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Der mißbrauchte Osterhase.

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Lang, lang ist's her da triegten zu Ostern die Kinder, je nach der Witterung, im Garten oder in der guten Stube" die Ostereier versteckt. Wunderschöne Marzipaneier, aus denen hellgelbe Küten frabbelten, Zuckereier, in denen man durch das eingesetzte Stückchen Glas munderbare Oblatenbilder bewundern konnte und auch richtige Neftchen, in denen ein leibhaftiger Osterhase hockte. Die Großen die kriegten eigentlich gar nichts; Ostern war den Kindern reserviert. Höchstens kriegte hier und da eine Dame in höheren Semestern von dem liebevollen Gatten auch ein Osterei, so ein großes, repräsenta­tives aus Porzellan, das dann das übrige Jahr durch als Blumenvase auf dem Vertifom stand. Aber heute! Heute hat man entdeckt, welchen Wert das deutsche Gemüt für das Geschäftsleben hat, und nächst dem lieben Weihnachtsmann ist der Osterhase das von jedem Reklamechef meistgeplagte Festsymbol. Was wird dem guten Tier nicht alles zugemutet! Nicht nur, daß es die traditionellen füßen Eier legen soll jetzt werden ihm auch von der tüchtigen Geschäfts­welt Pappeier von riesigen Dimensionen untergeschoben. Und was alles in diese Eier hineingeheimnißt wird! Bon Seidenstrümpfen und Glacéhandschuhen bis zum Füllfederhalter und kompletten Radioapparat alles soll der brave Osterhase bringen, zum mindesten soll es so aussehen, als ob wie wenn... Alle Reklamechefs stellen fich auf ,, Sinnigkeit" und ,, Osterfreude" ein, und Kätzchen und Oster­ruten schmücken sogar die Auslage des- Medizinischen   Warenhauses. Aber manchmal kann man doch an einem ganz fleinen Symptom fehen, was hinter all dieser farbig bunten, frischlackierten Geschäfts­gefühlsseligkeit eigentlich steckt. Da ist das Fenster der großen Spiel­warenhandlung, und drin stehen, viel bewundert von den verlangenden Kinderaugen, die schönsten Hasenpuppen und unzählige bunte Pappeier.

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Alle die bunten Eier weisen ihren Inhalt: Puppengeschirr, Eisenbahnen, Püppchen und Autos... aber in einem, da liegt, Eisenbahnen, Püppchen und Autos... aber in einem, ba liegt, fauber und gut fopiert, eine Browningpistole mit Munition, und in dem anderen zwei Neine, blanke Kanonen mit richtigen Schwärmern zum Schießen. Drüben in der Ecke aber thront ein großer Osterhasenpapa und plötzlich scheint es, als ob er bekümmert mit dem Kopf schüttelt. Das hat er nun davon, das ist der Lohn dafür, daß er zuerst den braven Hennen die Eier mauste nun muß er dafür solche Basiliskeneier ausbrüten!

Ein neuer Frauenmord?

Leichenfund am Grunewaldturm.

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Ein Leichenfund am Wilhelmturm im Grunewald   läßt nach den Untersuchungen der Kriminalpolizei auf einen neuen Frauen mord schließen. Der Chef der Kriminalpolizei, Regierungs­direktor Dr. Hagemann, beauftragte mit der Untersuchung die Kommissare der Mordkommiffion Braschwih und Lobbes.

Die Leiche wurde beschlagnahmt und im Charlottenburger  Schauhause von Professor Fraentel eingehend besichtigt. Der fortgeschrittene Zustand der Zerlegung machte aber ein genaues Er­gebnis unmöglich und läßt eine Obduktion notwendig erscheinen. Es zeigen sich mehrere Verlegungen am Unterleib, deren Herkunft nicht ohne weiteres zu erklären ist. Das weiße Hemd der Toten zeigt den früher üblichen Achselschluß, war mit Bandspitze garniert und trug vorn das rotgestickte Mono= gramm F. C. A. oder P. C. A. in verschlungenen Buchstaben. Das genaue Alter der Toten läßt sich nicht mehr angeben, die Ver­mutungen schwanken zwischen 18 und 30 Jahren. Sie ift 1,64 Meter groß, hat vollständige Zähne und langes dunkel­blondes Haar, das im Nacken zu einem Knoten frisiert war. Bisher ift es noch nicht gelungen, die Person der Toten festzustellen, auch unter den als vermißt Gemeldeten ist niemand, auf den die Be­schreibung paẞte. Die Annahme, daß es sich um eine Hausange­ftellte handelt, ist nach der Bekleidung nicht von der Hand zu weisen. Mitteilungen, die zur Feststellung der Bersönlichkeit dienen oder sonst Aufklärung bringen fönnen, nimmt die Mordkommission Braschwitz­Lobbes im Zimmer 83 a des Polizeipräsidiums entgegen.

