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vlenstag 29. März 1927
Unterhaltung unö ÄVissen
Settage ües vorwärts
Der Gang nach Narmeln. Novelle von Alfred Hein  . Leonhard war arbeitslos seit Monaten: nun sollt« Martha, sein« Geliebte, ein Kind bekommen: da beschlossen sie, heimlich die Dach- kammer zu verlassen, um ein Ende sür immer zu machen. Zwar war« es möglich gewesen, sich noch weiter durchzustümpern, an den lluren das bißchen Eisen, das schließlich zum Ausrechterhalten des Körpers nötig ist, zu erbetteln, und von der staatlichen Unterstützung das Allernotwendigste zu begleichen. Wer ober Leonhard kannte, da er als Obermaat auf derMagdeburg  " in alle Meere fuhr, ein Held der See und der schönen jungen Mädchen von Hongkong   bis Frisco. dennoch in tiefster Seele treu seiner Martha, und jetzt den bleichen müden Mann dahinwelken sah--- ach, hätte er noch einen Freund, auch der würde ihn nicht wiedererkennen. Wie spannte sich die braune straffe Haut einst über diese straffen Muskeln und festen Knochen! Und Martha, nein, am Sonntag sah man ihr das Stubenmädchen nicht an: wie eine schicke Amerikanerin trippelte sie dann neben ihm ins Cafe und dann ins Tanzlokal und dann-- in den Park.---- Leonhard hatte die müden Worte plötzlich, noch halb ohne Willen ausgesprochen:Wir wollen ein Ende machen", als er an der Doch. Uike saß, durch die sie die Benzinluft der Großstadt atmeten, und alles war blitzartig während dieser Wort« an ihm vorbeigeglitten, dos ganze Leben. Auch on feine tote Mutter erinnerte er sich, die während des Krieges verhungert war. Wenn sie noch lebte, würde er es nicht tun. Wieviel Geld haben wir?" fragte Leonhard. Martha erhob sich von der niit einer PferdÄiecke belegt«, Pritsche, die zugleich Lager und Tisch war, und ging an den Kasten im düsteren Winkel, der die letzte Habe der beiden an Geschirr. Kleidern und Geld barg. Sie zählle, es waren 4,8 VM. Di« schuldige Miete betnig 9,80 M. Die nächste Unterstützung gab es in zchn Tagen. Weißt du, Martha, wir wllen es nicht plötzlich und nicht so," er fuhr mit der knochigen Hand scharf durch die Lust,mit einem Schnitt machen. Ueberhaupt nicht so blutig. Auch nicht aufhängen. Das ist häßlich." Das Kind das Kind es meldet sich was sagt es? Weißt du, was es sogt: Leonhard? Einnial will ich die Sonne sehen, einmal soll mich meine Mutter streicheln, einmal soll mein Dater sagen: Bubi." Ruhig, Martha!! Mach' uns nicht verrückt." Martha weinte, auf dem Rumpelkasten sitzend, in der Ecke. Er kam zu ihr. Mit seinem wiegenden Seemannstritt, die Arme immer gerundet, als wenn es zum Ringkampf ginge. Das liebt« sie an ihm. Wenn er sie umarmte, wiegt« sie sich gleichsam in dieses Schritte. schaukeln ein. So lächelte sie ihm auch jetzt entgegen. «Leo, lieber, lieber Leo. du wirst schon wissen, ach. du bist so ein kluger Junge Direktor könntest du spielen aber wer holt uns aus der Dachkammer?" Sie sah mit fieberglänzendon Augen hinaus in das Flocken- fallen. Sie würde die Hand hinausholten und innig wünschen, daß der Schnee sich in echtes Silber verwandelte--- aber es nutzt« ja nichts. Es gibt keine Wunder. Das Meer ist mild, das Meer ist gut. Wir wollen dahin. Es wird uns In Frieden aufnehmen." Das Meer ist weit." Um so besser. Dann haben wir länger Zeit dahin. Es sind 18 Kilometer. Drei Tage, Martha. Roch drei Tage. Du schaffst doch sechs Kilometer? Freilich, du warst doch ein forsches Ding. Weißt du noch, wie alle bei Letzmann draußen in Patersort mit dir tanzen wollten? Da kam ich ihnen aber dazwischen. 