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Den Vater erschlagen.

Bom Gericht wegen Notwehr freigesprochen!

In dem Batertotschlagsprozeß, von dem wir in der gestrigen Abendnummer berichteten, hat das Landgericht I unter dem Borsiz des Landgerichtsdirektors Tolf ben 22jährigen Otto M., entsprechend dem Antrage des Staatsanwalts und dem Plädoyer des Rechts­anwalts Dr. Müller- Strohmeyer, freigesprochen. Auch für Das Gericht schien kein Zweifel darüber zu bestehen, daß der Ange­flagte feinem Bater die Kopfverlegungen mit dem Küchenbeil in Notwehr zugefügt hat.

Es war ein richtiges Proletarierhaus, in dem sich die Trogödie

grenzenden Seitenflügel übergegriffen nur unter Die Feuersprite gegen einen Geisteskranken

größten Anstrengungen gelang es den sämtlich mit Rauchschutz. masten versehenen nach oben vordringenden Feuerwehrbeamten ein Weitergreifen des Feuers auf die nebenliegenden Dachstühle zu verhindern. Insgesamt wurden sechs Schlauchleitungen großen Kalibers eingesetz. Erst nach 10 Uhr war die Hauptgefahr beseitigt. An einigen Stellen wütete das Feuer mit solcher Gewalt, daß die Deden durchbrannten und infolgedessen mehrere Wohnungen geräumt werden mußten. Auch der Wasserschaden ist sehr erheblich. Das weithin sichtbare Feuer hafte große menschenmengen angelodt. Als Entstehungsursache wird Brandstiftung vermutet.

Er verlegte einen Polizeibeamten schwer!

Große Aufregung rief gestern nachmittag die Festnahme eines Geistes kranten hervor. Er versuchte mit allen ihm zur Ver­fügung stehenden Mitteln, sich seiner Verhaftung zu entziehen. Erst der Feuerwehr gelang es, durch einen Wasserstrahl den Tobenden zu überwinden, nachdem er leider zuvor einen Schupo­oberwachtmeister schwer verletzt hatte.

abgespielt hat. Und die Bewohner waren aus freten Stüden zum 27000 Mark Gemeindegelder unterschlagen. in Nervenheilanstalten untergebracht werden mußte. Gestern nach

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Gericht geeilt, um Zeugnis abzulegen, wider den Bater und für den Sohn. Ein Rowdy, ein roher Kerl, ein Bieh, eine Bestie" das waren die Bezeichnungen, die nach Ansicht der Nach barn der Verstorbene in angetrunkenem Zustand verdient habe; im nüchternen sei er dagegen erträglich gewesen. Und jeder der Zeugen fonnte auch Tatsachen anführen, die diese Bezeichnungen recht­fertigten. Während der Mann seit jeher trank und seine Frau mißhandelte, zog sie ihre vier Kinder zu braven, fleißigen und nüchternen Menschen heran. Während er das Geld vertrant, schaffte sie durch Heimarbeit Geld ins Haus. Ja, wenn er sie manchmal Abend für Abend aus der Wohnung jagte, nahm sie in den Keller oder in die Waschküche, wo sie die Nacht zu verbringen gezwungen war, ihre Heimarbeit mit. Am fünften Tage ihres Wochenbettes trieb er sie mitsamt dem Säugling davon. Mehr als einmal mußte fie nachts bei den Nachbarn Zuflucht suchen. Das ganze Haus dröhnte von dem ewigen Krach des M. in der Wohnung. Der Vater begnügte sich aber nicht damit, die Söhne zu schlagen und der Tochter an die Gurgel zu springen; er belästigte sie auch mit un­jittlichen Anschlägen. Einen besonderen Haß hatte er aber gegen den jungen Otto; die Ursache dafür offenbarte die Mutter in der Gerichtsverhandlung: er zweifelte an seiner Baterschaft ohne jeglichen Grund, sagte die Frau. Mehr als einmal drohte er aber den Nachbarn gegenüber, den Otto, dieses Aas, diesen verfluchten Hund" zu erschlagen. Der junge Mensch sollte fich feine neuen Kleider anschaffen; er fürchtete sich selbst, ein paar Eter zu Hause zu kochen, wenn er ein Sportunternehmen vor hatte. Am meisten hatte den Vater das Paddelboot angetan: Ein Arbeiter braucht tein Paddelboot." Auf sein Arbeiterbasein und auf seine fommu nistische Ueberzeugung schien er besonders stolz zu sein. Weshalb auch nicht? Daß es aber eines klaffenbewußten Arbeiters unwürdig sei, Frau und Kinder zu mißhandeln und das Wirtschaftsgeld zu vertrinken, dieser Gedanke schien ihm nie gekommen zu sein. So reiften die Verhältnisse zur Katastrophe. Der Verwalter sagte vor Gericht:" Es ist ein Wunder, daß nicht schon früher ein Unglüd geschehen ist." und als der Vater den Sohn aus dem Schlafzimmer in die Küche gezogen hatte und sie hier miteinander im Dunkeln

