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Die Gorgen der Schwarzweißroten. Sie wollen ,, Wilhelm" und" Luise" behalten.

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Der Plan, in Groß- Berlin endlich den Wirrwarr der gleich lautenden Straßennamen zu beseitigen, hat bei den rechtsstehenden Parteien und ihrer Presse sehr gemischte Empfindungen geweckt. Benn sie zu erwarten hätten, daß bei der bevorstehenden großen Straßenumtaufung noch mehr der ehemaligen Landesväter, Brinzen und Generale in Straßennamen verewigt" würden ja, dann wären sie gewiß zu jeder Namenänderung bereit. Aber sie wissen, daß jezt bei Straßentaufen ganz andere Persönlichkeiten zu Taufpaten genommen werden, Männer und Frauen, die ber Berliner   Bevölkerung oder dem ganzen deut schen Bolt mehr bedeutet haben und bedeuten als die ehemaligen Stüßen der so fläglich zusammengebrochenen Mon­archie. Daher jener Schmerz der Schwarzweißroten! As fundige Demagogen wühlen sie besonders unter den Geschäfts­leuten, die ihnen natürlich Gefolgschaft leisten, weil für sie jede Straßenumtaufung unbequem ist.

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In dem einzigen Fall, wo für die Umtaufung schon ein be­stimmter Name in Aussicht genommen ist, bei der Hugo Preuß Straße, die aus der Neuen Wilhelmstraße und der sie fortsegenden Luisenstraße entstehen soll, haben sogar die Verwaltungen der Charite und der Tierärztlichen Hochschule den Broteststurm" mitmachen zu sollen geglaubt. Wenn in den Zeiten der Monarchie durch ein Machtwort des Trägers der Krone und des ihm dienenden Polizeipräsidenten irgendeine Straßenumtaufung angeordnet worden wäre, hätten da die Herrschaften aus der, fönig­lichen Charité und aus der töniglichen" Tierärztlichen Hochschule denselben Mut zum Einspruch gehabt? Die Charitéver­waltung hat inzwischen auf Anweisung des ihr vorgesetzten Mini­fters ihren Einspruch zurückzunehmen sich bequemt, aber aus der Tierärtzlichen Hochschule verlautet noch nichts von einem gleichen Rückzug. Zum Sprachrohr der Protestler des Stadtteils macht sich auch der Friedrich Wilhelmstädtische Bezirksver ein, der in einer gegen die Straßenumtaufung gerichteten Er­flärung sich als völlig unpolitisch" empfiehlt. Gegründet wurde dieser Verein im Jahre 1848, wo die Vereine demokratischen Geistes wie Pilze aus der Erde schossen. Später war er, wenn wir uns recht erinnern, brav fommunalfreifinnig und heute dürfte er so un­politisch" sein, wie auch die Schwarzweißroten sich manchmal nennen. In Jeiner Erklärung zum Schutz der Neuen Wilhelmstraße und der Luisenstraße lesen wir, daß gerade die Namen Wilhelm und Luise für jeden Preußen, noch viel mehr für jeden Berliner  ftets zusammengehören". Da muß man sich wirklich erst darauf besinnen, daß wir noch in einer Republif leben! Wenn einer auf den Gedanken käme, den aus der Neuen Wilhelmstraße und der Luisenstraße zusammengefeßten Straßenzug nicht hugo- Preuß Straße, sondern etwa Ludendorffstraße zu nennen, dann möchten wir sehen, ob die rechtsstehenden Parteien ebenso schrien und ebenso die Geschäftsleute mobil machten.

