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Nr. 16$ 44. Jahrgang
7. Seslage öes vorwärts
SonnabenS, H. /Ipril 1927
Was flnö unsere Grunewalöseen?
Der Grunewald   und das Seengebilde, das ihn durchzieht, ist keine so überlebte Angelegenheit, als es eine Zeitlang geglaubt wurde. Diese Grunewaldseenrinne offenbart sich heute dem Be- sucher, der offenen Auges die Landschaft durchstreift, als eine geo- logische Merkwürdigkeit ersten Ranges. Es war in früheren Jahren üblich, als noch die Fahrtmöglichkeiten in die weitere Umgebung weit unzulänglicher waren als es heute der Fall ist, den Grunewald  als das überlaufenste Waldgestrllpp Berlins   zu kennzeichnen. Nach Meinung der Leute, die nie Berlin   gesehen hatten, gab es dort nur einige als Besenstiele aufdrapierte Kiefern, viel Sand und vor allem viel Stullenpapier. Nun, heute ist der Grunewald bei weitem nicht mehr so über- laufen. Das Stullenpapier hat nachgelassen und das Naturgebiet gibt sich in einer Verfassung, die jeden Naturfreund mit restloser Freude erfüllen muß. Und geologisch genommen sieht man hier Dinge, die demWanderer in die Nähe" kaum bewußt sind und über die Dr. chans Menzel in seinemGeologischen Wanderbuch" wesentlich« Aufschlüsse gibt. Die große Grunewaldseen- rinne zieht sich in vielen Windungen, nur zum Teil erfüllt mit Seen, zum Teil mit Torf ausgekleidet, aber auch teilweise durch sandige Zwischenstücke unterbrochen, durch den ganzen Grunewald  . Es ist von ihr vielfach angenommen worden, daß sie ein alter Spreelauf sei. Man hat zur Stütze dieser Annahme eine alte Nachricht herangezogen, daß zum Bau des Jagdschlosses Grunewald die Steine von Rüdersdorf   auf dem Wasserwege herbeigeschafft worden sind. Daraus hat man schließen wollen, daß damals im lfi. Jahrhundert die Seenrinne des Grunewaldes noch schiffbar ge- wesen sei. Dem widersprechen jedoch durchaus die geologischen Verhältnisse. Eine genauere Untersuchung der Seenrinne und ihrer Verbindungsstücke, insbesondere des festen Untergrundes der See- und Torfsenken, aus denen sie besteht, ergibt nun aber, daß sie nicht eine gleichmäßig und einheitlich ausgefurchte Rinne darstellt, sondern daß sie aus einer Kette aneinandergereihter, mehr oder weniger tiefer Becken besteht, die durch flachere Verbindungsstücke untereinander in Zusammenhang stehen. Prinzipiell sind diese Seebecken nicht verschieden von den abflußlosen Senken, nur daß sie viel größer und tiefer als diese sind und daher unter den all- gemeinen Grundwasserstand des Grunewaldsees hinunterreichen. Infolgedessen sind sie zum Teil mit dem austretenden Grundwasser erfüllt und als Seen ausgebildet. Die flacheren und schn, aleren Stellen dieser Seenkette sind aber im Laufe der Zeit mit Schlamm und Torf erfüllt und auf diese Weise versandet. Zwischen den tieferen Stellen dieser Seenrinne, die einstmals unter den Grund- Wasserstand reichten, befinden sich aber heute noch Schwellen von Sand, die niemals von Wasser bedeckt gewesen sind. Eine solche Schwelle fand sich zum Beispiel am Sudende des Schlachten- I e e s. und umgekehrt am Nordend« bei der alten Fischerhütte wieder. Eine, deutlich« Schwelle ist ferner zwischen dem Rien- meistersee und der nach Norden sich anschließenden Torfscntc, sowie cm Südende des Grunewaldsces bei Paulsborn. Eine weitere Schwelle liegt schließlich bei Hundekehle, sowie südlich und nördlich vom Halensse. Drese Schwellen waren von altersher die nördlichen Ucbergänge über die Seenrinne und sie werden noch heut« von den Hauptstraßen benutzt. Die Ausbildung der Oberslächensormen in der Nähe der Havel   läßt deutlich erkennen, daß außer der einen größeren Rinne, in der heute die Havelscen liegen, noch eine ganze Anzahl dazu paralleler Spaltenzüge in dem Eis vorhanden gewesen sein müssen,
