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Deutsthnationale vor öer Juttertrippe. Hunderte von Bewerbungsschreiben liegen vor! Feststellttttgen im Landtag.

Der Landtag nahm in seiner heutigen Freitagssitzung zunächst die erste Lesung des preußischen Ausführungsgesetzes zum Finanzausgleich vor. Die Vorlage wurde nach kurzen Ausführungen der Abg. v. Eynern(D. Vp.), Stolt(Komm.) und Hecken(Dnat.) dem Hauptausschuß überwiesen. Beratung des Jnnenetats. Dann wurde die Generaldebatte über den Znnenetal fortgesetzt. Abg. Dr. Schwering(Z.): Das Zentrum hat durch feine Koali- tionspolitik im Reich und Preußen zur Festigung der Republik und zur allgemeinen Beruhigung das meiste beigetragen. Allerdings hat die Rechtskoalilion im Reich bei uns starke innen- und außenpolitische Bedenken geweckt, an die noch jüngst die Etatrede des Reichstagsabgeordneten Kaas' er- innert hat. Aber wir haben dies« Rechtsregierung auf das eifrige Betreiben der Volkspartei gebildet, und die Energie und Klugheit des Reichstagszentrums hat nur oer- hindert, daß in der neuen Reichsregierung der Einfluß der Volks- Partei zu stark wurde.(Heiterkeit.) Durch die Bildung der neuen Reichsregierung hat die Republik neue Anhänger gewonnen; wir

würden nur wünschen, daß die deutschnationale Presse die v e r- einbarten Richtlinien noch besser bekannt macht. Einer der neuen deutschnalionalen ZTCinister im Reich hat vor wenigen Tagen einen preußischen Regierungsrat aus seiner kommissarischen Beschäftigung entfernt mit der offenherzigen Begründung, er müsse die Stelle einem Parteifreunde von sich geben: es lügu bei der Deutschnalionalen Reichslagssraklion schon mehrere Hundert Bewerbungsschreiben. (Lebhaftes Hört, hört! links und in der Mitte.) Das ist die Mc- lhod«, die die Deutschnationalen der preußischen Regierung zum Vor- wurf machen, während die preußische Regierung System Seve- ring tatsächlich nur alle Bevölkerungstelle gleichberechtigt zur Mit- arbeit am Staat heranziehen will. Von dem früheren Kaiser wünschen wir, daß er in seinem freigewählten Exil bleiben möchte. Es wäre überhaupt gut, mit den Hohenzollernlegenden wenigstens insoweit aufzuräumen, als sie die De u t s ch ö st e r r e i ch e r un­nütz verärgern müssen. Denn unser Ziel bleibt doch Groß- d e u t s ch l a n d. Abg.' v. Eynern(D. Vp.) spricht über die Verwaltunosreform.

vor Abschluß ües tvilms-prozeffes. Die Verteidiger sprechen. Auch heute hat die Verteidigung im Fememordprozcß Wilms das Wort. Rechtsanwalt Bloch spricht für die Angeklagten Stantien und o. Poser, die weniger belastet sind. Er klagt die Reichs- wehr an. Unter den Fittichen der Reichswehr seien die Arbeits- kommandos aufgezogen worden als rein militärische Truppe. Die Reichswehr trage damit die Verantwortung für die Arbeits- kommandos. Sie habe dafür sorgen müssen, daß Prozesse wie der vorliegende vor ein militärisches Sondergericht komme. Aber die Reichswehr habe versagt, sie habe ihre Schutzbefohlenen im Stiche gelassen. Daraus aber sei zu erwägen, künftige Fälle einem derartigen Gerichte zu übergeben. Der Vorschlag Blochs gibt dem nächsten Berteidiger, Rechts- anwall S ch w i n d t, der für den Angeklagten Budzinsky spricht, das Stichwort. Er will von den Sondergerichten nichts wissen und plädiert im übrigen nicht nur auf Freispruch seines Klienten, sondern auch aus Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchung?- Haft. Der Verteidiger des Angeklagten Schulz ist Rechtsar/walt Sack. Er verfolgt die eigenartige Taktik, die moralische Schuld an den Vorgängen denen zu geben, die die Putschaktion durchschaut und sich um die Aufdeckung des Femesumpfes oerdient gemacht haben: dem ehemaligen Innenminister Severing, her politischen Polizei und dem Reichswehrministerium. Sie hätten es versäumt, den hochverräterischen Bestrebungen der Arbeits- kommandos rechtzeitig entgegenzutreten! Anzuklagen fei ferner die Justizverwaltung, die den Kassiberverkehr nicht verhindert habe und die verabsäumt habe, einer Zeitschrift die fortlaufende Sammlung von Material im Fall Wilms unmöglich zu machen. Diese Stellen träfe die moralische Schuld. Sie hätten die Angeklagten schuldig werden lassen. Mit anderen Worten: die Schuld beginnt da, wo die Aufklärung der Verbrechen beginnt. So spricht Rechtsanwalt Sack, der Verteidiger des Schulz...