In der monarchischen Zeit hat an den zur Entscheidung berufenen Stellen kein Mensch danach gefragt, ob eine Straßenumtaufung bei der Bevölkerung auf Beifall zu rechnen hatte oder nicht.( Manteuffel und Wrangel waren zwei berüchtigte und verhaßte Träger der im Herbst 1848 beginnenden Reaktion. Nach ihnen wurden im März 1849 durch eine die Berliner   provozierende Rabinettsorber bie Manteuffelstraße und die Wrangelstraße benannt.) 21s in unseren Tagen. um den ersten Präsidenten der deutschen Republik zu ehren, die Budapester Straße in Friedrich Ebert Straße umbenannt wurde, schrie die schwarzweißrote Presse zu sammen mit den paar Geschäftsleuten, die dort wohnen. Der Straßenname Budapester Straße war aber erst in der Rriegszeit entstanden; ihn erhielt der zwischen Botsdamer Plaz und Brandenburger Tor   liegende Teil der Königgräger Straße Wer hat damals etwas von einer Erregung über diefe Straßen umtaufung gemertt? Heute aber glaubt man, sich so etwas leisten zu fönnen, wenn Wilhelm und Luise( die ja noch an anderen Stellen Groß- Berlins verewigt" find) einem bemofratischen Minister meichen sollen, der sich durch seine Mitarbeit an der republitanischen Berfassung des Deutschen Reiches  verdient gemacht hat!"

Das Ende des Scheunenviertels.

Es soll jekt wirklich bebaut werden. Der Baufirma Alfred Schrobsdorff ist es gelungen, mit den Eigentümern der Grundstücke am Bülowplatz ein Abkommen zu treffen, das die Bebauung der sämtlichen Grundstücke in kürzester Zeit sicherstellt. Auf Grund eines Magistratsbeschlusses, durch den das Bezirksamt Mitte   betraut wird, gemeinsam mit dem Stadtbau­amt der Stadt Berlin   einen genauen Bebauungsplan für den Bülomplatz festzustellen, ist ein Gutachterfollegium eingesetzt worden, das sich aus dem Stadtbaurat für den Hochbau Dr. Wagner, Bürgermeister Schneider und dem Oberbaurat Dr. Jeltmann Dom Bezirksamt Berlin- Mitte und zwei Vertretern der Firma Schrobsdorff zusammensetzt. Der Gutachterausschuß hat die vier bekannten Architekten Hilbersheimer, Kauffmann, Prof. Bölzig und Schaubt, deren Ruf eine einwandfreie städtebauliche Lösung verbürgt, zur Einreichung von Entwürfen bis zum 16. Mai dieses Jahres aufgefordert. Die Frist ist so furz gewählt, da mit der Ausführung der Entwürfe bereits in den ersten Tagen des Monats Juli begonnen werden soll. Nach dem Bauprogramm von Schrobs­dorff werden schon Ende des Jahres die ersten Häufer bezugsfertig fein. Damit wird in furzer Zeit die Periode des Scheunenviertels einer wenig rühmlichen Bergangenheit angehören.

Wie wir in Ergänzung erfahren, sollen zuerst vier große Barzellen an der Weidingerstraße, Sirtenstraße und am Bülow plag bebaut werden, und zwar sollen die Häuser im Erdgeschoß und in der ersten Etege gewerbliche Räume enthalten, während in den übrigen Geschossen Wohnungen hauptsächlich von 1 bis 3 Zimmern hergestellt werden sollen. Die Häuser sollen auch Barmwasserversorgung und Sentralheizung und alle Wohnungen Sammer und Bad bekommen. In städtebaulicher Hinsicht ist beab. fichtigt, die neuen Gebäudekomplege so aufzuführen, daß sie sich so um den Monumentalbau der Boltsbühne gruppieren, daß dieser den künstlerischen Mittelpunkt des neuen Stadtviertels bilden soll. Den zur Einreichung von Entwürfen aufgeforderten vier Architekten ist aber völlig freigestellt, wie sie diese Aufgabe lösen werden. In