aus denen ebenfalls Wassermassen nach Süden flössen. Eine solche Rinne im Westen der Havel   ist zum Beispiel die durch die Groß- Glienicker Heide sich erstreckende Rinne, die bei Seeburg chren An- fang nimmt und über den Groß-Glienicker und Sakrower See nach dem Heiligen See bei Potsdam   verläuft. Auf der Ostselt« der Havel   ist eine solch« entsprechende Seenrinne die der Grunewald  - scen. Eine weitere, etwas kleinere Rinne, die geringere Tiefe be- sitzt, liegt im westlichen Teil des Grunewaldes und in ihr liegen Teufelsfee, Pechsee und Barssee. Nach der Eiszeit begannen diese Wasserbecken sich mit Schlamm- und Torfabsätzen auszufüllen und zu Verlan- den, ein Vorgang, der bei dem größten Teil der Grunewaldseen schon dem Ende nahegeführt ist. Durch die tiefste und breiteste Seenrinne des Grunewaldes aber suchte sich später di« Havel  ihren Weg nach Süden bis zum Schwielowsee  , um von hier aus nach Nordwesten umzubiegen. Aber auch der Haoellauf ist kein einheitliches Flußbett, denn in ihm wechseln auch heute noch flachere Stellen mit tieferen Becken in der Flußrichtung ab, obwohl im Laus der Zeit die Havel   nach Kräften versucht hat, die Unebenheiten ihres Untergrundes auszufüllen. Wie groß sinü öie Seen üer Mark! Nicht alle Berliner   sind sich klar darüber, daß die Provinz Brandenburg   sehr wasser- und seenreich ist. Die meisten wissen nicht, welche Seen als die größten zu bezeichnen sind. Gemeinhin hört man, die Müggel ist die größte Wasserfläche der Mark. Das ist aber ein Irrtum, wie folgende Ausstellung beweist. Die größten Seen der Mark: Scharmützelsec(Kreis Beeskow-Storkow  ), 1S75 Hektar, bis 27,9 Meter tief(10 Kilometer lang, IL Kilometer breit): Gr. Schwielochfee(Kreis Lübben), HKS Hektar, bis 7,7 Meter tief(8L Kilometer lang, 2L Kilometer breit): Unter- U ck e r s e e(bei Prenzlau  ), 1118 Hektar, 30 Meter tief: Par st einer See(Kreis Angermünde  ), 1000 Hektar, 3 bis 27 Meter tief: Schwielowsee  (bei Caputh  -Ferch  ), 845,1 Hektar, 3 bis 9 Meter tief: G r i m n i tz f e e(bei Joachimsthal  , Kreis Angermünde  ), 830,5 Hektar, bis 65 Meter tief: Werbellinsee  (Kreis Angermünde), 805 Hektar, bis 50 Meter tief. Zwischen diesen größten Seen der Mark rangiert auch noch der weitgestrcckte Plauer See(bei Brandenburg o. d. H.), der mehr als 5 Kilometer lang ist und mit dem Breitling- und dem Möserschen- See einer der größten der Provinz ist. Durch Teile dieser ver- bundenen Seen geht die Grenze zwischen der Mark und der Provinz Sachsen  . Dann erst kommt dieMüggel": Müggelsee, 776 Hektar. 4 bis 8,5 Meter tief(4,5 Kilometer lang, 2L Kilometer breit). Fast gleich ist der Wendelsee(bei Lippehnc, Kreis Soldin), 775 Hektar, bis 10 Meter tief. Mit Abständen folgen: Die vereinigten Gr. Schauener, Gr. Wochow- und Schwerinseen(südlich von Storkow  ): Wolziger See (Beeskow  -Storkow), 575 Hektar, 13 bis 33 Meter tief: Gülper See (bei Rhinow  ), über 500 Hektar groß: der bekannte Gudelack-See(bei Lindow   i. d. Mark), etwa 450 Hektar groß, ferner der Rheinsberger See(bei RheinSberg  ), der 2 mal IL Kilometer groß ist und der Hohe- Nauener See(an der Havel nördlich von Rathenow  ). Teupitzsee, 453 Hektar, 9,3 Meter tief: Tegeler See  (mit Malchsee), 418,7 Hektar, 15,6 Meter tief: Gr. Storkow-See(oder Dolgen-See), 384,7 Hektar, 11 Meter tief: Wannfee, 308 Hektar, 10 Meter tief: Rangsdorfer See(Kreis Teltow), 271,8 Hektar, 5 Meter tief: Kremmener See