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ihren Todeskampf rangen, blieben die beiden Brüder angſterfüllt

im Bett liegen und die Mutter floh händeringend nach unten zu den Nachbarn: Mein Mann ist dem Otto an die Gurgel gesprungen. Doch schon hatte der Vater aus der Hand des Sohnes den Todes­ftreich empfangen. Niemand hatte es gewagt, sich dem Wüterich entgegenzustellen. Es wäre wahrlich an der Zeit, daß ein Gesetz den Behörden eine Handhabe gebe, mit deren Hilfe Familienange­hörige von der brutalen Tyrannei eines alkoholisierten Oberhauptes zu befreien wären.

Gegen den Stahlhelm

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für die Republik .

Der Kreisverein Tiergarten veranstaltete gestern zur Weihe eines Kameradschaftsbanners eine Kundgebung. In den Nach­mittagsstunden sammelten sich die einzelnen Abteilungen des Reichs­banners zu einem Umzug durch die Straßen des Kreises Tiergarten. Die Weihe des Banners mußte infolge des starten Regens im über­deckten Garten des Ulap vorgenommen werden. Die Feſtworte Sprach Ramerad Senatspräsident Großmann, der in scharfen Borten das Verhalten der Rechtsregierung in der Personalpolitit geißelte. Im Anschluß an die Bannerweihe wurde im großen Saal des Ulap eine Feier veranstaltet, bei der Kamerad Dr. Mishler eine Ansprache hielt, in der er die Kameraden ermahnte, fich am 8. Mai nicht zu unbesonnenheiten hinreißen zu lassen. Die Haupt­stadt der deutschen Republif ist in der Mehrheit republikanisch und wird es bleiben. Der ganze Stah!. helmrummel ist gleichbedeutend mit einem Familientag und die Kommunisten geben sich die größte Mühe, ihn mehr als einen folchen werden zu laffen. Die Teilnehmer werden zum großen Teil burch Zwang bestimmt, nach Berlin zu fahren. Tausende von Wind­jaden sind vom Stahlhelm in den letzten Wochen getauft worden, um die Leute feine" Leute für ein paar Stunden noch ein­fleiden zu können. Dem reaktionären Innenminister v. Keudell fann ja nichts so erwünscht sein wie Zusammenstöße, um mit dem Artikel 48 regieren zu können. Im weiteren Teil des Programms trug Friz Richard politisch- satirische Gedichte vor, die starten Beifall fanden. Kammerfänger Bartoschet fang prächtigem Ausdruck einige Lieder zur Laute, und Kamerad Rehme zeigte in praktischen Vorführungen die Abwehrmöglichkeiten, die sich einem bei einem Ueberfall durch Anwendung von Jiu- Jitsu - Griffen bieten. Das Tambourtorps des Neuköllner Kreis­Dereins brachte einige Fanfarenmärsche zum Vortrag, die, wie alle Borführungen, reichen Beifall fanden.