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baut hatten, ihre Arbeit und ihre mühsam ersparten Groschen her eingesteckt hatten( Nächte lang habe ich dafür Lampenschirme ge näht," flagt eine frante Frau), ihnen wurde nun ihr Land von Rechts wegen" geraubt. Raum wollte Herr Bluth in die Entfernung der Lauben willigen: Das Land sollte versteigert werden mit allem, was drauf steht und liegt. Wie können wir wieder zu unserm Eigen kommen?" flagen die Siedler... Der Herr Vorsitzende aber muß ihnen fagen: Nur durch eine 3 ipiltlage gegen Marg und Herr Bluth und Herr Rechtsanwalt Benede aber hoffen, Neiß." daß die Regierung eingreift, um den größten Schaden von den Siedlern abzuwenden und ihnen zu ihrem Profit zu verhelfen. Sie verlangen ja nur 400 000 m. für den Rest des Geländes...

den Wettbewerbsbestimmungen ist ihnen nur aufgegeben, baulich die| Grundschuldbrief... und die Siedler, die nun ihren Grund be. neuen Häuser vollkommen auszunuzen. Welche Bauweise, ob vier geschossige oder höhere Gebäude errichtet werden sollen, soll sich durch die auszuführenden Entwürfe ergeben. Die Bauarbeiten, die natur: gemäß nach den neuesten und rationellsten Methoden ausgeführt werden, sollen so gefördert werden, daß beretts Anfang Dezember die ersten Häuser schlüsselfertig sind und bezogen werden können. Nachdem dieser erste Teil des Scheunenviertels beseitigt sein wird, follen auch, wie wir hören, die anderen Straßenzüge, so auch die Grenadierstraße, dem neuen Städtebild angepaßt und auch dort neue Gebäude errichtet werden. Die zu errichtenden Gebäude werden im übrigen ebenso wie es bei dem amerikanischen   Projekt geplant ist, ohne öffentliche Zuschüsse und Hauszinssteuerhypotheken errichtet werden, und zwar werden neben einer großen Anzahl von Läden und Geschäftsräumen mehrere hundert Mietwohnungen ent­stehen.

Gegen die Schulreaktion

protestiert heute, Donnerstag, abends 8 2hr, eine öffentliche Profeff­verfammlung in der Schulaula Kurfürstenstraße in Mariendorf  . Alle Eltern aus dem 13. Kreise sind eingeladen. Es gilt, auch im Bezirk Tempelhof   zu gewinnen, was sonst in Berlin   schon überall besteht, die weltliche Schule!

Von Rechts wegen."

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Sturm in der Medizinischen Gesellschaft.

Schroffes Vorgehen von Professor Kraus. In der gestern abend stattgefundenen Sigung der Berliner  Medizinischen   Gesellschaft hielt der frühere Ministerial­direttor der Medizinalabteilung des preußischen Wohlfahrtsmini fteriums und ehemalige Charlottenburger Stadtmedizinalrat Prof. Dr. Gottstein ein Referat über das Thema Entwidlung und Stand der Gesundheitsfürsorge". Der Redner trat dafür ein, daß in den Fürsorgestellen nur Bera tungen, aber feinerlei Behandlungen stattfinden sollten. Jede Art von Behandlung sei seiner Meinung nach einzig und allein Sache der praktizierenden Aerzte. In der Diskussion sprach der Abteilungsdirektor im Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin  , Dr. Schweers, und bemerkte, es sei schwierig, eine scharfe Grenze zwischen Beratung und Behandlung zu ziehen; in gewissen besonderen Fällen sei auch eine Behandlung in den Fürsorgestellen am Plaze. Als Dr. Schmeers etwas näher hierauf eingehen wollte, wurde er von dem Vorsitzenden, Prof. Kraus, furzerhand unterbrochen; er verzichtete darauf auf weitere Ausführungen. Als Stadtrat Prof. Dettinger( Charlottenburg  ) gegen das Borgehen des Borsitzenden protestierte und seinen Brotest begrün­den wollte, wurde auch ihm das Wort entzogen. Es tam zu er­regten Auseinanderseßungen; eine größere Anzahl anwesender Kom­munalärzte und sozialdemokratischer Aerzte verließ den Sitzungs. faal. Der Vorfall fann nicht scharf genug gebrandmarkt werden. Wenn der Vorsitzende der Berliner   Medizinischen   Gesellschaft glaubt, durch Unterdrückung der Redefreiheit in den Sizungen der Gesell­Behandlung in Fürsorgestellen" betreffen, so irrt er gewaltig. Im übrigen wird es, wie die Dinge liegen, fehr wenig darauf an­tommen, welche Beschlüsse ein wissenschaftlicher Verein wie die Berliner Medizinische Gesellschaft zu dieser Frage faßt. Die Ent­wicklung, die die Gesundheitsfürsorge auf Grund der sozialen Lage der breiten Volksschichten nimmt, wird von anderen, nämlich 10­3iologisch öfonomischen Faktoren maßgeblich beein­flußt werden. Es ist interessant festzustellen, daß nicht nur die jozialdemokratischen Aerzte, sondern auch viele in der Kommunal­hygiene hauptamtlich tätige bürgerliche Aerzte in dieser Frage die oben geschilderte Ansicht vertreten.

