rium war bei den Ausschußberatungen gar nicht so von der Vorlage begeistert, es hat erklärt, daß es nur ein Initiativgesetz des Reichswirtschaftsrates fertigstelle. In der Zündholzindustrie haben wir ebenso wie in der ganzen Wirtschaft nicht nur den ungelernten Arbeiter, sondern auch den ungelernten Unternehmer befommen, der mit rückständigen Methoden arbeitet, am Lohne tommen, der mit rückständigen Methoden arbeitet, am ohne drückt und hohe Preise zu erzielen sucht.
Ein Unternehmer hat in einem Flugblatt geschrieben, wenn die Regierung nicht helfe, so werde er feinen Betrieb schließen und seine Arbeiter und Angestellten zu den Bolichewiffen schiden. ( Heiterfeit.)
Der schwedische Trust hat seinen Anteil an der deutschen Broduktion von 1924 bis 1926 von 30 auf 70 Broz. gesteigert. Aber diejer Gesezentwurf ist gar nicht imstande, das Bordringen des ausländischen Trusts zu verhindern, er hat ja bis zum Ausschuß des Reichstags seine guten Verbindungen.( Lebhaftes: Hört, hört!)
Im volkswirtschaftlichen Ausschuß wurde darauf hingewiesen, daß doch sehr gern ausländisches Kapital nach Deutschland hereingenommen werde, deshalb könne man doch nichts gegen das Bor: dringen des ausländischen Kapitals in der Zündholzindustrie sagen. Es soll nur ein 3wangssyndikat gegründet werden, neue Fabriken dürfen nicht gegründet werden.
Bierzehn Tage nach Gründung des Syndicats hat man den Preis für die Normaltiste um 70 Mark erhöht.( Hört, hört!) Das war die erste Wirkung der Vorlage. Da die Regierung sehr start daran interessiert ist, muß sie jeßt erklären, ob die Preissteigerung mit oder gegen ihren Willen erfolgt ist. Das ist deshalb wichtig, weil die Preiserhöhungen bestimmt tommen, wenn das Sperrgesez beschlossen ist. Herr Abg. Diez vom Zentrum ist im Laufe der Ausschußverhandlungen leider verloren gegangen. ( Heiterkeit.) Er wurde durch andere Mitglieder vertreten, die nicht so genau orientiert waren. Das Entscheidende bei der Vorlage ist, daß das Syndikat künftig der alleinige Auffäufer für technische Neuerungen in der Zündholzindustrie sein wird. Es wird ein Privatmonopol für ein einzelnes Gewerbe geschaffen, bei dem 70 Proz. für sich in den Händen des schwedisch amerikanischen Trusts befinden. Im Ausschuß hatten wir fehr eingehende Auseinandersetzungen. Es ist so eingehend beraten worden, daß einzelne Herren zwischen den verschiedenen Bara graphen mitunter auf den Korridor hinausgehen mußten, um fich neue Kraft zu holen. Als wir dann, etwas erstaunt über diesen ständigen Kontakt, die Dinge etwas näher untersuchten, steilten wir ganz merkwürdige Zusammenhänge fest. Es war nicht nur der Verein deutscher Zündholzfabrikanten, der
Korridorwirtschaftspolitik
trieb, es waren auch die Vertreter des schwedisch- amerikanischen Zündholztrusts( hört, hört! links), die ganz außerordentliches Interesse an den Beratungen hatten. Interessant ist nun, daß es dem schwedisch amerikanischen Zündholztrust nicht nur darum zu tun ist, für 25 Jahre in Deutschland ein ruhiges Geschäft zu haben, sondern vielmehr darum, daß ihm die deutschen Zündholzfabrikanten nicht immer wieder als Erporteure feinen vertrusteten Weltmarttpreis stören. Deswegen ist ja vorgesehen, daß der Schwedentrust immer nur eine bestimmte Anzahl deutscher Zündhölzer nach dem Auslande abgibt. Auch sonst ist der Schwedentrust außerordentlich entgegenkommend. Es ist nämlich dafür gesorgt worden, daß nach Annahme dieses Sperrgejeges jede deutsche Fabrit pro Komplettmaschine bis zu 150 000 mart weiteren Rationalisierungskredit bekommen soll. Diese Geldmittel, die die deutsche Reichstreditgesellschaft zur Verfügung stellt, werden aus einem Guthaben entnommen, das dem schwedisch- amerikanischen 3ündholztrust gehört.( Lebhaftes: Hört, hört! links.) Bum Teil sind ja die deutschen Zündholzfabrikanten so verschuldet, daß sie zusammenbrechen, wenn das Gesetz nicht tommt. Daher sind sie schon zur Reichskreditgesellschaft gegangen und haben um diesen Kredit gebeten.