5)ohe, kleine Taube, der Löwe frißt aus deinem Schnabel, was?" Sie brach das letzte Brot und gab ihm mit unendlicher Lieb« für sein« süße Redensart, die halb aus Romanen, halb von ihm war, und so fein und doch so ehrlich gut klang, ein Stück davon. Die Turmuhr in der Nähe schlug 11 Uhr vormittags. Da mach. ten sie sich auf die letzte Wanderung. Leise schlichen sie aus dem Haus, damit die Portierssrau, die ihnen die Kammer vermietet hatte, nicht merkte, daß sie ihr Bündel mitnahmen: es glückte, sie waren im Trubel der Großstadt. Feine Damen gibt es noch. Herren, die sich ins Auto schmeißen. Straßenbahnschaffner, die doch noch so die Zehnmarkscheine ausgezahlt kriegen, dos Gold liegt in den Geschäften zum Mitnehmen, und Zigarren rauchen wahrhaftig Menschen, da kostet eine einzige eine ganze Mark. Leonhard nahm zwanzig Pfennig von den 4,80 M. und kauft« Tabak, für vierzig Pfennig ließ er die Flasche mit Korn füllen, dann kauft« er eine Wurst für siebzig Pfennig und ein Brot sür vierzig. Und dann---; sie kamen an einem Konfitürengeschöft vorbei-- holte er aus diesem«in Schokoladenherz, in grünem Staniol verpackt, da stand eingeprägt: Ich liebe dich, und auf der Rückseite: In Ewigkeit. Ge. nau so«in Herz hatte er ihr in sideler Stunde nach durchtanzter Nacht geschenkt, che er nach China   fuhr. Wo ist die Zeit hin? Auch Martha erinnerte sich daran, sie küßte ihn misten unter den vielen Menschen. Und ein alter Herr im Pelz sagt« zu seiner juwelen- bl'tzenden Frau Gemahlin:Es gibt doch noch viel Glück unter den armen Leuten."Ja, wenn man sich noch Kinterlitzchens in den Kreisen kauft, wozu diese happige Unterstützung?" Leonhard und Marchs hörten nicht das Gerede. Sie gingen verträumt weiter.Warte, mein Kindlein, du ißt Vatis Schokoladen- herz mit," sagte Martha. Leonhard streichelte ihre hohe Hüfte leise. So waren sie zur Stadt hinausgeschritten, weiße Wiesen dehn- ten sich, die silbern gefrorene Landstraße enttana harrten ihrer nichts als die entlaubten Leiber der Bäume. Das waren so ernst« schwarz« Begleiter, und sie sprach«, auch Dunkles zu ihnen. Dom Tod. Langsam erhob sich ein Dorf vom Horizont, nahte sich. Dort wollten sie rasten. Die Dämmerung neigt« sich und sie waren schon so müde, daß sie oft vergaßen, welches Ziel sie hatten, sondern nur noch Schritt für Schritt sich weiter trugen, bis sie schließlich im Gast. haus anlangten. Sie setzten sich an den letzten Tisch im Winkel, der war ihnen am vertrautesten, well er sie an ihre lerne, auf Nimmerwiedersehen verlassene Dachstube erinnerte. Der Wirt erhob sich vom Stamm» tisch  , an dem er mit einem Gendarm und dem Drogisten klöhnte, und kam fragen, was man wünsche.Eine wanne Suppe und«inen Winkel zum Schlafen," sagt« Leonhard. Nach einer Weil« brachte die Wirtin die Suppe, die beiden Gäste und der Wirt schielten von ihrem Tisch mit einem nicht bösartigen, mehr neugierigen Miß- trauen herüber. Wo wollt ihr denn hin?" knurrt« der Gendarm. Nach Narmeln ans Meer." Zu Fuß?" Wir haben kein Geld zu fahren."
Die verkaufte Ufa.
