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stundenwoche. Die rechtliche Grundlage für eine folche Ent| ist die Rolle noch nicht vergessen, die Wrisberg im

wicklung ist in den tarifvertraglichen Vereinbarungen gegeben. Diese unhaltbaren Zustände werden auch nicht durch eine gesetzliche Vorschrift beseitigt, die bestimmt, daß jede Mehr­arbeit über 48 Stunden in der Woche, ob auf Grund tarif vertraglicher Genehmigung zugelassen, mit einem Zuschlag von 25 Broz. zu entlohnen ist. Es kommt darauf an, einen Zwang dahin auszuüben, daß für die Mehrarbeit über 48 Stunden in der Woche Arbeitslose eingestellt werden. Deshalb haben die Gewerkschaften aller Richtungen mit guten Gründen die Streichung der SS 5 und 6 der geltenden Arbeits­zeitverordnung gefordert. Die Beseitigung dieser Bestim mungen ist die Boraussetzung für eine wirkliche Sicherung des Achtstundentages.

Bannbruch und nationale" Entrüstung.

,, Dieser Mortimer starb euch sehr gelegen." Der frühere General v. Wrisberg ist einem Schlag­

Ebert Prozeß spielte! Wenn man jetzt, aus Anlaß seines plöglichen Todes, dem ,, verdienten General" besondere Kränze winden will, mag man es fun. Aber das darf nicht dazu führen, daß einem Polizeibeamten, der seine Pflicht ohne Ansehen der Person tat, nachträglich etwas am Beuge geflickt wird. Der Beamte verdient einen Tadel, der die Beachtung der Gesetze auch von | Monarchisten fordert. Eher das Gegenteil!

Man braucht sich nur vorzustellen, was geschehen wäre, wenn Wrisberg unbeanstandet hätte reden dürfen und nach ihm ein anderer seine politische Gegnerschaft gegen Bismard, den Vater des Sozialisten gesetzes und des Kulturkampfes, zum Ausdruck brachte. Hätte der Be­amte auch ihn ruhig reden lassen dürfen? Die Antwort auf diefe Frage fönnte für spätere Bismard- Tage immerhin von Bedeutung werden. Was wollen also die Veranstalter des neuesten Spettafels?

Vorläufig keine Truppenfendungen."

Das Ergebnis der letzten Londoner   Kabinettssitung wegen China  .

Am Freitag beriet die englische Regierung über die Lage in China  . Als Ergebnis verlautete" hinterher, es bestehe vorläufig nicht die Absicht, nach dem Fernen Osten neue Truppen zu ent senden, da man die Zahl der Truppen an Ort und Stelle für aus. reichend halte. Die Regierung sei jedoch der Ansicht, es müsse den Rantonesen gezeigt werden, daß es unüberschreitbare Grenzen gäbe und Großbritannien   sich eine neue Demüti­gung nicht gefallen laffen tönne.

Japanische Flottenmanöver in chinesischen   Gewässern. die aus vier Schlachtschiffen, brei Kreuzern, fechzehn Zerstörern und Tsingtau  , 1. April.  ( WTB.) Die japanische erste Flotte,

acht Unterseebooten besteht, ist hier zu den jährlichen Man övern eingetroffen. Es wird betont, daß der Besuch mit der Lage in China  bintenicht in Berbindung stehe.( 1)

anfall erlegen. Zweifellos für seine Angehörigen und Be- Völkische Provokationen und Schlägereien. fannten ein sehr trauriges Ereignis. Sie werden still um den Verstorbenen trauern und sein Gedächtnis bewahren, wie andere, Sterbliche in ähnlicher Lage es auch tun.