Arbeiterführer, Sachverständiger und Interessent.
Die entscheidenden Zusammenhänge sind aber folgender Art: Im Boltswirtschaftlichen Ausschuß war turnusgemäß ein Herr der Deutsch nationalen Bolkspartei als Berichterstatter nn der Reihe. Wir hatten nun das Bergnügen, einen wirklich fach verständigen Berichterstatter zu bekommen, nämlich den Herrn Abg. Behrens.
Nachklänge.
Konzertumschau von Kurt Singer .
Die Stille nach den Beethoven - Tagen tut uns gut. Wir können in Ruhe uns durch eines der flügsten und gegenwärtigsten Bücher über den Gefeierten durcharbeiten, August Halms Beethoven" ( Berlag Hesse), der mit größter Selbständigkeit den Typus, das Schicksal Beethovens nachzeichnet, der vom Althergebrachten weg an einzelnen Werfen das Besondere der Form, der Melodie, der Durchführung, der Variation herausbildet und erklärt. Eine nicht leichte, aber sehr lohnende Lektüre. Das Buch ist geziert mit einem noch unbekannten Bildwerk Beethovens. Da das Original, eine Marmorbüste von Adolf Freund, jezt in einem Schaufenster des Bechstein - Hauses am 300 zu sehen ist, so weise ich auf sie hin. Eine sehr ausdrucksvolle Büste, ganz Wille und in sich gekehrtes Denken, energisch der Kopf, gedrungen die Gestalt, dabei ohne Pose und Manier.
1.
Daß ein Chor, der Beethovens Namen trägt, an einer besonderen Feier nicht vorbeigehen kann, ist von selbst verständlich. Wie er es aber macht, das ist nicht sehr würdevoll. Zwar, die Ausführung ist ganz prächtig, fein in der Linie, Haltung und Dynamik. Hanns Mießner hat hier gute pädagogische Arbeit getan. Aber dies Brogramm! Wenn Beethoven nichts oder nicht viel für Männerchor geschrieben hat, so bescheide man sich. Um den Abend zu füllen, wird der Elegische Gesang für Chor und Streichquartett bearbeitet, Bitten" und ,, Opferlied" find gleichfalls ,, eingerichtet" für Chor, zum Andante aus op. 57 und zum Adagio aus op. 81 werden Terte unterlegt. Je mehr man einrichtet", um so weniger richtet man cus. Das ist alles so wenig charakteristisch für Beethoven , der doch wirklich nicht nur kantable Melodien im homophonen Stil geschrieben hat, daß man von einem Streichquartett( mit Wendel als Primgeiger, Liebermann am Cello), ja von dem Streichtrio op. 8 erst mirflich beeindruckt wurde. Also stilvoller arbeiten, Beethoven- Chor! Biel eher fonnte das Chor- und Orchesterkonzert des Ber liner Sängerchors" als eine Beethoven- Feier gelten, obgleich nicht ein Ton von ihm stammte. Aber die Idee war doch: fämpfe rischen Geist aus Mufit flingen zu lassen. In dieser Idee war das Programm von vorbildlicher Einheit. Nun kann man der Meinung sein, daß die Pflege der Mufit, des Gesanges vor allem, dazu geübt wird, um vor Freiheits- und Revolutionsgebanten, die in Bersamm lungen und im Leben ihre Schlagkraft erweisen, Ruhe zu haben; daß ein ganz tendenziöses Programm sein legtes künstlerisches Ziel felten, das propagandistische niemals erreicht. Als gelegentliche Brobe einer Synthese von Kunst und Politit kann aber gerade in Arbeiterkonzerten ,, unser Kampflied" sehr wirkungsvoll sein. Auch hier sind die Möglichkeiten begrenzt. Daß Musik und Bert einmal so fanatisch und echt zusammenffingt wie in der Marseillaise , das ist eine große Seltenheit Meist geht ein lodernder Tegt in einer Bei