Die Umgebung Berlins   im Bild.

Von einer Kunstausstellung, die im Rahmen der Aus­stellung Das Wochenende" stattfindet, erwartet man, daß sie vielleicht Gemälde und Radierungen aus der Umgebung von Berlin  bringt oder fünstlerische Gegenstände billigerer Art, die man zum Schmuck einer fleinen Wochenendwohnung braucht. Beides ist aber nicht der Fall. Die Kunstausstellung in der neuen Autohalle unterscheidet sich eigentlich durch nichts von irgendeiner neutralen Ausstellung, zu der sich verschiedene Künstlergruppen vereinigt haben. Ein paar hübsche Radierungen von Smut Krommer, etwas Don Willibald Krain  , ein gutes impreffiastisch geschautes Gemälde ,, Märkische Heide  " von Karl Kayser- Eichberg scheinen dem Sinn der Ausstellung zu entsprechen. Aber was sollen selbst technisch gut­gelungene Radierungen eines Borkampfes oder der Hamburger Hoch­ bahn   in diesem Rahmen? Immerhin tönnte man behaupten, Ham­ burg   fei für die Berliner   der geeignetste Plaß für ein genuẞreiches Wochenende. Doch die Novembergruppe und die Abstrakten, die wunderschön einen roten Fleck auf eine graue Fläche sehen und dabei einen unerhörten Genuß empfinden, sind hier wirklich nicht am richtigen Ort. Die Sezessionsausstellung Sport und bildende Kunst" hat gezeigt, wie man eine Ausstellung vorbildlich auch von einem bestimmten Sportgebiet aus gesehen, anordnen kann. Man hätte hier das gleiche schaffen sollen. Dies wäre besonders emp­fehlenswert gewesen, da viele Leute die Wochenendausstellung be­juchen werden, die sonst so gut wie feine Beziehungen zur bildenden Kunst haben und gerade durch das rein stoffliche Intereffe für dieses Kunstgebiet gewonnen werden könnten. In der augenblicklichen Form hat diese Kunstausstellung ihren 3med verfehlt. Dieselben Dinge fieht man überall, und vielleicht in einer besseren und reiferen fünstlerischen Form.

Ein neuntes Schuljahr.

vor:

Die Einrichtung einer Aufbautlajje für Mädchen an der Tempelhofer   1. Boltsschule ist vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Bolfsbildung zunächst versuchsweise auf ein Jahr genehmigt worden. Für dieses freiwillige neunte Schuljahr sieht der nach den Wünschen des Provinzialschul­follegiums aufgestellte Lehrplan als verbindliche Fächer Religion zwei Stunden, Deutsch fünf Stunden, Staatsbürgerkunde zwei Stunden, Wirtschaftsgeographie zwei Stunden, Gesundheits­lehre und Säuglingspflege zwei Stunden, Rechnen drei Stunden, Leibesübungen zwei Stunden, Nadelarbeit vier Stunden, als wahl­freie Fächer: Maschinenschreiben zwei Stunden, Kurzschrift zwei Stunden. Englisch   und Lebenstunde sind leider gestrichen worden. Das Ziel der Einrichtung ist die Vertiefung und Erweite= rung der Volksschulbildung. Es sollen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden, die die Schülerinnen befähigen, sia sofort im Erwerbsleben zu betätigen. Die Kinder sollen auch vertraut werden mit den hohen Aufgaben, die die Frau für das körperliche und geistige Wohl des Kindes als Mutter und Erzieherin und für die Familie als Hausfrau zu erfüllen hat.

fontrattlich verpflichtet, 3aune von 1,50 meter bis 1,75| Meter anzulegen. Diese Zäune werden in solcher Art und Weise jetzt errichtet, daß es nicht mehr möglich ist, einen Blid hinduchzu tun, so daß die ganze herrliche Aussicht versperrt ist.

Jedem Arzt seine Kranken?

