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innerpolitischen Locarno   sind sie über die Mithilfe an real­tionären, antifozialen Gesezen nicht hinausgefommen.

Auf diefer ihnen vorgeschriebenen Linie, die sie einhalten müssen, wenn sie in der Regierung bleiben wollen, sind sie bei der Stärkung des tschechischen Militarismus angekommen. Mit der Dreitigkeit des auf frischer Tat Ertappten leugnen fie und suchen ihre Mitwirkung an diesen Gelegen zu einem deutschen   Erfolg umzudeuten. Die Kassierung des Soldaten: wahlrechts sei noimendig, um nationalistischen Mißbrauch bei Gemeindewahlen zu verhindern. Bei früheren Gemeinde­mahsen ist es allerdings vorgekommen, daß die Regierung, um in einzelnen Städten tschechische Mehrheiten fünftlich zu fon­struieren, vor den Wahlen tschechisches Militär in diese Städte versetzte. Aber um diesem Mißbrauch zu steuern, wäre die Wiederherstellung der früheren Gemeindemahlordnung voll­tommen ausreichend gewesen, nach welcher die Soldaten nicht in ihrem Garnisonsorte, sondern in ihrem früheren ohne orte das Wahlrecht ausübten. Der wahre Grund für die Entziehung des Soldatenwahlrechts ist darin zu suchen, daß die Mehrheit der Soldaten sozialistisch und fommunistisch ges mählt haben. Als einen weiteren Erfolg suchen die deutschen  Roalitionsparteien die Schaffung der Erfahreserve hinzu stellen, weil sie ein paar tausend Söhnen von Besigenden zu Rilitärdiensterleichterungen verhilft. Bei diesem neuen Klaffen privilegium der städtischen und ländlichen Bouregoisie geht die große Maße leer aus, dafür wird fie die Bermehrung der Laften, welche die neuzubildende Erjahreserve bringen wird, zu tragen haben. Durch das beschlossene Gefeß wird eine neue militärische Formation aufgestellt, durch welche eine Bermehrung der Armee weit über das festgelegte Kontingent hinaus vorgenommen wird. Der Militärleitung sind bezüglich des Umfanges dieser neuen Formation feinerlei Beschränkun gen auferlegt, fie tann, burdjaus im Rahmen des Gefehes, durch dieses Mittel geradezu eine zwei Armee aufstellen. Die armfeligen Ausreden der Schuldigen werden aber am schärfſten durch das Gefez über die Unterbringung der länger dienenden Unteroffiziere in öffentlichen Diensten wider­legt. In Desterreich hatte früher jeder ausgediente Unter­offizier Anrecht auf eine staatliche Anstellung. Das neue schechoslowakische Bertifikatiftengejek geht viel weiter. bestimmt, daß den ausgedienten Unteroffizieren ein Drittel bestimmt, daß den ausgedienten Unteroffizieren ein Drittel sämtlicher Stellen im Dienste der öffentlich- rechtlichen Korpo­rationen und Unstalten- alſo audy bei allen Bezirks- und also auch bei allen Bezirks- und Gemeindeämtern- ferner ein Dritel aller Stellen bei allen Privatunternehmungen, bei welchen der Staat in gewissem Masse Teilhaber ist, vorbehalten bleiben müffen. Da die Unteroffiziere durchwegs tschechischer Natio ntalität sind, geht es dabei um eine neue Tschechisterungsmaß nahme und um eine weitere Berdrängung deutscher An­gestellter, die nicht dadurch erträglicher wird, daß deutsch  - bür gerliche Parteien dabei die Maner machen. Lief ist unser Deutsches Bürgertum gefunden! Es fennt heute nur noch ein Ziel: fich an der Regierungstrippe festzuhalten und feinen arbeiterfeindlichen Instinkten zu folgen.

Eine Richtigstellung.