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Herr Abg. Behrens, ich frage Sie öffentlich, Sie sind doch Auf-| äußerlich ins Gleichgewicht gebracht, enthält er in Wirklichkeit einen fichtsrat in der Norddeutschen Zündholzaktiengesellschaft gewesen Fehlbetrag. Die Heranziehung der letzten Reserven früherer Jahre ( hört, hört! lints), und Sie sind, weil es öffentlich allerlei Aufsehen reicht nicht aus, um mit Sicherheit zu erwarten, neue Ausgaben zu erregte, wieder ausgeschieden?( Abg. Behrens: Schon finanzieren. Daher fehlen Mittel für eine Erhöhung der ungenügenlängst vorbei!) Ich glaube, Herr Dr. Regendanz war mit den Bezüge der Kriegsbeschädigten und der Beamten sowie für die dieser Maßnahme durchaus einverstanden, zumal er ja das Glüd endgültige Regelung der Ansprüche der Liquidationsgeschädigten. Das hatte, Sie weiter in der Preußischen hypothefenattien- ist der bant als Aufsichtsrat zu erhalten.
Da fitzen Sie heute immer noch. Die Hälfte des Aktienkapitals der Preußischen Hypothekenatfienbank ist in Händen der Finanzierungsgesellschaft des Schwedentrusts( hört, hört! links),
in Händen der Swedish American Investment Corporation. Das ist die Finanzierungsgesellschaft des schwedisch - amerikanischen Zündholztrusts. Und die Aufsichtsratskollegen des Herrn Abg. Behrens aus der Preußischen Hypothekenafiienbank, die Herren Regendanz, Balmström, Alström sind alle drei Vertreter des Schweden trusts im deutschen Zündholzsyndikat.( hört, hört! links.) Wir haben also das Vergnügen gehabt, hier als Bericht crstatter der Deutschnationalen bei einem Sperrgesehentwurf nicht nur einen Sachverständigen, sondern auch einen Interessenten zu haben. ( Hört, hört! links.) Ich muß schon sagen, allein dieser Tatbestand hätte mich zu der Auffaffung gebracht, daß es sich hier nicht um eine flare Regelung wirtschaftlich verworrener Verhältnisse handelt, sondern darum, daß
mächtige und übermächtige Interessenten bis in das Plenum des Reichstegs hinein Einfluß auszuüben versuchen.( Lebhafte Zustimmung links.)
Dieser Gefeßentwurf, der angeblich die deutsche Zündholzindustrie schüßen soll, ist nach meiner feften Ueberzeugung das sich erste mittel für den Schwedentrust, in Deutschland nach Belieben zu herrschen; der Gesetzgeber ist der dumme Auguft. Ich meine, das ist nicht unsere Aufgabe. Auch die Regierungsparteien sind wohl jetzt der Auffassung, daß man sich den Gefeßentwurf noch etwas genauer betrachtet, denn hier handelt es sich um eine Auseinandersehung über Politit und Interessenten. Wo wir Sozialdemokraten bei dieser Auseinandersetzung stehen, brauche ich nicht zu sagen. Unsere Stellungnahme ist eindeutig.( Lebhafter Beifall bei den Sozial demokraten.)
Eine Niederlage der Regierung
Abg. Hilferding( S03.) stellt nunmehr den Antrag, die Vorlage wieder an den Volkswirtschaftlichen Ausschuß zurückzuweisen. Der Untrag wird mit den Stimmen der start besetzten Linfen gegen die Regierungsparteien, auf deren Bänten starte Cüden find, angenommen.
Bizepräsident Graef, vertagt darauf die Sigung auf eine Biertelstunde, um dann die
Dorzunehmen.
Schlußabstimmungen zum Etat
Außerdem steht die Entscheidung über das fommunistische Mißtrauensvotum gegen den Arbeitsminister Dr. Brauns und über die Entschließungen zum Etat auf der Tages ordnung.
