Nr. 17644. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
Lehrlingszüchterei im Schneidergewerbe. So nach und nach fommt man in allen Zünften dahinter, daß die Lehrlingszüchteret zmar für die Meister, die sie betreiben, nüzlid) sein mag, nicht aber für die Lehrlinge und erst recht nicht für das Gewerbe. Werden einem Gewerbe ständig mehr jugendliche Arbeitsträfte zugeführt als es gebrauchen kann, dann
Die Bersammlung, die, wie festgestellt wurde, deshalb schwach befucht war, weil nun endlich auch die Maßschneiderei wieder eine gute Konjunktur zu verzeichnen habe, wandte sich zum Schluß noch gegen die Mehrbelastung der Wenigsprecher durch die neue Fern fprechgebührenordnung.
tann es zwar einen Zeil der fiberſchüffigen Kräfte, die als Lehrlinge Marinerevolte im Weltkriege!
und junge billige Gesellen ihre Schuldigkeit getan haben, wieder absojieben in das Heer der Ungelernten, aber doch nur einen Teil. Der übrige überflüssige Teil aber wird sich in dem nun einmal gelernten Berufe festiegen, felbständig werden und sein Heil in der Schmugtonfurren suchen. Ganz abgesehen von der Berantwortungs und Gewissenlosigkeit, die Schulent Iassenen drei Jahre oder noch länger als Lehrlinge auszunügen und sie dann auf die Straße zu werfen.
Sehr selten, oder überhaupt nicht tommt aus den Reihen der Meister die Anregung zur Abhilfe. Die Gefellen, deren Eristenz mit auf dem Spiel steht, sind es stets, die den Kampf gegen die Lehrlingszüchterei aufnehmen müssen und zunächst deswegen ange feindet und wenn möglich schifaniert werden, bis schließlich die Mißstände sich für die Meister selber derart fühlbar machen, daß sie sich zum Eingreifen gezwungen sehen.
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In der letzten Quartalsversammlung der Schneiderinnung fand ein Antrag des Gesellenausichulies ein stimmige Annahme, der eine Beschränkung der Bahl der zu haltenden Lehrlinge fordert und die Einfegung einer paritätischen Kommission zur Durchführung und Kontrolle diefer Maßnahme. Der Altgeselle, der den Antrag begründete, wies nach dem uns vorliegenden Bericht darauf hin, daß Betriebe, die einen oder gar teinen Junggesellen beschäftigen fönnen, nicht bis zu fünf Lehrlinge ,, ausbilden" dürfen. Betriebe, die feinen Lehrling ordentlich ausbilden fönnen, follen auch feinen Lehrling halten. Es soll auch nicht geduldet werden, daß Lehrlinge warz" lernen. Andererseits soll aber auch den Meistern geholfen werden, die ohne ihre Schuld ihren Lehrling nicht so weit fördern fönnen, wie es notwendig ist.
In der Aussprache wandte sich auch der Obermeister gegen die Lehrlingszüchterei. Den Lehrlingen müsse Gelegenheit gegeben werden, etwas zu lernen, sie dürften nicht nur als Handlanger oder Hausdiener beschäftigt werden. Aus der Versammlung heraus wurde bedauert, daß ein solcher Antrag erst noch gestellt werden müsse von den Gesellen. Der Obermeister erklärte meiter, daß Lehrlinge, die sich für den Schneider. beruf als untauglich erweisen, von der Innung zum Gewerberat und zur psychotechnischen Prüfungsanstalt zur Untersuchung und Begutachtung geschickt würden, ob sie im Beruf bleiben fönnen oder sich einem anderen Berufe zuwenden müssen. Uns scheint, es märe für beide Teile weit besser, wenn vor der Aufnahme des Lehrverhältnisses die Untersuchung auf Tauglichkeit erfolgte.
Die aus fünf Meistern und fünf Gesellen gebildete Kommission soll alle Lehrlingsbetriebe unparteiisch kontrollieren. 161 Lehrlinge maren zu prüfen, mopon 14 besonders gut, 64 sehr gut, 80 minber gut und nur drei nicht bestanden, so daß 158 neue Geselien ausgeschrieben" murden.