Oder jedem Volksgenossen ärztliche Beratung? Unlängst führte die Berliner medizinische Gesellschaft   eine Aus­sprache über die öffentliche Gesundheitsfürsorge herbei. Dabei trat eine solche Erbitterung der Aerzteschaft gegen die Gemeinde zu Tage, daß man an dieser Erscheinung nicht achtlos vorbeigehen kann. Wir wollen ganz fachlich die Frage prüfen, ob die ,, rote Mehrheit" wirklich im Begriffe steht, den Aerztestand zugrunde zu richten.

Dabei taucht zunächst die Frage auf, warum sollten wohl eigentlich so böse Absichten bestehen? Die Aerzte sind eine Klaffe arbeitender Menschen, die in einem schweren Eristenzkampfe stehen. Wann hätte je die Sozialdemokratie einem solchen Kampfe ihre

Achtung, Genossinnen!

Oftertreffen am dritten Osterfeiertag, Dienstag, dem 19. April, in Sadowa, Restaurant Sanssouci, nachmittags 3 Uhr. Kaffeekochen- Konzert Unterhaltung.

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Sympathie versagt? Wir erleben es nicht zum ersten Male, daß durch Fortschritte der Wissenschaft oder Technik eine Berufsklaffe geschädigt wird. Wir haben alles Verständnis für diese Schwierig feit und werden den Angehörigen dieser Klasse die Umstellung auf jede Art erleichtern. Aber ihretwegen fönnen wir die Entwicklung nicht zurückschrauben. Der Kampf der Aerzte richtet sich vor allem gegen die ärztliche Behandlung in den Fürsorge stellen. Nicht etwa, daß sie schlecht wäre, das wird nicht be­hauptet! Im Gegenteil, es wird Klage darüber geführt, daß die frei praktizierenden Aerzte ganze Gruppen von Krankheiten, vor allem die Säuglingskrankheiten, taum noch zu Gesicht bekommen. Auch die Syphilis sieht man viel seltener als früher und mit dem Ausbau der Schulgesundheitspflege erwartet man eine weitere Gesundung der Bevölkerung. Wenn die Zahlen nicht täuschen und wenn man nur einen fleinen Teil dieses Erfolges auf das Konto der Fürsorge schreiben darf, so dürfte man stolz darauf sein und ermutigt müßte man an den weiteren Ausbau der Fürsorge gehen! Das war aber nicht die Auffassung der Aerzte. Sie wollen fie wieder in der Sprechstunde haben, die elenden Säuglinge, die verkümmerten Schulkinder, die Syphilitiker. Die Fürsorge darf sie ihnen nicht nehmen. Nicht, daß man die Fürsorge in Bausch und Es wurde in der Veranstaltung der Bogen verwerfen wollte. Berliner   medizinischen Gesellschaft anerkannt, daß viel Gutes für die Volksgesundheit geleistet worden ist. Aber die Fürsorge soll nicht weiter gehen, als bis zur Beratung und der Rat soll darin gipfeln: Geht zu einem Arzt! Was soll aber ge­schehen, wenn der Rat fruchtlos ist? Es gibt doch weite Kreise Minderbemittelter, die feine Versicherung haben. Es gibt erschreckend viel indolente Eltern, die an die Krankheit ihrer Kinder nicht glauben, ehe es zu spät ist, die den Rat, einen Arzt aufzusuchen, nicht befolgen würden. Es gibt ferner viele Geschlechtsfranke, die nicht zum Kaffenarzt gehen, weil sie fürchten, daß die Diagnose auf dem Kassenschein ihnen wirtschaftliche Nachteile bringt. Mag diese Befürchtung oft unberechtigt sein, sie ist jedenfalls da und hält viele Menschen davon ab ,. zum Arzt zu gehen. Im Interesse der Bolks­gesundheitspflege muß diese Tatsache gewürdigt werden. Vor allem aber, mo will man die Grenze ziehen zwischen Beratung und Behandlung? Behandlung besteht doch nicht nur im Rezepteschreiben, eine Beratung, eine hygienische Re­gelung der Lebensweise ist oft wesentlicher, ja, in der Säuglings­pflege oft das allein Wesentliche.