Es

Jim Schlußwort der Militärdebatie des Brager Barlaments berichtigte der Berichterstatler ch patschef( nat.- bem.) seine erste Rede dahin, daß niemand im tschechischen Volte einen Konflikt mit einem anderen Staat wünsche, also auch nicht mit Deutschland  . Er schließe sich vollkommen der( freundschaftlichen) Antrittsrede des neuen Gesandten Dr. Choaltowsky an den deutschen   Reichs­präfidenten an.

Der Breslauer Rindesmörder verhaftet. Der Mörder der fleinen Mrugala ist in der Person des Reisenden einer Gleiwißer Firma, Josef Soczewa, verhaftet worden. Der Täter wird mehrerer ähnlicher Berbrechen beschuldigt.

Der deutsche Journalist Karl Delius, der jüngst zu 30 Tagen Befängnis verurteilt worden war, ist aus der Haft entlassen

worben.

Das Bankkonto.

Ben Friz Müller Bartenkirchen.

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Mein Freund ist Kritiker. Ein gefürchteter, fagen viele. Als ich ihn besuchte, war ein Mann da. Mein Freund, in seiner turzen Art, zu mir: Brinkmann, Bantbeamter, wohnt auf dem gleichen Flur, augenblicklich abgebaut, will was zum Lesen bat ihn, felbft zu suchen."

-

ich

Der Beamte stand vor Riesenbücherreihen. Er war verlegen. Mein Freund ermunterte: Besondere Wünsche?" Eigentlich nicht

-

SP

ober boch

ich fürchte, es ist komisch." It's noch nicht, wird's aber sicher, wenn Sie sich noch länger

zieren."

#

Also rund heraus: Ich möchte Bücher, die der Mühe wert sind." Ich auch, Berehrter. Sie sind selten. Dies hier lobt man. Das ba auch. Dann diese beiden. Da sind auch noch zwei, die gelobt Bon Ihnen?"

" 1

Ich bin jetzt Berleiher. Kritifieren müssen Sie. Genügen Ihnen diese? Einen Augenblid, ich pace fie im Nebenraum zusammen. und lassen Sie sich Zeit."

Eine Wodje später war ich wieder bei dem Freunde, als es flopste. Der Bantbeamte war's. Er brachte das Patet mit Dant zurück. ,, 2ẞie, schon fertig? Lesen Sie so schnell?"

Er jah links an uns vorbei: Schnell? Es geht."

Und sie haben Ihnen gut gefallen?"

-

Er jah rechts an uns vorbei: Gut? Es geht." Mein Freund hatte die Bücher ausgewickelt. Er nahm den Banfbeamten scharf ins Auge: Sie haben feins davon gelesen!" Reins gelesen?" sagte er erschrocken, boch, doch bas heißt Ich pflege bei den ausgeliehenen Büchern in der Mitte ein paar Seiten leicht zu leimen zur Kontrolle fie find noch ge­leimt." Ich ich Er gab sich einen Ruck: Ich bin's auch." Geleimt?" lachte mein Freund, geleimt von mir wohl, he?" Rein, von Ihren Büchern. Sie sind nichts. Nichts für mich!" Mein Freund wurde bitter ernst: Nichts für Sie? Barum? Meinen Sie, die Leute in den Büchern sind für Sie zu zu hoch?" Bu hoch nicht ich tannte sie schon vorher etwas Schalter her nichts für ungut- ich fann's nicht so sagen Abend."

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Dom

guten Mein Freund und ich, air saßen lange auf an diesem Abend. In vielen Büchern haben wir geblättert, in Romanen und Novellen, hochberühmten, berühmten und nur schlechthin guten.

Immer mehr umwölfte sich des Freundes Stirn. Er machte fich Notizen. Statistische, so schien's mir. Söre," sagte er, der Roman hier soll der beste sein in diesem Jahr. Es ist was Bahres dran. Ich war an diesem Urteil selbst beteiligt. Nun fich her: Sieben unddreißig Menschen entfalten sich darin. Mehr oder minder tief. Fünfunddreißig davon sind so geschildert, daß mit Bestimmtheit an­

Stresemann und das Konkordat.