Hilgenberg hat ein neues yrtz gesponnen wer flaS diesmal die hineingeflogenen!
aus Plmflreifen.
Kömtf ihr da» Nachtquartier bezahlen?" fragt« der Wirt. Wieviel?" Eine Mark zwanzig für beide." Das geht." sagte Leonhard. Die Wirtin setzte sich neben Martha und sah mitleidig auf ihren Leib:In dieser Käste zu Fuß, so weit?" Martha rannen die Tränen: Wenn ihr wüßtet, w i e weit.-- (Schluß folgt.) vergessen. Don Abros. Da» Leben pflegt sich gewöhnlich aus einer Reihe verregneter Jahre, sonniger Tage und gemischter Situationen zusammenzu- setzen. Manchmal natürlich sieht die Zusammensetzung auch etwas anders aus. So geriet ich kürzlich in diesem verhostnismäßig noch sehr trockenen Jahre, an einem sehr trockenen Tage, in eine sehr verregnet« Situation. Ich verließ um 8 Uhr morgens meine Wohnung mst einem kleinen Paket unter dem Arm und der festen Absicht im Herzen. dieses Paket, das einige frisch gekaufte, aber nicht frische Bücklinge enthiell, unabsichtlich aus die Straße fallen, um die Bücklinge dar, ihrem Schicksal zu uberlassen. Als sie aber dort logen, erhob eine junge Dame hinter meinem sich fluchtartig entfernenden Rücken ein gewaltige» Geschrei: �i«rr!.... Herr!... Sie haben Ihr Paket verloren!... Mit atemloser Hast und gellender Stimme holte sie mich«in und nahm mit freudestrahlender Miene meinen überschwenglichen Dank entgegen. Manche Berliner   Häuser besitzen sehr breite Toreingänge. deren Tore sich vor dem Lärm der Straße tief nach dem Hofe zu zurückziehen und zu ihren Füßen sehr wohl ein kleines Paket in Gewahrsam nehmen können dachte ich mil dem kühnen Ge- danken eines idealistischen Optimisten und beugte meinen Rücken,»m das kleine Paket in Gewahrsam zu geben. In diesem Augenblick sperrte dos Tor seinen Rachen aus und spie einen end- losen Strom von Angestellten und Arbeitern aus. der verschlasen nach den Arbeitsstätten floß und niit sehr, sehr mißtraliischer Miene aus meine Schuhe blickte, an denen mein« Hände sich zu schaffen gemacht hatten, obwohl es an ihnen nichts zu schassen gab. Die Bücklinge blieben vorläufig in meinem Gewahrsam. e- Will man sich«inen schönen Tag nicht verpfuschen lassen, so darf man aus keinen Fall schon um 8 Uhr früh den Mut sinken lassen. Ich ließ deshalb nicht den Mut. sondern die Bücklinge auf den Boden sinken, in dem Augenblick, als ich an einem Straßenhändler vorbeipilgerte und der freie Platz unter dem Wagen so einladend herüberwintte. .. Sie!... Was erlauben Sie sich eigentlich?... Ist meine Bertaufsstätte eine Mistgrube?..." Nein, sie je! gewiß keine Mistgrube." beruhigte ich, puterrot vor Scham, den Berkäuser und hob. um ihn von der Echtheit meiner Beteuerungen zu überzeugen, das Paket wieder aus, obwohl es keinen Mist, sondern Bücklinge enthielt, und erstand, um seinen ungeschwächten Zorn z» stillen, eine Aktenmappe sür 4 Mark und 50 Pfennige, die, wie ich ausdrücklich feststellen möchte, eben- falls kein Mist war, sondern eine Aktenmappe. O Di« wiederholten, sicher gut gemeinten Versuch«, mein Paket auf einem Fenstergestms einer Frühstücksstube, eines Friseur- oder Zigarestengeschästes, eines Käse- oder Obstladens zu deponieren, icheiterten indessen unglücklicherweise immer an irgendeiner belang. losen Kleinigkeit. Entweder besaß der Laden kein Fensterpesims, oder das Gesims gehört« nicht dem Laden. Sondern einem anderen. Dessen Besitzer