Der Reichspoftminifter im Sarmat-Prozeß. Vernehmung im Fall Lange-Hegermann. Am Beginn der heutigen Verhandlung im B a r m a t- Prozeß richtete der Vorsitzende an den Angeklagten Lange-heger- mann die Frage, ob er seine bisherigen Aussagen aufrecht erhalte, wonach ihn der verstorbene Reichspostminister Dr. H ö f l e über Einzelheiten des Kredits im unklaren gelassen habe. Langc-Heger- niann betonte, daß er bei feinen Bekundungen bleibe. Sodann wurde der setzige Reichspostminifler Schäheh der zur fraglichen Zeit Staatssekretär der Abteilung München des Reichspostniinisteriums war, als Zeuge über die Abmachungen bei der Hergabe des Kredits gehört. Nachdem der Vorsitzende festgestellt hatte, daß der Minister auf Grund eines Schreibens des Staatssekretärs der Reichskanzlei sich von dem Reichskabinett die Genehmigung zur Aussage erhalten hatte, verbreitete sich Reichsminister Schätzet einleitend über die staatsrechtlichen Grundlagen der Kredithergabe aus Mitteln der Post. Nach dem Staatsvertrag vom 27. April 1920 sollten die in Bayern aufkommenden Postscheckgelder der bayerischen Wirtschaft zufließen. Dies fei jedoch nur eine Sollvorschrift, und der Minister könne auch von der bayerischen Abteilung Geld anfordern. Von dieser Möglichkeit hätten aber die Reichspostminister Dr. H ö s l e, G i e s b e r t s und S t i n g l keinen Gebrauch ge­macht. Rcichsminister Schätzet erklärte dann weiter, daß Höfle im Mai des Jahres 1924 mit ihm die Angelegenheit besprochen, und ge­sagt habe, daß er die Gelder für die besetzten Gebiete brauche. Er, der damalige Staatssekretär, habe gesagt, daß er sich die Sache überlegen wolle. Vors.: Herr Reichsminister, bestanden Bedenken, daß bayerische Gelder an das besetzte Gebiet gegeben wurden? Zeuge: Nein, dabei habe ich nichts finden können. Ich sagte Höfle nur, er solle mit genaue Belege geben, dann würde der Abgeordnete Lange-Hegermann den Kredit, wenn die Frage der Sicherheiten geklärt sei, bekommen können. In der damaligen Zeit bestand in den besetzten Gebieten eine große Geldknappheit, und man benutzte auch M i t t e l p e r s o n e n, um die Gelder dem Eingriff der Franzosen zu entziehen.