Wenn der Name Wrisberg jetzt mehr in der Deffentlich­feit genannt wird, als es erforderlich scheint, so deshalb, weil die nationalistischen Parteien aus dem Todesfall ein natio­nalistisches Spettafelstück erster Güte. zu machen bestrebt sind. Sie glauben, durch einen Riesenlärm die Auf­merksamkeit von der Tatsache ablenten zu können, daß Wris berg in Gemeinschaft mit den Delegierten des Hatatisten vereins einen ganz offenen Bruch der Bannmeile vollzogen, der an sich schon strafbar ist. Wir erinnern daran, daß mehrfach junge Reichsbannerleute, die etwa zum Bots damer Bahnhof strebten oder von ihm tamen, wegen Ber­Letzung der Bannmeile auf die Polizeiwache zitiert und später bestraft wurden, weil sie nicht rechtzeitig ihre fleinen Gruppen ,, aufgelöst" hatten. Vor dem Bismard- Denkmal marschierten nun lauter ältere Herren der früher regierenden Raste auf, die die Vorschriften des Gefezes genau fennen mußten, und Wrisberg hielt eine Rede, die ob kurz oder lang durch das Gesez verboten ist, wenn nicht die Reichsregie­rung durch das Reichsinnenministerium Ausnahmen aus­drücklich angeordnet hat.

Zusammenstöße mit Kommunisten auf einer Leipziger   Versammlung.

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Gegen den Mißbrauch der Handelsluftfahrt Vorschläge de Brouckères auf der Vorkonferenz. Leipzig  , 2. April( Eigener Drahtbericht.) Am Freitag abend Genf  , 2. April.  ( Eigener Drahtbericht.) De Broudère machte veranstaltete die nationalsozialistische Arbeiterpartei im Schloß zur Unterscheidung der Militär von der. 3ipilluftfahrt teller" zu Leipzig   eine öffentliche Versammlung, in der Partei folgende Borschläge: 1. Die Behörden der zivilen sollen von den sekretär Birnbaum eine, der üblichen Schimpfreden gegen die Behörden, die sich mit Militärluftfahrt befassen, völlig getrennt Sozialdemokratie und das internationale Kapital" hielt. Es tam sein. 2. Es darf keine staatlichen Vorschriften über die Umwand= bereits im Anfang schon zu stürmischen Auftritten, da sich viele lung von 3ivil. in Militärflugzeuge geben. 3. Die Luftfahrt­Kommunist en eingeschlichen hatten. Sodann sette eine wüste gesellschaften dürfen nicht gezwungen werden, Militärflieger zu be Schlägerei unter den Bersammlungsbesuchern ein, die mit fchäftigen. 4. Bloß strategische Luftlinien dürfen staatlich nicht unter­3aunlatten geführt wurde. Die Versammlung wurde gehalten werden. Diese Borschläge enthalten nicht das Berbot sprengt. Als das Ueberfallkommando herbeigerufen wurde, um die militärischer Ausbildung der Zivilflieger. Die deutsche Delegation Ruheftörer festzunehmen, wandten sich diese gegen die Polizei. Ein hat ihnen grundsätzlich zugestimmt. unterwachtmeister wurde durch sieben Messerstiche ich wer verlegt und mußte ins Krantenhaus gebracht werden, außerdem sind bei dem Zusammenstoß noch mehrere Berletzte zu verzeichnen.

Der Fürst von Sigmaringen  . Und ein allzu höfifcher Regierungspräsident. Schon einmal bericheteten wir über das Leben und Treiben in Sigmaringen  , wo Seine Hoheit Fürst" Wilhelm von Hohen zollern refidiert und sich aufführt, als regierte er noch allerhöchst­persönlich, wie sein Ahnherr es vor 1849 getan hat.

Der Beamte, der auf das Verbot hinwies, handelte alfo durchaus korrekt, und niemand hat das Recht, ihm des­halb einen Vorwurf zu machen. Nach der Erklärung eines Augenzeugen, nämlich des Generals v. d. Lippe, hat Jetzt wird von einer seltsamen Fehde berichtet, die sich in dieser sich der Polizeibeamte te ineswegs brutal oder fleinen Residenz zwischen dem Hofe" und den republikani. besonders unfreundlich" benommen, es hat viel- fchen Spißen der Behörden abrollt. Der preußische Re­mehr nach der gleichen Quelle ein kurzer Wortwechsel" statt- gierungspräsident Dr. Scherer nämlich war bei seiner Amisüber­gefunden. Nach der Aussage des Beamten hat Wrisberg aufnahme auf den immerhin recht entbehrlichen Gedanken gekommen, die Aufforderung, das Reden zu unterlassen, entrüftet erklärt: Seiner Hoheit einen Besuch abzustatten. Er lief aber an. Denn der Das ist unerhört!" Erst darauf hat der Beamte ihn Fürst   wollte den Regierungspräsidenten allergnädigst aufgefordert, mit zur Wache zu kommen. Das ist dem General empfangen, hielt es aber für weit unter seiner Würde, diesen Besuch sonst wahrscheinlich noch nicht paffiert. und deshalb hat er sich zu erwidern. Dadurch fühlte sich natürlich Herr Scherer ge­so aufgeregt, daß ihn schließlich der Schlag traf. tränkt und brach seine laum angeknüpften höfischen Beziehungen ab. und der Magistrat den Regierungspräsidenten und entbehrlicher. Als dann aber das neue Rathaus in Sigmaringen   eingeweiht wurde