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abgeschlossen worden sind. Danach steht die Polizei auf dem Standa punkt, daß das Verhalten des Beamten, der Generalmajor Eine Antwort Roche  . Das Zentrum berät. v. Brisberg zur Bache führen wollte, zu Beanstandungen Die Ausführungen Stresemanns auf ber Kultur- einen Anlaß gäbe. Der Wachtmeister habe in Ausübung seines Es stehe fest, daß er den tagung der Bolkspartei über Kontorbat und Schulamtes und der sich aus dem Reichsgesetz über die Bannmeile er­Bentrums veranlaßt, eine Sigung über die Rede abzuhalten. habe, ihm zur Bache zu folgen. Das diese Bitte begleitende leichte gefez haben den Borstand der Reichstagsfraktion des gebenden Bestimmungen gehandelt. Generalmajor nach dessen anfangs ablehnender Haltung gebeten Die Germania  " äußert sich:

Auflegen der Hand auf den Arm Wrisbergs fei vielleicht nach Lage der Dinge unzweckmäßig, aber auf keinen Fall vorschriftswidrig ge= gette.

Das einzige Gute, aber auch wirklich das einzigste, das man ber gestrigen Rede des Reichsaußenministers nachsagen fann, it: baß er bafür sorgt, daß es in der deutschen   Powefen, da das Handauflegen als äußerliches Zeichen der Siſtierung

liti? nicht langweilig wird.

Wir haben eine neue Sensation in der deutschen   Innen­politif. Nur in der Innenpolitit.

Das ist das Allererstaunlichste an der Rede, daß sie von dent Außenminister des Deutschen Reiches gehalten worden ist. 3it der Herr Minister blind gegen die Bedeutung des Batifans, als eines gewichtigen außenpolitischen Faftors?

Im übrigen ist der Trompetenstoß des Führers der Deutschen  Bolkspartei als ein parteipofttisches Manöver 3 werten. Barteipolitischen Motiven entspringt der Angriff auf den demokratischen preußischen Kultusminister Beder und bie empfehlende Erwähnung des ehemaligen volksparteilichen Kultus­minifters Boelig. Bahlvorbereitung, Stimmen fang! Goll die Liberale Bereinigung demnächst ihren Marsch beginnen?"

Der demokratische Parteivorsitzende och bewillkommnet den Kulturfämpfer Stresemann, allerdings in ironischer Tonari. In einer Erklärung, die er dem ,, Demokratischen Beitungsdienst" gegeben bat, heißt es:

6 fassung des Reichsschulgeleges, für das sie als der Wir hoffen, daß die Deutsche Boltspartei in Zukunft bei der oalition angehörende Bartei eine besondere Berant­wortung trägt, die gleiche Entschiedenheit aufbringen wird, eine Entschiedenheit, die mir bei den früheren Beratungen über ein Schulgesetz im Bildungsausschuß auf feiten ihrer Bertreter manchmal vermißt haben.

Reichstagsfrattion ben Eintritt in die jetzige Reichsregierung Marg Einer der Hauptgründe, aus denen die Deutsche Demokratische Reichstagsfraktion ben Eintritt in die jetzige Reichsregierung Marr Stresemann abgelehnt hat, war die be bentliche Formulie rung der Programmpunkte über den Inhalt bes fünftigen Reichsschulgefeßes, und die Tatsache, daß der Reichsfanzler Dr. Marx es ausbrüdlich abgelehnt hat, diefe Formulierung durch entgegenkommendere Erklärungen zu ver

bessern."

Einmal

Man wird im Bürgerblod finden, daß sich der Ruf der schiedene Rednergarnituren, die je nach der Koalition zu Bolkspartei als Krisenmacherin bewährt. Man hat da ver­Störungszwecken ausgewechselt werden können. Herrn Scholz, dann wieder Herrn Stresemann  . Herr Scholz hat die Bolkspartei in eine Lage hineingeredet, in der ihr schon nicht mehr wohl ift. Jezi foll sie wohl Herr Stresemann wieder herausreden?