Vor der Schlußabstimmung verweist Abg. Erkelenz( Dem.) in einer Erklärung, die er namens seiner Fraktion abgibt, auf die Ab= lehnung des Vertrauensvotums durch die Demofraten Die bisherige Entwicklung der nach der Regierungserklärung. Politik des neuen Kabinetts beweise, daß die Befürchtungen der Demokraten vollauf gerechtfertigt seien. Troßdem schließt die Er flärung: Unbeschadet unserer ablehnenden Stellung zu vielen Einzelheiten des Reichshaushalts werden wir in der Gesamt abst im mung dem Haushalt zustimmen, um die Arbeit der Reichs und Länderverwaltungen nicht zu hemmen und unserem Verant wortungsgefühl für Bolt und Republik Ausdrud zu geben.( Beifall bei den Demokraten.)
Abg. Müller- Franken( Soz.)
Beginn einer unsoliden Finanzwirtschaft
die innen- und außenpolitisch höchst bedenklich ist. Ersparnisje find nur bei den sozialen Ausgaben vorgenommen worden. Aber es ift nicht gelungen, die unerträglich hohen Koffen von 700 millionen für militärische 3 wede zu vermindern. Alle derartigen Anträge der Sozialdemokratie wurden abgelehnt. Im Gegensatz dazn werden die Kulturausgaben vernachlässigt. Die Neuregelung des Finanzausgleichs erfolgte ohne Rücksicht auf die Gesamtbedürfnisse des Reiches. Sie ist zu einer
Förderung des Partitularismus benutzt worden und belastet den Reichsetat durch den Sonderfinanzausgleich für Bayern mit einer dauernden Rente für die kleinflaaterei. Die feit einem Jahre versprochene Senfung der 3 ud ersteuer, die einzige in Aussicht gestellte Milderung der Belaffung des unentbehrlichen Berbrauchs, soll unterbleiben. Aber während die Länder durch das Reich gezwungen werden, die Realsteuern abzubauen, müffen fie die Mietsteuer erhöhen.
Die foziale Fürsorge, das wichtigste Mittel zur Ueberwindung der Wirtschaftskrise, ist troß einiger Fortschritte unzulänglich. Eine Erhöhung der Unterstügungsfäße für Erwerbslose ift froh der steigenden Mietaufwendungen abgelehnt worden. Die Mittel für Arbeitsbeschaffung wurden sogar um 50 Millionen Mark gekürzt.( Hört, hört!) Die Nofregelung der Arbeitszeit bringt teine Beseitigung des Ueberffundenunwefens und feine Entlastung des Arbeitsmarktes. Sie entspricht daher nicht den übereinstimmenden Forderungen aller Organisationen der Arbeiter und Angestellten. Die Lebenshaltung der Verbraucher
wird durch eine
Hochschulzzollpolitik
auf das ernsthafteste bedroht. Die vorübergehende Aufhebung des Roggenzolls, die Voraussetzung für die Senkung des Brotpreises. wurde abgelehnt. Dagegen ist der 3oll auf Mehl plöhlich erhöht worden. Angekündigt ist die Erhöhung des Zolls auf 3uder und auf alle fierische Erzeugnisse, Fleisch, Milch, Fett usw., die unentbehrliche Bedarfsgüter der breiten Massen des Volkes sind. Durch eine auch auf hohe Industriezölle gerichtete Handelspolitik wird die Aufrechterhaltung der hohen Preise für deutsche Erzeugniffe gefördert. Aus diesen Gründen
lehnt die sozialdemokratische Reichstagsfraktion den Gefamtetat ab
Zur demokratischen Erklärung haben wir zu sagen: Nach den ungeschriebenen Säßen des parlamentarischen Systems kann es nicht als Pflicht der Opposition betrachtet werden, den Etat zu bewilligen; die Verantwortung für das Haushaltsgefeh tragen vielmehr die Regierungsparteien. Abg. Stoeder( Komm.) erklärt, der Etat zeige den Charakter des Klaffenstaates., Die Lebenshaltung der breiten Massen werde noch mehr herabgesetzt. Alle sozialen Anträge feten niedergestimmt worden. Die Schule solle der Kirche ausgeliefert werden. Die Völkerbundspolitik gegen Sowjetrußland werde Die Sozialvon der Regierung Marr- Strefemann mitgemacht. demokratie habe die Grundlagen für den Bürgerbfod geschaffen. ( Heiterfeit.) Die Rommuniften lehnen den Etat dieser Regierung ab.( Beifall bei den Kommunisten.)