Die reaktionäre Preffe wagt es, ganz offen zweierlei

Recht zu fordern, das eine für demonstrierende Mon­archisten, das andere für das gewöhnliche republikanische Volk. Wir weisen diese Forderung als eine Unverfrorenheit zurück. Innerhalb der Bannmeile sind alle Demonstrationen ver­

boten, auch die von pensionierten Generälen. Anweisungen, den Bismarc- Tag anders zu behandeln, würden wir als eine Bevorzugung der Monarchisten ansehen, die den schärfsten Widerspruch aller Republikaner   herausfordern

müßte.

Die ,, Deutsche Zeitung" hält es für geschmackvoll, den ver­storbenen Wrisberg als den ,, erbittertsten Gegner der Fortschrittlichen Volkspartei  , der Sozialdemtraten und der Unabhängigen" während des Weltkriegs zu bezeichnen. Sie hätte an diese Feindschaft nicht erinnern sollen, denn es

Die echte Pariser Revue.

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Die Haller- Revue im Admiralspalast   hat sich nun ablösen laffen durch das Mufter ,. nach dem die deutsche Bühnenschau strebt, durch die echte, die originale, die Pariser Revue. Das Palace= Theater Paris   absolviert ein Gesamtgastspiel. Neidlos stellen mir fest, daß die Pariser Revue mit fabelhaftem Schmiß und be­munderungswürdigem Temperament heruntergespielt wird. Der Kapellmeister Nardini hat die Eigenheit, statt mit einem Taftstock mit weißen Handschuhen zu dirigieren, wodurch aber die Musik auch nicht besser wird. Sie ist zwar sehr laut, aber nicht so melodiös und hinreißend, wie wir sie sonst gewohnt sind. Die Baute führt ein so vorlautes Dasein, daß die Musik wegen des Tschingbumfafa. Charakters an Tingeltangelfonzert erinnert. Und was an bezaubern­den Klängen dem Ohr eingeht, das haben wir schon teilweise bei der vorvorigen Charell- Revue gehört.

Ein verbindender Faden fehlt den drei Dugend Revuebildern vollständig. Die Revue soll ja auch nur ein Brunt und eine Augen weide sein. Aber auch hier vermissen wir schmerzlich den künstlerisch hochstehenden Geschmack, der die großen Berliner   Revuen zu einem ästhetischen Genuß werden läßt. Das erste grandiose Bild Perlen" ist direkt geschmadios. Ein in überaltertem Stil tonstruiertes Berlengebäude frönt eine fast völlig nackte und durchaus nicht sehr reizvolle Frau. Das große Schlußbild Nymphen und, Wasser­blumen" ist ebenfalls von nackten Frauengestalten verbrämt und überladen. Ein Bild mit zahllosen Kostümen in Richelieu- Stickerei verliert seinen Reiz durch die billigen gemalten Hintergründe. Nur das Chinabild überwältigt durch seine Farbenpracht. Die Fisher­Girls, die die auf Massenwirkung berechneten Tanzszenen bestreiten, find hübsch eingearbeitet, reichen aber an die Tiller- Girls nicht im entferntesten heran.