Vo r f.: Herr Reichsminister, hatten Sie damals Einblick in die Flüssigkeit der Berliner Gelder? Zeuge: Ja, ich wußte, daß Berlin damals knapp war. Für mich kam aber auch in Frage, daß mit der Kredithergabe ein vaterländischer Zweck verfolgt werden sollte, und ich hatte mir auch ausbedungen, daß die Gelder auch für die bayerische Pfalz verwendet würden. Dazu kam, daß mir Berlin auch mehrmals ausgeholfen hatte, wenn die Münchener Abteilung knapp war, und schließ- lich war es ja mein Minister, der an mich die Bitte auf Hergabe des Kredits an Lange-Hege.'mann stellte. Ich habe mich auch erkundigt, ob gegen den Abgeordneten Lange-Hegermann irgendwelche Bedenken beständen, was aber in politischen Kreisen verneint wurde. Vors.: Herr Reichsminister, immer doch aber nur unter der Voraussetzung, daß die Mittel für die besetzten Gebiete ver- wendet würden? Auf den Gedanken, daß das Geld anderweitig verwandt würde, kam doch wohl niemand? Reichspostminfftcr Schätze!: Nein, ich dachte auch nicht im Geringsten daran, daß mit dem Geld Mißbrauch getrieben werden könnte. Um so weniger, als ich kein Mißtrauen gegen den Reichspostminister Dr. Höste hatte. Es war für mich kein Zweifel, daß das Geld nicht für das besetzte Gebiet verwendet werden könnte. Vors.: Sie würden das Geld also nicht für die Köttewiher Fabrik gegeben haben, die ja auch notleidend war, wie hier von allen Seiten festgestellt worden ist? Zeuge: Nein, denn dafür waren die Gelder ja nicht da. Der Reichspostminister Dr. Schätzet äußerte sich daxm iioch über die zwischen der Abteilung München und dem Reichspost- minister geführte Korrespondenz, in der ausdrücklich betont wird, daß die Gelder für die besetzten Gebiete unter besonderer Berück- sichtigung der bayerischen Pfalz verwendet werden sollten. Dr. Schätze! gab an, daß der Verwendungszweck auf Grund der Besprechungen und'Abmachungen mit Dr. Hösle so angegeben worden war, und daß man in der Münchener Abteilung eben davon überzeugd gewesen sei, daß der Verwendungszweck stimme. Es entspann sich dann eine längere Aus einander- f e tz u n g zwischen dem Gericht und dem Angeklagten Lange- Hegermann wegen des Schreibens, das der Angeklagte am 30. Mai nach München an das Reichspostministerium geschickt hatte, und in dem ausdrücklich bestätigt wird, daß das Geld in das besetzte Gebiet unter besonderer Berücksichtigung der Pfalz fließen würde, wie der Minister es bestimmt habe. Dieses Schreiben war die Ant- wort auf einen Brief der Abteilung München , in dem gesagt worden war, daß der Kredit nur untev der angegebenen Voraussetzung ge- währt worden sei.