nach Kunden vergeblich Ausschau hielt. Ebenso kläglich mißlang der Versuch, die Bückling« auf der Straßenbahn liegen zu lassen. Sie die Bahn war derart überiüllt, daß ich beim besten Willen kein Plätzchen finden konnte, um sie hinzulegen. Nun faßte ich den kostspieligen Entschluß, ein Kosfeehaus auf- zufuchen... Zu Hause hatte ich bereits zwei Tasten Kaffee ge- trunken. Duvst plagte mich also keineswegs, vielwehr das Paket, das ich hier vergessen wollte. Ein solcher Wille ist bei mir sehr leicht und sehr bald in die Tat umgesetzt. Sehr bald konnte ich mich allerdings diesmal nicht durchsetzen, denn e« dauerte immerhin zehn Minuten, bis«in Kellner sichlbar wurde und weiter« zehn Mimiten, bis der Aellner den bestellten heißen Tee auf dem kurzen Wege vom Büffet zu meinem Tische in kosten Kasse« umgewandelt hatte. Obwohl mich Berger stets von meinen Absichten ablenkt, vermochte er dieses Mal doch nicht störend einzugreifen. Meine Dergeßlichkest besiegte ihn. Ich vergaß im Kaffeehaus meine neue Aktenmappe. Di« Bückling« bracht« ich abend« wieder nach Hause.
Dostojewskis öegnaöigung. Zm Lichte eines deutschen   Botschafter». DieDenkwürdigkeiten des Botschafters General o. Schweinitz", die in zwei starken Bänden soeben bei Reimor Hobbing in Berlin   er- schienen sind, enthasten nicht nur eine Fülle wichtiger Beiträg« zur diplomatischen Geschichte der Bismarckzeit, sondern es werden auch viele kultur- und geistesgeschichtliche Fragen berührt, und besonders erfahren wir vieles über die Zustände im zaristischen Rußland  , da ja Schweinitz in seiner langjährigen Stellung als deutscher   Bolschnjtcr in Petersburg   vorzügliche Nachrichtenquellen besaß. Unter den Auf- Zeichnungen des Botschafters befindet sich auch eine vom 14. Februar 1881, die an den Tod Dostojewskis anknüpft und interessante Mit- teilungen über seine Begnadigung enthält.Bor   einigen Tagen starb hier der Schriftsteller Dastajewlki", heißt es da.Bor   einigen 30 Jahren hatte dieser Mann in der Schilderung des Elends(Arme Leute") Talent gezeigt und kleine literarische Erfolge erreicht. Im Jahre 1849 perwickelte er sich in die Pctraschewskische Verschwörung und wurde auf Lebenszeit nach Sibirien   verbannt, arbeitete vier Jahre in den Minen und diente dann als gemeiner Soldat. Dosto- jewski war in der Ingenieurschule erzogen und dann Osiizier ge- worden. General Totleben hat ihn damals gekannt, weil sein Bruder mit ihm befreundet war, ja sogar mit ihm zusammen wohnte. Der Graf erzähste mir, daß er eines Tages seinen Bruder besuchte und in der Dostojewskischen Mahnung eine Gesellschaft von einigen zwanzig oder dreißig jungen Männern und einigen jungen Frauen fand, welche soziale Probleme diskutierten. Man legte ihm, der damals Jngenieurhauptmann war. die Frage vor. ob es nicht nützlich und notwendig sei, die Kinder von den Eltern zu entfernen und durch den Staat erziehen zu lassen. Totlebc» antwortete: das Heiligste auf Erden sei die Estern- und Kindesliebe, und nähme man diese hinweg, so bliebe wenig übrig. Darauf hat Totleben nichts mehr von Dosto- jewski gehört, bis er im Jahre l800 einen Brief von ihm aus Si- birien erhielt, in welchem ihn der Berbaimte an ihre frühere Be- kanntschaft erinnerte und ihn bat, ihm Begnadigung zu erwirken. Totleben   sagte mir, dieser Brief habe großen Eindruck auf ihn ge- macht und sei so vortrefflich