Die Solenummern allerdings stehen auf der Höhe eines hervor. ragenden Varietés. An Jenny Golder bewundern wir das über­sprühende Temperament und den Sinn für Humor, an dem italienischen Universaltünstler Spa daro Eleganz und Wig, am Black- Bottom- Erfinder Harry Pilcer fabelhafte Beweglichkeit und an Pierre Clar el den grotesken Humor eines Buster Keaton  . Sein ewig beleidigtes Geficht und beredtes Schweigen ruft Lachstürme hervor.

In der Pause wurden Darsteller und Direktoren durch herzlichen Applaus und viele Blumenspenden geehrt. Mit unnachahmlichem Charme rief der Direktor ins Publikum: Wir sind alle sehr glücklich. Es tut mir leid, daß ich in die restlose Begeisterung der Zuschauer­schaft nicht einstimmen kann, was ich im Interesse der deutsch­französischen Verständigung und zur Abwendung diplomatischer Konflikte gern getan hätte. Vor allem wird man gut daran tun, den überwältigend albernen Sketch Im Warenhaus" alsbald vom Spielplan abzufegen. Er wird durchweg von deutschen   Darstellern bestritten. Ernst Degner.

weife

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auch den Fürsten   einlud, sagte beide ab!

Trotz diefes offenbaren Kriegszustandes aber nahmen etliche Be­amte eine fürstliche Einladung zum Frühstück an, worauf sie versetzt

wurden.

Bei früheren Fürsten   find erfahrungsgemäß Taft und Anstand eine sehr seltene Bare. Um fo mehr müßte von republikanischen Regierungsbeamten erwartet werden, daß sie sich diesen Kreisen gegenüber die peinlichste 3urudhaltung auferlegen, damit sie sich keine Abfuhr holen wie in Sigmaringen  .

Greift Italien   Frankreich   an, dann braucht Belgien   wegen der Militärfonvention Frankreichs   feine Waffenhilfe zu leisten, erklärte Vandervelde in der belgischen Kammer.

Berlin  , wie es weint und lacht." Ganz anspruchslos ist das Bublifum im Theater in der Kommandantenstraße. Es läßt sich rühren und lacht unter Tränen über herzige Dinge, die bereits vor Generationen dieselbe Wirkung ausübten. Ralisch schrieb ein handfestes Volksstüd mit breitem Berliner   Humor und mit großem Gefühlsaufwand, der leider den Humor überwiegt. Allein das reine Herz, die blonde Tugend entscheidet, der Humor ist mehr eine Zugabe. Das Berliner   Volksstück befindet sich bei Stalisch bereits im Zustand souveräner Sentimentalität. Angeln hätte taum die Szene geschrieben, in der die unschuldige Agnes hinter Gefängnis­gittern melodramisch schmachtet, und eine Geige dazu sehr sordiniert etwas unendlich Trauriges auf der E- Saite schluchzt. Diese Musit ist von Bittor Holländer neu frisiert worden, sie bringt ein paar nette Couplets, und die Ouvertüre macht sich opernhaft verheißungsvoll. Sonst unterstreicht sie noch die goldenen Worte für das Stammbuch und hilft der bürgerlich- anständigen Weltordnung zur reichsten Ent­faltung. Ueber der Bühne lagert Mottenpulver und Lawendelduft trotz der wißigen, teden Bühnenbilder Döblins. Man spielt, wie man bei der Erstaufführung vor wenigen Menschenaltern gespielt haben wird. Kitsch scheint eben unsterblich zu sein, und er wäre faum zu ertragen, wenn nicht Bladine Ebinger als zart besaitete Agnes auf der Bühne stände. Mif präzisen Bewegungen und einem zer­brechlichen Stimmchen schafft sie eine wundervolle Parodie, jongliert virtuos mit ihrer Rolle. Warum fand der Regisseur Raden nicht den Mut, die ganz verstaubte Herzensaffäre als Parodie aufzuziehen? F. S.

Die übermütigen Matteotti  - Mörder.