Entsetzt fliehen die Uebrigen. Dann wird es vollständig still auf der Bühne um die drei Ge- töteten. Einen Augenblick nur, aber Max Bohr, Vidi Vera und dem Marquis scheint er eine Ewigkeit. Dann fällt der Vorhang. Eine kurze, dunkle Pause vor dem Epilog. In dieser kleinen Pause geschah etwas auf der Bühne. Schon während der Leseprobe des großen Dramas hatte ein junges verliebtes Mäusepärchen sich in das große dunkle Theater- gebäude verirrt. Sie waren von dem nahegelegenen Packhaus gekommen waren wohl von Hause fortgelaufen, um ihre junge Liebe in unge- störter Ruhe zu genießen. Aber Ruhe war dott nur zu den Zeiten, wo weder Proben noch Abendvorstellungen stattfanden, doch als das große Drama vor vollen Häusern gespielt wurde, merkten sie. daß sie an einen Ort gekommen waren, wo gut gegessen wurde und manches für sie abfiel. Abend für Abend war der Tisch auch für sie gedeckt, denn Brot und Speisereste rollten über den Fußboden der Bühne und blieben während der Pause liegen, bevor der Vorhang für die Schlußszene aufging, wo Arzt und Behörde eintreffen und Worte sprechen, die die Moral des Stückes enthalten. Die vorhergehenden lärmenden Szenen die Schüsse die fliehenden Schauspieler, beunruhigen das junge Paar nicht mehr, das sich unter dem Bühnenboden gemütlich und bequem gemacht hat. Im Gegenteil. All dies war ihnen willkommen. Sie wußten ja nun aus Erfahrung, daß es dem für sie so schön gedeckten Tisch vor- ausgehen mußte. Ein paar Monate find ein« lange Zeit für Mäuse sie nahmen an, daß der Zustand auf der Bühne ewig währen würde. Sie glaubten ihr Auskommen gesichert und setzten daher, unangefochten von dem großen Drama, das über ihren Köpfen seinen Gang ging, sechs kleine, ftumpfschnauzige, halbnackte Junge in die Welt. Dort oben aber strich auch die dreifarbige schwarzweißrote Katze umher. Sie hatte lange kein« Mäuse gewittert die Vorsaison war nicht nur sür den Theaterdirektor mager gewesen. Die sechs kleinen Kahlköpfigen wuchsen schnell heran, bald konnten die glücklichen Eltern sie in der stillen, dunklen und für das Publikum erschütternden Pause oben auf die Bühne führen. Da saß die Dreifarbige und wartet« auf sie. Still und lautlos fing sie all«, ein« nach der andern, und legte sie vor sich hin. Vidi Vera, Max Bohr und der schmachtende Ronet konnten sich erheben, sich verbeugen und den rauschenden Applaus entgegen- nehmen, die acht kleinen Mäuse aber blieben liegen, bis die Scheuer- frauen mit ihren Kehrbesen kamen und nach dem großen Drama ausfegten._ Forschungsstipendien der Rotgemeinschaft. Die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft hat nach dem Kriege nicht nur für die deutsche Forschung im allgemeinen unendlich viel geleistet, son- dern fördert auch den Nachwuchs an Gelehrten durch Forschungs- fripendien, über die der Präsident F. Schmidt-Ott in denBerliner Hochschulnachricht«»" näheres milteist. Diese dem Lebensunterhall

Lange-Hegermann bekundet hierzu, daß er mit Höfle eine Aus- einandersetzung gehabt habe, weil nach seiner Ansicht die Gelder doch nach Sachsen gingen, wenn auch der Käufer der Köttewitzer Fabrik in Bonn wohne. Hoefle habe aber gesagt, das Geld käme nur auf 14 Tage infolg« Geldmangels dorthin, und im übrigen habe er, der Minister, schon Gelder in das besetzte Gebiet geleitet.Wenn ich gesagt hätte," das stimmt doch nicht, schicke das Geld zurück," so wäre doch der Minister blamiert gewesen." Der Vorsitzende machte den Angeklagten Lange-Hegermann wiederholt darauf aufmerksam, daß er nicht recht getan habe, den Brief nach München zu unterschreiben. Lange- Hegermann erklärte aber, daß er auf Grund der Versicherung des Ministers den Absatz, demzufolge das Geld ausschließlich für das befetzte Gebiet verwandt würde, für richtig gehalten habe. Er habe eben dem Minister geglaubt, und deshalb auch mit Rücksicht darauf, daß er sein Fraktionskollege sei, den Brief, den Hösle diktiert habe, unterschrieben. Vors.: Kennen Sie das Schreiben, das Höfle an die Vereinsbank in Kaiserslautern geschrieben hat, und in dem er bittet, sich nicht persönlich mit Ihnen wegen des Kredits in Verbindung zu setzen, da Sie mit Kreditgesuchen überlaufen würden? Der Direktor der Vereinsbank soll ja auch in Berlin gewesen sein, und mit Ihnen verhandelt haben. Lange-Hegermann: Mit mir hat er nicht verhandelt. Das wird auch seine Vernehmung ergeben. Ich kenne auch das Treiben Dr. Höfles nicht. Zur Abwicklung des Höfle-Kredits teilte der Reichs- postmimster dann noch mit, daß etwa 400 000 M. aus dem Ver- mögen Lange-Hegermanns eingegangen waren, daß ferner zu- gunsten der Post eine Hypothek von 1,7 Millionen aus Köttewitz eingetragen wären und die Post außerdem 70 Proz. der Geschäfts- anteile Lange Hegerinann in Händen hätten. Ich bin der Ansicht, daß die Reichspost zu ihrem Geld« kommen wird, da ja auch die Staatsbank für die Summe garantiert hat. Dem Verlangen der Staatsbank, aus der Sache herauszukommen, bin ich seinerzeit schon entgegengetreten, indem ich betonte, daß die Staatsbank für ihfr Bürgschaft aufkommen müsse. Damit war die Vernehmung des Reichspostministers Dr. Schätze! zu diesem Punkte beendet, der Minister wird aber nn wci- teren Verlauf noch zu anderen Fragen gehört werden. Hierauf trat die Mittagspause ein.