Müssen die Aerzte sich also damit abfinden, daß die Fürsorge ihnen den Boden unter den Füßen fortzieht? Mir scheint eher, daß die Fürsorge ihnen einen neuen Boden bereitet. Für alle Kranken, die behandelt werden, müssen ja Aerzte eingestellt werden, denen ein auskömmliches Gehalt gesichert ist. Ist das wirklich so viel schlechter, als der herrliche", freie Beruf, die Niederlassung mit hohen Spesen und das ängstliche Warten auf Patienten? Schließlich vergesse man doch auch nicht, daß ein ganzes Heer von Aerzten Tätigkeit und Brot findet in der vorbeugenden Fürsorge für die noch Gesunden. Das ist ein ganz neues Gebiet, das die Fürsorge den Aerzten erschlossen hat. Durch ein harmonisches Zusammenarbeiten der Aerzte mit der öffentlichen Fürsorge kann für beide Teile viel Die Forderung, jedem Kranken, ja Gutes geschaffen werden. möglichst auch jedem Gesunden seinen ärztlichen Berater, wollen wir gern erfüllen. Aber die Forderung, jedem Arzt feine Kranken, sollte man im Interesse. der Volksgesundheit und der eigenen Würde beffer Dr. med. K. Frantenthal. nicht erheben.

Vom D- Zug totgefahren.

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Ein schwerer Unfall trug sich gestern nachmittag auf den Gleisen der Stadtbahn zwischen den Stationen Savigny straße und Charlottenburg   zu. Der 25jährige Bahnarbeiter Friß Hansen aus der Berliner Straße 69 zu Tempelhof   übersah einen herankommenden D- 3ug, murde überfahren und auf der Stelle getötet. Die Leiche des Berunglückten wurde beschlag­In einer Polsterwaren nahmt und in das Schauhaus gebracht. fabrit in der Straßburger Straße 54 ereignete sich gestern nachmittag ein schwerer Betriebsunfall. Der Arbeiter Erich K, der in der Stargarder Straße 13 wohnt, geriet mit der linken Hand in die von ihm zu bedienende elettrische 3upf maschine. Die hand wurde ihm bis zum Gelent ab gerissen. Auf die Hilfeschreie des Bedauernswerten eilten Rolle. gen hinzu, die die Maschine abstellten und den Berunglückten aus jeiner qualvollen Lage befreiten.

Funkwinkel.

- Eine, milde Strafe."

Immer wieder Morphium.

Ein altes, fleines, ausgemergeltes Frauchen, humpelt, auf eineri Stod gestützt, in den Gerichtssaal. Auf der Anflagebant sizen zwei Frauen: die eine ist die Tochter der alten Frau- nennen wir fie S., die andere ist Witwe und Tochter einer Jugendfreundin der Frau S. Jahrelang haben sich die alten Frauen nicht gesehen, dann erinnerten sie sich plötzlich aneinander und die Folge davon war, daß ihre Töchter vor den Richter kamen megen Bergehens wider das Opiumgesetz. Ein eigenartiges Zusammentreffen von Menschenschicksalen!

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Die alte Frau S. leidet nämlich seit Jahren an einer schmerz­haften Rüdenmartfrankheit; gegen diese und ein Beinleiden erhält so werden ihre physi­sie vom Arzt Morphium verschrieben fchen Qualen einigermaßen erträglich. Ihre Tochter aber nahm vom Morphium ihrer Mutter, um seelische Schmerzen zu lindern. So waren Mutter und Tochter Morphinistinnen geworden. Audy der Tochter der alten Freundin der Frau S. hatte das Leben arg mitgespielt. Ihr. Mann, ein Schwerkriegsverlegter, war schon seit langer Zeit Morphinist; durch ihn wurde es auch seine Frau. Als der Mann aber starb, war die Morphiumquelle plötzlich versiegt; die Witwe wollte jedoch ihr gewohntes Morphium haben. Die Tochter der alten Freundin wollte ihr diese kleine Gefälligfeit nicht verweigern. So bat sie die Mutter, sich vom Arzt größere Mengen von Morphium verschreiben zu lassen und gab das Gift zum Selbst. fostenpreis der jungen Witwe ab. Eines Tages aber zeigte der Schlafbursche der Frau S. die Frauen bei der Polizei an. Diese waren nun aus allen Himmeln gefallen. Sie wußten nichts vom Antiopiumgefeß. So standen sie verständnislos vor dem Schöffen­gericht Berlin- Mitte; die ganze Ueberzeugungskunst des Richters half nichts: fie entlockte höchstens der Angeklagten S. Tränen. Die Witwe meinte aber: ich habe an meinem Körper gesündigt, ich bin jezt davon frei, wofür soll ich nun eigentlich bestraft werden? Das Gericht verurteilte aber beide Angeklagte zu je 50 m. Geld= ftrafe. Eine milde Strafe," sagte der Richter. Bo sollen die Frauen aber die 50 m. hernehmen, da sie beide stempeln gehen? Und hat überhaupt der Gesetzgeber an derartige mildliegende Fälle gedacht, als er das Gesetz zur Bekämpfung des Opiummißbrauches schuf? Der Richter vertröstete die Frauen mit Ratenzahlungen; wäre da nicht eine Bewährungsfrist am Blaze gewesen? Der Staatsanwalt hatte aber gegen Frau S. einen Monat Gefängnis beantragt