Auch Volpi wandert ins Gefängnis. Bon der italienischen Grenze wird uns geschrieben: Ebenso wie der im Chietiprozeß so gefeierte Hauptmörder Matteottis Dumini, so ist auch sein Hauptkomplice Volpi von feinem Schicksal ereilt worden. Er hatte sich in Mailand   etabliert und seine Stellung als Mitwiffer gefährlicher Geheimnisse ausgenußt, um die Mittel für ein herrliches Leben einzutreiben. Alle seine Fors derungen wurden von der Mailänder   faschistischen Partei wohl oder übel bewilligt, wofür er ein faschistisches Rollkommando zur Ausführung der übelsten Gewalttaten leiten durfte. Indessen wurde er in seinen Ansprüchen so maßlos, daß er sich eines Tages mit dem faschistischen Parteisekretär Giampoli überwarf. Mussolinis Bruder Arnaldo  , der Leiter des Popolo d'Italia", ergriff zu­gunsten des Partcifekretärs Stellung, während der Duce" zunächst dafür eintrat, daß man Volpi gewähren laffe. Bis eines Tages Volpi an der Spize seines Rolliommandos vor dem Popolo d'Italia" erschien und eine lärmende Demonstration gegen Arnaldo Mussolini   inszenierte, bei der fogar Revolverschüsse gegen die Fensterscheiben der Redafiten abgefeuert wurden. Arnaldo  fezte sich sofort telephonisch mit seinem Bruder in Berbindung und

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drohte, falls mit Volpi nicht endlich Schluß gemacht werde, felber Konsequenzen zu ziehen. Jetzt endlich entschloß sich der Mi­nisterpräsident, wenn auch schweren Herzens, gegen sein gefährliches Werkzeug Front zu machen. Schon am nächsten Morgen faß Volpi

mitsamt einigen Mitgliedern feines Rollfommandos im Gefäna. nis. So vergeht der Ruhm der Welt.

2. Purcell   und George Hids, die zurzeit in Berlin   an der Tagung des anglo- russischen Komitees teilnehmen, haben wegen Vagy und den anderen politischen Gefangenen, denen in Budapest  der Prozeß gemacht wird, bei Graf Bethlen drahtlich interveniert. Sie erklären, sie vertrauten darauf, daß sein Einfluß den An­geflagten die Möglichkeit der Berteidigung und ein regelrechtes Prozeßverfahren gewährleiste.

hat sich vorher ausgeruht, und dann ist er fritisch. Beides aber verträgt die Revue Hallo. hier Republit" nicht. Eine zusammenhanglose Sache mit wenig Biz und um so mehr Selbst. behagen der Veranstalter. Ein paarmal bligt etwas auf, aber dann ist wieder Nacht, und man erinnert sich, daß es Schlafenszeit ist. Gute Nacht, Annemarie Hase, Erwin Edersberg, Elly Hoffmann, Ernst Brödel und ihr anderen; es ist schade

um euch.

Die blaue Nelte. Eine Nelkenschau, die gegenwärtig in London  stattfindet, enthält mehr als 4000 verschiedene Exemplare, von denen viele neuartige Farben und Formen darstellen. Die phantastischsten Farben sind erzielt worden. So gibi es eine neue Art, die eine helle Mauvefarbe zeigt; eine andere Blüte ist orangengelb mit purpurnen Flecken, wieder eine andere rot- und mauvefarben mit einem darüber­liegenden filbergrauen Ton. Solche erotischen Farbenmischungen werden von den Nelkenzüchtern besonders bevorzugt. Aber der höchste Ehrgeiz der Nelkenzüchter ist noch nicht erreicht; es fehlt die blaue elfe. Wir haben viele neue Nelkenfarben in diesem Jahr auf den Markt gebracht," sagte der Bertreter der größten Firma von Nelkenzüchtern, die über eine Million Exemplare in ihren Treib­häusern befißt, aber der Sehnsuchtstraum, eine blaue Nelle zu züchten, ist noch so fern wie je. Blau ist die Farbe, nach der alle elfenzüchter streben, und der Mann, der eine solche blaue Melke auf den Markt bringen könnte, würde ein Vermögen verdienen."