Stresemann   erklärt.

Dr. Stresemann hat auf einer Parteibeamteniagung der Boltspartei feine Rede über das Kontorbat interpretiert. Er fei fein prinzipieller Gegner, sondern wolle die Frage praktisch lösen. Er befinde fich in vollkommener Uebereinstimmung mit den Erklärungen des Reichskanzlers über die Kontordatsfrage.

Der

Zum Fall Wrisberg.

richt des Bolizeipräsidenten.

Der Bericht des Polizeipräsidenten von Berlin   über den Zwischenfall am Bismard- Denkmal bei der Kranzniederlegung durch Generalmajor v. Brisberg ist, wie BS. erfährt, gestern dem preußischen Minister des Innern Grzesinsti über mittelt worden, nachdem die von der Polizei durchgeführten Ber­nehmungen der in Frage kommenden Beamten und Augenzeugen

zunehmen ist

www

wie soll ich's nur gleich sagen Sie haben schöne Konten in den Banken." " Du meinst, das sei ein Nachteil?" Nicht für sie."

-

na, furz und gut:

Ich beginne zu verstehen: Berschwänden diese Konten so verschwänden damit alle die Gefühle und Gefühlchen, die Probleme und Problemchen und damit ich seh's jetzt ein ganze hochberühmte Buch."

Aber deshalb ist das Buch doch

- das

nicht ganz wertlos, stimmt. Für Leser mit Banffonien. Nicht für Leser, die am Schalter stehen, für Leute, die sich plagen müssen. Die anderen fennt Herr Brinkmann selber. Sie erleben nichts. Was soll er da an ihnen groß erleben in den Büchern. Im Ernst, mein Freund; Was hältst du von Gefühlen und Broblemen, die sich nur vermittels Konten bei ben Banten   auf den Beinen halten können?" Hm, mir scheint: dasselbe, was Herr Brinkmann

"

-

Er schlug mir auf die Schulter: Herr Brinkmann hatte recht: Der Mühe wert sind Bücher mit Leuten drinnen, die sich plagen müssen bu siehst plötzlich arg besinnlich aus?"

Die große Säge.

Bor weiteren Ausschlüssen in der KPD.

haft darüber, daß das Zentralfomitee sieben Abgeordnete Die Rote Fahne  " berichtete in ihrer Sonntagsausgabe schama des Preußischen Landtages  , vier des Reichstages und einen des Badischen Landtages neuerdings verwarnt habe. Wie wir erfahren, handelt 5 fich um die Renzler, Bohla, Obendied und Bierrath, um die preußischen Reichstagsabgeordneten Landtagsabgeordneten Kilian, Henm, Gehrmann, Gustav Müller, Eppstein  , Stjellerup und Hedwig Krüger sowie um den badischen Landtagsabgeordneten Ritter.

Der Ausschluß diefer Abgeordneten, die sich mit den bereits ausgefchloffenen Abgeordneten Bartels, Grillemit und Schlecht folidarisiert hatten, steht bevor.

Ausnahmezustand im Jfergebirge.

Gegen die verzweifelnden deutschböhmischen Glasarbeiter Gablonz an der Neiße  , 4. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Obwoh! bei den Verzweiflungsausbrüchen einer Minderheit der iser­gebirgischen Glasschleifer in der vorigen Woche nur wenig bes billigen geschmitgelten" Schundes zerstört wurde und Menschen überhaupt nicht angegriffen, geschweige denn verletzt worden sind, hat es seitdem Berhaftungen und Bersammlungsa verbote geregnet. Jetzt aber hat die politische Verwaltungs­behörde auf Weisung der deutsch  - tschechischen Bürgerblocɗregierung, bie dem Elend der Glasarbeiter untâtig zusieht, über den Gerichts­bezirt von Tannwald   und drei Gemeinden des Gerichtsbezirks Gablong ben Ausnahmezustand verhängt. In der be treffenden Kundmachung werden noch strengere Maßnahmen, darunter die Berhängung des Stanbrechts, angedroht!