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mit

Am Sonntag fam es in Bajewalf anläßlich eines national­sozialistischen Werbetages zu schweren 3ufammen stoßen zwischen Teilnehmern an der Veranstaltung und Kommunisten. Die Polizei griff ein und stellte unter Opfern die Ruhe wieder her. Mehrere Beamte wurden angeschossen. Am Abend verließ der größte Teil der Berliner Nationalsozialisten in einem Lastauto die Stadt. Der Wagen wurde auf Wunsch des Bürgermeisters von Basewalk in Berlin von Polizeibeamten in Empfang ge­nommen, und sämtliche Nationalsozialisten ungefähr 90 an der Zahl mußten, den Weg zum Polizeipräsidium antreten. Die Untersuchung gegen die zum Teil des Hausfriedensbruches beschul­digten Ruhestörer wurde den ganzen Montag hindurch in Gegen wart von Vertretern der Basewalfer Polizei im Berliner Polizei­präsidium geführt, ohne zu einem endgültigen Abschluß zu gelangen. Der größte Teil der Verhafteten ist nach Feststellung der Persona­lien auf freien Fuß gesetzt worden. Außer den auf dem Last­fraftwagen verhafteten Nationalsozialisten wurden am Stettiner Bahnhof auch die mit dem Zuge eintreffenden Teilnehmer an der Veranstaltung in Basewalt festgestellt.

Sie wollen keine Stahlhelmer.

Bu gleicher Zeit wird von zwei Berliner Lokalinhabern an uns das Ersuchen gerichtet, mitzuteilen, daß sie den Stahlhelm leuten am 8. Mai fein Gastrecht gewähren wollen. Es handelt fich um die Brachtsäle am Märchenbrunnen am Fried­ richshain und um das Etablissement Bergschloßhöhe", Karls. gartenstraße 6-11. Wir erfüllen hiermit diese Bitte.

Dachstuhlbrand in Charlottenburg .

Sieben Löschzüge der Berliner Feuerwehr wurden gestern abend nach der Mommsenstraße 65 zu Charlottenburg gerufen. In dem Dachstuhl des Vorberhauses war Feuer ausge brochen, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Den vereinten Anstrengungen der Wehren gelang es nach über zweistündiger Tätig teit, die Hauptgefahrt zu beseitigen. Kurz vor 9 11hr wurde von Straßenpassanten auf dem Dach des Grundstückes Mommsenstr. 65 ein starter Feuerschein wahrgenommen. Die Feuerwehr wurde gerufen, die zunächst mit drei Löschzügen unter Leitung der Bauräte Berg und Spohn an der Brandstätte erschien. Als die Wehren eintrafen, brannte der Vorderhausda ch ft u hI bereits in ganzer Ausdehnung. Sofort wurde der Alarm Be sonderes weitergegeben, worauf vier weitere Lösch. züge heranrüdten. Der Berliner Oberbranddirektor Gemgy er schien persönlich an der Brandstelle und übernahm die Ober leitung. Das Feuer hatte inzwischen auf die beiden an.

Der sonderbare Gemeindevorsteher.

Bor dem Schöffengericht Lichtenberg fand gestern unter starfem Andrang von Petershagener Einwohnern die seit langem erwartete Verhandlung gegen den Gemeindefekretär Ba es, den Rendanten Qual und den Bureaugehilfen Lucas sowie gegen die Ange­stellte Frau Scharpfe ftatt. Die Angeklagten hatten sich wegen unterschlagung von etwa 27 000 m. Gemeinde geldern zu verantworten.