(Osthavelland), 217 Hektar, 2 Meter tief: Krüpelfee(Kreis Beeskow- Storkow  ), 211,6 Hektar, SL Meter tief. Di« Dame-Seen: der Lange- und der Seddin-See sind beide etwas kleiner als der sich anschließende Zeuthener See, der 238,6 Hektar groß ist. Es gliedern sich noch ein die restlichen Havel  - gcwässer: Der Glindow  -, der Gr. Plessower und der Gr. Zern-Sce. Der Zeesener See(südlich von Königswusterhaufen, an der Dame), ist 119 Hektar groß, 16 Meter tief. Di« Spree  -Seen um Erkner   haben folgende Größen: Dämeritzsee. 112,6 Hektar, 4,4 Meter tief; Kalksee, 84,4 Hektar, 10,9 Meter tief; Flakensee, 75,5 Hektar, bis 18 Meter tief. Die Ausstellung, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder restlos« Genauigkeit erheben will, zeigt, wie seenreich die nähere und weitere Umgebung von Groß-Berlin ist. Die meisten märkischen Seen, von Nadelholz und fandigen Ufern eingefaßt, eignen sich vor- züglich zum Sonnen und Baden. X.
Vernichtung einer Großftaütlunge« Bom Reichsverband der Kleingartenvereine (Provinzialverband Groß-Berlin) werden wir um Ausnahme des folgenden ersucht: Als vor drei Jahren der Internationale Städte- bauerkongreß in Amsterdam   tagte, herrschte dort nur eine Meinung darüber, daß mit der bisherigen Methode der Stadt- erweiterung gründlich Schluß gemacht werden müßte, weil sonst die Gefahr bestehe, daß die Städte an ihrer eigenen Versteinerung zu- gründe gehen müßten. Man forderte also Auflockerung der Großstädte durch Grünzungen, Grüninseln, Grüngürtel und stellte dafür die These auf, daß die unbedingt nötigen Wohnviertel einer Stadt ohne Verschandelung in das ursprüngliche Grün der Natur hineinkomponiert werden müßten. Dabei war man sich auch völlig darüber einig, daß den Kleingartenkolonien als dem jüngsten Kind der Grünflächenpolitik eine besondere Rolle bei dieser Auslockerung zufiele, weil wir uns keine Luxusparkanlagcn mehr leisten, sondern wirkliche Volksparks schaffen müßten, die zu einem erheblichen Teile aus derart produktiven oder sanitärem Grün zu bestehen hätten. Diesen Gedankengängen trägt neben dem preußi- scheu Ausführungsgesetz zum Reichsheimstättengesetz, das lt. a. die Ausweisung von Heimstättengartengebieten vorsieht, auch der E n t- wurf zum preußischen Stödtebaugesetz Rechnung, in- dem er vorschreibt, daß neben Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Sportplätzen auch Kleingartenflächen ausgelegt werden müßten. Was ist aus all diesen Thesen geworden und wieviel wird in Zukunft davon verwirklicht werden? Nun, das Beispiel Schöneberg   zeigt mit erschreckender Deuttichteit die Verständnislosigkeit, wenn nicht gar Abneigung verantwortlicher städtischer Behörden gegenüber diesen Lungen der Großstadt. Nur selten findet man Leute, wie jenen Stadtrat vom Prenzlauer Berg  , der erklärte, Häuser und Menschen halben wir unserem Bezirk wahrhastig genug, was uns fehlt find Grünflächen. Mit anderen Worten: Die unbedingt nötigen neuen Wohnhäuser gehören weiter hinaus, die Kleingarten flächen dagegen sind als unentbehrliche Lungen der Großstadt im Interesse der Gesamtbeoölkerung, nicht etwa nur in dem der Laubenkolonisten, unter allen Um- st ä n d e n zu erhalten. Damit wird also der Standpunkt der 70 000 hier organisierten Kleingärtner, daß Laubenkolonien in Osdorf  , Lübars  , Marzahn   usw. für die engbewohnten Stadtviertel