Roter Wahlerfolg in Salzburg  . Abermals ein gutes Hauptwahlvorspiel. Salzburg  , 4. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Sonntag wurde bler der Gemeinderat der Landeshauptstadt und der Landtag   neu­gewählt. In der Hauptstadt Salzburg   wurden in den Gemeinderat 15 Sozialdemokraten gewählt und 13 Christlichsoziale; die Sozial­demokraten gewinnen zwei Mandate von den Christlichsozialen. Außerdem wurden gewählt 10 Großdeutsche und 2 Mitglieder des wirtschaftlichen Ständebundes. Die Großdeutschen verloren an diesen Städtebund, der zum erstenmal kandidierte, zwei Mandate.

Die Landtagswahlen erbrachten für die Sozialdemokraten 36 506 Stimmen; das bedeutet im Bergleich zu den Nationalratz­mahlen 1923 einen Gewinn von 5498 Stimmen. Die Christe lichsozialen haben mit 55 472 im Vergleich zu den Wahlen von 1923 rund 6200 Stimmen verloren, die Großdeutschen und die Na­tionalsozialisten" erhielten zusammen 13 140 Stimmen, der Land bund 8004 und der Ständebund 1521. In der Mandatszahl ist feina wesentliche Berschiebung eingetreten, meil die Bahl aller Landtags­mandate von 28 auf 26 vermindert wurde.

Unter den Bauern der deutschen   Alpenrepublif verbreitet sich jetzt die Wetterregel":

Wird der April recht weiterwendisch, Wählt der Bauer burgenländisch.

Der Tänzer als Schwerstarbeiter. Der Ausspruch eines Lebe mannes, daß das Vergnügen die schwerste Arbeit jei, erscheint frivol, erhält aber eine gewiffe Berechtigung durch die Untersuchungen, die an dem Physiologischen Institut der Universität Helsingfors über die Arbeitsleistung beim Tanzen ausgeführt wurden. Hierbei wurde während des Tanzes nach der Zahl der Kalorien festgestellt. Es bei einer Anzahl von Tänzern und Tänzerinnen der Kräfteverbrauch zeigte sich dabei, daß die Tänzer Schwerarbeiter sind, beren Energie­verbrauch allerdings nach der Art der Tänze beträchtlich verschieden ift. Die geringsten Anstrengungen erfordert nach diesen Berech numgen der Walzer. Dieser Lieblingstanz unserer Eltern beans sprucht 3,99 Kalorien, die in der Stunde auf das Kilogramm des Körpergewichts verbraucht werden. Der Schottische", der bei unseren Großeltern so beliebt war, ist mur um ein Geringes in der Arbeitsleistung dem modernen Foxtrott unterlegen. Beim Schottischen  merben 4,76 Kalorien verbraucht, beim Fortrott 4,78. Die Polka, die einst auch so gern getanzt wurde, erfordert 7,56 Ralorien in der Stunde, die Mazurfa, der schnellste Tanz unter den früheren Moden des Balliaals, erfordert 10,87 Ralorien. Der Mazurfatänzer muß also fast das Doppelte an Kräften aufwenden, das ein Steinklopfer für feine Arbeit braucht. Leider ist man in Helsingfors   noch nicht soweit vorgeschritten, um auch die Arbeitsleistungen festzustellen, die beim Charleston und beim Blad Bottom aufgewendet werden amerikanischen Physiologen, um die Berehrer ber modernsten Tänze als Schwerstarbeiter nachzuweisen.

Ich bin selbst dabei, ein Buch zu schreiben." Und du bist entschlossen, alle rauszuschmeißen, welche dice müssen. Es bleibt also noch eine dankbare Aufgabe für einen Konten haben?"

für

Mir scheint, ich werde das wohl müffen, und ich danke dir Mir? Dem Bantbeamten Brinkmann, bitte."