Die Schlußabstimmung ist namentlich. Sie ergibt die Annahme des Etatsgefehes als Ganzes mit 238 gegen 166 Stimmen bei 6 Enthaltungen.
Das fommunistische Mißtrauensvotum gegen Ar
gibt im Auftrage der sozialdemokratischen Fraktion folgende Er- beitsminister Dr. Brauns wird gegen die Stimmen der Antragsteller flärung ab: abgelehnt.
Der Reichshaushaltsplan für 1927 ist nicht geeignet, die foziale Notlage großer Boltsteile zu lindern. Obwohl
nusif von anständiger bürgerlicher Gesinnung verloren. Oder es wird die Härte eines ehernen Tertes in der Inrischen Weichheit des Gesangs zugrundegerichtet. Bei aller schönen Sanglichkeit trifft das auf die meisten Chöre von Uthmann zu. Im Büttner schen Sieg der Freude" ist wenigstens äußerer Glanz, Steigerung, Sturm zu spüren. Charleroi " von Josef Offner franft an einer weichen Melodie und einer Monotonie der Rhythmik; auch die kleinen geschickten Tonmalereien geben feinen adäquaten musikalischen Ausdruck für die Wucht, für das Stampfende, Hochgeredte des Gedichts. druck für die Bucht, für das Stampfende, Hochgeredte des Gedichts. Und gelegentlich ist geradezu ein flaffender Riß zwischen tönender Bartheit und vorgestellter Gewait. Der Chor suchte unter Philipp Heids strenger und routinierter Leitung sein Bestes herzugeben. Es liegt an der Problematik des Kampflieds, nicht an der Darstellung, wenn wirkliche Begeisterung erst von den hymnisch, rebellisch, groß artig gesprochenen Gedichten, von dem Rezitator Alfred Beierle ausging.
Von den Wiener Gängerfnaben", die hier eine furze Gastrolle geben, sei das nächstemal gesprochen. Nicht vergessen aber seien die guten Eindrücke, die mir empfingen bei dem sachlich und fistlerisch hochwertigen Dirigenten des neuen Rammerorchesters, Michael Taube ( die prächtige Pianistin Margarethe Wit als Solistin), bei dem eindringlich und herzhaft musizierenden, eigen. artigen Stabmeister Eugen Bapst, bei dem in Leidenschaft erglühenden großen pianistischen Aufstieg versprechenden BeethovenInterpreten Franz Ds born.
Frühling im Schnee.
Zeitungen eingezogen. Ueber der Erde liegt ein zarter Teppich von Der Frühling ist mit großem Gefolge in die Spalten der Grün. Gestern noch tote, braune Erde, heute lebendiges Wachsen. In die Sonne der Stadt reden sich die in Blüte aufgesprungenen Aermchen der Sträucher.
Dies ist das Tal. Droben auf den Bergen ist noch Winter. Schnee liegt in Mauern auf den Höhen. Der Boden des Waldes ist erdrückt von weißen Lasten. Nur Sonne brennt und zeigt, daß mit jedem Tage ihre Kraft stärker, ihre Bahn länger wird. weißen Höhe. Wenn im April die Sonnentage tommen, wenn der Und doch erlebt man auch zu dieser Zeit den Frühling auf der Himmel von einem tiefen Blau gesättigt scheint, das wie blaugrüne Seide wirft, spürt man den Frühling in der Luft. Aber nicht nach der Sonne orientiert sich dieses Gefühl, viel feinere, heimlichere Bahr nehmungen gibt es hierfür.
Man steht auf der Höhe des Schwarzwaldes gleich 100 Tannenwälder unter uns, Schnee und Himmel scheinen bei langem Blicken ineinander überzugehen. Es ist die Zeit, wo wir die schnend ist, sich auf ihnen zu produzieren. Mühsam tragen sie uns Bretter an den Füßen vergessen, wo es nicht loat, und auch nicht durch den aufgeweichten Schnee. Auf dem Bergfamm verlieren wir Auge und Herz an die Landschaft, an die ewigschöne und niemals ausgefoftete blaue Ferne.
