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Max Hecht

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Der Tod hat den Genoffen Hecht, den 3eutralvorsitzenden des Berbandes der Kupferschmiede Deutschlands . mitten aus seiner Arbeit. Herausgeriffen. Ein aufrechter Charafter, stets bereit, für seine engeren Berufskollegen wie für die Gesamtheit der Arbeiterbewegung fein ganzes Können und Wiffen einzusehen, ift er in Kämpfen und Streben dahingegangen.

Am 23. März 1875 in Berlin geboren, schloß er sich sofort nach Beendigung feiner Lehrzeit seiner Berufsorganisation an. Sturze Zeit später wurde er auch Witglied der Sozialdemokratischen Partei. Als Fünfundzwanzigjähriger wurde er von seinen Berliner Kollegen in die Ortsverwaltung delegiert und wirkte dort ehrenamtlich als Revisor, Schriftführer und Saffierer. Als die Ortsverwaltung Berlin im Jahre 1907 dazu überging, einen besoldeten Beamten zur Leitung der Geschäfte anzustellen, wurde Max He chi für diesen Bosten ausersehen. Doch nicht lange stand er an der Spitze der Berliner Ortsverwaltung. Denn die Generalversammlung des Verbandes in Breslau , 1907, wählte ihn weiten Berbandsvorsigenben. Bom 1. Oftober 1907 bis 1916 hat er diesen Bosten verwaltet.

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Rach dem Tode des Kollegen Saupe wurde ihn einstimmig von den Kollegen die Zeitung des Verbandes übertragen. Elf Jahre hat er die Organisation durch alle Fährnisse des Krieges, der Nachkriegszeit und der Inflation hindurchgeführt. Auch der politischen Bewegung hat er sich, soweit es seine frete Beit nur irgend zuließ, gern zur Berfügung gestellt. In so manchem Wahl kampf hat er mit dem politischen Gegner die Klinge gefreuzt. 1924 wurde er zum Bezirtsverordneten im Bezirk Brenz fauer Berg gewählt, und feit 1925 gehörte er auch der Ber Iiner Stabtverordnetenversammlung an. Die deutsche Arbeiterbewegung verliert in ihm cinen rafilojen Kämpfer in ihrem wirtschaftlichen und politischen Befreiungstampf.

Tarifabschluß im Baugewerbe.

Der in längeren Verhandlungen vereinbarte Reichstarifvertrag für das Baugewerbe ist von allen Beteiligten angenommen worden. Die Regelung der Arbeitszeit bleibt der aejehlichen Feffiehung über­laffen. Der Tarifvertrag gilt vom 1. April 1927 bis zum 31. März 1929.

Anfang April beginnen die Cohnverhandlungen In den Bezirksverbänden. Nach dem Tarifvertrag find alle Cohn- und Tarifftreitigkelten auf schiedsgerichtlichem Wege zu regeln.

Neue Methoden in der Brauerei Böhow. Gegen Arbeiterrat und Gewerkschaften. Vom Verband der Lebensmittel. und Getränke arbeiter Deutschlands , Ortsverein Berlin , wird uns gefchrieben: In der letzten Zeit macht sich eine große Unzufriedenheit unter den Arbeiter der Böhow- Brauerei gegenüber ber Diret tion bemertbar. Bergehen fleinlicher Art geben ber Direttion Ber anlassung, ihren Arbeitern fchriftliche Verweise zu erteilen. Im Wiederholungsfalle wird unbedingte Kündigung ange droht. Eine Reihe von Betriebsverfammlungen hat sich in der legten Zeit mit derartigen Fällen beschäftigt. Trogbem ein tarifwidriges Berhalten der Firma vorlag, wurden vor einigen Tagen wieber eine Reihe von Arbeitern mit Strafandrohung und evtl. Kündigung bedroht. Eine beswegen abgehaltene Bersammlung beauftragte den Arbeiterrat mit Hinzuziehung der zuständigen gewerkschaftlichen Organisation(§ 31 des BRG.), mit der Direktion zwecks Beilegung der Differenzen zu verhandeln.

Die Direktion teilte nun mit, daß fie an einer zu Mittwoch ein berufenen Sizung nicht teilnehmen wird, wenn die Ber treter bes Berfehrsbundes und bes Berbandes der Lebensmittel und Getränfearbeiter mit hinzugezogen werden. Unterschrieben ist diese Ablehnung von den Herren Direktoren Wild und Schöpe. Der Arbeiterrat hat es unter diesen Umständen abgelehnt, allein mit der Diref= tion zu verhandeln.