Der Standal wurde durch eine Mitteilung der Angeklagten Scharpfe und des Bureaugehilfen Todrandt bei unserem Ge­noffen Heinrich Schumacher, der der Gemeindevertretung angehört, bekannt. Wie die Verhandlung ergab, ist die verhältnis. mäßig hohe Unterschlagungssumme durch die Unfähigkeit und mangelhafte Kontrolle des damaligen Gemeinde vorstehers Grasnid, der früher Lehrer war, möglich ge­während der Tätigkeit des Gemeindevorstehers irgendeine worden. Die Angeklagten entschuldigten sich damit, daß niemals eingehende Revision der Kaffen vorgenommen worden sei. Der frühere Gemeindevorsteher Grasnid, gegen den das Ber­Mangel an Beweisen eingestellt wurde, erklärte, daß es als Neu­fahren ebenfalls eröffnet worden war, das dann aber wegen ling auf dem Gebiet des Verwaltungswesens nicht so vertraut ge­Der Angeklagte Ba es hat insgesamt etwa 10 000 m. für fich wesen sei mit den hier vorzunehmenden notwendigen Arbeiten. verwandt, während die Angeklagten Qual, Lucas und Frau Scharpfe insgesamt 17 000 m. entwendet hatten. Hiervon entfielen auf Frau Scharpfe 400 m., die sie inzwischen wieder zurückgezahlt hat. Erinnerungsschreiben des Landratsamtes Nieder­ barnim wegen Abführung der rückständigen Steuersummen hatten bei dem Gemeindevorsteher feinen Erfolg. Kennzeichnend für die zahler, die bis zu 1400 M. Steuerrefte zu zahlen hatten, feinen Ordnung" in der Gemeindeverwaltung ist die Tatsache, daß Steuer­Mahnzettel durch den Gemeindevorsteher erhalten hatten. Der Staatsanwalt beantragte gegen Baes 1 Jahr 6 Monate Ge

fängnis, gegen Quai 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus , gegen Lucas

Das Gericht verurteilte Baes zu 10 Monaten, Qual und 1 Jahr Zuchthaus und genen Frau Scharpfe 6 Monate Gefängnis. Lucas zu je einem Jahr und Frau Scharpfe zu frist bis zum 30. April 1930 Ob den anderen Angeklagten Be­6 Monaten Gefängnis. Die lettere erhielt Bewährungs. währungsfrist zusebiiligt werden soll, wird noch entschieden wer­ben, wenn fie drei Monate der über sie verhängten Strafen ver­büßt haben. Bei allen Angeklagten wurde die Untersuchungshaft voll angerechnet. Das Gericht hat als Milderungsgrund bei der Straffeftsegung das sonderbare Verhalten des Ge meindevorstehers, der es an der nötigen Aufsicht fehlen ließ, angenommen. Im übrigen schwebt noch ein Disziplinarver­fahren gegen Herrn Grasnid.

Verkehr am 1. Mai.

beiter und Angestellten der großen Berliner Berkehrsmittel, mie Die im Deutschen Verkehrsbund organisierten Ar­Straßenbahn, Hochbahn- und Omnibusgesellschaft, haben beschlossen, voll aufrecht zu erhalten. Die von den Kommunisten gestellten An­am 1. Mai den Verkehr im üblichen Rahmen des Sonntagsdienstes nistische Wünsche abgelehnt worden. Auch in den städti­träge, die Arbeit ganz einzustellen, sind ebenso wie andere fommu­schen Betrieben, den Gas-, Waffer- und Elektrizitätswerten mird trog der Maifeier im üblichen Rahmen gearbeitet. Be bigen Arbeiten gestattet, ohne die Sicherheit der Betriebe zu gefähr urlaubungen finden statt, soweit es die Durchführungen der notwen­

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Im Hause Kleine Kurstraße 4 wohnte ein gewisser Johannes E. als Untermieter. Bei ihm hatten sich wiederholt Zeichen von Geistesgestörtheit bemerkbar gemacht, so daß er mehrmals mittag bekam E. wieder einen heftigen Anfall. Der Tobende fuchte die Wohnung zu demolieren und zeigte sich wiederholt am Fenster, wo er Borübergehende belästigte und ihnen Grimaffen schnitt. Man benachrichtigte schließlich das nächste Bolize revier, das drei Beamte nach der Kurstraße entsandle. E. war aber feineswegs gewillt, sich festnehmen zu lassen. Den Einlaß begehrenden Beamten öffnete er nicht. Er stieß vielmehr wilde Drohungen aus. Einer der Polizeibeamten entfernte fich hierauf, um einen Schlosser zu holen. Kaum war der Beamte fort, als E. blizschnell die Tür öffnete und mit einem Dolch auf den draußenstehenden Polizei­oberwachtmeister D. vom 14. Revier ein ft a ch. Mit der gleichen Geschwindigkeit, wie er die Tür geöffnet hatte, schloß er sie auch wieder und verbarritablerte fich mit allen möglichen Bohnungsinventar. Der verlegte Oberwachtmeister, der einen tiefen Stich in den Oberschenkel bavongetragen hatte, mußte auf Anordnung des Arztes der Rettungsstelle 12 in das Staats­frankenhaus in der Scharnhorststraße übergeführt werden. Da dem Feuerwehr arlarmiert. Die Tür wurde zunächst eingeschlagen, gleich­Geistesfranken so nicht beizufommen war, wurde schließlich die zeitig richtete man auf den Lobenden den Wasserstrahl einer Motor­prize. Jetzt erst gelang es, den noch immer Widerstrebenden zu überwinden. Der Kreisarzt ordnete seine Ueberführung in die Irrenanstalt Herzberge an.