Umbauten

Umbauten auf der Stadt- und Ringbahn. Die Bahnsteige werden für die Elektrifizierung erhöht. Neuerdings find auf verschiedenen Bahnhöfen der Stadt- und Ringbahn Umbauarbeiten zu beobachten, die sich besonders auf die Erhöhung der Bahnsteige um etwa 25 bis 35 Zentimeter erstrecken. Diese Bahnsteigerhöhungen erfolgen im Zusammenhang mit der Einführung des elektrischen 3ugbetriebes, der zur sicheren Abwicklung des durch die dichtere Zugfolge gesteigerten Verkehrs auf den einzelnen Bahnhöfen ein höheres Bahnsteigniveau erfordert, das der Einsteighöhe der neuen trittbrettlosen Wagen besser entspricht. Außerdem wird die Uebersichtlichkeit über die Platzver­hältnisse in den Wagen vom Bahnsteig aus verbeffert, was ebenfalls wesentlich zur Beschleunigung des Ein- und Aussteigens beiträgt. Zunächst ist mit den erforderlichen Arbeiten auf den Bahnhöfen Bahnhof  , Jannowigbrüde und Schlesischer Alexanderplat begonnen worden, wo, wie z. B. auf dem Schlesischen Bahnhof  , Wartehallen, Diensträume und Geländer der Ein- und Ausgänge bereits erhöht sind. Wie mir erfahren, werden diese Umbauten im Laufe der nächsten drei bis vier Wochen noch weit mehr in Erscheinung treten, weil inzwischen auch auf allen übrigen Stadt- und Ringbahnhöfen mit der Höherlegung der Bahn­steige begonnen werden wird. Das Publikum wird die bei den Umbauarbeiten nicht zu vermeidenden vorübergehenden Verkehrs­erschmernisse wohl um so leichter in Kauf nehmen, als sie zur Herbei­führung einer wesentlichen Verkehrsverbesserung notwendig sind. Auch eine Eierfahrt".

Eine verhängnisvolle Banne hatte in der Nacht zum Donnerstag ein Chauffeur Walter E. mit seiner Kraftdroschte in der Demminer Straße. Wie er sagt, sprachen ihn abends im Café Dalles" in der Schönhauser Straße   zmei Männer an und bestellten ihn zu 4 Uhr früh nach dem Hause Butbuffer Str. 49. Als er dort vorfuhr, erwarteten ihn vor dem Hause die beiden Männer bereits mit zwei gefüllten Eierfiften. Diese verluden sie in den Wagen und fuhren selbst mit. Das Ziel wollten sie später angeben. Ihrer Weisung entsprechend, fuhr E. sehr scharf, und so geriet er, weil das Pflaster schlüpfrig war, vor dem Hause Demminer Straße 10 auf den Bürgersteig, wo der Wagen liegen blieb. Die beiden Fahrgäste nahmen die Ladung heraus, schlossen die Haustür auf und schafften die Kisten auf den Flur. Den Bruch aus der einen schütteten sie auf dem Hof in den Mülltaften und auch ganze Eier warfen sie noch hinein. Die Kiste ließen sie auf dem Hofe stehen. Mit der zweiten verschwanden sie. Während sich der Chauffeur noch bemühte, den Wagen wieder in Ordnung zu bringen, tamen Polizeibeamte dazu und jetzt ergab sich bald, daß feine Fahr. gäste die beiden Riften mit Eiern in einer Großhandlung in dem Hause Butbuffer Straße 49 gestohlen hatten. Der Chauffeur wurde unter dem Verdacht, um den Einbruch gewußt zu haben, fest­genommen und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Das verun­glückte Auto wurde abgeschleppt. Die Einbrecher find noch nicht ermittelt.