Die Berbände haben zu Sonntag, den 3. April, vormittags 10

Uhr, in Lofal von Büttner, Schwedter Straße 23, eine Ber: fammlung für alle in der Bözow- Brquerei Beschäftigten einberufen. In dieser Versammlung foll zu dem eigenartigen Verhalten der Direktion Stellung genommen werden.

schaft der gesamten Süß. Bad und Teigmarahindustrie aufgefordert, Ueberstunden zu vermeiden. Die Berjammlung beherzigt die Ent­schließung( siehe Borwärts" vom 29. März), der Betriebsräte Groß Berlins vom Sonntag, den 27. März 1927, und nahm dazu noch folgende Zufahresolution einstimmig an:

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Für die Süßwaren 3ndustrie find tariflidy 48 Stunden Arbeitszeit wöchentlich festgelegt. Ueber Be ginn und Ende der Arbeitszeit, Festsetzung der Pausen und die Durchführung der Mehrstunder darf die gefeßüche Betriebsvertretung für die Beurteilung, ob wirtschaftliche Bedürfnisse betr. der Mehr­arbeit vorliegen, nicht ausgeschaltet werden.

Demnach ist eine freiwillige Mebrarbeit unzu­lässig und die Behörden, besonders der Polizeipräsident, werden aufgefordert und gebeten, die Gewerbeaufsichtsämter darauf hinzu­weifen, folche Ueberstunden, die nicht ausdrücklich die Zustimmung der gefehlichen Betriebsvertretung haben, weil tariflich unzulässig. zu verbieten bzw. die dagegen verstoßenden Arbeitgeber zu be­

Wieder Feierschichten.

Dortmund , 31. März( WTB.) Auf einem großen Teil der Zechen der Harpener Bergbau A. G. mußten wegen Absatz mangels Feieridhichten eingelegt werden. Gestern mußten auf den östlichen Schachtanlagen und heute auf dem größien Teil der Schächte herne- Langendreer die Bergleute eine Schicht ausfallen laffen.

Kommunistisches Theater bei den Holzarbeitern. Die Amsterdamer Richtung beherrscht die Situation. Die zu Dienstag abend einberufene außerordentliche General­versammlung der Berliner Holzarbeiter hatte eine sehr reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. Es lagen nicht weniger als 42 2n: träge vor, über die zu entscheiden war, ob sie an den Gau - bzw. Berbandstag gelangen sollen. Nach einigen einleitenden Aus­führungen des Genossen Freigang über die Bedeutung dieser Tagungen und der Aufforderung, Delegierte borthin zu entfenden, die sich der Aufgaben der Gewerkschaften bewußt und auch gewillt find, wirklich praftische Gewerkschaftsarbeit zu leisten, nahm der kommunistische Landtagsabgeordnete Pied das Wort. Er bezeichstrafen. nete die einleitenden Ausführungen des Genoffen Freigang afs sehr mager und versuchte nachzuweisen, daß der Verbandstag neben den gewerkschaftlichen und organisatorischen Fragen fich auch mehr mit politischen aftuellen Fragen, wie z. B. dem Faschismus und dergleichen, beschäftigen müsse. Nach der Erwide rung durch Freigang ergriff Pied in der Debatte über die Anträge gleich wieder das Wort und propagierte die Annahme der tom munistischen Anträge, in denen u. a. gefordert wird die Einführung des Berhältniswahlsystems bei allen Wahlen im Verbande, die Bildung und Anerkennung von Erwerbslofenaus schüssen, die Amnestie der politischen Gefangenen( aber nicht auch in Rußland ), die Entfendung einer Delegation nach Rußland , die Schaffung einer einheitlichen Gewerkschaftsinter. nationale, die blehnung des Arbeitslosenversiche rungsgesezes, der Austritt der Jugendfektion aus dem Reichs ausichuß der deutschen Jugendverbände usw. Bezeichnend für bie fabritmäßige Herstellung solcher Anträge war es, als Bied erflärte, daß die Anträge im Falle der Ablehnung ja in anderen 3ahlstellen angenommen werden und somit doch an den Verbandstag gelangen würden. Nach einer sehr ausgiebigen Debatte, in der die Gemert­schaftsgenossen der Amsterdamer Gemertfchaftsrich tung den Kommunisten die Antwort nicht schuldig blieben, wurden die fommunistischen Agitationsanträge abge lehnt. Die anschließend daran vorgenommene Wahl der Delegierten zum Gautag, für die zwei Listen vorlagen, ergab mit großer Mehrheit die Wahl der Amsterdamer ist e. Als Beifiber und Erfagleute zum Haupt­Dorft and wurden ebenfalls durch geheime Abstimmung die Randidaten der Amsterdamer Richtung vorgeschlagen. Das gleiche Ergebnis hatte die Abstimmung über die Vorschläge für die Mitglieber bes Berbandsbeirates. Für die Delegierten zum Verbandstag wurden gleichfalls zwei Liften aufgestellt, über die in der Urabstimmung entschieden wird.

Der in der Branchenversammlung der Klavierarbeiter an genommene Antrag, daß der Ortsausschuß zum 8. Mai eine Gegendemonstration gegen den Faschistenaufmarsch vorbereiten und bel bem etwaigen Berbot der Demonstration ben Generalstreit für Berlin ausrufen foll(?!) wurde als Material dem Drts­ausschuß überwiesen.