teil der heutigen Nummer ihren Haushaltsplan für das Rechnungs­Die Industrie. und Handelskammer veröffentlicht im Anzeigen­jahr 1927/28.

Ein Grubenunghd, das zwei Menschenleben forderte, ereignete sich auf Shamro& LII bei Herne . Aus noch unbekannter Ur­fache wurden drei Bergleute verschüttet, von denen, obgleich die Rettungsarbeiten sofort in Angriff genommen wurden, einer nur lebensgefährliche Verletzungen, denen er bald darauf erlag. Der Ein zweiter Bergmann erlitt als Leiche geborgen werden konnte. dritte wurde nur leicht verletzt.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Wanderleiterkonferenz.

Mittwoch, den 27. b. M., pünktlich abends 7% Uhr, im Jugendheim, Lindenstr. 3, Besprechung der Osterfahrten.

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Heute, Dienstag, 7% Uhr: Brunnenplag: Schule Wiefen- Ede Pantstraße: Die geistige Vergiftung der Jugend". Webbing- ord: Jugendheim Turiner Ede Seestraße: Die Bedeutung des 1. Mai". Falfplag: Schule Eberswalder Str. 10, 8immer 12: ,, Lebensreform". Nordost II: Jugendheim Danziger Str. 62: Alfohol und Nikotin". Rofenthaler Vorstadt: Die Funktionärschulung fällt heute aus. Sasenheide: Badeanstalt, Bärwaldstr. 64: Sistorischer Materialismus", 2. Teil Senefelder Biertel: Schule Danziger Str. 23: Volkslied oder Schlager?" Schöneberg I : Jugendheim Hauptftr. 15: Gewerkschaft und Jugend". Charlottenburg : Jugendheim Rosinenstr. 4: Osterfahrtbericht. Steglig Sugendheim: Albrechtstr. 47: Alt- Berliner Humor". Tempelhof - Mariendorf : Jugendheim Mariendorf, Dorfitt. 7: 10- Minuten- Referate. Wannsee : Schule Charlottenstraße: Warum feiern wir den 1. Mai?" Neukölln I: Jugend­Neu­heim Sander Ede Sobrechtstraße: Unser Weg zur neuen Kultur," öllu 11: Jugendheim Bergstr. 29:" Gerichtswefen bei den Völkern". Steu Töln MI: Jugendheim Steinmegjir. 114: Einführungsabend. Reutöln V: Neukölln VI: Jugendheim Lnzeum, Richardplag: Was gab uns die Schule?" Schule Herzbergplag: Jugendbewegung" Reinidendorf- Oft: Geebad", Re­fibenzstr. 46: Unsere Steuung zur Kirche". Bittenau: Jugendheim Rosen. thaler Straße: Jugend und Gewerkschaft". Buchholz: Schule Berliner Straße : 10- Minuten- Referate. Pankow : Jugendheim Görschstr. 14: Licht­bildervortrag.