Eine Anzahl Entschließungen des Haushaltsausschusses wird angenommen, darunter eine demokratische Entschließung, die an Stelle
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Langsam gleitet man hinab in den Wald, bleibt stehen. War das nicht ein Geräusch? Der Wald lebt! Winterstarrheit ist gebrochen. Noch liegt Schnee auf Boden und Strauch, aber es läuft, es rieselt, es rinnen die Wasser unter dem Schnee zu Tal. Noch liegt das Leichentuch des Winters, der für den mit Brettern ausgerüsteten Naturfreund feine Schrecken, mur Freuden tennt, über dem Wald, aber schon gibt es durchbrochene Stellen, und morgen, schon morgen ist an diesem Plaz das Moos frisch und grün.
Dieses Erlebnis des Frühlings gehört zu den großen. Augen. blicken des Lebens. Es ist nicht der Feld, Wald- und Wiesenfrühling des Tals, nicht die durch Blütenbusch und Blütenbaum deutlich ge= machte Siegesfanfare des Werdens. Droben im Winterwald, wenn unter dem Schnee die Wasser rauschen, wenn in den durch Nachtfröste bereisten Tannen die Tränen gligern, und menn gar noch ein Bogelton mitten im Winterwald hochsteigt, dann ist dieser Frühlingsruf von schidjalhafter Gewalt, von dem sich die Seele des Menschen an gerufen fühlt.
Frühling im Schnee, du bist herb und nur wenige werden auf deine Schönheit achthaben. Frühling im Tal ist das große Bunder über Nacht, das auch den blinden Seelen mit Blütenduft sich ins Bewußtsein fizelt. Frühling im Schnee ist Glaube an das fommende Werden, ist das trogige und dennoch" an alle fich entgegenstellende Gemalten, Frühling im Schnee ist nicht lind und füß wie drunten im Tal der Frühling. Es ist die aus dem Dunkel hervorbrechende Offenbarung des Lichts.
Frühling im Schnee, wer ihn einmal erlebt, sehnt sich nach feiner herben, seiner göttlichen Schönheit, wenn er mitten im Blühen des Talfrühlings wandelt. A. Würth.
Großzügige Kapitalanlage. Die sowjetrussische Provinzpresse beflagt sich, daß die ohnehin dürftigen örtlichen Baufonds häufig zu nuglosen Schmudbauten, wie Triumphbogen, Denkmälern und derZimmermann, für wen baut ihr denn diese prächtige Triumphpforte?" gleichen, verwandt werden. Der Ortsschulmeister: Der Ortsschulmeister:" Sag mal, Bimmermann:„ Es heißt, daß demnächst die Kommission zum Studium der Schulnöte bei uns eintrifft." Schulmeister:" Aha... Aber meißt du, wenn ihr damit fertig seid, bleiben euch vielleicht drei Eisennägel übrig. Der Fußboden im Schulhause droht nämlich einzuftürzen. Das wäre doch peinlich."
Falscher Berdacht. In einem Studententonvift, Banjka, du Bahnbürste! Schäm' dich!"" Dummkopf! Erstens ist das nicht bist ja ganz zum Spießer geworden! Du benugt jetzt fogar eine meine Zahnbürste, und zweitens benutze ich sie zum Umrühren des Tees!"
Eine gut untergebrachte Familie. Weißt du, Betja! Das ist doch eigentlich unerhört! Alle find wir mit guten Stellungen ver sorgt, nur Wanjetschka fannst du nicht unterbringen!" Bart' nur, mein Lieber, in diesen Tagen gründen wir einen Ausschuß zur Befämpfung der Vetternwirischaft, da ernenne ich unseren Banjetschka zum Borsitzenden."
Mufitchronit. Die Matthäus Passion bringt Kapellmeister Arnold Ebel Balmsonntag, 7 Uhr, in der Philharmonie mit seiner Chorvereinigung und dem Philharmonischen Orchester zur Aufführung.