Brasilien hat seine Teilnahme an der Genfer W e l t w i r t- schastskonserenz angemeldet Man erblickt in Gens darin ein Anzeichen für die Möglichkeit einer späteren Rückkehr Brasiliens in den Völkerbund. Spanien dagegen weigert sich jetzt konfe- quent, an irgendeiner Genfer Konferenz(Abrüstung, Wirtschaft usw.) teilzunehmen.

Das große Drama. Von Erik Juel. (Autorisierte Uebersetzung aus dem Dänischen von Luise Wolf.) Das große Drama" steht jeden Tag auf dem Theaterzettel. Schon den zweiten Monat. Ausverkaust bis Mittag. Das große Drama" hat die Saison gerettet.» So etwas wollen die Leute sehen. Aber Vidi Vera ist auch vortrefflich, Max Bohr hat hier freies Spiel. Die übrigen Mitwirkenden können ihre Sache. Die Hauptfzen« ist voller Spannung, sie ist könnte man beinah sagen genial aufgebaut. Der gedeckte Tisch, die eßbaren Gerichte, die aufgetragen, ser- viert und verspeist werden, auch der Wein soll echt sein. Vielleicht nicht die feinsten Marken, aber jedenfalls trinkbar, sonst würde Max Bohr ihm nicht so zusprechen und Glas auf Glas hinunterspülen.,_ Bohr ist Kenner, das weiß das Publikum, und diese Szene reiz! den Appetit. Das spürt das Theaterrestaurant, kein früheres Stück hat ihm so viel« besetzte Tische beschert die in der Pause zwischen Tisch- und Schlußszene schon vorausbestellt find. Und wieviel Puder draufgeht, um in den Zwischenakten die rot- geweinten Nasen der Damen im Publikum zu decken. Di« Garderobenfrau hat ihn cn erc>s eingekauft die Trink­gelder füllen ihre Kasse..- Es ist wirklich«in schönes Stück sagt sie zu jeder ihrer Kundinnen, und sie meint es aus ganzem Herzen. Ja. das Stück ist wirklich ganz gut inszeniert. Schon wenn die Auftretenden oben auf der Buhne zu Tisch gehen, merkt man die Gewitterstimmung. Vidi Vera, die Gräfin, in silberdurchwirktem Brokat spielt mit Max Bohr der ein exotischer Fürst ist wie die Katze mit der Maus. Man weiß nicht liebt sie ihn oder den franzosischen Marquis? Der Dichter hat sich nicht mit diesen drei Rollen begnügt, nein, die ganze Bühne ist besetzt. Damen und Herren plaudern, lachen. unterhalten sich, essen und trinken, über alle möglichen Themen wird diskutiert, die brennend« Frag« des Tages erörtert. Seistreiche Aus- fprüche. don rnot,. stiegen wie Federbälle von Mund zu Mund, und dazwischen spürt man das Drama, da, Fortschreiten des Dramas, die Tigertatz« des Dramas, vidi Veras unvergleichliches Hohnlachen ertönt Bohr, bekannt«, zusammengezogen« Brauen künden Schlimmes, der Liebling der Damen, der schmachtende Ronet hier der französisch« Marquis hat sich umgewandt, er knüllt die Serviette zusammen. Bohr der exotische Fürst hat das be- leidigende Wort gesagt.- »Vidi Vera die Gräfin sieht plötzlich den vollen Ernst der Situation. Zu spät. Ein Schuß die Gräfin will sich zwischen die beiden werfen es fällt noch«in Schuß mehrere Schöffe und alle drei Hauptdarfteller sinken um.

