends daheim bin, dann rufe ich sie, und dann kommen sie herangefchwebt und tragen mich nach Brag und Bien und Tim buttu, wie ich nur will. Nichts auf Erden läßt sich mit einer jolchen Sammlung magischer Teppiche vergleichen. Diese Erimerungen sind die beste Altersversicherung, die es auf Erden gibt. Ihr Befiz bedeutet, daß man, wie Satan, Herr feiner selbst ist, Herr der
Erde und der Büfte zugleich."
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Gegen den Gesetzenfwurf zum Schuhe der Jugend bei Luftder Goethebund- Berlin , der Schußverband Deutscher Schriftsteller, der Verband Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten und der Verband Deutscher Erzähler energischen Protest. Der var liegende Entwurf der zweiten Lesung überschreitet in seinen enfa scheidenden Paragraphen den berechtigten Schutz der Jugend gegen die Gefahren der sogenannten niederen Lustbarkeiten. Dafür wird die Freiheit künstlerischer Betriebe und Beranstaltungen jeglicher Art, alio von Theateraufführungen, Borlesungen, Kunstausstellungen usw. auf das schwerste bedroht! Der Willfür einzelner Landes- und Orts. behörden wird jede Handhabe geboten, ernste, aber unbequeme Kunst zu unterdrücken, und den Jugendämtern werden Zensur. befugnisse eingeräumt! Das Familien- und Bereinsleben wird be hördlichen Eingriffen ausgefezt, den Eltern unter Androhung schwerer Strafen eine Berantwortung für ihre Kinder aufgebürdet, die jedes Maß überschreitet. Zu schweigen von den Gefahren, die dem Sport- und Kunstunterricht durch dieses Gefeh brohen.
Die Berbände des Schrifttums erwarten von den geseggebenden Körperschaften eine Rüdführung der Borlage auf ihre ursprüngliche Abficht, die Jugend bei sogenannten niederen Luftbarkeiten zu schüßen und fordern eine Formulierung, die eindeutig ist und die Freiheit der Kunst nicht gefährdet.
Richtlinien für den Musikunterricht an den Volksschulen. Am 26. März 1927, bem 100. Todestage Beethovens, wird der preußische Kultusminister Richtlinien für den Musikunterricht an Bolksschulen herausgeben, die an die Stelle der bisherigen Bestimmungen für den Gesangunterricht treten. Nach jahrelangen Borarbeiten, an denen namhafte Mufifer und Schuimänner beteiligt waren, wird der Musiklehrplan im neuen Schuljahr in Kraft treten. Die allgemeinen find, werden durch die neuen Richtlinien auch auf den Mufifunter. richt übertragen. Die in der Denkschrift über die gesamte MusikPflege in Schule und Volk vom April 1923 entwidelten Vorschläge über die Reform des Musikunterrichts finden durch diesen Lehrplan Mittelschulen und der höheren Lehranstalten bilden nunmehr ein zum Teil Berwirklichung. Die Mufiflehrpläne der Bolksschulen, der
ihaften wie die Arbeiter- Reiseorganisationen hülfen dabei, folche Macdonald fuhr fort, Reisen beanspruche Zeit und Geld. Gefell . Schwierigkeiten zu überwinden. Immer, wenn ich den Kanal einheitliches Ganzes. | überquere, habe ich ein zwiespältiges Gefühl. Ein Stück meines Herzens und Gewissens faat mir: Unaähline tönnen nicht reisen; warum solltest du? Die Antwort darauf lautet: Das beste, was einer tun fann, ist, sich selbst so füchtig und leistungsfähig wie möglich für die Arbeit zu machen, die thm aufgegeben ist, und weder Reich noch rm nochmahmen.
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die kultivierte Menschheit feiert. Sein Leben war Rebellion gegen den Ungeift, gegen Unfreiheit, freche Anmaßung, den Dünkel jeder Art Tyrannei. Revolutionär aus Menschenliebe, sang er die Freiheitshymnen des„ Egmont", bes Fidelio", der„ Eroica ". Sein großes Beispiel acigt wie fein zweites, daß das wahre Genie und der Empörer aus Beredstigkeit Brüder find. Man kann das Göttliche -nicht lieben, wenn man das Teuffische nicht befämpft. Bene Sonnen fadein, die eine armjelige Phantasie fälschlich Sonnenfleden benennt, Wir sind alle am Frieden interessiert," schloß Macdonald ,,, und sie sind nicht die Herdfeuer der Gemeinheit, als die sie die allzeit da tenn nichts anderes helfen als der Wechsel, den das Reisen ver.
Teilnahme Bonns an der Beethoven- Gedenkfeier in Lyon . Auf Einladung des Unterrichtsministers Herriot in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Lyon begibt sich Stadtschulrat Baedorf als Ver. treter der Veterstadt Beethovens nach Lyon zur Teilnahme an der Beethoven- Feler der Stadt Lnon. Den Bemühungen Herriots iſt es gelungen, die Zurücgabe der Goethe- Andenken durch die französischen Behörden durchzusehen. Damit entfiel der frühere Grund für die Ablehnung der Einladung.