Die geschädigten Siedler von Basdorf  . Sicher haben die Basdorfer Siedler sich nicht gedacht, daß fie mit all ihren Verlusten, mit allem Jammer um ihre verlorene Arbeit, um ihr Stückchen Land schließlich in dem Prozeß gegen die Herren Marg und Neiß nur eine Art Nebenproduft sein würden, nur einer von den sieben Betrugsfällen, die den Herren zur Last gelegt werden und die von oft viel größeren Summen handeln. Ein Nebenprodukt" war das Basdorfer Land für die Firma Neiß u. Co. ja von Anfang an, denn die Hauptsache war der Firma ja der schlagreife Bald. Schließlich gründete man aber zur Verwendung der Ländereien die Basdorfer Bodengesellschaft", und im August 1923 wurden die ersten Siedlerstellen verkauft." Nutzen und Lasten gehen sofort an den Käufer. Die Auflaffung erfolgt unmittelbar nach der fatasteramtschaft die großen Schwierigkeiten beseitigen zu können, die die Frage. lichen Vermessung." So lauteten die Verträge, und die Siedler waren nun der Meinung, daß sie mit der Hergabe ihres Geldes auch wirklich Eigentümer ihrer Grundstücke geworden wären, denn die Sache war ein Zug- um- 3ug- Geschäft, und das Geld für den nach dem legten Dollarkauf errechnten Kaufpreis mußte bei Abschluß des Vertrages bar auf den Tisch gelegt werden. Damit waren sie aber im Irrtum: denn die Firma verzögerte die Auffassung der Grundstücke solange, bis sie in geschäftliche Schwierigkeiten fam und dann waren diese Grundstücke viel zu wertvoll, um nicht für die Firma benutzt zu werden. Also wurde auf den Rat des heutigen Zeugen Hans Prahl auf das bereits mit Siedlern besetzte Gelände ein Grundschuldbrief über 250 000 M. auf den Namen Prahls, der stiller Teilhaber werden wollte, ausgestellt. Auf dieses Dokument hin wollte Prahl Geld beschaffen, um die Schulden der Firma abzudecken jogar an die Siedler hatte man gedacht: denen wollte man großmütig ihr Geld wiedergeben, und mehr konnten diese Leute doch nicht verlangen! Aber man hatte die Rechnung ohne die Herren Rechtsanwalt Benecke und Direktor Bluth gemacht! Denn die verstanden es, auf eine noch nicht ganz aufgeklärte Weise( beide widersprechen sich erheblich), von Herrn Brahl in aller Freundschaft" für ihre Forderungen an ihn und Neiß u. Co. den Grundschuldbrief und einige andere Dokumente zu erhalten. Fazit: Herr Bluth erwirfte eine 3 wangsver steigerung des Stedterlandes und erwarb es felbst für den Preis von 20 000 m. und seinen auf ihn überschriebenen

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Funkwinkel.