dienenden Bezüge werden für ein oder mehrere Jahre an jüngere Gelehrte gegeben, die sonst der wissenschaftlichen Forschung durch die wirtschaftliche Lage verloren gehen würden. Die Prüfung der Anträge erfolgt in 22 Fachausschüssen, die Gutachten über die wissenschaftliche Befähigung des Antragstellers abgeben. Seit Be- stehen der Notgcmeinschaft sind bisher etwa 600 solcher Stipendien bewilligt worden, von denen 200 erloschen sind, so daß gegenwärtig etwa 400 Stipendien laufen. Man ist aber der Ansicht, daß Mittel bereitgestellt werden müßten, um jährlich mindestens 600 solcher Stipendien vergeben zu können. Die Vertreter für die Wiener Beethovenseier. Bei der Wiener Beethoven -Jahrhundertfeier werden eine Reihe von Staaten durch offizielle Delegierte vertreten sein. Deutschland entsendet den Reichs- innenminister von Keudell und den Reichsfinanzminister Dr. Köhler, Frankreich den Unterrichtsminister Herriot , Großbritannien Sir Hugh Percy Allen, Professor an der Universität Oxford , Italien Pietro Mascagni , Belgien den Außenminister Vandervelde , die Niederlande Jongheer van Bernsteyn, Präsident der Tondichtervereinigung im Haag, Rumänien den Direktor des Bukarester Konservatoriums Ottescu, die Schweiz den Komponisten Doret. Das Programm der Beethoven-Feiern in Rußland . Beim sowjetrussischen Bildungskommissariat ist ein unter Leitung Lunatscharskis stehendes Beethoven-Komitee gebildet worden, dem Vertreter aller maßgebenden Musikverbände der Sowjetunion an- gehören. Am Todestage Beethovens findet eine öffentliche Gedenk- feier im Moskauer Großen Theater statt, ferner eine RSihe unent­geltlicher Kammer- und Sinfoniekonzerte in allen Stadtbezirken. Nehen mehreren wissenschaftlichen Monographien gelangt eine volks- tümliche Broschüre über Beethoven zur Ausgabe. Die Musik- abteilung des Staatsverlages läßt eine Volksausgabe der Werke Beethovens erscheinen. Eine russische Beethovcn-Gesellschaft wird organisiert und eine Reihe von Prämien für Beethoven-Forschung gestiftet; an verschiedenen Hochschulen sollbn Beethoven-Semi- n a r e gegründet werden. Die Musikgesellschaften des Auslandes sollen durch Sonderbulletins über den derzeitigen Stand und die weitere Entwicklung der Beethooen-Kultur in Rußland unterrichtet werden. Das Bildungskommissariat entsendet zum Wiener Musik- historischen Kongreß eine Abordnung.

Die INunch-Auistellung im Kronprinzenpalai» ist täglich, auch Montags, von tv 5 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt für Schüler, Studierende und Künstler gegen Ausweis 20 Pf. Walter». Riol » wird am 6. Autorenabend ber Balksbübne au« seinen Werten vorlesen. Die veianstaltung findet am 30.. abends S Uhr. im»ürgersaal des Rathauses, Singung Königstratze. statt. Ein!, hkarten«0 Ps. Der Zunge See!» gilt am 3. April. 11'/, Uhr. io,«Iei»e»Dhe»ter eine Matinee. SS werden gelesen Dichtunzen»an: Erwin Daraw,«llnther Franzke, Walter Gutkelch. Karten zu S, 4. S, 1 M. an der Thealertasse. Der Wolkenkratzer als kredskrankenhau». Die New Dorker Kcebskrank- Heits-Vereinigung hat einen 27.stöckigen Wolkenkratzer angekauft, der als L�rcbskrankcnbauS eingerichtet werden soll. DaS Krankenhaus soll mit 400 Betten ausgestattet werden und in seiner Klinik soll die Behandlung von 500 Patienten täglich ermöglicht werden.