Gif. Das Weib, das den Mord beging. 16s Roman von Jtlfj Reck-ZNalleczewen. Haie/ sagt sanft der Oberst Miramon und zieht mit der Injektionsspritze irgendeine Flüssigkeit auf,Haie pflegen Ihresgleichen doch auch nicht zu betäuben, bevor sie Sie fressen, Steuermann?" Die Leute ringsum lachen dröhnend, der Haß gegen den alten Feind hat die Oberhand, der Offizier wird um eine Nuance blasser und verläßt brummend den Kreis. Die Leute gaffen. Der Hai hat es inzwischen ausgegeben, hin und her zu schlagen mit den Flossen, hängt demütig und starr da wie der Gefrierochse eines Metzgerladens, dünnes Fiichblut, mit Lymphe vermischt und Seewasser rinnt in trüb- seligem Bach über die Deckplanken. Der Oberst handhabt seine Spritze, redst auf den Schiffs- nrzt ein, der mit beruflichem Interesse zuschaut.Ein wenig Ningersche Lösung auf die Herzmustulatur, Doktor... Sie werden sehen...." Er unterbricht sich, er hat seine Sekretärin bemerkt:Ein Aspekt für Sie, Madamel Sie werden sehen," nun haben die toten Augen sie erfaßt,daß der Tod... oh, daß das alles nur ein Vorurteil ist." Stille ringsum, die Wand der gaffenden Leute, die sich gierig um das Spektakel da drängen. Dann senkt sich die kleine blaugeäderte Hand in das blutige Fleisch des Fisches, der Arzt fühlt sich verpflichtet, ein paar Fachausdrücke zu murmeln, die Spritze klirrt. Das Herz, Madame, Sie werden sehen.. Die Leute flüstern erregt, auf den vierzig hier zusammen- gedrängten Menschen lastet das erwartungsvolle Grauen, mit dem man dem Oeffnen einer Gruft, zusieht. Und plötzlich ge- schießt es, daß dieser blutige bloßgelegte Muskel da zu beben beginnt, daß die zerfetzte wehrlose Kreatur von neuem sich aufbäumt in erneuter Todesqual... Die Leute ringsum beginnen zu murmeln, man hört nun doch ein paar unterdrückte plattdeutsche Flüche. Und nun ist es geschehen, daß die kleine Sif erwacht aus ihrer Erstarrung, daß sie dem anderen die Spritze ans der Hand aelw�aen hat. sie auf die Planken schmettert:Sie werden das lallen... ich dulde es nicht, nein..." Es ist anzunehmen, daß sie im nächsten Augenblick den Schlächter da anspringen, ihm das Gesicht zerkratzen wird mit den scharfen Weiberkrallen.
Erwartungsvolle Stille ringsum, ein paar sehr massive Bemerkungen unter den Leuten, unterdrücktes Lachen... Der Oberst Miramon bleibt eiseskühl, die überdünnen Lippen lächeln ein wenig nachlässig:Und ich bildete mir� ein, daß Dinge wie diese da Ihnen geläufig seien, Madame?" Sie senkt den Blick, sie ist wehrlos., Sie können ihn nun töten," sagt der Oberst Miramon zu den Leuten an der Windewenn Ihnen das gelingt... Sie können ihn auch ins Wasser werfen." Er wendet sich ab, taucht seine Hände in das Wasser, das der Russe herbeigebracht hat, trocknet sie, mit dem Schiffsarzt redend, ab. Die Winde rasselt, das gemarterte Tier fliegt ins Wasser zurück, die Leute drängen an die Reeling, sehen zu, wie sich ein Schwärm wartender Bestien da unten auf die verwundete Beute stürzt, sie im Augenblick verschlungen hat. Der erste Offizier, der den Schauplatz eben von neuem passiert, speit aus in weitem Bogen... Nach einer halben stunde, als die Maschinen wieder an- springen, wird die kleine Sif von dem Russen in die Kabine ihres Herrn gerufen. Der kleine schlecht livrierte Mensch, Leporello halb und halb Lustmörder, lächelt, alz   er die Tür vor ihr öffnet, sein anzügliches Lächeln:Achtung... Vor- ficht..." Unmöglich, über diese Warnung, unmöglich, jetzt über den Zettel von gestern abend nachzudenken: die Portiere vor ihr wird zur