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Charlottenburg : Morgen, Mittwoch, ben 27., Aula des Sophie- Charlotte . Lyzeums, Schartenstr. 25/27: Frühlingsfeier. Rezitation, Brolog, Reigentänze, Gzene aus Die Weber " von G. Hauptmann . Beginn Uhr. Einias 20 Bf.

den. Der Berkehr auf der Stadt., Ring- und Vorortbahn wird in Vorträge, Vereine und Versammlungen.

gewohnter Weise ohne jede Einschränkung aufrechterhalten.

Maizeitung wieder lieferbar.

Die so überaus zahlreich noch einlaufenden Bestellungen auf die Maizeitung haben den Dietz- Berlag veranlaßt, einen vierten Nachdrud vorzunehmen. Damit wäre die stattliche Anzahl von über zweihunderttausend Eremplaren vertrieben. Nachbestellungen werden schnellstens ausgeliefert.

Funkwinkel.

Sehr interessant und verdienstvoll ist am Sonntag die Stunde der Lebenden", die Unzünftige Dichter" bringt, d. h. Schriftsteller und Dichter, die einen anderen Hauptberuf haben. Alfred Kerr nennt feine Namen. Drei Persönlichkeiten werden charakterisiert. Gesellenlieder. Er ist start und originell in der Anschauung, ein Ein Schornsteinfegermeister schreibt Gedichte in der Art alter Dienstmädchen verfaßt glatte und formal befriedigende Berse, steht aber vollständig unter dem Einfluß romantischer Lieder, wie eine höhere Tochter unter dem Hofmannsthals und des Wiener Kreises. Alfred Braun liest diese Gedichte zurückhaltend und nur der Sache dienend. Stapff, die zwei Grimmsche Kindermärchen mit unaufdringlicher Als ausgezeichnete Märchenerzählerin erweist sich Ilse Naivität vorträgt. Schlimm geht es im Abendkonzert zu. Mag man zu den Blasorchestern stehen wie man will, die Häufung von gleichgültigen Militärmärschen ist unter allen Umständen abzulehnen. Der Nachmittag wird mit Operettenschlagern vollgepadt. Er= wähnenswert der Vortrag Dr Hermann Hiebers über Die Ent­stehungsgeschichte des Rundfunks". Es handelt sich hier um eine tunstwissenschaftliche und fulturelle Auseinanderseßung. Hieber be hauptet, das Theater ist nicht mehr Volkstheater, er zieht hier eine Parallele mit dem Rom der Verfallszeit. Der Rundfunk hat die Aufgabe, die sprachliche und musikalische Kunst dem Volk zu über­mitteln und sie vor dem Vergessen zu bewahren.

Am Montag zwei recht diskutierbare Borträge. Hermann Sommer spricht über Römerbauten in Deutschland . Er geht nicht auf Einzelheiten ein, er schildert kaum die Saalburg oder die Borta Nigra, sondern er zieht allein das kulturelle Moment in Rechnung, er gibt einen guten Ueberblick über das Denken und Fühlen der Römer der Dekadenz. Auch Dr. August Bod kommt in dem zweiten Teil feines Bortrags faum über allgemeine Bemerkungen hinaus. Daß zwischen Kapitalismus und der Einstellung der All­gemeinheit endlich ein Ausgleich gefunden werden muß, weiß man auch ohne Rundfunkvortrag. Stephan Großmann versucht sich auch in novellistischen Stizzen. Er gibt hier mehr als geistreiche Formulierungen. In der Novelle Der Wohltäter" offenbart er etwas wie soziales Gefühl, das Ida Orloff in ihrer Interpretation ohne lebertreibung unterstreicht. Warum aber begleitet man die Vorgänge in Bronnens Anarchie in Sillian " durch mehr oder minder originelle Musit? Aber warum ausgerechnet Bron­nens ausgeflügelte Anarchie in Sillian " im Rundfunk? Bereits auf der Bühne wirkt dieses ewige Belauschen ungewollt fomisch, viel mehr noch im Rundfunk, wo der Reiz des Bühnenbildes fehlt. F. S.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin G 14. Sebastianstr. 37/38, Hof 2 Tr. Prenzlauer Berg : Jugendversammlung Di., d. 26., 8 Uhr, Alters­heim Danziger Str. 62. Vortrag. Neukölln- Brig: Mi., d. 27.,

Uhr, Generalversammlung im Karlsgartensaal, Karlsgartenstr. 6-11. Bor. trag des Kam. Neidhardt( Cauvorstand). Erscheinen aller aktiven und paffiven Kameraden Pflicht. Friedrichshain , 7. Gettion: Do., d. 28., 7% Uhr, Ber­7% Uhr, wiederbeginn der Turn- und Uebungsabende in der Turnhalle fammlung bei Sostin, Memeler Str. 74-75. Stegliz( Kreis): Do., d. 28., Ringstraße.