Sehnsucht nach Moskau  . 42 Schauspieler und Literaten erlassen nochmals eine Kundgebung für Biscator. Soweit fie mie Piscator der kommunistischen   Bartei angehören und die Kunst in den Dienst politischer Propaganda stellen wollen, handeln sie im wohlver. ftandenen Intereffe. Aber andere, die gute Bürger find( ökonomisch gesprochen) oder Stargagen oder Honorare beziehen, sehen sie wirt­lich nicht, wohin die Reise geht? Nehmen wir an, sie hätten mit ihrem Protest gegen den Volksbühnenvorstand Erfolg, die Bolfsbühne würde das von Biscator erträumte politische Instrument und mit seiner Hilfe tämen wir zu einem deutschen   Sowjetgebilde. Wo wäre dann die Freiheit der Kunst und der Künstler? Ein guter Teil der Deklaranten würde dann wahrscheinlich in Paris   und Rom  figen und seine eigene Berblenbung beflagen. Glücklicherweise find bie deutschen   Arbeiter meniger naiv, fie werden Tilla Durieug und Emil Faflor, S. Fischer, Alfred Kerr   und die beiden Manns und den Spötter Tucholoty( in Firma Ulstein) vor diesem Geschic be­mahren. Sie werden es auch verstehen, daß Künstler beim Borte Benjur in Rage geraten und dann nicht mehr unterscheiden fönnen, ob nicht Biscator ben Autor und die Boltsbühne unter bolfche wistische Zenfur gestellt und der Boltsbühnenvorstand diese Benfur nur wieder beseitigt hat. Aber um eines werden ble Arbeiter freilich die jegigen und fünftigen Protestler bitten müffen: Geht nicht poli­tischen Lockvögeln ins Garn, helft Biscator vor dem Berfinten in Bartei tendenz bewahren und urteilt nicht aus bloßer Solidarität und Sympathie heraus.

Internationaler Cehreraustausch. Vor seiner Abreise von Wien  besuchte Herriot  , der dort an den Beethovenfeiern teilgenommen hatte, den Bundeskanzler und besprach mit ihm das Projekt eines Eine dafür von Herriot ins Leben gerufene Institution soll mit der Austausches österreichischer und franzöfifcher Studenten und Lehrer. Beit sich auf breiterer Grundlage betätigen und überhaupt einen derartigen Austausch zwischen Angehörigen von verschiedenen Na­tionen Europas   durchführen.

Wiederauffindung eines Someten. Der in diesem Jahre zurück­erwartete periodische Komet Grigg- Stjellerup ist am Abend des 31. März auf der Hamburger Sternwarte   durch Direktor Professor Schorr im Sternbild des Orion festgestellt worden. Das Gestirn, das sich in nordöstlicher Richtung bewegt und nur die Helligkeit der vierzehnten Größenflaffe zeigt, wird im Mai feine Sonnennähe bei einem Abstand von 133 Millionen Kilometern erreichen. Die Um laufzeit beträgt 4,9 Jahre.

Der Gürzenich- Chor in Berlin  . Der preußische Kultusminister hat an geregt, daß die Große Messe" von Balter Braunfeld, die vor furgem in Köln   zur Uraufführung gelangte, demnächst in Berlin   unter Leitung von Hermann Abendroth   mit dem Gürzenich Chor aus Köln   wiederholt wird.

Museumsvorträge. Am 6., nahm. 4-5 11hr, Beginnt Dr. B. Da un, Dezernent für Kunst im Bolizeipräsidium, in der alten national. Galerie cine Vortragsreite von 5 Doppelstunden über die Meisterweife der modernen Malerei und Plastik". 3m Snifer Friedrich­Ruse un beginnt Dr. B. Daun am 7., wachm. 1,4-5 Ubr, eine

Bortragsreise über die Meisterwerte der deutschen  , niederländischen und holländischen Schule".