Was mit den drei durchgefallenen Lehrlingen und ihren Meistern wird, barüber besagt der Bericht nichts. Sie müßten auf Kosten ihrer Lehrmeister in anderen Betrieben auslernen fönnen und während dieser Zeit den Lohn für Ausgelernte erhalten.
Ueber dieses Thema sprechen heute, am 14. April, abends 7%, Uhr, in einer öffentlichen Kundgebung in der Neuen Welt" Reichstagsabgeordneter Dittmann und die 1917 zum Tode verurteilten chemaligen Marineangehörigen Beckers aus Aachen und Weber aus Rheine in Westfalen Saalöffnung 7 Uhr. Zur Unkostendeckung Tellersammlung
Arbeitsordnung in Schills Restaurantbetrieben.
Donnerstag, 14. April 1927
Tarifverträge eingehalten werden müffen und daß gleich der Rundschaft auch die Bertreter der Gewerkschaft auf anständige Behandlung Anspruch haben. Die Rechtswidrigkeit einer militürlichen Ausdehnung der Arbeitszeit fann nicht wettgemacht werden durch Beschimpfung der Leute, die verpflichtet sind fich dagegen zu mehren. Sie wird dadurch nur noch übertrumpft und damit die Abwehr herausgefordert.
Die Steinfeger in Schlesien ausgesperrt. Breslau , 13. April. ( TU.) Der Arbeitgeberverband hat für ganz Niederschlesien die Aussperrung im Steinjezergewerbe verfügt, då die Arbeitnehmer ohne eine Erklärung über Annahme oder Ableynung des von dem Schlichtungsausschuß gefällten Schiedsspruches abgegeben zu haben, am Dienstag in einen Streik eingetreten sind.
Die Dresdener Kraftdroschfenchauffeure befinden sich seit Anfang März in einer Tarif- und Lohnbewegung. Am 4. April hat der Schlichtungsausschuß gegen den Willen der Arbeitnehmer einen Der 362. schreibt uns: Die Firma Schill, auch 3um Schiedsspruch gefällt, der dem Deutschen Verkehrs: krokodil" genannt, hat eine Arbeitsordnung für ihre Arbeiter bund einen Vertrag auferlegte, an dessen Zustandekommen dieser und Angestellten, die aus 59 Paragraphen besteht. Die Angeüberhaupt feinen Anteil gehabt hat. Auch die getroffene stellten jollen sich nach den Bestimmungen dieser Arbeitsordnung ohnregelung ist völlig ungenügend. Die Chauffeure richten. Die Firma aber richtet sich nicht immer nach diesen Be- fordern einen festen Wochenlohn von 50 M., mährend sie ſtimmungen. Wir haben bereits früher über das eigenartige Ber - nach dem jezigen Prozentinstem nur auf 40,50 m. tommen. Der halten der Firma bezüglich der Zahlung tariflicher Gehälter berichtet. Schiedsspruch billigte ihnen unter Beibehaltung des Prozentsystems Der Raum Derbietet es, die originelle Arbeitsordnung ausführlich 42,60 m. zu. Die Kraftdroschtenführer haben deshalb in einer überzu kritisieren. Bir halten es aber für notwendig, die Arbeitnehmer füllten Versammlung gegen 6 Stimmen den Streit beauf den folgenden§ 21 der Arbeitsordnung aufmerksam zu machen.chlossen, der am Mittwoch. früh aufgenommen murde, so daß das gesamte Kraftbroschtengemerbe brach liegt.
§ 21. Berjährung der Ansprüche.
Alle Forderungen und Ansprüche der Arbeitnehmer an Ueberstundengeld, Verpflegung bzw. Entschädigung dafür, Gehalt, höhere Gruppierung usw. find, soweit nicht fürzere Ber jährungsfristen ausbedungen find( vgl.§ 18) verjährt, wenn sie nicht innerhalb eines Monats nach Fälligwerden schrift lich bei der Firma geltend gemacht werden."