geschrieben gewesen, daß er ihn dem Kaiser originalster überreicht habe. Tags darauf wurde Dostojewski  begnadigt, mit geringen Einschränkungen und mit Anweisung des Wohnsitzes in Tiver." Auch die folgenden Bemerkungen des Generals sind bezeichnend für die Auffassung der herrschenden russischen Kreise von dem Dichter und den Kundgebungen bei seiner Bestattung.Er mar wirklich kein Nihilist," schreibt Schweinig,wohl aber einer von jenen Autoren, deren Schriften die Köpfe verwirren, die Herzen krank machen und die Jugend unlustig, untätig, pessimistisch stimmen: den» wie so viele seiner Zeitgenossen, schildert er init Borliebe und raffiniertem Schars- sinn die Leiden und Verbrechen, ohne den Weg zur Sühne, zur Vcr- söhnung und Erlösung zu zeigen. Solch ein struppiger, konfuser, Schwarz auf Grau malender Märtyrer war ober besonders geeignet, um in der jetzigenrussischen Gesellschaft" gefeiert zu werden, und dies war auch während der letzten Jahre der Fall: dennoch hätte nie- mand erwarten können, daß man solches Aufheben von ihm machen würde, wie jetzt bei seinem Leichenbegängnis geschah. Gegen hundert Deputationen nakftnen an dem Trauerzuge teil: daß eine große Voltsmenge sich anschloß, ist natürlich, und ebenso natürlich ist, daß das Volk wußte, um wen es sich handelte. Ein Muschit fragte, wer denn da begraben werde?Ein Zivilgeneral", antwortete ihm ei» anderer,ein alter Schulmeister", sagte«in dritter. Darin aber sind die Augenzeugen einig, daß mehr Volk und mehr Ordnung bei diesem Begräbnis war, als bei dem der Kaiserin, und hierin, in der Orb- ming, erblicken erfahrene Männer das Nene, das Bezeichnende, das Bedrohliche dieser Manifestation.Jetzt sind sie so weit," sagte mir General Trepow,daß sie eines Tages mit 60 000 Mann vor das Winterpalais marschieren können: gerade so hat es in Warschau  angefangen: bei den Begräbnissen wurden die Massen geschult." In höheren Kreisen ober ist man stolz daraus, daß man so klug ge- wesen ist. der Demonstration ihre feindliche Spitze abzubrechen, indem man noch vor dem Begräbnis bekanntgab, der Kaiser habe der Witwe eine Penston von 2000 Rubeln ausgesetzt." Wann sind die Aprilscherze ausgekommen? Heber das Auf­kommen der Aprilscherze und dasJn-den-April-schicken" sind schon die verschiedensten Ansichten geäußert worden. Wenn im asten In- dien und im alten Rom   ähnliche Hänseleien üblich gewesen sind, so haben dies« mit den heutigen Aprilscherzen kaum etwas zu tun. Jedenfalls waren sie bei den alte» germanischen Völkern nicht be- tonnt. Wie es scheint, sind die Aprilscherze in Frankreich   aus. ?ekommen und zwar im 16. Jahrhundert. Vielleicht ist die Er- iärung nicht unrichtig, die man über die Entstehung der April- scherze in Frankreich   gegeben hat. Danach wurde im Jahre 1664 der Neujahrslag vom 1. April aus den 1. Januar verlegt. Nun konnte man auch am 1. April keine Neujahrsgeschenke mehr geben und soweit dies doch noch nicht ganz wegfiel, wurden scherzhafte Gegenstände verteilt oder solche, die wegen ihres geringen Wertes zu Spöttereien Beranlassung gaben. Auch das In-den-April-fchicken mag bei dieser Gelegenheit entstanden sein. Von Frankreich   dran- gen diese Scherze noch im 16. Jahrhundert noch Deutschland   und England ein, in Italien   wurden sie im 17. Jahrhunden bekannt, in Rußland   wird von ihnen erst im 18. Jahrhundert berichtet.