Seite gerissen, der Diener Theodorowitsch schiebt sie mit sanfter Gewalt vorwärts, schließt hinter ihr die Tür. Sie ist allein mit dem Obersten Miramon. Ein künstlich verdunkelter, kreideweiß von irgendeinem Scheinwerfer beleuchteter Raum, ein scharfer chemischer Ge- ruch, vor dem man beinahe zurückprallt. Dann auf dem großen Tisch in Gläsern mit schleimigem gelben Spiritus präparierte Kriechtiere mit aufgeschlitztem Leib, sauber auf Glasplatten gespannte Salamander, bunte kleine Schlangen, die ihre injizierten Eingeweide präsentieren. Reagenzgläser dann mit Anilinfarben, Schälchen mit undefinierbaren Flüssigkeiten, ein Wall aufgeschlagener Bücher: endlich das Mikroskop, hinter dem man den Obersten Miramon erst nach einiger Zeit entdecken kann. Sie steht eine Weile, wartet. Drüben die Hand schaltet die Linsen des Instrumentes um, das Auge entfernt sich nicht vom Okular während des Gespräches:Wir haben eine kleine Differenz gehabt, Madame, wir sind aneinander geraten vor der Crapule. Ich meinerseits hoffe auf Frieden zwischen uns.. ich hoffe darauf in Ihrem eigenen Interesse." Das Weib steht und schweigt, es ist unerhört still in dem kleinen Raum.
Sie haben gemordet, Madame?" Urplötzlich erscheint über dem blinkenden Instrument das Gesicht mit den gestor- denen Augen. Schweigen in Wehrlosigkeit. Sie werden das mir nun wohl erzählen müssen, mit allen Einzelheiten. Sie betreten nach einigen Stunden ein fremdes Land, Madame, ein Land mit allerlei Bestimmungen und allerlei Möglichkeiten. Ich habe," nun trifft sie ein un- verhohlen drohender Blick,die Aufgabe übernommen, Sie zu schützen vor diesen MöglichkAten. Die Einwanderungs- behörden... vielleicht ein Berliner   Telegramm, das Sie er- wartet... Sie oerstehen, daß ich gewappnet sein muß." Sie steht, würgt an den ersten Worten. Es fällt Ihnen schwer, Madame. Ich bin ein Beicht- vater, wollen Sie bedenken, ein alter Freund..." O, diese ersten Sätze, diese Geschichte vom Schwager Lex, bei der man sich verkriechen möchte vor Scham! Der Oberst spielt mit der Mikrometerschraube:Fassons 5a... Sie sollen nicht denken, daß ich mich für derlei Intimitäten inter  - essiere... Die Tat, Madame, der Mord..." Weiter erzählt mit geballten Fäusten und verbissenem Gesicht. Salte-, Madame!" Als habe er gar nicht zugehört, als habe er gar nicht aufgehört, sich mit seinen Tierleichen da zu beschäftigen, unterbricht er ihre Er- zählung, hält liebevoll ein Glas mit einem kleinen Schlänglein gegen das Licht:DieGerman klax-", Madame. Ein liebes Tier, ein elegantes Tier! Nicht länger als ein Damenfederhalter... trotzdem tödlicher als alle Gifte der Welt: ein Biß, wie ein Stecknadelritzer... trotzdem in drei Minuten den Tod bringend. Aber fahren Sie fort, Madame, bitte, fahren Sie fort." Wollte es nicht, wollte sie ja nicht töten... griff ja nur so zu" Gewiß, Madame, man kennt derlei: mangelhafte deutsche Technik, selbst im Morden. Sehen Sie her..." Die kleine Sif bleibt unschlüssig stehen, wo sie steht. Ich bat Sie soeben, hierher zu kommen, Madame!" Plötzlich klingt die Stimme drohend. Nun kommt die Hand, umspannt ihren Arm mit einem Griff, der sie durchzuckt, zerrt sie heran an das Mikroskop.Ein Auge zu, meine Liebe, wenn ich bitten darf: ein Schnitt durch die Giftdrüse meines kleinen Lieblings da. Diese Zellen, die Sie da sehen: eine kleine chemische Fabrik, in der der Tod fabriziert wird... ein etwas eleganterer Tod, als Sie ihn zu geben vermochten, Madame... Dilettantin  , die Sie sind!" (Fortsetzung folgt.)?