Wenn die Firma megen Zahlung des Tarifgehalts vertlagt wird, dann stüßt sie fich bei Gericht ausdrüdlich darauf, daß die Angestellten schriftlich ihre Ansprüche geltend machen müssen. Wir raten deshalb den Angestellten, vorsorglich ihre Ansprüche in dieser Form geltend zu machen oder sich sofort wegen Gehaltsnachforderungen an ihre Organisation zu wenden.
Ein unmanierlicher Fleischermeister.
Der Fleischermeister Hans Dig, Fürbringerstr. 13 begrüßte einen Funktionär des Zentralverbandes der Fleischer, der im Auftrage der Organisation und in höflicher Form bat, die beschäftigten Gefellen zu sprechen, mit& ump, Strolch und Verbrecher.
Wir begreifen die Aufregung dieses Fleischermeisters sehr wohl. Hatte er doch instinktiv geahnt, daß seinen Gesellen targemacht merden sollte, daß sie nicht verpflichtet find, fich täglich bis zu 15 Stunden ausnußen zu lassen, da der Zarifvertrag eine tägliche ne un stündige Arbeitszeit vorfieht, die spätestens um 7 Uhr beendet sein muß.
Wir hoffen, daß auch in diesem Fall die organisierte Arbeiterschaft als Konsument mithelfend dafür sorgen wird, daß Herrn Dir flargemacht werden kann, daß sein Herrenstandpunkt veraltet ist, daß
Hannover , sind auf der Arbeitsstelle sämtliche Papiere gestohlen Dem Zimmerer Hans Kleißfe, geb. am 15. November 1903 in worden, darunter auch sein Verbandsmitgliedsbuch. Bor Mißbrauch wird gewarnt. Zentralverband der Zimmerer, Zahlstelle Berlin .
Jugendgruppe des 3d2
Sente abend pünktlich 10% Uhr treffen sich alle Zeilnehmer an der Osterfahrt nach Bremen am Blaz vor dem Schlesischen Bahnhof.
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Freie Gewerkschaftsingend. Heute, Donnerstag, 7% Uhr, tagen bie Gruppen: Schöneberg : Fahrt nach Hohnstein . Treffpunti 6% Uhr Anhalter Bahnhof . Küpeaid: Wir fahren zur Jugendburg Hohnstein. Frantjurter Allee und Laubsberger Blog: Auf nach Sohnstein. Bichtenberg: Bir treffen uns 6 Uhr am Anhalter Bahnhof zur Fahrt nach Sohnstein. Tempelhof : Auf nach Hohnstein . Südoster: Aufbruch zur Osterfahrt. Spandau : Aut geht's nach Sohnstein. Moabit : Es geht nach Sohnstein. nach Hahnstein, Gesundbrunnen : Hente Nordring: Mädchenabend. Webbing 1: Jugendheim uriner, Ede Seestraße. Abschieb nehmen. Zeppelinplag: Nichts pergeffen! wir schnüren unfer Sängel. Weißensee: 14. bis 18. April Fahrt nach Hahnstein, Jugendtreffen. Sohnstein- Fahrer! Treffpunkt 6½ Uhr abends An halter Bahnhof, Mödern., Ede Hallesche Straße. Uebernachtung in Dresden . Deutscher Bertmeisternerband, Geschäftsstelle Bezirk X. Des Osterfestes wegen bleibt bie Gefchäftsstelle vom Donnerstag, 14. April, nachmittags 3½ Uhr. bis Dienstag, 19. April, morgens 9 Uhr, geschlossen.
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Zentralverband ber Maschinisten und Heizer, Bezirk Brandenburg , Giz Berlin . Aus Anlaß der Oft erfeiertage bleibt unser Bureau am Sonnt abend, 16. April, gafloffen. Erwerbslofen- und Arantenunterſtügung mittags zur Auszahlung. Die Bezirksleitung.
tommen heute, Tannerstag, in der Zeit von 9 Uhr vormittags his 1 Uhr nad).
Zentralverband der Angestellten, Drtsgruppe Groß- Berlin. Aus Anlaß der gefeiertage bleibt das Berbandsbureau vom Freitag, 15. April, his einschließlich Montag, 18. April, gefchloffen. Die nächste Abendsprech sturde wird deshalb auf den 22. April verlegt.
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