Die Funkprinzessin" Anna Hoellering   liest sehr hübsch, einfach und natürlich das Märchen von Karr und Graufeld der Selma Lagerlöf  , diese kindlich- liebenswürdige Geschichte des jungen Freiheit erringt. Der spanische Bariton Mattia Moro singt im en bas in Gefangenschaft lebt und sich schließlich seine Nachmittagstonzert Arien von Rossini und Donizetti  . Seine schöne umfangreiche Stimme flingt in der Höhenlage zu offen. Sie be­femmt hier nur eine rein tenorale Färbung. Noch fehlt Moro lezte gefangliche Kultur, die Töne werden außerdem manchmal geschleift. Allerdings fommen diese Fehler bei den spanischen Liedern weniger zum Vorschein als bei der Cavatine des Figaro. Maria Flode: Hagemann verfügt über einen fleinen, gut gefchulten Sopran. Die Lieder von Ebel und Weidemann, die sie singt, sind von etwas betonter Melancholie. Emil Oppermann, der blinde Pianist, spielt eindrucksvoll fleine Sachen von Schubert, Chopin   und Grieg  . Der Abend beschäftigt sich mit Ost- und Westpreußen  . Den Beweis für das Vorhandensein einer spezifisch ostdeutschen Kultur erbringt er trotz der Einführungsvorträge nicht. Vor allem fehlen bedeutende Vertreter, wie Ernst Hardt  , Martin Borrmann, Baul Bech und Walter Karich. Arno Holz   und Mar Halbe erscheinen felbstverständlich als die überlegenſten Gestalter. Die anderen halten gutes Mittelmaß. Hertha Dehmlow und Hans Brause­ wetter   sind gute Interpreten dieser Dichter und Komponisten. Artur Berger   vermeidet in feinem Vortrag Der heilige Nir" eine billige Schilderung landschaftlicher Schönheiten. Er gibt viel mehr historische Daten und spricht eingehend über die Expeditionen, welche ehemals die Nilquellen erforschten. Die Gründe für das Sinfen des Silberpreises sieht Hans Hirschstein in seinem Bortrag ,, Das Silber ein sterbender Weltbeherrscher" in dem lleber gang der meisten europäischen   und auch asiatischen Staaten von der Silber zur Goldparität. Daneben gibt Hirschstein   interessante historische Details aus dem Wirtschaftsleben der Fugger, sowie indischer und chinesischer Magnaten. Regierungsrat Dehnede er­örtert in dem Bortrag Studium ohne Reifezeugnis" die Bedingungen, denen sich der Prüfling unterwerfen muß. Es handelt sich hier nicht um ein Eramen, sondern um den Nachweis, daß der Prüfling über Urteilskraft, Dentfähigkeit und Allgemein bildung verfügt. F. S.

In wenigen Tagen wird sich Gelegenheit bieten, ohne irgend­welche Beschränkung der Redefreiheit(!) über die in der Sizung der Berliner   Medizinischen   Gesellschaft angeschnittenen Probleme fich zu unterhalten. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemo fratischer Aerzte veranstaltet nämlich am Freitag, dem 8. April, abends 8 Uhr, im Vortragssaal des Hauptgesundheits­amtes, Fischerstr. 39/42, eine Versammlung, in der der frühere Ber­ liner   Stadtmedizinalrat Genoffe Dr. Rabnow über Kommu nale Hygiene" sprechen wird. Zu diesem Abend find inter­essierte Parteigenossen freundlichst eingeladen.

Die Kleingärtner vom Südgelände.