Ein Zusammenstoß ereignete sich in der Nacht zum Donners tag auf der Neuköllner Straße in Rudom zwischen der Kraftdroschte IA 31 730 und einem Geschäftswagen eines Schlächter­meisters aus Selchom. Der Chauffeur Erich Schulze und die beiden Insafsinnen seiner Droschte wurden besonders durch Glass splitter am Gesicht und anderen Körperteilen so schwer verlegt, daß fie nach dem Krankenhaus in Budow gebracht werden mußten. Die beiden Fuhrwerfe wurden erheblich beschädigt. Die Ursache des Zu. sammenstoßes und die Schuldfrage sind noch nicht geflärt. Nach den bisherigen Ermittlungen hat Schulze mit den jungen Mädcheir eine Schwarzfahrt gemacht.

Der Berliner   Boltschor( Dirigent Dr. Zander); Berlins   ältester und größter gemischter Arbeiter chor, nimmt jest wieder neue fingende und zu hörende Mitglieder auf; diese können noch an der für Anfang September geplanten Konzertreise nach Wien   teilnehmen. Geübt wird in den nächsten Monaten neben fleineren Chorgefängen die Johannespassion von Bach, die Aufnahmen jeden Freitag von 8-10 Uhr in den Chorproben Koppen­straße 76, Aula des Andreas- Realgymnasiums; Mitglieder ohne Noten­kenntnisse müssen an den alljährlichen Notenkursen des Chors teilnehmen. Der Kinderhor übt jeden Donnerstag, nachm. von 5-7 Uhr. unter Zeitung von Walter Hänel ebendaselbst und nimmt Kinder von 6 bis 14 Jaureu auf.

Strindbergs Festspiel Ostern" steht uns heute ziemnanie von Brahms   und die Neunte Sinfonie von Beethoven.  lich fern. Die Sorgen dieser Menschen rühren kaum noch an Pro­bleme unserer Zeit und die ganze Atmosphäre des Stückes bleibt uns lebendig, besonders wenn wir das Werk nur hören, statt es auf der Bühne greifbar nahe mitzuerleben. Die vortrefflichen Darsteller, die für dieses Sendespiel aufgeboten worden waren, wirkten daher mehr durch ihre eigene Persönlichkeit als durch das Werk. Wes­halb übrigens die Unfitte des Auftretens jeder Person durch Gong­schläge zu martieren, hartnäckig beibehalten wird, ist unverständlich. Diese ganz überflüssige akustische Unterstreichung würde für ein aus­gesprochenes Hörspiel Berechtigung haben. Bei der llebertragung eines Theaterstücks aber wirft sie durchaus sinnlos. Der Nach mittag brachte in einem guten Solistenkonzert Irmgard Preiß und Herbert Spohr mit Gesangsdarbietungen, sowie die Pianistin Berta Taubmann vor das Mitrophon Gartenbau­architekt Rimann gab in einem Vortrag zeitgemäße Anregungen Herr v. Kachne läßt die Welt mit Brettern vernageln zur Ausgestaltung der Vorgärten in der Großstadt. Am Abend Baezow und feine Umgegend war bisher der Zielpunkt vieler Sprach Prof. Dr. A. Stavenhagen über die Verhütung von Naturfreunde und Ausflügler. Bot doch eine Wanderung von der Schlagwetteregplofionen." Die Ausführungen, die allgemein ver Holländer Mühle bis Paczom ein herrliches Panorama. Nun wird ständlich, die Entstehung von Grubenkatastrophen und die Vor­es anders, jetzt wird hier die Welt mit Brettern verfchrungen zu ihrer Berhinderung oder wenigstens zu ihrer Ver­nagelt. Der Befizer dieser Uferländereien, Herr v. Kaehne auf minderung erläuterten, gaben einen Einblid in den schweren und Baezom, hat diese an Obstzüchter verpachtet, Die Pächter jind gefahrvollen Beruf der Untertagsarbeiter im Bergbau

Der Besuch der Aufbautlaffe ist unentgeltlich. Zugelassen werden Mädchen, die die erste Volksschulklasse durchlaufen haben. Meldungen von Schülerinnen für die Aufbauklasse nimmt der Leiter der Schule, Genosse Gabbert, bis Ferienschluß und Schulanfang entgegen.

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