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Arbeiterverein für Biochemie und Lebensreform i. B. B. Lichtbildervor­trag: Geelische und körperliche Leiben der Liebe" am Dienstag, 26. April, 8 Uhr, Königstädtisches Kasino, Große Frankfurter Str. 76. Es spricht Rari Besser vom Institut für Segualwissenschaft( Dr. Magnus Hirschfeld ). Freier Eintritt. Gäste willkommen. Fragenbeantwortung.

Ortsgruppe der Deutschen Friebensgesellschaft. Donnerstag, 28. April, 8 Uhr, im stanier", Anhaltstr. 11, Vortrag von Prof. Paul Destreich über Erziehung zum Frieden? Erziehung zur Totalität! Eintritt frei für jeder

mann.

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Arbeitsgemeinschaft entschiebener Republikaner. Donnerstag, 28. April, 8 Uhr, in der Dönhoff- Konditoret, Kommandantenftr. 84, öffentlicher Vortrags. abend. Thema:" Kulturpolitische Fragen." 8 Uhr, im großen Saal des Albrechtshofs, Steglig, Albrechtstr. la( Nähe Rat Mieterbund bes Verwaltungsbezirks Steglig, e. B. Freitag, 29. April, baus), öffentliche Versammlung. Tagesordnung: 1. Wohnungs- und Bodennot burch den Syndikus. unferes Boltes." Referent Landgerichtsrat Dr. von Holten, Borstandsmitglied des Bundes der Bodenreformer. 2. Aussprache: Beantwortung von Anfragen

Arbeiter- Radio- Bund Deutschlands e. V. Bezirksgruppe Berlin . Char= Tottenburg: Jeden Donnerstag Wielandstr. 4. Friedrichshain : Restaurant Jägerheim. Rottbuffer Tor: Jeden Donnerstag Adalbert­Jeben Mittwoch Friedenstr. 61. Rreuzberg: Jeden Freitag Nostiaftr. 29, Straße 21. Am 28. April Vortrag der Roland- Werte. Lichtenberg : Brena lauer Jeden Dienstag Kronprinzenstr. 47. 2ichterfelbe. Ot: Jeden Freitag Lantwigstr. 10. Neukölln: Jeden Freitag Prinz- Handjern- Str. 70. Berg: Göneberg: Jeben Donnerstag Gedanstr. 53. Südost: Jeden Diens­Jeden Donnerstag Schönhauser Allee 134b. tag Liegniger Str. 10 Lokal Thielert. Wedding : Jeden Donnerstag Base­Detektor- Röhre." Wilmersdorf : Jeden Freitag Augustaftr. 18. Gäste walter Str. 3. Am Donnerstag, dem 28. April, Bortrag: Arbeitsweise einer

willkommen

Arbeiter- Samariter- Rolonne Berlin e. B. Abteilung Prenzlauer Berg . Mittwoch, den 27. d. M., Mitgliederversammlung Lokal von Mielke, Lychener Straße 2/3, 18 Uhr.

Longfellow English Debating Club, Bülowstr. 104. Mittwoch, 8 Uhr abends: Competition".

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdiensttelle für Berlin und Umgegend. ( Nachbr. verb.) Stark bewölkt mit Regenfällen, im ganzen etwas milder. frische westliche Winde. Für Deutschland : llcberall ziemlich trübe, in Nord- und Süddeutschland Temperaturen ein wenig höher, von West nach Ditfortschreitende Niederschläge.

Gegen Verstopfung

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