Erftaufführungen der Woche. Dienst: Schauspielhaus: iIbschüt Tb. i. d. Königaräger Straße: Die Schule bon uznach" Mittw und Freit.: Schauspielhaus: Gastspiel Wiener Sänger tnaben Die Geschöpfe Städt. Oper:" Die Schlacht bei Bittoria." des Prometheus." Don Juan." Th. i. d. Klosterstraße:

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Utania- Veranstaltungen. Täglich: Das schaftende Amerita. Sonnf.( 7): Sommerfahrt durch lasta( 9): Der Tanz." Ab Mont. tagl.: Das Rätsel der Schöpfung. Mittw.: Berlins  Elettrizitätsversorgung." Im Hörsaal: Sonnt.( 5): Das tote Geheimnis." Sonnt., Mont.( 7):" Canada  " Sonnt, Freif.

Wieviel Einwohner hat Rußland  ? Die allgemeine Boltszählung. die zum erstenmal feit 30 Jahren im Dezember 1926 von der Sowjet­regierung vorgenommen wurde, zeigt, daß die furchtbaren Lücken, die Krieg und Revolution unter der russischen Bevöiferung gerissen hatten, überraschend schnell wieder ausgefüllt worden sind. Nach dem bisher bekanntgewordenen Ergebnis beläuft sich die Bevölkerungs- rühling 3 wahn." ziffer der heutigen Sowjetunion   auf rund 143,5 millionen. Die Bevölkerung des gleichen Gebietes betrug 1897 104 Millionen. Die Zunahme beträgt also in 20 Jahren 39,5 Millionen oder 38 Broz. Bei Kriegsbeginn wurde die russische Bevölkerung mit 135,5 Millio­nen angegeben; fie fiel dann in den folgenden Jahren auf 131,5 Mil­lionen. Die Erhöhung der Bevölkerungsziffer gegen die Vorkriegs zeit um& Millionen zeigt also das rasche Wiederansteigen der Be­völkerungszahl. Die Stadtbevölkerung beläuft sich auf 25,5 Millio nen, auf 1 Million mehr, als man erwarten konnte. Die städtische Bevölkerung ist also im Zusammenhang mit der Industrialisierung besonders rasch gewachsen. Die größte Einwohnerziffer unter den Städten Sowjetrußlands hat Moskau   mit über 2 Millionen, dann tommt Leningrad   mit 1600 000 Einwohnern, Odessa   mit 411 000 und Charkow   mit 410 000.

Des Nachts um die zwölfte Stunde... da empfanden unsere Vorfahren ein mehr oder weniger sanftes Gruseln, wenn sie au3­nahmsweise so spät ins Bett oder so früh wieder herauskamen. so möchten es wenigstens einige Theater ein­ Heute   ist das die normale Beit, um eine Nachtaufführung im Theater führen zu beginnen. Aber der erneute Versuch, den das Neue Theater am 300" anstellte, bewies, daß wir doch noch nicht ganz reif sind für diese Kulturerrungenschaft. Der Besucher ist ent­weder bereits müde und nicht mehr recht aufnahmefähig, oder er

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( 9):" Japan  ." Ab Mont. tägl.( 5): Entblätterte Rose."

Ueber die Zukunft des deutschen   Films findet heute abend, 8%, Uhr, im Reichswirtschaftsrat, Bellevueftraße 15, ein von der Gemeinschaft der Filmschaffenden veranstalteter Diskussionsabend statt.

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El e Beyer rezitiert in ihrem Vortragsabend beute, abends 8 Uhr, im Klindworth- Scharwenka- Saal aus Arno Holz Blechschmiede" und Dainis". Arthur folitfcher spricht über das Thema: Meine Reise durch China  im Jabre 1926" in der Deutschen Liga für Menschenrechte in deren Räumen Wilhelmstraße 48( III Tr.), Montag, 8 Uhr.

In der Volfsbühne findet Sonntag, nachmittags 3 Uhr, die 50. Auf führung von Hebbets Judith" statt. Die Judith spielt Agnes Straub  , den Holofernes Leo Reuß  .

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Das Englische Theater Deutscher Schauspieler führt Sonntag, vormittags Uhr, im Schiller Theater Galsworthys" The Silver- Bor" auf. Die Gesellschaft für Theaf rgefchichte feiert Sonntag ihr 25jähriges Bestehen. Um 11 Uhr findet. im. Foyer des Staatlichen Schauspielhauses eine festigung statt, bei der Prof. Mar Herrmann die Festrede halten wird.