Tarifkündigung in der Nordwestlichen.

des Deutschen Metallarbeiterverbandes haben die drei tariffählgen Bochum , 31. März.( Eigener Drahtbericht.) Nach Mitteilung Metallarbeiterorganisationen den Rahmentarifvertrag für die Eisen und Metallindustrie der nordwestlichen Gruppe, die die Betriebe von Hamm bis Duffelborf umfaßt, zum 31. Mai gefündigt. Die neuen Forderungen der Gewerkschaften find nod nicht bekannt und werden erst in einigen Tagen aufgestellt werden. Wie wir erfahren, handelt es sich bei den neuen Forderungen der Gewerkschaften in erster Linie um die Sicherung des Afford verdienstes, dessen Festlegung bereits feit zwei Jahren Gegenstand dauernder Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern

und Arbeitnehmern war.

Betriebsratswahlen im Ruhrbergbau.

Bodhum, 31. März.( Eigener Drahtbericht.) Bon 58 Gächten des Ruhrbergbaues liegen die Ergebnisse der Betriebsratswahlen vor. Es erhielten Stimmen: Freie Gewerkschaften 46 291 Stimmen oder 430 mandate, Christen 19 601 oder 151 Mandate, Hirsch­Dunder 1936 oder 8 Mandate, Bolen 635 Stimmen oder 3 Mandate, Syndikalisten 637 Stimmen oder 4 Mandate und Gelbe 1383 Stimmen oder 6 Mandate,

Lohubewegung ber Metallarbeiter in Oberschlesien .

Hindenburg, 31. März.( Eigener Drahtbericht.) Die ober: Schlesischen Metallarbeiterverbände haben das Lohnabkommen für die Lohnschiedssbruch in der Süßwaren- Industrie. oberschlesischen Eisenhütten zum 1. Mai gefündigt. Sie fordern eine Die Geftion Süßwaren und Genußmittel" des Deutschen Ausgleichszulage für die bevorstehende Mieterhöhung, ferner eine Nahrungs- und Genußmittelarbeiterverbandes nahm in einer Angleichung an die Löhne der niederschlesischen Industrie fowie die Branchenversammlung den Bericht von der Sohnverhandlung vom Aufhebung der randländlifchen Entlohnung. Für die Former 22. März in Dresden entgegen. He i chold, Mitglied des Zentral- nb Gießereiarbeiter wird außerdem eine Sonderzu­ausichuiles, berichtete, daß die Arbeitgeber nur ein sehr geringes lage verlangt. Da die Arbeitgeber sich bisher geweigert haben, mit Entgegenkommen zeigten. Eine Cinigung fonnte in der Lohnfrage ben Gewerkschaften Löhne für die Behrlinge zu vereinbaren, wird nicht erzielt werden. Nach tariflicher Borschrift mußte der lln außerdem die Regelung der Lehrlingsbezahlung durch parteiische gerufen werden. In diesem Fall fällte Professor ut Tarifvertrag verlangt. Richter einen Schiedsspruch, wonach 5 Proz Lohn­aulage ab 1. April und weitere 2 Bro3. ab 1. Oftober als Abgeltung der Indererhöhung sowie des Mietzuschlags zu er folgen haben. Der Schiedsspruch ist bindend für die Löhne bis 31. Januar 1928.

Die Versammlung brachte in der Diskussion sowie in einer Ent­schliehung deutlich ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck. Die mini­male 3ulage, besonders für Ottober und die lange Bindung bis zum 31. Januar 1928 ist für die Arbeitnehmerschaft untragbar. Es wird von den Arbeitgebern in den kommenden Monaten mehr Berständ­nis und Entgegenfommen für die Arbeiterschaft erwartet. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde die Kollegen­

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Nene Verhandlungen mit den Seefchiffswerften. Hamburg , 31. März.( Eigener Drahtbericht.) Nachdem der Reichsarbeitsminister es abgelehnt hat, ben für die Werften gefällten Schiedsspruch für verbindlich zu erflären, find durch Vermittlung des Reichsarbeitsministeriums neue Berhandlungen zwischen den Parteien auf Freitag, den 1. April, in Hamburg angesetzt worden.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Cstora: Feuilleton: Dr. John Schilowsti; totales: und Conftiges: Frig Rarftabt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Verlagsanstalt Paul Singer u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.

Wie die Presse

über uns urteilt

Textfl- Zig. Nr. 71

Modenhaus Regenbogen.

Der Berliner Norden ist durch ein Modenhaus unter dem Namen Regenbogen", das in der vergangenen Woche eröffnet worden ist, um ein Geschäftshaus größeren Stils bereichert worden. Wenn auch, wie wir in Nr. 66 unserer Zeitung berichtet haben, das Eröff mungssignal etwas laut war, so hat das Geschäft doch das gehalten, was es in seiner Eröffnungsrede versprochen hat. Selle, geschmack­voll dekorierte Schaufenster und lichte Verkaufsräume geben eine wohltuende Abwechslung in der etwas eintönigen Müllerstraße. Berufen Sie sich auf unser Reklameangebot in Herren­Müllerstraße 141 und Damen- Konfektion.

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