Bor dem Schöneberger Rathaus demonstrierten gestern abend die Kleingartenbefizer des Südgeländes gegen die geplante Bebauung ihres Geländes. Auf dem Südgelände in Schöneberg  will bekanntlich ein amerikanisches Baukonsortium 14 000 Wohnungen erbauen. Die Kolonisten verlangten gestern abend in ihrer Kund­gebung, daß ein solches Bauvorhaben nicht gerade auf dem Süd­gelände ausgeführt werden soll. Das Südgelände ist die einzige Lunge des Westens und ist also nicht nur eine Erholungs­stätte für die Kolonisten. Die Kolonien haben innerhalb ihres Ge­den Schöneberger Einwohnern recht rege benutzt werden. Das Ge ländes große Freiflächen mit Bänken angelegt, die von lände ist 200 hektar groß, auf dem 4200 Siedler mit insgesamt haben mit Genehmigung der Behörden und der Polizei ihre 20 000 Personen angefiedelt sind. Ueber 500 Familien Stadtwohnung aufgegeben und wohnen in ihren Lauben. Eine Zählung hat ergeben, daß das Südgelände mit 100 000 Obstbäumen und über 400 000 Beerensträuchern be­pflanzt ist. Erst in letzter Zeit sind noch einige Kolonien angelegt worden, weil bisher vom Magistrat das Südgelände nach dem Grünfläche erfiärt Heimstättengefeß als öffentliche worden war. In der Kundgebung vor dem Rathaus sprach als Ver­treter des Bezirksverbandes der Kleingärtner Genosse Caspari, der in seinem Referat die Bedeutung des Südgeländes als Erholungs stätte besonders hervorhob. Die Kolonisten hatten eine Kommission in das Rathaus entsandt, die bei den einzelnen Parteien vorstellig wurde. Da ein Antrag, der die ganze Frage behandeln sollte, schon der Bezirksversammlung, die zur selben Zeit tagte, vorlag, wurde die Kundgebung abgebrochen, um zunächst einmal der Bezirksver­fammung und dem Bürgermeister Gelegenheit zu geben, sich mit dem Bauvorhaben zu beschäftigen.

Die ersten Autoparks.

Die Betriebseröffnung für die erften 12 bewachten Auto parts ist nunmehr gestern vormittag feitens der Deutschen Wachgesellschaft m. b. 5. erfolgt; und zwar fommen folgende Straßen bzw. int Betracht: Blaze Hausvogteiplatz, Raiser Franz Josephplay, Raiserhofftraße, Siegesallee  , Georgentird plag, Neue Friedrichstraße, Klosterstraße, Jägerstraße, Lustgarten, Pariserplaz, Rankestraße( an der Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche  ) und Wittenbergplaz. Die Bezeichnung der Plätze erfolgt durch ein an einem Ständer angebrachtes Schild mit" B" in rot- weißer Um­randung. Die Partgebühr beträgt pro Stunde 0,30 Mt., pro Tag( bis 8 Stunden) 1,- Mt, bei Benugung über 8 Stunden ist der tarifmäßige Zuschlag von 0,30 mt. für jede weitere angefangene Stunde zu zahlen. Außerdem gelangen Monatstarten zur Ausgabe, die entweder nur für einen bestimmten Part gelten( Preis 20 Mf.)

Die fefttorte zu Ostern

felbstgebacken nach Dr. Oetker's beliebten Rezepten erhöht die Lebenss freude und erfüllt die geschickte Hausfrau mit berechtigtem Stolz über ihre Büchentunst. Machen Sie einen Versuch mit Dr. Oetker's

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Nougat- Torte.

Rezept und naturgetreue farb. Abbild, ist neben vielen anderen in dem neuen Oetter- Rezeptbuch, Ausg. F enthalten, Das Buch ist für 15 Pfg. in allen einschl. Geschäften zu haben. Sie lesen darin auch Täheres über den vorzügl. Badapparat ,, Büchenwunder', mit dem Sie auf tl. Gastocherflamme baden, braten u. tochen tönnen. Salls das Rezeptbuch nicht vorrätig ist, verlangen Sie dasselbe gegen Einsendung von Marken von Dr. A. Oetker, Bielefeld  .

Ladenverkaufspreise: Backpulv.> Backing 1 Stck. 10 Pfg..

3 Stck. 25 Pfg., Puddingpulver Vanille- Mandel 10 Pfg., Vanillin- Zucker 5 Pig., Vanille- Soßenpulver 5 Pfg., Gala­Schokoladen- Puddingpulver 15 Pig., Schokoladenspeise mit gehackten Mandeln 25 Pig.. Gustin 225 g 35 Pfg. Im Berliner   Hausfrauen- Verein kommt nur Dr. Oetker's Backpulver ,, Backin" zur Verwendung.